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1. Geographie von Mitteleuropa - S. 124

1912 - Regensburg : Manz
124 Das Deutsche Reich. sich die Schweiz, Belgien und Holland von Deutschland und dieses selbst wurde im Jahre 1806 aufgelöst. Durch den Krieg des Jahres 1866 schied auch Österreich aus dem politischen Verband mit Deutsch- laud. Im Jahre 1871 entstand nach dem siegreichen Krieg gegen Frankreich, durch welchen das Elsaß und Deutsch-Lothringen wieder zurückgewonnen wurden, das neue Deutsche Reich. 6. Religiöse Verhältnisse. Während die Romanen römisch- katholisch, die Slawen meist griechisch-katholisch und die außerdeutschen Germanen meist evangelisch siud, treffen in Deutschland das evan- gelische und das römisch-katholische Gebiet zusammen und zwar so, daß die Randgebiete vorwiegend katholisch sind. Nach der letzten Volkszählung (1910) bekannten sich 62 °/o zur evangelischen, 37 °/o zur katholischen Kirche. Überwiegend katholisch sind: Westfalen, die Rheinprovinz, Elsaß-Lothringen, das südliche Baden, das südliche und das nördliche Bayern mit Ausnahme eines breiten Gebietes in der Mitte, das südöstliche Schlesien, Posen und Westpreußen. Juden gibt es etwa 1 °/0. 7. An Schulbildung übertrifft Deutschland alle andern Länder. Die Bildung wird vermittelt durch die allgemein bestehenden Volks- schulen, durch zahlreiche Mittel- und Fachschulen, durch (21) Uuiversi- täten und (10) technische Hochschulen. Damit sind Bibliotheken, wissenschaftliche Sammlungen und Institute zur Förderung gelehrter Bildung verbunden. Auch die schönen Künste erfreuen sich einer sorgfältigen Pflege (Akademien, Kunstsammlungen, Musiklehranstalten). 8. Nahrungsquellen. 1) Unter den Nahrungsquellen ist vor allem der Ackerbau zu nennen. Die fruchtbarsten sowie die wenig ergiebigen Gebiete Deutsch- lands wurden schon kennen gelernt. Etwa die Hälfte des Bodens ist Acker- und Gartenland. Unter den Getreidearten überwiegt der Roggen, besonders in Norddeutschland. In den fruchtbarsten Reich der Franken, aus welchem durch deu Vertrag von Verdun 843 das eigentliche Deutschland (das ostsränkische Reich) hervorging. Den westlich ziehen- den Deutschen rückten seit dem 6. Jahrh. die Slawen nach bis zur Elbe, Saale, dem Böhmerwald und in die Ostalpen, wurden aber von den sich wieder ostwärts wendenden Deutschen namentlich seit dem 12. Jahrh. unterworfen und verschmolzen allmählich zum Teil mit ihnen.

2. Geschichtsblätter für die Volksschulen - S. 38

1892 - Regensburg : Bauhof
Friedrich Ii. -er (Srufje, der Begründer der preußischen Großmacht. 1740—1786. Friedrich Ii. der Große, König von Preußen, erhob sein Reich zu einer Hauptmacht Europas. Von seinem Vater sehr strenge gehalten, faßte er den Entschluß, den Fürstenhof zu verlassen, wurde aber auf der Flucht ergriffen und in der Festung Küstrin an der Oder gefangen gehalten. Im Jahre 1740, also in dem Jahre, da Kaiser Karl Vi. ohne männliche Erben starb und feine Tochter Maria Theresia als Regentin der österreichischen Länder eingesetzt hatte, bestieg Friedrich den preußischen Thron. Infolge des österr. Erbfolgekrieges wurden die Erbansprüche Friedrichs auf einige Teile von Schlesien erfüllt. Das emporstrebende Preußen erregte den Neid der europäischen Fürstenhöfe. Im siebenjährigen Kriege (1756—1763) kämpfte Friedrichs wohlgeübtes Heer in vielen Schlachten siegreich gegen halb Europa. So bei Prag und Leuthen gegen die Österreicher, bei Roßbach gegen die Reichsarmee und die Franzosen, bei Zorndorf gegen die Russen. Der Friede zu Hubertsburg brachte endlich den ersehnten Frieden; Schlesien wurde dem Königreiche Preußen einverleibt. Von nun an widmete Friedrich seine ganze Sorgfalt dem Wohle seines Landes. Er betrachtete sich selbst als den ersten Diener des Staates und befolgte aufs genaueste die Landesgesetze. Er starb in einem Alter von 74 Jahren.

