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stein seinen Grenadieren zu: „Wenn ihr mit dem Bajonnett eindringt,
so ist der Sieg unser." Bald entstand ein furchtbares Handgemenge,
Mann gegen Mann. Wo die Officiere gefallen waren, folgten die
Soldaten willig deni Befehle eines vortretenden Unterofsiciers. So
brachen sie sich Bahn. Die ausgewanderten Franzosen, welche wohl
wußten, daß der General um ihres Lebens willen das eigne nicht
geschont hatte, waren bis zu Thränen bewegt.
Die kleine Schar wandte sich zunächst nach Brügge, einer großen
Stadt. Sie verschloß den Ermatteten die Thore. Da sagte Hammer-
stein zu den Abgesandten des Rathes: „Ich bitte nicht um Quartier,
ich nehme es, und wehe dem, der sich widersetzt." Nun ließ man
ihn einziehen.
Der General hatte bei seinem Ausfalle eine Besatzung von 200
Mann und von 30 Kanonieren zurückgelassen;, die widerstanden noch
bis zum folgenden Tage, da sahen sie sich zur Übergabe gezwungen.
61. Bedrängnisse durch die Franzosen und Befreiung von ihnen.
1. Zm Jahre 1803 besetzten die Franzosen aus Haß gegen
England unser Vaterland; damit begann für dasselbe eine Zeit
schweres Druckes. Die französische Besatzung von 35000 Mann
mußte von ihm unterhalten werden; die'pferde des Landmanns
wurden zu Kriegsfuhren verlangt und nicht wieder zurückgegeben,
die Massen aus den Zeughäusern und Festungen genommen und
nach Frankreich geschleppt (allein 500 Kanonen), die Kunstwerke ge-
raubt und nach Paris gebracht. Der Prachtwagen, in welchem der
französische Kaiser Napoleon zur Krönung fuhr, wurde von acht
aus dein hannoverschen Marstalle geraubten weißen Rossen gezogen.
Auf dem Deister wurden Hirsche gefangen und in den Park des
Kaisers geschickt. Der Schaden, den unser Land in den zwei Jah-
ren, da die Franzosen darin hausten, erlitt, wird auf mehr als
26 Millionen Thaler geschätzt.
Da war große Geduld nöthig, um den fremden Druck zu ertra-
gen. Am schmerzlichsten war den treuen Hannoveranern die Trennung
von ihrem alten, angestammten Fürstenhause. Die Franzosen wun-
derten sich über die Anhänglichkeit an das Regentenhaus; an solche
Treue hätten sie nie geglaubt, denn sie selber hatten sie nicht.
2. Als das hannoversche Heer 1803 aufgelöst wurde, gingen
große Scharen nach England; sie wollten in der geknechteten Heimat
nicht in sorgloser Ruhe ohne Ehre altern. König Georg Iii. bildete
aus ihnen die deutsche Legion. Sie war auf 6000 Mann berechnet;
aber bald waren der Männer so viele, daß sie schon im Herbst 1807
aus 13000 bestand; eine muthige Schar, voll Eifers, wider Frank-
reich zu kämpfen. Sie ging von Schlacht zu Schlacht; an den Küsten
von Schweden und Pommern landete sie; m Portugal, Spanien und
Frankreich führte sie einen schonungslosen Krieg; vor Gibraltar und
in Italien lernte man ihre Tapferkeit kennen. So erstritt sie unter
fremdem Himmel die Freiheit der Heimat. Als sie nach Beendigung
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Georg_Iii
Extrahierte Ortsnamen: England Frankreich Paris England Schweden Portugal Spanien Frankreich Italien
191
des Krieges heimkehrte, hatten mehr als 6000 Mann, darunter 105
Ofsiciere, den Tod vor dem Feinde gefunden.
3. Zu Anfang des Jahres 1806 besetzte auf den Wunsch Na-
poleons Preußen unser Land. Aber auch unter preußischer Regierung
konnten die Hannoveraner die väterliche Milde ihrer Fürsten nicht
vergessen, und als der Geburtstag Georgs Iii. kam, feierten ihn die
Bürger von Hannover durch Erleuchtung der Straßen.
Als Napoleon auch mit den Preußen gebrochen und sie 1806 in
der Schlacht bei Jena geschlagen hatte, fiel Hannover wieder in seine
Hände. Nun gründete er 1807 ein neues Königreich, Westfalen, wel-
ches er seinem Bruder Hieronymus gab. Zu diesem schlug er die süd-
östlichen Provinzen Hannovers. 1810 that er auch fast alle übrigen
Theile hinzu, trennte aber noch in demselben Jahre Ostfriesland,
Osnabrück, Hoya, Diepholz, Bremen, Verden und das nördliche Lüne-
burg wieder davon ab und schlug diese Landschaften zum französischen
gleiche. Nun kanren alle bedeutenderen Ämter in die Hände von
Franzosen; die öffentlichen Verhandlungen wurden in französischer
Sprache geführt; heimliche Späher wurden bestellt, die jedes Wort
belauschten, und wer ein mißmuthigcs Wort gesprochen hatte, wan-
derte ins Gefängniß; die jungen Leute wurden ausgehoben, um den
Feinden gegen andre Deutsche zu dienen; die Siege der fremden Be-
drücker mußten mit Orgel und Glockenklang gefeiert werden. So sehr
hatte kein anderes deutsches Land gelitten.
