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1. Bilder aus der Kulturgeschichte unseres sächsischen Vaterlandes - S. 109

1913 - Leipzig : Dieterich
lische Baumwollwareu und fast ausschließlich englische Baumwollgarne nach Leipzig. Bis zur Gründung des Zollvereins beherrschte England mit seinen Waren den deutschen Markt. Napoleons Versuch, England vorn europäischen Kontinent abzusperren, eine Gewaltmaßregel, die er erst von seinen Feinden gelernt hatte, war mißlungen. Das Jnselreich war nach der Sperre größer und stärker als zuvor. Literatur. Kiesselbach, Die Kontinentalsperre in ihrer ökonomisch-politischen Bedeutung, Stuttgart und Tübingen 1850. von Peetz und Dehne, Englands Vorherrschaft, Leipzig 1912. Reyer, Ansichten der neuesten französischen und sächsischen Handelsverhältnisse, Dresden 1811. Falke, Geschichte des deutschen Zollwesens, Leipzig 1869. König, Die Baumwollindustrie am Ende des vorigen Jahrhunderts und während der Kontinentalsperre, Leipzig 1899. Hasse, Geschichte der Leipziger Messen, Leipzig 1885. Rühlmann, Die öffentliche Meinung in Sachsen während der Jahre 1806—12, Gotha 1902. Gebauer, Die Volkswirtschaft im Königreiche Sachsen, Dresden 1893. 109

2. Bilder aus der Kulturgeschichte unseres sächsischen Vaterlandes - S. 75

1913 - Leipzig : Dieterich
verboten. Um ihre Einfuhr zu erleichtern, waren sie von der Landakzise (s. S. 14) befreit. Eine große Anzahl roher Produkte fremder Länder wurde eingeführt: Getreide aller Art aus Altenburg und Anhalt, Leinsamen, Flachs und Hanf aus Preußen und Riga, Seide aus Italien, Indien und Kleinasien, Hopfen zum Brauen englischer Biere aus England, Weine aus Franken, vom Rheine, Frankreich, Spanien, Italien und Ungarn, Obst aus den Gegenden um Bamberg, Saalfeld und Altenburg, Brünellen besonders aus Bamberg und Nürnberg, Kastanien, Zitronen und Feigen aus Spanien und Italien, Blumenzwiebeln besonders aus Hadem, Tabak aller Art aus Spanien, der Türkei und Amerika, Hölzer zum Auslegen für Tischler und Instrumentenbauer aus Ost-uud Westindien über England und Holland, Färberröte aus Böhmen, Schlesien und Italien, Materialwaren, besonders Kaffee und Zucker, allerhand Arzneiwaren und Spezereien aus Holland und England meist über Hamburg, Butter in Tonnen aus Holland, Hamburg und Holstein, Käse aus Holland, England, der Schweiz und Limburg, Rindfleisch, gesalzen und geräuchert, aus Hamburg und Holstein, geräucherte Würste und Schinken ans Braunschweig, Schöpse aus Polen, Ochsen aus Polen und Ungarn, Schafböcke aus Spanien, Schafwolle aus Spanien, England und Brabant, Gänse und anderes Federvieh nebst Bettfedern aus Böhmen, Eider- und Schwanendauueu aus Island, Schweden, Norwegen und Dänemark, Pelzwerk aller Art aus Rußland, Kurland, Sibirien, Lappland und Grönland, Zobel besonders aus Sibirien, Bärenhäute am häufigsten aus Kurland, Bockleder aus Kurland und Livland, Lammfelle aus Italien (Turin), Saffianfelle aus England, Schuh- und Stiefelleder aus Hamburg, den Niederlanden (Mastricht) und England, Juchtenleder und Talg aus Rußland, Leim aus Breslau, Pergament aus Holland, gesalzene, geräucherte und getrocknete Fische aus Holland, England, Dänemark, Norwegen 75

