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1. Gemeinnütziges Lesebuch für die Schuljugend aller Religionsverwandten - S. 388

1807 - Soest : Floß
388 strömt dies Land. An ihrem Ufer liegt die Hauptstadt des Landes, Breslau. 20. Die Lausitz ist ein kleines, holz- und steinrei- ches Land, dem eö auch nicht an Vieh, besonders an guten Schaafen fehlt, Wd dessen Einwohner die Bie- nenzucht, den Obst-und Gartenbau, und zum Theil auch « den Weinbau sehr emsig betreiben. Es gehört dem Könige von Sachsen. Die beiden vorzüglichsten Städte diese» Landes heißen: Bautzen und Luckau. In der Lausitz ent- springt der Spree-Fluß, an welchem Berlin liegt. Die Länder Böhmen, Mähren, Schlesien und die Lausitz werden zu Deutschland gerechnet. Die mehre- sten Einwohner dieser vier Lander sprechen auch die deutsche Sprache als ihre Muttersprache. Doch haben die Böhmen eine eigene Sprache, außer welcher sie aber auch noch die deutsche sprechen. Deutschland. §s besteht aus sehr vielen gröstern und kleinern Staa- ten, welche größtentheils durch den Rheinischen Bund mit einander verbunden sind. Der französische Kaiser Napoleon ist Beschützer desselben. Es befinden stch in diesem Bunde vorzüglich folgende Regenten: die Könige von Westphalen, von Würtemberg, Baiern und Sach- sen; die' Großherzoge von Berg, Hessendarmstadt, Würzburg und Baden. — Die vorzüglichsten andern Regelten in Deutschland sind der Kaiser von Oestreich und der König von Preußen. Ein kleiner Theil Deutschlands liegt am Meere, nämlich an der Msisee und Nordsee, und an dem Adn'a- lischen N7eere. Das übrige Deutschland ist von folgen- den Ländern eingeschloßen: von Dänemark, Holland, Frankreich, Helvezien oder der Schweitz, Italien, Un- garn, Galizien, Preußen und dem neuen Herzogthum Warschau. Deutschland enthält viele Berge und Gebirge. Ei- nige darunter stnd so hoch, daß ihre Gipfel fast da- gan-

2. Gemeinnütziges Lesebuch für die Schuljugend aller Religionsverwandten - S. 382

1807 - Soest : Floß
» i'8* witet man in Portugal auf Mauleseln. Die Hauptstadt des Landes und die Residenz, Wohnort des Königs, heißt Lissabon. Die Einwohner Portugals werden Por- tugiesen genannt. 2. Spanien, ein großes, und zum Theil sehr frucht- bares Land, in welchem die feinste Schaafwolle, gute Seide, sehr viel Wein (besonders Mallaga) und Oehl (Oliven- oder Baumöhl), Baumwolle, Jucker, Manna und Taback gewonnen wird. Die Spanischen Pferde, Esel und Maulesel sind vortrefflich. Die Hauptstadt dieses Landes und Residenz des Königs von Spanien heißt tnadrit. Z. Frankreich, ein großes, fruchtbares Land, wel- ches reich an Wein, Getreide, Oehl/ Obst und edlen Früchten ist. Wir merken uns die Hauptstadt dieses Landes: Paris, in welcher mehr als siebenmal hundert- tausend Menschen wohnen, und die Städte: Toulon, Bordeaux, Marseille und Strasburg. Die Einwohner Frankreichs werden Franzosen genannt. Der große Kaiser Napoleon beherrscht dies große und schöne Land. Von Frankreich setzen wir über den Rhein, und kom- men 4. nach Deutschland, welches an 10 bis 11,000 Quadratmeilen groß ist. Unter einer Quadratmeile ver- steht man ein Stück Land, welches eine Meile lang und eine Meile breit ist. Portugal ist 6 mal kleiner als Deutschland; Spanien Z Viertel so groß, und Frank- reich etwas größer. Eine Beschreibung von Deutsch- land wird hernach folgen. ' 5. Die Schwer» oder Helvezierr, ein kleines, bergkg- tes Land, dessen Einwohner Schwciyer genannt wer- den, liegt zwischen Frankreich, Deutschland und Ita- lien, nährt zahlreiche und schone Viehheerden, hat Wein und Obst, wenig Getreide, und ist das höchste Land in Europa. Wir wollen uns die Namen von zwei ansehnlichen Städten merken, welche in diesem Lande liegen. Sie heißen: Zürich und Bern. 6. Italien, ein großes, und sehr fruchtbares Land, welches man daher den Garten von Europa genannt hat.