Da wurden die Herzen voll tiefer Trauer; aber sie blieben treu
und voll Hoffnung auf Rettung und auf Herstellung des alten Re-
giments. Und eh man es dachte, stieg rin Osten das Morgenroth der
Freiheit auf.
4. Napoleon hatte sich Europa bis auf die nördlichsten und
östlichen Länder unterworfen. Er war ein Mann, sorglos um Wohl
und Wehe seiner Unterthanen, ohne Scheu vor göttlichem Gebot und
menschlichem Rechte, von heißem Ehrgeiz gehetzt.' Jetzt stürmte er nach
Rußland mit einem Heere, wie Europa es noch nicht gesehen hatte.
Aber als menschlicher Widerstand unmöglich schien, zerstob der wilde
Schwarm vor Gottes Gerichte. Napoleons Heere kamen in Rußland
um; nur wenige kehrten zurück; eilends floh der Kaiser. (Vergl.
Nr. 35 im dritten Abschnitt des dritten Theils.)
Das klang den Ohren der lange Zeit Geknechteten wie ein Mär-
chen; viele wollten es erst nicht glauben, um nicht aufs neue bitter
getäuscht zu werden. Bald aber hörte man sichere Kunde. Am 15.
März 1813 ritten die ersten Kosacken in Lauenburg, das damals zu
Hannover gehörte, ein, und am 21. März begrüßte sie Lüneburg schon.
Das war das Zeichen zu allgemeiner Erhebung. Männer und Jüng-
linge griffen zur Wehr; edle Geschlechter opferten dem Vaterland ihre
Kleinodien und,, ihr Geld, und arme Handarbeiter ihren kärglichen
Wochenlohn. Überall drängte sich die rüstige Jugend heran, und
England sandte ihr Waffen und Kleidung.
Die Knechtschaft war gebrochen; aber im Norden standen noch
französische Soldaten und wollten nicht weichen, denn die kleinen
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Morgenroth Napoleon Napoleons
Extrahierte Ortsnamen: Georgs Hannover Jena Hannover Westfalen Hannovers Ostfriesland Osnabrück Diepholz Bremen Europa Europa Gottes Napoleons Lauenburg Hannover Lüneburg England
296
Spitze seines Heeres und rief: „Das walt der liebe Gott! Jesu!
Jesu! bili mir heute streiten zu deines Namens Ehr!" Den Brust-
harnisch hatte er zurückgewiesen mit den Worten: „Gott ist mein
Harnisch!" Die Schweden, vom Könige geführt, dringen vor, feind-
liche Massen ziehen sich zurück, Geschütz wird erbeutet; die Nachricht
davon kommt zum König, er entblößt sein Haupt und dankt Gott
für den Anfang des Sieges. Da wird rhm gemeldet, sein linker
Flügel weiche zurück. Er eilt an der Spitze seiner tapfern Reiter
an den bedrohten Ort, wagt sich zu weit vor und erhält einen
Schuß irr den Arm. Ein zweiter Schuß durchbohrt seinen Rücken,
urrd er fällt entseelt vorn Pferde. Das blutige Pferd, wild daher-
sprengend, verkündet den Schweden den Tod ihres Königs. Den
wollen sie rächen, und mit namenloser Erbitterung greifen sie die
Feinde an. Die Schlacht ist gewonnen, und Wallenstern zieht in
Eile ab.
Gustav Adolfs Leiche wurde nach der Schlacht mit Mühe
gefunden; sie war von andern Leichen bedeckt, entkleidet und von
Blut und Husschläaen entstellt. Auf der Stelle, wo er gefallen ist,
wurde 1838 ein gußeisernes Denkrrral errichtet.
8. Noch große Drangsale aber kamen über unser Vaterland;
der Krieg wüthete mit größerer Grausamkeit fort, denn zuvor. Auch
die schwedischen Truppen verwilderten. Bald war das deutsche
Land eine Beute der Schweden, bald der Kaiserlichen, bald der
Franzosen, die sich eingemischt hatten. Da lag das Land wüste,
die Felder waren verlassen und unbebaut, und wo eine junge Saat
aufschoß, zerstörte ein einziger Durchmarsch den Fleiß eines ganzen
Jahres. Die Städte seufzten unter dem Druck zügelloser Besatzun-
gen. Hunger und Theurung herrschte; pestartige Krankheiten rafften
viele derjenigen Bewohner hinweg, welche das Feuer und das
Schwert bisher verschont hatte. Recht und Gerechtigkeit, Treue und
Glaube ward mit Füßen getreten; denn nur die grausame Willkür
des Soldaten herrschte. Alle Welt seufzte und sehnte sich nach Frie-
den; der wurde endlich im Jahre 1648 zu Münster und Osnabrück
geschlossen. Freilich entriß er Deutschland kostbare Grenzländer,
mit welchen die Schweden und Franzosen für ihre traurigen Mühen
entschädigt wurden; aber selbst diesen harten Frieden begrüßte man
als eine Wohlthat nach solch furchtbarem Kriege.
