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1. Vaterländische Geschichte für die Oberstufe der Volksschulen - S. 37

1912 - Trier : Disteldorf
t^3sbb?3003s8sb3s038$ 37 daher einen nnvershnlichen Ha nachtrug. Er benutzte bald darauf eine geringe uere Veranlassung, um dem Erzbischof von Trier blutige Fehde anzusagen. Im Jahre 1522 fiel er mit einem Heere in das trierische Land ein, eroberte Blieskastel, St. Wendel, die Grim-brg und verwstete die umliegenden Orte. Dann zog er gegen Trier und belagerte die Stadt. Nachdem er dieselbe lngere Zeit erfolglos beschossen hatte, zog er sich auf seine Burg Landstuhl zurck, wo er von Kurfürst Richard belagert wurde. Bei der Beschieung der Burg wurde der Ritter verwundet und starb bald nach. Eroberung derselben. S. Staatliche Anerkennung der Lehre Luthers. Ebensowenig wie zu Worms gelang es auf spteren Reichstagen, die kirchliche Einheit wiederherzustellen. Um sich gegenseitig beizustehen, schlssen die An-Hnger Luthers, die den Namen Protestanten erhielten, einen Bund gegen den Kaiser. Im Jahre 1546 brach ein Religionskrieg aus, der mehrere Jahre dauerte. Im Jahre 1555 wurde zu Augsburg ein Friede geschlossen, in welchem den Anhngern Luthers freie Aus-bung ihrer Religion gewhrt wurde. Dadurch war die Kirchen-spaltung in Deutschland gesetzlich anerkannt. 4. Katholische und protestantische Landesteile in Deutschland. Nach einer Bestimmung des Augsburger Religionsfriedens konnte jeder Fürst seinen Untertanen vorschreiben, welche Religion sie annehmen mten. Dadurch ist es gekommen, da die einen Lnder ganz der katholischen Religion treu blieben, die andern aber der lutherischen oder evangelischen Kirche sich zuwandten. Von den grern deutschen Staaten blieben Osterreich und Bayern katholisch, Wrttemberg, Baden, Hessen, Sachsen, Brandenburg, Mecklenburg, Preußen u. a. nahmen die neue Lehre an. Unter den ehemaligen Landesteilen des jetzigen Regierungsbezirks Trier wurde die lutherische Lehre in den Grafschaften Saarbrcken, Sponheim und Veldenz, sowie in den Besitzungen der Wildgrafen ein-gefhrt. In der Stadt Trier verfuchte i. 1.1559 ein geborener Trierer, namens Kaspar Olevian, die neue Lehre einzufhren. Der Kurfürst zog nach Pfalzel und zwang von hier aus die Bewohner zur Wieder-Herstellung der Ruhe und Ordnung. Olevian mute unverzglich die Stadt verlassen. 26. Der Dreiigjhrige Krieg (16181648). 1. Ausbruch des Krieges. Durch die Kirchentrennung war Deutschland in zwei feindliche Lager geschieden. Genau 100 Jahre nach dem Austreten Luthers kam es abermals zum Kriege zwischen Katho-liken und Protestanten. Er nahm seinen Anfang damit, da die pro-testantischen Bhmen sich von dem Kaiser lossagten und den Kur-[B88888383883830383000b00086868866666686608sd]

