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1. Zahlentafel - S. 14

1902 - Leipzig : Hirt
England (der jngere Pitt) und die Pforte gegen Frankreich. (Schlacht bei Marengo.) 17991814 (15). Napoleons Alleinherrschaft Beranger. 17991804. Schiller klassische Dramen. 18001805. Pestalozzi in Burgdorf und Mnchen-Bnchsee (Wie Gertrud ihre Kinder lehrt", Buch der Mtter"). 1801. Friede zu Lneville. 1803. Reichsdeputationshauptschlu. 1804. Napoleon Kaiser. Die Londoner Bibelgesellschaft. 1805. Die dritte Koalition gegen Frankreich: England, sterreich, Rußland (Alexander 1.) und Schweden. Schlachten bei Tra-falgnr (Nelson) und Austerlitz (Dreikaiserschlacht). Am 9. Mai stirbt Schiller. Des Knaben Wunderhorn" (Arnim und Bren-tanoi. Die englische Seeschule. 18051825. Pestalozzis Erziehungsinstitut zu Jfferten. 1806. Der Rheinbund. 18061807. Napoleons Krieg gegen Preußen. 1806. 14. Oktober. Schlacht bei Jena und Auerstedt (Ferdinand von Braunschweig). 1807. Verteidigung von Kolberg (Schill, Gneisenan und Nettelbeck) und Graudenz (Courbiere). Schlachten bei Pr.-Eylau und Friedland. Friede zu Tilsit. 18081813. Preuens Wiedergeburt: Stein und Hardenberg (Stdteord-nung, Bauern-Emanzipation); Scharnhorst, Gneisenau (Heeres-organisation); Fichte, Schleiermacher, Arndt; Grndung der Berliner Universitt; Niebnhr, W. v. Humboldt; der Tugend-bnnd; Jahn. 1809. sterreichs Krieg gegen Napoleon: Schlachten bei Aspern (Erz-herzog Karl siegt) und Wagram. Andreas Hofer. Schill. 1810. 19. Juli. Knigin Luise stirbt. 1811. Heinrich von Kleist stirbt. Dichtung und Wahrheit. Kaiserin Augusta geboren. 1812. Napoleons Zug nach Rußland: Borodinomoskauberesina. 1812. 30. Dezember. Jork schliet mit dem russischen General Diebitsch in der Poschernnschen Mhle einen Neutralittsvertrag. 1813181 Die Freiheitskriege. Freiheitsdichter: Arndt, Krner, Schenkendorf, Rckert. Mllners Schuld. 1813. 17. Mrz. Aufruf an mein Volk." Schlacht bei Ltzen (Scharn-Horst), Bautzen, Grobeeren (Blow), an der Katzbach (Blcher), Dresden (Schwarzenberg), Kulm (Kleist), Dennewitz (Blow). 1813. 16., 18., 19. Oktober. Die Vlkerschlacht bei Leipzig. 1814. Der erste Pariser Friede. 1814/5. Der Wiener Kongre: Deutschland ein geographischer Be-

