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daher den Namen Protestanten. Sie schickten eine Gesandtschaft an den Kaiser nach Italien und legten Berufung an ein allgemeines Concil ein. Aber Karl, welcher damals gerade seinen zweiten Krieg gegen Franz I. siegreich beendet hatte, glaubte durch eine neue Reichsversammlung selbst die Streitigkeiten beilegen zu können. So berief er denn 1530 einen Reichstag nach Augsburg in der doppelten Absicht, die Religionsspaltung beizulegen und Reichshülfe gegen die Türken zu fordern, welche damals bis Wien vorgedrungen waren. Melanchthon legte dem Reichstage eine Symbolschrift des neuen Glaubens vor, die aus 28 Artikeln bestehende Confessio Augustana. Dagegen liess der Kaiser durch Eck die „Confu-tatio“ schreiben, welche Melanchthon in seiner „Apologie“ zurückwies. Obwohl man von katholischer und protestantischer Seite durch gegenseitige Zugeständnisse eine Ausgleichung herbeizuführen suchte, so konnte man sich doch nicht einigen. Als nun der Kaiser selbständig entscheiden wollte, entfernte sich Philipp von Hessen ohne Urlaub vom Reichstage, und bald folgten ihm die Gesandten der protestantischen Fürsten. In dem Reichstagsabschiede wurde allgemeine Rückkehr zum katholischen Glauben anbefohlen; aber die Protestanten verweigerten die Annahme dieser Bestimmung.
2. Karls Y. auswärtige Kriege.
v-
§. 5. Gleich nach Beendigung des Reichstages zu Worms <1521) hatte sich der Kaiser aus Deutschland entfernt und die Regierung einem Reichsregiment unter dem Vorsitze seines Bruders Ferdinand übertragen. Der Krieg gegen den König Franz I. von Frankreich nahm ihn jetzt für die nächsten acht Jahre ganz in Anspruch. Ein Grund zu gegenseitiger Eifersucht zwischen den beiden Herrschern war schon dadurch gelegt, dass Karl bei der Bewerbung um die deutsche Krone über seinen Nebenbuhler den Sieg davon getragen hatte. Die gewaltige Uebermacht des habsburgischen Hauses, welches jetzt mit seiner grossen Ländermasse Frankreich im Süden und Westen umschloss, musste dem Könige gefahrdrohend erscheinen; ■der französische Einfluss in den italienischen Verhältnissen, den
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Mailand und leitete sogar von seinem mütterlichen Grossvater ein Anrecht auf Savoyen her. Er trat mit den Türken, den Feinden der Christenheit, in ein offenes Bündniss und zwang den Herzog von Savoyen ihm freien Durchzug durch sein Land zu gestatten. Karl machte einen Einfall in das südliche Frankreich, musste sich aber nach einer vergeblichen Belagerung Marseilles wieder zurückziehen. Durch Vermittlung des Papstes (Paul Hl.) wurde zu Nizza ein Waffenstillstand geschlossen, wonach Jeder das besetzte Gebiet behalten sollte, 1538.
Y 6. Der zweite Zug Karls an die Küste von Nordafrika 1541. Die Plünderungen der Corsaren an der spanischen und italischen Küste gaben zu einem abermaligen Kriege Veranlassung. Trotz der späten Jahreszeit wurde der Zug gegen Algier unternommen. Die Landung gelang glücklich, allein ein Sturm und ein Ausfall der Türken brachten das Heer in die kläglichste Lage. Nur mit Mühe konnte es sich wieder einschiffen und erreichte erst unter manchen Gefahren die spanische Küste.
7. Der vierte Krieg mit Franzi. 1542—44. Franz I. wollte sich den unglücklichen Ausgang des Unternehmens gegen Algier zu nutze machen und fand eine Veranlassung zum Kriege, als zwei durch die Lombardei reisende französische Bevollmächtigte von spanischen Truppen ermordet wurden. Er verband sich daher mit den Türken, den Dänen und mit dem Herzog Wilhelm von Cleve, welcher im Besitze des ihm durch die Stände und den letzten Herzog von Geldern übertragenen Geldrischen Landes vom Kaiser bedroht wurde. Der Kaiser unterwarf den Herzog durch Eroberung seiner Feste Düren und nöthigte ihn im Vertrage zu Venloo, Geldern herauszugeben. Im folgenden Jahre drang er, von dem englischen Könige Heinrich Viii. unterstützt, auf dem Wege gegen Paris bis Epernay vor und zwang seinen Gegner zum Frieden zu Crespy, in dem Franz auf Mailand, Neapel und die Burgundischen Erblande Franche Comte, Artois und Flandern Verzicht leistete, dagegen das Herzogthum Burgund behielt. Beide Gegner gelobten sich fortan Beistand gegen die Türken und zur Aufrechthaltung des katholischen Glaubens, 1544.