2. Vaterländische Geschichte für die Oberstufe der Volksschulen - S. 40

1912 - Trier : Disteldorf
40 und verurteilt. Nun lebte bamals der Jesuitenpater Friedrich von Spee, geb. 1591 zu Kaiserswerth a. Rh. Er war von seinem Obern beauftragt, die unglcklichen Opfer des Hexenwahns auf den Tod vorzubereiten. So hatte er Gelegenheit, sich von der Unschuld der Ver-urteilten zu berzeugen. In dieser verzweiflungsvollen Lage verfate er eine Schrift gegen die Hexenprozesse, ohne jedoch seinen Namen zu nennen. Diese Schrift erregte groes Aufsehen und gab Veranlassung zur allmhlichen Abschaffung der Hexenprozesse. Die letzten Jahre seines Lebens war Fr. v. Spee in Trier. Als die Stadt im Dreiigjhrigen Kriege 1635 von den Kaiserlichen erobert wurde, fand daselbst ein furchtbarer Straenkampf statt. Pater Spee eilte während des Kampfes hinaus auf die Straen, um den Ver-wundeten und Sterbenden in ihren Leibes- und Seelennten beizu-stehen, und auch nachher war er mit grter Aufopferung in den Hospitlern ttig. Den bermenschlichen Anstrengungen aber erlag der edle Mann. Von einem pestartigen Fieber ergriffen, starb er als Opfer seiner Nchstenliebe am 7. Aug. 1635. Er wurde in der Jesuiten-kirche zu Trier beigesetzt. 2s. Franzsische Raubkriege gegen Deutschland. 1. Eroberung unseres Landes durch die Franzosen. Noch waren die Wunden des Dreiigjhrigen Krieges nicht geheilt, als unser Vater-land von neuem durch Kriege heimgesucht wurde. Der eroberuugssch-tige König Ludwig Xiv. von Frankreich suchte seine Herrschaft bis an den Rhein auszudehnen. Ohne Kriegserklrung besetzte er das deutsche Herzogtum Lothringen, wodurch die franzsische Grenzlinie bis an das Kurfrstentum Trier und die Grafschaft Saarbrcken vorgeschoben war. Im Jahre 1672 unternahm Ludwig einen Raub-krieg gegen Holland. Er forderte den Kurfrsten Karl Kaspar von Trier und den Grasen Gustav Adolf von Saarbrcken auf, sich ihm an-zuschlieen. Da beide als treue deutsche Landesfrsten sich weigerten, so rckten alsbald franzsische Heere in ihre Lnder ein und brand-schtzten Städte und Drfer in furchtbarer Weise. Es waren schlim-mere Zeiten als die Jahre des Dreiigjhrigen Krieges. Der Graf von Saarbrcken war als Gefangener nach Metz ge-fhrt worden. Im Jahre 1674 erhielt er seine Freiheit wieder, aber er durfte nicht in sein Land zurckkehren. Als kaiserlicher General kmpfte der Graf ruhmvoll gegen die Franzosen und wurde 1677 in einer Schlacht tdlich verwundet. Er hat sein Land nicht mehr wieder-gesehen. 33s888888s88s0883888e8es8e6e88sss80eeseeen]

3. Vaterländische Geschichte für die Oberstufe der Volksschulen - S. 41

1912 - Trier : Disteldorf
41 2. Befreiung der Stadt Trier. Nachdem die franzsische Schreckens-Herrschaft in Trier zwei Jahre gedauert hatte, nahte die Stunde der Befreiung. Auf Anregung des Groen Kurfrsten von Brandenburg wurde ein deutsches Reichsheer gebildet, das Trier wiedererobern sollte. Anfangs August 1675 langte dieses vor Trier an und begann die Belagerung. Unterdessen war auch ein franzsisches Heer herangezogen, um den in Trier eingeschlossenen Landsleuten Hilfe zu bringen. Dieses wurde aber von den Deutschen in der Ebene zwischen Saar und Mosel an der Conzer Brcke besiegt und in die Flucht geschlagen (11. August 1675). Vier Wochen spter erfolgte auch die bergabe der Stadt Trier, in die sodann der Kurfürst wieder seinen Einzug hielt. 3. Neue Kriegsleiden. Mit der Befreiung Triers war der Krieg noch nicht zu Ende. Der ganze sdliche Teil unseres Landes war noch von den Franzosen besetzt. Im Jahre 1677 zog der .Herzog von Lothringen mit einem Reichsheere heran, um sein'land wiederzu-erobern. Er drngte die Feinde der den Huusrck nach der Saar hin. Hierbei verwsteten die Franzosen die ganze Gegend. St. Wendel, Ottweiler und etwa 400 Drfer wurden zerstrt. Am 15. April langte die deutsche Armee vor Saarbrcken an. Da der franzsische Kom-Mandant die bergabe verweigerte, so begann die Beschieung. Da legten die Franzosen Feuer an, und so ging die ganze Stadt bis auf einige Huser in Flammen auf. Von Saarbrcken rckte der Herzog nach Lothringen vor. Er mute aber vor der feindlichen bermacht zurckweichen, und so wurde das Saarbrcker Land abermals von den Franzosen besetzt. 4. Lnderraub. Im Jahre 1679 kam zu Nimwegen ein Friede zustande. Dieser brachte aber fr einen groen Teil unseres Landes keine Befreiung von franzsischer Herrschaft. Ludwig Xiv. lie durch einen Gerichtshof in Metz untersuchen, welche Orte von dem Bistum Metz lehensabhngig seien. Da er von dem uneinigen und geschwchten deutschen Reiche keinen Widerstand zu frchten hatte, so erklrte er diese Landesteile als franzsische Gebiete. Auf diese Weise kamen an Frankreich: die Grafschaft Saarbrcken, Blieskastel, St. Wendel, Tholey, das Erver Reich, Veldenz, Thalfang, der untere Saargau, Merzig, das Nalbacher Tal, Berus, Wallerfangen, Siersberg it. a. Alle diese Gebiete blieben bis 1697 mit Frankreich vereinigt. Im Jahre 1681 raubte der König auch die freie Reichsstadt Straburg, die bis 1870 französisch blieb. Auf geraubtem Gebiet lie Ludwig in den Jahren 16801685 die Festung Saarlonis erbauen, die in der Folgezeit als Anssallstor der franzsischen Armeen gegen Deutsch-land lind zunchst gegen die Nachbargebiete Saarbrcken und Trier diente. Hb88s3088s888830es8b88e8e88see8e8s8e88eess8[5l]

