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1. Zeittafeln für den Unterricht in der Geschichte an den unteren Gelehrten- und Realschulen - S. 12

1871 - Stuttgart : Schweizerbart
12 Deutsche Geschichte. Jahre nach Christus 1534 Luthers Bibelbersetzung vollendet. Wiedertufer in Mnster. (Calvin in Genf. Heinrich Viii. in England.) 1540 Jesuiten. Ikco Tridentiner Concil. bis 1563 1546 Luthers Tod. Schmalkaldischer Krieg. Moritz von Sachsen. 1555 Augsburger Religionsfriede. !??! Kriege Karls V. mit Frankreich. (Franz I.) Trkenkriege, bis 1do6 Iiis Re''$'ous'ir'e$e 'm westlichen Europa. 1568 Abfall der Niederlande. 1572 (Bartholomusnacht in Paris. Guisen. Hugenotten.) 1582 Gregorianischer Kalender. 1587 (Maria Stuart von Schottland hingerichtet. Spanische Armada. Elisabeth von England.) 1589 (Heinrich Iv. Bourbons in Frankreich.) 1598 (Edikt von Nantes.) 1608 Evangelische Union j jn Deutgeh]ancl 1609 Katholische Liga 1 Ihiq Dreissigjhriger Krieg in Deutsehland. bis 104o 1618 Bhmisch-pflzisch-dnische Kriege. Tilly. Wallenstein. bis 1629 Restitutions-Edikt. 1630 Gustav Adolph von Schweden in Deutschland. 1634 Wallenstein ermordet. Nrdlinger Schlacht. (Richelieu in Frank- reich.) 1635 Prager Friede. 1648 Westphlischer Friede. 2. Die politische Auflsung. Oesterreich, Preussen, 1649 (Erste englische Revolution. Cromwell.) 1672 Kriege des deutschen Reichs mit Ludwig Xiv. in Frankreich und bis 1697 gegen die Trken. Friedrich Wilhelm der grosse Kurfürst. 1681 Strassburg verloren. 1683 Trken vor Wien. 1688 (Zweite englische Revolution. Wilhelm Iii. von Oranien in England.) 1697 Der Kurfürst von Sachsen König von Polen.

2. Zeittafeln für den Unterricht in der Geschichte an den unteren Gelehrten- und Realschulen - S. 14

1871 - Stuttgart : Schweizerbart
^ Deutsche G-eschichte. Jahre nach Christus Iv. Der deutsche Rund und das neue _ deutsche Reich. 1820 1823 Evolutionen in Spanien, Neapel und Sardinien. 1821 b 1829 Griechischer Befreiungskampf. Navarin. 1830 Algier von den Franzosen erobert. Julirevolution in Frankreich. Louis Philippe. 1833 Zollverein. 1840 Friedrich Wilhelm Iv. König von Preussen. 1848 Februarrevolution, Frankreich Republik. Deutsche Nationalver-Sammlung in Frankfurt. Franz Joseph, Kaiser von Oesterreich. Oesterreichisch-Italienischer Krieg. 1852 Ludwig Napoleon Iii. Kaiser der Franzosen. 1853 * iqcr Orientalischer Krieg. Sebastopol. Pariser Friede. Ms lob . 1859 Italienischer Krieg. Magenta. &olferino. Zricher Friede. 1861 Wilhelm I. König von Preussen. Knigreich Italien. v 1865 Brgerkrieg der Vereinigten Staaten von Nord-Amerika. Lincoln. v 1864 Deutsch-Dnischer Krieg. Wiener Friede. 1866 Krieg Preussens und Italiens gegen Oesterreich. Custoza. Knigs-grtz. Prager Friede. Ende'des deutschen Bundes. Norddeutscher Bund. Zollparlament. 1870 Deutsch-franzsischer Krieg. Deutsches Reich. Wilhelm I. Kaiser, bis 1871 Frankfurter Friede.