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a) Das Uebergewicht des habsburgischen Hauses wurde für Frankreich und mehrere kleinere Staaten gefahrdrohend, als Karl V. die Kronen Spaniens und Deutschlands auf seinem Haupte vereinigte und ein Reich beherrschte, in dem die Sonne nicht unterging. Daher schlossen sich denn die bedrohten Staaten zur Abwehr dieser Uebermacht enger an einander.
b) Die Türken drängten nach der Eroberung Constan-tinopels (1453) immer unwiderstehlicher vor und zwangen die östlichen Staaten Europas durch Bündnisse unter einander Schutz zu suchen.
c) Die von Luther veranlasste grosse Kirchentrennung oder Reformation theilte bald die Staaten in protestantische und katholische, so dass sie sich auch in ihrer Politik oft in zwei feindliche Heerlager schieden. Die Stellung des Kaisers und die politische Bedeutung des Papstthums blieben natürlich von dieser gewaltigen Bewegung nicht unberührt.
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durch die Verbindung der übrigen Grossmächte und durch das Widerstreben der Völker gegen den fremden Unterdrücker vereitelt.
Zweiter Abschnitt, 1815 bis jetzt. Im Kampfe gegen Napoleon ist die Kraft der Völker zum Bewusstsein erwacht. Dieses gehobene Selbstbewusstsein erzeugt das Streben nach staatlicher Einheit und nach Theilnahme an der Gesetzgebung. Die französische Julirevolution (1830) und die Februarrevolution (1848) halten dieses Bestreben wach. Deutschland und Italien gehen einer grösseren nationalen Einigung entgegen. In den meisten Staaten kommen constitutionelle Verfassungen zur Geltung.
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Mexico und Peru. Durch die angestrengteste Thätigkeit suchte er noch seine Macht in jeder Beziehung zu heben und alle Schranken seines königlichen Willens zu durchbrechen. Mehr noch als sein Vater Karl stellte er sich die Aufgabe, die katholische Religion in seinen Landen aufrecht zu erhalten.
1. Frankreich. *)
1. Franz I., 1515—1547, gewann Mailand durch den Sieg bei Marignano, verlor es aber später wieder in seinem langwierigen Kampf gegen Karl V. Er beschränkte die Macht des Parlaments und erhielt durch ein Concordat mit dem Papste das Recht, die Bischöfe in seinem Reiche selbst zu ernennen. Der glanzliebende Fürst begünstigte die Künste und Wissenschaften, schwächte aber durch seine unter den Formen ritterlicher Galanterie schlecht verdeckten Ausschweifungen das Sittlichkeitsgefühl des Volkes.
2. Heinrich Ii., 1547 — 1559. Er begann den Widerstand gegen die Habsburgische Macht mit der Wegnahme der Bisthümer Metz, To ul und Verdun. Der Herzog Franz von Guise vertheidigte Metz kräftig gegen die Angriffe Karls V. und entriss den mit Spanien verbündeten Engländern ihre letzte französische Besitzung Calais (1558). Da aber das französische Heer bei einem Einfalle in die Niederlande in der Schlacht bei Gravelingen durch den Grafen Egmont besiegt wurde, so gab Frankreich im Frieden zu Chäteau-Cambresis, 1559, alle Eroberungen in den Niederlanden und in Italien heraus, wogegen es Calais und die drei lothringischen Bisthümer behielt. Bald nach dem Abschluss dieses Friedens starb Heinrich an einer im Turnier erhaltenen Wunde, ein Unfall, welcher die schon längst von der Kirche untersagten Turniere jetzt vollends in Missachtung brachte. Unter der schwachen Regierung seiner Söhne, Franz Ii., Karl Ix. und Heinrich Iii., wurde das Reich durch politische und religiöse Parteien im Innern zerrissen und Frankreich vom weiteren Kampfe gegen das Haus Habsburg abgehalten.
