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1. Schulj. 4 - S. 19

1912 - Braunschweig : Hafferburg
— 19 — werter und lieber geworden". Und sie war glücklich, „die Liebe des besten Mannes zu besitzen". Die später entlassenen Offiziere litten bittersten Mangel. Viele traten aus Not in den Dienst der Bauern oder wurden Waldarbeiter. Zuerst wurden alle durch Königsberg durchziehenden Offiziere an der königlichen Tafel gespeist; man mußte es aber bald einstellen, da man selbst nicht genug hatte. Der edlen Königin brach das Herz über soviel Unglück. 1810 verschied sie zum großen Herzeleid der Ihrigen. Im still gelegenen Mausoleum zu Charlottenburg ist ihre letzte Ruhestätte. 4. Die Befreiungskriege. 1812 zog Napoleon mit gewaltiger Heeresmacht nach Rußland, wurde aber durch den Brand Moskaus zum Rückzüge gezwungen. Hunger, Schnee und Kälte vernichteten das Heer. Der Übergang über die Beresina vollendete das Werk, und nur 1600 Bewaffnete von 600 000 überschritten wieder die preußische Grenze. Nun begannen Preußen (Blücher), Rußland, Österreich und Schweden den Befreiungskrieg. Durch die große Völkerschlacht bei Leipzig, 1813, wurde Napoleons Macht in Deutschland gebrochen. Die Verbündeten eroberten Paris und verbannten Napoleon nach der Insel Elba. Als Napoleon wieder in Frankreich erschienen war, wurde er 1815 bei Waterloo in Belgien besiegt und nach der Insel St. Helena verbannt, wo er starb. An die Stelle des Deutschen Reiches trat der Deutsche Bund unter Österreichs Führung. X. Iie Kerzöge Karl Wilhelm Ferdinand und Friedrich Wilhelm von Irannschweig. 1. Das Herzogtum Braunschweig zur Zeit des Siebenjährigen Krieges. Der Siebenjährige Krieg hatte den braunschweigischen Landen schwere Verwüstungen gebracht. Durch die Österreicher waren Grafschaft und Stadt Blankenburg gebrandschatzt, durch die Franzosen Gandersheim und Wolfenbüttel ausgeplündert worden. Die Einnahme und Brandschatzung der belagerten und geängstigten Hauptstadt hatte der in Eilmärschen heranziehende Prinz Ferdinand von Braunschweig verhindert. Die feindlichen Erpressungen und die verhältnismäßig große Zahl Soldaten, welche als Söldner sehr teuer waren, außerdem die Prachtliebe und Verschwendung des Herzogs Karl I. stürzten das zwar fruchtbare, aber doch immerhin kleine Land in Schulden (fast eine Million Taler). 2. Karl Wilhelm Ferdinands Fürsorge. Er bezahlte die Schulden seines Vaters, indem er ähnlich wie Friedrich der Große für Ackerbau, Handel und Gewerbe sorgte und selbst sehr einfach lebte. Die Beamten hielt er streng zu ihrer Pflicht an, verminderte den Bauern die Zehnten und Herrendienste, verbesserte die Krankenhäuser und Waisenanstalten und förderte den Bergbau des Harzes. Nach Ausbruch der französischen Revolution führte er ein preußi- 2*