3. Zeittafeln für den Unterricht in der Geschichte an den unteren Gelehrten- und Realschulen - S. 11

1871 - Stuttgart : Schweizerbart
Deutsche Geschichte. 11 Jahre nach Christus \ Ofvl Interregnum. bis 1410 1270 Ludwig Ix. stirbt vor Tunis. <f> ' ' 5. Habsburger, Wittelsbacher, Luxemburger. 1273 Rudolph I. von Habsburg und Ottokar von Bhmen. Oesterreich. 1291 Adolph von Nassau. 1298 Albrecht I. 1308 Heinrich Vii. Schweizer Bund Ppste in Avignon, 1314 Ludwig der Baier und Friedrich von Oesterreich. 1328 (Valois in Frankreich. Englisch-franzsische Kriege. Schiesspulver.) 1347 Luxemburger. Karl Iv. in Bhmen. 1356 Goldene Bulle. 1386 (Schlacht bei Sempach. Arnold von Winkelried.) 1414 Concil von Constanz. Kaiser Sigmund. Johann Hus. Hoheuzollern bis 1418 in Brandenburg. 1431 Concil in Basel. Husiten. 1440 Friedrich Iii. Buchdruckerkunst. 1453 Trken in Konstantinopel. 1477 Karl von Burgund fllt bei Nancy. (Die beiden Rosen in England.) 1492 Columbus in Amerika, 1493 Maximilian I. Neue Ordnung des deutschen Reichs, Kreise, Reichs- kamniergericht, ewiger Landfriede. 1498 Portugiesen in Ostindien. 1519 Spanien und Deutschland unter Karl V. (Vlagelhaens.) Iii. Deutschland in den Zeilen kirchlicher Trennung' und politischer Auflsung". 1. Die kirchliche Trennung. Reformation. bis J555 Rei'vrmationsbewegung in Deutschland von Luthers Auftreten bis zum Augsburger Religionsfrieden. 1517 Luther. (Zwingli.) Leo X. Papst. 1521 Luther in Worms. 1525 Bauernkrieg. Reformation in Preussen und Sachsen. (Gustav Wasa in Schweden.) Kopernikus, 1530 Augsburgische Konfession.

4. Zeittafeln für den Unterricht in der Geschichte an den unteren Gelehrten- und Realschulen - S. 13

1871 - Stuttgart : Schweizerbart
Deutsche Geschichte. 13 Jahre nach Christus 1700 Nordischer Krieg. Peter I. der Grosse von Russland und Karl Xii. bis 1721 von Schweden. 1701 Der Kurfürst von Brandenburg König von Preussen. |^ Spanischer Erbfolgekrieg. Prinz Eugen. (Marlborough.) 1714 Der Kurfürst von Hannover König von England. lifo Oesterreichischer Erbfolgekrieg. Maria Theresia. bis 1 4 lloc Friedrich Ii. ,von Preussen. bis 1 uu 1763 Siebenjhriger Krieg. (Britisches Reich in Ostindien.) 1772 (Polens erste Theilung. Cook Wcltumsegler.) 1773 (Nordamerikanischer Freiheitskrieg. Washington, Franklin, Laf'a-bi's 1783 yette.) itii (Franzsische Revolution, Napoleon.) bis lold 1791 Arjan Erste Coalition. bis 1797 1795 Friede zu Basel. (Letzte Theilung Polens.) 1797 Friede zu Campo Formio. 1801 Zweite Coalition. Marengo. Hohenlinden. Friede zu Luneville. 1803 Reichsdeputations-Hauptschluss. 1804 Napoleon I. Kaiser der Franzosen. 1805 Dritte Coalition. Ulm. Trafalgar. Austerlitz. Friede zu Pressburg. 1806 Aufhren des rmischen Reichs deutscher Nation. Rheinbund. Jena. 1807 Eylau. Friedland. Tilsiter Friede. Franzsisch-spanischer Krieg. 1809 Aspern. Wagram. Wiener Friede. 1812 Russischer Feldzug. 1813 Freiheitskriege. Leipzig. 1814 Erster Pariser Friede. Napoleon nach Elba. 1815 Waterloo. Deutscher Bund. Zweiter Pariser Friede. Napoleon nach St. Helena.