*) E. A. Schmidt, Gesch. Frankreichs Bd. 2. — L. Ranke, Französ. Gesch. im 16. u. 17. Jahrh, in dessen sämmtl. Werken Bd. 8 u. 9.
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Die Republik 1649- 1660.
1. Unter dem Parlamente, 1649—1653.
§. 19. Das Königthum und das Oberhaus wurden jetzt für abgeschafft erklärt. Die gesetzgebende Gewalt übte das von 80 auf 150 Mitglieder ergänzte Parlament, die ausübende ein Staatsrath von 41 jährlich gewählten Mitgliedern. Die presbyterianische und puritanische Kirchenform blieben trotz mancher Spaltungen (Quäker 1649) die herrschende. Die Anhänger der Hochkirche und der hohe Adel traten grollend von den staatlichen Bewegungen zurück. Aber die junge Republik behauptete sich siegreich gegen alle Angriffe des In- und Auslandes.
a. Irland. Kaum erscholl die Kunde von Karls Hinrichtung, als die Schotten sich für seinen Sohn Karl Ii. erhoben. Aus Holland, wohin er sich geflüchtet, kam dieser von seinen Anhängern gerufen nach Schottland. Sein Name war auch in Irland das Losungswort aller regierungsfeindlichen Parteien, und bald entbrannte hier ein furchtbarer, bei dem Gegensatz der Religion und Abstammung mit grenzenloser Erbitterung geführter Krieg. Aber Cromwell schlug mit eiserner Faust den Aufstand zu Boden. Selbst Wehrlose und Gefangene wurden schonungslos niedergemacht oder nach Westindien verbannt. Sein Schwiegersohn Ire ton setzte das blutige Werk der Unterdrückung fort. Kein Katholik durfte fortan in Irland ein höheres Amt bekleiden, und alle Priester wurden des Landes verwiesen.
b. Schottland. Von Irland wandte sich Cromwell nach Schottland, besiegte das Heer der Schotten bei Dunbar (3. September 1650) und ein Jahr später den König Karl und die Royalisten bei Worcester (3. September 1651). Karl selbst musste fliehen und entkam unter mannigfachen Gefahren und Abenteuern nach der Normandie.
c. Seekrieg gegen Holland und Spanien. Cromwell trug Holland ein Bündniss an, um eine Vereinigung der beiden bedeutendsten Seemächte zu Stande zu bringen und dem Prätendenten Karl die Unterstützung der ihm verwandten Oranier zu entziehen. Da aber Holland diese Verbindung ab-
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Extrahierte Personennamen: Karls Karl_Ii Karl Cromwell Cromwell Karl Karl Karl Karl Cromwell Karl Karl
Extrahierte Ortsnamen: Irland Karls Holland Schottland Irland Westindien Irland Schottland Irland Schottland Worcester Holland Spanien Holland
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lehnte, so nahm er die Ermordung des englischen Gesandten durch flüchtige Royalisten zum Vorwande eines Krieges. Um dem holländischen Handel einen empfindlichen Stoss zu versetzen, erliess das Parlament die Schiffahrtsacte, wonach fortan auswärtige Nationen nur die Erzeugnisse des eigenen Landes nach England bringen durften, eine Verordnung, welche den einträglichen Zwischenhandel der Holländer ganz untergraben musste. Obwohl die holländische Flotte unter Tromp und Ruyter anfangs in mehreren Gefechten überlegen war und sogar in die Mündung der Themse hineinfuhr, so stellten doch der englische Admiral Blake (in der dreitägigen Schlacht bei La Hogue 1653) und bald darauf Monk das Uebergewicht Englands wieder her und erzwangen einen günstigen Frieden zu Westminster. Holland musste die Stuarts aus dem Lande verweisen, den jungen Prinzen Wilhelm von Oranien, einen Verwandten des Stuartschen Hauses, von der Statthalterwürde ausschliessen, wogegen die Navigationsacte zu Gunsten der Holländer einigermassen gemildert wurde, 1654. — Um England den freien Handel nach Westindien zu eröffnen, wurde auch ein Krieg mit Spanien begonnen; aber die einzige Frucht dieses Seekrieges war die Eroberung Jamaikas (1655) und die Abtretung des bisher spanischen Hafens Dünkirchen (1658).
d. Das kurze oder Larebone-Parlament, 11. Juli bis 12. Decbr. 1653. Da das Rumpfparlament im Hinblick auf die steigende Bedeutung der Seemacht auf eine Verminderung des Landheeres drang, so löste Cromwell, weil seine Macht im Heere wurzelte, die Versammlung auf. Bald darauf berief er ein Parlament aus (155) eifrigen Puritanern, welches gewöhnlich nach einem seiner Hauptmitglieder, dem Lederhändler Barebone, den Namen des Barebone-Parlaments führt. Da aber auch diese Frommen eine Verminderung des Heeres verlangten, so hob er ihre Sitzungen bald wieder auf.