2. Geschichte für die Schulen des Herzogtums Braunschweig - S. 54

1912 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
I — 54 — Frieden (1660) wurde dem Kurfürsten die Unabhängigkeit des Herzogtums Preußen, die ihm schon vorher von Schweden und Polen zugesichert war, bestätigt. 7. Ringen des Großen Kurfürsten gegen die französische Eroberungssucht. In Frankreich regierte zur Zeit des Großen Kurfürsten Ludwig Xiv. Dieser führte unaufhörlich Krieg mit seinen Nachbarn; besonders hatte Deutschland von ihm zu leiden. Wollte er doch den Rhein zum Grenzfluß zwischen Frankreich und Deutschland machen. Der einzige von allen deutschen Fürsten, der diese Gefahr rechtzeitig erkannte, war Friedrich Wilhelm. Als nun Ludwig Xiv. in einem Kriege mit den Holländern die linksrheinischen Länder des Kurfürsten besetzte, verband sich der Kurfürst mit Holland und rückte an den Rhein. Ihm folgte auch der Herzog Rudolf August von Braunschweig, und seine Truppen kämpften bei Holzheim, Türkheim, Mainz und Trier tapfer gegen den Erbfeind Deutschlands mit. Leider konnte der Kurfürst nichts ausrichten und mußte mit Frankreich Frieden schließen (1673). Als dann aber ein Jahr darauf die Franzosen in die Pfalz einfielen und hier alles verwüsteten, rückte Friedrich Wilhelm abermals au den Rhein und stellte sich dem Erbfeinde Deutschlands entgegen. 8. Einfall der Schweden. Während er nun mit seinen Truppen ant Rhein stand, fielen die Schweden, von den Franzosen aufgewiegelt, in-sein Land ein. Als der Kurfürst davon erfuhr, eilte er sofort in die Heimat. Die Bauern, die eine Art geordnete Landwehr bildeten, hatten sich unterdessen mit Sensen und Heugabeln bewaffnet und waren gegen die Schweden ausgezogen. Ihre Fahnen trugen die Inschriften: „Wir sind Bauern von geringem Gut und dienen unserm Kurfürsten mit Leib und Blut." Sie vermochten jeboch nichts auszurichten. 9. Fehrbellin. Ehe sich's die Schweden versahen, war der Große Kurfürst mit feiner Armee in der Mark. Eiligst zogen sie sich nun hinter den Rhin (Nebenfluß der Havel) zurück. Aber am Morgen des 18. Juni 1675 kam es bei Fehrbellin zur Schlacht. Den 6000 Reitern des Kurfürsten stattb die doppelte Zahl des Feinbes entgegen. Der Kurfürst selbst stürzte sich in den Kampf, und mancher Feind warb von seiner Hand zu Bobert geschmettert. Als die Dragoner ihren Führer verloren, stellte er sich au ihre Spitze und rief: „Getrost, tapfere Soldaten! Ich, euer Fürst und Hauptrnauu, will siegen oder zugleich mit euch sterben!" Einmal war er während des Kampfes dicht von Feinden umringt; er schien verloren. Da sprengten 9 Dragoner heran und hieben ihn wieber heraus. 10. Stallmeister Froben. Der Kurfürst ritt in dieser Schlacht einen Schimmel. Das hatten die Schweden entbeckt und richteten fortwährend ihre Geschosse auf ihn. Dicht um ihn herum pfiffen die Kugeln, und er war in großer Lebensgefahr. Dies merkte sein Stallmeister Froben. „Herr Kurfürst," ruft er, „Euer Schimmel ist scheu, gebt ihn mir und besteigt meinen Braunen." Der Kursürst, nichts ahttettb, geht auf den Tausch ein. Wenige Minuten später sinkt der edle Froben, von einer Kugel tödlich getroffen, vom Pferde. Er war ein Opfer seiner Treue geworden. (Ob Sage, ob Wahrheit, ist noch unentschieden.) (Deutsche Jugend 5, Anhang S. 304: Fehrbellin.) 11. Friede. Der Kurfürst hatte einen glänzenden Sieg gewonnen. Im nächsten Winter vertrieb er die Schweden gänzlich ans Pommern; er hoffte nun,

3. Geschichte für die Schulen des Herzogtums Braunschweig - S. 72

1912 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 72 — verschiedenen Kriegen durch sein Feldherrngeschick aus. 1802 machte er sich zum ersten Konsul der Republik und 1804 zum Kaiser bort Frankreich. In unaufhörlichen Kriegen ließ er Väter und Söhne, Greise und Jünglinge hinschlachten, und bald zitterte nicht nur Frankreich, sondern ganz Europa vor dem Gewaltigen. 48. Friedrich Wilhelm Iii., König von Preußen, 1797—1840, urtb die Befreiungskriege, 1813 u. 15. a. Friedrich Wilhelm Iii. 1. Als Kronprinz. Luise. Der Kronprinz Friedrich Wilhelm machte 1792 den Feldzug mit, den sein Vater damals gegen Frankreich unternahm. (S. 55.) In dieser Zeit sah er in Frankfurt a. M. zum erstenmal seine spätere Gemahlin, die Prinzessin Luise von Mecklenburg-Strelitz. Ein Jahr darauf vermählte er sich mit ihr. Das junge Paar führte ein so einfaches, häusliches Leben, wie es damals nicht einmal in reichen Bürgerhäusern, noch viel weniger am Hofe üblich war. Am liebsten verweilte das junge Paar in Paretz, einem Dorfe bei Potsdam. Dort hatte Friedrich Wilhelm ein sehr einfaches Landhaus bauen lassen. Darin sah man keine kostbaren Möbel und Teppiche, keine seidenen Decken und Vorhänge, weder Gold- noch Silbergerät. Alles war sehr einfach. Luise hieß hier die „gnädige Frau von Paretz", und am Erntefeste der Bauern mischte sich das fürstliche Paar sogar unter die Tänzer. Gewöhnlich ging dann auch die Königin in die Buden und kaufte für die Kinder des Dorfes allerlei Süßigkeiten ein. Dabei drängten sich die Kleinen dicht an sie heran und riefen: „Mir auch was, Frau Königin!" Luise war eine Landesmutter, wie sie selten gefunden wird. Alle Untertanen waren ihr ans Herz gewachsen, besonders aber die Armen. Wo sie ein altes Mütterchen am Wege sah, reichte sie ihm mit freundlichen Worten ein Geldgeschenk, und auf der Straße spielende Kinder nahm sie nicht selten aus deu Arm und liebkoste sie. Auf einer Reise wurde die Königin einst von 19 kleinen Mädchen in weißen Kleidern begrüßt. Bald aber erfuhr sie, daß es anfänglich 20 Mädchen gewesen seien, das eine sei wieder nach Hanse geschickt, weil es zu häßlich gewesen sei. Sofort ließ sie das zurückgeschickte Kind holen, küßte es und sprach mit ihm überaus freundlich. (Deutsche Jugend 3, S. 127: Die geraubte Blume — und S. 128: Die Königin Luise als Wirtin.) b. Der unglückliche Krieg 1806—1807. 1. Rheinbund. Auflösung des deutschen Kaiserreichs. 1806 stiftete Napoleon den sogenannten Rheinbund. 16 deutsche Staaten (Bayern, Württemberg, Baden, Darmstadt, Nassau u. a.) traten dem Bunde bei und stellten sich damit unter den Schutz Napoleons. Viele kleinere Reichsfürsten, deren Gebiet im Bereiche dieses Rheinbundes lag, wurden ihrer landesherrlichen Rechte entkleidet und Untertanen der ihnen zunächstliegenden Rheinbundstaaten. Da legte Franz Ii., der 49. Kaiser Deutschlands, die deutsche Kaiserkrone nieder. (Schon 1804 hatte er den Titel „Kaiser von Österreich" angenommen. Diesen Titel behielt er nun bei.) Damit hatte das beinahe tausendjährige Deutsche Reich sein Ende erreicht. (Wer hat es wieder aufgerichtet?) 2. Preußens Kriegserklärung und Niederlage. Um Preußen zum Kriege zu reizen, verletzte Napoleon es auf die schmachvollste Weise. So besetzte er 5. B. einen preußischen Bezirk am Rhein und verlangte, daß Preußen allen englischen Schiffen Häfen und Küsten verschließen solle. Im ganzen Lande war

