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1. Der erste geschichtliche Unterricht - S. 49

1872 - Heidelberg : Weiß
— 49 — lief) der kirchlichen Streitigkeiten wurde festgesetzt, daß zwischen Ka-iholiken und Protestanten vollkommene Gleichheit bestehen soll. In dieser Beziehung wurde der westfälische Friede eine große Wohlthat für Deutschland. Nach diesem verheerenden Kriege bot Deutschland einen höchst traurigen Anblick. Zwei Dritteile der Einwohner waren zu Grunde gegangen, weniger durch das Schwert als durch die Übel, die der Krieg mit sich brachte. Seuchen, Pest, Hungersnot, Schrecken und Verzweiflung hatten die meisten Bewohner dahingerafft. Hunderte von Dörfern waren von der Erde verschwunden, andere standen öde und menschenleer. Die Saatfelder lagen zertreten und unangeöaut. In den Städten hatten Handel und Gewerbe aufgehört. Durch ganze Straßen erblickte man keinen Menschen; die eingeschlagenen Thüren, die zertrümmerten Fenster vieler Häuser ließen erkennen, daß die ehemaligen Bewohner umgekommen waren oder in der Wildnis umherirrten. Mit der inneren Zerrüttung war leider auch die Kraft und das Ansehen Deutschlands nach außen gebrochen. 45. Kaiser Leopold I. und Ludwig Xiy. König von Frankreich. Zehn Jahre nach dem westfälischen Frieden wurde Leopold, der Sohn Ferdinand des Iii., zum deutschen Kaiser erwählt. Er worein gutgesinnter, aber schwacher Fürst. Seine lange, beinahe fünfzig-ährige Regierungszeit war größtenteils mit Kriegen gegen Ludwig Xiv., König von Frankreich, ausgefüllt. Dieser schlaue und mächtige König suchte schon damals den Rhein zur Grenze des französischen Reiches zu machen. Manche deutsche Reichsfürsten waren w treulos, den herrschsüchtigen König in seinen Unternehmungen gegen den Kaiser zu unterstützen. Diese fortwährenden Kämpfe brachten aufs neue viel Unglück über Deutschland. Die schönsten Länder, besonders dos rechte Rheinufer und die Pfalz, wurden von den Franzosen gänzlich verwüstet, Städte und Dörfer niedergebrannt. Es gingen selbst mehrere wichtige Städte für dos deutsche Reich verloren, namentlich die Festung Straßburg, welche Ludwig der Xiv. mitten im Frieden in Besitz nahm. [1681 Die Friedensschlüsse, durch welche diese Verluste bestätigt würden, geschahen zu Ny mweg en (Ende des Krieges gegen Holland I678), zu Ryßwik (Ende des orleanischen Krieges 1697) und zu Utrecht (Ende des spanischen Erbfolgekrieges 1713). Das Volk nannte sie deswegen spottweise „den Frieden von Nimm weg, Reiß weg und Unrecht." Siegel, Der erste gesch. Unterricht. 4 -