2. Welt- und Staatskunde - S. 70

1910 - Berlin : Mittler
m- Die Entwicklung der Kulturnationen. tochter von Aragonien und Lastilien auch die Anwartschaft auf Spanien und dessen Nebenländer verschaffte. Nach Philipps Tod trat dessen Sohn als Raxl I. denn auch das Erbe des großen Reiches (1506 bzw. 1516), einschließlich des Kolonialbesitzes an, und ihn wählten nun die deutschen Fürsten als Karl V (1519-1556) zum deutschen Kaiser. Karl war der Reformationsbewegung feindlich gesinnt, wurde aber von Maßregeln gegen sie zunächst durch feine Kriege in Italien mit Franz I. von Frankreich um Mailand, das 1515 nach der Schlacht von Marignano an die Franzosen verloren ging, 1521 aber von Karl wiedergewonnen wurde, abgehalten. Inzwischen hatten sich in Deutschland die Reichsritter am Oberrhein unter Franz von Sikkingen und Ulrich von Hutten erhoben, die die Beseitigung des Fürstentums und die Herstellung der Reichs-einheit unter einem starken Kaisertum erstrebten, ebenso die schwäbischen und fränkischen Bauern, unter Götz von Berlichingen und -ihomas Münzer. Ihr Ziel war Abschaffung der Fronden, Aufhebung der Leibeigenschaft und Schutz gegen Bedrückung. Die Reichsritter wurden aber 1523, Münzers Scharen 1525 geschlagen. Die evangelische Kirche gewann unterdes mehr und mehr Anhänger. ^ Karl war auch fernerhin noch durch Kämpfe mit den ~ürfen in Afrika und mit Franz I. in Süditalien, die nichts an dem Besitzstand Karls und Franz' änderten (Friede zu Crepy 1544), vom Einschreiten gegen die Protestanten abgehalten. Endlich aber kam es doch zum Kampfe. Karl, der den Herzog Moritz von Sachsen^ zu gewinnen gewußt, ihm auch die Kurwürde der ernestinischen Linie verliehen hatte, stand den im Schmalkaldischen Bund ^zusammengetretenen evangelischen Fürsten (an der Spitze Kur-fürst „jchann Friedrich der Großmütige von Sachsen und Landgraf Philipp von Hessen) und Städten gegenüber. Zuerst siegreich, gab er aber, nachdem auch Moritz von Sachsen ihn verlassen hatte, schließlich seinen Widerstand auf, und in Augsburg kam 1555 der Religionsfriede zustande. Karl zog sich, körperlich und geistig niedergebeugt, ins Kloster-leben zurück. Seinem Sohne Philipp hatte er vorher die Herrschaft m Mailand und Neapel, in Spanien und den Niederlanden übergeben. ^ Auf Deutschland verzichtete er zugunsten feines Bruders Ferdinand I. (1556—64), dem er Österreich, Steiermark, Kärnten, Krain und Tirol bereits 1521 überlassen hatte. 1526 bekam dieser auch von seinem Schwager, Ludwig Ii., Böhmen (mit Mähren, Schlesien und der Lausitz) und Ungarn, soweit es die Türken nicht beherrschten, dazu. Die Niederlande waren somit von Deutschland losgerissen und

