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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Für Präparandenanstalten - S. 25

1912 - Breslau : Hirt
7. Das Gradnetz. 25 Mitteleuropäische Zeit. Der verschiedene Gang der Uhren führte zu mancherlei Unzuträglichkeiteu. Reiste z. B. jemand in westöstlicher Rich- tuug, so mußte er, um die richtige (natürliche) Ortszeit zu haben, seine Uhr fortwährend vorstellen. Reiste er nach W, so war ein stetiges Zurückstellen nötig. Man kam deshalb überein, für Mitteleuropa (Deutschland, Skandi- navien, Dänemark, Luxemburg, die Schweiz, Österreich-Ungarn, Italien, Serbien und die westliche Türkei) eine Einheitszeit einzuführen. Nun bilden 15" immer einen Stundenstreifen, d. h. ein vom Nordpol zum Süd- pol reichendes Gebiet, dessen Ostgrenze eine Stunde frühere Zeit hat als seine Westgrenze. Da Mitteleuropa fast geuau in einen Stundenstreifen fällt, so hat man als Mitteleuropäische Zeit die natürliche Zeit be- stimmt, die auf dem über Görlitz sstargard) gehenden 15. Grade gilt. Dieser Grad verläuft etwa in der Mitte des Stundenstreifens. An der Ost- und der Westgreuze des Deutscheu Reiches zeigen Ortszeit und Mittel- europäische Zeit einen Unterschied von je einer halben Stunde. Bei der Post wird den Beamten die genaue Zeit jeden Morgen um 9 Uhr tele- graphisch übermittelt.

2. Allgemeines über die Erde, den Globus und die Karte, Physische und politische Erdkunde Deutschlands - S. 15

1912 - Leipzig : List & von Bressensdorf
15 Die Lage Deutschlands. (Mitteleuropäische Einheitszeit). Siehe Abb. §10 und die daneben stehende Tabelle. Anmerkung: Die Staaten Europas, die sich den Greenwicher Zeitzonen noch nicht an- geschlossen haben, sondern ihre Einheitszeit nach der Zeit der Landeshauptstadt einrichten, sind fettgedruckt. Die Ziffer in Klammern gibt an, wieviel die Uhren nach der bett. Zonenzeit zu früh oder zu spät gehen. Westeuropäische Einheitszeit Meridian von Greenwich Großbritan- nien Niederlande Belgien Frankreich Portugal (— 37 Min.) Spanien Die Verein. Staaten und Kanada sind in 6 Greenwicher Zeitzonen eingeteilt, für die folgerichtig der 60., 75., 90., 105., 120. und 135.° w. v. Gr. maßgebend sind. Die Zeiten haben besondere Namen; die des 60. Grades heißt Atlantische Einheitszeit, die des 75. die Ost» liche Einheitszeit, die des 90. Zentral-Einheitszeit usw. 6. Der Westpunkt Deutschlands liegt unter 6°, der Ostpunkt unter 23° ö. v. Gr. Zeitunterschied also 68 Minuten. Nachrechnen: 23—6 = 17 mal 4 Minuten. c) Die Lage Deutschlands zu den angrenzenden Meeren und Gebirgen. 7. Deutschland hat im Norden und Süden bestimmte Natnrgrenzen; es reicht § 11 vom „Fels zum Meer", von den Alpen bis zur Nord- und Ostsee. Von größter Wichtigkeit ist die Seegrenze (Schutz vor Feinden, Handelsmöglichkeit). Frei- lich ist unsere Nordseeküste im ganzen für die Schiffahrt sehr ungünstig (Watten- küste), aber Dollart und Jadebusen, Weser- und Elbmündung gestatten die Ein- fahrt der größten Seeschiffe, so daß hier die Welthäfen Bremen und Ham- bürg, der Kriegshafen Wilhelmshaven und der Ende der Wer Jahre außer- ordentlich erweiterte Emdener Hafen aufblühen konnten. Zur Zeit der Hansa war die Ostsee am wichtigsten (Grund!), heute ist es die Nordsee (Grund! Deutsch- land heute die zweitgrößte Handelsmacht der Welt). 8. Im Osten sind die Grenzen Deutschlands ganz, im Westen zum großen Teil „osfen". Im Westen das Belforter Tor (Burgundische Pforte) zwischen Was- genwald und Schweizer Jura und das offene Lothringen. Nach Osten wurde die Mitteleurop. Osteuropäische Einheitszeit Einheitszeit 15. Grad 30. Grad östl. von Gr. östl. von Gr. Schweden Ruhland Norwegen ( + I1/4 Min.) Dänemark Rumänien Deutschland Bulgarien Luxemburg Ostl. Türkei die Schweiz Ägypten Österr.-Ung. Britisch-Süd- Serbien afrika Bosnien Westl. Türkei Italien Griechenland ( + 35 Min.) Kongostaat Deutsch-Süd- westafrika Einheitszeit des 12v. Grades östl. von Gr. (4-3 Stunden der Greenw. Zeit) Chiues. Küste Westliches Australien Einheitszeit des 135. Grades östl. von Gr. <->-9 Stunden der Greenw. Zeit) Japan Südaustralien Einheitszeit des 15v. Grades östl. von Gr. (-<-10 Stundender Greenw. Zeit) Ostliches Australien Abb. § 10. Zeitzonen. I Westeuro- päische, Ii Mitteleuro- päische, Iii Osteuro- päische Zeit.