4. Vaterländische Geschichte für die Oberstufe der Volksschulen - S. 46

1912 - Trier : Disteldorf
46 Poleon Bonaparte, schwang sich an die Spitze der Regierung und stellte die Ruhe und Ordnung in Frankreich wieder her. Durch siegreiche Feldzge erwarb er sich das Vertrauen und die Zuneigung der Armee in hohem Mae. So konnte er es wagen, im Jahre 1804 die Republik aufzuheben und sich zum Kaiser der Franzosen zu machen. Bald nachher unternahm er eine Reise durch den Norden seines Reiches, auf welcher er am 6. Oktober 180-^ auch die Stadt Trier besuchte. 6. Saarbrcken zur Zeit der Kriege Napoleons. Kaiser Napoleon lie zum Zwecke der Truppenbefrderung die beiden groen Heer-straen Metz-Saarbrcken-Mainz und Straburg-Saarbrcken-Trier-Aachen bauen, die auch als Verkehrsstraen eine groe Bedeutung er-langt haben. Saarbrcken lag an dem Kreuzungspunkte der beiden Straen; dadurch trat es in Beziehung zu all den groen Weltereig-nissen, die sich zur Zeit Napoleons abspielten. Am 27. September 1806 reiste Napoleon durch Saarbrcken, um den Feldzug gegen Preußen zu beginnen. Nach den Schlachten bei Jena und Eylan wurden Tag sr Tag preuische und russische Truppen als Gefangene durch Saarbrcken gefhrt. Vom Februar bis Mai 1812 durchzog die Armee, die fr den russischen Feldzug ausgehoben war, die Stadt; Napoleon selbst reiste am 11. Mai durch. Nach dem Untergang der Armee in Rußland kam Napoleon auf seiner Flucht am 17. Dezember unerkannt durch Saarbrcken. Eine neu ausgehobene Armee von 270 000 Mann wurde dann während des Frhjahrs und Sommers 1813 durch Saarbrcken nach Deutschland gefhrt; Napoleon selbst kam am 16. April durch die Stadt. Nachdem seine Herrschaft bei Leipzig zusammengebrochen war, sah er auf seiner Rckreise am 6. November Saarbrcken zum letztenmal. 31. Untergang des deutschen Reiches. Der Kaiser Napoleon wollte nicht nur der Frankreich, sondern der ganz Europa herrscheu; darum berzog er einen Staat nach dem andern mit Krieg. Im Jahre 1805 siel er in Deutschland ein und besiegte ein deutsch-russisches Heer in der Dreikaiserschlacht bei Auster-litz. Um die deutschen Fürsten auf feine Seite zu ziehen, erhob er Bayern und Wrttemberg zu Knigreichen, Baden zum Groherzogtum. Dann schlo er mit 16 deutschen Fürsten, die sich vom deutschen Kaiser losgesagt hatten, den Rheinbund unter seiner Oberherrschaft. Das war die Veranlassung, da Kaiser Franz Ii. die deutsche Kaiserwrde nieder-legte und fortan den Titel Kaiser von sterreich" fhrte. So war das tausendjhrige deutsche Reich in Trmmer gesunken (1806).