3. Bilder aus der Kulturgeschichte unseres sächsischen Vaterlandes - S. 77

1913 - Leipzig : Dieterich
Druck- und Schreibpapier aus Böhmen und Brandenburg, feines und starkes Papier (Velin) aus der Schweiz, England, Holland und Frankreich, Buchdrucklettern von Magdeburg, Berlin, Jena, Paris und Basel, Kunst sachen aus Frankreich, England, Italien, Preßspäne aus England und Holland, allerhand gemalte, gewirkte und papierne Tapeten aus Frankreich, England und Italien, gewirkte Teppiche aus Böhmen und Tirol, Spielkarten aus Bayern (München, Augsburg), Holzwaren aus Bamberg (Körbe), aus Rumburg und Schluckenau (Spanhüte, Fenstervor-setzer, Tischdecken), aus Nürnberg und Augsburg (Spiel-sachen), Haarsohlen aus Hamburg, Karmin und Ultramarin aus Paris, Schokolade aus Spanien und Italien, Nudeln und Makkaroni aus Italien, Zuckerzeug und Parfümerien aus Frankreich, Liköre aus Frankreich, England und Italien, Bier aus Braunschweig (Mumme) und England (Porter, Ale). Es war also eine ziemlich bedeutende Anzahl ausländischer Rohprodukte und Manufakturwaren, die ihren Absatz in unserem Vaterlande fand. Wenn nun auch die Verschiedenheit dieser Artikel groß war, so steht doch fest, daß nur wenige in größeren Mengen eingeführt wurden. Einige, wie Mode-, Seiden- und Sammetwaren, Daunenfedern, Pelzwerk, Edelsteine, Kunstsachen, Porzellan, Parfümerien, Weine, Delikatessen, Mineralwässer und Blumenzwiebeln wurden nur von den höheren Kreisen, Kaffee und Zucker, Feigen, Zitronen und Schokolade auch vom Bürgerstande bezogen. Der einfache Mann aber brauchte nichts oder nur wenig vom Auslande. Die eingeführten Rohprodukte, wie Baumwolle, Baum-woll- und Leinengarne, Farbstoffe und Leder, wurden in Sachsen verarbeitet (s. S. 68ff.). Die Ausfuhr überwog die Einfuhr bei weitem. Schon um 1770, sieben Jahre nach dem Siebenjährigen Kriege, kamen ca. 1 Million Taler mehr ein als in die Fremde ging, um 1800 mindestens 2—3 Millionen. Mannigfach war die Art des Handels. Der Großhandel blühte besonders in Städten mit guten Verbindungen infolge 77

4. Bilder aus der Kulturgeschichte unseres sächsischen Vaterlandes - S. 82

1913 - Leipzig : Dieterich
Kredit gewähren konnte; der Abschluß günstiger Handelsverträge mit anderen Staaten: alle diese glücklichen Umstände sicherten England das merkantile Übergewicht über alle anderen Staaten des Festlandes. Es war der Fabrikant Europas geworden und wachte eifersüchtig darüber, diesen Zustand aufrecht zu erhalten. In keinem anderen Lande sollte sich eine Industrie entwickeln dürfen, damit nur allein britische Erzeugnisse überall sicheren Absatz fänden. Darum mißbrauchte es seine Seegewalt. Während noch die Königin Elisabeth (1558—1603) erklärt hatte, das Meer sei frei und könne von niemand in Besitz genommen werden, trat unter Eromwell, dem „Lordprotektor der Vereinigten Republiken England, Schottland und Irland" (1649—58), die englische Oberherrschaft zur See schon so stark hervor, daß an die damals sehr mächtigen Holländer die Forderung gestellt wurde, „die englische Flagge zu begrüßen, weil nur sie eigentlich kraft der Waffen das Recht habe, auf dem Ozean zu wehen". Unter den seefahrenden Nationen hatte sich im Laufe des 17. und 18. Jahrhunderts infolge der Bemühungen Frankreichs der Grundsatz Geltung verschafft, daß in Kriegszeiten zur See eine feindliche Waare unter freundschaftlicher Flagge unantastbar sei, daß „frei Schiff frei Gut" mache, und Rußland hatte das Seerecht durch die Bestimmungen erweitert, daß neutrale Schiffe frei von Hafen zu Hafen und an den Küsten der im Kriege begriffenen Nationen fahren dürften, daß das Eigentum der Untertanen der kriegführenden Mächte auf neutralen Schiffen frei (mit Ausnahme von Konterbande) und nur derjenige ein blockierter Hafen sei, der durch die Anstalten der angreifenden Macht mit Schiffen so hinlänglich besetzt sei, daß man dort nicht ohne Gefahr einlaufen könne. Diese Sätze waren von den anderen Seemächten Europas anerkannt worden, nur von England nicht, weil es sich stets die Möglichkeit offen halten wollte, seine Feinde auch zur See schädigen und sie ihrer überseeischen Handelsverbindungen berauben zu können. Es erklärte die Länder, mit denen es im Kriege lag, für blockiert, ohne doch durch ein 82