5. Neueste Geschichte - S. 23

1859 - Leipzig : Fleischer
23 Das Königthum war also seit dem 10. August abgeschafft, und Frank- reich eine Republik. 104. Erste Coalition, von 1792 bis 1797. (Zusammenkunft in Pillnitz Juli 1791. Ansbruch des Revolutionskrieges. Erste Coali- tion 1792—1797. La Fayette. Die Preußen in der Champagne. Treffen bei Valmy 20. Sept. 1792. Cüstine in Mainz. Schlacht bei Jemmappes 5., 6. Nov. 1792.) So wie ein speiender Vulcan das umliegende Land erschüttert und ver- heert, so war es auch nicht anders möglich, als daß die Revolution in Frank- reich die benachbarten Länder Europa's, ja diesen ganzen Erdtheil erschüttern mußte, besonders da die französischen Machthaber ganz und gar nicht auf die Rechte fremder Staaten Rücksicht nahmen. Der erste Anlaß zur Unzu- friedenheit war, daß bei der neuen Eintheilung Frankreichs alle diejenigen Besitzungen, welche deutsche Fürsten auf dem linken Rheinufer hatten, ohne weitere Umstände weggenommen, und zu Frankreich geschlagen wurden, und als der Kaiser Leopold Ii. (1790 — 1792), der seinem Bruder Joseph Ii. gefolgt war, sich darüber beschwerte, so erhielt er von der Nationalversamm- lung die trotzige Antwort, daß das ihn gar nichts anginge, und daß man schon deshalb mit den deutschen Fürsten, die es beträfe, unterhandeln würde. Ferner fühlten sich alle Fürsten Europa's durch die schändliche Behandlung empört, welche der gute Ludwig Xvi. von seinen Unterthanen erfuhr; aber alle Vorstellungen, die sie machten, blieben unbeachtet, und wurden mit Hohn ' beantwortet. Besonders nahmen innigen Theil an seinem Schicksal sein Schwager, der Kaiser Leopold, und der König von Preußen Friedrich Wilhelm Ii. Sie hielten deshalb (Juli 1791) eine Zusammenkunft in dem Schlosse Pillnitz bei Dresden, zu der sich auch ungerufen der Graf von Artois einfand, um die beiden Monarchen zu bereden, einen Krieg gegen Frankreich anzufangen. Auch die Kaiserin Katharina Ii. und Gustav Iii. von Schweden versprachen Beistand, ja Gustav wollte sich gar an die Spitze des verbündeten Heeres stellen. Und in der That hatten auch die Fürsten nicht Unrecht, wenn ihnen das Treiben in Frankreich nicht gleichgültig war. Die Jakobiner lehrten ja ganz laut, man müsse alle Monarchien Umstürzen, alle Fürsten absetzen und ermorden. Ueberall fanden sich Leute, welche diesen Grundsätzen Beifall gaben, und wer stand denn den Fürsten dafür, ob nicht am Ende eine allgemeine Empörung gegen jede rechtmäßige Gewalt entstände? Wie unzuverlässig die schönen Redensarten der Nationalversammlung waren, zeigte die Wegnahme von Avignon und Venaissin im südlichen Frankreich, die seit dem 14. Jahrhunderte dem Papste gehörten; und doch hatte jene erst kurz vorher erklärt, daß Frankreich nie einen Eroberungskrieg führen wolle. So lange noch die constituirende Nationalversammlung bei- sammen war, wurde gegen die auswärtigen Mächte doch noch einige Schonung gezeigt; aber sobald die gesetzgebende Versammlung erst aufgetreten war, und von den Jakobinern beherrscht wurde, verlangten diese durchaus Krieg, um bei der dadurch entstehenden allgemeinen Verwirrung den französischen Königs- thron Umstürzen zu können. Daher nahmen sie gegen die fremden Mächte