3. Gemeinnütziges Lese- und Lehrbuch für die Schuljugend aller Religionsverwandten - S. 384

1828 - Soest : Nasse
an 384 darauf, 1804, ließ er sich zum französischen Kaiser aus- rufen, und obgleich er an keinen Gott glaubte und keine Religion ehrte, ließ er den P a b ft aus Rom nach Paris kommen, und sich von ihm zum Kaiser salben. Es sollte sein Kaiserthum, hoffte er, vor dem Volke heiliger sein, und fester stehen. Heiliger! — und seine Hände trieften noch vvri unschuldigem Blut. Er hatte kurz vorher einen Prinzen des königlich französischen Hauses auf deutschem Gebiete von seinen Soldaten wider das Völkerrecht auf- greifen, nach Paris schleppen und hinrichten lassen. Er fürchtete von jedem für seine Macht und räumte als Mörder den Unschuldigen aus dem Wege. Obgleich er auf immer größere Macht sann, wollte er alle Regenten Europas sicher machen, als denke er auf nichts Arges, und-erklärte daher von seinem Kaiserthro- ue, es solle keine neue Provinz mit Frankreich vereinigt werden , das groß genüg wäre, um glücklich zu sein. Aber gleich darauf — denn der Glaube der Welt an sein Wort galt ihm wenig — vereinigte er eine Provinz Ita- liens mit seinem Lande, und cs erhoben Rußland und Oestreich die Waffen, damit er nicht noch mehr um sich greife, sondern anfange, die Rechte anderer Staaten et- was zu achten. Allein er sollte noch länger ein Werkzeug in Gottes Hand sein, damit durch mancherlei Kriegübel viel Gutes gewirkt werde. Denn Leiden und schwere Drangsale erziehen den Menschen am mchrsten, und es sammelt dann der Mensch seine Kraft und verstärkt sie; auch entwöhnt er sich mancher bösen Gewohnheit und wendet sein Herz mehr zu Gott, dessen er vielleicht in der Ruhe nicht sonderlich gedachte. Darum siegte Frankreichs Kaiser über alle seine Gegner, und das südliche Deutsch- land fühlte hart seine Ruthe. 5. Preußens Macht sinkt. Um das nördliche Deutschland zu retten vor dem Mäch- tigen, überließ ihm Preußens König zwei etwas entlegnere Provinzen und bekam dafür Hannover, welches von Frank- reich schon längst erobert, jedoch noch nicht von England abgetreten war. Mit diesem neuen Bes chte unser gute

4. Gemeinnütziges Lese- und Lehrbuch für die Schuljugend aller Religionsverwandten - S. 386

1828 - Soest : Nasse
386 mußten dem Kriegslustigen die Söhne ihres Landes in großen Haufen zusenden; denn er führte Krieg mit Spa- nien, dessen König er überlistet und gefangen genommen hatte, dessen Bewohner aber sich nicht unter sein Joch beugen wollten; in Italien, wo er dem Pabste das Land entriß, gegen Oestreich, das er nochmals besiegte und gegen Rußland, zu dessen Hauptstadt er viele Tausende von Deutschen führte, sie aber auf seinem Rückzüge den er- grimmten Russen, dem Hungertode und dem Froste preisgab. Große Abgaven wurden wegen der beständigen Kriege von den neuen Fürsten gefordert und noch vermehrt, da sich diese mit großer Pracht und vielem Glanze umgaben, woran sie wären sie Väter des Landes gewesen — bei der Kriegsnoth und bei ihrem kleinen Laude nicht gedacht haben würden. — Die deutsche Gerichtsverfassung mußte in vielen deutschen Ländern Frankreichs Gesehen weichen. Die Schulen wollte man nach französischer Weise ein- richten, und der Kirche drohte bei einem Herrscher große Gefahr, welcher wol an seinen Glücksstern/ aber an keine Vorsehung glaubte. Schon dachte man ernstlich darauf, die deutsche'sprache zu verdrängen, und in den Schulen vieler Gegenden wäre gewiß schon fetzt die fremde Zunge mit Gewalt eingeführt, wenn nicht Gott die bösen Plaue vereitelt hätte durch den Sturz des Mannes, der das Heiligste eines Volkes — seine Sitten, seine Gesetze und seine Sprache antastete. Auf der Post waren Briefe nickt mehr sicher, sie wur- den oft auf Befehl des Argwöhnischen geöffnet. — Eine Menge geheimer Aufseher lauerten auf Klagen der un- glücklichen Unterthanen über das fremde Joch und auf Seufzer nach Rettung. Eine nur etwas freie Sprache wurde mit Gefängniß geahndet, und wer laut und öffent- lich über das harte Regiment redete, war in Gefahr, sein Leben zu verlieren. Der französische Kaiser wollte alle Gemeinschaft Europas mit England aufheben, weil er es nicht anders angreifen konnte, indem er es zur See nicht vermochte, und weil er cs zur Nachgiebigkeit zu bringen gedachte, wenn er es von allem Handel mit Europa ausschlösse. Da gab er Befehle, daß alle Häfen für die Engländer verschlossen, und alle Knust-