5. Vaterländische Geschichte für die Oberstufe der Volksschulen - S. 73

1912 - Trier : Disteldorf
73 C. Der franzsische Krieg 1870/71. 1. Die Kriegserklrung. Die Veranlassung zur vlligen Einigung Deutschlands und zur Wiederausrichtuug des Kaisertums sollte von Frankreich, dem alten Erbfeind Deutschlands, ausgehen. Die Franzosen samt ihrem Kaiser Napoleon Iii. sahen mit Neid und Migunst auf Preuens ruhmreiche Erfolge und Deutschlands Einigung. Nun ge-schuh es, da die Spanier den Prinzen von Hohenzollern-Sigmaringen, einen entfernten Verwandten unseres Herrscherhauses, zu ihrem Könige whlten. Da verlangte der Gesandte Napoleons, da König Wilhelm niemals dem Prinzen seine Einwilligung zur Annahme der spanischen Knigskrone gebe. Da- der König das Ansinnen zurckwies, so erklrte Napoleon am 19. Juli 1870 an Preußen den Krieg. Die Kriegserklrung hatte eine ungeahnte Wirkung. Ganz Deutsch-land erhob sich wie ein Mann. Der Sden wetteiferte mit dem Norden und stellte seine Armeen unter Preuens Fhrung. Es war eine Be-geisterung fr den Krieg hnlich wie 1813. Zur Auszeichnung fr Tapferkeit erneuerte König Wilhelm den Orden des Eisernen Kreuzes. 2. Aufmarsch der deutschen Armeen. Das gesamte deutsche Heer wurde in drei Armeen eingeteilt, die schon in den ersten Tagen des Monats August kriegsbereit waren und unter den Klngen der Wacht am Rhein" nach der Grenze marschierten. Die erste Armee, unter General Steinmetz, zog durch den Regierungsbezirk Trier nach Saar-brcken zu. Zu ihr gehrten auch die Truppen des rheinischen Armee-korps. Die zweite Armee, unter dem Befehl des Prinzen Friedrich Karl, stand in der Pfalz und zog gleichfalls gegen Saarbrcken zu. Die dritte Armee, unter dem Befehl des Kronprinzen Friedrich Wilhelm, zog durch die Pfalz gegen die elfifche Grenze; ihr gehrten auch die Truppen aus Sddeutschland an. 3. Die Wacht an der Saar. Es war vorauszusehen, da die Franzosen ihre Angriffe zunchst gegen das Grenzland Saarbrcken richten wrden. Dort, bei Forbach, nahm denn auch schon am 19. Juli eine franzsische Armee Ausstellung. Zur Beobachtung des Feindes waren in Saarbrcken drei Kompagnien 40er und eine Schwadron des 7. Ulanenregiments, unter Major von Pestel, aufgestellt. Vierzehn Tage hat die kleine tapfere Schar es verstanden, den Feind der die schwache Besatzung zu tuschen und alle Angriffe auf Saarbrcken ab-zuwehreu. Da unternahm der franzsische General Frossard am 2. August mit seiner ganzen Armee einen Angriff. Erst nach zhem Wider-stnde zogen sich die tapfern Verteidiger aus die rechte Seite der Saar zurck. Kaiser Napoleon, der mit seinem Sohne Lulu auf der Hhe von Saarbrcken dem Kampfe zugeschaut hatte, sandte alsbald eine [8800008888838880030888688888808888888888888?!]