6. Neueste Geschichte - S. 24

1859 - Leipzig : Fleischer
24 einen unverschämten Ton an, beleidigten sie in ihren gehaltenen Reden, und forderten sie so recht muthwillig zum Kriege heraus. Es wurden französische Heere nach dem Rheine gesandt, und die Rüstungen mit Eifer betrieben. Vergebens gab sich Ludwig Mühe, den Frieden zu erhalten; die Jakobiner zwangen ihn, am 20. April 1792 den Krieg gegen Oestreich zu erklären. Als diese Erklärung nach Wien kam, war Kaiser Leopold Ii. eben ge- storben. Ihm folgte sein Sohn Franz Ii. (1792—1835), der sogleich zu Eröffnung der Feindseligkeiten Befehl gab. Mit Preußen hatte sich Oestreich bereits verbunden, und es entstand nun ein Krieg, der zwar mehrmals durch kurzdauernde Friedensschlüsse unterbrochen worden ist. im Ganzen aber bis 1815, also 23 Jahre gedauert, und Europa so viele Menschenleben, so unendliches Geld und so vieles Familienglück gekostet hat. Wie viel leichter ist es doch, ein Feuer anzuzünden, als es zu löschen! Jeder Nichtfranzose war der Meinung, die verbündeten Fürsten würden mit dem in sich selbst so zerrütteten Frankreich bald fertig werden, um so mehr, da die Ausgewanderten versicherten, daß die meisten ihrer Landsleute sehnlichst auf die Erscheinung der fremden Heere warteten. Das war aber nicht so. Der größte Theil des Volks war von der sogenannten Freiheit so be- geistert, daß es mit Begierde auf die Gelegenheit wartete, für dieselbe gegen ihre Feinde kämpfen zu können. Daher sah man auch in diesem Kriege mit Staunen, daß die krieggeübten Heere der Deutschen, von erfahrenen Generalen angeführt, durch die jungen, eben erst angeworbenen französischen Soldaten aus dem Felde geschlagen wurden; sehr natürlich, da die Revolutionstruppen auf eine ganz neue Art den Krieg führten, ohne, Gepäck und Magazine, also viel beweglicher waren, und vor Allem von einer Begeisterung beseelt wur- den, die sie trieb, mit Lust und Freude den offenen Kanonenrachen entgegen zu gehen. Je mehr von ihnen zu Boden geschossen wurden, desto mehr ström- ten herbei, den Tod der gefallenen Brüder zu rächen. Die Deutschen ferner wurden zwar von erfahrenen Generalen angeführt, aber diese waren alt und abgelebt, daher langsam und ohne Kraft; die Franzosen dagegen erhielten die- jenigen zu Anführern, die sich am meisten auszeichneten. Bei ihnen wurde nicht auf Alter, Rang und Fürsprache, sondern allein auf Muth, Verstand und Besonnenheit gesehen, und mit Verwunderung sah man Männer, die noch kurz vorher Advocaten, Handwerker, Köche oder wer weiß was gewesen waren, mit Muth und Geschick Heere anführen und den Feind schlagen. Was den Franzosen ferner den Sieg verschaffen mußte, war die ungeheure Zahl ihrer Soldaten. Die Nationalversammlung erklärte, daß jeder Bürger ge- halten sei, das Vaterland zu vertheidigen, und der Drang dazu war so groß, daß die jungen Leute zum Theil mit Gewalt abgehalten werden mußten, weil sonst fast Niemand zu Hause geblieben wäre. In große Schlachten ließen sich die Franzosen selten ein, aber fast täglich kam es zu einzelnen unregelmäßigen Gefechten, durch welche die dessen ungewohnten Verbündeten ermüdet wurden. Auf Menschenleben kam es den französischen Generalen nicht an. Blieben auch Tausende ihrer Soldaten, so standen ja neue Tau- sende zu ihrer Verfügung. Auch an Lebensmitteln und andern Heeresbedürf- nissen fehlte es ihnen nicht. Sonst hatte man einem Heere alles Nöthige nachgeführt und Magazine angelegt, und die Deutschen thaten das noch.

