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Napoleon tim 11. Oktober übernachtete und den Plan zur Schlacht bestimmte. Bei den fortwährenden Durchzügen erlitt die Stadt durch Zerstörung und Plünderung einen Schaden von anderthalb Millionen Mark. — Nach der unglücklichen Schlacht bei Jena mutzten die Fürsten Reuß dem Rheinbund beitreten und in der Folge zu Napoleons Kriegen ein Kontingent stellen, anfangs 450, später 900 Mann; dieses focht in Tirol, Spanien und Rußland unter seinen Fahnen. Das Land hatte auch in den folgenden Jahren mehrfach unter Truppendurchmärschen zu leiden, und der Handelsstand wurde besonders durch die Kontinentalsperre geschädigt.
Als endlich Napoleons Macht durch,die Schlacht bei Leipzig 1813 gebrochen war, zogen Preußen, Österreicher und Russen durch das Land. Kaiser Franz von Österreich kam am 23. Oktober nach Gera und gewann die Herzen durch seine Leutseligkeit. Fürst Heinrich Xiii. begrüßte ihn dort und wurde nachher von ihm zum Gouverneur der Großherzogtümer Würzburg und Frankfurt ernannt, die er im Namen der Verbündeten bis 1815 verwaltete. Das reußische Bataillon zog 1814 und abermals 1815 nach Frankreich; auch die Prinzen Heinrich Xix. und Heinrich Xx. machten den Feldzug mit. Fürst Heinrich Xiii. trat 1815 dem deutschen Bunde bei und wurde als souveräner Fürst anerkannt. Für das Wohl des Landes auch nach seiner Rückkehr eifrig bemüht, wie er denn noch zuletzt zur Hebung der Rechtspflege die Errichtung des Oberappellationsgerichts zu Jena als obersten Gerichtshofs für die thüringischen und reußischen Länder betrieb, starb er am 29. 3anuar 1817. —
2. Fürst Heinrich Xix. (1817—1836).
Auf ihn folgte zunächst der ältere seiner beiden hinterlassenen Söhne, ficinrid) Xix. Das Land hatte bei seinem Regierungsantritt noch schwer an den Folgen der vorausgegangenen Kriegszeit zu tragen. Handel und Gewerbe stockten; dazu war 1816 eine völlige Mißernte gekommen, die eine Teuerung im Gefolge hatte; da nur der Hafer geraten war, diente Haferbrot als Hauptnahrung. Im Jahre 1818 traf insbesondere die Stadt Zeulenroda ein harter Schlag; von mutwilligen Buben angelegt, brach am 5. August 1818 ein Schadenfeuer aus, welches 88 Häuser verzehrte, so auch die Gottesackersirche, die seit dem Brande von 1790 allein zum Gottesdienste gedient hatte, da die Stadtkirche noch nicht wieder aufgebaut war. Fürst Heinrich Xix. war ernstlich bedacht, der Not der Unterthanen abzuhelfen; der Wohlstand hob sich auch in der fünfzigjährigen Friedenszeit wieder. Die französische Revolution von 1830, die sog. Iulirevolution, welche auf ganz Deutschland einwirkte, rief freilich auch bei uns 1831 Unruhen hervor; doch gingen sie infolge der Weisheit und Mäßigung der Regierung ohne schlimme Folgen vorüber. — Für seine Gemahlin Gaspari ne, welche römisch-katholisch war, erbaute Heinrich Xix. im
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