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1. Geschichte des Mittelalters - S. VI

1861 - Freiburg : Herder
Vi Seite Zwölftes Kapitel. (§ 335—396.) Das Mittelalter geht zu Ende. Kaiser Friedrich 111. Innere Kriege. Die osmanischen Türken. Eroberung Konstantinopcls. Erneuerung des englisch-französischen Krie- ges. Die weiße und die rothe Rose. Burgund, die Mit- telmacht zwischen Deutschland und Frankreich, vernichtet. Portugal. Der Seeweg nach Ostindien ausgesunden. Spa- nien erhebt sich zur Weltmacht. Eroberung Granadas. Vertreibung der Mauren und Juden. Christoph Kolumbus entdeckt Amerika. Weitere Entdeckungen. Deutschland. Kaiser Maximilian 1. Der Krieg gegen die Schweizer. Llüte und Verfall der italienischen Staaten. Venedig. Genua. Mailand. Das Haus Sa- voyen. Florenz. Ferrara und Mantua. Der Kirchenstaat. Neapel. Die Liga von Äambrai. Der hl. Lund gegen Frankreich. Die neue Zeit. Die Staaten. Das Geschütz und die Soldheere. Der Welthandel und die Kolonien. Die Buch- druckerpresse. Die klassischen Studien. Poesie und Ge- schichtschreibung. Die schönen Künste...........................112

2. Geschichte des Mittelalters - S. 117

1861 - Freiburg : Herder
Das Mittelalter geht zu Ende. 117 ments, das dem jedesmaligen Sieger gehuldigt und nach dessen Willen Beschlüsse gefaßt hatte, war tief gesunken. Luraund, die Mittelmacht Mischen Deutschland und Frankreich, vernichtet (1477). § 350. Als die Engländer aus Frankreich vertrieben und durch den Kampf der beiden Rosen beschäftigt waren, unternahm es Lud- wig Xi., Sohn Karls Vi., den Nebenbuhler des französischen Königs, den Herzog Karl von Burgund zu stürzen. Dies neue Herzogthum Burgund verdankte seinen Ursprung dem König Johann, der 1363 thums Bur- seinen Sohn Philipp damit belehnte; derselbe erheiratete Flandern, 6»nd. Artois, Franchecomtö (Hochburgund), Revers, Rethel, Ant- werpen und Me cheln. In Folge dieser Verwandtschaft kamen Bra- bant und Luxemburg an Burgund, die Grafschaft Namur durch Vergleich, Holland, Seeland, Westfriesland und Hennegau wurden der Wittelsbacherin Jakobea abgenöthigt, die Städte an der Somme durch Verpfändung Ludwigs Xi. erworben, Geldern und Zütph en durch Kauf, die österreichischen Städte im Elsaß und Breis- gau durch Verpfändung des Herzogs Sigismund, der Herzog von Lothrin- gen sah sich zu Vasallendiensten genöthigt, so daß der vierte und letzte Herzog von Burgund, Karl der Kühne, eines der schönsten Reiche Reg. 1467 beherrschte, mit Städten wie Antwerpen, Brügge, Gent, Ostende, bis 1477. Dünkirchen rc., deren Seehandel und Gewerbfleiß nur in den italieni- schen Städten Seinesgleichen fand. § 351. Karl war aber ein leidenschaftlicher und harter Fürst, der sich als Eroberer einen Namen machen wollte, den König von Frankreich bedrängte und zuletzt sich mit Kaiser Friedrich Iii. in eine Verbindung einließ, um von demselben den Königstitel sowie das Reichs- vikariat über Oberitalien zu erlangen, während der Kaiser bemüht war seinem Sohne Maximilian die Hand Marias, der Erbtoch- ter Karls, zu verschaffen. Die Unterhandlungen zerschlugen sich aber und endeten mit einem vollständigen Bruche; Karl mischte sich in die Kölner Fehde zu Gunsten des Erzbischofs Ruprecht (von der Kölner Pfalz), gegen dessen Verwaltung des Erzbisthums Köln die Städte ^ e* Köln, Bonn und Neuß so wie das ganze Domkapitel bei dem Kaiser klagten. Karl zog im Sommer 1474 vor Neuß, belagerte es eilf Neuß bela- Monate vergebens, verlor in 56 Stürmen seine besten Truppen, schloß ^ert. aber mit dem Kaiser Frieden, der langsam mit dem Reichsheere heran- gezogen war. § 352. Voll Wuth wendete er seine Waffen gegen die Schwei- zer, welche sich von dem Kaiser, noch mehr aber von dem französischen Könige hatten bewegen lassen Karln den Krieg zu erklären. Sie hatten am 13. November 1474 bei Herikourt ein burgundisches Heer in die Flucht gejagt, wurden aber jetzt von den beiden mächtigen Verbün- deten im Stiche gelassen. Karl vertrieb zuerst den Herzog Renat von Lothringen, der sich im Vertrauen auf Ludwig Xi. und Friedrich Iii. aufgelehnt hatte , und rückte im Februar 1476 vor Gran son im h^Granson Waadtlande; die schweizerische Besatzung ergab sich nach tapferer Ge- 3. März genwehr und wurde von Karln theils gehenkt, theils im See ertränkt, aber am 3. März warf das zum Entsätze zu spät gekommene schweizeri-

