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1. Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 165

1918 - Paderborn : Schöningh
165 Sicilien, Neapel, Sardinien und die neuerworbenen Besitzun-gen in Amerika), auerdem die habsburgisch-sterreichischen Lande. Der neue Herrscher nutzte sich aber bei seiner Wahl zu einem Ver-trage1 verstehen, der die kniglichen Rechte in Deutschland noch mehr einengte. Er nutzte oersprechen, keine fremden ftriegsvlfer ins Reich zu führen, ohne Zustimmung der Rurfrsten feinen Reichskrieg zu führen, feinen Reichstag zu halten und feine Steuern auszuschreiben, die Reichsmter nur an einheimische Edle zu vergeben u. a. 2. Das Wormser Edikt (1521). Der junge Kaiser mar anfangs zu strengem Verfahren gegen den gebannten khnen Augustinermnch geneigt. Aber durch die zu Worms auf einem Reichstage versammelten Reichsstnde Uetz er sich bestimmen, Luther unter dem Schutze sicheren Geleites vor den Reichstag zu laden. Hier wurde dieser ausgefordert, feine Schriften zu widerrufen. Da er nach kurzem Bedenken den Widerruf mit Entschiedenheit verweigerte, wenn man ihn nicht aus der Heiligen Schrift widerlege, schritt der Kaiser gegen Luther als Ketzer ein, verhngte in dem Wormser Edikt" der ihn und seine Anhnger die Reichsacht und verbot die weitere Verbreitung seiner Lehre (1521). Aber das Edift blieb ohne Wirfung. Luther wurde bei seiner Heimfehr vom Reichstage auf Veranlassung seines Gnners, des Kur-frsten Friedrich des Weifen, von oerfappten Rittern auf die Wartburg gebracht. Hier arbeitete er, mitten in der Einfamfeit des Th-ringer Waldes den Augen der streitenden Parteien entzogen, feine Lehre weiter aus und begann feine durch Kraft der Sprache ausgezeichnete Bibelbersetzung. Gleich nach dem Schlutz des Reichstages zu Worms verliefe der Kaiser Deutschland und bergab die Regierung einem Reichsregiment unter dem Vorfitze seines Bruders Ferdinand, dem er auch die sterreichischen Lnder berliefe. Der Kampf gegen den König Franz I. von Franfreich nahm ihn fr die nchsten acht xsahre in Anspruch. Bei seiner langen Abwesenheit aus dem Reiche konnte sich die lutherische Lehre ungestrt ausbreiten. Iii. Die zwei erste Kriege Karls V. gegen Frankreich (15311536 mtb 15371539). 1. Die Veranlassung. Ein Grund zur Feindschaft zwischen Karl V. und dem franzsischen Könige Franz I. war schon dadurch gelegt, datz 1 Solche Abmachungen wurden seitdem unter dem Namen Wahlkapitu-lationen" bei der Erhebung der deutschen Kaiser blich.

2. Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 166

1918 - Paderborn : Schöningh
166 Die Zeit Karls V. Karl bei der Bewerbung um die deutsche Krone der seinen Nebenbuhler Franz den Sieg davongetragen hatte. Auerdem mute die gewaltige Ubermacht des Habsburgischen Hauses, das mit seiner groen Lndermasse Frankreich im Sden und Osten um-klammerte, fr Franz I. gefahrdrohend erscheinen. Endlich machte jeder von beiden Ansprche ans Besitzungen des anderen: Karl auf das Herzogtum Burgund, das aus der burgundischen Erbschaft seiner Gromutter Maria an Frankreich gekommen war, sowie auf das Her zogtum Mailand als deutsches Reichslehen; dieses war erst vor kurzem durch den Sieg bei Marignano (1515) an Frankreich gefallen. Franz I. erneuerte dagegen die schon frher geltend gemachten Erb ansprche Frankreichs auf Neapel. So entbrannte um den Besitz der Lnder Burgund, Mailand, Neapel der Krieg. 2. Erster Krieg mit Franz I. (15211526). Karl schlo gegen Frankreich mit England und dem Papste Leo X. ein Bndnis. Die Franzosen muten vor den deutschen Landsknechten unter Georg Frundsberg Mailand rumen. Zum Unglck fr den franzsischen König fiel fein bedeutendster Vasall, Karl von Bourbon, aus Rache von ihm ab und trat zum Kaiser der. Vor P a v i a kam es zur Schlacht, in der Franz I. vllig besiegt wurde und selbst in Gefangenschaft geriet (1525). In Madrid unterzeichnete er den Frieden; er entsagte allen Landansprchen, versprach auer Mailand auch Burgund herauszugeben und bekrftigte den Frieden durch einen Eid und durch die Stellung feiner Shne als Geiseln. Er hatte aber vor seinen Rten im voraus schriftlich erklrt, er wolle den erzwungenen Eid nicht halten. Daher behauptete er nach seiner Freilassung, an den Eid nicht gebunden zu sein, und verweigerte die Herausgabe Burgunds. Da das Glck des Kaisers allen Mchten gefahrdrohend schien, nderte sich nach dem Madrider Frieden ihre Parteistellung. England, Venedig und der Papst (Clemens Vii.) traten auf die Seite Frankreichs. So begann Karl von neuem den Krieg um die Behauptung feiner Stellung in Italien. 3. Zweiter Krieg mit Franz I. (15271529). Ein Heer deutscher Landsknechte unter Frundsberg vereinigte sich in Oberitalien mit Karls spanischen Truppen unter Karl von Bourbon. Sie richteten ihren* Marsch gegen Rom. Unterwegs brach in dem Heere, das der die sumige Zahlung des Soldes erbittert war, eine Meuterei aus. Vergebens suchte Frundsberg durch eine Ansprache den Aufruhr zu stillen; mitten in der Rede wurde er vom Schlage gerhrt. Karl von Bourbou

3. Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 180

1918 - Paderborn : Schöningh
180 Calvin mute unter Franz I. wegen seines Ubertrittes zur neuen Lehre Frankreich flchtig verlassen. Spter lie er Ich in Genf nieder, wo die Refor-matten bereits Aufnahme gefunden hatte. Wegen der strengen Zucht, die er auferlegte, mute er vor einer Gegenpartei flchten, wurde aber nach einer dreijhrigen Verbannung zurckgerufen (1541) und fhrte in Genf feine Kirchen-verfaffung ein. Gleich Zwingli wich Calvin von Luther in der Abendmahlslehre ab und verlangte strengste Einfachheit des Gottesdienstes. Die kirchliche Vollgewalt bertrug er der Gemeinde; aber trotz dieser demokratischen Grundlage bte Calvin ein eigentmliches theokratisches Regiment aus. Vergehen gegen die brgerliche Ordnung wurden oft mit kirchlichen Strafen, Verfehlungen gegen die Sittlichkeit und die eigene Lehre mit unerbittlicher Strenge, nicht selten selbst mit dem Tode geahndet. So wurde der spanische Arzt Michael Servedo wegen einer abweichenden Auffassung der Trinittslehre hingerichtet. Die grte Wirkung bte die reformierte" Lehre Calvins durch die Propaganda aus, die sie in den vom Luthertum fast unberhrten romanischen Lndern, namentlich Frankreich, sowie in den Nieder-landen, in Schottland und England machte. 104. 2. Schweden, Dnemark und Norwegen. Erst gegen Ausgang des 9. Jahrhunderts hatten sich im nrdlichen Europa durch die allmhliche Verschmelzung kleiner Gebiete die drei Knigreiche Dnemark, Norwegen und Schweden gebilbet. Knut der Groe (f 1035, s. S. 63) vereinigte die Kronen von Dnemark und Norwegen und gewann auch die Herrschaft der England. Nach seinem Tode aber zerfiel das gewaltige Reich in seine alten Bestanbteile. Die innere Zerrttung der nordischen Reiche, insbesondere Dne-marks (etwa seit der Zeit des Interregnums), verschaffte der deutschen Hansa die Handelsherrschaft im baltischen Meere. Eine Rckbewegung begann, als unter derknigin Margarete die ftronen Dnemarks, Norwegens und Schwedens vereinigt wurden (Union zu Calmar in Schweden, 1397). Indes wurden die Schweden der Vereinigung mit Dnemark bald berdrssig und erhoben selbstndige Neichsverweser. Der gewaltttige König Christian Ii. (aus dem Hause Olden-brg) suchte die Selbstndigkeit Schwedens mit Gewalt zu brechen; er nahm Stockholm ein und lie viele Edle, Geistliche und Brger hinrichten (1520). Aber Gustav aus dem Hause Wasa trat als der Rcher des Stockholmer Blutbades auf. Unter vielen Gefahren und 21bem teuern den Verfolgern entronnen, rief er die tapferen und freiheitlieben-den Bauern in Dalekarlien zum Befreiungskampfe auf, eroberte, von lbischen Schissen untersttzt, Stockholm wieder und befreite Schweden von der dnischen Herrschaft. Der Befreier Gustav Wasa wurde zum Könige von Schweden gewhlt (1523).

4. Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 188

1918 - Paderborn : Schöningh
188 Das Zeitalter der Gegenreformation. den beiden Bndnissen standen sich also die ltere (Pfalz) und die jngere (Bayern) Linie des Hauses Wittelsbach entgegen. Zwischen den beiden Bnden drohte sich alsbald in dem jlich-clevischen Erbfolgestreite der offene Krieg zu entspinnen. d) Der jlich-clevische Erbfolgestreit (16091614). Im Jahre 1609 starb der kinderlose Herzog Johann Wilhelm von Jlich, Eleve und Berg (Hauptstadt Dsseldorf, alle drei Herzogtmer am Niederrhein), dem auch die Westflischen Grafschaften Mark (Stadt Hamm) und Ravensberg (Stadt Bielefeld) gehrten. Auf Grund ihrer Verwandtschaft mit Schwestern des verstorbenen Herzogs erhoben besonders zwei Fürsten Ansprche auf die Erbschaft: 1. Johann Sigismund, Kurfürst von Brandenburg, vermhlt mit (Anna,) einer Tochter des Herzogs Albrecht Friedrich von Preußen und der ltesten Schwester (Maria Eleonore) des Herzogs von Jlich; 2. der Pfalzgraf Wolfgang Wilhelm von Pfalz-Neu-brg (wozu auch ein Teil der Oberpfalz gehrte) als Sohn einer jngeren Schwester (Anna) des verstorbenen Herzogs. Johann Sigismund von Brandenburg und Wolfgang Wil-Helm von Pfalz-N eub ur g vereinigten sich zunchst, um jeden Anspruch eines Dritten auszuschlieen, zu gemeinsamer Besitznahme des Erbes (Vertrag zu Dortmund, 1609). Der Kaiser aber erklrte die Besitzergreifung fr eine Verletzung des Reichsfriedens und beauftragte den Erzherzog Leopold, das Land zu besetzen. Die beiden Fürsten fanden Untersttzung bei der Union, und auch Heinrich Iv. von Frankreich stellte ihnen seine Hilfe in Aussicht. Indes Heinrich Iv. wurde bald darauf inmitten seiner Kriegsrstungen ermordet. Da hiermit die Aussicht auf das Eingreifen Frankreichs schwand, verstndigte sich die Union mit der Liga, die drohte, zu gegenseitiger Abrstung, während die possidierenden" d. h. besitzergreifenden Fürsten den Erzherzog Leopold mit Gewalt aus Jlich vertrieben (1610). Indessen bald kam es zwischen den beiden Fürsten selbst wegen der Auseinandersetzung der die Erbschaft zu Streitigkeiten, die eine Verschiebung der Parteien zur Folge hatten. Der bisher luthe-rische Wolfgang Wilhelm heiratete die Schwester des Herzogs Mari-milian von Bayern, trat zum katholischen Bekenntnisse der und erhielt dadurch die Untersttzung der Liga und der spanischen Truppenmacht aus den Niederlanden; der Kurfürst von Brandenburg wandte sich da-mals dem reformierten Bekenntnisse zu und gewann dadurch zu der Hilfe der Union die des hollndischen Statthalters Moritz von Oranien. Nach kurzem Kriege einigten sich die beiden Prtendenten im Vertrage zu

5. Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 192

1918 - Paderborn : Schöningh
192 Das Zeitalter der Gegenreformation. den kraftvollen und beim Volke beliebten Rntg der Dolch eines Fanatikers (1610). Unter seinem 6ol)nillm-Lg Xiii. (16101643), fr den wh rend seiner Minderjhrigkeit seine Mutter Mariavonmedici (Heinrichs Iv. zweite Gemahlin) die Regentschaft fhrte, begann wieder eine unwrdige Gnstlingswirtschaft, bis der Kardinal Herzog vonjk iche -He u die Leitung der Regierung bernahm. Diese hat er bis zu seinem Tode mit sicherer Hand gefhrt (16241642). Irrt Innern verfolgte er den Grundsatz, die knigliche Macht unumschrnkt zu machen. Daher brach er auch die Sonderstellung der Hugenotten, die mit Wen festen Pltzen gleichsam einen Staat im Staate bildeten. Trotz der Untersttzung der Englnder eroberte er ihren wichtigsten Sicher-heitsplatz 2a Rochelle und nahm ihnen ihre Vorrechte, belie ihnen aber ihre freie Religionsbung. Nach aufren ging Richelieus Politik dahin, Frankreich aur h e r r \ ck e n b ettwa ch 1 in Europa zu erheben und das bergewicht des habsburlimen.-L>auses zu brechen. Daher begnstigte er im^reltzigwngen Kriege die Auflehnung der deutschen Protestanten gegen den Kaiser, wute immer neue Gegner gegen sterreich ins Feld zu führen und trat zuletzt offen in den Krieg gegen den Kaiser und dessen spanischen Verbndeten ein. Whrend des Krieges mit Spanien entfaltete sich die franzsische Seemacht, zu der bereits Heinrich Iv. den Grund gelegt hatte, zu hoher Kraft, und durch die Anlage von Kolonien in Ost- und Westinbien wrben die Anfnge der franzsischen Kolonialmacht begrndet. 110. Iv. Spanien und der Abfall der Niederlande. Auch nach der Teilung des gewaltigen Besitzes der Habsburger unter die spanische Linie und die sterreichische Linie des Hauses war Philipp Ii. von Spanien (15561598) dermchtigste Herr scher Europas, besonders seitdem Frankreich in die schweren Wirren der religisen Brgerkriege verwickelt war. Ein groes Interesse be-herrschte die Politik Philipps Ii. noch mehr als die seines Vaters: die Erhaltung oder Wiederherstellung der katholisch-kirchlichen Einheit, vor allem in seinen eigenen Lndern. Dieses ist ihm in Spanien und dessen italienischen Nebenlndern mit den Mit-teln der Gewalt gelungen. Aber die Verfolgung biefes Zieles fhrte auch zum Abfall der Niederlanbe von der spanischen Herrschaft. 1. Die Statthalterschaft der Herzogin Margarete von Parma (1559 1567). Die Nied erlande (das heutige Holland. Belgien, Luxemburg und die

6. Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 196

1918 - Paderborn : Schöningh
196 Das Zeitalter der Gegenreformation. bestand nur auf der Aufrechterhaltung des katholischen Glaubens. Daher fielen die ganz katholischen wallonischen Provinzen im Sden ihm zu. Whrend die Provinzen in der Mitte, sprachlich und konfessionell gemischt, schwankten, vereinigten sich die sieben nrdlichen calvinisti-fchen Provinzen auf Oraniens Antrieb in der Utrechter Union (1579) als unzertrennliches Ganzes zu gegenseitigem Schutze. Bald darauf (1581) f agten sie sich frmlich von der spanischen Herrschaft los und erklrten sich fr unabhngig. 4. Der Ausgang des Krieges (1609, 1648). Wilhelm von Ora -nien, der Begrnder der niederlndischen Freiheit, wurde (1584, zu Delft) ermordet. Die Stnde der Nordstaaten whlten seinen Sohn Moritz zum Nachfolger, den die Knigin Elisabeth von Eng land mit einem Hilfs Heere untersttzte. Die offene Einmischung Englands in den niederlndischen Krieg bestimmte Philipp, seine ganze Kriegsmacht gegen England zu werfen. Der Untergang der groen Armada (1588) verhinderte dann Spanien vollends, den Krieg in den Niederlanden siegreich durchzufhren. Zwar fgten sich die sdlichen Niederlande wieder vollstndig der spanischen Herrschaft, die nrdlichen aber behaupteten ihre Unabhngigkeit. Im Jahre 1609 wurde mit den nrdlichen Pro-vinzen ein Waffenstillstand (zu Antwerpen) geschlossen, und im Westflischen Frieden (1648) verzichtete Spanien nach neuen Kmpfen endgltig auf das Land. 5. Der Aufschwung Hollands. Fr den Abfall der nrdlichen Niederlande fand Philipp Ii. eine Entschdigung durch die Er wer-bung Portugals (mit seinen reichen Kolonien in Indien sowie in Afrika und Brasilien), welches (1581) nach dem Aussterben des Herrscher-Hauses an Spanien fiel. Aber die Hollnder, von den portugiesischen Welthandelsmrkten ausgeschlossen, nahmen seitdem die Gelegenheit wahr, ihren Feind auch in Ostindien zu bekmpfen. Mit ihrer kraftvoll emporblhenden Seemacht traten sie als Mitbewerber um den indischen Handel auf, grndeten eine niederlndisch-o st indische Han delsgesellschaft (Kompagnie, 1602), nahmen von Ceylon und den kostbaren Gewrzinseln Besitz und begannen die Kolonisation von Java, wo sie das wichtige Batavia anlegten. An Stelle des unter der unduldsamen spanischen Herrschaft niedergehenden Antwerpen wurde Amsterdam fr lange Zeit der erste Handelsplatz des europischen Festlandes. (der die Blte der niederlndischen Kunst s. am Schlu des Bandes.)

7. Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 134

1918 - Paderborn : Schöningh
134 Von Rudolf von Habsburg bis zur Reformation. und Bhmen wieder unter einem Fürsten vereinigt. (Im Jahre 1526 fielen sie aufs neue und dauernd ans Haus Osterreich.) 2. Das Reich. Friedrich ist der letzte Kaiser, der in Rom gekrnt wurde. Seine Ttigkeit fr das Reich mar hchst unbedeutend. Wichtige deutsche Lnder wurden damals eine Beute fremder Mchte, a) Die raffchaft Holstein stellte sich unter die Herrschaft Christians 1., des Knigs von Dnemark, Norwegen und Schweden, unter der Bedingung, da sie mit dem dnischen Lehnsherzogtum Schleswig auf immer vereint bleiben solle (1460). b) Das Ordensland Preußen geriet unter die Gewalt der Polen (1466, s. S. 148). Das Reich wurde wieder durch das berhandnehmende Fehdewesen zerrttet. Der Rurfrst Albrecht Achilles von Brandenburg geriet mit der Reichsstadt Nrnberg, andere Fürsten mit schwbischen Stdten in Fehden, welche den zweiten groen Stdtekrieg (um 1450) zur Folge hatten. Eine volle Entscheidung wurde nicht herbeigefhrt, aber wieder litt das platte Land schwer unter den Verheerungen des Krieges. 3. Das Konzil zu Basel (1431-1449) nahm die Beratung der die Reformation an Haupt und Gliedern wieder auf, doch scheiterte auch dieser Versuch. In dem Wiener Konkordat erlangte Kaiser Friedrich vom Papste nur geringe Zugestndnisse. Die beklagten Mistnde in der Kirche blieben fortbestehen. Die im Laufe der Jahrhunderte reich gewordene Kirche war verweltlicht. Die untere Geistlichkeit, selbst oft wenig gebildet, vernachlssigte die Aufgaben der Seelsorge und der Jugenderziehung, deren sich die Städte durch Errichtung von Stadt-schulen anzunehmen begannen, und sie gab durch ihren sittlichen Wandel mannigfachen Ansto. An der hheren Geistlichkeit hatte man auerdem die einseitige Bevorzugung des Adels und die bertragung mehrerer Pfrnden an dieselbe Person zu tadeln. Weitere Beschwerden trafen das Papstturn, welches die Vergebung vieler Amter beanspruchte, die Kirchen willkrlich besteuerte (z. B. Palliengelder bei der, Verleihung des erzbischflichen Palliums), seine Gerichts-barkeit ausdehnte und vielfach Klster von der bischflichen Gewalt befreite und der eigenen unterstellte. 4.Erwerbung Burgunds durch Maximilian. Sowenig Friedrich Iii. fr das Reich sorgte, so eifrig dachte er an die Erweiterung der fter-reichifchen Hausmacht. (Sein Wahlspruch Austriae Est Imperare Orbi Universo, d. h. sterreich soll herrschen der die ganze Welt.) In diesem Streben begnstigten ihn die Verhltnisse in Burgund. Das franzsische Herzogtum Burgund (die Bourgogne, mit der Stadt Dijon) hatte sich, seitdem es ein franzsischer Prinz erhalten hatte (1363), durch Erbschaft und Vertrge um andere franzsische Gebiete (Flandern, Artois) und namentlich um deutsche Gebiete

8. Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 203

1918 - Paderborn : Schöningh
Der niederschsisch-dnische Krieg. 203 Sldnerfhrer voll Leichtsinn und bermut. Er war Administrator des Bistums Halberstadt und entschied sich auch darum fr die Sache des pflzischen Kur-frsten, weil er frchtete, der Kaiser knne ihm sein skularisiertes Bistum nehmen. Der Markgraf von Baden-Durlach war der einzige Fürst der Union, der den Kurfrsten nicht preisgab; doch trat er, bevor er sein Sldnerheer in den Kampf fhrte, die Regierung seinem Sohne ab. Tilly erlitt durch Mansfeld eine Niederlage, besiegte aber den Markgrafen von Baden-Durlach und den Halberstdter Chri-stian (1622). Durch diese Siege machte er dem Kriege in der Pfalz ein Ende. Zum Lohne fr den hilfreichen Beistand verlieh der Kaiser (1623) dem Herzoge Maximilian von Bayern die pflzische Kur. Die bei der Eroberung Heidelbergs erbeutete Bibliothek mit wert-vollen Handschriften schenkte Maximilian dem Papste. Christian von Braunschweig, welcher ebenso wie Mansfeld vor Tilly nach Holland zurckgewichen war, rckte bald wieder der die deutsche Grenze in Niedersachsen ein. Tilly zog darauf gleichfalls nach Norddeutschland und brachte ihm bei Stadtlohn (in Westfalen) eine so entscheidende Niederlage bei, dah er sich nur mit Mhe nach Holland retten konnte (1623); dann blieb der ligistische Feldherr mit seinem Heere in Niedersachsen stehen. Ii. Der niederschsisch-dnische Krieg (16251630.) 8 114- 1. Der niederschsische Kreis und das Ausland. Durch die Siege Tillys wurde die Macht der Liga und des Kaisers so gehoben, da viele norddeutsche protestantische Fürsten sich im Besitze der skularisierten geistlichen Stifter bedroht fhlten und auch mehrere auswrtige Staaten sich dem Wachstum der kaiserlichen Macht entgegenwarfen. Mit eng lischem Gelde konnten Ernst von Mansfeld und Christian von Braunschweig zum Schutze der verbndeten Fürsten des niederschsischen Kreises neue Truppen anwerben, und Eng -lartd, die Niederlande und Dnemark verpflichteten sich durch ein Bndnis im Haag, gemeinschaftlich ein Heer gegen den Kaiser zu unterhalten (1625). Die Fhrung dieses Heeres bernahm Chri-st i a n Iv., König von Dnemark und Kreis ob erster des niederschsischen leises, um so bereitwilliger, weil er seinen Sohn in der Behauptung der skularisierten Bistmer Bremen und Verden zu schtzen suchte. 2. Wallensteins erstes Auftreten. In dieser Verlegenheit und imt nicht bestndig von dem Herzoge von Bayern abzuhngen, dem er noch sr die aufgewandten Kriegskosten Obersterreich verpfndet hatte, wnschte der Kaiser ein eigenes Heer aufzustellen. Da er bei der schpfung des Staatsschatzes selbst keine Mittel zur Ausrstung einer

9. Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 210

1918 - Paderborn : Schöningh
210 116. Iv. Der schwedisch-franzsische Krieg (16351648). Indes durch die Einmischung Frankreichs wurde der unselige Krieg metter gesponnen. Der franzsische Minister Richelieu suchte das Haus Habsburg zu schwchen, damit es Frankreichs Absichten auf Ver-grtzerung durch das Elsa und andere linksrheinische Gebiete keinen Widerstand entgegensetzen knne. Daher erneuerte er die frheren Ver-trge mit den Schweden und stellte jetzt selbst ein Heer ins Fett). So stand auf der einen Seite der Kaiser im Verein mit Bayern, mehreren norddeutschen Fürsten und Spanien, auf der anderen Frankreich und Schweden, m v-V v -h: \: ' y ^ Der Kriegsschauplatz war ein zweifacher; am Oberrhein und in Bayern kmpfte das ligistifche Heer gegen die Franzosen, in den E l b g e g e n d e n das kaiserliche und das schsische Heer gegen die Schweden. Whrend der schwedische Feldherr Bart er (durch einen Sieg bei Wittstock, in der Mark, 1636) den Fortschritten der Kaiserlichen ein 3tefleitet wurde der khne ligistifche Reitergeneral Johann von W e r tj bei einem Einfalle in Frankreich durch den Herzog"te r n h a r d von Weimar zurckgedrngt. Dieser eroberte das sterreichische Elsa. Als er pltzlich starb, nahm Frankreich sein fhrerloses Heer in Sold und zog die gemachten Eroberungen an sich. Die franzsischen Heere kmpften unterjluremte und Eonde meist siegreich am Oberrhein und in Bayern. 'Denwwebtschen Waffenruhm hielt Torstenson, der begabteste Feldherr aus der Schule Gustav Adolfs, besonders"berhmt durch feine schnellen Mrsche, aufrecht, der zweimal auf seinen Vormrschen die kaiserliche Hauptstadt selbst er-schreckte. Da der Krieg ohne rechte Ziele und Plne gefhrt wurde, artete er immer mehr in einen mit barbarischer Grausamkeit gefhrten Ver-heerungs- und Plnderungskrieg aus. Endlich, als der schwedische General Knigsmark eben die Kleinseite von Prag eingenommen hatte, erscholl die langersehnte Botschaft des Friedens. So fand der Krieg in Prag, wo. er feinen Anfang genommen hatte, auch sein Ende. 117. V. Der Westflische Friede (1648) ? Bereits fett dem Jahre 1640 hatte man an dem Friedens werfe gearbeitet. Endlich wurde im Jahre 1648 zu Mnster, wo die Gesandten des Kaifers Ferdinand Iii. (16371657) und der katholischen Stnde mit Frankreich, und zu Osnabrck, wo sie mit den Schweden und den protestantischen Stnden unterhandelten

10. Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 117

1913 - Paderborn : Schöningh
117 stdtischen Patriziat, das lange die Herrschaft int Rate der stdtischen Gemeinde hatte. Nachdem Friedrich Ii. die wachsende Macht der Städte zugunsten der Fürsten eingedmmt hatte, zeigte sich in der Verbindung der westdeutschen Städte zu einem rheinischen Bund (1254), da die Städte anfingen, sich als gleichberechtigte Glieder des Reiches neben den Fürsten zu fhlen. Vi. England und Frankreich. 71 1. Das Ubergewicht Englands. In Frankreich starb das Haus der Karolinger 987 aus. Ihren Nachfolgern, den Cape-tingern (9871328), gelang es, die Thronfolge in ihrer Fa-milie zu sichern. Auch hier hatte indessen das Knigtum gegen die mchtigen Vasallen oft einen schweren Stand. Der mch-tigste Lehnsmann des franzsischen Knigs aber wurde der Herzog Wilhelm von der Normandie, der den Knigsthron in England gewann (1066). Aus der Vereinigung der verschiedenen angelschsischen Knigreiche war unter Egbert von Wessex im Jahre 827 das einheitliche Reich England entstanden. Der junge Staat wurde lange von den dnischen Normannen bedrngt, die auf wiederholten Raubzgen seine Ksten heim-suchten und allmhlich auch einen Teil des Landes in Besitz nahmen. Mit Erfolg erwehrte sich Alfred der Groe (t 901) der Dnen, doch im 11. Jahrhundert (seit 1016) kam ganz England unter die Herrschaft des Dnenknigs Knut, der auch Norwegen und einen Teil Schwedens beherrschte. Nachdem die englische Krone an das angelschsische Haus zurckgefallen war, brachen Thronstreitigkeiten aus. Gegen Harald machte der Herzog Wilhelm von der Normandie Ansprche auf die Herr-fchaft und besiegte seinen Gegner bei Hostings (1066), wo Harald fiel. Durch die nun erfolgende starke normannische Einwanderung wandelte sich die Sprache der Angelsachsen in eine germanisch-romanische Mischsprache um. Das Verhltnis zwischen Frankreich und England spitzte sich noch mehr zu, seitdem die englische Krone an den Urenkel Wil-Helms I., Heinrich Ii. aus dem Hause Anjou (oder Plan-tagenet), gefallen war (1154). Denn Heinrich besa die Hlfte Frankreichs. Als Erbe der normannischen Könige hatte er die Normandie, von seinem Vater erbte er dazu Anjou, Maine und Touraine, und durch Heirat gewann er noch Poitou, Guyenne und Gascogne. Diese ungeheure Macht ihres Vasallen nutzte die franzsischen Könige zu immer neuen Feindseligkeiten gegen England anreizen.
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