5. Bilder aus der Kulturgeschichte unseres sächsischen Vaterlandes - S. 83

1913 - Leipzig : Dieterich
entsprechendes Aufgebot von Kriegsfahrzeugen die Küsten genügend abzusperren, was ihm trotz seiner großen Flotte auch oft gar nicht möglich gewesen wäre. Schiffe unter feindlicher Flagge wurden einfach gekapert, und neutrale Fahrzeuge mußten es sich gefallen lassen, von den englischen Kreuzern angehalten, durchsucht und in britische Häfen geschleppt zu werden. Keine Macht Europas hatte es vermocht, England erfolgreich entgegenzutreten: die Flotten Spaniens, Hollands und Frankreichs waren vom Meere verdrängt worden, und britisches Geld sorgte dafür, daß die Länder des Festlandes nicht zur Ruhe kamen und sich bald hier, bald da in blutigen Kriegen zerfleischten. Als im Jahre 1793 die Franzosen ihren König hingerichtet und Österreich, Preußen und Rußland ein Bündnis geschlossen hatten, um der Revolution in Frankreich entgegenzutreten und dort wieder geordnete Zustände einzuführen, trat auch England dem Bunde bei, „nicht etwa, um die Beschimpfung der königlichen Majestät zu rächen und den christlichen Glauben gegen die revolutionäre Religionslosigkeit zu verteidigen", wie angegeben wurde, sondern deshalb, weil die Franzosen 1792 die österreichischen Niederlande erobert, Antwerpen genommen und die von den Engländern im Interesse ihres Handels gesperrte Schelde für die Schiffahrt wieder geöffnet hatten. Das Jnfelreich fürchtete also für seine Warenausfuhr. Es brachte aber keine Truppen aufs Festland herüber, sondern suchte, wie es schon früher oft getan hatte, Frankreich wirtschaftlich zu schädigen. Englische Schiffe blockierten die französischen Küsten, um dem Lande die Zufuhr von Lebensmitteln abzuschneiden und es so auszuhungern. Die Briten lähmten dadurch natürlich den Seehandel Frankreichs, wie sie auch die französischen Kolonien an sich rissen. Der Konvent2) blieb die Antwort nicht schuldig. Er hob den mit England 1786 geschlossenen Haudels-vertrag auf, der die Zölle für englische Kurz- und Kunst- x) v. Peetz und Dehn, Seite 109. 2) Die französische Volksversammlung. 6* 83