3. Geschichtsblätter für die Volksschulen - S. 42

1892 - Regensburg : Bauhof
— 42 — Napoleon L, Kaiser der Franzosen. 1804—1813. 1769 Napoleon auf der Insel Corsika geboren. 1789 Anfang der französischen Revolution. 1804 Napoleon roirb zum Kaiser der Franzosen er- wählt; er erhält die Königskrone von Italien. 1805 Schlacht bei Austerlitz. (Drei-Kaiserschlacht.) 1806 Grünbung be§ Rheinbunbes. Ende des deutschen Kaiserreiches; 56 Kaiser; größte Erniebrigung Deutschlanbs. 1807 Friebe zu Tilsit; Preußen verliert die Hälfte feiner Sänber; Westfalen roirb ein Königreich. 1809 Ausstanb in Tyrol; Hanbelsfperre in England. 1812 Freiheitssänger Arnbt, Rückert, Körner, Schenken- borf; die Branbsackel von Moskau. 1813 Leipzig; Errichtung des eisernen Kreuzes; Elba. 1814 Blücher zieht in Paris ein. 1815 Waterloo und St. Helena. Zeit des deutschen Bunbes. 1815—1866. 1821 Napoleon stirbt auf der Insel Helena. Napoleon I. hat dem deutschen Kaisertum ein Ende gemacht; ein anberer Napoleon (Iii. 1871), gab, ohne es zu wollen, den Anlaß zur Wieberherstellung besselben.

4. Geschichtsblätter für die Volksschulen - S. 45

1892 - Regensburg : Bauhof
— 45 — König Max Ii., der Frieden-fürst. 1848-1864, 1848 Erzherzog Johann von Österreich wird zum Reichsverweser gewählt. 1849 Bayern und Sachsen im siegreichen Kampfe bei Düppel gegen die Danen. 1850 Friede mit den Dänen; die deutschen Großmächte geben den Drohungen des Auslandes nach. 1852 Napoleon Iii. wird Kaiser der Franzosen. 1854 Allgemeine deutsche Industrieausstellung in München. (Glaspalast.) 1863 Der Dänenkönig Friedrich Vii. stirbt; die Nachfolge in Schleswig veranlaßt den deutsch-dänischen Krieg. Kunst und Wissenschaft, Erziehung und Unterricht, gute Schriften, Landwirtschaft, Gewerbe und Handel fanden an unserm geliebten König einen eifrigen Beförderer und erhabenen Beschützer. Seine Friedensliebe bekundete er mit den Worten: „Ich will Frieden haben mit meinem Volke!"

5. Geschichtsblätter für die Volksschulen - S. 35

1892 - Regensburg : Bauhof
- 35 — Ferdinand Maria, der friedliebende Hurfürst. 1651—1679. Die Raubzüge des Franzosenkönigs Ludwig Xiv. Ludwig Xiv. wollte die deutsche Kaiserkrone an sich reißen; er hetzte die Türken gegen Deutschland, welche sich in ungeheuren Scharen durch Ungarn nach Österreich wälzten. Wien 1683, Max Emanuel. Mit schändlichem Betrüge raubte Ludwig Xiv. Straßburg. (1870.) Die Soldaten Ludwigs Xiv. brechen in die Pfalz ein, brennen und morden und berauben in Speier selbst die Gräber der Kaiser; sie machen Psalz zu einer Wüste. Im Frieden zu Ryswik verbleiben den Franzosen Lothringen und Straßburg. (1681 u. 1871.) Ferdinand Maria war rastlos bemüht, die tiefen Wunden des Landes zu heilen. Sein ernstes Streben bewies er dadurch, daß er die Kaiserkrone ausfchlug und nur nach dem Ruhme trachtete, fein Volk und Land zu beglücken. Durch weise Sparsamkeit im Staatshaushalte hob sich Bayerns Wohlstand. Theatinerkirche, Nymphenburg. 1680 1681 1688 1697 3*