3. Geschichte des Mittelalters - S. 126

1861 - Freiburg : Herder
126 Geschichte des Mittelalters. Grundsätze wich Peter von Medici ab, der mit dem Aragonier Alfons Ii. von Neapel Büvdniß schloß, um sich gegen eine republikanische Bewegung zu halten, was einen Gegenbund Mai- lands, Venedigs und des Papstes und zuletzt die Einmischung Karls Viii. von Frankreich herbeiführte. 8 380. Dieser rückte über Florenz nach Rom vor (1494), zwang den Papst zu einem Vergleich und hielt im Februar 1499 seinen Ein- zug in Neapel, aus welchem Ferdinand Ii. von Allen verlassen ent- flohen war. Als Karl Vih. jedoch nach Frankreich zurückgekehrt war, verlor er Neapel so schnell wieder, als er es gewonnen hatte. Sein Nachfolger Ludwig Xil. richtete seine Waffen gegen den Herzog Sforza Moro von Mailand, eroberte Mailand mit Hilfe eines schwei- zerischen Söldnerheeres (1499), verlor es das folgende Jahr wieder durch den Aufstand der Lombarden, welche den französischen Ueber- muth nicht ertragen konnten, und gewann es wieder, als die schweizeri- schen Söldner im Dienste des Herzogs diesen in Novara verriethen und auslieferten. 8 381. Gleichzeitig eroberten die Franzosen im Bunde mit Fer- dinand dem Katholischen auch Neapel; allein Ferdinand überlistete sie, trieb sie durch seinen großen Feldherrn Gonsalvo de Kordova wieder aus dem Lande hinaus und behielt es für sich. 8 382. Genua versuchte damals eine demokratische Revolu- tion, allein die Franzosen besetzten es 1507 und waren jetzt in Oberitalien entschieden Meister, denn Kaiser Mar, der einschrei- ten wollte, vermochte nicht ein hinreichendes Soldheer aufzubringen und auch nur einen Sommer hindurch zu unterhalten. Die Liga von Äainbrai (10. Dezember 1508). 8 383. Die Venetianer hatten für ein Stück der Lombardei den Herzog von Mailand stürzen helfen, bereuten es aber bitter, als bald darauf Mar I., Ludwig Xii., Ferdinand der Katholische und Papst Julius Ii. gegen die stolze Republik einen Bund schloßen. Vergeblich bat Venedig überall, auch bei den Schweizern um Hilfe, es blieb allein 11. Mai oab nach dem Verlust der Schlacht bei Agnadello gegen das ^00- französisch-deutsche Heer alle seine Besitzungen auf dem italienischen Festlande auf. Doch Padua, Vicenza und Brescia hielten fest an Venedig, die Verbündeten waren uneinig und gegen einander mißtrauisch, daher machte der Papst mit der Republik gegen einige Zugeständnisse 1511. Friede, Ferdinand folgte diesem Beispiele und bald darauf auch der Kaiser. Der hl. Lund gegen Frankreich (1511). 8 384. Die Uebermacht Frankreichs in Italien bewirkte alsbald einen Bund zwischen Julius Ii., Venedig, Spanien, dem Kaiser, Hein- rich Viii. von England und den Schweizern, der die Wiederherstel- lung des Herzogthums Mailand und die gänzliche Vertrei- bung der Franzosen aus Italien zum Ziele hatte. Zwar 11.April erfochten die Franzosen bei Ravenna unter Gaston de Foix, dem Schwestersohne Ludwigs Xii., einen großen aber mit dem Tode ihres 1512. Führers erkauften Sieg, verloren jedoch bald ganz Oberitalien mit fc' :ort- Institut nie. nationale Sch i j i b uch f o rs ch ung Gramo • Schuibift