5. Gemeinnütziges Lese- und Lehrbuch für die Schuljugend aller Religionsverwandten - S. 389

1828 - Soest : Nasse
389 verloren ging. — Zu diesem grenzenlosen Elende kamen noch die Angriffe der Russen, so daß man wol sagen kann, kein Heer war glanzender beim Einzüge, keines elender beim Auszuge. Jener Brand Moskau's, der nach französischen Be- richten von den Einwohnern selbst angelegt worden war, erfüllte ganz Europa mit Staunen. Man sahe, daß ein Volk sich von dem Feinde befreien könne, wenn cs nur wolle, und daß auch der mächtigste Gegner weichen müsse, wenn das Volk nur zusammenhalte und zu jedem Opfer bereit sei. Da entstand in Jedes Brust, dem Befreiung von den übermächtigen Fremden über Alles galt, der hohe Gedanke, auch ähnliche Opfer zu bringen, wenn cs die Noth erfordere, und es entwickelte sich aus Moskau's Asche zuerst das heilige Feuer, welches hernach die Preußen und Oestreicher und'alle andere Deutsche so schön erfüllte, gegen den Furchtbaren aufzutreten und muthig dazustehen, und zu kämpfen, bis er ganz erläge. Und als man aus Bo- na par tes Munde gegen Ende des Decembers erfuhr, wie sehr seine Kraft gelähmt sei, — wovon er freilich die Schuld nur auf die ergrimmten Elemente schob, und die wahre Ursache nicht in der Fügung des gerechten Welt- regierers fand, sondern nur in zufälligen Raturbegcben- hciten — da war es Jedem, als höre er die Zeit schla- gen, die des Eroberers gänzliches Verderben verkündete. Preußen erhebt sich. Durch Preußen war die große Armee nach Rußland ge- zogen; nach Prellßen gelangten die Trümmer derselben. In kläglicher Gestalt erflehten die Rückkehrenden das Mitleid der Preußen, die sie früher mit dem schmählichsten Ueber- muthe behandelt hatten. Nun oder nimmer, das erkannte das hochherzige Volk, mußte der Fremdling mit seiner Macht aus Deutschland verjagt werden. Daß dies schwere Arbeit sei, fühlte ein Jeder; denn Bonaparte sendete nach einigen Monaten aus Frankreich wieder ungebe/,re Schaaren, um die großen Lücken seines Heeres zu erseßen. Willig gab Frankreich seine Söhne wiederum her, damit noch einmal hunderttausendc geopfert würden; denn cs war