2. Der erste geschichtliche Unterricht - S. 67

1872 - Heidelberg : Weiß
des öffentlichen Gottesdienstes wieder ein; die allgemeine Glaubensfreiheit wurde jedoch nicht beschränkt. Die Bischöfe erhielten statt Güter anständige Gehalte; die Klöster dagegen wurden nicht wieder hergestellt. Auch der öffentliche Unterricht begann wieder, und titele neue Schulen wurden errichtet. Zur Beförderung dev Kerstin o ließ er Straßen und Kanäle anlegen. Auf diese Weise gewann er das Volk für sich. Die geäugstigten Gemüter atmeten wieder freier auf, und der 91 tune des ersten Konsuls wurde bott tausend Lippeu mit Segen genannt. Durch seine glänzenden Siege über die Feinde der Republik und durch die Eroberung neuer Pro-binzeii schmeichelte er dem Ehrgeiz der französischen Nation. Solche Umstände begünstigten fein Streben nach der Alleinherrschaft. Doch mar ver Königstitel noch amsehr berhaßt; daher sollte ein großes fränkisches Reich hergestellt werden wie zu Zeiten Karls des Großen. Napoleon ließ sich auch wirklich zum Kaiser erwählen und [180 i am 2. Dezember 1804 wnrde er als Napoleon I. bom Papste in der Notre-Dame-Kirche zu Paris gekrönt. Der Kaiserkrone fügte er im folgenden Jahr die lombardische Königskrone bei. So hatte dieser außerordentliche Mann, erst 35 ^Iahre alt, das glanzbolle Ziel seines Ehrgeizes erreicht. Aber Herrschsucht ließ den Übermütigen nicht ruhen. In ganz Enropa sollte nur fein Wille gelten. Dadurch berwickelte er sich in fortwährende Kriege. Rußlaud und Großbritannien erkannten den neuen Kaiser nicht an und brachten eine dritte Verbindung (dritte Coalition 1805) gegen Napoleon zustande , an der fast alle europäische» Staaten teil nahmen. Nur Preußen blieb,unthätig (neutral). - . .. Napoleon eilte mit einem Heere über den Rhein, nah nt in Ulm ein österreichisches Heer gefangen und zog ohne Widerstand in Wien ein. Bei Austerlitz, unweit Brünn, stunden die bereinigten russischen und österreichischen Heere. Napoleon errang hier einen so glänzenden Sieg (Dreikaiferfchlacht), daß Österreich im Frieden zu Preßburg Venedig, Tyrol und Vorderösterreich an [1805 Napoleon und feine Verbündeten abtrat. Bald darauf stiftete Napoleon den sogenannten Rheinbund. Sechzehn deutsche Fürsten, darunter die von Bayern, Württemberg, Baden und Hessen-Darmstadt, trennten sich nämlich born deutschen Reiche und erkannten Napoleon als Pro? tektor, d. i. als Beschützer an. Sie besprachen ihm dafür in allen feinen Kriegen freizustehen. Dadurch war das deutsche Reich aufgelöst, und Franz Ii., der letzte deutsche Kaiser aus dem Habsburger Haufe, legte jetzt die Kaiserkrone nieder, nachdem er schort [180#i zwei Jahre borher den Titel eines Erblassers bou Österreich angenommen batte.

3. Der erste geschichtliche Unterricht - S. 72

1872 - Heidelberg : Weiß
— 72 — 511 ^rlegen; aber nochmals schüttelte der korsische Held wie ein iür- ffsäääs* a “”= W. 30^ Äojr”it ^»V'in S 3dt(i 66. Napoleons Sturz. Die verbündeten Fürsten traten nun in Frankfurt zusammen, bn!m v h / Hechellung der allgemeinen Ruhe zu beraten. Sie boten Napoleon den Frieden an. Der Rhein die Alven die bilden"" Ab?? f0liten ,die @ren3en des französischen Kaiserreichs nicktä hnn-rfm,^ rin-e-m unbegrenzten Hochmut wollte sich Napoleon uchtv vorschreiben lassen, und der Krieg wurde fortgesetzt % de, Wnm ftn -1“4 8in9 B-°ch-r bei Mannheim und E°bl°nz mi. n c ieer^ ?E>er den Rhein; das Hauptheer hatte wenige Tage l die sranzoftsche Grenze überschritten. Blücher errang "Vrls.n S ~slur* neile bot man Napoleon einen ehrenvollen ä, ^ s On. Alles war vergebens; Napoleon gab nicht nach. Das -?^un!tigte ihn nochmals, indem er mehrere feindliche Heereo.abterlungen besiegte. Die Verbündeten ließen sich jedoch durch ris rl und marschierten auf Paris zu. Nach kurzem wsr ? stch die Stadt. Zu spät hatte Napoleon den Marsch - Duetten aus Paris erfahren. Seine Abfetzuug ward ausgesprochen, und Ludwig Xviii., ein Bruder Ludwig des Xvi., zum Königl ernannt. Alle Anstrengungen Napoleons, für sich oder seine Familie von der Bisherigen Terrlichkeit etwas zu retten, waren jetzt vergebens; seine eigenen Marjchalle fielen von ihm ab. Er mußte nir sich und feine Erben eine vollständige Abdankung unterzeichnen: doch lietz man ihm den Kaisertitel und gab ihm die Insel E lb'a atv souveränes Fürstentum. Für den unermeßlichen Schaden, der esonder-o Deutschland zugefügt war, wurde von Frankreich keine gefordert; England und Rußland wußten dies zu 1m4j hintertreiben. (Erster Pariser Friede 1814.) Zur Ordnung der europäischen Staatenverhältnisse wurde ein allgemeiner Kongretz nach Wien berufen. 67. Napoleons Rückkehr und Ende. Im Herbst 1814 hatten sich die meisten europäischen Fürsten und ihre vornehmsten Minister und Feldherren zu Wien versammelt, um das Staatenverhältnis Europas wieder zu ordnen.