3. Allgemeines über die Erde, den Globus und die Karte, Physische und politische Erdkunde Deutschlands - S. 16

1912 - Leipzig : List & von Bressensdorf
12 Form, Größe und Einwohnerzahl Deutschlands. 16 Grenze seit der Völkerwanderung immer weiter vorgeschoben (Zurückdrängung der Slawen, Teilungen Polens). Im Westen liegen die Festungen Metz, Straß- burg, Mainz, Coblenz, Cöln und Wesel, im Osten Posen, Thorn, Königsberg, Danzig und Glogan. d) Deutschlands Lage zu den Nachbarstaaten. 12 9. Deutschland ist das Herz Europas. Nenne die umgebenden Staaten, auch die, die durch Nord- und Ostsee von uns getrennt sind! Viele Nachbarn bedeuten viel Gefahr, schaffen aber auch viel Anregung und fördern die Kultur. 10. Infolge seiner zentralen Lage und seiner offenen Grenzen war Deutschland das Hauptschlachtfeld Europas. Beispiele aus der Geschichte! 11. Die zentrale Lage und die offenen Grenzen erfordern ein festes Zusammen- halten der einzelnen Stämme, ein starkes Heer und eine starke Flotte. Als wir nicht einig und ohne starke Rüstung waren, waren wir ein Spielball anderer Mächte. Nachweis aus der Geschichte! Zu andern Zeiten beeinflußte Deutschland die Ge- schicke des ganzen Erdteils (Otto d. Gr., Barbarossa). 12. Wenn wir stark genug sind, uns der äußern Feinde zu erwehren, ist die zen- trale Lage sehr wertvoll. So war zur Zeit der Hansa Deutschland als das Herzland des Erdteils neben Italien der Mittelpunkt des europäischen Handels; heute ist es auf dem europäischen Festlande die erste Handelsmacht. Auch auf andern Gebieten steht „Deutschland in der Welt voran" („das Land der Den- ker und Dichter", „das Land der Schulen und der Kasernen", das Land der sozialen Fürsorge ^Arbeiterversichernng^). 2. Form, Größe und Einwohnerzahl Deutschlands. 13 1. Zeichne nach Abb. § 13 den Umriß Deutschlands! 2. Mit seinen 549 00v qkm nimmt Teutschland in Europa die 3., mit seinen 6» Millionen Einwohnern die zweite Stelle ein. Frankreich ist etwas kleiner (536000 qkm), Rußland 10 mal so groß (5,4 Mil- lionen qkm). Deutschland macht ungefähr Viooo der Erdoberfläche aus; V1000 Deutsch- land ist so viel wie der Bodensee (540 qkm). — Auf 1 qkm kommen 120 Einwohner. (Berechne!). Von den größeren Staaten ist nur England dichter bevölkert (145). Die Kleinstaaten einbezogen, stehen auch Belgien (251!) und die Niederlande (177) voran. 3. Teutschlands Einwohnerzahl nimmt jährlich um rund 900 00st zu. Auf 1000 Einwohner ist die Zahl der Geburten um 14 größer als die Zahl der Sterbefälle (in Frankreich nur 1,2). Unmittelbar nach dem Kriege von 1870/71 hatte Deutschland nur Abb. § 13. Aufgabe: 1. Zeichne den Umriß: a) nach der Vorlage, b) aus dem Gedächtnis! Beachte die mit Namen versehenen Ein- buchtungen und Vorsprünge (1 ist die Halbinsel Wagrien, 2 die Mecklenburgische, 3 die Pommersche Halbinsel).