6. Gemeinnütziges Lese- und Lehrbuch für die Schuljugend aller Religionsverwandten - S. 404

1828 - Soest : Nasse
404 zog Mid mit einer jährlichen Rente von 6 Millionen Fran- ken leben, wenn er in seine Entthronung willige. Er that es wider Erwarten; aber in seiner Seele lag der Gedanke, bald wieder zu kehren und Frankreichs Thron von Neuem an sich zu reißen. Die Festungen in Deutschland, welche noch von den Franzosen besetzt waren, wurden nun dem Vatcrlande wie- der gegeben, und am 30. Mai der Pariser Friede ge- schlossen. Frankreich behielt seinen ganzen Umfang, den es zur Zeit der Könige gehabt hatte, ja man ließ ihm so- gar einige seiner Eroberungen von den letzten Jahren. Es zahlte keine Kriegskosten und die Knnstschätzc, wclcl)e cs aus allen Ländern zusammengeraubt hatte, zierten noch ferner Paris; die vielen Tausende von französischen Ge- fangenen wurden ohne Entgcld dem Vaterland«: wiederge- geben. Es war ein groß m n t h i g e r Friede; das franzö- sische Volk sollte mit desto mehr Treue an seinem neuen Regenten hangen, zu dessen Gunsten man so mäßig und schonend mit den Besiegten verfahren war. Wie wechselten in Deutschland in den Jahren 1813 und 1814 die Gefühle! Hoffnung und Furcht, Freude und Trau- er! wie der Dank gegen die Vorsehung und Flehen um Ret- tung! bis sich Alles bei der Entthronung des bösen Regenten in Entzücken und den Ausruf auflösete: Der Herr hat Alles wohl gemacht! — Aber Ein Gedanke war immer in Jedes Seele bei allen stürmischen Ereignissen' ste- hen geblieben: Wir wollen vereint unsere Kraft anstrengen und an des Höchsten Hilfe nicht verzweifeln. — Als die Cosaken zuerst am linken Ufer der Elbe vordrangen, ward überall die Freude sehr laut: sie schienen himmlische Boten zu sein, welche die baldige gänzliche Befreiung verkündeten. Als die Nachricht von Oestreichs Beitritt zum Bunde er- scholl, und jeder, merkte, daß das übrige Deutschland nur noch den günstigen Augenblick erwarte, ein Gleiches zu thun, und als der Ruf von einer großen gewonnenen Schlacht bei Leipzig sich in die Provinzen Deutschlands schlich, welche noch vom Feinde besetzt waren und dieser sich eilig nach dem Rheine hinzog, und bald darauf die Befreier Deutschlands ihm folgten, und die Preußen die abgerisse- nen Provinzen wieder betraten, und Hanover, Hessen und Braun-

7. Gemeinnütziges Lese- und Lehrbuch für die Schuljugend aller Religionsverwandten - S. 412

1828 - Soest : Nasse
412 rmd gedachte rasch die Gegner in den N i e d e r l a n d e n zu schlagen; dann hätte man das reiche belgische Land ge- wonnen, und Geld und Menschen würden ihm zuströmen. Darauf wollte er die Ocstrcicher verdrängen und den Russen in Deutschland entgegen eilen. Am 14. Juni sprach er zu seinem Heere: „Soldaten, heute ist der Jahrestag von * *)Mareng o und **) Fried land, der zweiinal das Schicksal von Europa entschied. Damals, wie öfters, waren wir zu großmüthig. Wir ließen die Fürsten auf ihren Thronen, die setzt die Unabhängigkeit Frankreichs bedrohen. Die Unsinnigen! Sie und wir, sind wir nicht noch die Nemlichcn? Wenn sie in Frankreich einrücken, so sollen sie in Frankreich ihr Grab sindcn!" Solche Zuversicht hatte sich in ihm wiedergefunden, als er sein Heer um sich versammelt hatte. Es war in der That das schönste, welches Frankreich je aufgestellt hatte. 150 tausend Krieger, aufs beste gerüstet, mit 400 Geschü- tzen versehen, was ließ sich mit solcher Zahl auf Einer Stelle nicht ausrichten! Was dieses Heer am furchtbarsten mach- te, war die Entschlossenheit zu siegen oder zu sterben. Die Garde, welche wieder auf 00 tausend angewachsen war, hatte ihre Adler mit Trauerflor umhüllt, bis ein großer Sieg sie wieder in ihrem Glänze zu zeigen erlauben würde. Links vor sich hatte N a p o l e o n den Lord Wellington mit einer halb so starken Macht, als die seinige war; rechts von ihm stand Blücher, dessen Heer um Ein Drittel schwächer war, als das Französische. Aber die Hausen seiner Geg- ner waren sehr weit auseinander gelegt, des Unterhalts we- gen und um eine lange Streife zu besetzen, weil »imi nicht wußte, wo er durchbrechen würde. Napoleon griff am 15. eine Abtheilung der Preußen an, die sich freilich mit Ver- lust, aber doch in guter Ordnung zurückzog. Den 16. nahm Blücher, der von den Seinen nur 80,000 hatte zu- sammenziehen können, bei Ligny die Schlacht mit Na- poleon au, in der Hoffnung, daß noch ein Preußischer Ar- meehaufen während der Schlacht zu ihm stoßen, und die Engländer ihm helfen würden. Aber die erwartete Hilfe blieb aus, weil Bulow, der Führer der erwarteten Preu- __________________ ßen. *) Niederlage deroestreicher. **) Niederlage der Preußen u. Russen.