4. Der erste geschichtliche Unterricht - S. 73

1872 - Heidelberg : Weiß
Aber bald entstanden wegen der polnischen und sächsischen Länder Streitigkeiten. Napoleon benützte die Uneinigkeit seiner,Gegner und die Unzufriedenheit der Franzosen mit ihrer neuen Regierung im* landete am 1. März 1815 unerwartet im südlichen Frankreich. Alle gegen ihn ausgeschickten französischen Truppen gingen zu ihm über. Schon am 20. März hielt er seinen Einzug in Paris. Ludwig Xviii., von der Armee verlassen, entfloh nach den Niederlanden. Allein die auf dem Kongreß versammelten Mächte erklärten Napoleon als Friedensstörer Europas in Acht und schickten ihre Heere gegen ihn. Unter Wellington rückte ein englisch-deutsches Heer, unter Blücher ein preußisches gegen die französische Grenze. Napoleon zog ihnen mit 150 000 Mann entgegen. Bei Ljgn t) besiegte er den tapfern Blücher und wendete sich nun mit seiner qanzetf Macht gegen Wellington. Am 18. Jnni 1815 wurde bei Be Ile- Ä liance oder Waterloo nnweit Brüssel die große, entscheidende Schlacht geschlagen. Aus beiden Seiten wurde mit der äumtm_mtr£ngiutg und Erbitterung gekämvft. Lange blieb der Sieg unentschieden. Endlich wichen die Engländer zurück; ihr Geschütz stellte das Feuern ein. In diesem Augenblicke, als sich der Kampf zu Gunsten Napoleons entscheiden wollte, trafen die Preußen unter Blücher ein. Ununterbrochene Regengüsse, die dadurch angewachsenen Bäche und 'dielast ungangbar gewordenen Wege hatteiiz ihn verhindert, früher einzutreffen. Sogleich stürmten die Preußen aus die französischen Heere. Napoleon selbst führte feilte bewährteren Truppen, die Garde, heran. Sie wurden von preußischen Reitern umzingelt und überwunden. Damit ging die Schlacht für die Franzosen verloren. „Rette sich, wer kann!" war die Losung der fliehenden Armee. Napoleon, in Paris angekommen, wollte der Krone zu Gunsten feines Sohnes entsagen. Sein Anerbieten wurde nicht angekommen. Bon allen verlassen, versuchte er nach Amerika zu entfielen. Allein auch dies gelang ihm nicht. Da bestieg er ein pchtff, um sich unter englischen Schutz zu stellen. Aber für den Geächteten gab es kein Recht mehr. Als gemeinsamer Gefangener •er Alliierten wurde er nach St. Helena gebracht. „Der General Bonaparte muß Europa für immer verlassen!" — so lautete der 'lusspruch. Vou wenigen Getreuen begleitet, gelangte der außerordentliche Utamt, dem einst Könige gehorchten und vor dem Europa zitterte an einem Verbannungsort an. Obwohl in strenger Hast und abqe- chteden von der Welt, blieb er unbeugsam standhaft und fühlte sich