Die Kepuhlik nuter Oliver Cromwells Protectorat, 1653—1658.
§. 20. Jetzt liess er sich von der Armee die Würde eines Lord Protector ertheilen. Die gesetzgebende Gewalt wurde ihm in Verbindung mit einem Parlament von 460 Mit-
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1. 1648—1740. Die Zeit des französischen Ueber-gewichts. Frankreich wird durch Ludwig Xiv. die vorherrschende Macht nicht bloss in politischer Hinsicht, sondern auch in allen Theilen des bürgerlichen und literarischen Lebens. An die Stelle Schwedens tritt Russland als Grossmacht ein.
2. 1740—1789. Die Zeit Friedrichs des Grossen bis zur französischen Revolution. Friedrich d. G. führt Preussen in die Reihe der Grossmächte ein, deren Zahl sich jetzt auf fünf: Frankreich, Oesterreich, Russland, Preussen und das zur See mächtige England beschränkt.
Erster Abschnitt.
Die Zeit des französischen Uebergewichts, 1648—1740.
Frankreich unter Ludwig Xiv., 1643—1715. *)
§.24. I. Vormundschaftliche Regierung, 1643 —1661. Da Ludwig Xiv. beim Tode seines Vaters erst fünf Jahre alt war, so wurde aus der Königin Anna und einigen Prinzen des königlichen Hauses eine vormundschaftliche Regierung bestellt, während ein Staatsrath, an dessen Spitze der von Richelieu empfohlene Italiener Mazarin stand, die wichtigsten Staatsgeschäfte besorgte. Mazarin besass zwar Ge-schäftskenntniss und Staatsklugheit, aber da er sich nicht durch Vaterlandsliebe, sondern durch Ehrgeiz und Habsucht leiten liess, so fehlte ihm Richelieus moralisches Ansehn. Indem er die Politik seines grossen Vorgängers gegen das Haus Habsburg fortsetzte, suchte er den Krieg in Deutschland zu verlängern und gewann endlich im Westfälischen Frieden für Frankreich wichtige Erfolge. Indess blieben die Nachtheile einer stellvertretenden Regierung nicht aus. Die ehrgeizigen Bestrebungen des Adels, welcher dem verhassten Italiener seinen Einfluss auf die Regierung missgönnte, und der Anspruch des Parlaments oder des obersten Gerichtshofes von Paris auf das Recht der Steuerbewilligung erregten bald Misstimmung. Als die Regierung einige freisinnige Sprecher des Parlaments verhaften liess, erhob dieses, von einem Theile des Adels unter-
*) Ranke, Französische Gesch. des 16. und 17. Jahrhunderts. E. A. Schmidt, Gesch. von Frankreich.
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abgeschlossen wurde, erkannte Frankreich Philipp V. als König von Spanien und dessen außereuropäischen Besitzungen an mit der Massgabe, dass die Kronen Frankreichs und Spaniens für alle Zeiten getrennt sein sollten. England erhielt von Frankreich die Anerkennung der Thronfolge des Hauses Hannover, Neufundland, Acadien und die Hudsonsb ai-1 ander, von Spanien das eroberte Gibraltar und Minorca. Preussen gewann das früher spanische Obergeldern und die allgemeine Anerkennung seiner Königswürde. Savoyen bekam die Insel Sicilien. Holland erlangte durch den Barrierevertrag das Besatzungsrecht mehrerer Festungen in den früher spanischen Niederlanden.
Da während der Unterhandlungen zu Utrecht der Kaiser von seinen früheren Verbündeten verlassen wurde, so verlor er trotz des heldenmüthigen Beistandes der Catalonier seine Stellung in Spanien, während die Franzosen in den Niederlanden und am Oberrhein wieder Fortschritte machten und Landau eroberten. Daher liess er denn durch Eugen den Frieden zu Rastatt (März 1714) unterhandeln, worin er die spanischen Niederlande, Neapel, Mailand, Sardinien und die Toscanischen Seehäfen erhielt. Die Kurfürsten von Baiern und Köln wurden wieder eingesetzt; Landau ward an Frankreich überlassen. Diesem Frieden trat das deutsche Reich zu Baden im Aargau bei (Sept. 1714).