6. Vaterländische Geschichte für die Oberstufe der Volksschulen - S. 48

1912 - Trier : Disteldorf
48 Besitzer wurden nach und nach unabhngige Landesfrsten, und so ent-standen die zahlreichen Kleinstaaten. Dazu gehrten in den Rhein-landen u.a. die Erzbistmer Trier und Cln; die Grafschaften Saar-brcken, Sponheim, Veldenz; die Herzogtmer Jlich, Cleve, Berg; im ganzen waren es 97 verschiedene Landesteile, von denen 28 auf den Regierungsbezirk Trier entfielen. hnlich war die Zerfplitteruug auch in den brigen Teilen des deutschen Reiches; dazu kam im 16. Jahrhundert noch die Glaubensspaltung, welche Deutschland in zwei feindliche Lager teilte. Seit dieser Zeit wurde unser Vaterland von den Franzosen durch Raubkriege heimgesucht, worunter namentlich die an der Grenze gelegenen Rheinlande furchtbar zu leiden hatten. Die franzsische Revolution fhrte endlich den Untergang aller Kleinstaaten auf dem linken Rheinufer herbei, die fortan 20 Jahre lang unter fran-zsischer Herrschaft blieben. 4. Die franzsische Zeit. Im Jahre 1794 nahmen die franzsischen Heere das trierische Land in Besitz. Durch die Friedens-Vertrge zu Campo Formio 1797 und zu Lueville 1801 erfolgte die frmliche Abtretung des linken Rheiuufers an Frankreich. Die Ber-einiguug unseres Landes mit Frankreich hatte eine vollstndige Um-gestaltung aller bisherigen Einrichtungen und Verhltnisse zur Folge. Was in den einzelnen Kleinstaaten seit Jahrhunderten Gesetz oder Brauch war, mute den republikanischen Einrichtungen weichen. Die Zeit der franzsischen Herrschaft war eine der schwersten Zeiten in der Geschichte des trierischen Landes. Armeelieferungen, Kriegssteuern, Plnderungen, Beraubuugen und Bedrckungen mancherlei Art durch die franzsischen Beamten vernichteten den Wohlstand der Bewohner. Dazu kamen die vielen Aushebungen zu den groen Kriegen der da-maligen Zeit, wodurch die Unzufriedenheit des Volkes noch gesteigert wurde. Die unruhigen Kriegszeiten verhinderten auch, da die Wohl-fahrtseiurichtuugen in der kurzen Zeit der franzsischen Herrschaft sich entwickeln konnten. 5. Besitznahme durch Preuszen. Nur 20 Jahre lang blieb das trierische Land nnter franzsischer Herrschaft. Im Jahre 1814 nahm Feldmarschall Blcher es im Namen des Knigs von Preußen in Besitz, und auf dem Wiener Kongre erfolgte im Jahre 1815 die frmliche Vereinigung der Rheinlande mit Preußen. Die knigliche Regierung richtete darauf die Einteilung und Verwaltung des Landes ein, wie sie noch jetzt besteht. Am 22. April 1816 begannen die Behrden des neu-gebildeten Regierungsbezirks Trier ihre Wirksamkeit. Der jetzige Kreis St. Wendel gehrte damals noch als Frstentum Lichtenberg zu Coburg-Gotha und wurde erst 1834 von Preuen-durch Kauf erworben. König Friedrich Wilhelm Iii. wandte den neu erworbenen Landesteilen seine besondere Frsorge zu, und unter dem Zepter der Hohenzollernfrsten hat sich sodann das schwer heimgesuchte Land zu einem einheitlichen Ganzen und zu neuer Blte entwickelt.

