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1. Vaterländische Erdkunde - S. 9

1897 - Braunschweig : Wollermann
weniger warm für uns, so daß von unserer Regierung der Oftgrenze gegen früher mehr Beachtung geschenkt werden muß, namentlich seit Frankreich so eifrig um Rußlands Gunst wirbt.) Die Grenzen gegen Österreich fallen in der Hauptsache mit den Sudeten, dem Erzgebirge und dem Böhmerwald zusammen. Zwar sind auch hier mannigfach Lücken — u. a. die Donaus^assg, — und die Gebirge haben zahlreiche Übergänge, so dass die beiden Länder durch ca. 20 Eisenbahnen miteinander verbunden werden konnten, aber das kann zur Zeit, wo Deutschland und Österreich eng befreundete Mächte sind, keine Besorgnis erregen. Im Süden schützt der mächtige Alpenwall hinreichend gegen feind- liche Einbrüche. — 6. Deutschlands Geschichte und Kultur, beeinflußt durch die Lage. Die centrale, zu großeu Teilen offene Lage ist im Laufe der Geschichte häufig verhängnisvoll für Deutschland geworden. 1. Von Osten her, der Donau- straße solgeud (s. o.) brachen verwüstend die Hunnen herein, durch deren Vorstoß bekanutlich fast alle deutschen Stämme in Bewegung gerieten. Durch dasselbe Thor drangen später wiederholt die Magyaren, bis Heinrich I. nud Otto I. ihren räuberischen Gelüsten ein Ziel setzten. Ebenfalls von Osten her kamen die Slaven, das Land bis zur Elbe füllend, nachdem die früher hier seßhaften deutschen Stämme, vom Strudel der Volkerwanderung erfaßt, westwärts abgezogen wareu. — 2. Im Westen versuchte Frankreich, nachdem es in dem- selben Maße erstarkt war, in dem Deutschland durch Uneinigkeit sich geschwächt hatte, mit großer Zähigkeit, deutsches Gebiet an sich zu reißen. Zunächst be- teiligte es sich am dreißigjährigen Krieg und trug als Beute das Elsaß, aller- dings ohne die freien Reichsstädte, wie Straßburg u. a., davou. Daun folgten die Raubkriege Ludwigs Xiv., dereu zweiter Lothringen zu Fraukreich brachte, und deren dritter gegen die Pfalz gerichtet war. An 1200 Städte und Dörfer, darunter Heidelberg, Speier und Worms, wurden eingeäschert, und noch heute erzählt die Heidelberger Schloßruine von jenen schrecklichen Zeiten. Kaum 100 Jahre später treffen wir die Franzosen, am siebenjährigen Kriege teilnehmend, wieder mitten in Deutschland, und nur dem tapferen Preußeuköuig ist es zu danken (Roßbach), daß nicht wiederum deutsche Gebiete an den ländergierigen Nachbar fielen. Es folgt die Zeit der Revolutionskriege und im Anschluß daran die Gewaltherrschaft Napoleous. Halb Deutschland gehorchte ihm, und die französische Grenze wurde über Hamburg und Lübeck hinaus bis an die Ostsee verlegt. Durch die offeue Westgrenze herein und durch die offene Ost- grenze hinaus wälzte sich dann die ungeheure Armee, die Napoleon gegen Rußland ins Feld führte. Und als dann endlich sein Stern zu erlöschen be- gann, da wurden all die Schlachten, in denen das Schicksal fast ganz Europas zur Entscheidung kam, naturgemäß in Deutschland als dem Mittelpunkte des Erdteils ausgesochten. 55 Jahre später dachten die Franzosen abermals Deutsch- land iu einem „Spaziergang" zu durchstreifen, aber jetzt endlich hatte das deutsche Volk seine 200jährige Schwäche überwunden und trat dem Erbfeind mit seiner alten Urkraft entgegen, diesmal die Schlachten auf französischen Grund und Boden verlegend. — 3. Im Norden faßten seit dem 30jährigen Krieg die Schweden festen Fuß. Ihre vollständige Verdrängung gelaug den preußischen Königen erst 1815. Selbst das kleine Dänemark versuchte eine