4. Teil 2 - S. 213

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 105. Die wichtigsten Produkte des Welthandels nsw. 213 durch die Kontinentalsperre in Aufschwung. Hauptländer: Deutschland, und zwar Niederschlesien, Westpreußen, Mecklenburg. Posen, Hannover, Provinz Sachsen, Braunschweig, Anhalt, — Österreich-Ungarn, Frank- reich, Rußland. Hauptmärkte: Magdeburg, Hamburg, Stettin. Am meisten Zucker genießen die Engländer, wo 30,5 kg auf den Kopf der Bevölkerung kommen; in Dänemark sind es 15 kg, in Deutsch- land, Österreich, der Schweiz und Frankreich 8 kg, in Rußland 4 kg, in Griechenland 3 kg. 10. Tabak gedeiht am besten in heißfeuchtem Klima, kommt aber bis zum 60° n. Br. vor. Die Heimat ist das tropische Amerika, 1586 brachte Walter Raleigh ihn nach England; 1659 wurde er zuerst in Wasungen (Sachsen-Meiningen) angebaut. Die bedeutendsten Anbau- länder sind: die Vereinigten Staaten von Amerika (Kentucky, Virginien, N.-Karolina, Maryland) mit den Haupthäfen Baltimore, Neu-Iork, Neu-Orleans, Philadelphia. Westindien (Havana, Kuba), Brasilien (Bahia), Java und Sumatra (als holländischer bekannt), Manila, Europäischer und zwar aus Deutschland (Baden, Bayern, Provinz Brandenburg), Österreich-Ungarn, Rußland, Türkei. Die Haupteinfuhr- Häfen sind Bremen, Hamburg, Amsterdam, Rotterdam, London. Am meisten geraucht wird in den Vereinigten Staaten (3,1 kg aus den Kopf der Bevölkerung). In Deutschland werden 1,9 kg ver- braucht, in Rußland 0,9 kg, in Frankreich 0,8 kg, in Italien 0,7 kg, in England 0,6 kg. 11. Baumwolle gedeiht nur bis zum 30° n. und s. Br. Ihre Heimat ist Vorderindien und Mittelamerika. Durch die Araber kam sie nach Spanien, dann nach Venedig und von dort nach Zürich und Augs- bürg. In England begann die Industrie unter Heinrich Viii. Die wichtigsten Länder, welche Baumwolle erzeugen, sind die Vereinigten Staaten (Hauptmarkt Neu-Orleans), Brasilien, Ostindien, China. Die Haupthäfen in Europa sind Liverpool, Bremen, le Havre, Hamburg, Genua. Die größten Jndustriebezirke für Baumwollenwaren sind in England, Deutschland (Elsaß, Königreich Sachsen, Thüringen, Rhein- land), Frankreich, der Schweiz, Österreich. 12. Flachs kommt besonders aus Rußland, Belgien und den Niederlanden. 13. Bau- und Nutzholz. Hauptausfuhrländer: Schweden, Norwegen, Finnland, Rußland, Vereinigte Staaten, Kanada. — Maha- goniholz aus Mittelamerika, Teakholz (zum Schiffsbau) aus Ostindien, Ebenholz aus Westafrika, Ceylon.