5. Der erste geschichtliche Unterricht - S. 75

1872 - Heidelberg : Weiß
to — ii Fraiitrctd) und besonders in England bestunden, wurden jedoch nur in e„ Mittel- und Kleinstaaten Deutschlands getroffen; Preußen und Ostereich 'wollten vou-nüem^konsmutionelleu Staatswesen nichts wissen. Indessen gaben die Verfassungen und Koikitutionen m,ganz Europam .Machen Kämpfen Veranlassung; denn ieder Teil, Volk wie^ Fürst suchte ’iie iitcftgewalt an sich zu bringen. Ein solcher Kampf (x\u(treboiutton ,rach im Jahr 1830_^nfrankreich aus. tn Holge dessen Karl X, [1830 »er Nachfolger Midwsg'-esxml., vertrieben wurde, und sein Verwandter. Wnlivv von Orleans, auf den französischen Thron gelangte. Dieser thronäje^T^ Bttcbrit^t~o^Tte Einfluß auf Deutschlaiid, wo Unzufrieden-iciteu aller Art gegen die Regierungen herrschten. Man verlangte bessere mb freiere Verfassungen, mehr Rechte für die Bürger, Abschaffung mancher mißbrauche, volksfrennbliche Minister. Die wenigsten dieser Forderungen vurben erfüllt, uitb so blieb auch die Unzufriedenheit des Volkes mit ihren/ Regierungen. Diese ungünstigen politischen Zustände waren auch Ursache. / mt! viele tanfenb ftamiliüljiarflilmmfa answanberten. . [ Hüfti n e wohlthätige Einrichtung fällt in btcseit Zeitraum, nämlich »er Zollverein. Bisher belegte jeber Staat die Waren, welche ein- ober /ff4/ iu§gefuhrttoürm, nach Gutbünken mit Zoll. Dies erschwerte natürlich Dcmbel und Gewerbe. Es vereinigten sich deshalb viele Regierungen nur ßrenßen und führten in ihren Staaten gleiche Zölle ein. So kam der Zoll. >erein zu Stande, woran aber Österreich und einige norddeutsche Staaten feinen Teil nahmen. 69. Die Revolution von 1848. ftiidtirifl P klili vv. der durch diejulirevolution auf den frauzösischen Zhiw™grtimfnicit war, vergaß gar bald seine Versprechungen, das Volk nach der beschworenen Verfassung zu regieren. Das Wohl seiner eigenen Familie lag ihm mehr am Herzen als das des französischen Volkes. Immer mehr suchte er die erlangte Gewalt zu erweitern, wodurch er sich den Haß des Volkes in weit größerem Maße zuzog, als sein Vorgänger Karl X. Da brach endlich im Februar 1848 die Revolution ans. Ludwig Philip^-Kob jiadmblolanti, und Frankreich erbteiiltne. Xeftub-lif auij che_ V er.iaü -tuttg. Louis Napoletui Vonavarte. ein .Mm des Kaisers Napoleon, warb im Dezember desselben Jahres zum ersten Präsidenten der Republik erwählt. Am 2.Dez/mb£i .1851 löste er indes die National-Versammlung gewaltsam ans"und herrschte von da an mit unumschränkter Gewalt. Am 2. Dezember 1852 ließ er sich als Napoleon Iii. zum Kaiser der Franzosen ernennen. Für ganz Europa, besonders aber für Deutschland, war diese französische Umwälzung von der größten Bedeutung. In wenig Tagen waren alle deutschen Staaten von der Bewegung ergriffen, und mit Ungestüm verlangte das Volk die Erfüllung feiner Wünsche. Die wichtigsten Forderungen waren : 11 die Freiheit, sich L der alle Angelegenheiten des Staates in Wort und Lchnst ungehindert aussprechen' zu dürfen (Rel | 2) das Recht, Waffen zu tragen (Volmhe)vaffnung/und sich feber ^etf an jedem Ort zu gemeinsamen Beratungen versammeln zu dürfen (freies Persamm-_lungsrecht); 3) die Einführung von öffentlichen Mrichteu, uisbesondere der Geschworenengerichte; 4) Aufhebung des verhaßten Mrndeltms und Umgestaltung Dentfchlanbs in zeitgemäßer Weise. Die meiwk Fürsten bewilligten diese Forderungen; der König von Preußen indes und der Kaiser von Aster-