6. Geschichtsblätter für die Volksschulen - S. 46

1892 - Regensburg : Bauhof
— 46 — Ludwig Ii., Honig von -Bayern. 1864-1886. 1864 ! Deutsch-dänischer Krieg: Österreich und Preußen befreien die deutsche Provinz Schles-wig-Holstein von dänischer Herrschaft. 1866 Deutsch-österreichischer Krieg: Streit zwischen Österreich und Preußen, ob in Zukunft „Habsburg oder Hohenzollern" die Führung in Deutschland zukomme. Bruderkrieg, Königgrätz. 1866 : Friede zu Prag: Österreich mußte aus dem deutschen Bunde treten; Hannover, Hessen-Kassel, Nassau und die freie Stadt Frankfurt a./M. wurden dem Königreich Preußen einverleibt. 1870 16. Juli. Frankreich erklärt an Deutsch- land den Krieg; alsbald erfolgt Ludwigs Befehl zum Ausmarsche der bayer. Armee nach Frankreich. 1880 | 700jähriges Jubiläum; Wittelsbach und Bayern. Herzogottol.undkönigludwigll. 1180—1880. Dieser für Kunst und Wissenschaft hochbegeisterte König trug demhohenzollernfürstenwilhelm, König vonpreußen, die deutsche Kaiserkrone an. Wie die glühende Liebe des Volkes seinem Monarchen und dem Hause Wittelsbach zugethan, das bewiesen die allseitigen herzlichen Huldigungen, welche im Jubiläumsjahre 1880 an den Stufen des bayerischen Thrones niedergelegt wurden. s

7. Geschichtsblätter für die Volksschulen - S. 47

1892 - Regensburg : Bauhof
— 47 — Deutsch-französischer Krieg. 1870 und 1871. 1870 4. Aug. Die Bayern stürmen Weißenburg und schlagen unter dem Befehle des preußischen Kronprinzen Friedrich die Franzosen unter Mac Mahon. 18. Aug. Schlacht bei Gravelotte. 1. Sept. Glänzender Sieg bei Sedan. (Napoleon Iii. Wilhelmshöhe.) 27. „ Straßburg und Metz öffnen den Deutschen die Festungsthore. Oktob. Kämpfe umorleans. (General vondertann.) 1871 28. Jan. Paris, Frankreichs Hauptstadt, ergibt sich den Deutschen. 10. Mai. Friede zu Frankfurt. Reichskanzler Bismarck. 18. Jan. Errichtung des deutschen Kaiserreiches. Veranlassung zum deutsch - französischen Kriege gab die Eifersucht Frankreichs auf Preußens Erfolge im Jahre 1866. Aus einem nichtigen Vorwande erklärte Napoleon Iii. an Preußen den Krieg. Aber die vereinigten deutschen Heere siegten bei Weißenburg und Wörth, schlossen Bazaine in Metz ein und nahmen bei Sedan Kaiser Napoleon gefangen. Hierauf ward Paris umzingelt. Alle Ausfälle wurden zurückgewiesen, alle Ersatzarmeen geschlagen, und so mußte sich die Riesenfestung am 28. Januar 1871 ergeben. Der Friede zu Frankfurt bestimmte, daß Frankreich fünf Milliarden Kriegskosten bezahlen und Elsaß-Lothringen abtreten müsse; aus dem Kriege aber war das neue deutsche Reich mit einem Kaiser an der Spitze hervorgegangen.

8. Geschichtsblätter für die Volksschulen - S. 48

1892 - Regensburg : Bauhof
— 48 — Wilhelm I. -er Siegreiche, Sailer von Deutschland, Lröniq von Preußen. 1871-1888. 1100 Die Hohenzollern waren ein schwäbisches Adels- geschlecht. 1210 Die Hohenzollern werden Burggrafen von Nürn- berg. 1356 Sie erhielten die Reichsfürstenwürde. 1415 Kurfürsten v. Brandenburg. (Kaiser Sigismund.) 1701 Könige von Preußen. 1743 Markgraf Friedrich gründete die Universität Erlangen. 1871 Kaiser des deutschen Reiches. Kaiser Wilhelm I. wurde am 22. März 1797 geboren und kam im Jahre 1861 auf den preußischen Thron. Seine Regierung war reich an Kriegen und Erfolgen. 1864 befreiten die Preußen in Gemeinschaft mit den Österreichern Schleswig-Holstein von der dänischen Herrschaft; 1866 siegte Preußen über Österreich, zwang dieses, aus dem deutschen Bunde auszutreten und errichtete den norddeutschen Bund; 1870/71 errangen die Deutschen unter Preußens Führung die glänzendsten Siege über das übermütige Frankreich, und König Wilhelm von Preußen wurde zum Kaiser des neuen deutschen Reiches gewählt. Den Rest seines Lebens widmete Kaiser Wilhelm der inneren Ausgestaltung des Reiches und der Erhaltung des Friedens. Am 9. März 1888 starb er, 91 Jahre alt, von der ganzen Nation betrauert. Er war ein siegreicher Feldherr, ein richtn^ voller Regent, ein Muster aufopfernder Pflichttreue.