3. Welt- und Staatskunde - S. 74

1910 - Berlin : Mittler
14 Iii. Die Entwicklung der Kulturnationen. Da aber Ludwig auf dessen Verbündeten, den Großen Kurfürsten, die Schweden hehle (Schlacht bei Fehrbellin 1675), gelang es ihm den Krieg so zu beenden, daß ihm im Frieden zu Nimwegen (1678) die Franche comte, mehrere Plätze in den spanischen Niederlanden und Freiburg i. Br. abgetreten werden mutzten. Der Grotze Kurfürst ward im Frieden zu St. Germain (1679) gezwungen, die den Schweden entrissenen Gebiete wieder zurückgegeben. Ludwig, mit seinen bisherigen Erfolgen nicht zufrieden, begann den dritten Raubkrieg. Spuren grausamer Verwüstung in der schönen Rheinpfalz, die Ruine des Heidelberger Schlosses und die Schändung der Kaisergräber in Speyer sind traurige Erinnerungen an jene ,,Franzosenzeit". Der Friede zu Ryswyk (1697) brachte Frankreich aber nur den Besitz des stolzen Stratzburg ein. Im Spanischen Erbfolgekrieg (1701—1714), der entstand, als Ludwig für seinen Enkel Philipp von Anjou, der habsburgische Kaiser Leopold I. für seinen jüngeren Sohn Karl Ansprüche auf den nach dem Tode des letzten spanischen Habsburgers Karl Ii. (1700) erledigten spanischen Thron machten, ward Ludwig schließlich so bedrängt, daß er sogar bereit war, Stratzburg und das Elsaß herauszugeben. Da rettete ihn der plötzliche Tod des deutschen Kaisers Joseph I. (1705—11), der auf Leopold I. (1658—1705) gefolgt war. Zwar erhielt Ludwigs Schützling, Philipp von Anjou, im Frieden zu Utrecht 1713 Spanien und die Kolonien, der spanische Besitz in Italien (Mailand, Neapel, Sardinien) und die spanischen Niederlande gingen aber, mit Ausnahme einiger wichtiger Teile und der Freigrafschaft, die bei Frankreich blieb, an Kaiser Karl Vi. (1711—1740), den Nachfolger Josephs I., über. Österreich ward dadurch europäische Großmacht. Frankreichs Übermacht war gebrochen. England erhielt für seine Unterstützung Habsbnrgs bei dieser Gelegenheit Gibraltar, der Herzog von Savoyen Sicilien, das er bald mit Österreich gegen Sardinien umtauschte, so daß Neapel und Sicilien nun wieder vereinigt wurden. Im Polnischen Erbfolgekrieg (1733—1738), der durch die doppelten Ansprüche auf den polnischen Thron des vom polnischen Adel gewählten Schwiegervaters Ludwig Xv., Stanislaus Leezins-ky, und des von Österreich und Rußland unterstützten August Iii. von Sachsen entstand, gelang es Ludwig Xv., dem Enkel und Thronfolger Ludwigs Xiv., nicht, seinen Schützling und Schwiegervater auf den polnischen Thron zu bringen, dafür aber erhielt dieser im Frieden von Wien (1738) Lothringen, *) das nach seinem Tod *) Kaiser Heinrich Iii. hatte 1048 den Grasen Gerhard von Elsaß mit Lothringen belehnt, der nun Stammvater aller folgenden Herzoge wurde.

4. Welt- und Staatskunde - S. 78

1910 - Berlin : Mittler
m. Die Entwicklung der Kulturnationen. Die Aufnahme der aus Frankreich vertriebenen Hugenotten (Refugies), durch die er sich als Hort des Protestantismus erwies, verschaffte seinem Land einen Stamm tüchtiger Kaufleute, Gewerbetreibender und Künstler, der für die Volkswirtschaft von großem Nutzen wurde. Dem tatkräftigen Eingreifen des Großen Kurfürsten war es zu verdanken, daß die Mark im Westfälischen Frieden (1648) einen bedeutenden Gebietszuwachs erfuhr. (6. 73.) Der schwedisch-polnische Krieg (1655 60) S. 81 — an dem Friedrich Wilhelm zuerst auf Schwedens, dann auf Polens Seite teilnahm, brachte ihm die Souveränität in Ostpreußen ein (Friede zu Oliva). -L ert von Ludwig Xiv. von Frankreich auf ihn gehetzten Schweden brachte er (1675) bei Fehrbellin eine schwere Niederlage bei, mußte jedoch das hierbei eroberte Schwedisch-Pommern mit Rügen im Frieden zu St. Germain (1679) wieder abtreten. So hatte die Mark unter dem Großen Kurfürsten eine Stellung erlangt, die es seinem Nachfolger Kurfürst Friedrich Iii. (1688—1713) ermöglichte, im Jahre 1701 der Macht des Kurfürstentums den Glanz der Königskrone hinzuzufügen. _ Mit Friedrich Iii. beginnt, als Friedrich I., die Reihe der preußischen Könige. Unter ihm wurde das preußische Staatsgebiet um die Grafschaften Mörs (gegenüber der Ruhrmündung) und Singen an der mittleren Ems sowie um das Fürstentum Neuchätet in der Schweiz vermehrt (unter Friedrich Wilhelm Iv. wieder zurückgegeben) — Teile der Erbschaft Wilhelms Iii. von Uranien, der 1702 kinderlos starb. Verschwenderisch in seiner Hofhaltung und leichtfertig in der Verwaltung überließ er seinem Sohne Friedrich Wilhelm I. (1713—1740) die Aufgabe, den Staat wieder auf solide Grundlagen zu stellen. Dieser löste sie auch, zwar mit rücksichtsloser Strenge, aber doch in mustergültiger Weise, seine Verwaltungsorganisation (S. 140) bildet noch heute die Grundlage unserer staatlichen Verwaltung. Auch Friedrich Wilhelm I. erwies der protestantischen Sache und gleichzeitig der einheimischen Landwirtschaft einen großen Dienst, indem er 17 000 vertriebene Salzburger Protestanten aufnahm und — vorzugsweise in Litauen — ansiedelte.^ Er gewann im Frieden zu Stockholm (1720), durch den der Nordische Krieg (S. 80) beendet wurde, Vorpommern bis zur Peene nebst Usedom und Wollin für Preußen. Würdig setzte sein Sohn, der große König Friedrich Ii. (1740—86), der „alte Fritz", das Werk des Vaters fort. Ein Fürst, gleich groß als Feldherr wie als Staatsmann und Philosoph, vollbrachte er es, sich nicht nur in seinen Schlesischen