Ein Jahr nach Abschluss dieses Friedens 1715 (1. Sept.) starb Ludwig im 77. Lebensjahre mit dem Bewusstsein die Kräfte seines Landes in masslosem Ehrgeiz unnütz aufgeopfert zu haben. Seine thronberechtigteu Nachkommen waren fast alle vor ihm dahingestorben. So musste er die mühsam gefestigte Regierung seinem Urenkel, einem vierjährigen Kinde, überlassen. Das drohende Ueber ge wicht Frankreichs war gegen Ende seiner Regierung durch die Verbindung der übrigen Grossmächte gebrochen, und die Staatsschulden waren durch die beständigen Kriege endlich zu einer furchtbaren Höhe angewachsen, wofür der gewonnene Länderzuwachs nur schwachen Ersatz bot. Dennoch trug die Zeit noch lange nach ihm das Gepräge, welches er ihr aufgedrückt.
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stützt, sich zum Aufstand der Fronde (1648—1653), an dessen Spitze der Cardinal von Retz (an der Loire), Coadjutor des Erzbischofs von Paris, stand.
Erster Frondekrieg. Auf Mazarins Rath gab die Regentin den Forderungen der Frondeurs (Schleiidßrer) in so weit nach, dass die Verhaftungen von Parlamentsmitgliedern aufhören und die Abgaben nur mit Zustimmung des Parlaments erhoben werden sollten. Da aber das Parlament, durch diese Zugeständnisse ermuntert, ganz die Rechte einer ständischen Versammlung beanspruchte, so verliess der Hof Paris und beauftragte den sieggekrönten Prinzen Ludwig Conde, Herzog von Enghien, mit der Einschliessung der Hauptstadt Der bessere Theil der Bürgerschaft wurde der Belagerung bald überdrüssig und bequemte sich zum Frieden.
Zweiter Frondekrieg. Als nun Conde, stolz auf seinen Sieg, gegen Mazarin immer übermüthiger auftrat, liess dieser ihn verhaften. Jedoch die Partei des Prinzen, zu der auch der tüchtige Feldherr Tu-renne, der Bruder des Herzogs von Bouillon, gehörte, benutzte die ob-§chwebende Streitigkeit mit Spanien, welche über den Besitz einiger Grenzbezirke an den Pyrenäen ausgebrochen war, zugleich als einen Krieg gegen die Regierung. Conde und Turenne führten von Guyenne aus den Krieg, unterlagen aber endlich den Heeren Mazarins. Conde ward selbst zur Haft gebracht, aber Mazarin, den seine steigende Macht nur noch verhasster machte, verlor bald die Früchte des Sieges. Vergebens entliess er Conde aus der Gefangenschaft; der allgemeinen Erbitterung ausweichend begab er sich nach Köln, ohne seinen Einfluss auf die Königin und die Regierung zu verlieren.
Indess Conde fand nicht die gewünschte Befriedigung seines Ehrgeizes, da die Regentin jetzt den Cardinal von Retz zum ersten Minister erhob. Daher erhob er abermals von Guyenne aus den Krieg. Weil er aber weder beim Parlamente noch im Volke eine rechte Stütze hatte, so gelang es Mazarin wieder an die Spitze der Regierung zu treten (1651). Darüber erzürnt eilte Conde nach Paris und verband sich mit der alten Fronde. In der Vorstadt St. Antoine kam es zwischen ihm und Turenne, welcher auf die Seite der Regierung übergetreten war, zu einem heissen Stra^senkampfe. Er wurde geschlagen, aber die Bürgerschaft nahm ihn in die Stadt auf. Da Mazarin das Haupthindernis des Friedens war, so wurde er entlassen. Aber bald führte Turenne den Hof wieder nach Paris zurück, und auch Mazarin nahm seine frühere Stellung wieder ein (1653). Das Volk, welches für das selbstsüchtige Parteigetriebe des Parlaments und des Adels keine Theilnahme hegte, freute sich der wiederhergestellten Ruhe.
Nach Beendigung des Frondekrieges setzt Conde auf Seiten Spaniens den Krieg fort, welcher in den Niederlanden, in Italien und in der zum Abfall von der spanischen Krone
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