34. Deutschlands Knechtung.
1. Seit den neunziger Jahren des vorigen Jahrhunderts tobte
wilder Krieg durch die Länder Europas. Das unruhige Volk der
Franzosen batte ihn durch die sch,nachvolle Empörung gegen seinen
König Ludwig Xvi. entzündet. Nachdem es diesen seinen Herrn
gottloser Weise auf dem Schaffst ermordet hatte, gedachte es auch
die Fürsten der Nachbarländer zu entthronen. Da wurden denn
blutige Kriege gegen Frankreich geführt, besonders von England,
Rußland und Österreich. In diesen Käinpfen stand ein mächtiger
Kriegsfürst auf, Napoleon Bonaparte, Sohn eines Advocaten auf
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Extrahierte Personennamen: Gott Gustav_Adolfs Gustav Adolfs Ludwig_Xvi Ludwig Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Schweden Schweden Schweden Deutschland Schweden Deutschlands Europas Frankreich England
297
der Insel Corsiea. Vom armen Artillerie-Leutnant schwang er
sich durch große Kriegsthaten zum Kaiser der Franzosen auf. Ein
gewaltiger Geist wohnte in diesem Manne; aber er fürchtete weder
Gott noch Menschen. Die Menschen kamen ihm alle so klein und
verächtlich vor; sie schienen ihm nur gut genug, seinen ungeheuern
Plänen zu dienen. Er wollte aber Herr Europas werden, führte
daher in seiner unersättlichen Herrschsucht mit allen europäischen
Fürsten Krieg, mit einem nach dem andern, und besiegte sie alle.
Und Gott der Herr ließ es zu, daß dieser gewaltige Mensch, dem
es am wohlsten war, wenn der Donner der Kanonen ihn umbrüllte,
beinahe zwei Jahrzehende hindurch die Länder Europas, insbeson-
dere unser deutsches Vaterland, mit dem Elend des Krieges bela-
stete. Die Staaten zertheilte er nach seiner Willkür und verschenkte
und vertauschte sie sammt den Völkern wie eine Ware. Er raubte
ihnen die angestammten Fürsten und sehte ihnen Fremdlinge zu
Herrschern. Im deutschen Reiche wurde er bald Herr; denn em
gut Theil deutscher Fürsten mußte mit ihm den Rheinbund schließen.
Der Franzosenkaiser wollte künftig ihr Beschützer sein; von ihrem
Kaiser sagten sie sich daher los und wurden dadurch in ihren Län-
dern scheinbar ganz unabhängige Herren. Ihre Herrschaft bestand
aber nur dem Scheine nach. Ihren Kaiser hatten sie in seinen
Kämpfen mit Napoleon im Stiche gelassen, und so ging das deutsche
Reich 1806 zu Grunde.
2. Ganz Deutschland gerieth in völlige Knechtschaft von den
Franzosen und unter Napoleons Druck. Französische Einquartierung
quälte den Bürger und. Bauer, noch mehr, als sie, die deutschen
Rheinbundstruppen, welche den Fremden halfen. Französische Spione
lauerten auf die Vaterlandsfreunde, welche über die Fremdherrschaft
seufzten und gegen sie rathschlagten. Die deutschen Seehäfen waren
den Engländern verschlossen, damit diese ihre Colonialwaren nicht
los würden; denn dadurch wollte Napoleon sie verderben. Er war
Herr in Frankreich, Italien, den Niederlanden und Deutschland.
Seine Brüder machte er zu Königen und seine Feldherren zu Fürsten,
versteht sich unter seiner Oberherrschaft. 1809 besiegte er Österreich
zum vierten Male und nahm ihm wie früher Länder ab. Kaiser
Franz mußte ihm obenein seine Tochter Marie Luise zur Gemahlin
geben; denn dadurch wollte er in die Reihe der alten, geehrten
Fürstenhäuser treten. Die Rheinbundsstaaten mußten ihre Jugend
in seinem Dienste opfern; er führte sie zur Schlachtbank gegen die
erbitterten Spanier, die er unterjochen wollte; er führte sie hinaus
in Rußlands weite Schneefelder, denn auch dieses wollte er demü-
thigen. Da ging Wehgeschrei durch die Lande. Napoleon aber zog
in stolzer Verblendung aus mit einem Heere von 600000 Mann,
Moskau zu erobern. Er war eine Geißel Gottes, die Völker zu
züchtigen, auf daß sie sich wieder zum Herrn bekehrten, von dem sie
abgefallen waren. Und der wackere deussche Mann, Ernst Moritz
Arndt, hat Recht, wenn er zu damaliger Zeit in einem Büchlein also
zu den Deutschen redet:
13**
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Napoleons Napoleon Franz Franz Marie_Luise Napoleon Ernst_Moritz
Arndt Ernst
Extrahierte Ortsnamen: Europas Europas Rheinbund Deutschland Frankreich Italien Deutschland Rheinbundsstaaten Rußlands Moskau Gottes
— 57 —
verarmten Lande 26 Mill. Taler erpreßt; er hat das Land dann zunächst
an Preußen verschenkt und darauf zum großen Teile dem Königreiche
Westfalen einverleibt. Mit Freuden fah das hannoversche Volk durch
Preußens Anstrengung den Tag der Freiheit anbrechen. Aus dem
Schlachtfelde von Waterloo haben dann die Hannoveraner dem Erbfeinde
die erduldeten Demütigungen blutig heimgezahlt.