5. Welt- und Staatskunde - S. 79

1910 - Berlin : Mittler
Iii. Die Entwicklung der Kulturnationen. 79 Kriegen, sondern vor allem auch in einem beispiellos geführten Siebenjährigen Krieg einer erdrückenden Übermacht gegenüber zu behaupten und Preußen eine Stellung zu geben, die es reif machte, die große Aufgabe zu vollbringen, die seiner noch harrte. Die große Provinz Schlesien war der materielle Gewinn dieser Kriege (Friede zu Hubertsburg 1763). Bei der ersten Teilung Polens (1772) verschaffte er seinem Gebiet einen weiteren, als Bindeglied zwischen Ostpreußen und der Mark besonders bedeutungsvollen Zuwachs: Westpreußen, außer Danzig und Thorn und das Ermland. Preußen ward als europäische Großmacht anerkannt. Leider mußte der preußische Staat noch Zeiten schwerer Prüfung erleben, ehe er zur endgültigen Lösung seiner großen Aufgabe schreiten konnte. Zeitlich hierher fällt der Freiheitskampf der nordamerikanischen Staaten unter Georg Washington und Benjamin Franklin gegen England (1775—83), der mit deren Befreiung von englischer Herrschaft endete und zur Gründung des unabhängigen Staatenbundes der „Vereinigten Staaten von Nordamerika" führte. England, das Inselreich, das dank seiner Lage von den Stürmen, die über den Kontinent brausten, weniger betroffen wurde und sich ohne größere Störung von außen weiter entwickeln konnte, war unter seiner Königin Elisabeth (1558—1603) eine bedeutende Macht geworden. Unter ihrer Regierung ward in Nordamerika die erste englische Niederlassung gegründet, die nach der jungfräulichen Königin „Virginia" genannt wurde. Elisabeths Nachfolger war der König von Schottland Jakob I. (1607—25) aus dem Hause Stuart. Er vereinte England mit Schottland; für beide kam der gemeinsame Name Großbritannien auf, doch blieben die Staatswesen getrennt, da das Parlament ihre Vereinigung ablehnte. Jakobs I. Sohn Karl I. (1625—1649) hatte sich beim Volk durch sein feindliches Auftreten gegen die neugegründete anglikanische Kirche und durch Mißachtung der Rechte der Volksvertretung, die ihn sogar dazu geführt hatte, diese mit Krieg zu überziehen, so verächtlich gemacht, daß ihn das Parlament, dem die Schotten den König ausgeliefert hatten, am 30. Januar 1649 hinrichten ließ. Oliver Eromwell, der Führer der Volkspartei, ward nun zum „Lordprotektor" des Reichs auf Lebenszeit ernannt. Mit Kraft und Geschick brachte dieser das Ansehen des innerlich erschütterten Landes bald wieder auf die alte Höhe. Sein unfähiger Sohn Richard, der ihm im Amt folgte (1658), mußte im nächsten Jahr schon wieder abdanken und mit