4. Geschichte des Mittelalters - S. 106

1861 - Freiburg : Herder
106 Geschichte des Mittelalters. Die norddeutsche Hansa. 8 317. Unter Karl Iv. erreichte dieser Städtebund seine höchste Macht. Die Zahl der verbundenen Städte, welche von Antwerpen bis Nowgorod zerstreut lagen, wechselte von 108 bis 64; sic waren in vier Quartiere getheilt mit dem gemeinschaftlichen Vorort Lübeck, das zugleich an der Spitze des wendischen Quartiers stand, wie Köln des westfälisch-niederländischen, Braunschweig des sächsischen, Dan- zig des preußischen. Die Bundesversammlung fand alle drei Jahre statt, die Quartierstädte übten unterdessen ein schiedsrichterliches Amt, während eigene Gerichte Fabrikation und Verkehr beaufsichtigten. Haupt- faktoreien waren in Brügge, London, Bergen und Nowgorod; England, Rußland und die skandinavischen Reiche standen ihrer Einfuhr offen, sie unterhielten aber auch mit Spanien und Portugal einen leb- haften Verkehr. § 318. In der Regel nahmen sich die Hanseaten keiner kriegfüh- renden Partei an, wenn ihr Handel nicht Schaden litt, als aber Wal- demar Iv. von Dänemark Wisby plünderte, bekriegten und vertrie- 1368. den sie ihn und erzwangen von Dänemark große Handelsvorrechte. Damals beherrschten sie das baltische Meer, aber ihr Bund war zu locker, daher schwand seine Macht in dem Maße, als sich England und die nordischen Reiche hoben. Im Jahr 1630 wurde der letzte Hansatag gehalten, und später blieben nur Lübeck, Hamburg und Bre- men in Verbindung. Der schwäbische Städtebuird. 8 319. Der rheinische Städtebund hatte nicht lange ge- dauert, dagegen schloßen 17 schwäbische Reichsstädte im Jahr 1376 einen Bund, als Karl Iv. die kaiserliche Gerichtsbarkeit und Steuer in drei Städten an den Grafen Eberhard von Württemberg ver- pfändete. Daraus entstand ein verwüstender Krieg, der mit abwech- selndem Glück geführt wurde, zuletzt jedoch zum Nachtheil der Städte endigte (s. 8 324). Der Landfrieden. 8 320. Die Machtlosigkeit des Kaisers, der seinem Ausspruche in der Regel nur bei Schwachen Gehorsam verschaffen konnte, so wie das unehrenhafte Walten Karls Iv. und seines Sohnes Wenzel veraulaßten auch Bündnisse unter den Adeligen und manchmal gab die grauenhafte Verwüstung des offenen Landes durch die fast immerwäh- renden Kriege und Fehden sowie die allgemeine Unsicherheit als Folge derselben Veranlassung zu einem sogenannten Landfrieden. So ver- einigten sich z. B. Herren und Städte 1382 zu Ehingen zu einem Landfrieden für die Lande zwischen den vier Wäldern: dem Böhmer- wald, dem Walde auf der Scharnitz, dem Wasgauer- und Thü- ringerwald. Man gelobte sich ein Jahr Friede zu halten, Angriffe gemeinschaftlich abzuwehren, Streitigkeiten aber durch die zuständigen Gerichte oder Schiedsgerichte ausgleichen zu lassen. In ähnlicher Weise bildete sich im nördlichen Deutschland der große westfälische 1387. Landfriede.