4. Geschichte für die Schulen des Herzogtums Braunschweig - S. 49

1912 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 49 — 11. Wallensteins Tod. Im Jahre 1634 fand auch Wallenstein seinen Tod. Er wurde in seinem Schlafzimmer zu Eger von zweien seiner Hauptleute ermordet, weil er mit den Schweden heimlich unterhandelte und so Verrat gegen den Kaiser übte. 12. Die letzten Kriegsjahre. Nach dem Tode Gustav Adolfs übernahm der kühne Herzog Bernhard von Weimar den Oberbefehl über das schwedische Heer, wurde aber bei Nördlingen (1634) vollständig von den Kaiserlichen geschlagen. Nun fielen die meisten deutschen Fürsten von den Schweden ab, deren Macht durch die verlorene Schlacht gebrochen war. Alles sehnte sich jetzt nach Frieden. Da aber fachte Frankreich aufs neue die Fackel des Krieges an und schloß mit den Schweden ein Bündnis, um so die Macht Deutschlands zu schwächen und die Länder am Rhein an sich zu reißen. So dauerten die Schrecken des Krieges noch 13 Jahre, in denen sich der Sieg bald auf die Seite der Kaiserlichen, bald auf die der Schweden neigte. Furchtbar waren die Greuel, die in dieser Zeit von den Truppen verübt wurden. Nicht nur bei den Landsknechten, sondern auch bei den Schweden war die alte Sitte geschwunden, und der Ruf: „Die Schweden kommen!" verbreitete Schrecken und Entsetzen rings umher. 13. Friede. Endlich, im Jahre 1648, ward zu Münster und Osnabrück der „Westfälischefriede" geschlossen. Den Evangelischen ward Religionsfreiheit zugesichert. Deutschland aber verlor kostbare Grenzländer, so vor allem einen Teil des schönen Elsaß, der von Frankreich in Besitz genommen wurde. (Straßburg jedoch blieb bei Deutschland.) Die Schweiz und die vereinigten Niederlande wurden als selbständige Staaten anerkannt. Schweden erhielt die Insel Rügen und Vorpommern mit Stettin. 14. Folgen des Krieges. Durch diesen langen Krieg war Deutschland in manchen Gegenden fast zur Einöde geworden. Tausende von Städten und Dörfern lagen in Schutt und Asche, und ihre Bewohner irrten heimatlos umher. Die Felder lagen unbebaut da: denn es fehlte an Saatkorn und noch mehr an Zugvieh. Zwei Drittel der Bewohner waren durch das Schwert oder durch Hunger und Pest dahingerafft worden. Roheit und Sittenlosigkeit hatten überhand genommen. In den Wäldern hausten Räuber; sie fielen über die Reisenden her oder brachen in die Dörfer ein. Not und Elend herrschte überall. Es dauerte an zweihundert Jahre, bis Deutschland sich vollständig wieder erholt hatte. Auch das Land Braunschweig war in dem langen Kriege übel zugerichtet worden. An 300 Ortschaften waren niedergebrannt oder verwüstet, über die Hälfte der Bewohner hatten das Schwert, der Hunger und die Pest dahingerafft. Die Felder lagen wüst da, und in den Wäldern gab es mehr Wölfe als Menschen. Die Lebensmittel standen unerschwinglich hoch im Preise. Ein Himten Weizen kostete 8 Taler, ein Himten Roggen 5 Taler, ein Pfund Butter 27 Mariengroschen. Besonders furchtbar wüteten die Horden Tiüys im Lande (S. 30). Die Stadt Braunschweig jedoch hat während des Krieges nie einen Feind in ihren Mauern gehabt, sie hielt sich ihn durch Kriegssteuern fern. Aber kein anderer Ort blieb vom Kriegselend verschont. Die Stadt Helmstedt litt furchtbar. Ein Drittel der Bewohner wurde von der Pest dahingerafft. (Deutsche Jugend 4, S. 207: Helmstedt.) Gandersheim wurde mehrmals rein ausgeplündert, so daß nach dem Friedensschlüsse mehrere Straßen ganz wüst lagen. Besonders hart wurde auch Königslutter mitgenommen. Die Stadt war 1640 so verödet, daß fein Mensch, kein Tier mehr darin zu finden war. Im Elme lag drei Jahre lang eine Bande von „Schnapphähnen" (S. 6), die die ganze Gegend umher unsicher machte. Auch die Leute im Harz und Solling suchten sich vom Räuberhandwerk zu nähren und überfielen die Reisenden und selbst Tillysche Sol-