Im Schlepptau Englands hat darauf unfer Land der Keil werden
müssen, den tückische Politik als Dank für 1813 und 1815 dem
Preußenstaate in das Fleisch trieb, denn die Gegner Preußens _ fchufeu
auf dem Wieuer Kongresse zwischen den preußischen Landesteilen im
Jahre 1815 das Königreich Hannover. Der im Range erhöhte
Staat erhielt so^ar folgende preußische Länder als Abtretungen:
Ostfriesland, Lmgen, Hildesheim, Goslar und Stücke des Eichsfeldes;
dazu kamen außerdem das 1803 säkularisierte Bistum Osnabrück, die
Grafschaft Bentheim, das Herzogtum Arenberg-Meppen und die Ämter
Uchte, Freudenburg und Auburg.
Hannover war nun eiu Königreich geworden, aber es blieb zunächst
in der alten Stellung eiues englischen Nebenlandes. Nach dem Tode
Georgs Iii. von England und Hannover übernahm 1820 dessen ältester
Sohn, Georg Iv., die Regierung (1820—1830). Von diesem wurde
1823 die Einteilung Hannovers in sechs Landdrosteien und die Berg-
hauptmannschaft Klausthal eingeführt. — Da er kinderlos starb, folgte
ihm in England wie in Hannover fein jüngerer Bruder Wilhelm Iv.
(1830—1837). Kaum hatte dieser die Regierung angetreten, als infolge
der Pariser Revolution in den Jnlitagen 1830 auch in unserm Lande
sich eine lebhafte Unzufriedenheit über manche Einrichtungen kundgab;
im Süden unseres Landes, in Göttingen, Osterode, Münden und au
anderen Orten, kam es sogar zu Aufständen, welche mit Gewalt unter-
drückt werdeu mußten. Dies bewog König Wilhelm Iv., feinen Bruder,
deu Herzog von Cambridge, zum Vizekönig des Landes zu ernennen
und dem Lande eine neue Verfassung zu geben. Das war das sog.
Staatsgrundgesetz, das nach mehrjährigen Verhandlungen 1833 zu stände
kam. Zwei Jahre vorher (1831) war ein Gesetz erlassen, nach welchem
die Bauern die Abgaben, welche sie an Stifte und Güter zahlten, und
die Hand- und Spanndienste, welche sie leisten mußten, gegen eine Geld-
entschädigung ablösen konnten — das sog. Ablösungsgesetz. Im Jahre
1837 starb König Wilhelm Iv. und seine Nichte Viktoria wurde Königin
von England. Da aber in Hannover nach alten Hausgesetzen die weib-
liche Erbfolge nicht galt, fo ging am 20. Juni 1837 die Herrschaft
über Hannover aus Wilhelms Iv. jüngeren Bruder Ernst August,
Herzog von Enmberland, über (1837—1851).
Damit war Hannover zur Freude feiner Bewohner von der Ver-
bindung mit England losgelöst und konnte nun seine eigenen Bahnen
einschlagen. ^ Ernst August wurde auch überall vou seinen Untertanen
herzlich empfangen. Bald aber nach seinem Regierungsantritt erklärte
der König, daß er in dem ihn „in keiner Weise bindenden Staatsgrund--
TM Hauptwörter (50): [T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
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Extrahierte Personennamen: Georg_Iv. Wilhelm König_Wilhelm_Iv. Wilhelm_Iv. Wilhelm Viktoria Wilhelms Ernst August Ernst August
Extrahierte Ortsnamen: Westfalen Englands Hannover Ostfriesland Hildesheim Goslar Freudenburg Georgs England Hannover England Hannover Göttingen Osterode England Hannover Wilhelms England
38
Geschichte.
inzwischen entthronten jüngeren hannoverschen Linie, der Herzog Ernst August
von Cumberland, nicht in der Regierung folgen, da er seine Ansprüche auf Han-
nover gegen Preußen ausrecht erhielt. So wurde zum Regenten des Herzogtums
Prinz Albrecht von Preußen berufen, nach dessen Tode Herzog Johann Al-
brecht von Mecklenburg. 1866 ist Br. in den Norddeutschen Bund eingetreten, 1871 ein
Bundesstaat des Deutschen Reiches geworden. Die br. Truppen sind durch eine
Militär-Konvention an das preußische Heer angegliedert.