7. Vaterländische Geschichte für die Oberstufe der Volksschulen - S. 75

1912 - Trier : Disteldorf
75 Sie wurde aber von der Armee des Kronprinzen besiegt und auf. die Festung Sedan zurckgeworfen. Unter König Wilhelms persnlicher Leitung erkmpften die Deutschen hier einen glnzenden Sieg der die Franzosen und nahmen die ganze Armee samt dem Kaiser Napoleon am 2. September gefangen. Napoleon berreichte selbst seinen Degen an König Wilhelm und wurde als Gefangener nach Schlo Wilhelms-hhe bei Kassel abgefhrt. 7. Eroberung von Paris. Die Franzosen erklrten jetzt ihren Kaiser fr abgesetzt und machten ihr Land zu einer Republik. Es wurden neue.armeen gebildet, um den Krieg fortzusetzen. Der Krn-Prinz zog daher sofort mit seiner Armee gegen Paris und schlo die Stadt ein. Unterdessen hatten die deutschen Armeen die Belagerung der Feshm-gen Metz und Straburg fortgesetzt. Am 27. September wurde die alte deutsche Reichsstadt Straburg wiedererobert, nachdem sie 189 Jahre zu Frankreich gehrt hatte. Einen Monat spter mute auch die sehr starke Festung Metz bergeben werden. Dadurch gerieten fast 200 000 Franzosen in Kriegsgefangenschaft und die deutschen Be-lageruugsarmeen wurden frei. Diese zogen darauf ihren Kameraden zu Hilfe und besiegten die zur Befreiung von Paris gebildeten franz-fischen Heere. Paris mute sich am 28. Januar ergeben, worauf die Franzosen um Frieden baten. Am 1- Mrz zogen die Deutschen in Paris ein. 8. Die Erfolge des Krieges. Nach langen Unterhandlungen wurde der Friede am 10. Mai zu Frankfurt am Main geschlossen. Frankreich mute die ehemaligen deutschen Lnder Elsa und Lothringen an Deutschland zurckgeben und eine Kriegsentschdigung von 4 Milliarden Mark zahlen. Der herrlichste Ersolg des ruhmreichen Krieges war aber die Eini-gung der deutschen Stmme und die Wiederherstellung des deutschen Kaiserreiches. Auf den Schlachtfeldern Frankreichs war die Waffen-brderschaft der deutschen Truppen besiegelt worden, und alles drngte dazu, die Einheit Deutschlands auch uerlich, zum Ausdruck zu bringen. Deutschlands Fürsten und Volk richteten daher an den König Wilhelm die Bitte, die deutsche Kaiserkrone anzunehmen. Nachdem dieser sich . bereit erklrt hatte, wurde er am 18. Januar 1871 in dem franzsischen Knigsschlosse zu Versailles bei Paris feierlich zum erblichen beut-fchen Kaiser ausgerufen. 9. Empfang des Kaisers in Saarbrcken. Als Kaiser Wilhelm nach Beendigung des Krieges wieder heimkehrte, da wurde ihm in Saar-brcken, der ersten preuischen Stobt, die er betrat, am 15. Mrz 1871 ' ein hochfestlicher Empfang bereitet. Dort hatten sich auch die Abgeord-