8. Gemeinnütziges Lese- und Lehrbuch für die Schuljugend aller Religionsverwandten - S. 418

1828 - Soest : Nasse
418 1 13. Bonaparte nach Helena geführt. Zwei- ter Friede zu Paris. 1815. Sprachlos und tief gebeugt eilte Bonaparte nach Paris, welches von seinen Siegen träumte, und bei dem Erschei- nen des Flüchtlings schrecklich erwachte. Er legte seine Kaiserwürde nochmals nieder, doch diesmal zu Gunsten sei- nes Sohnes, welcher in Wien war, und es zogen Abgeord- nete aus Paris den siegreichen Gegnern entgegen, um sie zu bereden, doch wieder umzukehren, da Napoleon nicht mehr Regent sein wolle, und das Ziel ihrer Anstrengungen nun ganz erreicht wäre. Aber die Feldherren achteten ih- rer Reden nicht, und standen elf Tage nach der Schlacht vor Paris. Drinnen war ein großes Getümmel; einige wollten sich ergeben, andre sich vertheidigen: einige woll- ten Ludwig den 18. zurückholen, andre riesen Napo^orr den 2. zum neuen Kaiser ans. Napoleon war nach der Küste gezogen, um den Ausgang abzuwarten, und wenn alles verloren zu gehen drohe, nach Amerika zu entwischen. Aber seine kriegerischen Generäle waren in Paris, und hat- ten an 60,000 Mann wieder versammelt und sich trefflich auf der Höhe vor Paris verschanzt. Doch die Verbünde- ten wollten den Einzug in die Stadt nicht abermals mit vielem Blute erkaufen, sondern Wellington stellte sich ruhig unweit der Anhöhe bin, während Fürst Blücher, durch eine rasche Wendung sich nach der wehrlosen Abendseite der Stadt versetzte. Vandamme (Siehe Seite 395) drang bei Issy hervor, wurde aber blutig zurückgetrieben. Blücher machte Anstalt die Stadt zu stürmen, und die Pariser über- gaben deswegen am 7. Juli ihre Stadt zum zwcitenmale den Verbündeten, welche die französischen Soldaten vorher nach dem südlichen Frankreich hatten ziehen lassen. Nicht so mild als' das erstemal wurde jetzt diese Stadt behandelt, deren Treulosigkeit gegen ihren König und deren Anhänglichkeit an dem Feinde der Menschheit so viel Blut- vergießen veranlaßt hatte. Die Preußen fingen an, ihre Gemälde, Bildsäülcn und andere Kunstwerke, welche die Franzosen aus ihren Lande geraubt hatten, in Paris weg- zunehmen ; die andern Völker des Bundes folgten bald nach. Ganz Frankreich wurde wieder voll der fremden Gäste, welche zum Theil auf mehrere Jahre dazubleiben er- klärten, damit nicht wieder von Neuem Unruhen cntstän-