9. Charakterbilder aus der Geschichte der Apostasie der Völker - S. 26

1910 - Regensburg : Manz
26 Persönlichkeit Karls V. Karl V. und Franz I. Es wäre zu weitläufig, hier die langwierigen Kriege zu erzählen, welche zwischen Karl V. und Franz I. geführt worden sind; größeres Interesse dürfte es erwecken, die Persönlichkeiten dieser beiden Monarchen einander gegenüberzustellen. Bereits in seinem 16. Jahre war Karl V. zur Regierung berufen; doch fehlte noch viel, bis er in seiner Entwicklung so weit fortgeschritten war, sie übernehmen zu sönnen. Sein Schild führte das Wort: »Nondum« (Noch nicht). Wilhelm von Croy, Herr von Chievres, leitete ihn und den Staat. Selbst während seine Heere Italien unterwarfen und wiederholte Siege über die tapfersten Feinde davontrugen, hielt man ihn, der indessen rnhig in Spanien weilte, für schwach und abhängig, aber nur so lange, bis er im Jahre 1529, im 30. seines Lebens, in Italien erschien. Wie ganz anders zeigte er sich da! Wie vollkommen entschieden! Sein geheimer Rat hatte nicht gewollt, daß er nach Italien gehe, hatte ihn vor Andrea Doria gewarnt und gegen Genua in ihm Verdacht erweckt. Man staunte, daß er dennoch den Entschluß, nach Italien sich zu begeben, festhielt und gerade auf Doria sein Vertrauen setzte, daß er entschieden verlangte, in Genua ans Land zu steigen. Man nahm keinen überwiegenden Einfluß eines Ministers wahr; man fand in ihm weder Leidenschaft noch Übereilung, sondern alle seine Entschlüsse waren gereift; es war alles überlegt; sein erstes Wort war sein letztes. Welche Arbeitskraft entfaltete der jugendliche Monarch. Es erforderte nicht geringe Geduld, die langen Reden der italienischen Gesandten anzuhören; aber er bemühte sich, die verwickelten Verhältnisse ihrer Fürsten und Mächte genau zu erfasseu. Der venetianische Botschafter wunderte sich, ihn weit zugänglicher und gesprächiger zu finden, als er drei Jahre zuvor in Spanien gewesen war. In Bologna nahm er mit weiser Absicht eine Wohnung, wo er den Papst unbemerkt besuchen konnte, um dies möglichst oft zu tuu und alle Streitpunkte selbst ins reine zu bringen. Von da an begann er die Unterhandlungen persönlich zu leiten, die Heere selber anzuführen; er eilte von Land zu Land, wohin immer das Bedürfnis und die Geschäfte ihn riefen. Wir sehen ihn bald in Rom bei den Kardinälen sich über die unversöhnliche Feindschaft Franz' I. beklagen bald in Paris die Herzogin von Etampes für seine Friedenspolitik gewinnen bald in Deutschland den Vorsitz ans dem Reichstage führen, um die religiöse Entzweiging beizulegen, bald in den kastilischen Cortes, bemüht, ans gewichtigen Gründen - ein toertucio, d. H. eine außerordentliche Bewilligung neben den regelmäßigen Steuern zu erlangen. Dies waren friedliche Bemühungen. An der Spitze feiner Heere aber dringt er über die Alpen gegen Frankreich vor und durchzieht die Provence, setzt Paris in Schrecken, kehrt dann um nach Osten und Süden. Dem Siegeslaufe Solimans gebietet er Halt an der Raab und sucht den Halbmond auf bei Algier. Das Heer, das ihm in Afrika gedient, folgt n^Änc 1scv5• Von :-S!Ckingen Allei N-Got Di-Lk U£3 Den-Geva£!Me N''C7 beuch iva-Di-Gekecf-n ik :- Franz v. Sickingen. Nach dein Slich v. H. Hopser.