2. Vaterländische Erdkunde - S. 289

1897 - Braunschweig : Wollermann
— 289 — Rußland, Deutschland, Österr.-Ungarn. Frankreich, Großbril. zu einander wie 15 : 5 : 4 : 4 : 2j) während die Länderflächen sich Verhalten wie 53 : 5 : : 5 : 3 Es baut also das 10mal so große Rußland nur 3 mal soviel Getreide, und da die anderen Staaten schon in der Zahl hinter Deutschland zurückbleiben (obgleich sie teilweise, wie Österreich-Ungarn, noch größer sind), so dürfen wir behaupten, daß Deutschland den höchstentwickelten Ackerbau in Europa hat (und, dürfen wir hinzufügen, auf der Erde überhaupt). (Auffällig ist die genüge Getreideproduktion Englands. Dieselbe ist jedoch nicht in den Fruchtbarkeitsverhältnissen, sondern in dem Überwiegen der Industrie begründet, welch letztere durch die Gesetzgebung und durch die ganzen Verhältnisse mehr begünstigt wurde.) — Trotz dieser großartigeu Getreideproduktion können wir unfern eignen Bedarf nicht decken. Es mußten 1894 über 3 Millionen t eingeführt werden (und zwar reichlich 1 Mill. t Weizen aus Argentinien, den Ver- einigten Staaten, Rußland und Rumänien, reichlich 1/2 Mill. t Roggen aus Rußland und Rumänien, reichlich 1 Mill. t Gerste aus Rußland, Osterreich- Ungarn und Rumänien, fast */2 Mill. t Hafer aus den Vereinigten Staaten, Rumänien und Rußland). Von dem reichlich fabrizierten Mehl kann dann ca. 1 Mill. t wieder ausgeführt werden (namentlich nach England). Gleichfalls einführen mußten England (6^ Mill. t), Frankreich (2x/2 Mill. t), Nieder- lande und Belgien, also diejenigen Länder, die wie Deutschland eine blühende Industrie und infolgedessen eine dichte Bevölkerung besitzen. — Ausführen können in Europa Rußland (über 5 Mill. t, namentlich Roggen), Rumänien (l1/4 Mill. t) und Österreich (richtiger Ungarn, 1j2 Mill. t). Dazu kommen dann noch die ausführenden Staaten der anderen Erdteile. ^) Wie sehr sich der Ackerbau gegeu früher gehoben hat, sehen wir daraus, daß man zu Aufaug dieses Jahrhunderts auf 1 ha 7—8 hl Roggen (ä ca. 75 kg, genauer 72,75 kg) erntete, jetzt dagegen (nach dem Durchschnitt 1875—1886) 15—16 hl, also mehr als das Doppelte. (Weizen 17—18 gegen 7—8, Hafer 26 gegen 14, Gerste 17—18 gegen 12). Dieser Fortschritt ist erreicht durch eine gründlichere Bearbeitung, wobei man sich zweckmäßigerer Gerätschaften (neukonstruierte Pflüge:c.) bedienen konnte, ferner durch Übergang zu einer richtigeren Fruchtfolge, durch reichlichere Erzeugung von Natur- 1) In Millionen hl nach Hübner-Jurascheks Tabellen für 1893 in Rußland 769.0, Deutschland 249,6, Österreich- (93,2) Ungarn (112,4) 295,6, Frankreich 195.1, Großbritannien und Irland 104,7. Man rechnet 1 hl Weizen — 76,5 kg 1 „ Roggen = 72,75 „ 1 „ Gerste — 63,0 „ 1 „ Hafer —45,25 „ 1 „ Buchweizen— 58,75 „ 2) In Geld umgerechnet führten aus (nach Langhans Handelsatlas) Rußland für 902 Mill. Mark die vereinigten Staaten „ 700 „ Rumänien „ 275 Ungarn „ 147 " Argentinien „ 116 Britisch-Ostindien „ 104 Harms, Vaterländische Erdkunde. lg