5. Geschichte für Volks- und Bürgerschulen : mit Abbildungen - S. 79

1888 - Braunschweig : Wollermann
- 79 - der „großen Armee". Viele Nachzügler fielen den Verbündeten in die Hände. Schon im November ging Napoleon mit dem Rest seiner Armee über den Rhein, den Blücher erst in der Nenmhrsnacht bei Caub überschritt. Unter fortwährenden Kämpfen rückten die Verbündeten langsam vor, gerade auf Paris los. Am 30. März wurde der Montmartre (eine befestigte Anhöhe vor Paris) erstürmt, und schon am nächsten Tage (31. März) zogen die Verbündeten in die Stadt ein. Napoleon wurde abgesetzt und nach der Insel Elba verwiesen. Als er von seinen Garden Abschied nahm, waren sie alle bis zu Thränen gerührt. 400 Mann durften ihm nach Elba folgen. 7. Der Wiener Kongreß, 1814—15. Bald nach Beendigung des gewaltigen Krieges versammelten sich die verbündeten Fürsten in Wien, um den Länderbesitz der einzelnen Staaten festzustellen. Rach langem Streit kam endlich eine Einigung zustande. Preußen erhielt alle Länder zurück, welche es vor dem Tilsiter Frieden besessen hatte, dazu die Hälfte des Königreiches Sachsen und das Großherzogtum Posen. Am Rhein wurden ihm die Herzogtümer Jülich und Berg, das Siegener Land, die ehemals geistlichen Gebiete von Köln und Trier sowie andere kleine Gebiete zugesprochen, so daß hier eine neue Provinz, die Rheinprovinz, gebildet werden konnte. — An die Stelle des ehemaligen deutschen Reiches trat jetzt der „deutsche Bund"; derselbe umfaßte die beiden Großmächte Östreich und'preußen und außerdem noch 37 Staaten. 51. Ligny und Welle-Alliance. 16. it. 18. Juni 1815. 1. Wcrpoteons Wückkehr. In Frankreich war Ludwig Xviii. König geworden; die Franzosen waren jedoch sehr unzufrieden mit ihm. Das erfuhr Napoleon; auch war es ihm bekannt geworden, daß die Verbündeten auf dem Kongresse in Wien über die Länderverteilung sich nicht einigen konnten. Da hatte er keine Ruhe mehr auf Elba. Er bestieg mit seinen Garden ein Schiff und betrat am 1. März 1815 den Boden Frankreichs mit dem Rufe: „Frankreich ist noch mein!" Überall nahm ihn das Volk jubelnd aus, und ohne einen Schuß gethan zu haben, zog er in Paris ein. In kurzer Zeit stand ihm ein Heer von 200000 Mann zur Seite. Eilig rüstete nun Preußen, und Blücher erhielt den Oberbefehl. Auch England, das sich den Verbündeten angeschlossen hatte, schickte ein Heer unter Wellington. 2. Ligny. 16. Juni 1815. Auf belgischem Boden, bei Ligny, stieß Blücher mit dem Feinde zusammen. Wellingto n war noch nicht heran, und Blücher mußte den Kampf allein aufnehmen. Es handelte sich besonders um das von den Preußen besetzte Dorf Ligny. Blücher aber verteidigte es tapfer, und ungeduldig rief Napoleon: „Der Alte heizt heute schrecklich ein, er weicht und wankt nicht." Überall feuerte Blücher die Truppen an. „Vorwärts, Kinder!" rief er, „wir müssen was gethan haben, ehe die Engländer kommen." Aber die Engländer, auf deren Hilfe Blücher rechnete, kamen nicht; sie hatten selbst gegen ein französisches Corps zu kämpfen. So mußte Blücher endlich trotz aller Tapferkeit das Dorf aufgeben und sich zurückziehen. Seine Soldaten waren todmüde; auch fehlte es an Pulver. 3. Mücher in Lebensgefahr. Während des hin-, und herwogenden Kampfs kam Blücher selbst in Lebensgefahr. Sein Pferd erhielt einen Schuß und stürzte mit ihm nieder. „Nostiz, nun bin ich verloren!" rief er seinem Adjutanten zu. Dieser sprang sofort vom Pferde, riß den Degen aus der Scheide und hielt treue Wacht neben seinem Herrn. Die Franzosen jagten vorüber und wieder zurück, aber sie bemerkten Blücher nicht. Endlich nahten Preußen und zogen ihn unter dem toten Pferde hervor. Schnell bestieg er ein frisches Pferd und jagte davon. 4. Welle-Alliance. Jetzt wandte sich Napoleon gegen die Engländer. Wellington hatte bei Waterloo, Napoleon bei dem Meierhofe Belle-Alliance Stellung genommen. Sogleich schickte Wellington zu Blücher und ließ ihn bitten, ihm 2 Heereshaufen zu schicken. Dieser gab ihm zur Nachricht: „Nicht nur mit 2 Abteilungen, sondern mit meiner ganzen Armee will ich kommen." Gegen Mittag begann die Schlacht. Mit