5. Kleines Lehrbuch der mathematischen Geographie - S. 32

1908 - Braunschweig : Appelhans
— 32 — — 12°. — In Greenwich kulminiert die Sonne 6 St. 32 Min. sqo = 392 Min. früher als in Mexiko, folglich liegt Mexiko = 98° westl. als Greenwich. In Greenwich kulminiert die Sonne 56 Min später als in Prag, folglich liegt Prag -j- = 14° östlicher als Greenwich. 4 § 40. Mitteleuropäische Zeit. Die Uhren in Deutschland wurden bis zum 1. April 1893 nach der durch die Kulmination der Sonne bestimmten Ortszeit gestellt. Diese Zeit ist nicht für alle Orte in Deutschland gleich, weil die Sonne nicht zu gleicher Zeit allen Orten in Deutschland kulminiert. Bei einer verschiedenen Zeit in den einzelnen Orten eines Landes lassen sich genaue Fahrpläne der Eisenbahn nicht so leicht aufstellen als bei einer einheitlichen Zeit. Die Eisenbahnverwaltungen haben daher in fast allen Ländern schon längst bei der ersten Aufstellung eines Fahrplanes nach einer allen Orten desselben Landes gleichen sogen. Einheitszeit gerechnet. Das ist in England die Zeit von Greenwich, in Frankreich diejenige von Paris, in Spanien die von Madrid, in Italien die von Rom, in der Schweiz die von Bern, in Belgien die von Brüssel, in Holland die von Amsterdam, im westlichen Rußland die von Petersburg, im östlichen Rußland die von Moskau, in Schweden und im Deutschen Reiche die des 15. Meridians östl. von Greenwich. So lange die Eisenbahnverwaltungen nur im innern Verkehr diese Einheitszeit anwenden und nicht durch die Bahnuhren in den einzelnen Orten danach gestellt und die Fahrpläne danach eingerichtet werden, hat die Annahme einer Einheitszeit seitens der Eisenbahnen feine Bedeutung für das übrige bürgerliche Leben. Dies tritt erst dann ein, wenn die Eisenbahnen auch für den äußeren Verkehr nach der Einheitszeit rechnen, also auch alle Bahnuhren danach gestellt und die Fahrpläne danach gemacht werden. Dann wird neben der Einheitszeit der Eisenbahn die Ortszeit sich nicht halten können; denn bei dem heutigen großartigen und immer noch steigenden Verkehr spielt die Eisenbahn eine so tief in das öffentliche Leben einschneidende Rolle, daß es nicht gut angehen wird, Orts- und Eisenbahnzeit zu trennen, und da es im gewöhnlichen Verkehr auf einige Minuten früherer oder späterer Zeit nicht ankommt, im Eisenbahnverkehr jedoch eine einzige Minute von größter Wichtigkeit sein kann, so wird schließlich die Eisenbahnzeit, also die Einheitszeit des betreffenden Landes, auch für das ganze bürgerliche Leben maßgebend und für dasselbe als gesetz-