7. Neueste Geschichte - S. 60

1859 - Leipzig : Fleischer
60 und eigentliche Unterthanen, welche der Regierung der Kantone gerade so unterworfen waren, wie Unterthanen monarchischer Staaten. Bern herrschte ans diese Weise über Aargau und das Waadtland. Nun wurde die Ruhe, in welcher diese Zustände der Schweiz lange fortgedauert hatten, durch den Eindruck der Ereignisse in Frankreich erschüttert; das Bestehende erschien Vielen unerträglich; die zurückgedrängten Bürger und das Landvolk, entzün- det durch die Ideen von Freiheit und Gleichheit, forderten Aenderung der aristokratischen Verfassungen. Am besten wäre nun unter diesen Umständen wohl gewesen, daß die in der Schweiz Regierenden dem Wunsche des Volks nachgegeben hätten; aber dazu konnten sie sich nicht entschließen, weil dem Menschen nichts so schwer fällt, als der erlangten Gewalt, sie sei nun recht- inäßig oder nicht, zu entsagen. Kaum merkten die französischen Directoren die Gährung in der Schweiz, als sie sich auch sogleich heiinlich, dann öffent- lich, hineinmischten. Sie munterten die Unzufriedenen auf, versprachen Un- terstützung, und als Aargau und das Waadtland von Bern abfielen und das letztere sich zu einer unabhängigen Republik erklärte, wurde ihnen von Frank- reich Hülfe geleistet. In vielen Kantonen wurde eine freiere Verfassung durchgesetzt. Aber das französische Directorium legte den Schweizern den Entwurf einer Gesammt-Verfassung vor und forderte die Verschmelzung aller Kantone in eine einzige, ungetheilte Republik. Da nun die Schweizer von den Franzosen, die ihnen nichts zu gebieten hatten, keine Vorschriften annehmen wollten, und sich zur Gegenwehr rüsteten, so rückte zu Anfänge des Jahres 1798 ein französisches Heer in der Schweiz ein. Wären die Schweizer jetzt nur recht einig gewesen! Ihre Berge sind ihnen ein treffliches Bollwerk, und die Tage von Morgarten, Sempach, Näfels, Granson, Murten und Nancy hatten gezeigt, was das brave Volk vermöge. Aber Viele hielten es ans heilloser Verblendung mit den Franzosen, und selbst die Gntdenkenden waren verschiedener Meinung. Gleich in den ersten Gefechten wurden die Schweizer geschlagen und zerstreut, und nun verfuhren die Sieger in Bern wie überall mit Raub und Plünderung. Sie plünderten aber nicht wie wilde Horden, die zwar, was sie finden, mitnehmen, dann aber bald weiter ziehen; nach solchen Plünderungen erholt sich jedes Land bald wieder. Nein, sie verstanden es, dem Lande das Mark durch wiederholte, und immer wie- der erneuerte Forderungen so auszusaugen, daß es sich in langer Zeit nicht wieder heben konnte. So auch hier. Noch waren aber die kleinen Kantone, die im hohen Gebirge liegen, unbezwungen, und wollten von keiner Unter- werfung wissen. Auch zeigten sie den alten Mnth, nicht aber Einmüthigkeit im Wirken, und wurden darum besiegt. Sie unterwarfen sich, und ließen sich die neue Verfassung gefallen. So gab es nun also eine einzige, unge- theilte helvetische Republik, bestehend aus 18 Kantonen, dem Namen nach frei, der That nach aber ganz in den Händen Frankreichs. Alle diese Gewaltthaten der Franzosen erbitterten die europäischen Für- sten. England hatte überdies noch keinen Frieden mit Frankreich geschlossen, und indessen nicht nur überall zur See die französischen Schiffe, sondern auch die französischen Colonien in West- und Ostindien weggenommen. Jetzt suchte es die andern Fürsten Europa's zu einer neuen Coalition gegen das übermüthige und treulose Frankreich zu bewegen. Kein Wunder, daß