6. Geschichte für Volks- und Bürgerschulen : mit Abbildungen - S. 85

1888 - Braunschweig : Wollermann
— 66 — wurden sie zurückgedrängt, und bald begannen sie zu fliehen. Um 4 Uhr stellte sich der König selbst an die Spitze der Reiterei und leitete die Verfolgung. Wo sich der König nur sehen ließ, entstand ein großer Jubel; die Reiter schwangen ihre Säbel, die Infanteristen ihre Mützen, und die Offiziere drängten sich heran, dem greisen Feldherrn die j&attb zu küssen. Am Abend trafen der König und der Kronprinz auf dem Schlachtfelde zusammen; tief gerührt, umarmten sie sich. Dann überreichte der Vater seinem Heldensohne den Orden pour le merite. An die Königin sandte der König folgende Depesche: „Einen vollständigen Sieg über die östreichische Armee haben wir heute in einer achtstündigen Schlacht erfochten. Ich preise Gott für seine Gnade. Der Gouverneur soll Victoria schießen." Nun ging es gerade auf Wien los. Bald war das Heer nur noch 20 km davon entfernt; die Wiener konnten vom Stephansturme schon die preußischen Wachtfeuer sehen. 7. Langensatza. Während so der Hauptschlag gegen Östreich in Böhmen geführt wurde, entbrannte gleichzeitig ein Krieg im Westen Deutschlands. Bald nach erfolgter Kriegserklärung rückte der blinde König Georg von Hannover mit seiner Armee nach Süden, um sich mit den Bayern und Württembergern zu vereinigen. Doch General Fließ wurde ihm entgegengeschickt, um ihn aufzuhalten. Es kam zu einem Gefecht bei Langensalza (27. Juni), in welchem 9000 Preußen gegen 18000 Hannoveraner kämpften. Die letztern siegten; dennoch mußten sie sich am folgenden Tage ergeben, da sie von allen Seiten von einem nachfolgenden preußischen Corps eingeschlossen wurden. Die hannoverschen. Soldaten entließ man in die Heimat; der König Georg aber begab sich nach Wien. - 8. Wainfeldzug. Gegen die Bayern, Württcmberger, Badenser und Hessen rückte Vogel von Falkenstein mit einer Armee heran. Er besiegte die Bayern bei Kissingen und besetzte dann die alte Bnnbesstabt Frankfurt, später auch Nassau und Oberhessen. Als er barauf noch Böhmen gerufen mürbe, um bort Gouverneur über das eroberte ßanb zu werben, übernahm General von Manteuffel den Oberbefehl und besiegte die vereinte Bnndcs-armee bei Tauberbischofsheim und Würzburg. 9. Iriede. Nach solcher Niederlage mußte der Kaiser von Östreich um Waffenstillstand bitten, der ihm auch gewährt wurde. Bald darauf, ant 23. August, kam der Friede zu Nikolsburg zustande. In demselben wurde festgesetzt, daß Schleswig-Holstein, Hannover, Kurhessen, Nassau und Frankfurt ct. M. an Preußen fallen sollten; Östreich mußte aus dem deutschen Bunde ausscheiden. Preußen errichtete uun unter feiner Führung den „norddeutschen Bund" und schloß mit den süddeutschen Staaten ein Schutz-und Trutzbündnis, demzufolge der König von Preußen für den Fall eines Krieges den Oberbefehl auch über alle Truppen der süddeutschen Staaten erhielt. — Bei dieser Gelegenheit wollte Napoleon auch gern einige deutsche Grenzstriche haben; aber Wnig Wilhelm sagte ganz entschieden: „Keinen Schornstein von Deutschland!" 56. gev französische Krieg. 1870—1871. 1. Wrfcrche. Mit neidischen Augen sahen die Franzosen auf die wachsende Macht Preußens. Man suchte nach einem Vorwande zum Kriege, und er war bald gesunden. Die Spanier wählten sich nämlich um jene Zeit den Prinzen Leopold vonhohenzollern-Sigmaringen, einen Verwandten des Königs von Preußen, zu ihrem Könige. Das durfte nicht sein. Die Franzosen — und mit ihnen ihr damaliger Kaiser Napoleon Iii. — waren so unverschämt, vom Könige Wilhelm zu verlangen, daß er dem Prinzen die Annahme der spanischen Krone verbiete. Es genügte den hochmütigen Franzosen nicht, daß der König hierauf erklärte, er habe zu solchem Verbote kein Recht; auch das genügte nicht, daß der Prinz aus eigenem Antriebe auf die Krone verzichtete. In ihrer Verblendung forderten sie vom Könige Wilhelm sogar schriftlich das Versprechen, daß er zu der beabsichtigten Königswahl niemals seine Einwilligung geben werde. Entrüstet wies der König den Gesandten Benedetti, der ihm diese Erklärung (noch dazu in völlig unpassender Weise auf der Promenade) in Ems abforderte, zurück. Zwei Tage später war die Kriegserklärung der Franzosen in Berlin. 2. Wüstung. Der König verließ sofort Ems und begab sich nach Berlin, wa er