6. Der erste geschichtliche Unterricht - S. 76

1872 - Heidelberg : Weiß
— 76 — nicht nachgebe^ Da griff.das Volk zu den Bjigaz, und tu £«■. ^ ?■ ?Ermch blutigen Käeen^as Milllarüberwunder I ^An m dieser Zeit ab, uitb es gelangte nun sein Nest" i ^.os el-h. zur Regierung, der dem Volke zeitgemäße Einrichtiinaen l-ir^afi^,6@Äm Kn ,0m m“n^trlti Kiimps-N endlich • - ^"ierbessen würde in allen bentschen Gauen allgemein die Berufuna ve.rlangt, das bieneue Gestaltung bcs gesamten 5äcää S«M 6"<f,,0f,C"- 3c 50 000 «"w°hner i,al Fm 18v^ai 1848 würde die brutsche Reichs- ober Ratio na l - Ve r-Is48j lammlun y zu Frankfurt in der Pmemseeroffiüi. Dieselbe fegte Urafipvjl!10 |römon1$e Reichs- linb Centralgewalt ein lind erwählte den ♦«?%*'ö 81* £ rreich zum Reichsverweser. Der Bundes-. "^rll^emmen mne Macht und löste sich dann auf. Darnach wnrbe m S ^Ä' (btc ® rnnbrechte genannt, zu einer allgemeinen Ver-! l l und festgestellt. Das beutsche Reich sollte fortan r £ 6ltben. und das Parlament aus einem Staaten- und s %!L §r--c b r i chm-^l m Iv., zlö ni fl von Preuße n, o.irbe zuindeutschen Km- gmäm Aber er wome Nicht durch die 23er, I m Volkes zu die,er Würbe berufen sein und lehnte beshalb die Walü Ä riun, lntc6a« Pi:?Be Mrwirrung. An bieten Orten Dentfchlanbs er-Jolk, teils ittn^5tc"5esftfche Reichsverfassung einzuführen, teils um aus, Deutschland eure Republik zu machen. Dies geschah besonders tu Beiden, m Rhenibayern, in Rheiiipreußen, in Sachsen u. f. w. Alle diese entstände wurden vom Militär unterdrückt. Es scheiterten aber auch alle anderen Versuche, Deutschland eine befriedigende Gesamtverfassnng zu geben, und , urc^ die sogenannten freien Konferenzen in Dresden, an denen lamthche deutsche Staaten Anteil nahmen, im Mai 1851 der alte Bundestag wieder hergestellt. In ganz Deutschland verfolgt^ Man jetzt jene Männer, die riir die neue Freiheit gekämpft hatten. 70, Der Krieg von 1866. ~v - Veranlassung zu biefem Kriege gab Scheswig-Holstein. ~Lc^e betbeit Herzogtümer stauben unter der Oberherrschaft des Königs von Lanemark. Schon im Jahre 1848 suchten die Schleswig-Holsteiner das verpatzte dänische Joch abzuschütteln. Aber alle ihre heldenmütigen Kämpfe ohebeit ohne dauernden Erfolg. Im Jahre 1851 wurden sie sogar mit Hille von Preutzen und Ö sterreich dem Dänenkönige wieder unterworfen. Als aber mc]er ohne Hinterlassung von männlichen Erben unerwartet starb, kam der Krieg aufs neue zum Ausbruch. Preußen und Österreich einigten sich jetzt zum jemetusameu Kampfe gegen den neuen Däneiikönig Christian Ix., der bte ^chlestvig-Hoisteiner hart bedrückte. In dem ruhmreichen Feldzuge von lsb4 auf 1865 wurden die übermütigen Dänen gänzlich besiegt, uitb bte betbeti Elbherzogtümer von Dänemark losgetrennt. Leiber konnten fia ^reußeii und Österreich nicht einigen, wem die eroberten Herzogtümer zu-ra^elkl° und f° brach im Sommer des Jahres 1866 zwischen Preußen und Österreich ein Krieg aus, der für beit Kaiserstaat ein unglückliches Eitbe nahm. Preußen hatte sich mit Italien tierbünbet, uitb bev Angriff auf Österreich erfolgte von zwei Seiten. Währenb die kaiserlichen Heere beicustozza