6. Bilder aus der Kulturgeschichte unseres sächsischen Vaterlandes - S. 84

1913 - Leipzig : Dieterich
tischlerwaren und Musseline auf 10, für Baumwoll-, Woll-, Porzellan-, Glas- und Töpferwaren auf 12 und für Sattlerwaren auf 15 o/o des Wertes herabgesetzt hatte; 1796 verbot er bei einer Strafe bis zu 20 Jahren Gefängnis die Einfuhr und den Verkauf aller britischen Waren in Frankreich, und 1798 wurde zum ersten Male, weil der Schmuggel überhand nahm, die Einziehung aller englischen Güter im ganzen Gebiete der Republik angeordnet. Während die Engländer die Blockade Frankreichs dazu benutzten, sich zu Herren des Meeres zu machen und den gesamten überseeischen Handel in ihre Hände zu bekommen, wollten die Franzosen durch ihre Gegenmaßregeln Englands Warenabsatz schwächen und es dadurch zum Frieden zwingen, zugleich aber auch die einheimische Industrie und den eigenen Handel fördern. Der $rteg mit England dauerte bis 1802. Inzwischen war Napoleon groß geworden. Seit 1799 erster Konsul von Frankreich, gelang es ihm nach seinen Siegen über Österreich in Italien, sich mit den europäischen Mächten im Frieden von Luueville (1801) und mit England im Frieden von Amiens (1802) zu einigen. Aber die Ruhe war nur von kurzer Dauer. England weigerte sich trotz seiner Zusage, die Insel Malta (an Rußland) herauszugeben, und Napoleon war nicht gesonnen, seine Truppen aus den Niederlanden wegzuziehen. Die Briten verlangten ferner, Frankreich solle die gegen ihren Handel erlassenen Gesetze und Verbote beseitigen und den Vertrag von 1786 wieder aufleben lassen. Napoleon war aber nicht geneigt, diesen Vertrag, der eine Ursache der Revolution gewesen war, wieder in Geltung zu setzen. Einzelne Zugeständnisse wollte er bewilligen, forderte aber dafür eine Bevorzugung französischer Seide und Weine, was wiederum England ablehnte. Da brach 1803 der Krieg aufs neue aus. Von nun an faßte Napoleon den Plan, die Engländer mit ihren eigenen Waffen zu schlagen und das Jnselreich wirtschaftlich vom Kontinent, seinem größten Absatzgebiet, abzusperren. Kurz vor Beginn der Feindseligkeiten 84

7. Bilder aus der Kulturgeschichte unseres sächsischen Vaterlandes - S. 85

1913 - Leipzig : Dieterich
sagte er zum englischen Botschafter in Paris: „Sobald ich den Krieg mit Euch führe, werde ich Euch jeden Bundesgenossen auf dem Festlande entziehen, Euch den Zutritt von der Ostsee bis zum Meerbusen von Tarent verwehren. Ihr werdet uns blockieren. Ihr werdet das Festland zu einem Gefängnis für uns machen; ich aber werde das Meer zu einem Gefängnis für Euch machen." Wenn dieser Versuch gelang, war Großbritannien verloren. Nach der englischen Kriegserklärung untersagte Napoleon in Frankreich, Holland und Oberitalien jeden Verkehr mit England. Darauf besetzte er Hannover, das damals der englischen Krone gehörte, und Süditalien, wo er ebenfalls die Einfuhr britischer Erzeugnisse verbot. Nach der Wegnahme Hannovers drängte er Preußen 1804, dem englischen Handel seine Häfen in der Nordsee (Emden) zu verschließen. Unterdessen hatte England in Österreich und Rußland abermals Bundesgenossen gewonnen. Napoleon, seit 1804 Kaiser, schlug deren Heere 1805 bei Austerlitz in Mähren. Jetzt trat Preußen im Verein mit Sachsen gegen ihn in die Schranken, unterlag aber in der Doppelschlacht von Jena und Auer-städt 1806. Nun konnte der Kaiser daran denken, alle seine Kräfte zum Schaden Englands zu gebrauchen, dem er bisher nicht hatte beikommen können, und das ihm 1805 bei Trafalgar au der Westküste Spaniens seine Flotte vernichtet hatte. Er verschloß dem englischen Handel jetzt auch die Mündungen der Ems, Weser und Elbe. Obwohl er aber die deutsche Nordseeküste scharf überwachen ließ, gelang es dem alsbald blühenden Schmuggel doch, englische Waren von Helgoland aus, wo sich umsangreiche Speicher der Briten befanden, nach Deutschland zu bringen. Auch über die Ostsee, die Oder und Weichsel hinaus, kamen die Produkte des Jnselreiches auf das Festland. Trotz des Umweges, der die Beförderungskosten natürlich verteuerte, konnten die Engländer ihre Erzeugnisse und Kolonialwaren immer noch mit Gewinn verkaufen. Der Kaiser mußte also strengere Maßregeln ergreifen, um seinen verhaßten Feinden zu schaden. 85