8. Neueste Geschichte - S. 65

1859 - Leipzig : Fleischer
1 65 vielem Blutvergießen ein Ende machten. Das Königthum wurde nun auch hier abgeschafft, und eine parthenopeische Republik eingeführt.*) Weit ungerechter behandelte das Direetorium den König von Sardinien, Carl Emanuel. Ob sich dieser gleich in alle Launen der Franzosen gefügt hatte, so gaben sie ihm doch Schuld, daß er insgeheim mit Neapel einver- standen gewesen sei. Er mußte sein ganzes Gebiet auf dem festen Lande an Frankreich überlassen, und nach Sardinien auswandern, eine empörende Ge- waltthat! Auch dem Großherzoge von Toskana (Ferdinand) wurde der Krieg erklärt und das Land weggenommen. Ganz Italien war nun in den Händen der Franzosen. Indessen hatten Oestreich und Rußland ihre Rüstungen vollendet. In Rußland war Katharina Ii. 1796 gestorben, und ihr Sohn, Paul (1796— 1801), war ihr gefolgt. Eiu sonderbarer Mann! Als ein wüthender Feind der französischen Revolution, war ihm zugleich jede Freiheit verhaßt. Er meinte, nur dann könnte die Welt bestehen, wenn die Unterthanen in tiefster Unterwürfigkeit sclavisch die Befehle ihres Herrschers vollzögen. Dabei war er voll Launen, widerrief heute das, was er gestern gewollt, und hatte oft die wunderlichsten Einfälle. Bon seiner Würde als Kaiser hatte er. die über- triebensten Begriffe. Alle z. B., welche ihm begegneten, mußten niedersallen, selbst die, welche in einem Wagen oder zu Pferde saßen. Wer vor seinem Palaste vorbeiging, mußte den Hut abzieheu, und selbst dem kaiserlichen Wap- pen mußten Ehrenbezeugungen erwiesen werden. Da er wußte, daß die republikanischen Franzosen alles Steife aus der Kleidung verbannt hatten, so glaubte er, schon in einer einfachen Kleidung stecke Jakobinismus, und ver- bot streng, daß in Rußland Keiner einen runden Hut, kurz abgeschnittene Haare, Schuhbänder oder einen französischen Frack trüge. Auch wurden die meisten ausländischen Bücher verboten, und Alle streng bestraft, die nach seiner Meinung zu frei gesprochen hatten. Er ließ sich von den in Rußland wohnenden Maltesern zum Großmeister des Ordens ernennen, nahm den Grafen von Provence, der sich seit des Dauphins Tode Ludwig Xviii. nannte, und bisher in Blankenburg am Harze gewohnt hatte, in Mietau auf, schloß mit den Türken, Engländern, und Oestreichern ein Bündniß, und rüstete sich zum Kriege gegen Frankreich. Die Seele dieses gro'ßen Bündnisses, an welches sich auch Portugal und Sicilien anschlossen, war England, und beson- ders dessen erster Minister, der jüngere Pitt. Nur Preußens friedliebender König weigerte sich entschieden, dazu zu treten. Im Januar 1799 traf ein russisches Heer-unter Suwaro w in Mähren ein, und Erzherzog Karl stellte sich an die Spitze der östreichischen Trup- pen. Das Direetorium erfuhr dies kaum, als es verlangte, die deutschen Fürsten sollten sogleich die Russen aus Deutschland entfernen; sonst drohte es mit einem Kriege. Dasselbe forderte es vom Kaiser szranz, und da keine Antwort daraus erfolgte, so erklärte es den Krieg, und Jourdan und Ber- nadette brachen über den Rhein in Deutschland ein. Dies Mal erreich- ten die Franzosen ihren Zweck nicht; denn Erzherzog Karl schlug den Ge- neral Jourdan in mehreren Gefechten, besonders in dem Treffen bei *) Der älteste Name Neapels war nämlich Partheuope gewesen. Nöff. Weltgesch. 4. Th. 5