6. Kleines Lehrbuch der mathematischen Geographie - S. 33

1908 - Braunschweig : Appelhans
— 33 — liche Zeit eingeführt werden müssen. Das ist, nachdem andere Länder bereits vorangegangen waren, nach einem von dem Reichstage angenommenen Gesetze vom 1. April 1893 in Deutschland ebenfalls geschehen. Wir rechnen demnach vom 1. April 1893 ab nicht nur im Eisenbahnverkehr, sondern auch im gesamten Leben in ganz Deutschland nach der Zeit des 15. Meridians östl. von Greenwich, d. H. wenn es in einem Orte unter dem 15. Meridian östl. von Greenwich (z. B. in Stargard oder Görlitz) 12 Uhr mittags ist, so müssen alle Uhren in ganz Deutschland 12 Uhr mittags zeigen. Man hätte diese Zeit die deutsche Zeit nennen können, hat ihr aber den Namen mitteleuropäische Zeit (M. E. Z.) gegeben, weil sie nicht nur für Deutschland maßgebend ist, sondern auch bereits in Schweden, in Norwegen, in Dänemärk, in Luxemburg, in Österreich-Ungarn, in der Schweiz, in Italien, in Bosnien, Serbien und der westlichen Türkei eingeführt ist und damit in dem ganzen Mitteleuropa Geltung erhalten hat. Wenn für Deutschland als Einheitszeit gerade die Zeit des 15. Meridians östl. v. Gr. gewählt worden ist, so hat das seinen Grund darin, daß dieser Meridian das Gebiet des deutschen Reiches so ziemlich in der Mitte durchschneidet. Der Berliner Meridian wäre allerdings in dieser Beziehung noch etwas günstiger gewesen; aber es mußte auch darauf Rücksicht genommen werden, die deutsche, d. H. mitteleuropäische Zeit, mit jener der westlichen und östlichen Staaten in Einklang zu bringen, zunächst mit der Greenwicher und Petersburger, von denen die erstere genau 1 Stunde früher, die letztere fast genau 1 Stunde später ist als die des Meridians von Stargard. Damit hat Deutschland das Seine dazu beigetragen, daß allmählich die Einführung einer Einheitszeit auf der ganzen Erde nach Stundenzonen durchgeführt werden kann. Es soll nämlich dahin gewirkt werden, daß künftig vom Grundmeridian von Greenwich an in östlicher Richtung die um eine Stunde, d. H. um 15 Grade abweichenden Meridiane (also der 15., 30., 45., 60. usw.) als Hauptmeridiane angesehen werden, und daß alle Gebiete, welche um 7y2° westlich und ebensoweit östlich von diesen einzelnen Hauptmeridianen liegen, ihre Ortszeit aufgeben und die Zeit des betreffenden Haupt-meridians annehmen. Selbstverständlich wird es sich bei Abgrenzung dieser 24 Stundenzonen nicht um genaue mathematische Grenzen handeln, sondern man wird sich auch richten nach den Grenzen der Staaten, nach Fußläufen, Gebirgszügen usw. Es würden also alle Länder, welche sich um den Meridian von Greenwich lagern (Großbritannien, Holland, Belgien, Frankreich, Spanien und Portugal) dieselbe Zeit haben wie die Orte unter dem genannten Meridian. Alle Länder, welche „sich um den 15. Meridian lagern (Skandinavien, Dänemark, Deutschland, Österreich-Ungarn, die Schweiz und Italien), würden die Zeit des 15. Meridians haben. Alle Länder, welche sich um den 30. Meridian lagern (das westliche Rußland, Kleinasien, Syrien und Ägypten), würden die 5rief e, Lehrbuch der mathematischen Geographie 4, Aufl. 3

7. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 42

1911 - Trier : Lintz
42 Die Wirtschaftsreiche der Erde und ihre Bedeutung für Deutschland. dem Weltmarkte geltend zu machen. Für die Teilnahme am Welthandel haben diese Staaten fast sämtlich, mit Ausnahme der Schweiz und Österreich-Ungarns, eine güustige Lage. England liefert auf deu Weltmarkt feine Jndnstrieerzengnisse, die Waren anderer Länder und die Erzeugnisse feines riesigen Kolonialreiches, während es große Mengen von Nahrungsmitteln und industrielle!: Rohstoffen braucht. Deutschland ist im Bezug industrieller Rohstoffe noch stärker als England vom Weltmarkte abhängig, weniger aber in der Volksernäh- rung; es führt sogar bedeutende Mengen Zucker aus. Seine Ausfuhr besteht aber wie bei England hauptsächlich iu Jndnstrieerzeuguissen. Frankreich zieht ebenso aus seinem Pflanzenbau wie aus seinen industriellen Erzengnissen großen Nutzen; Hauptgegenstände seiner Ans- fuhr sind Wein und Mode- und Luxuswaren. Belgien führt besonders industrielle Erzeugnisse, Holland Erzeugnisse aus seinen Kolonien, Öfter- reich-Ungarn Holz, Getreide, Vieh und Zncker,die Schweiz kondensierte Milch, Käse und industrielle Erzeugnisse, Dänemark Milch, Butter und Vieh, Norwegen Fische und Holz, Schweden Holz und Eisenerze aus. f) Die Bedeutung des Wirtschaftsreiches für Deutschland. Unser Vaterland hat zu deu Ländern Mittel- und Nordwesteuropas eine sehr günstige Lage. Es liegt ziemlich in der Mitte derselben, stößt mit sechs von ihnen, nämlich mit Österreich-Ungarn, der Schweiz, Frankreich, Belgien, Holland und Dänemark, unmittelbar zusammen und ist von den übrigen, von England, Norwegen und Schweden, nur durch ein schmales Meeresgebiet getrennt. Kein anderer Staat Europas hat eine solch' günstige Lage zu den übrigen Staaten. Es kann also Deutschland vieles Fehlende aus unmittel- barer Nähe beziehen, und ebenso kann es an seine Nachbarn viele Waren absetzen. Außer dieser Gunst des Nahverkehrs fällt noch ein anderer Umstand fehr ins Gewicht. In einigen Nachbarstaaten, in Österreich-Ungarn und der Schweiz, besteht ein großer Teil der Bevölkerung ans Deutschen, die übrigen Staaten, mit Ausnahme von Frankreich, sind vorwiegend oder ausschließlich von stammver- wandten Völkern bewohnt, und in allen Staaten wohnen viele Reichsdeutsche, die die Fäden des Handels knüpfen und festigen. Den bedeutendsten Handelsverkehr unterhält Deutschland mit Großbritannien oder England, mit Österreich-Ungarn, Frank- reich, den Niederlanden oder Holland. Belgien und der Schweiz. Der Warenaustausch mit Euglaud steht an der Spitze, weil dieses deutsche Waren nicht nur selbst in großer Menge verbraucht, sondern auch Welthandel mit ihnen treibt.

8. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 99

1911 - Trier : Lintz
Deutschlands Weltstellung im Vergleich p den wichtigsten anderen Staaten. 99 wiegend im Dienste des Weltverkehrs, während andere Staaten die meisten Schiffe im Küstenverkehr beschäftigen müssen. (Welche sind die beiden größten deutschen Schiffahrtsgesellschaften? Wo haben sie ihren Sitz?) Iii. Deutschlands Weltstellung im "Vergleich zu den wichtigsten anderen Staaten. Der Wettbewerb auf dem Gebiet des Welthandels und des § 51. Weltverkehrs wird sich iu Zukunft hauptsächlich zwischen 6 Staaten der Erde abspielen, zwischen England, den Vereinigten Staaten Nordamerikas, Deutschland, Frankreich, Rußland und Japan. 1. England steht unter den 6 Handelsmächten an der Spitze. Es hat eine sehr günstige Meereslage (weise dies nach!), besitzt eine sehr leistungsfähige Industrie, verfügt über ein ungeheures Kolonial- reich, besitzt die größte Handels- und stärkste Kriegsflotte und hat sich für diese überall gut gelegene Stützpunkte gesichert. (Zähle die englischen Kolonien und die Stützpunkte der englischen Seemacht auf! Welche Verkehrswege beherrscht England?) 2. Die Bereinigten Staaten von Nordamerika besitzen kein aus- gedehntes Kolonialreich; aber im eigenen Lande stehen einer hochent- wickelten Industrie größere natürliche Hülssmittel zur Ver- fügung. Die Weltlage ist nicht so günstig wie die Englands. Gleich England ist es aber unangreifbar. 3. Deutschland, deffeu Handelsverkehr sich ebenfalls auf eine hoch- entwickelte Industrie stützen kann, steht in der Gunst der Meeres- läge hinter England zurück, doch nicht soweit, als man gewöhnlich anzunehmen Pflegt. Trotz des schmalen holländifch-belgischen Zwischen- larides ist es eine atlantische Macht (nachzuweisen!). Für den Handels- verkehr mit den europäischen Völkern hat es sogar als Kernstaat Europas eine bevorzugte Lage. Im Vergleich zu England besitzt Deutschland aber nur ein kleines Kolonialreich. Auch geht ihm die Guust der fast unangreifbaren Jnsellage Englands ab, vielmehr liegt es gleichsam in der Pressnng zwischen zwei mächtigen Staaten, zwischen Frankreich und Rußland. 4. Frankreich hat in Europa eine günstigere Lage als Deutsch- land, da es nur auf der einen Seite einen mächtigen Gegner hat. (Zeige dies!) Seine Meereslage ist ebenfalls günstiger; denn es stößt mit 7 *