8. Vaterländische Geschichte für die Oberstufe der Volksschulen - S. 66

1912 - Trier : Disteldorf
66 neral Wellington nahmen in Belgien Aufstellung. Napoleon wandte sich zunchst gegen Blcher und besiegte ihn bei Ligny. Zwei Tage daraus, am 18. Juni, griff er Wellington an, dessen Armee er hart bedrngte. Als die Reihen der Englnder schon zu wanken anfingen, da kndigte ferner Kanonendonner die herannahende Hilfe an. Blcher hatte seine Armee schnell geordnet und war zur Untersttzung herbei-geeilt. Die franzsische Armee wurde vollstndig besiegt. Unter Blcher haben damals auch unsere Regimenter Nr. 29 und 30 mitgekmpft. Kurze Zeit darauf zogen die Verbndeten zum zweitenmal in Paris ein. Napoleon wurde als Gefangener auf die Insel St. Helena gebracht, wo er im Jahre 1821 starb. Frankreich mute jetzt alle frher geraubten Lnder mit Ausnahme von Elfa-Lothringen an Deutsch-land zurckgeben. Dadurch kam auch unser Land wieder an Deutsch-laud, nachdem es 20 Jahre mit Frankreich vereinigt war. 2. Der Wiener Kongresz. Nach dem Kriege kamen die verbndeten Fürsten in Wien zusammen, um sich der die Verteilung der Lnder zu einigen. Preußen erhielt den Rest von Vorpommern, die Provinzen Sachsen, Westfalen, Rheinland und Posen. Die Befreiung Deutschlands von der Fremdherrschaft war durch den Krieg erreicht, aber die Hoffnung des deutschen Volkes aus Wieder-Herstellung des deutschen Reiches ging nicht in Erfllung. 41. Berhmte Männer aus der Zeit der Befreiungs- kriege. 1. Freiherr von Stein war 1757 in Nassau a. d. Lahn geboren. Im Jahre 1807 berief Friedrich Wilhelm ihn zum ersten Staatsminister. Als solcher arbeitete er die Plne zur Umgestaltung des preuischen Staates aus. Napoleon lie darauf seine Gter einziehen und forderte von dem Könige seine Entlassung. Stein floh nach Osterreich und begab sich 1812 nach Rußland, wo er den Kaiser zur Fortsetzung des Krieges gegen Napoleon bewog. Im Januar 1813 leitete er die Volkserhebung in Ostpreuen gegen Napoleon. Nachdem die Franzosen aus Deutschland vertrieben waren, bernahm Stein die Verwaltung ' der eroberten deutschen Lnder. Man nannte ihn: Des Reiches Grund--stein, des Bsen Eckstein, der Deutschen Edelstein." 2. Hardenberg, ein geborener Hannoveraner, war der Nachfolger Steins als preuischer Staatsminister. Er fhrte die neue Staats-Verwaltung in Preußen ein. Nach den Befreiungskriegen nahm er an den Friedensverhandlungen in Paris und an dem Wiener Kongre teil. Durch den ersten Pariser Frieden (1814) waren Saarbrcken und Saarlouis in franzsischem Besitz geblieben. Als Hardenberg zur Teilnahme an dem zweiten Friedensschlu nach Paris reiste, kam er Eb308s3b38s888888088388es888eggse88eeee6ss8e]

9. Vaterländische Geschichte für die Oberstufe der Volksschulen - S. 67

1912 - Trier : Disteldorf
67 am 10. Juli 1815 nach Saarbrcken. Dort wurde ihm ein feierlicher Empfang bereitet. Die Brger berreichten ihm eine Bittschrift, worin der sehnliche Wunsch ausgesprochen war, da Saarbrcken mit Preußen vereinigt werde. Eine hnliche Bittschrift wurde auch an den König Friedrich Wilhelm Iii. nach Paris gesandt. Hardenberg wirkte bei den Friedensverhandlungen dahin, da Saarbrcken und Saarlouis jetzt an Preußen abgetreten wurden. Als er auf seiner Rckreise von Paris am 26. November 1815 nach Saarbrcken kam, wurde ihm hier ein wahrhaft frstlicher Empfang bereitet. 3. Scharnhorst war der Sohn eines hannoverschen Landwirtes. Im Jahre 1801 trat er als Offizier in preuische Dienste. Er wirkte zunchst als Lehrer an der Kriegsschule zu Berlin. Der König ernannte den tchtigen Offizier zum Geucral und erhob ihn in den Adelstand. Nach dem Tilsiter Frieden erhielt er den Auftrag, die preuische Armee neuzugestalten. In der Schlacht bei Grogrschen am 2. Mai 1813 wurde Scharnhorst verwundet und starb am 28. Juni zu Prag. 4. Blcher war im Jahre 1742 zu Rostock geboren. Im Alter von 15 Jahren trat er in ein schwedisches Husarenregiment ein. Wh-rend des Siebenjhrigen Krieges wurde er von preuischen Husaren gefangen genommen. Auf Zureden des Obersten trat er in dieses Regi-ment ein, wo er wegen seiner Tapferkeit noch während des Krieges Rittmeister wurde. Als er spter bei einer Befrderung bergangen wurde, nahm er seinen Abschied und lebte dann 14 Jahre auf seinem Landgute. Aber er fand keine rechte Freude an dem ruhigen Leben eines Landwirtes und bat um Wiederaufnahme in die Armee. Erst unter Friedrich Wilhelm Ii. konnte er als Major wieder in sein altes Regiment eintreten, das er dann von 1790 ab als Oberst kommandierte. Mit seinen schwarzen Husaren nahm er an dem Kriege gegen Frankreich 179294 ruhmvollen Anteil und wurde zum General ernannt. Nach der unglcklichen Schlacht bei Jena und Auerstdt war Blcher der erste, der die Ehre des preuischen Namens rettete. Mit 20000 Mann schlug er sich nach Lbeck durch, wo er sich so lange ver-teidigte, bis er kein Pulver und keine Lebensmittel mehr hatte. Die ruhmreichste Zeit fr Blcher sollten jedoch die Befreiungskriege werden. Im Alter von 71 Jahren bernahm er den Oberbefehl der die schlesische Armee. Mit ihr errang er den glorreichen Sieg an der Katzbach, setzte bei Wartenburg der die Elbe und fhrte dann in der Entscheidung^ schlecht bei Leipzig die Befreiung Deutschlands von Napoleon herbei. Auch die weiteren Erfolge des Krieges sind hauptschlich ihm zu ver-danken. Er drngte dazu, den Krieg in Frankreich fortzusetzen und rastete nicht, bis endlich Paris erobert und Napoleon abgesetzt war. Und als Napoleon noch einmal den Krieg begann, da war es wieder ^B88ss888ss33s8033888ses888e8s8s0888s8s88e8e] 5*