3. Vaterländische Erdkunde - S. 308

1897 - Braunschweig : Wollermann
— 308 — deutsche Eisenbahn wurde 1835 zwischen Nürnberg und Fürth, die erste größere Strecke 1839 zwischen Leipzig und Dresden erbaut. — (Ganz Europa hatte 1892: 237 Tausend, die Vereinigten Staaten 282 Tausend, die ganze Erde 654 Tausend km Bahnen. Es ist das eine Strecke, die 16 mal um die Erde, l3/4 mal nach dem Mond reicht.) Das Po st Wesen Deutschlands ist so musterhaft eingerichtet, daß es durch seine Pünktlichkeit und Sicherheit allen anderen Staaten als Vorbild dienen kann. An der Spitze desselben steht z. Z. der weithin berühmte Staatssekretär Dr. Stephan, der Begründer des Weltpostvereins, dem ganz Europa, der größte Teil Amerikas und Teile Asiens, Afrikas und Australiens mit im ganzen 800 Mill. Menschen angehören. Im Gebiet desselben kostet die Frankierung von Postkarten 10 Pf., von Briefen bis zu 15 g 20 Pf. Auf Grund dieser Bestimmungen kann man also eine Nachricht für zehn Pfennige beispielsweise nach Afrika befördern lassen! Keine andere Einrichtung lehrt die Menschheit so nachdrücklich, was sie ermöglichen kann, wenn sie sich in Einigkeit zusammenschließt! (Österreich-Ungarn steht mit Deutschland in besonders engem Verband; beide Länder behandeln sich gegenseitig als Inland; es kostet also ein Brief nach Österreich nur 10 Pf., eine Postkarte 5 Pf. :c.) — Welch eine Riesenarbeit die deutsche Post alljährlich zu bewältigen hat, zeigen einige Zahlen. An Briefsendungen wurden 1891 ca. 2000 Mill. (in Großbritannien 2100, in Frankreich 1600 Mill.) und durch Postaufträge, Postanweisungen, Post- Nachnahmen rund 9000 Mill. Mk. vermittelt. (Die Briefsendungen pr. Kopf berechnet wird Deutschland von England und der Schweiz übertrofsen. Die betreffenden Ziffern sind 54, 37, 34 Briefe pr. Kopf. — In Frankreich 27, in Belgien 26.) — Bayern und Württemberg verwalten ihr Postwesen selbst, haben also besondere Briefmarken ?c.; alle anderen deutschen Staaten bilden das Reichspostgebiet. Die Länge der Telegraphen - Drähte Deutschlands beträgt (1893:) 444 Tausend km; (zum Vergleich Eisenbahnen 44 Tausend km). Damit über- trifft es alle anderen europäischen Staaten. (Großbritannien hatte im gleichen Jahre 406 Tausend, Rußlaud 305 Tausend, Frankreich 302 Tausend km Drahtlänge.) 1888 stand Frankreich obenan, und dann folgten Deutsch- land und Großbritannien. Auch in der Telephonie scheint Deutschland die erste Stelle in Europa einzunehmen. d) Deutschlands Außenhandel. (1. Geschichtliches.) Zur Zeit der Karolinger war es das Morgenland, mit dem man Handelsverbindung suchte. Die Donau war deshalb die wichtigste Fahrstraße, Regens bürg der hervorragendste Handelsplatz. In Regensburg schifften sich, beiläufig gemerkt, auch die Kreuzfahrer ein, um bis Serbien zu fahren und dann den Landweg nach Konstantinopel einzuschlagen. — In der Folge übernahmen an Stelle Konstantinopels die italienischen Städte, namentlich Venedig, die Vermittlung zwischen Abend- und Morgenland. Es lagen also wieder süddeutsche Städte den europäischen Haudelsmittelpuukteu am nächsten. Neben Regensburg gelangten Augsburg — (hier die reichen Handelshäuser der Fugger und Welser) — Nürnberg und Ulm zu hoher Blüte. Aber auch die Rheinstädte Süddeutschlands, Straßburg, Speyer, Worms, Mainz, knüpften Verbindungen mit Italien an. Sie vertrieben die morgenländischen Waren, — man tauschte deutsche Leinen- und Wollengewebe und Metallwaren

4. Vaterländische Erdkunde - S. 6

1897 - Braunschweig : Wollermann
erkannten wir bereits. (Wiederholen.) Der mittlere Breitenkreis der nörd- lichen Halbkugel, also der 45., verläuft südlich von Deutschland und zwar geht er u. a. durch das südliche Frankreich, die Lombardei und Rumänien. Während diese Gebiete also genau gleich weit von Äquator und Pol entfernt sind, liegt Deutschland dem Pol etwas näher. Um wie viel, lehrt folgende Berechnung. Durch Deutschland verläuft der 50. Breiten- kreis, und zwar trennt er, der Mainlinie folgend, Norddeutschland von Süddeutschland. Es ist also der Main 50 Grad^), gleich (1h'2)X50) 5550 km vom Äquator, 40 Grad, gleich (111x40) 4440 km vom Pol entfernt (bezw. 15 X 50 — 750 und 15 X 40 — 600 Meilen). Darans folgt, daß die Tem- peratur Deutschlands unter der mittleren Erdtemperatur liegen muß. Während letztere etwa 10" beträgt, kann man erstere mit 8—9° ansetzen. Von den Nachbarstaaten haben Österreich-Ungarn und England eine nuttlere Temperatur von 10°, Frankreich gar von 12°, die mit Deutschland in gleicher Breite liegenden Teile Rußlands dagegen nur 6°, das südliche Skandinavien gleichfalls 6". Die höhere Temperatur Österreichs erklärt sich zum größten Teil aus der südlicheren Lage, diejenige Englands aus der Beeinflussung durch den Ocean (f. S. 38), diejenige Frank- reichs aus beiden Ursachen, während das kältere Klima Skandinaviens durch die nördlichere Lage, dasjenige Rußlands in der Entfernung vom Ocean begründet ist (kontinentales Klima). Der südlichste Punkt Deutschlands, in den Algäuer Alpen gelegen, liegt 471j4° [47° 16'), der nördlichste Punkt, Dorf Nimmersatt, nördlich von Memel, 558/4° (55° 55') vom Äquator. Deutschland erstreckt sich also durch einen Erdraum von — (iiix#1/^) rund 950 km Breite. Der ivestlichste Punkt liegt auf dem 6. (50 52'), der östlichste auj dem 23. (50 52') Grad ö. v. Gr. Im Osten geht die Sonne also (4 Min. X 17 —) 1 Stunde und 8 Minuten früher auf als im Westen. Seit dem 1. April 1893 zeigen jedoch alle Uhren in Deutschland die gleiche Zeit. Es ist nämlich ge- setzlich angeordnet worden, für das ganze Reich die Zeit des 15. Längengrades (Grund! 15. Grad verfolgen!) anzusetzen. Nur die Uhren der Ortschaften, die auf dem 15. Grad liegen (Stargard, Görlitz), zeigen die richtige, die Sonnenzeit. In allen andern Orten Deutschlands sind die Uhren der Sonnenzeit entweder voraus oder hinter ihr zurück.'^) Man nennt diese Einheits-Zeit die Mittel- europäische Zeit (M. E. Z.), weil außer Deutschland auch Österreich-Ungarn und Schweden sie angenommen haben und Italien, die Schweiz und Dänemark in nächster Zeit nachfolgen werden. Veranlaßt wurde die Neuerung durch den sich immer mehr steigernden Eisenbahnverkehr, für den die verschiedenen ^rts- zeiten sehr lästig, ja sogar gefährlich wurden. Auch die Nachbarstaaten im Westen und Osten haben bereits ihre Einheitszeit. In England ist es die Zeit von Greenwich (0°), in Frankreich von Paris (2°, genauer 2° 20'), in Rußland von Petersburg (30°, genauer 30° 20'). — (Berechnung, daß die Uhren in England genau 1 Stunde [in Frankreich ca. 50 Minuten) früher, in Rußland 1 Stunde später zeigen als bei uns.) — Wird die Feststellung der Zeitangabe für die ganze Erde nach diesem Prinzip geregelt, so ergiebt sich eine Einteilung derselben in 24 Zeitzonen mit je 1 Stuude Differenz. Maßgebend für die einzelnen Zonen würden dann fein der 0-Grad, der 15., der 30., 45., 60. u. f. f. (Was ergiebt sich über das Stellen der Uhr bei einer Reise um die Erde?) 1) Eine Strecke in der Heimat nennen, die einen Grad beträgt. (In Schleswig- Holstein: die Strecke Hamburg-Schleswig.) 2) 1 Grad genauer = 111,317 km. _ , 3) Gehen die Uhren in unserm Ort gegen die Sonnenzeit zu früh oder zu spät. Äteviel.

