Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 443

1859 - Lübeck : Rohden
Xxii. §. 6. Erstes Hervvrtreten Frankreichs als Feind und Dränger rc. 443 nackte Eigennutz, die selbstsüchtige Vereinzelung, kühle Berechnung, ver- standesmäßige Abwägung des Maßes der zu gewährenden Freiheiten und Wohlthaten — vergebens sehnt man sich nach einem warmen Hauch der gegenseitigen Liebe und anhänglichen Vertrauens. Von Frank- reich ist die neuere kalte, selbstsüchtige, herzlose Staatskunst ausgegan- gen, und Philipp Iv. war ihr Vater. Er zuerst hatte ein Christen- reich losgelöst aus dem großen Verbände der ganzen Christenheit, nur dieses einigen Landes und seines Beherrschers Vortheil gesucht, unbe- kümmert um das Wohl und Wehe der gesammten übrigen Welt oder um die höheren sittlichen Güter der eignen Unterthanen. Mit schnel- len Schritten begann Frankreich der traurigen Rolle zuzueilen, den westlichen Staaten Europa's ein Führer zu werden zum Unglauben, zur Politik der Selbstsucht, zur Sittenlosigkeit, zum Abfall von Allem, was heilig und ehrwürdig ist. Es lagen zwar noch Zeiten schwerer Demü- thigung für Frankreich selber dazwischen, aber Philipp Iv. hat das Ziel klar genug für seine Nachfolger gewiesen, und sie haben seine Wei- sungen später wohl begriffen und angenommen. §. 6. Erstes Hervortreten Frankreichs als Feind und Dränger Deutschlands. Schon Philipp Iv. hatte die Gelegenheit benutzt, und während die Deutschen wieder durch innere Zerwürfnisse behindert waren, das Gebiet von Lyon, welches den Lehenrechten nach zum deutschen Reiche gehörte, an sich gerissen und damit den Anfang gemacht aller jener kleinlichen Veruntreuungen und Beraubungen, durch welche die deut- schen Grenzen im Laufe der Jahrhunderte von den Ufern der Rhone bis an die Ufer des obern Rheins zurückgeschoben wurden. Ebenso machte er es in Flandern und Lothringen. Sodann hatte er den Papst gedrängt, einem französischen Prinzen, seinem Bruder, nach Albrech t's Tode die deutsche Königskrone zu verschaffen, und so sehr war da- mals schon der päpstliche Hof in der Gewalt des Franzosenkönigs, daß der Papst es gar nicht mehr wagte, die Forderung offen abzu- schlagen. Nur durch unwürdige List wußte er, den Wünschen des Königs zuwider, die Wahl auf den tapfern und unternehmenden Heinrich Vii. aus dem Hause Luremburg zu lenken (1308—1313). Nach dessen baldigem Tode trat in Deutschland anfangs durch eine zwiespältige Kaiserwahl (neben Ludwig von Bayern wurde Fried- rich von Oestreich erwählt), dann nach Fried rieh's Ueberwindung und Rücktritt durch die Unbeständigkeit, Charakterlosigkeit und das unweise Benehmen des Kaisers Ludwig eine Zeit ein, welche recht dazu gemacht schien, um das ganze Elend des päpstlich-französischen Uebermuths mit voller Wuth auf unser Vaterland fallen zu lassen.

2. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 452

1859 - Lübeck : Rohden
452 Xxü. §. 9. Gleichzeitige Schwächung Frankreichs und des Papstthums. hat freilich sein roher und träger Sohn Wenzel wieder umgestürzt oder verfallen lassen. Doch blieb Böhmen noch immer eines der am meisten vorgeschrittenen deutschen Länder. Schwerer mußten es die Marken empfinden, daß die feste und weise Hand Kaiser Karl's nicht ntehr die Regierung führte. Sie kamen in die Hände Sieg- ln und's, der aber viel zu sehr mit der Erwerbung der ungarischen Krone beschäftigt war (er hatte die Erbtochter von Ungarn geheirathet) und seine deutschen Länder schmählich aussaugen und verkommen ließ. Aber dieser jammervolle Zustand sollte für die Mark Brandenburg nur Einleitung und Uebergang sein für eine desto schönere und bedeutungsvolle Zu- kunft, die mit dem Eintritt des glorreichen und gesegneten hohenzoller- schen Hauses begann. Unfähig, die Marken selber zu verwalten, in be- ständiger Geldverlegenheit und dem Burggrafen Friedrich mannig- fach verpflichtet, übergab Siegmund dem Hohenzoller Friedrich, Burggraf von Nürnberg, die Mark Brandenburg, erst nur pfandweise, dann 1415 als eignes Kurfürstenthum, ihm und seinen Erben mit allen Rechten eines deutschen Reichsfürsten und Erzkämmerers. Damals ahnte Siegmund schwerlich, wie schnell sein eigner Stamm ver- löschen und wie hehr und gewaltig der königliche Baum erwachsen werde, dessen erstes Reis er damals in den brandenburgifchen Boden senkte. §. 9. Gleichzeitige Schwächung Frankreichs und des Pap st th ums. Schwerlich würde Deutschland den großen Umschwung seiner Verfassung, da es aus einem Lebenstaat zu einer Fürsten- und Stüdte- republik sich umgestaltete, so ungestört haben vollziehen können, wären nicht seine beiden alten Widersacher, Frankreich und die Päpste, voll- ständig nach einer andern Seite in Anspruch genommen und selbst in einem bedenklichen Rückgang ihrer Macht begriffen gewesen. Frank- reich war in einen schweren Krieg mit England verwickelt; denn der König Eduard Iii. behauptete nach dem Aussterben der Hauptlinie der Capetinger (1328), ein näheres ^Anrecht auf den französischen Thron zu haben als die Seitenlinie der Valois, und da nun König Philipp Vi. von Valois die englischen Besi- tzungen in Frankreich angriff (fast das ganze südwestliche Frank- reich gehörte damals dem englischen Könige), so entspann sich ein blutiger und langwieriger Krieg, der hauptsächlich auf fran- zösischem Boden ausgefochten wurde und das französische Reich mehr als ein Mal an den Rand des Verderbens brachte. In der furchtbaren Schlacht von Cressy 1346 sollen elf französische Prinzen und 1200 Ritter umgekommen sein. In der Schlacht von Poitierö 1356 wurde König Johann, der seinem Vater Philipp

3. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 470

1859 - Lübeck : Rohden
470 Xxii. §. 14. Wiedererhebung Frankreichs rc. Reich hineinspielte, in seine eigne Hand zu bringen und zugleich die schönen italienischen Länder des Papstes zu gewinnen wünschte? Doch nicht auf diese Weise sollte die alte Weltmonarchie wiederher- gestellt werden. Sie sollte überhaupt nicht wiederkehren. Nur das sollte geschehen, daß die bedeutendsten und religiös angeregtesten Völker der europäischen Christenheit, daß Deutschland und die Niederlande mit Spanien und Italien noch einmal unter denselben Scepter gebracht wurden, damit der große Geisterkampf, der jetzt bevorstand, auf eine ehrliche und gründliche Weise zwischen ihnen könnte zu Ende gekämpft werden, wie es denn ja auch geschehen ist. $. 14. Wiedererhebung Frankreichs als Deutschlands Widerpart und Verderben der Schweiz. Indem wir die Gesammtheit der Länder überschauen, welche beim Beginn der Reformation durch das gemeinsame Herrschergeschlecht wieder mit einander in Berührung, in die engste Verbindung getreten sind, fällt es uns sogleich auf, daß der alte Gegner Deutschlands, daß Frankreich auch jetzt noch in seiner vereinzelten und feindlichen Stellung bleibt und der gesummten übrigen abendländischen Christen- heit als ein losgesondertes Glied gegenübertritt. Auch dem fränki- schen Volke sollte das reine Evangelium wieder angeboten werden, oftmals, reichlich, dringend; es sollten auch viele einzelne Seelen durch die lautere Predigt dem Verderben entrissen werden, wiewohl das Volk als Ganzes durch den bewußten und grimmigen Wider- stand gegen das Wort Gottes erst völlig zu der antichristischen Stel- lung und zu dem Verderben heranreifte, dem es vor unseren Augen entgegengeht. Aber aus dem Schooße Frankreichs konnte keine Kirchenresormation selbständig hervorgehen, die deutsche Reforma- tion blieb den romanischen Völkern fremd und reizlos. Es fand sich aber ein anderer Boden, der, obwohl ursprünglich Deutschland ange- hörig und mit deutschem Wesen gesättigt, doch seit längerer Zeit schon in gefährlicher Weise nach Frankreich hinüberneigte. Hier bildete sich eine zweiter Quell- und Mittelpunkt der Reformation, und neben der deutschen, germanischen Reformation in Sachsen begründete sich eine welsche, romanische Reformation in der Schweiz. Nicht so schnell waren die bedenklichen Folgen der allmäligen Los- reißung aller schweizer Cantone von den angestammten deut- schen Gewalten und althergebrachten Verpflichtungen sichtbar ge- worden. Ein halbes Jahrhundert hindurch hatten die verbundenen Schweizer nicht bloß den Ruhm unvergleichlicher Tapferkeit, ja Un- überwindlichkeit, sondern auch echter deutscher Treue und Biederkeit,

4. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 471

1859 - Lübeck : Rohden
Xxii. §. 14. Äliedererhebung Frankreichs rc. 471 Mäßigung und Nüchternheit, Vaterlandsliebe und Selbstverleugnung, kurz aller jener patriarchalischen Tugenden, welche man an den früheren Staaten des classtschen Alterthums bewundert. Aber wie war das allmälig so anders geworden! Bald ward die schweizerische Eidgenos- senschaft allen ihren Nachbarn furchtbar und widerwärtig, nicht so sehr durch ihren Waffenmuth und ihre Unwiderstehlichkeit, als viel- mehr durch ihren Uebermuth, ihre Fehdelust, ihre Herrschsucht, ihre Nichts achtende Rücksichtslosigkeit, wo es galt, den eignen Vortheil zu wahren. Schon begannen sie, trotzend auf ihren Kriegsruhm, auch über ihre Landesgrenzen hinauszugehen, um in fremdem Sold, für fremdes Interesse, eine käufliche Schaar, gegen fremde Feinde zu fech- ten. Da hatte sie Frankreich gefangen. Von aller Verpflichtung gegen Deutschland wußten sie sich loszumachen. Sie wollten we- der zur Reichssteuer noch zum Reichsaufgebot künftig mehr zugezogen werden, unter den höchsten deutschen Gerichtshof wollten sie sich nicht stellen. Dagegen mit Frankreich hatten sie bereits 1474 jenenver- hängnißvollen Vertrag geschlossen, wonach sie ihre gesammte Jugend für hohe Kaufsummen und Jahrgelder in den Dienst des französischen Königs verkauften. Von jetzt ab sehen wir die abtrünnigen Söhne des deutschen Reichs nicht bloß im Innern Frankreichs gegen die Feinde der französischen Krone, sondern auch draußen in Frankreichs Solde gegen ihre deutschen Brüder fechten. Nachdem sie 1491 Kö- nig Karl Viii. auf seinem Eroberungszuge nach Neapel begleitet haben, helfen sie Ludwig Xu. das deutsche Reichslehen Mailand und Genua gewinnen und Venedig demüthigen. Dann wandten sie sich einen Augenblick von dem allzu sparsamen König ab und verkauf- ten sich an den kriegerischen Papst Julius Ii., der ihnen größere Summen bot, um gegen die Franzosen zu kämpfen. Nach einiger Zeit ließ ein Theil von ihnen sich doch wieder von Frankreich gewin- nen, während der andere Theil noch auf Seiten der Gegner blieb. Schon fochten unter den entgegengesetzten Bannern Schweizer gegen Schweizer. Die einst so freiheitsftolzen Söhne des Gebirges ließen für Geld sich herbei, den Gladiatorensklaven der Römer gleich, nach dem Befehl ihrer fremden Herren das eigne Blut im Bruderkampf wider einander zu verspritzen. Die Wiedererhebung Frankreichs aus dem tiefen Verfall, in wel- chen die englischen Kriege es gestürzt hatten, beginnt mit den letzten Jahren König Karl's Vii. Durch etliche wohlgewählte und klug vollendete Einrichtungen stellte er die französische Königsmacht, und damit die Macht ganz Frankreichs wieder auf eine Höhe, zu der die

5. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 490

1859 - Lübeck : Rohden
4-90 Xxiii. §. 4. Fortschritt der Reformation während politischer Kämpfe. bald auch durch die pyrenäische Halbinsel. Oder sollen wir vielmehr sagen: es wuchs inmitten Italiens, unter den Vätern des Oratoriums der göttlichen Liebe ein ganz eigenthümliches reformatorisches Wesen auf, welches in der Lehre von der Rechtfertigung die lutherische Lehre auf das Genaueste berührte, übrigens aber selbständig seinen — leider nur sehr kurzen — Lauf vollendete. Eine der köstlichsten Früchte von jenem italienischen Zweig des reformatorischen Lebensbaums ist das uns kürzlich wieder in die Hände gegebene liebe Büchlein des Aonio Paleario von der Wohlthat Christi. Solche ungestörte gedeihliche Entwicklung hätte das Reformations- werk in Deutschland schwerlich genommen, wenn nicht Papst und Kaiser während dieser ganzen Zeit alle ihre Aufmerksamkeit einem andern Un- ternehmen zugewendet hätten, an dessen Gelingen ihnen Alles gelegen war. Wlr sahen schon, das Wormser Edict ruhte auf dem Bündniß zwischen Papst und Kaiser. Das Bündniß aber war gegen die Fran- zosen gerichtet. Man wollte die Franzosen, welche seit Franz' I. Sieg in der Schlacht von Marignano Mailand behauptet hatten (vgl. S. 473), aus Italien vertreiben. Eine bittere Feindschaft herrschte zwischen die- sem König und dem Kaiser. Franz selber hatte ja Kaiser werden wollen und konnte es dem burgundischen Prinzen, seinem alten Vasallen, nicht ver- geben, daß er ihm vorgezogen war. Karl aber machte noch seine bur- gundischen Ansprüche auf die Bourgogne geltend, wollte die altkaiser- liche Hoheit über das Arelat wieder Herstellen und die alten Reichs- kammergüter Mailand und Genua wieder herbeibringen. So wurde denn von 1521 bis 25 unaufhörlich in Ober-Italien und an den fran- zösischen Grenzen von Spanien, Italien und den Niederlanden her ge- kämpft. Man hätte meinen sollen, Frankreich, das von den Ländern des Feindes fast rings umschlossen war, hätte keinen Augenblick wider- stehen können. Dazu war auch noch der König von England mit dem Kaiser im Bunde. Allein hier zeigte es sich recht, welch' ein Unter- schied es ist, ob ein König über die Kräfte seines Landes nach eigner Willkür verfügen kann, wie die französischen Könige nach der von ihnen neugegründeten Staatskunst eö vermochten — oder ob der Fürst an die Bewilligungen seiner Stände gebunden ist. So war es mit dem Kai- ser der Fall. Das deutsche Reich kümmerte sich um den Krieg gar nicht. Flandern und Aragon machten nur sparsame Bewilligungen, in Castilien waren innere Feinde zu bewältigen. Die italienischen Kräfte, welche Karl aus den unterworfenen Provinzen Neapel und Sicilien ziehen konnte, waren nicht sehr bedeutend und die Hülfsinittel des Papstes reichten auch nicht weit. Franz I. hatte dagegen die ganze Kriegs- macht der schweizerischen Mannschaften in seinem Solde. Bisher hatten sie als das beste, als das einzige, und wenn es vereinigt war, unüber- windliche Fußvolk in der Christenheit gegolten. In diesen Kriegen aber ward ihr Ruhm zu Schanden. Das war ja klar, der gepanzerte Rit- ter, der Speerträger, der Armbruftschütze hielt vor dem Handrohr und

6. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 557

1859 - Lübeck : Rohden
Xxiv. §. 11. Das Ende der Gegenreformationen rc. 357 Bevölkerung in Deutschland ist bis heute ziemlich derselbe geblieben. Hier und da sind Protestanten auögewiesen worden, z. B. aus Salz- burg, aus Tirol; die eine oder andere Fürstenfamilie hat ihre Con- fession verändert, wie z. B. die sächsische, ohne daß dadurch wesent- liche Veränderungen herbeigeführt wären. Man gewöhnte sich trotz der verschiedenen Bekenntnisse und Gebräuche, friedlich mit einander zu leben. Katholiken und Lutheraner hatten das auch schon früher gekonnt, viel schwerer wurde es den Lutheranern und den Re - sormirten. Mit fanatischer Heftigkeit ist von lutherischen Theolo- gen gegen Calvinisten und Kryptocalvinisten gestritten worden. Von ihnen wurde alles Gewicht ausschließlich auf die Lehre gelegt und dagegen die Pflege des Gemeindelebens und der einzelnen Seelen, die Uebung in der Heiligung versäumt. Wie hart und kalt und todt waren da so viele lutherische Gemeinden sammt ihren Hirten gewor- den! Doch waren auch die innig warmen, lauteren, gottinnigen Män- ner unter ihnen nicht ausgestorben. Unerschöpflich sind die Schätze der Erbauung, die man in den Schriften findet eines Joh. Arnd (1-1621), Heinrich Möller (1-1673), Christ. Scriver (1-1629). Welch eine Tiefe, Klarheit und Erwecklichkeit in den Lehrbüchern eines Joh. Gerhard. Und welch edle Frucht haben die Leiden des dreißigjährigen Krieges gezeitigt in den theuren Liederdichtern unserer Kirche, Paul Gerhard, Paul Flemming, Rist, Rinkard, Neumark, Herrmann, Rodigast u. a. m. Bei alledem be- durfte die lutherische Kirche auch na ch dem dreißigjährigen Kriege noch gar sehr einer neuen Ansassung, und sie wurde ihr durch das ge- segnete Wirken Spener's und Franke's reichlich zu Theil. Was sagte nun aber der Papst, was sagten die katholischen Eife- rer zu diesem Umschwung der Dinge, zu dem westphälischen Frieden? Sie haben ihn nie anerkannt. Eben derselbe Papst Urban Viii. (1623 bis 1644), der zur Erhebung Frankreichs gegen den Kaiser, zur Herbeiziehung der Schweden das Meiste beigetragen hatte, erklärte spä- ter, als die Erfolge der schwedischen Waffen dem Katholicismus Gefahr brachten, daß den Protestanten Nichts zugestanden werden dürfe, was den katholischen Interessen zum Nachtheil gereiche, das Restitutionsedict müsse ausgeführt, die verjagten evangelischen Fürsten dürften nicht . wieder eingesetzt, es dürfe mit ihnen gar kein Friede geschloffen werden. So erklärten sich auch seine Nachfolger. Wäre es auf die Päpste an- gekommen, so wäre aus dem 30jährigen ein 300jähriger Krieg gewor- den. Gegen den Abschluß des westphälischen Friedens haben die Päpste förmlich protestirt. Aber wie die Dinge lagen, war der Friede eine Nothwendigkeit geworden, man konnte sich um den Einspruch des Papstes nicht mehr kümmern. So geschah es, daß die Päpste sich gänzlich außerhalb des lebendigen Verlaufs der Dinge stellten, und ein

7. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 527

1859 - Lübeck : Rohden
Xxiv. §. 3. Beginn der Gegenreformation in Deutschland. 527 zosen sammt den Deutschen stellten Forderungen, welche dem Papst in's Ungemessene zu gehen schienen, die ihn säst seiner Macht zu be- rauben, ihn wieder zum einfachen Bischof von Rom zu machen drohten. Die heiligen Väter in Trident geriethen in bitterm Kampf und Hader fast thätlich aneinander. An eine Einigung, an eine allgemein gül- tige Beschlußnahme schien nicht mehr zu denken. Da erkannte der Papst klar, daß mit den Theologen nicht weiter zu kommen sei, und wandte sich deshalb direct an die Fürsten. Einen nach dem andern, den Kaiser, die Könige von Frankreich und Spanien u. a. beschickte er durch seine klügsten und geschicktesten Unterhändler, ließ sich ihre For- derungen vorlegen, gewährte ihnen Einiges, beschwichtigte sie wegen des klebrigen, und bewog sie, ihre Gesandten und Theologen aus dem Concil zu einem ruhigern Tone anzuweisen. Auf diese Weise kam man zum Schluß. Man hatte eingesehen: nicht auf Concillen, sondern auf Un- terhandlungen zwischen Papst und Fürsten mußten von jetzt an die streitigen Fragen innerhalb der katholischen Kirche verwiesen werden, und die Diplomatie trat an die Stelle des Forschens nach Recht und nach Wahrheit. §. 3. Beginn der Gegenreformation in Deutschland. So ausgerüstet mit einer unantastbaren Glaubenslehre und mit schweren Bannflüchen gegen jede Ketzerei, durch die entschiedensten Concilienbeschlüsse zu einem frommen Bezeigen, zu erneuter gottesdienst- licher Strenge angewiesen, durch neue geistliche Anstalten und Orden, insonderheit durch die gewandten, klugen und rücksichtslosen Jesuiten neu gekräftigt, trat nun die katholische Kirche abermals zum Kampf hervor. In allen Ländern, wo der Protestantismus Eingang gefun- den hatte, begann dieser Kampf. Ueber ein Jahrhundert hat es ge- dauert, bis sich die Grenzen der beiden Kirchen so festgestellt haben, wie wir sie jetzt noch vor uns sehen. Und wenn wir dabei auf unser Vaterland blicken, so müssen wir sagen, der Katholicismus hat ein ungeheures Gebiet wieder gewonnen, fast die Hälfte Deutschlands. Das ganze Rheinland und das ganze Donauland, Westphalen, Fran- ken, Böhmen und Schlesien ist wieder in seine Hände gerathen. Diese spanischen und italienischen Jesuiten haben die Deutschen auf ihrem eignen Grund und Boden überwunden. Sie waren in sich einig, fest zusammengeschlossen, hatten einen einzigen Zweck vor Augen, den sie alle nach festen Vorschriften, im strengen Gehorsam, mit Ausbietung aller ihrer Kräfte verfochten. Das gab ihnen so erstaunliche Erfolge. Kaiser Ferdinand hatte auf den Rath seines Beichtvaters (1551) die ersten Jesuiten nach Wien gebracht und ihnen dort ein Collegium eingerichtet. Etliche Jahre später finden wir sie in Köln, wo sie

8. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 532

1859 - Lübeck : Rohden
532 Xxiv. §. 4. Philipp Ii. und die Niederlande. sergeusen", das Städtchen Briel zu erobern. Dcis war ein Signal zum Aufstand, fast alle nördlichen Provinzen erhoben sich gegen die spanische Herrschaft. Alba hatte gemeint, seine Arbeit geendet zu haben, jetzt fing sie erst recht an; er konnte mit seinen Spaniern Nichts gegen den tapsern und klugen Oranien ausrichten. Anderen Statt- haltern, die Philipp an seine Stelle sandte, ging es eben so. Zu- letzt fehlte es an Sold. Die spanischen Truppen empörten sich gegen ihren eignen Kriegsherrn. Da gewannen die Holländer, die Prote- stanten das entschiedene Uebergewicht in allen Provinzen. Sie schlos- sen die Genter Pacification (1576), und Philipp sah sich genvthigt, sie anzuerkennen. Die Niederlande schienen für ihn und für den Papst so gut wie verloren. Aber unerwartet erhoben sich ihm Freunde in den schon fast aufgegebenen Gebieten. Was Bayern für den deut- schen Katholieiömus war, das waren die wallonischen Provinzen Artois, Hennegau, Namur für die Gegenreformation der Niederlande. Von ihnen ging ein neuer Antrieb und Eifer aus, von ihnen aus zo- gen die Jesuiten, Kriegsleute und Gewalthaber in's Land, rotteten in allen Plätzen des heutigen Belgiens den Protestantismus gänzlich und gründlich aus, und errichteten hier eine Schanze des Katholicis- mus, von der aus das protestantische Holland ohne Unterlaß bekämpft werden konnte. Man muß sich den Aufstand der Niederländer gegen den spanischen König nicht gerade als eine Empörung der Unterkhanen gegen ihre Obrigkeit denken. Im Anfang durch die Bilderstürmer hatte die Be- wegung allerdings einen rebellischen Charakter, aber da wurde sie durch Alba völlig niedergeschlagen. Darnach aber, als durch das Ungeschick der spanischen Statthalter und durch die Empörungen und Rohheiten der spanischen Truppen alle Ordnung im Lande aufgelöst war und eine Regierung kaum mehr bestand, da griffen die alten, mit wohlbegründe- ten Gerechtsamen bekleideten Provinzialbehörden ein; die sogenannten Generalstaaten übernahmen wieder wie vormals die Verwaltung des Landes. Sie hatten nach den damaligen Rechten und Begriffen von Souveränetät die unzweifelhafte Befugniß dazu. Sie setzten die Be- hörden ein, die Magistrate, die Gouverneure, sie hoben Truppen aus, ernannten Osficiere und ordneten die Regierung des Landes in alt- hergebrachter Weise; und der König, ohne Truppen, ohne Geld, mußte ihre Anordnungen bestätigen. Sein Bruder, Johann von Oest- reich, der (1576) nach den Niederlanden gesendet wurde, konnte nur mit dem guten Willen der Generalstaaten seinen Posten einnehmen. Sobald er aber die beschworenen Versprechungen brach, verlor er alle Gewalt, alles Ansehen, und die Generalstaaten beriefen den östreichi- schen Prinzen Matthias (nachherigeu Kaiser) zum Generalstatthalter. Man sieht, Philipp Ii. hatte, wie die deutschen Kaiser vor und nach

9. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 541

1859 - Lübeck : Rohden
Xxiv. §. 7. Gegenreformation in Polen und Oestreich. 541 aussterbenden Königshause eine Sittenlosigkeit, eine Gemeinheit, eine Wollust, eine zur Schau getragene Unzucht, daß man sich wahrlich nicht wundern kann, wie der ganze, eben noch so blühende Stamm in wenig Jahren verdorrte, wie alle drei, ja vier Söhne der Katharina noch in jungen Jahren elend dahinstarben. Und von dem Hofe aus ver- breitete sich das Gift der Schamlosigkeit, der offenbaren und geheinien Wollust über den ganzen Adel, über alle vornehme Welt, über ganz Frankreich. Und leider auch die Protestanten blieben von diesem Gifte nicht unberührt. Wir finden Wenige unter ihnen, auf die unser Auge mit herzlicher Theilnahme, Bewunderung und Ehrfurcht blicken könnte, die festgestanden hätten mitten in der verderbten Umgebung. Auch ein Cond6 läßt nicht ab, der Wollust zu fröhnen, auch ein Heinrich von Navarra ist ein ausschweifender Lüstling. Vergleicht man diesen König Heinrich Iv. mit seinen Vorgängern und Nach- folgern, so mag er als ein Stern und hochzupreisendes Licht unter ihnen erscheinen. Es fehlt ihm auch nicht an jener hochherzigen Rit- terlichkeit, Talent und Gewandtheit, die dem Franzosen so wohl steht. Nichts desto weniger muß man über ihn das Urtheil sprechen, daß er durch seine Sittenlosigkeit und Maitressenwirthfchaft noch auf dem Thron ein überaus schweres Aergerniß gegeben, ein noch schwereres aber durch die Leichtfertigkeit, mit der er zweimal seinen Glauben abschwor, einmal aus Furcht, das zweite Mal aus Lust, aus Herrschbegier. Für den Besitz von Paris, für den Thron Frankreichs war ihm sein evangelischer Glaube feil. Auch das Haus Bourbon, sehen wir, hat sich wie alle neu eintretenden Herrschergeschlechter in Frankreich, mit einem Brand- mal im Gewissen auf den Thron geschwungen; und wir wissen, auch das Haus Bourbon ist wie alle übrigen in Blut und Jammer zu Grunde gegangen. tz. 7. Gegenreformation in Polen und Oestreich. Unter dem Eindruck jeneö schrecklichen Ereignisses (1572), welches wir als Bartholomäusnacht zu bezeichnen gewohnt sind (Philipp Ii. und Papst Gregor Xm. ließen Dankfeste feiern), war der katho- lische Angriff mit verstärktem Eifer nach allen Seiten hin gerichtet wor- den. Wir sahen schon, zu welchen Ergebnissen er am Rhein, in Franken, in Westphalen und den Niederlanden geführt hat; mit wie großen Gefahren er in England zurückgewiesen wurde. Zu derselben Zeit waren die Jesuiten auch in Schweden eingedrungen. Schon hatten sie den König Johann Ii. in ihren Netzen, als noch zu rech- ter Zeit der allgemeine Widerwille des Volks und der unkluge Uebcr- muth der Eindringlinge die Gefahr für das evangelische Land besei- tigte. Desto fester setzten sie sich in Polen. In diesem Lande waren nämlich die Protestanten bereits so zahlreich und so mächtig geworden, daß sie sich, wenn sie gewollt hätten, leicht einen protestantischen Kö-

10. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 570

1859 - Lübeck : Rohden
570 xxv. §. 4. Deutschlands Elend und die Anfänge des Rationalismus. reich gebracht und reichlich gedüngt hatte, erlebte Ludwig Xiv. nicht mehr. Aber der Regent und Vormund des minderjährigen Nachfol- gers, Herzog von Orleans (ff 1723), und darnach Ludwig Xv. selbst (ff 1774) haben redlich das Ihrige zum Gedeihen dieser höllischen Pflanzung beigetragen durch eine über alles Maß, über allen Glauben hinausgehende Schamlosigkeit des öffentlichen Lebens, durch eine Ruch- losigkeit und viehische Gemeinheit, die man außer bei ihren elenden Nachäffern wohl nur noch bei den niedrigsten Lüstlingen des zusammen- stürzenden alten Römerreichs gefunden hat. Diese Menschen hatten ganz Frankreich in ihr Luderleben mit hineingezogen und einen Pest- hauch über die Tausende von Familien ausgegoffen, deren blühende Schönheiten sie aus allen Provinzen herantreiben ließen, um sie zum augenblicklichen Sinnenkitzel zu mißbrauchen und sodann in lebenslange Schande hinabzustürzen. Die Thränen, die Verzweiflungsschreitz der gemordeten Unschuld, das teuflische Aufjauchzen befriedigter Fleisches- brunst, die Flüche und Lästerungen widerchriftlicher Spötter, welche Tag aus Tag ein aus den königlichen Palästen und aus den Schlössern der Großen ausstiegen — sie sind nicht wie ein Dampf, wie ein Nebel verzogen, sondern sie haben sich wie ein tiefes schwarzes Gewölk immer dichter und dichter über die Dächer und Häupter der Fürsten gesam- melt, bis dann endlich, endlich der Wetterstrahl des Gerichts aus den Wolken daherfuhr, und all das schuldbeladene Gelichter zermalmend traf und niederwarf. §. 4. Deutschlands Elend und die Anfänge des Ratio- nal i s m u s. Wenn wir jetzt von dem mächtig aufstrebenden Westreich wieder nach unserm Vaterland hinüberblicken, so möchte wohl die Seele von Zorn und Schmerz erfüllt werden. Denn wo man auch hinsieht, heißt es Jcabod — die Herrlichkeit ist dahin. Das Volk, welches einst unter seinen herrlichen Kaisern Italien, Frankreich, Ungarn, Polen und Dänemark Gesetze vorschrieb, ist jetzt zu einer politischen Null gewor- den. Der hochmüthige Franzose, der durch den schmachvollen Rhein- bund alle westlicheren Fürsten und Kurfürsten Deutschlands unter sei- nen Gehorsam gebracht hatte, schaltete und waltete mit unverhehltem Hohne im Mittlern und südlichen Deutschland als Herr und Gebie- ter. Das ganze linke Rheinufer betrachtete Ludwig Xiv. schon als sein Eigenthum. Als er gegen Holland Krieg führen und doch Belgien nicht berühren wollte, machte er ohne weiteres Neuß zu seinem Waf- fenplatz, Jülich und Cleve erfüllten sich mit fraitzösischen Bataillonen, und die deutschen Reichsfürsten schwiegen dazu. Vielmehr, sie gaben selber ihre Zustimmung, zogen selber mit gegen Holland und strichen
   bis 10 von 44 weiter»  »»
44 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 44 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 5
2 14
3 1
4 155
5 3
6 4
7 17
8 1
9 5
10 310
11 133
12 11
13 0
14 16
15 0
16 1
17 3
18 0
19 1
20 34
21 1
22 34
23 31
24 4
25 27
26 17
27 114
28 7
29 1
30 0
31 21
32 0
33 4
34 44
35 4
36 5
37 448
38 1
39 5
40 6
41 5
42 76
43 1
44 0
45 162
46 32
47 3
48 54
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 3
2 0
3 0
4 0
5 0
6 0
7 2
8 4
9 29
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 1
16 6
17 26
18 0
19 0
20 3
21 0
22 0
23 3
24 0
25 0
26 0
27 0
28 0
29 9
30 0
31 0
32 0
33 0
34 2
35 0
36 0
37 1
38 1
39 0
40 0
41 5
42 1
43 3
44 1
45 5
46 0
47 0
48 0
49 0
50 0
51 1
52 4
53 0
54 0
55 0
56 2
57 0
58 0
59 2
60 2
61 2
62 0
63 0
64 2
65 0
66 0
67 1
68 0
69 1
70 1
71 1
72 1
73 1
74 19
75 0
76 0
77 2
78 1
79 0
80 0
81 0
82 1
83 0
84 0
85 1
86 12
87 0
88 0
89 0
90 2
91 0
92 14
93 0
94 3
95 0
96 3
97 0
98 32
99 1

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 0
5 0
6 0
7 3
8 0
9 5
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 5
17 0
18 1
19 2
20 0
21 1
22 0
23 0
24 1
25 0
26 1
27 0
28 0
29 0
30 2
31 0
32 0
33 11
34 0
35 0
36 0
37 0
38 0
39 0
40 7
41 0
42 0
43 0
44 0
45 0
46 1
47 0
48 0
49 0
50 0
51 2
52 0
53 0
54 3
55 1
56 0
57 0
58 0
59 10
60 0
61 0
62 0
63 0
64 0
65 0
66 0
67 2
68 0
69 0
70 0
71 13
72 0
73 3
74 0
75 1
76 1
77 0
78 0
79 2
80 0
81 14
82 0
83 0
84 0
85 0
86 0
87 0
88 2
89 0
90 0
91 3
92 0
93 0
94 0
95 0
96 0
97 0
98 2
99 0
100 5
101 0
102 2
103 5
104 0
105 0
106 0
107 0
108 0
109 0
110 0
111 0
112 0
113 0
114 0
115 0
116 0
117 0
118 0
119 0
120 0
121 0
122 0
123 0
124 0
125 0
126 0
127 1
128 0
129 0
130 0
131 6
132 0
133 1
134 0
135 0
136 7
137 0
138 0
139 0
140 1
141 0
142 0
143 1
144 1
145 0
146 0
147 0
148 4
149 0
150 1
151 1
152 1
153 0
154 0
155 2
156 2
157 0
158 4
159 0
160 0
161 0
162 0
163 0
164 0
165 0
166 2
167 0
168 0
169 0
170 1
171 0
172 1
173 0
174 1
175 5
176 20
177 12
178 0
179 1
180 0
181 0
182 23
183 3
184 0
185 0
186 0
187 0
188 0
189 0
190 0
191 1
192 0
193 0
194 1
195 0
196 0
197 0
198 2
199 0