7. Der erste geschichtliche Unterricht - S. 78

1872 - Heidelberg : Weiß
— 78 — Unaufhaltsam drangen jetzt die tapferen deutschen Armeeen in das Innere Frankreichs. Sieg_ auf Sieg wnrde errungen. Ein dreitägiger, furchtbarer stampf an der Mosel (14., 16., 18. August) zwang eine französische Armee unter Bazarne, tu der starken Festung Metz Schutz zu suchen. Die letzte französische Armee, die unter Mac Mahou zum Entsatz Don Metz heranzog, geriet nach heftigen Kämpfen bei Sedan in Gefangenschaft. Kaiser Napoleon selbst ergab sich am 2. September auf Gnade und Ungnade dem siegreichen preußischen Köüige Wilhelm. Als die Nachricht über die vollständige Niederlage des französischen Kaiserreiches nach Paris kam, wurde bort die Republik üerfünbet. Aber die neuen Machthaber Frankreichs wollten von einer Gebietsabtretung au den Sieger nichts wissen; sie riefen das ganze kampffähige Volk unter" die Waffen. Doch alles war vergeblich! Eine Festüug nach der andern fiel in deutsche Hänbe: Straßburg am 27. Sept., Metz am 27. Okt. Paris mit 'einen großartigen Festungswerken wurde eingeschlossen (cerniert), und die ueugebudeten französischen Heere, welche zum Entsatz der Hauptstadt heranrücken sollten, allenthalben geschlagen (St. Quentin, Orleans, Le Maus, Belfort). Vergebens suchte auch bns Pariser Verteibigungsheer die Eernie-ruugsliuie zu durchbrechen. Alle Ausfälle scheiterten au der Wachsamkeit und Tapferkeit der beutscheu Truppen. Als enblich im Januullsil die Beschießung der ausgehungerten Haupt-1tabr begann und jebe Hoffnung auf Entsatz geschwuubeu war, sah sich die republikanische Regierung zum Nachgeben gezwungen. In Versailles^ wo sich das beutsche Hauptquartier befand, kam es Ende Januar mit der Kapitulation von Paris zum Waffenstillstand Eine neugewählte, französische Volksvertretung trat in Borbeaux zusammen. Zwischen Thiers, dem Haupte der neuen Regierung, und Bismarck begannen jetzt die Friedensverhandlungen. Der Riesenkampf, in welchem die deutschen Heere 17 größere Schlachten geschlagen, 26 feste Plätze genommen, 11650 Offiziere und 363000 Mann Ge-Taiinene gemacht, über 6700 Geschütze und 120 Adler oder Fahnen erbeutet hatten, erreichte seine Endschaft. Frankreich verlor Elsaß (ausgenommen Beifort) und einen Teil von Lothringen, etwa 260 Qnabrat-Merlen mit 1% Millionen Einwohnern und hatte 5 Milliarben Francs Kriegekoitei. 1871] zu zahlen. Der Versailler Friebensschluß vom 2. März 1871 rief in allen beutscheu Gauen den größten Jubel hervor! Mit Freube und Stol; darf Deutschland auf den ununterbrochenen Siegeslauf feiner tapfern .Heere Hinblicken; und die Geschichte wirb die ruhmvollen Namen König Wilhelm, Kronprinz Friedrich Wilhelm, Prinz Friedrich Karl, Großherzog Friedrich Franz von Mecklenburg, Bismarck, Moltke, Steinmetz, Mauteuffel, Werber, Gobeu u. a. den spätesten Zeiten überliefern. Währenb der Belagerung von Paris traten die sübbeutschen Staaten in den Norbbunb ein. Auf den Antrag des Königs Ludwig von Bayern nahm König Wilhelm am 18.Januar 1871 den Titel Deutscher Kaiser aii, und das geeinigte Deutschland führt den Namen Deutsches Reich. So ist nach 65jährigem Interregnum das deutsche Kaiserreich' wieder erstanden !