Hannover.
8) Stammtafel.
Ernst August, 1679-38.
I
Georg Ludwig, 1698—1727.
Seit 1714 als Georg I. König von Großbritannien.
Georg Ii!, 1727—60. /Schwester: Karoline Mathilde vorn
Sein Enkel Georg Iii., 1760—1820. ' Dänemark, + 1775 in Celle. /
Georg Iv., 1820—30. Wilhelm Iv., 1830-37. Ernst August'
1837—51.
I
Georg V., 1851—66
+ 1878.
Wilhelm I., 1866(61)—88. Friedrich Iii., 1888. Wilhelm Ii.,
seit dem 15. Juni 1888.
9) Kurfürstentum Hannover.
Die Vereinigung der Länder der jüngeren Linie begann unter Ernst August,
dem Gemahl der Prinzessin Sophie von der Pfalz, der Enkelin Jakobs I. von Eng-
land. Zuerst protestantischer Bischof von Osnabrücks, erbte er 1699 Calenberg)
1682 fetzte er die Unteilbarkeit der welfifchen Erblande durch und erlangte 1692 vom
Kaiserhause die Belehnung mit der neunten Kur. Sein Sohn
Georg Ludwig gewann durch Heirat mit Sophie Dorothea die Erbschaft
von Celle. Seine Gemahlin, die mit ihm in unglücklicher Ehe lebte, starb 1726 als
„Prinzessin von Ahlden", in Gefangenschaft auf diesem einsamen Schlosse. Er selbst
aber bestieg als Georg I. 1714 den Thron von Großbritannien, da er durch seine
Mutter, die Enkelin Jakobs I. von England, der nächste protestantische Berechtigte
war. Unter seiner Regierung wurden die schwedischen, im Nordischen Kriege von
Dänemark besetzten Herzogtümer (früher Bistümer) Bremen und Verden durch Zah-
lung von 695713 Talern gewonnen und später die Ansprüche Schwedens durch
1185476 Taler befriedigt.
Die englischen Könige bewahrten ihrem Stammlande, das im ganzen in ihrer
Abwesenheit unter der Geheimen Rats-Behörde ein friedliches Stilleben führte, nn-
verminderte Zuneigung. Aber nur zu oft wurde dies Stilleben durch Kriege unter-
krochen, in die Hannover durch die englische Politik hineingezogen wurde. Die fest-
ländischen Gegner des unerreichbaren Jnfelreiches suchten dnrch Angriffe auf
Hannover ihr Mütchen zu kühlen, und so wurde unser Land mehrfach der Schau-
platz feindlicher Einfälle) es wurde in den Spanischen, dann den Österreichischen
Erbsolge-Krieg, den Siebenjährigen und alle Koalitionskriege der Revolntions- und
Napoleonischen Zeit verwickelt.
Das Jahr 1757 brachte nach der unglücklichen Schlacht bei Hastenbecks die
der Herzog von Cumberland vorzeitig verloren gab, die Besetzung durch deu Mar-
schall d'estrees und die Konvention von Zeven, infolge deren sich das aus
*) Durch den Westfälischen Frieden war das seltsame Verhältnis geschaffen wor-
oen, daß Osnabrück zwar als Bistum weiter bestehen blieb, aber abwechselnd von
einem katholischen Bischof und einem protestantischen Prinzen aus dem Hause Braun-
schweig-Lüneburg regiert werden sollte.
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Extrahierte Personennamen: Ernst_August
von_Cumberland Ernst August Albrecht_von_Preußen Albrecht Johann_Al- Johann Ernst August Georg_Ludwig Ludwig Georg_Ii Karoline_Mathilde Georg_Iii Georg_Iv. Wilhelm_Iv. Wilhelm_Iv. Ernst August Georg_V. Wilhelm_I. Wilhelm_I. Friedrich_Iii Friedrich Wilhelm_Ii Wilhelm Ernst August Jakobs_I._von_Eng- Osnabrücks Calenberg Georg_Ludwig Ludwig Sophie_Dorothea Jakobs_I._von_England Hastenbecks
Extrahierte Ortsnamen: Mecklenburg Hannover Celle Hannover Celle Dänemark Schwedens Zeven Westfälischen