5. Vaterländische Erdkunde - S. 8

1897 - Braunschweig : Wollermann
— 8 — Wir sollten uns nun den Grenzgebirgen und offenen Grenzen zu- wenden. Es erscheint aber zweckmäßig, die Betrachtung dieser Grenzgebiete mit dem folgenden Abschnitt zu verknüpfen. 5. Deutschlands Lage zu den Nachbarstaaten. Deutschland nimmt in Europa eine centrale Stellung ein. Berlin ist vom mittleren Skandinavien soweit entfernt wie vom \mittleren Italien (.1200 km), von der Strasse von Gibraltar soweit wie von der asiatischen Grenze (am Uralßuss; 2400 km). Kein anderer Staat hat so viele Nachbar- länder als unser Vaterland. Im Westen grenzen H., B. u. Fr., im Süden Sch. u. 0. - U., im Osten R. und im Norden D. hinan. Italien ist nur durch die Alpenländer von Deutschland getrennt und konnte Jahrhunderte lang mit ihm unter einem Scepter stehen, und Skandinavien wird nur durch einen verhältnismässig schmalen Meeresarm davon geschieden. Eine zahl- reiche Nachbarschaft bedeutet zunächst eine Gefaltr (Wiederholung nach S. 5), zumal wenn das Land offene Grenzen hat, und solche finden sich leider zahlreich in Deutschland. Die Grenze gegen Frankreich (Atlas, *S. b) beginnt im Süden gleich mit einer breiten Einsenkung zwischen dem Schweizer Jura und dem Wasgenwald, der Burgundischen Pforte, nach der hier belegenen französischen Festung — es ist die Stadt von 20 000 Einw. - Beifort, auch wohl das Bei forter Thor genannt. Durch dasselbe sollte 1871 be- kanntlich Bonrbaki in Deutschland einbrechen, doch wurde dieser verhängnisvolle Plan durch den heldenmütigen Widerstand der Werderschen Truppen, die 43 000 Mann stark, vier Tage lang (Schlacht an der Lisaine, 14.—17. Januar) den Anprall der 150 000 Franzosen aushielten, glücklich vereitelt. Wie einst Leonidas tapfere Scharen die Thermopylen, so deckten Werders Truppen mit gleicher Todesverachtung als eine lebendige Mauer das Thor bei Belfort. —. Nach dem Kriege ist dasselbe namentlich sranzösischerseits sehr stark befestigt worden. — An die Burgundische Pforte schliesst sich als wertvoller Schutzwall der Wasgenwald, aber gleich darauf wendet sich die Grenze in einem Bogen durch das offene lothringische Grenzgebiet, das wieder beiderseits durch Festungen geschützt wird. Deutschland hat hier die neuerworbene, starke Festung Metz, Frankreich u. a. das südlicher gelegene Nancy. — Zum Schutz der deutschen Westgrenze dienen auch die starken Rheinfestungen Strassburg, Mainz, Koblenz (□ an der Moselmündung), Köln und Wesel (G o.n der Lippemündung). (Andere kleinere Festungen müssen hier unbe- rücksichtigt bleiben, verschwiegen werden dars aber nicht, daß die Anzahl der deutschen hinter derjenigen der französischen zurückbleibt.^) Bedenklicher noch erscheint die Grenze gegen Russland, die ohne Ausnahme eine offene ist. Einen Schutz bieten hier erst die weiter west- wärts gelegenen Festungen Posen a. d. Warthe), Thorn (A a- d. Weichsel), Graudenz (O d. Weichsel), Königsberg und Danzig. (Seit dem siebenjährigen Kriege, also durch reichlich ein Jahrhundert, war Rußland der Freund seines preußischen Nachbarn. Nachdem aber an Stelle Preußens ein achtunggebietendes Deutschland getreten ist, fühlt der Riese *) Richter, Deutschland in der Kulturwelt. S. 12 u. 13.