8. Bilder aus der Kulturgeschichte unseres sächsischen Vaterlandes - S. 86

1913 - Leipzig : Dieterich
Englands Handel mit Europa mußte vollständig vernichtet werden; dann erst würde es, wie Napoleon richtig meinte, zum Nachgeben bereit sein. Von dem Schlage, den er jetzt gegen die Briten zu führen gedachte, sollten sie sich nicht mehr erholen können. Darum erließ er am 21. November 1806 von Berlin aus ein Dekret, das jenen Zustand herbeiführte, den man als Kontinental- oder Festlandssperre bezeichnet. Es lautete in seinen wesentlichen Bestimmungen: In Erwägung: 1. daß England das Völkerrecht nicht zuläßt, welches alle polizierten Staaten befolgen; 2. daß es jeden einzelnen als Feind betrachtet, der einem feindlichen Staate angehört, und daher nicht allein die Besatzung der Kriegsschiffe, sondern auch die Bemannung der Handelsschiffe und selbst Kaufleute und Handelsbediente, die in Geschäften ihrer Häuser reisen, gefangen nimmt; 3. daß es auf Handelsschiffe und Privateigentum das Eroberungsrecht ausdehnt, welches nur auf Schiffe und Eigentum der feindlichen Regierung Anwendung finden darf; 4. daß es das Blockaderecht auf unbefestigte Handelsstädte, Häfen, Baien und Flußmündungen anwendet, auch Plätze für blockiert erklärt, obgleich kein einziges Kriegsschiff davor kreuzt, ja, daß es Strecken für blockiert erklärt, die es mit seiner ganzen Seemacht nicht blockieren kann: die Küsten im allgemeinen, ein ganzes Reich; 5. daß dieser ungeheure Mißbrauch des Blockaderechts keinen anderen Zweck hat, als allen Verkehr zwischen den Völkern zu verhindern und Englands Handel und Gewerbfleiß auf den Trümmern des Handels und Gewerbfleißes des festen Landes zu erheben; 6. daß bei diesem unverkennbaren Zweck Englands jeder seine Absichten begünstigt und sich zu seinem Mitschuldigen macht, welcher auf dem festen Lande mit englischen Waren handelt; 7. daß dieses Verfahren Englands ihm allein zum Vorteile, allen übrigen Staaten aber zum Schaden gereicht; 8. und daß es im Naturrechte liegt, die Waffen zu gebrauchen, die der Feind gebraucht . . ., so wird verordnet: Art. 1. Die Britischen Inseln werden für blockiert erklärt. Art. 2. Aller Verkehr und Briefwechsel mit den Britischen 86