9. Landeskunde des Reichslandes Elsaß-Lothringen - S. 45

1912 - Breslau : Hirt
C. Geschichtliche Entwicklung, Verfassung und Verwaltung. 45 So war der Anfang zu der Zerstücklung Deutschlands gemacht. Der Dreißigjährige Krieg bot neue Gelegenheit dazu. Im Westfälischen Frieden, der dem unheilvollen Kriege im Jahre 1648 ein Ende machte, erhielt Frankreich die völlige Hoheit über die seit 1552 in seinem tatsächlichen, aber nicht rechtlich anerkannten Besitz befindlichen Bistümer und Städte Metz, Toul und Verdun. Ferner mußte der Kaiser Ferdinand an König Ludwig Xiv. von Frankreich den Sundgau, die Landgrafschaft Ober- und Unterelsaß sowie die Landvogtei über die zehn Reichsstädte abtreten. Ihre Zugehörigkeit zum Deutschen Reiche war den Reichsstädten zwar ausdrücklich zugesichert, trotzdem nahm Ludwig Xiv. nicht nur diese in widerrechtlicher Weise in Besitz, sondern riß auch noch andere Gebiete an sich. Unter dem Namen von „Reunions- Kammern", d. h. Wiedervereinigungskammern, wurden nämlich im Jahre 1680 königliche Gerichte eingesetzt, um zu untersuchen, welche Länder früher zu den bereits abgetretenen Gebieten gehört hätten. Gestützt auf die willkürlichen Rechtssprüche der für Elsaß und Lothringen eingerichteten Reunionskammern, die in Breisach bzw. Metz ihren Sitz hatten, beanspruchte der König von Frankreich die Landeshoheit über alle einst angeblich zu den drei Bistümern Metz, Toul und Verdun sowie zu der Landgrafschaft Elsaß gehörigen Lehen und ließ die Gebiete, deren Herren sich nicht zu ihrer Anerkennung verstanden, gewaltsam besetzen. Bon diesem Schicksal wurden das Bistum Straßburg, die Abteien Murbach und Andlau, die Grafschaften Lützelstein und Lichtenberg u.a.m. betroffen. Die freie Reichsstadt Straßburg aber, auf deren Besitz der König nicht einmal einen derartigen Rechtsvorwand geltend machen konnte, wurde am 30. September 1681 durch Waffengewalt zur Unterwerfung gezwungen. Aber auch nach diesen Gewaltstreichen blieben weite Gebiete in Elsaß und Lothringen noch über ein Jahrhundert im Besitze deutscher Fürsten. So kam das Herzogtum Lothringen erst 1766 an Frankreich. Am 14. Februar 1793 beschloß der Nationalkonvent die Vereinigung der Grafschaften Saarwerden, Salm u. a. mit Frankreich. Im Jahre 1796 entsagte der Herzog von Württemberg seinen linksrheinischen Besitzungen, der Grafschaft Mömpelgard, Horburg, Reichenweier und Ostheim- am 28. Januar 1798 unterwarf sich die Stadt Mülhausen mit dem städtischen Gebiet der französischen Oberhoheit. Aber erst durch die Friedensschlüsse von Campoformio 1797 und Lüne- ville 1801 erwarb sich Frankreich die Anerkennung aller früher gemachten linksrheinischen Erwerbungen und blieb auch nach dem ersten und zweiten Pariser Frieden 1814 und 1815 im Besitze des elsässischen Rheinufers. Am 19. Juli 1870 erklärte Frankreich den Krieg an Preußen. Nach den ersten Siegen der deutschen Heere bei Weißenburg (4. August) und Wörth (6. August) und den Schlachten bei Vionville-Mars la Tour (16. August), bei Gravelotte-St. Privat (18. August) begann die Be- lagerung von Straßburg und Metz- jenes kapitulierte am 27. September, Metz wurde am 27. Oktober übergeben. In dem am 26. Februar 1871 in Versailles abgeschlossenen Präliminarfrieden, dem am 10. Mai 1871 der endgültige Friede zu Frankfurt a. M. folgte, wurden Elsaß außer Belfort,

10. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 68

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
68 Rußland ist. Die Pelen zeichnen sich durch Vaterlandsliebe, Tapferkeit, militärisches Talent, Gelehrigkeit und Lebhaftigkeit aus. Während die niedern Volksklassen als unreinlich, trunken und servil geschildert wer- den, erscheinen die Vornehmen fein, nüchtern, höflich und sehr stolz. Die Polen bekennen sich zur römisch-katholischen Kirche. Polnische Ordnung auf den ehemaligen Reichstagen ist sprichwörtlich geworden. Warschau, 170,000 E. (10,000 Juden), Univers., Residenz des Statt- halters. Festung und Vorstadt Praga an der Weichsel. Kalisch, 12,600 E. und Ljubliu, 19,000 E. Ostrolenka. Wallfahrtsort Czenstochau an der Warthe. 8 54. Das Königreich Schweden «nd Norwegen. (13,830 Q.-M., 5,703,000 Einw.) Schweden und Norwegen bildeten vom Jahre 1397 bis 1524 mit Dänemark ein großes Reich, welches die dänisch-norwegische Königin Marga- retha durch die in der schwedischen Stadt Calmar geschlossene Union vereint hatte. 1524 riß sich Schweden von der Union wieder los und ward ein selbständiges Königreich. Als endlich Schweden 1814 sich zu Napoleons Gegnern schlug, erhielt es als Preis für seinen Beistand das Land Norwegen, welches den mit Frankreich verbündeten Dänen durch den erwählten Kron- prinzen von Schweden, den vormaligen französischen Marschall Bernadotte, entrissen wurde. Seitdem bilden die beiden Königreiche eine gemeinschaftliche Monarchie, jedes hat aber seine eigene Verfassung und Verwaltung. Die Finanzen befinden sich in einem günstigen Zustande. In Schweden ist der König durch einen Reichstag eingeschränkt, welcher sich in jedem fünften Jahre versammelt. In Norwegen genießt das Volk größere Vorrechte, als die Schweden haben. Das Volk wählt nämlich eine Versammlung von 75 bis 100 Mitgliedern, den Storthing, welcher alle 3 Jahre ohne besondere Berufung auf drei Monate in Christiania zusammen- tritt. Diese Versammlung theilt sich in 2 Kammern; haben diese einen Gesetzes-Vorschlag berathen und angenommen, so bedarf derselbe noch der Bestätigung des Königs, welcher ihn jedoch auch verwerfen kann. Wird aber derselbe Vorschlag von den beiden folgenden Storthings erneuert, so muß er Gesetzeskraft erhalten. Beide Reichstage haben die Steuern festzusetzen. Die Schweden und Norweger sind deutschen Stammes, und bilden den Kern der Landesbevölkerung; im diorden wohnen Finnen und Lappländer. Die herrschende Religion ist die lutherische; die Lappen sind zum Theil noch Heiden. Für das Volksschulwesen ist so gut gesorgt, daß man unter den Schweden und Norwegern wohl selten Jemand findet, der nicht schreiben und lesen kann. In Norwegen muß Jeder, der confirmirt werden soll, lesen können, Jeder, der heirathen will, confirmirt sein, und wer im 20. Jahre nicht confirmirt ist, kann gewaltsam im Zuchthause angehalten^werden, das zur Confirmation Erforderliche zu leruen. Während aber die Schweden und Norweger durch ihre Bildung und geistige Kraft eine hervorragende Stellung Kitter den Earopäern einnehmen, stehen die Lappen und Finnen noch auf einer niedern Culturstufe. Die Lappen sind insbesondere Nomaden, welche mit
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