V. Geschichte.
43
von Ersfeld (1758) und Minden (1759) ausgezeichnet ist. — In den Koalitions-
kriegen am Rheine taten sich hannoversche Truppen, bei denen damals Scharnhorst
einen Teil der Artillerie befehligte, besonders durch den Ausbruch aus dem belagerten
Menin unter General v. Hammerstein 1794 hervor. Das Jahr 1891 brachte
auf kurze Zeit die erste Besetzung durch Preußen. Nachdem 1893 das Bistum
Osnabrück durch den Reichs-Deputations-Hauptschluß vollständig säkularisiert (ver-
weltlicht) und Hannover zugesprochen war, erfolgte alsbald die erste Besetzung
durch die Franzosen. Das hannoversche Heer, dem die Hände zum Widerstande
gebunden waren, wurde durch die Konventionen von Sulingen und Artlenburg
aufgelöst. 1896 wurde Hannover von Napoleon an Preußen abgetreten und von
diesem annektiert, jedoch infolge der Schlachten von Jena und Auerstedt erschienen
alsbald wieder die Franzosen. Während sie den größeren südlichen Teil dem neu-
gebildeten Königreiche Westfalen zuteilten, wurden die nördlichen Landschaften
1819 unmittelbar an Frankreich angegliedert, und so fristeten diese echt deutschen
Länder als die französischen Departements Bms-superisur, Ems-oriental, Bouches-
du-Weser, Bouches-de l'elbe ein trübseliges Dasein bis zur Befreiung im Jahre 1813.
Indessen schon gleich nach der Konvention von Artlenburg hatten die Söhne des Landes
angefangen, sich über den großen Werbeplatz Helgoland nach England zu flüchten, wo
sie alsbald zur Königl. Deutschen Legion vereinigt wurden. Nicht weniger als
27 999 Hannoveraner haben im britischen Dienste für die Freiheit ihres Vaterlandes
gefochten, in Spanien nicht am wenigsten zu den britischen Erfolgen beigetragen und
mit Recht neben dem späteren „Waterloo" den Ehrennamen „peninsula" als Inschrift
ihrer Helme erworben. Sie wird seit 1899 von den preußischen Regimentern weiter-
geführt, welche die Überlieferungen der entsprechenden hannoverschen aufgenommen
haben. Nach der Befreiung des Landes von den Franzosen war es der wiederher-
gestellten hannoverschen Armee vergönnt, am 18. Juni 1815 ihrem Ruhmeskranze als
schönstes Blatt den Namen Waterloo einzuflechten.
10. 1814- 1866 das Königreich Hannover.
Durch die Wiener Schlußakte wurde dem inzwischen zum Königreich erhobenen
Lande zwar Lauenburg genommen, aber das Herzogtum Arenberg-Meppen, die Fürsten-
tümer Hildesheim (ehemaliges Bistum) und Ostfriesland, die Grafschaften Bentheim
und Lingen, der nordwestliche Teil des Eichsfeldes und Goslar hinzugefügt. — Nach
dem Tode Wilhelms Iv., 1837, bestieg in England die nächste weibliche Erbin, die
Königin Viktoria, in Hannover der nächste männliche als König Ernst August den
Thron. In demselben Jahre erregte die Aufhebung des „Grundgesetzes" durch den
König, die den Protest der „Göttinger Sieben" hervorrief, unliebsames Aufsehen weit
über die Grenzen des Landes hinaus. Zwar bestanden auch in der Folgezeit über
das Maß der politischen Freiheiten, die dem Volke zu gewähren wären, zwischen
diesem und der Staatsregierung fortdauernd erhebliche Meinungsverschiedenheiten,
ebenso über die Beteiligung am nationalen Leben, aber das Land erfreute sich doch
einer vortrefflichen Verwaltung und kam in allen materiellen Fragen rüstig voran;
so ging auch die Revolution von 1848 hier verhältnismäßig harmlos vorüber. Da
aber im Jahre 1866, als Preußen mit Österreich und anderen Bundesstaaten in Krieg
geriet, der König Georg V. die von Preußen gestellten Neutralitätsforderungen ab-
lehnen zu müssen glaubte, so erklärte ihm dieses den Krieg. Die hannoverschen Truppen
wurden in höchster Eile bei Göttingen zusammengezogen, versäumten aber durch zwecklose
Märsche auf dem Eichsfelde und in Thüringen die Gelegenheit zum Durchbruche nach
Bayern, erfochten sodann zwar am 27. Juni den Sieg von Langensalza über die
Preußen, mußten sich aber am folgenden Tage, vcn allen Seiten umstellt, ergeben. Nach
dem Friedensschlüsse wurde Hannover dem Preußischen Staate einverleibt.
Die Ereignisse der folgenden Jahre gehören der allgemeinen deutschen Be-
schichte an. Im Kriege 1870/71 haben die hannoverschen Truppenteile, als
Glieder des 7. und des 10. preußischen Armeekorps, rühmlich gekämpft.
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Wilhelms_Iv. Wilhelms_Iv. Ernst August Georg_V.