10. Charakterbilder aus der Geschichte der Apostasie der Völker - S. 239

1910 - Regensburg : Manz
Vergleich Richelieus mit 3£imene§. 239 Krieg durch einen Waffenstillstand mit Polen frei gemacht, lieferte er ihm auch die Mittel zum Kriege. Zuerst wurde eilt Übereinkommen getroffen, nach welchem Frankreich 400,000 Reichstaler jährliche Hilfsgelder zu einem Kriege in Deutschland gegen den Kaiser zu zahlen, Gustav aber 30,000 Mann Fußvolk und 6000 Reiter nach Deutschland zu führen übernahm. Zwecke des Krieges sollten sein Beschützung der Freunde, Sicherung sowohl der Ostsee als des Meeres, Freiheit des Handels, Wiedereinsetzung der unterdrückten und bedrängten Stände des römischen Reiches, Demolierung der an beiden Meeren erbauten Schanzen und Festungen. Da der Kardinal nicht das Ansehen haben wollte, einen Krieg zum Vorteile der protestantischen Glaubenspartei angestiftet zu haben, wurde bestimmt, daß der König von Schweden in den Orten, welche er erobern würde, nach den Reichssatzungen sich verhalten und nicht reformieren, sondern die katholische Religionsübung, wie er sie finde, verbleiben lassen, mit dem Herzog von Bayern aber und mit der katholischen Liga Freundschaft oder wenigstens Neutralität halten solle, wofern sie desgleichen tun würden. So war Richelieus Politik nach außen wie nach innen nur auf Frankreichs Glanz und Größe gerichtet, unbekümmert um jedes religiöse Interesse, das ihm, schmählich und unwürdig genug, nur als Mittel zu politischen Zwecken diente. Mögen daher die Urteile über Richelieu immerhin den großen Staatsmann anerkennen, den Geist seiner Staatskunst müssen sie verwerfen. (Sin Vergleich des Kardinals Richelieu mit dem Spanier Timenez bietet wohl manche äußere Berührungspunkte, aber im ganzen doch die wesentlichsten Unterschiede. Beide waren große geistliche Staatsmänner. Die Tätigkeit beider hatte die Erhöhung und Befestigung der königlichen Macht zum Ziele und Ergebnisse. An mächtiger Wirkung übertrifft Ferdinands Iii.," sagt er, „war eine durchweg erhaltend e, die, tief begründet in einer wahrhaft reichspatriotischen Gesinnung, auf kein anderes Ziel als auf Vertreibung der Franzosen und Schweden vom Reichsboden, auf Erlangung eines billigen und mit der Ehre verträglichen Friedens gerichtet war. Tau- sende von Aktenstücken, bei deren Einsicht wir eben diese Frage sorgfältig ins Auge faßten, überzeugten uns, daß Ferdinands Politik der angedeuteten Art war und sich immer gleich blieb." 28ie groß, wie edel und erhaben steht Richelieu und seiner königlichen Puppe gegenüber der deutsche Kaiser Ferdinand Iii. und sein Minister Trauttmaunsdorff da! Nicht als ob Ferdinand ein Mann gewesen wäre von eminenter geistiger Begabung, darin war ohne allen Zweifel Kardinal Richelieu ihm bei weitem überlegen; allein der Kaiser war ehrlich, wahrhaft und treu. Und ebenso war es Trauttmaunsdorff, nicht der geringste in der Reihe der um Österreich und Deutschland hochverdienten Männer, die viele Jahrzehnte mit unwandelbarer Treue und Ehrlichkeit dem Kaiserhause und dem deutschen Vaterlande gedient haben. Und noch mehr als das, Ferdinand Iii. war durchaus Habsburger, mit ganzer Seele erfüllt von der Tradition seines Hauses. lind diese Tradition ist, es tut not, die Sache wieder und immer wieder in den Vordergrund zu stellen, der Schutz und die Errettung, die Erhaltung Deutschlands. „Denn ich halte es für gerecht, sagt Leibniz im Jahre 1690 seinem Landesfürsten Ernst August von Hannover, „diesem Hause Habsburg es beizumessen, daß Deutschland noch besteht, daß der Name des deutschen Reiches und der deutschen Nation noch nicht untergegangen ist." Das Friedenshindernis kam allein von Frankreich. Richelieu trug sich mit der Ansicht, daß Öfter-reich bei der Fortsetzung des Krieges, in welchem es von so wenigen Bundesgenossen unterstützt wurde, zuletzt denn doch erliegen werde, und da ihn einesteils der Ruhm und die Größe Frankreichs bewegte andemteils das eigene Interesse, nämlich die Bedingung, sich seinem Herrn notwendig zu machen, um sich in seiner »Stellung zu Behaupten, waren in seiner Seele alle Friedensgedanken ausgeschlossen. Der Kardinal besaß Freimut genug, um seine Ansichten in dieser Beziehung auszusprechen, am offenkundigsten aber hat der französische Graf d'avaux die Pointe der französischen Politik durch seinen Rat hervorgehoben: „Die Religionsstreitigkeiten in Deutschland dürfen nie zu Ende gebracht werden, damit Frankreich aus biefer Schwäche den Vorteil immerwährender Einmischung und Eroberung ziehe."
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