6. Vaterländische Erdkunde - S. 10

1897 - Braunschweig : Wollermann
— 10 — Zeitlang, in einem schönen deutschen Lande wie in seinem Eigentum zu schalten. — 4. Noch muß der vielen Kriege gedacht werden, die fremde Nationen mitein- ander zum Teil auf deutschem Boden aussochten, ohne daß es sich dabei um deutsche Interessen handelte. (Schwedisch-polnischer Thronstreit 1655—60, spanischer Erbfolgekrieg 1701—14, der nordische Krieg 1700—21, der polnische Thron streit von 1733—35, der österreichische Erbfolgekrieg von 1740—48.) Wir sehen: Deutschland ist infolge feiner centralen Lage und seiner offenen Grenzen durch Jahrhunderte der Kriegsschauplatz für ganz Europa gewesen. Es hat denn auch fein Land so viele Schlachtörter als unser Vaterland. — Unsere gefährdete Lage zwingt uns zu den größten militärischen Anstrengungen. Die fehlenden natürlichen Mauern müssen durch die lebendigen Schutzwälle starker Armeen ersetzt werden. Wenn Deutschland stark und den Nachbarn gewachsen ist, dann ist ihm seine centrale Lage nnr von Vorteil, da es dann einen um so vielseitigeren Einfluß ausüben kann. So war es im Mittelalter, als ein Otto I. und ein Barbarossa die Geschicke fast ganz Europas beeinflußten, und anch heute ist Deutschland wieder, das dürfen wir ohne Überhebuug sagen, die erste Macht Europas. So kauu es denn auch aufs neue die schönste Mission eines centralen Landes üben, durch Fernhaltung aller Angriffe auf das eigene Gebiet und durch Vermittelung zwischen den Nachbarn dem ganzen Erdteil einen gerechten Frieden in be- sonders hohem Maße wahren zu helfen. — Doch nicht bloß für Krieg und Kriegsgefahr hat die centrale Lage unseres Vaterlandes besondere Bedeutung, sondern auch für die friedliche Eutwicke- lung ls. oben, S. 5). Zunächst ist eine solche Lage günstig für Handel und Verkehr, indem nach allen Seiten hin Verbindungen angeknüpft werden können. Auch muß sich der Verkehr der Nachbarstaaten miteinander oft zu einem großen Teil durch Deutschland wenden (Transitverkehr, s. oben, S. 7). Schon im Mittelalter war Deutschland der Mittelpunkt des europäischen Handels (Hansa!). Der deutsche Kaufmann beherrschte das nördliche, wie der italienische das südliche Europa. Die Hauptrichtung des Handels ging damals vom Mittelländischen Meer durch Deutschland nach der Ostsee. Gleichzeitig mit Macht und Ansehen ging schließlich auch die Bedeutung des Handels verloren, und erst mit der erneuten Erstarkung gewinnt Deutschland auch zusehends durch Ausbau der Handelsflotte wie der sie schützenden Kriegsflotte und durch schnelle Vermehrung der Schienenwege — Deutschland hat dariu bereits alle europäischen Länder überholt — seine Centralstellung für den Welthandel wieder. Berlin wird immer mehr, was es nach seiner Lage sein kann (s. oben, S. 8), der Mittelpunkt des europäischen Binnenhandels. — Aber auch auf dem Gebiet der geistigen Kultur kann ein centralgelegenes Land leichter als jedes andere die Führung haben, und Deutschland hat sie ohne Zweifel. Es sei hier nur aus vier Thatsacheu hingewiesen. Erstens: Kein Staat hat bis jetzt die Höhe des deutschen Schulwesens und den Grad deutscher Volksbildung erreicht.*) gerner: Wohl kein Volk kann in Vergangenheit und Gegenwart einen i) Doch: „Was du ererbt von deinen Vätern hast, erwirb es, um es zu besitzen." Bereits lassen sich manche Stimmen vernehmen, die auf die außerordentlichen Fortschritte des Bildungswesens anderer Nationen, speziell des französischen, hinweisen, und dringend mahnen, in der Fortentwicklung des Volksschul- und Volksbildungswesens nicht zu rasten. Ein Staat, der, wie Deutschland, gezwungen ist, ungeheure Summen ans seine Wehrkraft zu verwenden, steht erklärlicherweise in Gefahr, auf andern Gebieten sparsamer zu sein