Extrahierte Ortsnamen: Rheine Sulingen Artlenburg Jena Westfalen Frankreich Artlenburg Werbeplatz_Helgoland England Spanien Hannover Lauenburg Hildesheim Ostfriesland Lingen Goslar England Hannover Bayern Langensalza
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denn die Schweden verursachten von da ab im offenen Kriege
und auf dem Gebiet der Unterhandlungen den brannschweig-lüne-
burgischen Herzogen viel mehr Herzeleid, als ihnen jemals der
Kaiser verursachen konnte. Und diesen schlechten Tausch hatten sie
noch obenein mit dem schönen Stift Hildesheim bezahlt! Denn
darüber wird niemals Zweifel sein, daß keine Gewalt der Erde
den Welfen jenes Gebiet entrissen haben würde, wenn diese den
Besitz noch 6 Jahre, bis zum allgemeinen westphälischen Friedens-
schlnß, aufrecht erhalten hätten!
Es ist, wenn nach dem eigentlichen Grunde dieses unvortheil-
haften Friedens gefragt wird, oft von einer hessischen Parthei die
Rede gewesen, die ihn verschuldet haben sollte. Allein eine solche
hat, wenigstens 1642, nirgend bestanden. Der Grund war allein
die Getrenntheit der Häupter der regierenden welsischen Linien, die
verschiedenen Interessen, die Jeder verfolgte, der Egoismus, womit
Jeder nur sich, nicht das Ganze, betrachtete, und endlich abermals
alle die genannten Motive, die sich zum zweitenmale in den Stände-
kammern der verschiedenen welsischen Territorien wiederfanden und
geltend machten.
Mittlerweite stellte sich aber unter allen Partheien des großen
deutschen Krieges nachgerade eben so gleichmäßig das Verlangen
und das Bedürfniß nach einem allgemeinen Frieden heraus.*)
Schon seit 1641 verhandelte man darüber hin und herz allein die
sich herausstellenden Schwierigkeiten waren so groß, daß lange
selbst über Vorfragen keine Einigung zu Stande gebracht werden
konnte. Endlich war man so weit, daß am 11. Juni 1645 die
förmliche Eröffnung eines Friedenscongresses erfolgen konnte. Da
Osnabrück der Ort war, wo Schweden mit dem Hause Habsburg
unterhandelte, so verhandelten die protestantischen Stände Deutsch-
lands neben ihrem alten Verbündeten ihre Angelegenheiten gleich-
falls hier. Für Friedrich von Lüneburg erschien der Kanzler Lan-
genbeck, für August von Wolfenbüttel der Rath Köhler, und für
Christian Ludwig v. Calenberg der geheime Rath Dr. Lampadius.
Da der letztere unter den Abgeordneten des welsischen Hauses
*) Putter, Geist des westphälischen Friedens.
v. Meyern, westphälische Friedenshandlungen Vi. vol.
Adam Adami, Relatio historica de pacificatione Osnabrugo-
Monasteriensi. —
\
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_von_Lüneburg Friedrich August Christian_Ludwig_v Ludwig Adam_Adami
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Schweden und dessen König Kurl Xii. kriegten, mußte Kurfürst
Georg Ludwig, weil seine Vorgänger den Frieden von Altona
1689 garantit hatten, als Theilnehmer aus Seiten des Letztern
stehen. Allein der Frieden von Travendahl, 8. August 1700, der
Schweden Alles, was man ihm, zu nehmen drohete, wieder von
Neuem zugestand, setzte auch der Theilnahme Hannovers bei diesem
Kriege bald ein Ziel.
Es war dies zu derselben Zeit, wo Ludwig Xiv. ganz Europa
durch den für die Große seines Hauses begonnenen spanischen Erb-
solgekrieg in Bewegung setzte. Während mehrere deutsche Fürsten,
unter Anderen die Kurfürsten von Cölln und Baiern, sich gradezu
gegen den Kaiser lind Oesterreich ails die Seite Frankreichs stell-
ten, hielt Kurfürst Georg Ludwig, seinen alten Versprechungen ge-
mäß, treu zum Reich. Seine Truppen vereinigten sich mit freuen
Eugen's und Marlborouglsts und fochten mit in der siegreichen
Schlacht bei Höchstädt am 13. August 1704z die schon in Deutsch-
land eingedrnngenen Franzosen wurden dadurch bis an den Rhein
zurückgeworfen, iitib Kurfürst Georg Ludwig bekam 1707 den Ober-
befehl über die Reichsarmee, um sie mit dieser auch von hier gänz-
lich zu vertreiben. Allein dne schlechte Zucht und Haltung dieser
Truppen, über welche, als berüchtigt genug, ewig geklagt un fr ge-
spöttelr ist, verhinderte jeden eigentlichen Erfolg, und so mußte er
sich begnügen, statt selbst in Frankreich einzudringen, die Franzo-
sen nur von einem weitern Eindringen in Deutschland abznhalten.