6. Welt- und Staatskunde - S. 80

1910 - Berlin : Mittler
80 Iii. Die Entwicklung der ftulturnationen. Karl Ii. von Schottland (1660—1685) ward das Haus Stuart wieder auf den englischen Thron gebracht. Karl sowohl, als auch sein Bruder und Nachfolger Jakob Ii. (1685—88) folgten den Spuren Jakobs I., so daß das Volk ihn, den letzten Stuart, vertrieb und den Gemahl seiner Tochter Maria, Wilhelm von Oranien (1689—1702), auf den englischen Thron rief. Um das Haus Stuart für immer von der Thronfolge auszuschließen, wurde festgesetzt, daß im Falle des Ablebens des kinderlosen Königs Wilhelm Iii. die Krone an den Kurfürsten von Hannover fallen sollte. Das Haus Hannover kam denn auch, nachdem die Schwester der Gemahlin Wilhelms Iii., Anna Ii., von 1702—1714 den Thron innegehabt hatte, bei deren Tod zur Regierung. (England und Hannover blieben bis 1837 in Personalunion verbunden.) Unter Anna kam die Vereinigung Englands und Schottlands zu einem einzigen Staatswesen zustande. Ähnlich wie im Westen zwischen Habsburg und Bourbon, hatte sich auch im Norden zwischen Rußland, Schweden und Polen ein Kampf um die Vormacht entsponnen. Rußland war inzwischen ein vollkommen slavisches Reich geworden. Auf das Haus Rurik war mit Fedor I. (1584^98) das Haus Romanow gefolgt. Einer seiner bedeutendsten Herrscher, der Rußland einen außerordentlichen Aufschwung verschaffte, war Peter der Große (1696—1725). Unter ihm brach der Nordische Krieg zwischen Rußland, Schweden und Polen aus, bei dem Schweden anfangs siegreich blieb, endlich aber doch, als sich auch Preußen und Hannover seinen Gegnern anschlossen, unterlag. Im Frieden zu Stockholm (1720) gewann Preußen Vorpommern, während das Land westlich der Peene und die Insel Rügen noch Schweden belassen werden mußten. Hannover bekam Bremen und Verden. Rußland gewann den ganzen übrigen Besitz Schwedens an der Ostsee (Livland, Esthland, Ingermanland). Das Übergewicht im Norden ging an Rußland über. In Schweden war es unter Johann Iii. (1568—92) wegen beiderseitiger Gebietsansprüche zu kriegerischen Auseinandersetzungen mit Dänemark — dem Nordischen siebenjährigen Krieg — gekommen, der im Frieden zu Stettin mit Anerkennung alter Landansprüche Dänemarks endete. Schweden gewann aber in den Kämpfen der Folgezeit wiederholt Eebietsanteile von Dänemark, wodurch es allmählich in den Besitz seines Kontinents gelangte.