7. Landeskunde der Provinz Hannover und des Herzogtums Braunschweig - S. 38

1908 - Breslau : Hirt
38 Geschichte. inzwischen entthronten jüngeren hannoverschen Linie, der Herzog Ernst August von Cumberland, nicht in der Regierung folgen, da er seine Ansprüche auf Han- nover gegen Preußen ausrecht erhielt. So wurde zum Regenten des Herzogtums Prinz Albrecht von Preußen berufen, nach dessen Tode Herzog Johann Al- brecht von Mecklenburg. 1866 ist Br. in den Norddeutschen Bund eingetreten, 1871 ein Bundesstaat des Deutschen Reiches geworden. Die br. Truppen sind durch eine Militär-Konvention an das preußische Heer angegliedert. Hannover. 8) Stammtafel. Ernst August, 1679-38. I Georg Ludwig, 1698—1727. Seit 1714 als Georg I. König von Großbritannien. Georg Ii!, 1727—60. /Schwester: Karoline Mathilde vorn Sein Enkel Georg Iii., 1760—1820. ' Dänemark, + 1775 in Celle. / Georg Iv., 1820—30. Wilhelm Iv., 1830-37. Ernst August' 1837—51. I Georg V., 1851—66 + 1878. Wilhelm I., 1866(61)—88. Friedrich Iii., 1888. Wilhelm Ii., seit dem 15. Juni 1888. 9) Kurfürstentum Hannover. Die Vereinigung der Länder der jüngeren Linie begann unter Ernst August, dem Gemahl der Prinzessin Sophie von der Pfalz, der Enkelin Jakobs I. von Eng- land. Zuerst protestantischer Bischof von Osnabrücks, erbte er 1699 Calenberg) 1682 fetzte er die Unteilbarkeit der welfifchen Erblande durch und erlangte 1692 vom Kaiserhause die Belehnung mit der neunten Kur. Sein Sohn Georg Ludwig gewann durch Heirat mit Sophie Dorothea die Erbschaft von Celle. Seine Gemahlin, die mit ihm in unglücklicher Ehe lebte, starb 1726 als „Prinzessin von Ahlden", in Gefangenschaft auf diesem einsamen Schlosse. Er selbst aber bestieg als Georg I. 1714 den Thron von Großbritannien, da er durch seine Mutter, die Enkelin Jakobs I. von England, der nächste protestantische Berechtigte war. Unter seiner Regierung wurden die schwedischen, im Nordischen Kriege von Dänemark besetzten Herzogtümer (früher Bistümer) Bremen und Verden durch Zah- lung von 695713 Talern gewonnen und später die Ansprüche Schwedens durch 1185476 Taler befriedigt. Die englischen Könige bewahrten ihrem Stammlande, das im ganzen in ihrer Abwesenheit unter der Geheimen Rats-Behörde ein friedliches Stilleben führte, nn- verminderte Zuneigung. Aber nur zu oft wurde dies Stilleben durch Kriege unter- krochen, in die Hannover durch die englische Politik hineingezogen wurde. Die fest- ländischen Gegner des unerreichbaren Jnfelreiches suchten dnrch Angriffe auf Hannover ihr Mütchen zu kühlen, und so wurde unser Land mehrfach der Schau- platz feindlicher Einfälle) es wurde in den Spanischen, dann den Österreichischen Erbsolge-Krieg, den Siebenjährigen und alle Koalitionskriege der Revolntions- und Napoleonischen Zeit verwickelt. Das Jahr 1757 brachte nach der unglücklichen Schlacht bei Hastenbecks die der Herzog von Cumberland vorzeitig verloren gab, die Besetzung durch deu Mar- schall d'estrees und die Konvention von Zeven, infolge deren sich das aus *) Durch den Westfälischen Frieden war das seltsame Verhältnis geschaffen wor- oen, daß Osnabrück zwar als Bistum weiter bestehen blieb, aber abwechselnd von einem katholischen Bischof und einem protestantischen Prinzen aus dem Hause Braun- schweig-Lüneburg regiert werden sollte.