9. Bilder aus der Kulturgeschichte unseres sächsischen Vaterlandes - S. 87

1913 - Leipzig : Dieterich
Inseln ist verboten. Briefe und Pakete also, die nach England oder an einen Engländer gerichtet oder in englischer Sprache geschrieben sind, sollen durch die Post nicht befördert, sondern angehalten werden. Art. 3. Jeder englische Untertan, wes Standes und Gewerbes er sei, soll zum Kriegsgefangenen gemacht werden, wenn er sich in Ländern betreten läßt, die von unseren Truppen oder von Bundestruppen besetzt sind. Art. 4. Alle Magazine, jede Ware und jedes Eigentum, von welcher Art es sein möge, die einem Untertanen Englands gehören, sollen für gute Prise erklärt werden. Art. 5. Der Handel mit englischen Waren ist verboten, und jede Ware, die England gehört oder aus dessen Fabriken oder Kolonien kommt, wird für gute Prise erklärt. Art. 6. Die Hälfte des Ertrags der Konfiskation der durch vorhergehenden Artikel für gute Prise erklärten Waren und Eigentums soll verwendet werden, die Kaufleute für den Verlust zu entschädigen, den sie durch Wegnahme ihrer Handelsschiffe von englischen Kapern erlitten haben. Art. 7. Kein unmittelbar von England oder von englischen Kolonien kommendes oder seit der Bekanntmachung gegenwärtigen Dekrets dort gewesenes Fahrzeug soll in irgendeinen Hafen eingelassen werden. Art. 8. Jedes Fahrzeug, das vermittelst falscher Angaben dieser vorerwähnten Verfügung zuwider handelt, soll weggenommen und das Schiff und die Ladung konfisziert werden. Art. 9—11........... Dieses Dekret galt zunächst für Frankreich und die von ihm eroberten oder mit ihm verbündeten Staaten Holland, Spanien, Italien und den Rheinbund. Aber schon 1807 traten Preußen, Rußland, Dänemark und Portugal und 1809 Österreich und Schweden der Sperre bei. Im Jahre 1810 war ganz Europa außer Sardinien, Sizilien und der Türkei dem englischen Handel verschlossen. Für die Pyrenäenhalbinsel ist freilich die Sperre von geringer Bedeutung gewesen, da sich 87

10. Bilder aus der Kulturgeschichte unseres sächsischen Vaterlandes - S. 88

1913 - Leipzig : Dieterich
in Portugal die Engländer kriegerisch betätigten und in Spanien seit 1808 ein heftiger, gegen Napoleons Herrschaft gerichteter Aufstand wütete. England ließ es an Gegenmaßregeln nicht fehlen. 1807 erklärte es alle Länder, die seinen Waren den Eingang verschlossen, in Blockadezustand und bestimmte, daß sich fortab jedes Schiff eines neutralen Staates erst einer Durchsicht in einem englischen Hasen unterziehen, eine bestimmte Taxe, gewöhnlich 25 Prozent vom Werte der Ladung, zahlen und einen Erlaubnisschein einholen müsse, ehe es in einen den Briten versperrten Hafen einfahren dürfe. Auch sonst blieb es nicht untätig: es kaperte die Handels schisse aller Länder, die sich dem System angeschlossen hatten, nahm die französischen, spanischen und holländischen Kolonien weg und vernichtete Dänemarks Flotte. Im Kanal überwachte es den Zugang vom Atlantischen Ozeane nach allen nordischen Häfen des Festlandes, in Gibraltar nach dem Mittelmeere. So schloß es den festländischen Handel von jedem unmittelbaren überseeischen Verkehr ab. Im November 1807 verfügte Napoleon von Mailand aus die Wegnahme jedes Schiffes, das vor seiner Ankunft in einem französischen Hafen ans irgendeinem Grunde in England gewesen war. Im Jahre 1809 beschränkte England die Blockade des europäischen Kontinents zugunsten Amerikas ans Frankreich, Holland und Norditalien, weil sie nicht mehr in seinem Interesse lag. Auch hob es die Bestimmung wieder auf, daß neutrale Schiffe englische Häfen anlaufen müßten und eine Abgabe zu zahlen hätten. 1810 schlug der Kaiser Holland, Oldenburg, Bremen, Hamburg und Lübeck zu Frankreich, um die Sperre mit aller Strenge durchführen zu können. Er wollte aber auch dem riesig gewachsenen Schmuggel wirksam begegnen. Darum belegte er im selben Jahre alle in die für England gesperrten Gebiete unter neutraler Flagge eingehenden Kolonialwaren mit ungeheuren Zöllen (Tarif von Trianon)1). Für einen Doppelzentner x) Trianon — Lustschloß im Parke von Versailles.
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