5. Geschichte der neueren Zeit - S. V

1861 - Freiburg : Herder
V Seite führung seiner Entwürfe. Peter entreißt den Türken Asow. Er ver- bündet sich mit Dänemark und Polen gegen Schweden. Der große nordische Krieg von 1700— 1706. Karl Xil. Karls russischer Feldzug. Schlacht bei Pultawa. Karl in der Türkei. Schweden von Dänemark, Polen, Rußland, Brandenburg und Han- nover angegriffen. Karls letzte Thaten und Ende. Peter erbaut Petersburg und Kronstadt. Eroberungen in Persien; Kamtschatka be- setzt. Peter als Begründer der russischen Staatsordnung. Karl Vi., der letzte Kaiser aus dem Mannsstamme der Habsburger. Türken- krieg. Friede von Passarowitz. Spanischer Krieg. Die prag- matische Sanktion und der polnische Thronfolgekrieg. Neuer Türkenkricg. Preußen kommt empor. Friedrich I., König von Preußen. Friedrich Wilhelm I. Der österreichische Erbfolgekrieg. Der Prätendent. Der siebenjährige Krieg. Schlachten bei Prag, Kollin, Hastenbeck, Großjägerndorf, Roßbach, Leuthen. Schlachten bei Krefeld, Zorndorf, Hochkirch, Minden, Kap, Kunnersdorf, Landshut, Liegnitz, Torgau. Friede zu Paris, zu Hubertsburg. Weiteres Anschwellen der russischen Macht. Katharina Ii. Erste Theilung Polens. Krieg gegen die Tür- ken. Zweiter Türkenkrieg. Krieg mit Schweden. Kaiser Joseph Ii. Frankreich von 1715 — 1774. Die Regentschaft des Herzogs Philipp von Orleans. Ludwig Xv. England von 1714 bis 1775. Aus der Kulturgeschichte. Europa wird der mäch- tigste Erdtheil. Die neue Kunst und Wissenschaft. Mathematik und Physik. Die neue Philosophie. Die Aufhebung des Jesuitenordens . 91 Siebentes Kapitel. (§ 296—343.) Zeitalter der Revolution. Gründung der nordamerikanischen Republik .... 113 Die französische Revolution. Zustand Frankreichs unmittelbar vor der Revolution. Die allgemeinen Stände gestalten als konstituierende Versammlung Frankreich um. Erstürmung der Bastille. Die Nacht des 4. August. König und Nationalversammlung in Paris. Die gesetzgebende Versammlung. Der 10. August 1792. Der Sep- tembermord. Der Nationalkonvent. Die französische Re- publik. Valmy und Jemappes. Hinrichtung Ludwigs Xvi. Die Herrschaft desuschreckens. Der Bürgerkrieg. Allge- meiner Krieg. Niederlagen der Franzosen. Wendung des Krieges im Herbste 1793. Schlacht bei Wattignies, bei Fleurus. Untergang der Schreckensmänner. Pichegru erobert Holland. Preußen schließt zu Basel Frieden. Der Krieg im Sommer und Herbst 1795. Der Entscheidungskampf von 1796. Präliminarfriede zu Leoben; Friede zu Kampo Formio. Napoleon Bonaparte in Oberitalien. Friede von Kampo Formio; die Republik Venedig vernichtet. Polen zum zweiten- und drittenmale getheilt. Kurland russisch. Revolutionierung und Plünderung der Schweiz. Die römi- sche Republik. Bonaparte in Aegypten. Oesterreich, England, Ruß- land, Neapel und der Sultan gegen Frankreich verbündet. Der Krieg in Deutschland, Italien und der Schweiz. Niederlagen der Russen in der Schweiz und Holland, Auflösung der Koalition . . . .116 Achtes Kapitel. (§ 344—372.) Das Soldatenkaiserthum. Bonaparte erster Konsul. Schlacht bei Marengo; bei Hohenlinden. Luneviller Friede. Die Eroberungen der Engländer und ihre Seetyrannei. Friede zu Amiens. Die Expedition nach