8. Landeskunde der Provinz Hannover und des Herzogtums Braunschweig (Niedersachsen) - S. 43

1913 - Breslau : Hirt
V. Geschichte. 43 von Ersfeld (1758) und Minden (1759) ausgezeichnet ist. — In den Koalitions- kriegen am Rheine taten sich hannoversche Truppen, bei denen damals Scharnhorst einen Teil der Artillerie befehligte, besonders durch den Ausbruch aus dem belagerten Menin unter General v. Hammerstein 1794 hervor. Das Jahr 1891 brachte auf kurze Zeit die erste Besetzung durch Preußen. Nachdem 1893 das Bistum Osnabrück durch den Reichs-Deputations-Hauptschluß vollständig säkularisiert (ver- weltlicht) und Hannover zugesprochen war, erfolgte alsbald die erste Besetzung durch die Franzosen. Das hannoversche Heer, dem die Hände zum Widerstande gebunden waren, wurde durch die Konventionen von Sulingen und Artlenburg aufgelöst. 1896 wurde Hannover von Napoleon an Preußen abgetreten und von diesem annektiert, jedoch infolge der Schlachten von Jena und Auerstedt erschienen alsbald wieder die Franzosen. Während sie den größeren südlichen Teil dem neu- gebildeten Königreiche Westfalen zuteilten, wurden die nördlichen Landschaften 1819 unmittelbar an Frankreich angegliedert, und so fristeten diese echt deutschen Länder als die französischen Departements Bms-superisur, Ems-oriental, Bouches- du-Weser, Bouches-de l'elbe ein trübseliges Dasein bis zur Befreiung im Jahre 1813. Indessen schon gleich nach der Konvention von Artlenburg hatten die Söhne des Landes angefangen, sich über den großen Werbeplatz Helgoland nach England zu flüchten, wo sie alsbald zur Königl. Deutschen Legion vereinigt wurden. Nicht weniger als 27 999 Hannoveraner haben im britischen Dienste für die Freiheit ihres Vaterlandes gefochten, in Spanien nicht am wenigsten zu den britischen Erfolgen beigetragen und mit Recht neben dem späteren „Waterloo" den Ehrennamen „peninsula" als Inschrift ihrer Helme erworben. Sie wird seit 1899 von den preußischen Regimentern weiter- geführt, welche die Überlieferungen der entsprechenden hannoverschen aufgenommen haben. Nach der Befreiung des Landes von den Franzosen war es der wiederher- gestellten hannoverschen Armee vergönnt, am 18. Juni 1815 ihrem Ruhmeskranze als schönstes Blatt den Namen Waterloo einzuflechten. 10. 1814- 1866 das Königreich Hannover. Durch die Wiener Schlußakte wurde dem inzwischen zum Königreich erhobenen Lande zwar Lauenburg genommen, aber das Herzogtum Arenberg-Meppen, die Fürsten- tümer Hildesheim (ehemaliges Bistum) und Ostfriesland, die Grafschaften Bentheim und Lingen, der nordwestliche Teil des Eichsfeldes und Goslar hinzugefügt. — Nach dem Tode Wilhelms Iv., 1837, bestieg in England die nächste weibliche Erbin, die Königin Viktoria, in Hannover der nächste männliche als König Ernst August den Thron. In demselben Jahre erregte die Aufhebung des „Grundgesetzes" durch den König, die den Protest der „Göttinger Sieben" hervorrief, unliebsames Aufsehen weit über die Grenzen des Landes hinaus. Zwar bestanden auch in der Folgezeit über das Maß der politischen Freiheiten, die dem Volke zu gewähren wären, zwischen diesem und der Staatsregierung fortdauernd erhebliche Meinungsverschiedenheiten, ebenso über die Beteiligung am nationalen Leben, aber das Land erfreute sich doch einer vortrefflichen Verwaltung und kam in allen materiellen Fragen rüstig voran; so ging auch die Revolution von 1848 hier verhältnismäßig harmlos vorüber. Da aber im Jahre 1866, als Preußen mit Österreich und anderen Bundesstaaten in Krieg geriet, der König Georg V. die von Preußen gestellten Neutralitätsforderungen ab- lehnen zu müssen glaubte, so erklärte ihm dieses den Krieg. Die hannoverschen Truppen wurden in höchster Eile bei Göttingen zusammengezogen, versäumten aber durch zwecklose Märsche auf dem Eichsfelde und in Thüringen die Gelegenheit zum Durchbruche nach Bayern, erfochten sodann zwar am 27. Juni den Sieg von Langensalza über die Preußen, mußten sich aber am folgenden Tage, vcn allen Seiten umstellt, ergeben. Nach dem Friedensschlüsse wurde Hannover dem Preußischen Staate einverleibt. Die Ereignisse der folgenden Jahre gehören der allgemeinen deutschen Be- schichte an. Im Kriege 1870/71 haben die hannoverschen Truppenteile, als Glieder des 7. und des 10. preußischen Armeekorps, rühmlich gekämpft.