7. Welt- und Staatskunde - S. 86

1910 - Berlin : Mittler
;) Hl. Die Entwicklung der Rulturnationen. Flotte bei Trafalgar; Franz Ii. und Alexander I. wurden aber in der Dreikaiserschlacht bei Austerlitz völlig geschlagen. Österreich nutzte im Pretzburger Frieden (26. Dezember 1805) Venetien, Friaul und Dalmatien an das neue Königreich Italien, Tirol und Vorarlberg an Bayern, die vorderösterreichischen Lande an Württemberg und Baden abtreten, außerdem die Erhebung Bayerns und Württembergs zu souveränen Königreichen anerkennen. Jetzt schloß sich der ganze Süden und Westen des deutschen Reiches (16 Fürsten, von denen der Kurfürst [bis 1803 Markgraf] von Baden den großherzoglichen Titel annahm) im Rheinbund an Frankreich an. Kaiser Franz Ii., der bereits 1804 auf seine Erblonde ein österreichisches Kaisertum gegründet hatte, legte die deutsche Kaiserkrone, die er nicht mehr verteidigen und deshalb nw mehr tragen konnte, nieder. Damit erreichte das „heilige römische Reich deutscher Nation" sein Ende (August 1806). Napoleons Macht hatte bereits eine gewaltige Höhe erreicht. (Er benutzte sie, um auch seine Verwandten weiter mit Fürsten-und Königskronen zu bedenken. Seinem Schwager Murat gab er das Großherzogtum Berg, das aus Berg, dem rechtsrheinischen Kleve und anderen Gebieten gebildet worden war; sein Bruder Louis erhielt die benachbarte batavische Republik — jetzt Königreich Holland; an otelle der aus Neapel verjagten Bourbonen erhob er seinen ältesten Bruder Joseph zum König von Neapel. 3m nächsten Jahre sollte sich auch das Schicksal Preußens erfüllen. Friedrich Wilhelm Iii. (1797—1840) verhielt sich anfangs neutral, wurde aber durch die gegen alles Völkerrecht verstoßende Durchschreitung preußischer Gebietsteile (Ansbach) von französischen truppen und durch Napoleons verräterisches Treiben, das ihm England zum Feind machte, schließlich gezwungen, in den Krieg gegen Napoleon einzutreten. Nach der unglücklichen Doppelschlacht von Jena und Auerstädt (14. 10. 1806) verlor es auch feinen letzten Verbündeten unter den deutschen Fürsten, den Kurfürsten von Sachsen, der in den Rheinbund eintrat und von Napoleon die Königskrone empfing (Dezember 1806). Nach der unglücklichen Schlacht bei ^riedland und nachdem Rußland, wortbrüchig, sich von Napoleon hatte gewinnen lassen, mußte Preußen sich zum Frieden von Tilsit verstehen (1807), durch den alle Gebiete westlich der Elbe und der größte Teil des polnischen Besitzes für Preußen verloren gingen. Das westelbische Gebiet wurde mit Kurhessen und ©raurtfchmetg zum Königreich Westfalen vereinigt, das Napoleons 23ruder^ ^erome erhielt; die polnischen Gebiete kamen als Herzogtum Warschau an König Friedrich August von Sachsen (1813 an Rußland).