6. Geschichte der neueren Zeit - S. 24

1861 - Freiburg : Herder
24 Geschichte der neueren Zeit. Passaucr ständen zum Abschlüsse, demzufolge der Landgraf von Hessen freige- Aug"i552! ^ssen wurde und man sich gegenseitig Frieden, freien und ruhigen Ge- brauch aller Rechte, Länder, Gerichtsbarkeiten und Religionsübungen zusicherte; dieser Vergleich sollte bis zur endlichen Vereinbarung be- stehen und auch dann gütig sein, wenn man sich wegen der Religion nicht sollte vereinigen können. 8 61. Moritz verkündigte bei seinem Aufbruche gegen den Kaiser, daß er „die alte Freiheit der deutschen Stände wieder Herstellen wolle, welche von dem Kaiser mit erblicher, unerträglicher und viehischer Knecht- schaft" bedroht sei. Gleichzeitig nahm der französische König Hein- rich Ii. die Bisthümer Metz, To ul und Verdun ein und besetzte diese Festungen, von denen Metz seitdem der Stützpunkt für die fran- zösischen Operationen gegen Mitteldeutschland ist; auch auf Straß- burg war es abgesehen, der deutsche Sinn seiner Bürger vereitelte aber für diesmal die Anschläge des französischen Königs, der in einer Proklamation die Deutschen seiner Uneigcnnützigkeit und Achtung ver- sicherte und hoch betheuerte, daß er nur für die deutsche Freiheit gegen den Kaiser eintrete. Gegen diesen hatte er auch einen Bund mit Sultan Solpman geschloßen und eine französisch-türkische Flotte erschien vor Neapel, mußte sich jedoch mit Verwüstungen an den Küsten begnügen. Reichskrieg gegen die Franzosen und Türken (1553). § 62. Nach dem Paffauer Vertrage vermochte der Kaiser doch so viel in Deutschland, daß er einige Unterstützung zu einem Feldzuge gegen die Franzosen erhielt und Moritz mit einem Heere gegen die ^/553" Türken nach Ungarn zog. Im Herbste noch brach Karl V. nach Am 4. No- Lothringen auf, schlug die Franzosen in einem Treffen, konnte aber vember. Metz trotz aller Anstrengung nicht erobern, denn der Herzog von Guise vertheidigte die Stadt trefflich und die schlechte Witterung unter- stützte ihn so nachdrücklich, daß der Kaiser im December nach großem Verluste abziehen mußte. Auch Moritz kehrte aus Ungarn zurück, ohne etwas Erhebliches ausgerichtet zu haben. K 63. Der Markgraf Albrecht von Brandenburg-Kulm- bach, ein armer, aber kriegerischer Fürst, der mit Moritzen gegen den schmalkaldischen Bund gefochten und hierauf den Ueberfall gegen den Kaiser hatte ausführen helfen, leistete letzterem große Dienste in dem miß- lungenen französischen Feldzuge. Nach demselben behielt er seine Lands- knechte und Reisigen bei einander und begann einen Raubkrieg gegen die Hochstifte von Trier, Würzburg und Bamberg, wandte sich hierauf, als sich ein großer Bund in Süddeutschland gegen ihn bildete, nach Niedersachsen, brandschatzte ohne Unterschied katho- lische und protestantische Stände und verheerte ihr Gebiet. Endlich Äic lothringischen Festungen den Franzosen ausgeliesert. Tod des Äursürsien Moritz (11. Juli 1553).

7. Geschichte der neueren Zeit - S. 26

1861 - Freiburg : Herder
26 Geschichte der neueren Zeit. der Lesung frommer Bücher, pflegte seinen kleinen Garten und versuchte sich in mechanischen Arbeiten. Er starb den 21. September 1558 be- tend für die Einheit der Kirche. § 67. Seine Schuld war es nicht, daß während seiner Regierung das deutsche Reich schwere Verluste erlitt und mit noch schwereren be- droht blieb; denn an der Ostsee wurde das preußische Ordens- land ein weltliches von Polen abhängiges Herzogthum, Kurland, Livland und Esthland schieden aus dem Verbände mit Preußen und wurden als weltliche Fürstenthümer Zielpunkte der schwedischen und russischen Entwürfe. Lübeck und die wendischen Städte hatten 1534 bis 1536 einen unglücklichen Krieg gegen Dänemark und Schweden geführt, ohne daß sie von den schmalkaldischen Bundesgenossen unter- stützt wurden, wodurch die Herrschaft über die Ostsee an die Skandinavier überging und ihre Einmischung in die deutschen An- gelegenheiten vorbereitet war. Von Ungarn her drohte die Türken- macht, die aber Karl mit vollem Recht, weil sie eine barbarische war, für weniger gefährlicher ansah als die französische; daher äußerte er auch: wenn die Türken Wien und die Franzosen Straßburg be- lagern , so werde ich zuerst nach Straßburg marschieren. Durch den Besitz der lothringischen Festungen waren einerseits das Elsaß mit Straßburg, dem Thor von Süddeutschland, gefährdet, andererseits auch die Niederlande, Trier, Köln und Aachen, das ganze linke Rheinuser bloß gestellt, nach welchem die französische Politik auch seitdem unablässig gestrebt hat. Das Äoneil von Trient (1545—1563). § 68. Von 1545—1563 beendigte das Koncil nach mehrmaliger Unterbrechung seine große Ausgabe. Es wurde von den Protestanten nicht anerkannt und konnte von ihnen auch nicht anerkannt werden, da sie der katholischen Kirche nicht angehören wollten, und eben so wenig konnte es eine Ausgleichung anbahnen oder zu Stande bringen, da es die Lehren der Reformatoren, so weit dieselben mit der Lehre der Kirche im Widerspruche standen, ausdrücklich verwerfen mußte. Das Koncil reformierte aber die katholische Kirche selbst durch das Verbot einge- drungener Mißbräuche, Wiederherstellung der Kirchenzucht und durch seine vortrefflichen Anordnungen zur Hebung des geistlichen Standes, daher auch das katholische Leben nach dem Koncil einen neuen Auf- schwung zeigte. Zweites ñapitel. Die Reformation außerhalb Deutschland. Äaloin in Eens (1536—1564). § 69. Die Republik Bern sicherte nicht bloß die schweizerische Reformation, sondern verschaffte ihr auch den einzigen unabhängigen