Das Hauptkriegstheater war während der Zeit in den Niederlan-
den, wo die Schlachteil voil Olidenarde, 11. Juli 1708, und bei
Malplaqnet, 11. September 1709, die blutigsten des ganzen Krieges,
geliefert wurden. Bei den verbündeten Heereil besaildeil sich 17,000
Hannoveraner unter dem Oberbefehl deö Geiierals voll Bülow, initer
ihnen allch der Kurpriilz Georg, der vom Vater angewleseil war,
in der Schule Marlborouglsts das Kriegsweseil zu lernen, und sich
auch bald dlirch Eifer und Mlith bei jeder Gelegenheit auszeich-
nete. Georg Llidwig jedoch legte im Jahre 1709 freu Oberbefehl
über die Reichsarmce, weil man nuf alle seine Vorschläge ziir Ver-
besserung dleseö Corps nicht achtete, freiwillig wieder llieder.
Ereigllisse in der nächsten Nähe feiner Staaten bestimmten
ihn nicht weniger mit zu diesem Schritte. Aus dem schwedischen
Kriege war der große nordische Krieg gegen Karl Xii. entstanden,
der für diesen bckaniltlich mit der Schlacht bei Pliltawa 1709 ein
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
TM Hauptwörter (100): [T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T29: [Napoleon Heer Schlacht Preußen Franzose General Mann Armee Sieg Bluch], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T79: [Ludwig Xiv Frankreich König Ludwigs Xvi Napoleon Xviii Xv. Philipp], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat]]
Extrahierte Personennamen: Georg_Ludwig Ludwig August Ludwig_Xiv Ludwig Georg_Ludwig Ludwig August Georg_Ludwig Ludwig Georg Georg_Llidwig Karl_Xii Karl
Extrahierte Ortsnamen: Altona Schweden Europa Baiern Oesterreich Frankreichs Deutsch- Rhein Frankreich Franzo- Deutschland Niederlan-
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den anerkannte deutsche Reichsmacht. So glaubten denn einige
benachbarte Staaten, unter denen auch Dänemark, Münster und
Brandenburg, stch wohlfeilen Kaufs tu den Besitz der schwedischen
Provinzen in Deutschland setzen zu können, namentlich von Bremen
und Verden. Als stch jedoch diese Staaten nicht über das Eigen-
thum der erst noch zu erobernden Provinzen einigen konnten, trat
Georg Wilhelm schleunig zu, und nahm diese Gränzländer vom
Mai bis August 1676 durch energisches Einschreiten für das wel-
stsche Haus, das die meisten Interessen für deren Besitz hatte, in
Gewahrsam.
Freilich mußte diese Eroberung noch einmal den Schweden
zurückgegeben werden, — so bestimmte man es auf dem europäischen
Kongresse zu Nhmwegen 1678, welcher den Krieg gegen Lud-
wig Xiv. endete. In Celle erfolgte am 26. Januar/5. Februar
1679 ein förmlicher Friedensschluß mit Schweden, welches durch
Abtretung des Amtes Thedinghausen und der Vogtei Dörverden
in den Wiederbesitz von Bremen und Verden kam. Jene abge-
tretenen Stücke gelangten durch verschiedene Austauschungen später
an Herzog Rudolf August von Wolfenbüttel.
Schon immer stand Georg Wilhelm in den genauesten Be-
ziehungen zu dem Prinzen Wilhelm von Oranien. Dessen Aussichten
und Pläne auf England, die sich bald realisiren sollten, konnten nickt
besser vorbereitet und erwogen werden, als mit einem so erfahrenen
Fürsten und Politiker, wie Georg Wilhelm war.
Ganz besoiiders aber muß iroch erwähnt werdeii, daß dieser
1689, als der letzte Fürst der in Sachsen-Lauenburg regierenden
Lande, Julius Franz, am 20. September d. I. gestorbeii war, sich
schiiell uiid mü größter Umsicht in den Besitz des herreiilosen Lan-
des setzte.
Lauenburg, zu den slavischen Eroberungen Heinrich des Löwen,
und zwar zu den allodialeii Besitzungen des welsischen Hauses ge-
hörig, ward liichts desto weniger im Laiife der Zeiteii davon ab-
gerisseii, und kam unter eigene Herzöge. Nvii dieseii richtete Erich Iv.
1369 eine Erbverbrüderung mit den Herzögeii voii Braunschweig-
Lüneburg ans; auf diese als nächstes Recht stch stützend, trat
Georg Wilhelm als irächstberechtigter Herr des Landes auf, wies
andere kompetenten der Erbschaft kräftig zurück und entschädigte
Sachsen, das noch voii der Zeit des lüneburger Erbfolgekrieges
als berechtigter Mitbewerber auftrat, mit 1,100,000 Gulden. Doch
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TM Hauptwörter (50): [T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland], T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen]]
Extrahierte Personennamen: Georg_Wilhelm Wilhelm August Rudolf_August_von_Wolfenbüttel Rudolf August Georg_Wilhelm Wilhelm Wilhelm Georg_Wilhelm Wilhelm Julius_Franz Franz Heinrich Heinrich Erich_Iv Georg_Wilhelm Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Brandenburg Deutschland Bremen Schweden Celle Schweden Vogtei_Dörverden Bremen England Sachsen-Lauenburg Lauenburg Lüneburg Sachsen