10. Vaterländische Geschichte für die Oberstufe der Volksschulen - S. 72

1912 - Trier : Disteldorf
72 sogenannten deutschen Einigungskriege von 1864, 1866 und 1870/71. die Einigung Deutschlands herbeigefhrt. . A. Der dnische Krieg 1864. Die beiden deutschen Herzogtmer Schleswig und Holstein standen' unter der Oberherrschaft Dnemarks. Sie hatten aber eigene Gesehe und Verwaltung. Im Jahre 1863 suchte der König von Dnemark das Herzogtum Schleswig als eine dnische Provinz seinem Staate einzuverleiben. Das war die Veranlassung, da Preußen und Oster-reich gemeinschaftlich an Dnemark den Krieg erklrten. Das bedeutsamste Ereignis des Krieges war die Erstrmung der Dppeler Schanzen durch die Preußen am 18. April 1864. Im Frieden zu Wien mute Dnemark die Herzogtmer an Preußen und Osterreich abtreten. So war ein frher deutsches Land wiedergewonnen. B. Der deutsche Krieg 1866. 1. Ausbruch des Krieges. Im deutschen Bunde waren die beiden Grostaaten Preußen und sterreich gleich mchtig. Eine Einigung Deutschlands war erst nach dem Austritt eines der beiden Staaten aus dem Bunde mglich. Dies wurde durch den deutschen Krieg von 1866 erreicht. Me Veranlassung zum Kriege gaben Uneinigkeiten zwischen Preu-en und sterreich der die Verwaltung von Schleswig-Holstein. Aus sterreichs Seite traten Bayern, Wrttemberg, Baden, Hessen, Han-"oder und Sachsen. ...Preußen erhielt nur von einigen norddeutschen Kleinstaaten Untersttzung, aber seine Armee war durch die Sorge des Knigs besser ausgebildet als die sterreichische. 2. Verlaus des Krieges. Die Bundesgenossen sterreichs wurden in der Maingegend von einem kleinern preuischen Heere besiegt, bevor sie ihre Heere untereinander oder mit den sterreichern vereinigen konnten. Zu gleicher Zeit drang die preuische Hauptarmee von drei Seiten her nach Bhmen gegen die sterreicher vor. Unter persnlicher Leitung des Knigs Wilhelm errangen die Preußen am 3. Juli den Sieg bei Kuiggrtz, der den Feldzug entschied. 3. Der Friede wurde zu Prag geschlossen. Preußen erhielt die jetzigen Provinzen Hannover, Hessen-Nassau und Schleswig-Holstein. sterreich trat aus dem deutschen Bunde aus; dadurch war die Grund-lge fr die Einigung Deutschlands gewonnen. Preußen grndete mit den Staaten nrdlich der Mainlinie den Norddeutschen Bund; mit den sddeutschen Staaten schlo es ein Schutz- und Trutzbndnis gegen das Ausland. I m : .. ... . v,; , ..
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