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1. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 246

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
246 Neue Geschichte verloren gehen; denn es wird wieder erscheinen in zierlicherer Auflage, durchgesehen und verbessert vomverfasser." Wie Franklin durch Rede und Schrift, so wirkte Georg Washington als Feldherr durch kluge Ausführung. Auch das war ein Mann von ruhigem Geiste, klarem Verstand, unerschütterlichem Muth, freiheitsliebend und redlich wie Franklin. Beide Männer ehrt die Geschichte als Begründer der nordamerikanischen Freiheit. Der Krieg wurde anfangs ohne Entscheidung geführt, bis 1777 ein englisches Heer in den Wäldern bei Sa-ratoga so eingeschlossen wurde, daß es sich ergeben mußte. Von nun an ergriff Europa die Partei der Amerikaner; am thätigsten war zu ihre» Gunsten Frankreich, das erst junge Freiheitsschwärmer wie Lasayette ihnen zu Hilfe sandte und zuletzt ein förmliches Bündniß schloß. Der Krieg bekam jetzt eine Ausdehnung, wie kein anderer vor ihm. Er wurde nicht nur in Amerika, sondern auch in den Antillen, in Indien, an den Küsten Asrika's und Europa's geführt; und England hatte nicht nur mit den Amerikanern, sondern auch mit Franzosen, Spaniern, Holländern, Hindn's zu kämpfen, und war dazu von den Russen, Schweden und Dänen beengt und bedroht; denn gar zu gern hätte man England von seiner Höhe herab* gedrückt. Aber das gelang den Feinden nicht. England zeigte sich überall so thätig und entschlossen, daß es nur um so mächtiger nach dem ungeheuren Kampf da stand. Selbst die Festung Gibraltar, die durch künstliche Fahrzeuge, schwimmende Batterien genannt, mit riesenmäßiger Kraft angegriffen wurde, blieb den Engländern, welche durch einen Regen glühender Kugeln alle Anstreng-ungen der Feinde vernichteten. Nordamerika jedoch gieng für sie verloren, obgleich die Engländer auch deutsche Regimenter fausten, um ihrem Mangel an Mannschaft abzuhelfen. Nachdem abermals (1781) ein englisches Heer eingeschlossen worden, begannen die Unterhandlungen, und im Frieden zu Versailles 1783 wurde den Amerikanern Freiheit, Unabhängigkeit und Souveränität zugesichert.

2. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 262

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
262 Neue Geschichte. deutsche Reich auf, indem er )806 den Rheinbund aus 16 Fürsten errichtete, die sich verpflichteten, in allen seinen Kriegen ihn, den Protector, zu unterstützen. Der deutsche Kaiser hatte schon vorher den Titel Kaiser von Oesterreich angenommen; jetzt aber gab er den des deutschen Kaisers auf. So wurde alles durcheinander geworfen ; und wer könnte in diesem Umsturz des alten verknöcherten Wesens den Finger Gottes verkennen? § 101. Bis daher war Preußen neutral geblieben; aber Napoleon haßte es und reizte den gewissenhaften aber unschlüssigen Friedrich Wilhelm Iii. (1797—1840) so empfindlich, daß dieser endlich um der Ehre willen den Krieg erklären mußte. Dieß geschah Oct. 1806, nachdem er mit Rußland, England und Sachsen sich verbunden hatte. Preußen aber, auf des großen Fritz Lorbeeren eingeschlafen , hatte ein Unglück über das andere. In der Doppelschlacht beijena und Auerstädt 14. Oct. wurden zwei Heere so entschieden geschlagen, daß sich einzelne Theile und viele Festungen mit unbeschreiblicher Schnelle ergaben und Napoleou 27. Oct. in Berlin einziehen konnte. Dort sprach er zuerst sein Machtwort Über verschiedene deutsche Fürsten aus; Sachsen, das den Königstitel erhielt, mußte dem Rheinbünde beitreten. Dann eilte der Sieger seinem Heere nach Polen nach, und überall wurden die Preußen zurückgedrängt. Nun kamen auch die Russen in den Kampf; aber die schrecklichen Schlachten bei Pultusk (25. Dec.) und bei Eylau (8. Febr. 1807), wo 40,000 Todte den Wahlplatz bedeckten, waren nicht entscheidend, bis endlich bei Friedland (14. Juni) die Verbündeten eine vollkommene Niederlage erlitten. Im Flusse Niemen trat Kaiser Alexander (1801—25) mit Napoleon zusammen, den Tag darauf kam auch Friedrich Wilhelm dazu. Letzterer büßte im Frieden von Tilsit mehr als die Hälfte seiner Länder ein und mußte Kriegscoutributiouen zahlen, die nicht zu erschwingen waren. Napoleon schien ihn eigentlich zertreten zu wollen, und sagte geradezu, er lasse nur aus Rücksicht auf Ruß-

3. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 269

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
Iv. Die Revolutionszeit. 269 Augenblick machten die Verbündeten sich schlagfertig. Er wollte ihnen zuvorkommen und eilte in die Niederlande, wo Wellington mit Engländern, Blücher mit Preußen standen. Die Schlacht bei Waterloo (18. Juni 1815), in welcher noch zur rechten Zeit Blücher den Engländern zu Hilfe kam, und plötzlich der Schreckensruf: „Rette sich, wer kann!" unter den Franzosen alle Ordnung auflöste, entschied für immer Napoleons Schicksal, wie Blücher, „noch an alle Glieder zitternd", schrieb: Die boua-parte'fche Geschichte ist nun wohl für lang wieder zu Eude. Paris wurde zum zweiten Male besetzt. Napoleon ergab sich den Engländern und wurde als Gefangener nach der Insel St. Helena gebracht, wo er 5. Mai 1821 starb. Seine Leiche aber wurde im Herbst 1840 nach Paris zurückgebracht und sein Ruhm mit allen Künsten im Volke emporgetrieben. 6. Der heilige und der deutsche Bund. § 103. Der neue Friede von Paris bestimmte den Bestand der Dinge von 1790, wornach Frankreich alle seine Eroberungen verlor; und 150,000 Verbündete blieben dort zur Erhaltung der Ordnung bis 1818 stehen. Jetzt trat das bewegte Meer in sein ruhiges Bett zurück. Ohue viele Mühe nahmen die alten Fürsten ihre Besitzungen wieder ein. Ueberall aber ließen die Erschütterungen viel Heilsames zurück. Der Geist der Völker wurde von manchem alten Joche entbunden, ein freieres, regeres Lebeu war aufgekommen, die Verhältnisse zwischen Fürsten und Völkern wurdeu geordneter und billiger; und der Zusammenfluß so vieler verschiedenartiger Völker mit ihren gemeinschaftlichen Interessen, wie der Freiheitskampf ihn erforderte, weckte eine Art Verbrüderung, deren wohlthätige Folgen längere Zeit fühlbar blieben. Merkwürdig ist die Urkuude der h. Allianz, der alle christlichen Mächte, den Papst und England ausgenommen, beitraten. In ihr heißt es: „die Fürsten wollen gemäß der heil. Schrift, die allen Menschen befiehlt, sich als Brüder zu

4. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 210

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
210 Neue Geschichte. Baden und Württemberg, Amnestie verheißen wurde, und in Folge dessen sogar Sachsen den Schweden den Krieg erklärte. So stand die Sache der Schweden mißlich; Brandenburg und das übrige Norddeutschland wandte sich von ihnen ab. Aber Oxenstierna bestand ans Fortsetzung des Kriegs und stärkte sich durch auswärtige Verbindungen. Frankreich sandte Heere nach den Niederlanden gegen die Spanier, nach Italien und an den Rhein, und zertheilte so die Macht des Kaisers. Aber der Krieg, bei dem man nun kaum mehr an Religion dachte, wurde mit jedem Tage schrecklicher und mörderischer im ausgesogenen Reiche. Ferdinand Iii. (1635—57), zwar milder gesinnt, als sein Vater, konnte den Frieden, so sehr er ihn wünschte, nicht beschleunigen. Das Kriegsgliick war abwechselnd, doch meist auf Seiten der Schweden, die unter Bernhard von Weimar, Baner, Torstenson, Wrangel, würdigen Zöglingen Gnstav's, glänzende Wasfenthaten verrichteten. Aber die Wuth der Parteien blieb so erhitzt, daß der Friede, an dem zwölf Jahre lang gearbeitet wurde, nicht eher zu Staude kommen konnte, bis Alles sich verblutet hatte und Deutschland einem Leichnam glich. Das letzte Kriegsereigniß war die Eroberung eines Theils der Stadt Prag durch die Schweden, als die sehnlichst erwartete Nachricht von erfolgtem Frieden erscholl (24. Okt. 1648). Wie es hergieng, zeigt z. B. die Einnahme der bayrischen Stadt Höchstädt durch die Kaiserlichen im Jahr 1634. „Manns- und Weibspersonen ist, ohne Unterschied, kalt oder heiß Wasser, Essig-, Mist- oder Koth-lachen eingeschüttet, theils sind sie mit Ketten und Stricken an den Köpfen bis auf den Tod gerüttelt, Etlichen Daumenschrauben augelegt, Andere ans den Schienbeinen mit Sägen hin und wieder gesägt, mit Schnüren die Füße bis ans die Beine gerieben, die Fnßsohlen zerquetscht und so lange zerschlagen, bis sie von den Füßen abgefallen, die Anne auf den Rücken gebunden, und sie also hinter sich ausgehängt, sehr Viele nackt in der Stadt an Stricken

5. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 212

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
212 Neue Geschichte. hundert hat kaum hingereicht, die materiellen Vertnste Deutschlands 511 ersetzen. Und welche Sittenlosigkeit nun herrschte, ist nicht zu beschreiben; Logau klagte nicht umsonst: Luthrisch, Päpstisch und Calvinisch, diese Glauben alle drei sind vorhanden, doch ist Zweifel, wo das Chri? steuthum denn sei. Doch nun war Friede. Weil derselbe in Münster und Osnabrück, wo Abgeordnete aller Staaten zusammentraten, geschlossen wurde, heißt er der westphälische. Es kostete viele Mühe, bis die kriegführenden Parteien befriedigt werden konnten. Frankreich bekam das Elsaß, Schweden Pommern und 5 Mill. Thaler, und die deutschen Landstände erhielten volle Landeshoheit. Ohne den Reichstag, bei dem alle Stände freies Stimmrecht hatten , hatte der Kaiser hinfort nichts mehr zu befehlen. Neben den Evangelischen erhielten auch die Calviuisteu freie Religionsübnng. Das Restitutionsedikt wurde aufgehoben und bestimmt, daß der Zustand der geistlichen Güter im Ganzen verbleiben sollte, wie er am 1. Jan. 1624 gewesen. So schloß der schrecklichste aller Kriege, in welchem Deutschland zwei Dritttheile seiner Bewohner einbüßte. Wer möchte verkennen, daß er ein Völkergericht des Herrn war. „Und bei dem Allen lässet Sein'zorn noch nicht ab; Seine Hand ist noch ausgereckt." Die Kriegsdraugsale erneuerten sich schneller, als man erwarten mochte! Iii. Die Zeiten der Politik (1648—1789). 1. Frankreich. (Ludwig Xiv. Xv.) § 84. Unter steten Kriegen entwickelte sich nun diejenige europäische Politik, welche ein Gleichgewicht unter den herrschenden Hauptmächten erzielte und zuletzt erreichte, bet dem auch kleinere Staaten zu ruhigerer Existenz gelangten. Am meisten hatte man mit Frankreich zu

6. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 254

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
254 Neue Geschichte. Male den Mann auf dem Plan, der ganz Europa bis in die tiefsten Gründe erschüttern sollte. 2. Der Revolutionskrieg. § 98. Während obiges in Frankreich vorgieng, brannte bereits die Kriegsfackel in allen Ländern Europa's. Zuerst sprachen sich Schweden, Spanien, Rußland und der Papst gegen die Revolution aus. Oesterreich (wo auf Leopold Ii. im März 1792 Kaiser Franz folgte) schloß mit Preußen (Friedrich Wilhelm 11.) ein Bünd-niß; und im April 1792 begann der Krieg, der mit kurzen Unterbrechungen 23 Jahre gedauert und unendlich viele Drangsale über die Völker gebracht hat. Die Ver-büudeteu verfolgten den Krieg gegen Frankreich nur matt, da sie einander nicht recht trauten. Dagegen entwickelten die von der Revolution begeisterten Franzosen bald eine unerhörte Thatkraft. Sie rückten ohne Gepäck und Magazine aus, indem sie stets, was sie brauchten, mit Gewalt erpreßten, wo sie standen; die Generale schonten auch kein Menschenleben, denn wem es nicht glückte, der würde guillotinirt. Anfangs siegten die Oesterreicher in den Niederlanden. Aber die in Frankreich eingedrungenen Preußen mußten schon int Sept. 1792 zurückkehren; und in der zweitägigen Schlacht beijemappe gieng Belgien für die Oesterreicher verloren (Nov. 1792). Unterdessen siel das Haupt Lud wigs Xvi.; und der Nationalconvent erließ einen Empörungsaufruf an alle Völker. Nun kam eine Coalition von zehn Mächten zusammen. Zn Oesterreich, Preußen und Sardinien traten auch England, Holland, Spanien, Neapel, Portugal, Toskaua und das deutsche Reich. Aber den Mächten fehlte es an Zusammenhalt, den Völkern an Kampflust. Zwar fochten die Franzosen 1793 zu Laud und zur See sehr unglücklich; aber eben die drohende Gefahr rief die Schreckensregiernng in's Leben, welche sogleich die ganze Volkskraft in Bewegung fetzte. Carnot, ein Mann von außerordentlicher Tüchtigkeit leitete mit großer Umsicht

7. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 255

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
Iv. Die Revolutionszeit. 255 alle militärischen Angelegenheiten. Mit Verwunderung sah man bisherige Advokaten, Handwerker, Köche mit Muth und Geschick Heere anführen und siegen. Zuerst wurden die inneren Gährungen unter empörenden Gräueln unterdrückt; besonders in der Vendee, wo die Bauern an Adel und Geistlichkeit festhielten, und in Lyon flössen Ströme von Blut. Dann gelang es, die Grenzen des Reichs durch unzählige Gefechte zu verwahren; und bis zum Schluß des I. 1794 hatten die Franzosen Belgien zum zweiten Male erobert, das ganze linke Rheinufer überwältigt, und in Spanien und Italien glückliche Einfälle gemacht. Sie giengen noch weiter und nahmen Holland, dessen Erbstatthalter nach England sich flüchtete, wie im Sturme weg (1795). Die Holländer hießen nun batavische Republik, blieben aber von den Franzosen abhängig, denen sie 100 Mill. Gulden zahlen und Truppen und Festungen abliefern mußten. Nun schloßen auch Preußen, Spanien und Toskana Frieden. Nur zur See gegen die Engländer, welche das ganze Küstenland sperrten, konnte nichts ausgerichtet werden. Oesterreich aber wollten die Franzosen zum Frieden zwingen, indem sie drei Armeen in seine Erbstaaten eindringen ließen. Was über deu Rhein kam, wurde zwar durch die Geschicklichkeit des Erzherzogs K arl zurückgeworfen; um so kräftiger begann Bouaparte seine Laufbahn in Italien. Napoleon Bonaparte wurde 1769 in Ajaccio geboren und auf den Kriegsschulen zu Brieune und Paris gebildet. Er hatte mit sicherem Blicke schon 1794 die Eroberung des empörten Toulon entschieden. Wie er sich den neuen Direktoren empfahl, haben wir S. 253 gesehen, und einer derselben verschaffte ihm den Oberbefehl über das Heer in Italien. Er traf es zu Nizza ttt ärmlichem Zustaude au, iu Mangel, Unordnung und Zuchtlosigkeit. „Es fehlt euch," sagte er, als er sie musterte, „ein allem; aber dringt nach Mailand vor, und ihr habt alles." Nur 30,000 Mann stark war es; und das öfter-reichisch-sardinische Heer mit 70,000 Mann stand unter

8. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 263

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
Iv. Die Revolutionszeit. 263 land Preußen stehen. Den russischen Kaiser wußte er ganz zu bezaubern, gab ihm auch ein Stück von Preußen, andere aber dem sächsischen und dem westphälischen König. Zum letzteren machte er seinen Bruder Jerome. Solche Demüthigungen hatte Preußen nicht geahnt; nur wenige Anführer hatten Ruhm geerntet, wie Blücher durch seinen Rückzng, Gueiseuau durch seine Vertheidigung von Eol-berg. Den Engländern aber konnte der stolze Herr nicht beikommen. Um sie zu schwächen, stellte er jetzt das sogenannte Continentalsyst ein auf, wornach der ganze Contiuent gegen den Einfluß und Handel Englands zusammenhalten sollte. Alle englischen Staaten erklärte er für blockirt, alle Engländer ans dem Festlande für Kriegsgefangene, den Handel mit England und seinen Kolonien: für staatsverbrecherisch, alle englischen Waaren für konsis-cirt. Dagegen erließ England nicht minder heftige Erklärungen gegen den Contiuent; und nun stockte aller Handel, und ein unerhörter Druck lastete auf Europa. Auch nach der pyrenäischen Halbinsel streckte der Kaiser seine Hände aus. Zuerst mußte ihm Spanien behilflich sein, Portugal zu stürzen; Nov. 1807 wurde dieses besetzt, nachdem sein König nach Brasilien geflüchtet war. In Spanien war Karl Iv. mit seinem Sohne Ferdinand entzweit, so lockte der Kaiser, der Schiedsrichter sein wollte, beide nach Frankreich und zwang sie mit unerhörter Arglist, eine Thronentsagung zu unterschreiben. Zn Ferdinand sagte er: „Prinz, Sie haben nur zwischen Entsagung und Tod zu wählen." Nim glaubte der Despot mit Spanien fertig zu sein, zu dessen König er seinen Bruder Joseph erklärte. Da regte sich aber Spaniens Patriotismus, der allen Heeren trotzte. Zwar in offenem Felde gelang es den Spaniern nicht, aber dafür entbrannte überall der kleine Krieg. Die Bürger von Saragossa z. B. schwuren, unter den Trümmern der Stadt sich begraben zu lassen. Als sie nach mörderischen Kämpfen erobert wurde, waren fast nur noch Greise,

9. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 264

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
264 Neue Geschichte. Weiber und Kinder übrig; 38,000 Männer waren gefallen, und 60,000 Franzosen vor den Wällen erschlagen worden. Von 1808 an kam auch ein englisches Heer unter dein vollendet klugen Wellesley, dem nachmaligen Herzog von Wellington, Spanien zu Hilfe; und der machte den Franzosen so heiß, daß sie nie über das Land Meister wurden und 1813 daraus weicheu mußten. Noch einmal wollte O est rei ch das Waffenglück versuchen. Aber was halfen seine ungeheuren Anstrengungen, sein Aufruf an die deutsche Nation zu einem ähnlichen Volks- und Freiheitskrieg wie in Spanien, die Geschicklichkeit seines Erzherzogs, seine treuen Tyroler? Napoleon kam wieder über die Douau, wurde zwar bei Aspern geschlagen (er verlor 30,000 Mann), erfocht aber bei Wagram (6. Juli 1809) einen so entscheidenden Sieg, daß abermals Friede wurde, und Oestreich ferner 2000 O.m. verlor, über welche der Sieger nach Gewohnheit verfügte. — Noch während des Krieges tobte Napoleon auch gegen den Papst Pins Vii., dem er die weltliche Herrschaft entreißen wollte. Je ruhiger dieser gegen alle Anmaßungen protestirte, desto härter trat Napoleon auf. Nun folgte der Bannstrahl, der unter diesen Umständen Eindruck auf die Welt machte. Indessen wurde jetzt der Papst bei Nacht überfallen, fortgeschleppt und fortan als Gefangener geheilten. Was aber auch Napoleon vornahm, indem er ihm jede Bequemlichkeit entzog, konnte er doch den standhaften Greis nicht bezwingen. — Italien war jetzt gariz französisch; in Neapel wurde Mn rat, Napoleons Schwager, König. Frankreich selbst verschlang Holland und die Nordseeküste und zählte statt 83 nun 140 Departements. Napoleon ließ sich jetzt auch von seiner bisherigen Gemahlin scheiden, und wagte es, um des Kaisers Franz Tochter Marie Lnise zu werben, mit welcher er (März 1810) getraut wnrde, und die ihm einen Sohn gebar. Die Völker aber seufzten unter dem eisernen Scepter; und es war wohl vorauszusehen, daß der allzu stark gespannte Bogen endlich brechen müsse.

10. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 268

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
268 Neue Geschichte. zu groß, und so kapitulirte Paris 31. März 1814, weil Frankreich wirklich seiner müde geworden war. Napoleon wurde des Thrones entsetzt, und mußte sich mit dem Besitz der Insel Elba begnügen. Dagegen bestieg Ludwig Xviii., Bruder des enthaupteten Ludwig, den französischen Thron. Allein noch saßen die Fürsten zu Wien beisammen, um die babylonische Verwirrung unter Fürsten Marschall Blücher. und Völkern zurechtzubringen, als die Nachricht erscholl (März 1815), Napoleon sei entsprungen und throne bereits wieder als Kaiser in Paris. Nicht sowohl das Volk, als das aus der deutschen Gefangenschaft zurückgekehrte Militär wurde, wo es sich ihm entgegenstellte, von seiner Erscheinung und seinen Worten bezaubert. Seine Regierung aber dauerte nur 100 Tage. Denn im
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