9. Gemeinnütziges Lese- und Lehrbuch für die Schuljugend aller Religionsverwandten - S. 361

1828 - Soest : Nasse
--w — 361 - schen Meere. Das übrige Deutschland ist von folgen- den Ländern eingeschlossen: von Dänemark, Holland, Frankreich, Helvetica oder der Schweiz, Italien, Ungarn, Gallizien, Preußen und dem neuen Königreiche Polen, das zu Rußland gehört. Deutschland enthält viele Berge und Gebirge. Ei- nige darunter sind so hoch, daß ihre Gipfel fast das ganze Jahr hindurch mit Schnee bedeckt sind. Eins unter die- sen Gebirgen, der Harz, besteht aus einer 16 Meilen langen Reihe von Bergen, unter welchen der Brocken oder B l o ck s b e r g der höchste ist. Der S ch warzwald, der Thüringerwald, das Erzgebirge und das Fichtelgebirge sind ebenfalls große Bergketten. Fünf große schiffbare Flüsse durchströmen Deutschland. Sie heißen: Donau, Elbe, Oder, Rhein und Weser. Außerdem gibt es in Deutschland noch sehr viele kleinere Flüsse, die zum Theil auch schiffbar sind, und eine große Menge Seen, unter welchen der Bo- dcnsee an der Grenze Deutschlands und der Schweiz der größte ist. Nur sehr kleine Landstriche in Deutschland sind unan- gcbaut, und diese heißen Haid e n. Die meisten deut- schen Länder sind wohl angebaut und fruchtbar, und da- her sind die Produkte Deutschlands überaus zahlreich. Besonders sind die meisten deutschen Länder reich an Obst, Holz, Getreide, Flachs/ Wein, Vieh, Salz, Zinn, Silber, Eisen und Kupfer. Die reichsten Silberbergwerkc sind im Erzgebirge in Sachsen, welches eben von seinem Reich- thlune an Erz oder Metallen den Namen hat, urrd im Harzgcbirge im Königreiche Hanovcr. Die Staaten, die dem Könige von Preußen gehören, sind, von Osten aufgezählt, folgende: 1. 2.) Das König- reich Preußen selbst oder die Provinzen Ost - und West- preußen, schon oben erwähnt; 3.) die Provinz Posen, mit der Stadt Posen; 4.) und Schlesien, worin die Hauptstadt Breslau, wie schon vorher gesagt ist; 5/) die Provinz Brandenburg, worin die Hauptstadt des ' ganzen

10. Gemeinnütziges Lese- und Lehrbuch für die Schuljugend aller Religionsverwandten - S. 382

1828 - Soest : Nasse
382 mit einem Fallbeile rasch den Kopf abzuschlagen, so dauerte ihnen doch manchmal d i e Todesart noch zu lan- ge, und man ersäufte Viele, und schoß mit Kanonen un- ter die Verdammten. Selten wütheten die Blutdürstigen gegen einander, sondern mehrentheils traf die Bessern des Volks das harte Loos. Wer gemäßigte Gesinnungen äußerte, oder einem der Gewalthaber mißfiel, oder sich durch die Flucht hatte retten wollen, wurde vor das Blutgericht gezogen und nach einigen Stunden hinge- richtet. Das war Freiheit und Gleichheit! 3. Frankreich siegt und leidet von Innen. Als' die benachbarten Mächte, Oestreich und Preußen, Miene gemacht hatten, dem Unglücklichen, hart bedrängten Könige zu helfen: so trat ihnen Frankreich zürnend entge- gen und forderte sie zur Fehde heraus. Im Schwindel für ihre Freiheit und Gleichheit und von ihren Treibern noch mehr ermuntert, erlangten die Franzosen bald den Sieg und eroberten vieles Land; denn sie nahmen von Deutschland alles Land bis an den Rhein, und überzogen auch Holland, Italien und die Schweiz mit Krieg, sagten Monarchen von ihren Thronen und bildeten rings umher Republiken. Der Geist der Empörung steckte auf einige Zeit auch die glücklichsten Völker an, damit sie durch langen und schweren Jammer erführen, welches Heil sie bei ihren vorigen Re- genten genossen hätten. Doch die Deutschen blieben frei von dieser Sucht, wenigstens im Allgemeinen, und nur Einzelne meisten, daß aus Frankreich durch die Empörung für die Menschen Segen kän»e. — Frankreichs Waffen wa- ren sehr glücklich, und obgleich fast ganz Europa nach und nach gegen dasselbe auftrat, es konnte Frankreich nicht be-' siegt werden. Aber um desto trauriger sahe es im Innern des Landes aus. Alles arbeitete Waffen, oder übte sich darin, oder stand im Felde; Handel und Verkehr, ruhige Handwerke und Künste lagen darnieder; da dachte man nicht an Schulen und Kirchen, ja es ging die Gottesver- gessenheit einmal so weit, daß die Regierung den Glauben an Gott für Schwachheit erklärte, und erst nach einiger Zeit den Beschluß abfaßte, es gäbe einen Gott. —- Als es an Gelde zu den großen Kriegen fehlte, so raubte man aus
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