8. Welt- und Staatskunde - S. 89

1910 - Berlin : Mittler
Iii. Die Entwicklung der Kulturnationen. 89 zurück (1. März 1815). Das Heer trat sofort zu ihm über. Ludwig Xviii. floh. Bei Belle Alliance ward aber Napoleons Schicksal endgiltig besiegelt. Die Insel St. Helena wurde ihm als neuer Aufenthaltsort angewiesen, der Krieg durch den zweiten Pariser Frieden abgeschlossen (20. 11. 1815). Ludwig Xviii. lehrte auf den Thron seiner Väter zurück. Auf dem Wiener Kongreß, dessen Abmachungen später in der Wiener Schlußakte vom 9. Juli 1815 niedergelegt wurden, waren inzwischen die nach dem ersten Pariser Frieden noch offen gebliebenen Fragen erledigt worden. Die Bourbonen, die in Frankreich wieder zur Herrschaft gekommen waren, traten auch in Spanien und Neapel die Herrschaft wieder an, auch der Kirchenstaat und die übrigen Einzelstaaten in Italien wurden wieder hergestellt. Österreich erhielt Tirol zurück, nutzte aber die Niederlande dauernd preisgeben, die mit Holland zum „Königreich der vereinigten Niederlande" unter Wilhelm von Dräniert verbunden wurden. ((Er nahm am 23. März 1815 als Wilhelm I. den Titel eines Königs der Niederlande an.) England erhielt Malta und die Ionischen Inseln. Die Schweiz wurde für neutral erklärt. Preußen erwarb im Westen bedeutende Gebiete im Rheinland und in Westfalen, im Osten vom Großherzogtum Warschau das Großherzogtum Posen, vom sächsischen Gebiet die nördliche Hälfte an der Saale und Unstrut und die elbischen Gebiete, die Niederlausitz und einen Teil der Oberlausitz, im Norden Schwedisch-Pommern. Bayern erhielt von Preußen die Fürstentümer Ansbach und Bayreuth, Hannover bekam Hildesheim und Ostfriesland. Dänemark trat Norwegen an Schweden ab, das dadurch für den Verlust Finnlands an Rußland im Jahre 1809 entschädigt wurde, doch wurden Schweden und Norwegen nur in Personalunion vereinigt. Dänemark erhielt Schwedisch-Pommern, das es gegen Lauenburg an Preußen gab. Der Kurfürst von Hannover, der Ostfriesland, Hildesheim und Eoslar erhielt, nahm den Königstitel an; den großherzoglichen Titel, den Baden und Hessen-Darmstadt 1806 angenommen hatten, erhielten jetzt auch Weimar, Oldenburg und die beiden Mecklenburg. Von dem pfälzischen Gebiet kam der größte Teil an Bayern, das kleine Stück zwischen der unteren Nahe und dem Rhein an das Großherzogtum Hessen. Das Großherzogtum Würzburg fiel ebenfalls größtenteils an Bayern zurück. An die Stelle des deutschen Reichs trat eine völkerrechtliche Vereinigung von 38 Staaten unter Österreichs Führung, genannt der Deutsche Bund. Preußen, das jetzt zur Hälfte aus neuerworbenen deutschen Gebieten — 4v2 Millionen neuer Untertanen aus Trümmerstücken

9. Welt- und Staatskunde - S. 94

1910 - Berlin : Mittler
94 Iii. Die Entwicklung der Kulturnationen. (14. September 1829) mutzten die Türken Griechenland räumen, und Ludwigs I. von Bayern Sohn, Otto, bestieg 1833 den griechischen Thron. An seine Stelle trat 1863 Prinz Wilhelm von Dänemark als König Georg I. Rußland sah sich bei dem Versuch, auf Kosten der Türken eine Gebietserweiterung vorzunehmen, unerwarteterweise auch England, Frankreich, Österreich und Piemont gegenüber. Der Krimkrieg (1853—1856) endete für Rußland mit einem Mißerfolg, der den Zar Alexander Ii. (1855—81), Nachfolger Nicolaus I., schwer demütigte. Die Donaufürstentümer wurden unter gemeinsames europäisches Protektorat gestellt. Aus Moldau und Walachei entstand ein selbständiger Staat, Rumänien, als dessen Herrscher der Fürst Eusa als Alexander Johann I. den Thron bestieg (1859). An seine Stelle wurde 1866 Prinz Karl Anton von Hohenzollern gewählt. Zeitlich hierher fallen die amerikanischen Bürgerkriege, die mit der Niederlage der Südstaaten endeten (1861—1865). In diese Zeit fällt auch die Gründung des Kaiserreichs Mexiko (1864), das drei Jahre später, nach der Erschießung des Kaisers Maximilian, des Bruders Franz Josephs Ii., wieder zusammenbrach. England nahm einen Aufstand der Seapoys (der eingeborenen Truppen) in Indien, der 1858 ausbrach und niedergeschlagen wurde, zum Anlaß, das Land, in dem seit 1600 eine Handelsgesellschaft allmählich Regentin geworden war, unter die unmittelbare Verwaltung der englischen Krone zu stellen. Ais Österreich durch die Vorgänge auf dem Balkan (Krimkrieg 1853—56) und durch den italienischen Krieg (1859), der ihm den Verlust der Lombardei an das durch Napoleon Iii. unterstützte Sardinien einbrachte, stark in Anspruch genommen war, wäre für Preußen die Gelegenheit günstig gewesen, die deutsche Frage in die Hand zu nehmen. Es geschah aber nichts. Friedrich Wilhelm Iv., der im Spätsommer 1857 an einem schweren Gehirn-leiden erkrankte, übertrug, da seine Ehe kinderlos war, seinem-Bruder Wilhelm die Stellvertretung, die im Oktober 1858 in eine Regentschaft umgewandelt wurde. Als am 2. Januar 1861 der Tod den König erlöste, bestieg jener als Wilhelm I. den preußischen Thron. Eine praktische Natur, die mit klarem Blick die Forderung des Tages erfaßte, nahm er, unterstützt vom Kriegsminister von Roon und im heftigen Widerstreit mit den Kammern (Konfliktszeit) eine Umbildung des Heeres vor. Im September 1862 berief er Otto von Bismarck an die Spitze des Ministeriums, dessen großzügige