8. Geschichte der neueren Zeit - S. 77

1861 - Freiburg : Herder
Die englische Revolution und das Zeitalter Ludwigs Xiv. 77 § 200. Karls Ii. Regierung wurde übrigens eine sehr unrühmliche. Als Verschwender gerieth er bald in Geldnoth und verkaufte Kromwells Eroberung Dünkirchen für 5 Millionen Livres an Frankreich. Darauf begann er mit den Holländern Krieg, theils aus Rache wegen Be- 1664. leidigungen, theils um bedeutende Summen zu erpressen. Anfangs war die englische Flotte glücklich, allein der holländische Admiral Ruy- ter wandte das Glück wieder auf die Seite der Holländer, siegte in zwei Seeschlachten, drang in die Themsemündung und verbrannte die englischen Schiffe im Hafen von Sheerneß; da auch Frankreich und Dänemark sich für Holland erklärten, schloß Karl Ii. zu Breda gticdc ’#ou Frieden. Hierauf verbündete er sich mit Schweden und Holland Brcda 1667. und nöthigte dadurch den eroberungssüchtigen Ludwig Xiv. zum Aache- Die^Tnpei- ner Frieden, machte aber seitdem die englische Politik zur Dienerin 1668tanä’ Frankreichs. Für einen Jahresgehalt von 3 Millionen Livres und 2 Millionen Hilfsgelder bekriegte er Holland noch einmal, mußte 1672. aber der öffentlichen Meinung in England nachgeben und 1674 Frieden schließen, ließ sich jedoch seitdem die Neutralität Englands von Lud- wig Xiv. bezahlen. §201. Unter Karl Ii. erneuerte sich die Katholikenverfol-Neue Ka- gung; der König hatte allerdings eine gewisse Neigung für den katho- lischen Glauben, aber bei seiner leichtfertigen Natur bedeutete dies nicht viel, sein Bruder Jakob dagegen bekannte sich wirklich zu der katholi- schen Kirche und die königlichen Jndulgenzen, vermöge deren Karl Ii. Katholiken und Dissenters von den gesetzlichen Strafen dispensierte und ihnen Aemter verlieh, erzürnten die anglikanischen Fanatiker aller Stände. Als 1666 fast ganz London abbrannte, mußten die Katholiken den Brand angelegt haben, und die teuflische Lüge wurde in eine Denksäule eingegraben (ist jetzt aber herausradiert). Das Parlament erzwang 1673 den Testeid, in welchem jeder, der ein öffentliches Amt antrat, beschwö- ren mußte, daß er nicht an die Gegenwart Christi im Abendmahle glaube. Im Jahre 1678 wurde plötzlich das Gerücht verbreitet, die Katholiken hätten eine Verschwörung gegen das Leben des Königs angestiftet und auf das Zeugniß eines meineidigen anglikanischen Theologen Titus Oates und eines Straßenräubers Bedlo wurden über 2000 Menschen eingekerkert und viele hingerichtet; solches Wüthen unter gesetzlichen Formen dauerte so lange fort, bis das Volk selbst die Ankläger als Lügner erklärte und die Einstellung der Verfolgung verlangte. Der Graf Shastesbury, der Minister des Königs, hatte die Volksauf- regung gegen den König benutzen und dessen Bruder von der Thron- folge ausschließen wollen, der König löste aber das Unterhaus auf und regierte seitdem ohne Parlament, was sich das Volk gefallen ließ, da er keine neuen Steuern verlangte. Darauf stifteten seine Feinde eine neue Verschwörung, die ihnen selbst verderblich wurde; zwei vornehme Das Kom« Republikaner, Algernon Sidney und Howard Rüssel starben f|ot öon durch das Henkerbeil, Shastesbury aber entfloh nach Holland, von '}l9ef>oufc' wo aus er bis zu seinem Tode gegen den König konspirierte. Der König selbst starb am 6. Februar 1685, nachdem er auf dem Todbette die Tröstungen der katholischen Religion empfangen hatte.