9. Leitfaden beim ersten Schulunterricht in der Geschichte und Geographie - S. 129

1851 - Braunschweig [u.a.] : Westermann
— 129 — mühl und der Donau) 1634 geschlagen, siegten Wieder unter Tor- si en so n, da auch die Franzosen auf ihrer Seite waren. End- lich kain der westphälische Friede zu Münster und Os- nabrück am 24. Octobcr 1648 zu Stande. Die Protestanten erhielten ungestörte Religionsfreiheit und gleiche Rechte mit den Katholiken, die Franzosen das Elsaß und verschie- dene Städte des deutschen Reichs, die Schweden Vorpommern, einige Städte und fünf Millionen Thalcr, der Kurfürst von Brandenburg bekam Hintcrpommern nebst Magdeburg, Halberstadt, Minden und Ka- min; die Schweiz und Holland wurden für unabhängige Staaten erklärt. Deutschland war in diesem Kriege verwüstet; gegen 30,000 Ortschaften waren verbrannt worden. Die Soldaten waren verwildert, der Handel hatte ganz aufgehört. Das Geld wür verfälscht. 8. 72. F r a n k r.e i ch. Heinrich Iv. Ludwig Xiv. Im Mittelalter bestand Frankreich, wie Deutschland, aus Herzogthümern und Grafschaften unter dem König alsdberlehns- herrn. Obgleich diese zu einem einzigen Reich vereinigt wur- den, so sind doch ihre Namen bis in die neuere Zeit als Be- nennungen der Provinzen geblieben. Einige für die Geschichte besonders merkwürdige sind folgende: Jsle de France an der Mittlern Seine. Wie es in Deutsch- land ein Herzogthum Franken gab, so war Jsle de France das französische Herzogthum Franken mit der.hauptstadt Paris. Die Normandie mitten an der Nordküste. Die Champagne östlich von Jsle de France. Lothringen an der obernmosel, östlich von der Champagne, zwischen den Ardennen und Vo- gesen. Das Elsaß östlich von Lothringen, zwischen den Vo- gesen und dem Rhein. Burgund südlich von der Champagne an der Mittelsaone. Die Provence am Mittelmeer, östlich von der Rhone. Die Bretagne, die Nordwestspitze von Frank- reich. Die Protestanten wurden in Frankreich Hugenotten ge- nannt, die Bürgerkriege zwischen ihnen und den Katholiken Hu- genottenkriege. Die schwachen und wankelmüthigen Nach- folger von Franz I. ließen sich von den Katholiken leicht bewe- gen, immer neue Versuche zur gänzlichen Unterdrückung der Hugenotten zu machen. Der Bartholomäusnacht oder pa- riser Bluthochzeit, den August 1572, entging derpro- Kapp, Striifaben. y

10. Leitfaden beim ersten Schulunterricht in der Geschichte und Geographie - S. 144

1851 - Braunschweig [u.a.] : Westermann
— 144 — Hierauf wurde der König nebst seiner Familie in den Tem- pel gebracht, abgesetzt und Frankreich zu einer Republik er- klärt. Die Heere der Oesterreicher und Preußen, welche geschickt waren, um die Ordnung wieder herzuftellen, konnten gegen die bis zur Wuth entflanunten Freiheitsmänner Nichts ausrichten. Der König wurde, da man ihm Schuld gab, er habe die Deut- schen zu seinem Schutz herbeigerufen, am 21. Januar und die Königin im October 1793 guillotinirt. Von nun an dauer- tcir die abscheulichsten Hinrichtungen unter der Schreckensregie- rung des Robespierre (Marat, Charlotte Evrday) fort, wäh- rend zugleich ein heftiger Bürgerkampf entbrannte, und der Krieg gegen die äußeren Feinde mit abwechselndem Glück geführt wurde. Die höchste Gewalt war von 1795 an in den Händen von fünf Directoren. Napoleon Bonaparte, geboren auf Corsica den 15. Au- gust 1769, vom 9. bis zum 13. Jahre auf der Kriegsschule zu Brienne, dann auf der zu Paris gebildet, wurde im 17. Jahr Unterlieutenant bei der Artillerie. Sein bei der Eroberung von Toulon 1793 bewiesener Muth erwarb ihm die Erhebung zum General. 1796 siegte er in Italien gegen die Oesterreicher in mehreren Schlachten am Po, und schloß 1797 den gewinn- vollen Frieden von Campo Form io (nordöstlich von Venedig). Von seinem erobernden Zuge gegen Aegypten kehrte er 1799 zurück, stürzte das Directoriuin und ließ sich zum ersten Kon- sul ernennen. Nach dem Siege bei Marengo (nördlich von Genua) 1800 schloß er mit dein deutschen Kaiser den Frieden zu Lüneville (westlich von Straßburg) 1801, und wurde 1804 Kaiser der Franzosen. Jin folgenden Jahre ließ er sich zu Mailand zum König von Italien krönen, gewann die Dreikaiserschlacht bei Auster- litz (östlich von Brünn in Mähren) und wurde, als er seine Ver- wandten zu Herrschern erhoben hatte, 1806 Protector des Rheinbundes. Nachdem er 1806 über Preußen, 1807 über Rußland und 1809 über Oesterreich gesiegt und sich mit einer österreichischen Kaisertochter vermählt hatte, war er, obschon Spanien und England sich gegen ihn behaupteten, auf dem Gipfel seiner Macht. Schrecklich wurde er von diesem herabge- stürzt durch sein Unglück in Rußland 1812. In dem Brande von Moskau, in dem Rückzuge über die Berezina (einem westlichen Sciteuflusse des ober» Dnjepr), in dem Untergänge seiner Heere, in geängstigter Flucht büßte er seinen Uebermuth. Ver-
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