8. Der erste geschichtliche Unterricht - S. 52

1872 - Heidelberg : Weiß
Noch mehr als im Kampfe gegen die Türken erhöhte Euqen keinen Knegsruhm in den siegreichen Schlachten gegen Ludwig Xiv im sogenannten spanischen Erbfolgekrieg. 48. Ter spanische Erbfolgekrieg. (1701—1714.) ?cßcö dem Tode des kinderlosen Königs Karl des Jt. von Spanien machten Ludwig Xiv., Kaiser Leopold I. und der Kurfürst von Bayern Ansprüche ans die spanischen Länder. Daraus entzünd ein 13jähriger Krieg, an dem die meisten europäischen Staaten teil nahmen, und der nach dem Tode des Kaisers Leopold L von seinem Sohne Joseph I. fortgeführt wurde, bis er endlich unter Joseph des I. Bruder, Karl Vi., zum Abschluß kam. Zu dem Kaiser stunden in diesem Kampfe Holland, England. Portugal, der Kurfürst von Hannover und der Kurfürst Friedrich von Brandenburg, der mit der Bewilligung des Kaisers den Titel 1701] König von Preußen annahm. Den Oberbefehl über die verbündeten Heere erhielt Prinz Eugen und der ebenso ausgezeichnete britische General, Herzog von Malborongh. Gegen solche tapferen Felbherren vermochten die französischen Heere nichts auszurichten; diese würden überall, in Deutschland in den Nieberlanben, in Italien geschlagen. Bei biefem eimchiebenen Unglück der französischen Waffen wünschte Ludwig Xiv. wieberholt den Frieden. Er wollte auf alle Ansprüche an spanisch! Länber verzichten und selbst Gelb hergeben zur Vertreibung seine? Enkels Philipp von Anjou, des neuen Königs von Spanien. Aber die Verbünbeten waren bamit nicht zufrieben. Ludwig selbst sollte innerhalb zweier Monate seinen Enkel gewaltsam aus Spanien vertreiben. Damit verlangte man allerbings das Unmögliche, und Ludwig Xiv. hatte Recht, wenn er sagte: „Ich will lieber meine Feinde als meine Kinder bekriegen." „Übermut thut selten gut!" Dieses Sprichwort sollte sich auch hier bewähren. Ganz unerwartet erschien dem französischen König in bic]er tiefen Erniebrignng Hilfe. Der Kaiser Joseph I. starb, England zog sich vom Krieg zurück, und die Anhänger von Philipp von Anjou siegten in Spanien über ihr» Gegner. — Insbesondre war » der Tod des Kaisers, welcher eine gänzliche Veränberung der herigen Lage hervorrief. Kaiser Joseph I. war kinberlos gestor und bic österreichischen Länber gingen nun auf feinen Bruder 1

9. Der erste geschichtliche Unterricht - S. 66

1872 - Heidelberg : Weiß
— 66- neiie Heere nach Italien, um auch dort die verlorenen Provinzen wieder zu gewinnen. Allein Napoleon drang unaufhaltsam gegen Wien vor, so daß sich der Kaiser zu dem Frieden von Camv§ Form io verstehen mußte. Die Lombardei und Belgien kamen an Frankreich; zur Entschädigung erhielt Österreich die bisherige Republik Venedig nebst Istrien und Dalmatien. Gegen England allein hatten bisher die französischen Heere nichts auszurichten vermocht. Um nun Englands Handel zu schädi-gen und dessen Besitzungen in Asien anzugreifen, wurde Napoleon ** mit einem Heere nach Ägypten gesandt. Während er zu Land ^^M^stiberall siegreich blieb, wurde die französische Flotte bei Abukir ‘y/s Jvon den Engländern unter Nelson vollständig vernichtet. ^ » Indessen kam in Europa auf das Betreiben von Enaland ein 3^**A'*! zweites Bündnis gegen Frankreich (zweite Coalition 1799) zustande. an dem auch Rußland und der deutsche Kaiser Anteil nahmen. Die Heere der Verbündeten waren überall siegreich. Da kehrte Napoleon unerwartet aus Ägypten zurück, stürzte mit Hilfe seiner Soldaten das Direktorium und gab Frankreich eine neue Verfassung, 1799j Es wurden jetzt drei Konsuln eingesetzt, unter denen et selbst die erste Stelle einnahm. Auf dem Kriegsschauplatz gewannen die französischen Waffen bald wieder das Übergewicht. Mit einen neuen Heere überschritt Napoleon die Alpen und erfocht bei Ma r e n g o einen glänzenden Sieg. Zu gleicher Zeit draug der franzö fische General Moreau in Süddeutschland vor und besiegte de Hohenlinden "Kekäiserlichen Heere. Die Folge davon war 8aß der Kaiser für sich und das deutsche Reich zu Liinevill Iso#] Frieden schloß. In diesem Frieden trat Deutschland btti ganze linke Rheinufer an Frankreich ab. Dadurch wurden h Deutschland selbst große Veränderungen hervorgerufen. Die geistlicher Reichsstände verloren ihre weltlichen Besitzungen (Säkularisation)^ un? viele weltliche Reichsmitglieder wurden mediatisiett, d. h. ifiu Reichsunmittelbarkeit hörte auf. Die Gebiete der aufgehobene, Reichsstände kamen an die andern Fürsten als Entschädigungen für dl Verluste auf dem linken Rheinufer. (Reicksdeputationsschluß). 62. Napoleon wird Kaiser. (1804). Napoleon regierte als Konsul in Frankreich mit großer Kras und Einsicht. Durch weise Gesetze und segensreiche Einrichtung suchte er den Wohlstand des Landes zu heben und _ die durch de-Krieg geschlagenen Wunden zu heilen. In Gemeinschaft mtt den Papste ordnete er die kirchlichen Angelegenheiten und führte dte 5cte