9. Geschichte der neueren Zeit - S. 34

1861 - Freiburg : Herder
34 Geschichte der neueren Zeit. hohen Gerichtsbarkeit haben für sich und ihre Unterthanen und wer sich sonst einsindet, auf ihren Besitzungen freien Gottesdienst, Edelleute ge- ringeren Ranges nur für ihre Familien und höchstens 30 Personen. Die Hugenotten haben freie Religionsübung an allen Orten, wo sie 1596 und 1597 stattfand und das Friedensedikt von 1577 erlaubte. Außerdem wird in jedem Gerichtöbezirk eine Vorstadt oder ein anderer Ort bestimmt, wo die Hugenotten Gottesdienst halten dürfen; nicht gestattet ist er in Paris und fünf Meilen im Umfange, ebenso wenig am königlichen Hofe, in bischöflichen Städten und namentlich ausgenomme- nen Orten. Nur an Orten, wo ihr Gottesdienst erlaubt ist, dürfen die Hugenotten Kirchen bauen, Konsistorien, Kolloquien und Synoden abhalten, doch nur mit königlicher Erlaubniß und unter Anwesenheit eines könig- lichen Beamten ; nur an solchen Orten dürfen sie Bücher drucken und ver- kaufen, Schulen errichten und Geldbeiträge einsammeln. Sie sind zu allen Würden und Aemtern befähigt und zum Genüsse aller öffentlichen Wohlthaten berechtigt, sollen aber den Zehnten entrichten, die katho- lischen Festtage halten und die kirchlichen Ehehindernisse beachten. In Prozessen letzter Instanz, bei welchen Hugenotten die Hauptpersonen sind, wird im Pariser Parlament eine eigene Kammer des Edikts errichtet, bestehend in einem Präsidenten und 16 Räthen, von denen sechs Hugenotten sein müssen; ähnlich soll es bei den Provincialparlamenten eingerichtet werden. Bei andern königlichen Gerichten können die Huge- notten in Civilsachen zwei, in Kriminalsachen drei Richter zurückweisen. Außerdem verfügte ein königlicher Gnadenbrief einen jährlichen Staats- beitrag von 200,000 Livres für die Besoldung hugenottischer Prediger. Heinrichs Iv. Entwürfe und Tod (14. Mai 1610). § 87. Heinrich Iv. herrschte seitdem mit Kraft und Klugheit und wurde durch seine persönliche Tapferkeit, seinen Witz und frivolen Leicht- sinn der Lieblingskönig der Franzosen. Sein Rathgeber und Finanz- minister Sully, ein Hugenotte, ordnete den Staatshaushalt vortreff- lich, so daß der König nach wenigen Friedensjahren über einen beträcht- lichen Sckatz und darum auch über furchtbare Streitkräfte verfügen konnte. Die Niederländer unterstützte er insgeheim gegen Spa- nien mit Hilssgeldern, verbündete sich mit Savoyen, Dänemark und England, 1610 mit der protestantischen Union in Deutsch- land zum Sturze des habsburgischen Hauses in Oesterreich und Spanien. 8 88. Nach Heinrichs Iv. Entwürfen wäre das europäische Staatensystem gänzlich umgestaltet worden: dem Herzog von Sa- voyen war die Lombardei als Königreich bestimmt; Böhmen sollte mit Schlesien, Mähren und der Lausitz ein Wahlkönigreich werden; der österreichische Kreis sollte theils Ungarn, theils Ita- lien, Tyrol der Schweiz zufallen; die geistlichen Fürstenthümer in Deutschland hatten ihre Kandidaten in protestantischen Fürsten, die mit Heinrich verbündet waren; sich oder Frankreich behielt Heinrich die spanischen Niederlande, Lothringen, Savoyen, Genua, Neapel und Sicilien vor. Er wollte dies alles thun, wie er viel- fach erklärte, zum Wohle Europas, zur Gründung eines allgemeinen Friedens, und besonders zur Herstellung der deutschen Freiheit. Zu- letzt hätte er sich zum Kaiser wählen lassen und somit die Plane