7. Vaterländische Erdkunde - S. 48

1897 - Braunschweig : Wollermann
— 48 — an. (In der benachbarten Pyrenäen-Halbinsel waren Ausgang der siebziger Jahre noch s/4 der Bevölkerung ohne Schulbildung. Inzwischen ist Schulzwang eingeführt, und die Verhältnisse bessern sich.) Italien hat Schulzwang vom 6. bis 9. Lebensjahr; 1885 waren aber die Hälfte der Rekruten uoch Analphabeten. — Auf deu Balkanstaaten ist, wie auf der Pyrenäen-Halbinsel, noch ca. 3/4 der Bewohner ohne Schulbildung. Nicht viel besser sieht es in Rußland aus, wo reichlich 2/S aller Rekruten Analphabeten sind. Eine glänzende Ausnahme macht Finnland, wo Schulzwang herrscht und wo sich unter den Rekruten nur halb so viel Analphabeten (l,9°/0) finden wie in Ost- und Westpreußen. Schulzwang besteht auch in den Ostseeprovinzen. Übrigens plant man, wie verlantet, die Einführung des Schulzwanges für das ganze Reich. — Die Bildungsverhältnisse Öster- reich-Ungarns sind in den verschiedenen Ländern sehr verschieden. Während in den beiden Erzherzogtümern kein Kind ohne Schulunterricht aufwächst, war 1887 in Galizien und Bukowina nur ungefähr die Hälfte der schulpflichtigen Kinder wirklich in Schulen untergebracht. 1887 war in Österreich ein Viertel, in Ungarn fast die Hälfte der Re- kruten Analphabeten. — Zurückblickend können wir die europäischen Staaten nach dem Bildungsstand ihrer Bewohner etwa in folgende Gruppen ordnen: I: Deutschland, Dänemark, Frankreich, Schweden-Norwegen, Schweiz (Finnland). Ii: Niederlande, Großbritannien. Iii: Österreich-Ungarn, Belgien, Italien. Iv: Rußland, Balkanstaaten, Spanien, Portugal. 4. Der deutsche Volkscharakter. (Siehe letzten Abschnitt des Buches.)

8. Vaterländische Erdkunde - S. 293

1897 - Braunschweig : Wollermann
— 293 — Großartige Gemüse- und Blumenzucht treibt, wie wir sahen, vor allen Dingen Erfurt, wo ganze Felder der Blumenkultur dienen (S. 164). Im Harzgebiet zeichnet sich Quedlinburg, in Schlesien Liegnitz, in Branden- bürg die Umgegend Berlins (z. B. Steglitz S. 251), bei Hamburg das Marsch- land Vier landen und das Alte Land, in Bayern das Becken von Bamberg (S. 107) aus. e) Viehzucht. Die Pferdezucht deckt nicht ganz den Bedarf. Reichlich 70 000 Stück wurden 1892 mehr ein- als ausgeführt (zu je % aus Rußland und Belgien, zu je % aus Dänemark, Österreich-Ungarn, Niederlande und Frankreich). Der gesamte Bestand beträgt fast 4 Millionen. Damit steht es neben Österreich- Ungarn in Europa an zweiter Stelle (Rußland 21 Mill., Österreich-Ungarn und Deutschland je 4 Mill., Frankreich 3% Mill., Großbritannien 2 Mill.). Diese großen Staaten werden aber nach der Dichtigkeit des Pferdebestandes von einigen kleinen Ländern übertroffen, so kommen z. B. in Dänemark auf 100 Einwohner 17 Pferde (Finnland und Bosnien 13), in Deutschland nur 8. — In Deutschland stehen im Pserdebestand voran Ostpreußen, Elsaß-Lothringen, Königr. Sachsen und Schleswig-Holstein. In Ostpreußen (in Trakehnen) be- findet sich auch das berühmteste der drei preußischen Hauptgestüte. Auch im Rindviehbestand folgt Deutschland gleich hinter Rußland. (Rußland 29, Deutschland 171/2, Österreich-Ungarn 15, Frankreich 13%, Groß- britannien 111/^ Mill. Relativ werden diese großen Staaten aber, wie beim Pferdebestand, von kleineren Staaten übertroffen: in Dänemark kommen auf 100 Einwohner 66, in Deutschland 35 Rinder.) Württemberg, das südliche Bayern und das Königreich Sachsen stehen voran. In Preußen hat Schleswig- Holstein, das stark nach England ausführt, den Vorrang. — Den Bedarf deckt auch die Rindviehzucht nicht; es werden rnnd 250 000 Kopf (130 000 Kühe, ferner Stiere, Ochsen, Jungvieh, Kälber) mehr ein- als ausgeführt. Der Schafbestand geht immer mehr zurück. 1883 betrug die Zahl der Schafe noch über 19, 1892 nur noch 13% Mill. Man entledigt sich der Schafe (Ausfuhr 300 000 Stück mehr als die Einfuhr), weil durch die ungeheure Konkurrenz Allstraliens (Bestand 120 Mill.) und Südamerikas (Argentiniens Bestand 77 Mill.) die Wollpreise sehr heruntergegangen sind. Ähnlich liegen die Verhältnisse in den anderen europäischen Ländern, von denen Rußland (50 Mill.), Großbritannien (30 Mill.) und Frankreich (23 Mill.) das deutsche Reich übertreffen. — In Deutschland steht Pommern obenan (S. 246). — Die Zahl der Ziegen (2% Mill.) wird in Europa nur von Spanien übertroffen. Die Ziege hat als die „Kuh der kleinen Leute" eine große Bedeutung. In der Schweinezucht steht Deutschland mit seiner Gesamtzahl wieder gleich hinter Rußland. (Rußland 15, Deutschland 12%, Österreich-Ungarn 12, Frankreich 6, Großbritannien 4 Mill.) Relativ sind aber einige kleine Länder reicher an Schweinen als diese großen Staaten; so kommen in Dänemark auf 100 Einwohner 35, in Deutschland 24 Schweine. — Die Bienenzncht Deutsch- lands steht neben derjenigen Frankreichs in Europa voran. 1883 zählte man in beiden Ländern je ca. 2 Mill. Stöcke. Ihr Hauptsitz in Deutschland ist die Lüneburger Heide (S. 229).