9. Neueste Geschichte - S. 71

1859 - Leipzig : Fleischer
und sechszig Deputirte wurden ausgestoßen, und unverzüglich sollte eine neue Verfassung ausgearbeitet werden. Das geschah auch, und nach derselben wurde außer den drei Cousuln ein Erhaltungssenat, ein Tribunal und ein gesetzgebendes Corps ernannt. Ersterer bestand aus 80 Mit- gliedern, und sollte über die Rechte und Freiheiten des Volks wachen, was aber nachmals nicht geschehen ist; das Tribunal, welches späterhin von Bonaparte abgeschafft wurde, über die vorgeschlagenen Gesetze berathschlagen, und das letzte endlich, welches aus 300 Personen bestand, die Gesetze be- stätigen. Zweite Periode. Von der Erhebung Bonaparte's zum Cónsul bis zum Wiedererwachen Europa's, 1799—1813. 112. Der Feldzug von 1800. — Friedensschlüsse von Lüneville und Amiens. (Bonaparte in Italien gegen Melas. Schlacht bei Marengo 14. Juni 1800. Moreau gegen Erzherzog Johann. Schlacht bei Hohenlinden 3. December 1800. Frieden in Lüneville 9. Febr. 1801. Ermordung Pauls 28. Febr. 1801. Alexander I. 1801 —1826. » Höllenmaschine 24. December 1800. Frieden in Amiens 27. März 1802.) Aller Augen waren nun auf Bonaparte gerichtet. Er begann sein Re- giment damit, daß er England und Oestreich Frieden anbot. Recht ernstlich mag er es wohl nicht gemeint haben; wenigstens hätte er dem Frieden gewiß keine Opfer gebracht; aber er ließ doch vor der Welt seine Friedensliebe leuchten. Die Verbündeten , die jetzt im Glücke waren, lehnten den Antrag ab, und der Krieg sollte also wieder entscheiden. In Italien sollte Massen« Genua vertheidigen; er wurde aber hier immer enger von Melas, dem östreichischeu Oberbefehlshaber, eingeschlossen, und der Ueberrest des franzö- sischen Heeres mußte sich nach Frankreich zurückziehen. Indessen schickte Bonaparte ein Heer unter Moreau nach Deutschland, und sammelte ein Reserveheer bei Dijon, welches aus den Kerntruppen bestehen sollte. Als er verbreiten ließ, er wolle mit demselben über den großen Bernhard ziehen, glaubte Melas dies nicht, nannte das ein Mährchen, und meinte, Bonaparte wolle ihn dadurch nur täuschen, und von den Seealpen, die er gewiß über- steigen werde, abziehen. Darum stellte er sich auch vor diesem Gebirge auf, und erwartete die Franzosen. Aber plötzlich erhielt er die unerwartete Nach- richt, Bonaparte habe wirklich den Bernhard überstiegen, und marschire gerade auf Mailand los. Geschwind wandte er um, damit er ihm zuvorkomme; aber — Bonaparte stand ihm bereits im Rücken, hatte sich aller seiner Ma- gazine bemächtigt, und ihn von Oestreich abgeschnitten. Zwar ergab sich jetzt Massen« (6. Juni) in Genua, aber dadurch wurde des Melas Lage nicht besser. Nur eine Schlacht konnte ihm Lust machen. Er traf die Fran-