10. Der erste geschichtliche Unterricht - S. 68

1872 - Heidelberg : Weiß
— 68 — p ' dernselben Jahre (1806) brach ein Krieg mit Preußen der ist Friedrichs des Großen war aus dem Heere Sts1; a Ju emer einzigen Schlacht (bei Jena und Aner-ftadt) ward das preußische Heer vollständig besiegt. 9itoar nfl6m mt_ Rußland zu Gunsten Preußens am Kampfe Anteil; aber in gwet Mutigen Schlachten (bei Eilau und Friedland) behielt Napoleon die Oberhand über die bereinigte preußisch-russische Armee. Im nh h?r fffft ^eu6en olles Land zwischen dem Rhein und der Elbe an Frankreich abtreten. Zn diesem deutschen Lande nahm Napoleon noch Braunschweig und Kurhessen, und bildete daraus das Königreich Westfalen, das er seinem jüngsten Bru-der Hieronymus gab. Schon vorher hatte er Länder und Kronen wie spielwaren an leine Brüder und Freunbe verschenkt. Sein , L2'Ublül0 »ar König von Hollanb, sein Schwager Mw L ^omg von Neapel, sein ältester Brnber Joseph König bor Spanien geworben. Sahr 1809 unternahm Österreich nochmals einen Kamp Imijj gegen Napoleon. Und wirklich würde der allgewaltige Kaisei bnn dem tapfern Erzherzog Karl bei Aspern und Eßlingen un wett Wien zum ersten Male besiegt. Allein wenige Wochen nachhe, gewann Napoleon m berselben Gegenb die Schlacht bei Wagram und Österreich mußte im Frieden zu Wi en anfs nette einen großer 7,e Jemem Sä.nber (Salzburg, einen Teil von Galizien und bi< iltrnchen Provinzen) Napoleon ttnb seinen Verbünbeten überlassen diese Zeit fallen die helbenmütigeit Kämpfe der Ttiroler (An-breas Hofer 1810). 63. Napoleons Zug nach Rußland. (1812). Durch die Siege über Preußen und Österreich war Napoleon auf den Höhepunkt feiner Macht gelangt. Niemanb wagte es, seinem Willen entgegenzuhaubelu. Nur England war noch uttbc-jicgt; feine mächtige Flotte hatte selbst die französische wieberholt geschlagen (bei Abukir und bei Trafalgar durch Nelson). Napoleon bot daher alles auf, England auf jebe erhebliche Weise zu schaben. % verbot ollen Verkehr mit England nnb den Verkauf englischer Waren. Alle Küsten und Häfen- des Festlanbs sollten den Eng-Iändern verschlossen bleiben, und dadurch jeder Handel mit ihnen aufhören. (Kontinentalsperre.) _ Doch der russische Kaiser lex an der weigerte sich, dieser Handelssperre beizutreten und würde deshalb von dem französischen Diktator mit Krieg überzogen.
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