9. Vaterländische Erdkunde - S. 307

1897 - Braunschweig : Wollermann
— 307 — Um ihre Handelsflotten schützen, und im Kriege auch auf der See einem Gegner gewachsen sein zu können, haben alle Seemächte zahlreiche Kriegsschiffe erbaut. Mit seiner Kriegsflotte nimmt unser Vaterland leider erst den fünften Platz in Europa ein, was seiner Stellung als zweite Handelsmacht der Welt durchaus nicht entspricht. Großbritannien (711 Kriegsschiffe mit 11j2 Mill. Tonnen), Frankreich (350 Schiffe mit x/2 Mill. Tonnen), Italien (288 Schiffe mit 1/s Mill. Tonnen) und Rußland (264 Schiffe mit reichlich Mill. Tonnen) stehen Deutschland (1892: 190 Schiffe mit nicht ganz 1ji Mill. Tonnen) voran. (Dann folgen China, Vereinigte Staaten, Österreich-Ungarn, Türkei, Spanien.) Ist es auch einerseits zu bedauern, daß unser Vaterland mit seiner Kriegsflotte noch zurücksteht, so dürseu wir uns andererseits doch freuen, daß das junge Reich in der kurzen Zeit seines Bestehens — der Flottengründungsplan wurde 1873 aufgestellt — auch auf diesem Ge- biete Großes geleistet hat. Nach 1892 (f. o.) ist die Kriegsflotte um vier große Panzerschiffe I. Klasse, „Wörth", „Brandenburg", „Kürfürst Friedrich Wilhelm" und „Weißenburg" erweitert worden. Jeder dieser Kolosse hält ca. 10 000 Registertonnen, ist 116 m lang, und 20 m breit, hat 12 Dampfkessel, fährt 7x/2 m tief und kostet mit voller Ausrüstung ca. 15 Mill. Mark.^) Größer noch sind die größten Schlachtschiffe Englands (S. 269 Fuß). Das größte derselben, — es ist z. Z. das größte Kriegsschiff der Welt, — der Panzerkreuzer „Terrible" ist 164 m (Vergleich!) lang, 211/2 m breit, mißt 14 200 Register- tonnen und hat einen Tiefgang von 8,2 in. 48 Kessel liefern den nötigen Dampf! In den Kohlenräumen können 3000 t Kohlen lagern. (Für 1895/96 plant England eine neue Erweiterung seiner Kriegsflotte. Es sollen u. a. vier große Schlachtschiffe zu je 15 Mill. Mk. gebaut und im ganzen 200 Mill. Mk. ausgewendet werden.) — (Zum Vergleich sei noch angefügt, daß Italiens und Deutschlands Kriegsflotte zusammen so groß sind als diejenige Frankreichs; die- jenige Italiens, Deutschlands und Österreichs zusammen noch nicht ganz halb so groß als die englische.) c) Eisenbahnen, Postwesen u. s. w. Die Binnenwasserstraßen (S. 304) können nicht im entferntesten den groß- artigen Verkehr bewältigen; ein dichtes Netz von Eisenbahnschienen tritt ihnen zur Seite. Deutschland hat in dieser Beziehung alle anderen europäischen Länder überflügelt. Es besaßen 1892 Deutschland 44, Frankreich 39, Großbritannien 33, Rußland 31, Österreich-Ungarn 28 Tausend km Bahnen. Im Verhältnis zur Fläche berechnet steht unter den größeren Staaten jedoch Großbritannien voran, indem es auf 100 qkm 10,4 km Bahnen hat. Deutschland steht dann erst in zweiter Linie (8,2 km auf 100 qkm). Beide werden aber erheblich übertroffen durch Belgien, in welchem 18,4 km auf 100 qkm kommen. — Die S. 305 genannten Hauptsitze des Binnenhandels sind zugleich auch die wichtigsten Bahnknoten Deutschlands. — Die erste *) Hinter diesen vier Hochseepanzern rangieren 2. die Panzerschiffe Ii. Klasse mit einem Rauminhalt von 7500—10 000 Tonnen (König Wilhelm, Kaiser, Deutschland). 3. Die Panzerschiffe Iii^ Klasse mit 5000—7500 Tonnen (Preußen, Friedrich der Große, Baden, Bayern, Sachsen, Württemberg, Oldenburg). 4. Küstenpanzer mit 3000—5000 Tonnen (z. Z 8). 5. Panzerkanonenboote unter 3000 Tonnen (z. Z. 13) und darauf die schnellfahrenden Kreuzer, von denen z. B. die Kaiserin Auausta (6000 sonnen) 21 Knoten fährt (die Hochseepanzer 16). 20*