10. Neueste Geschichte - S. 72

1859 - Leipzig : Fleischer
72 zosen bei dem Dorfe Marengo unweit Alessandria, wo es am 14. Juni 1800 zu einer entscheidenden Schlacht kam. Anfangs ging Alles gut für die Oestreicher. Die Franzosen wurden geschlagen, und flohen überall in Un- ordnung, so daß der von den Strapazen ermüdete, bejahrte Melas sich ruhig nach Alessaudria begab, um sich ans seinen Lorbeeren auszuruhen, und einem andern General die Verfolgung übertrug. Aber es ging ihm, wie Friedrich dem Großen bei Cunersdorf. General Desaip erschien mit 10,000 frischen Franzosen auf dem Schlachtfelde, brachte die Fliehenden wieder zum Stehen, erneuerte die Schlacht, und ob er gleich bald anfangs erschossen wurde, so drangen doch seine Soldaten, seinen Fall rückend, so muthig auf die in Un- ordnung gerathenen Oestreicher ein, daß diese eine entschiedene Niederlage erlitten. Der entmuthigte Melas mußte einen Wasfenstillstand durch Ueber- gabe mehrerer Festungen erkaufen. Bonaparte richtete nun gleich wieder die cisalpinische Republik ein, und kündigte den Waffenstillstand nach einigen Monaten wieder auf. Nicht besser ging es den Oestreichern in Deutschland. Hier sollte Ge- neral Kray — Erzherzog Karl hatte das Commando niedergelegt — den General Moreau bekämpfen. Dieser ging bei Kehl über den Rhein, trieb Schlag auf Schlag die Oestreicher zurück, und stand schon nahe an der öst- reichischen Gränze, als Kray um einen Waffenstillstand bat. Moreau ging ihn für mehrere Abtretungen ein, und es wurde nun zwischen beiden Mächten über einen Frieden unterhandelt. Aber Oestreich hatte erst kurz vorher England versprochen, ohne dieses keinen Frieden zu schließen, und so wurden die Unterhandlungen wieder abgebrochen. Kaiser Franz rief den General Kray zurück, und übertrug seinem dritten Bruder, Erzherzog Johann, das Commando; aber auch dieser war unglücklich, und erlitt in der Schlacht bei Hohenlinden in Baiern am 3. Decbr. 1800 eine völlige Niederlage. Muthlos, vereinzelt und geschwächt eilten die Oestreicher ihrem Lande zu. Zwar wurde nun geschwind Erzherzog Karl herbeigerufen, und ihm das Commando übergeben; aber es war bereits zu spät; das kleine Heer war nicht mehr zum Stehen zu bringen, und er selbst rieth zum Frie- den, der um so nöthiger war, da Bonaparte auch in Italien immer weiter vordrang, und die Franzosen nur noch 20 Stunden von Wien entfernt waren. Der Frieden wurde am 0. Februar 1801 in Lüneville in Lothringen geschlossen, und auch das deutsche Reich trat ihm bei. Der Frieden von Campo Formio wurde bestätigt, aber der Großherzog von Toskana und der Herzog von Modena verloren ihre Länder, und sollten in Deutschland entschädigt werden. Wie viele Fürsten waren aber hier nicht für ihre am linken Rheinuser erlittenen Verluste schon zu entschädigen! Frankreich, welches zu allen Zeiten gern sich in die Angelegenheiten fremder Länder gemischt hat, um im Trüben zu fischen und Uneinigkeiten und gegenseitiges Mißtrauen zu stiften, machte es auch hier so, und drängte sich in die Unterhandlungen über die Entschädigungsangelegenheit. Dies schwierige Werk kam erst (im April) 1803 in Regensbnrg zu Stande. Die einzelnen Vertheilungen können hier nicht angegeben werden. Es genüge, sich zu merken, daß der Herzog von Modena den Breisgau, und der Großherzog von Toskana Salzburg erhielt, daß die geistlichen Fürsten ihre Länder verloren, und also auch die alten
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