10. Welt- und Staatskunde - S. 100

1910 - Berlin : Mittler
100 Iii. Die Entwicklung der Kulturnationen. Bulgarien und Dftrumelien zum Ziel und zur Folge hatte. 1886 ward er aber zur Abdankung genötigt, 1887 Prinz Ferdinand von Sach-sen-Koburg-Gotha zum Fürsten von Bulgarien gewählt. Dieser, Ferdinand I., benutzte einen günstigen Augenblick im Oktober 1908, um sich von der türkischen Oberhoheit gänzlich frei zu machen und sein Land als Königreich zu proklamieren. Griechenland, dem im Jahre 1881 ein Teil Thessaliens und der südliche Teil von Epirus durch Spruch der Mächte zugeteilt wurde, geriet infolge eines Ausstandes auf der Insel Kreta mit der Türkei in Konflikt, der, obwohl Griechenland sich als der schwächere Teil erwies und sich neben Kriegskostenzahlung eine „Grenzregulierung" gefallen lassen nutzte, ihm doch einen gewissen Vorteil oder wenigstens die Aussicht auf einen solchen brachte: Kreta ward autonom (sich selbst regierend), und der Sohn des Königs von Griechenland, Georg, trat als Gouverneur an die Spitze der Insel. Rußland hatte vom Berliner Kongreß außer der Dobrudscha, die es mit Rumänien gegen Bessarabien austauschte, in Asien Arda-han, Kars, Saturn und Bajazeo erhalten. 3m März 1881 fiel Zar Alexander Ii. dem Attentat des Mitgliedes einer unheimlichen Sekte des Nichts, der Nihilisten, zum Opfer. An seiner Stelle bestieg Alexander Iii. den russischen Thron; ihm folgte im Jahre 1894 Zar Nikolaus Ii. Spanien, dessen Thronbesetzung durch einen preußischen Prinzen für Frankreich den Vorwand zum Krieg von 1870/71 abgegeben hatte, fand einen König in dem zweiten Sohn des Königs Viktor Emanuel von Italien, Amadeo, der aber schon 1873 wieder abdankte. Ende 1874 ward der Sohn der Königin Isabella, Alfons Xii.,. zum König ausgerufen, der dann auch im Januar 1875 in Madrid einzog (f 1885). Am 17. Mai 1902 bestieg sein Sohn Alfons Xiii., für den inzwischen die Mutter die Regentschaft geführt hatte, den spanischen Thron. Das Reich, in dem einst die Sonne nicht unterging, war im Lauf der Zeit zu einer Macht zweiten Ranges herabgesunken. 1898 gingen Kuba und Portoriko sowie die Philippinen nach einem unglücklichen Krieg an Amerika verloren; 1899 verkaufte Spanien die Marianen und Karolinen in der Südsee (Träger von Namen aus großer Zeit, der Königin Maria und des Königs Karl Ii. von Spanien), an Deutschland. England verstand es immer wieder und mit seltenem Geschick, seine Hand im gegebenen Augenblick auf ein neues Stück Erde zu legen, Vom Berliner Kongreß (1878) ließ es sich Cypern in Verwahrung geben, „solange Batum und Kars von Rußland
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