10. Vaterländische Erdkunde - S. 309

1897 - Braunschweig : Wollermann
— 309 — gegen morgenländische Prunkgewänder, Teppiche, Gewürze :c. ein, — rhein- abwärts, wodurch dann wieder Köln als Stapelplatz zu großer Bedeutuug ge- langte. Die Richtung von Süden nach Norden, die damals der Handel einschlug, ging über Deutschland hinaus nach den nordischen Ländern. Dadurch wurde die Ostsee nächst dem Mittelmeer das befahrenste Knltnrmeer. Lübeck und andere Ostseestädte blühten auf. Der Hansabund unter dem Vorsitz Lübecks entstand und wuchs zur bedeutendsten Macht des Mittelalters an. Selbst die Könige von Dänemark, Norwegen und Schweden mußten sich ihm fügen. Er verlor seine Bedeutung erst seit der Entdeckung Amerikas und zwar an Spanien, Portugal, Niederlande und England. Alle diese Länder erwarben in fremden Erdteilen nach und nach großartige Kolonialbesitznngen und.erstarkten zu mächtigen Handelsstaaten, während gleichzeitig Deutschland immer mehr zerfiel (30jähriger Krieg; politische Zersplitterung). — Einen kraftvollen Aufschwung hat der deutsche Handel erst seit der deutschen Zolleinigung (deutscher Zollverein 1834) und besonders seit Wiederanfrichtung des Deutschen Reiches genommen. An Stelle der Ostsee ist aber die Nordsee und vor allem der Atlantische Oeean getreten. Hamburg und Bremen haben infolgedessen die alte Führerin des Hansabundes weit überflügelt. (Z. Umfang des Außenhandels.) Wir erfuhren bereits, daß Deutsch- land die zweitmächtigste Handelsflotte der Welt hat (S. 305). Dem entspricht die Bedeutung des deutschen Außenhandels; er nimmt ebenfalls die zweite Stelle ein. Der Umsatz Englands (Ein- und Ausfuhr) betrug 1893 fast 13000 Mill. Mk., derjenige Deutschlands 7 000 Mill. Mark (Einfuhr 4000, Ausfuhr 3000), derjenige der Vereinigten Staaten 6 800 Mill. Mk., Frankreichs 5 700 Mill. Mk., der Niederlande 4 000 Mill. Mark :c. Leider übertrifft die deutsche Einfuhr die Ausfuhr um 1000 Mill. Mk. Au diesem Zuviel der Einfuhr hat von allen Handelsgegenständen- das Getreide mit 400 Mill. Mk. den größten Anteil. (In Groß- britannien übertrifft die Einfuhr die Ausfuhr sogar um fast 4 000 Mill. Mk., in Frankreich um 500 Mill. Mk.; dagegen ist in den Vereinigten Staaten die Ausfuhr um fast 500 Mill. Mk. größer als die Einfuhr.) (Auffällig ist der Rückgang des französischen Handels. Derselbe betrug 1890 noch über 8 000 Mill. Fr., 1895 nur 7 000 Mill. Fr. Der französische Handelsminister stellte darüber in einer Rede im Juni 1895 bittere Betrachtungen an, wobei er eine Parallele zum deutschen Handel zog. Er sagte n. a.: Unser Handel mit der Türkei ging in den letzten zwanzig Jahren um 20 Millionen zurück, derjenige Deutschlands stieg von 0 aus 40 Mill. In Rumänien schritt Frankreich von 15 auf 35, Deutschland von 4 auf 117 Millionen fort. In China ging Frankreich von 3 anf 2 Millionen zurück, dagegen England von 21 auf 28, Deutschland vou nahezu nichts auf 33 Millionen vor. Ganz ähnliche Betrachtungen stellte 1896 der Vorsitzende des Pariser Handels- gerichtes an. — Daß die germanischen Stämme mehr Begabung sür den Handel haben als die romanischen dürfte anch daraus hervorgehen, daß in französischen Kolonien oft Deutsche und Engländer den Haupthandel in Händen haben.) Den bedeutendsten Handel treibt Deutschland mit England (Umsatz 1 300 Mill. Mk.). Dann folgen Österreich-Ungarn (1 000 Mill.), die Ver- einigten Staaten (800 Mill.), Frankreich (550 Mill.), Rußland (530 Mill.). Wie sehr u. a. der Handel mit China und der Türkei sich gehoben hat, ersnhren wir schon oben. Gerade der Handel mit China, wie mit Ostasien überhaupt,
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