10. Geschichte der neueren Zeit - S. 80

1861 - Freiburg : Herder
80 Geschichte der neueren Zeit. Ludwig Xiv. als Selbstherrscher. § 208. 93? a ja rin starb 1661 und hinterließ seinen Verwandten ein fabelhaftes Vermögen, nach seinem Tode aber nahm der König die Zügel der Herrschaft selbst in die Hand. Seinen Herrscherberuf beur- kundete er durch die Wahl seiner Diener. Sein Finanzminifier Kol- bert (1661—1683) gab dem Gewerbsteiße und Handel Frankreichs einen großartigen Aufschwung und schaffte, ohne das Land mit Steuern zu überbürden, die ungeheuren Summen bei, welche für die vielen Kriege, die Bestechung der fremden Minister und Feldherren sowie für den Aufwand des Hofes nothwendig waren. Der Kriegsminister Lou- vois stellte dem Könige gut ausgerüstete und schlagfertige Heere zur Verfügung, der Prinz Konde, der Marschall Turenne und Luxem- burg gaben der französischen Kriegführung eine langdauernde Ueberle- genheit, der Ingenieur Vauban versah Frankreich mit einem Gürtel starker Festungen, und zugleich kämpften die Admirale Du Ouesne, Tourville und Bart mit den Engländern und Holländern um die Herrschaft der Meere. Krieg gegen Spanien (1667—1668). Aachener Friedc (2. Mai 1668). § 209. Nach dem Tode Philipps Iv. von Spanien verlangte Lud- wig im Namen seiner Gemahlin, einer spanischen Prinzessin, die Nie- derlande als Erbe und eroberte fast ohne Schwertstreich die Franche- komts und eine Reihe niederländischer Festungen, wurde aber durch Die Triple- das holländisch-englisch-schwedische Bündniß zu dem Frieden von Aachen allianz. bestimmt, welcher ihm nur ein Stück von Flandern mit den Städten Charleroi, Ath, Oudenarde, Douay, Tournay und Lille (Ryssel) ließ. Krieg gegen Holland (1672). §210. Holland war damals die erste Geldmacht und trotz eini- ger Niederlagen durch die Engländer noch immer die erste Seemacht, daher im Stande die Entwürfe Ludwigs Xkv. zu stören, wie es durch die Tripleallianz bewiesen hatte. Die Folge davon war eine große Er- bitterung Ludwigs gegen die Holländer, die er ohnedies als Republika- ner haßte; er leitete jedoch alles mit größter Vorsicht ein, um sie desto sicherer zu verderben. Als Bundesgenossen erkaufte er den englischen König Karl Ii. mit mancher Million, um geringeren Preis den Erzbi- schof von Köln und den Bischof von Münster; die meisten deutschen Fürsten waren seine Pensionäre, selbst von den Räthen und Generalen des Kaisers standen einzelne in seinem Solde. Daher konnte er 1670 den Herzog von Lothringen ohne Umstände verjagen und 1672 mit einem Heere von 120,000 Mann über kölnischen Boden in Holland einfallen. § 211. Hier hatten die aristokratischen Republikaner unter der Führung der Brüder Johann und Kornelius de Witt über das Haus Oranien, welches nach der Monarchie strebte, die Oberhand ge- 1667. wonnen und durch das sogenannte ewige Edikt die Statthalterwürde für immer abgeschafft. Aber die Republikaner hatten für einen Land- krieg wenig Vorsorge getroffen; die Festungen waren nicht im Ver-
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