Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Lehr- und Lesebuch für Elementarschulen oder Stoff aus der Natur und dem Menschenleben in steter Beziehung auf Gott, zur Bildung des Geistes und Herzens ; zum Besten der Hamburgischen Warteschulen - S. 132

1863 - Hamburg : Selbstverl. J. C. Kröger
132 England und Portugal Gesetze vorschrieb. 1292 erhielt Ham- burg seine Freiheit von dem Grafen von Holstein, wurde 1510 freie Reichsstadt und kaufte um derselben völlig sicher zu sein, 1764 auch die Ansprüche ab, welche Dänemark noch erhob, nachdem sie bereits 1712 nach mehrfachen unruhigen Auftritten zwischen Rath und Bürgerschaft durch Vermittelung der deutschen Kaiser, denen sie als Reichsstadt allein unterge- ordnet war, ihre bisherige aristokratisch-demokratische Verfassung erhielt. 1681 wurde sie von den Dänen vergeblich belagert. 1801 von ihnen, mährend des Krieges zwischen Dänemark und England (von Ostern bis Pfingsten, wo beide Staaten Frieden schlossen) ohne Rechtsgrund besetzt. Am i9.Nov. 1806 nach dem unglücklichen Kriege Preußens gegen Frankreich und nach der Erstürmung Lübecks, wohin Blücher sich mit seiner Heeres-Abtheilung gezogen hatte, nahmen die Franzosen die Stadt widerrechtlich in Besitz, sperrten allen Handel mitengland, erlaub- ten sich die schrecklichsten Erpressungen und erklärten sie am 19. Dec. 1810 sogar für eine französische Stadt. Nachdem aber bei dem Kriege mit Rußland das ganze französische Heer umgekommen war, veranlaßte die Erbitterung der Bürger gegen ihre Unter- drücker, am 24.Febr. 1813 einen Aufstand gegen die Franzosen, und da am 18. März die Russen einzogen, wurden sie als Befreier mit unbeschreiblichem Jubel aufgenommen und die Hanseatische Legion errichtet, um zu Deutschlands Befreiung thätig mitzu- wirken. Doch die Franzosen rückten mit überlegener Macht ge- gen Hamburg an, nahmen die Elbinsel (Wilhelmsburg rc.) weg und beschossen die Stadt, welche sich ihnen, nachdem Dänemark sich den Franzosen angeschlossen, am 30. Mai übergeben mußte. Nun wütheten die Franzosen noch ärger und sogen die Stadt fürchterlich aus. Als uach der Schlacht bei Leipzig (den 18. Oct.) die Russen, Preußen, Schweden wieder vordrangen und sich der Stadt näherten, wurde die ganze Umgebung abgebrannt, alle Bäume niedergehauen, Schanzen aufgeworfen, und viele tausend Einwohner mitten im Winter aus der Stadt ver- trieben, damit es den Franzosen nicht an Speise fehlen möge. Doch nachdem die deutschen und russischen Heere die franzö- sische Hauptstadt erobert und den Kaiser Napoleon abgesetzt hatten, mußten auch die Franzosen Ende Mai 1814 die Stadt räumen. Die alte Verfassung wurde wieder hergestellt, Han- del und Gewerbe blüheten wieder auf, neue Straßen wurden gebaut, der Wall verschönert rc,; obgleich die Stadt auch

2. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 376

1854 - Münster : Aschendorff
376 24. Der dreißigjährige Krieg. Der erste große Krieg, welcher des Religionswechsels we- gen geführt wurde, hatte in Holland seinen unseligen Ursprung. Die Holländer nahmen die reformirte Religion an, und sag- ten sich 1579 von ihrem Landesherrn, dem Könige von Spa- nien , förmlich los. Darüber entspann sich ein Krieg, der an 60 Jahre währte, und das Münsterland, sogar das Herzog- thum Westfalen und das Fürstenthum Paderborn oft und hart mitnahm. Auf einem ihrer verheerenden Züge kamen die Hol- länder nach Stromberg, und raubten aus der Mitte der Pro- zession das dortige Kreuz, welches erst in Ostbevern von den sie verfolgenden Spaniern zurückgenommen wurde. So war unser Vaterland oft der Schauplatz des zerstörenden Krieges. Städte, Dörfer und Flecken waren der Plünderung und den Flammen, die Menschen mancherlei Grausamkeiten preisgegeben. Der fürchterlichste aber, der 30jährige Krieg brach 1618 in Böhmen aus. Die Protestanten empörten sich wider den Kaiser, ihren rechtmäßigen König, setzten eine pro- testantische Negierung ein, und wählten das Haupt des pro- testantischen Fürstenbundes, Friedrich V. von der Pfalz, zu ihrem Könige. Dieser Friedrich wurde zwar bald von den ka- J tholischen Fürsten besiegt und abgesetzt, aber nun drang der Krieg ins Innere Deutschlands. Das Kriegsglück blieb dem Kaiser treu, seine tapfern Feldherren schlugen die Feinde, auch den dänischen König, der den Protestanten Hülfe leistete, aus dem Felde. Als aber der siegreiche Kaiser den Protestanten befahl, alle Kirchengüter, unter welchen 2 Erzbisthümer und 12 Bisthümer waren, zurückzugeben, da rafften sie alle Kräfte zusammen. Der Schwedenkönig Gustav Adolph kam mit einem starken Heere, und selbst die Franzosen sandten reiche Hülfe. In den Heeren war allerlei Gesindel, unnütze Menschen, Land- streicher und Räuber. Wer am besten bezahlte und am mei- sten plündern ließ, hatte die meisten Soldaten. Jetzt wurde gegenseitig mit verdoppelter Erbitterung gefochten. Auch unser Westfalen erlitt die blutigsten und grausenvollsten Auftritte. In Paderborn plünderte der Herzog Christian von Braun- schweig, der Tolle genannt, den Dom, nahm den silbernen Sarg des h. Liborius und viele andere Kostbarkeiten, und

3. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 440

1854 - Münster : Aschendorff
440 Gold liefern nur die Karpathen, wenig die Alpen und andere Gebirge; Silber ist weit verbreitet, noch mehr aber Kupfer, Eisen und Blei; Quecksilber trifft man in Spanien, in den Krainer Alpen und in Rheinbaiern; Zinn in Eng- land, weniger im Böhmisch-Sächsischen Erzgebirge. Groß ist die Menge von Steinkohlen (England, Frankreich, Nieder- lande, Deutschland) und Salz (Galizien, Deutschland, Un- garn, England). An Salpeter, Alaun, Vitriol und Schwe- fel ist kein Mangel; Edelsteine sind aber nicht von Wichtig- keit; hingegen besitzt Europa schätzbare Thonarten, Walker- erde, Reißblei, den herrlichsten Marmor, Alabaster und viele andere nutzbare Mineralien. Höchst wichtig ist für das holz- arme Tiefland der reiche Vorrath von Torf. An Mineral- quellen hat Europa einen Reichthum. Seine erste Bevölkerung hat cs von Asien aus er- halten. Ihre jetzige Zahl kann man auf 260 Millionen rechnen. Die Europäer bestehen aus Völkerschaften verschiede- ner Abstammung und reden mehrere ganz von einander ver- schiedene Sprachen. Diese sind aber größtentheils aus 3 ältern Sprachen entstanden, nämlich aus der lateinischen die italienische, französische, spanische und portugiesische, aus der germanischen die deutsche, die holländische, englische, dänische und schwedische, und aus der slavischen die rus- sische, polnische, böhmische, illirische u. s. w. Mit Ausnahme der Türken, welche sich zum Islam (die Glaubenslehre Muhameds) bekennen, herrscht überall die christ- liche Religion, und zwar die katholische in Italien, Frank- reich , Süd - und Westdeutschland, Belgien, Spanien , Por- tugal , Ungarn und Polen, die griechische in Griechenland und Rußland, die evangelische in Norddeutschland, Holland, England, Dänemark, Norwegen und Schweden; Juden le- den , mit Ausnahme von Norwegen und Schweden, in allen Ländern Europas, und im höchsten Norden, in Lappland, gibt es noch Heiden. Nach seiner politischen Eintheilung zählt Europa mehr als 70 verschiedene Staaten. Unter diesen Staaten gibt es fünf Großmächte: England, Frankreich, Rußland, Oesterreich und Preußen.

4. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 380

1854 - Münster : Aschendorff
380 hielten. Noch manche andere gute Einrichtung war sein Werk. Er starb 1740 den 31. Mai und binterließ seinem Nachfolger ein tüchtiges Kriegesheer von 80,000 Mann und einen Staats- schatz von 8,700,000 Thalern. £6. Friedrich Ii., der Große. Er war der Sohn Friedrich Wilhelm I. und wurde ge- boren 1712 den 24. Januar. Preußen gelangte durch ihn zu einer Höhe und Bedeutung, welche auch die kühnste Erwar- tung seiner Zeitgenossen übertraf. Nach drei blutigen Kriegen wurde ihm Schlesien zu Theil. Der dritte dieser Kriege ist unter dem Namen des siebenjährigen Krieges bekannt (1756 bis 1703). Friedrich stand in demselben Oesterreich, Ruß- land, Frankreich, Schweden, Sachsen und den übrigen deut- schen Neichsfürsten gegenüber; nur England, Kurhessen, Braun- schweig und Gotha waren auf seiner Seite. Dennoch wußte sich der große König gegen diese vereinte große Macht zu be- haupten , und ging, obwohl er zuweilen stark ins Gedränge kam, doch zuletzt glorreich aus diesem Kampfe hervor. Die bedeutendsten Siege erfocht er bei Mollwitz (1741) und bei Chotusitz (1742) im ersten; bei Hohenfriedberg und bald darauf bei Sorr und Kesselsdorf (1745) im zweiten schlesischen Kriege. Im dritten gewann er die Schlachten bei Prag den 6. Mai 1757, bei Roßbach am 5. November und bei Leuthen am 5. De- cember, im Jahre 1758 den 25. August die Schlacht bei Zorndorf, im Jahre 1700 den 15. August die Schlacht bei Liegnitz und am 3. November die bei Torgau. Unter den Generalen Friedrichs Ii., die sich in den von ihm geführten Kriegen rühmlich hervorthaten, verdienen der Graf Schwerin, der Fürst von Dessau, gewöhnlich der alte Dessaucr genannt, Ziethen, Seidlitz, Wintcrfcld und Kleist vorzugsweise genannt zu werden. Nachdem der Friede zu Hubertsburg (1703 den 15. Februar) geschlossen war und dem siebenjährigen Kriege ein Ziel gesetzt hatte, war der König ernstlich darauf bedacht, die schmerzlichen Wunden sei- nes Staates zu heilen. Die durch den Krieg verarmten Un- terthanen erhielten aus seinen Magazinen Brod und Saat- korn , viele auch Pferde. Ganzen Provinzen erließ er auf

5. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 386

1854 - Münster : Aschendorff
386 Finnland versprach, in sein Interesse. Als Napoleon die krie- gerischen Vorkehrungen des russischen Kaisers vernahm, rief er voll Zuversicht aus: „Rußland wird von seinem Verhäng- nisse ergriffen; wohlan, es soll erfüllt werden!" und ließ von den Pyrenäen bis an die Küsten der Ostsee, von dem Niemen bis an das adriatische Meer das ganze Jahr 1811 hindurch unausgesetzt rüsten; selbst Oesterreich und Preußen mußten Trup- pen stellen._ Vom Frühjahr bis zum Herbst war Alles in Be- wegung ; nie sah Europa größere und schönere Heere vorüber- ziehen; der Zug glich einer Völkerwanderung. Ueber 500,000 Mann Franzosen, Oefterreicher. Preußen, Sachsen, Baiern, Würtembergcr, Badener, Westfalen, Holländer, Italiener, Polen, selbst Spanier und Portugiesen, mit Allem reichlich versehen, traten den Zug an und rückten am 25. Juni über den Grenzfluß Niemen. Der Untergang Rußlands schien um so gewisser und näher, da cs grade mit den Türken in einen Krieg verwickelt war. Aber unter Englands Vermittelung schloß Alerander mit den Türken einen Frieden, in welchem der Pruth die Grenze seines Reiches wurde, und wendete nun seine ganze Macht gegen den neuen Feind, mit der feierlichen Be- theuerung, den Krieg nicht zu enden, so lange ein feindlicher Streiter auf Rußlands Boden stehe. Napoleon hatte eine Ab- theilung seines Heeres unter Oudinot und Macdonald auf die Straße nach Petersburg gegen den russischen Fürsten Wittgen- stein geschickt; mit der Hauptmacht ging er selbst gerade auf Moskau los. Die russischen Anführer Barclay de Tolly und Bagration zogen sich kämpfend vor ihm zurück. Nach zweitä- gigem mörderischen Kampfe bei Smolensk, am 17. und 18. Au- gust, erstürmten die Franzosen diese Stadt, nachdem sie größ- tentheils eine Brandstätte geworden war. Jetzt übernahm der alte Kutusow, der eben siegreich aus dem Türkenkriege zurück- gekehrt war, den Oberbefehl über das russische Heer. Auch er zog sich zurück und brannte hinter sich die Städte und Dörfer nieder, um dem Feinde nur eine Wüste zurückzulassen. An der Moskwa, 15 Meilen von der alten Hauptstadt, machte er end- lich Halt; die Ehre des Reichs schien eine Schlacht zu fordern zu ihrer Rettung. Da rief Napoleon frohlockend: „Soldaten, hier ist die Schlacht, die Ihr ersehnt habet. Sie ist nothwen- dig; denn sie bringt uns Ueberfluß, gute Winterquartiere und sichere Rückkehr nach Frankreich. Benehmet euch so, daß die Nachwelt von jedem unter euch sagen kann: „Auch er war in der großen Schlacht unter den Mauern Moskau's!" Zugleich ließ er das Bildniß seines Sohnes an der Außenseite seines Zeltes aufhängen, und Offiziere und Soldaten eilten begeistert herbei, die Gestalt ihres künftigen Herrschers zu betrachten.

6. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 400

1854 - Münster : Aschendorff
400 Nach der unglücklichen Schlacht bei Jena (1806) ging auch das Münsterland für Preußen wieder verloren, die Franzosen besetzten es und schlugen es anfangs zum Großherzogthum Berg, welches Napoleon zuerst seinem Schwager Murat gab, nachher aber selbst verwaltete. Im Jahre 1811 wurde es zerstückelt; ein Theil wurde Bergisch, der größte Theil aber unter dem Namen: Departement der Lippe, mit der Haupt- stadt Münster dem Kaiserreiche Frankreich einverleibt. Es erhielt französische Beamten und französisches Gesetz. — Die Fremdherrschaft dauerte jedoch nur kurze Zeit. Die entschei- dende Völkerschlacht bei Leipzig am 18. Oktober 1813 und die Einnahme von Paris am 31. März 1814 änderte die Lage der Dinge. Der König von Preußen gelangte wieder zum vollen Besitze seiner Länder, und am 18.' Oktober 1815, also gerade zwei Jahre nach der genannten Schlacht, wurde ihm zu Münster unter hoher Begeisterung des Volkes von Neuem gehuldigt. 34 Friedrich Wilhelm Hi. und Friedrich Wilhelm Iv. Nach den Freiheitskriegen trat für Deutschland eine geraume Zeit der Ruhe und des Friedens ein. Die Erhaltung dieses Frie- dens war wesentlich auch das Werk des vorletzten Königes von Preußen, Friedrich Wilhelm Iii. Er folgte seinem Vater Friedrich Wilhelm Ii. im Jahre 1797, bestieg also den Thron zu einer Zeit, wo in Folge der französischen Revolution alle Verhältnisse in Europa furchtbar erschüttert waren. Kein preußischer Fürst hat einen gleichen Wechsel des Glücks erfahren, als er während seiner 43jährigen Regierung. Nach den unglücklichen Schlachten bei Jena und Auerstädt mußte er im Frieden zu Tilsit (9. Juli 1807) seine Länder bis zur Elbe an Frankreich abtreten. Aber gerade in dieser tiefsten Erniedrigung begann Preußen unter seinem Könige und dessen Minister Stein sich würdevoll zu erheben. Es ist vorhin schon erzählt worden, wie Friedrich Wilhelm Iii. im Jahre 1813 den übrigen Monarchen mit dem Beispiele des Muthes und Gottvertrauens voranging, und wie er von Breslau aus den begeisterten Aufruf an sein Volk erließ. „Nichts bleibt uns übrig, sprach er, als ein ehrenvoller Friede oder ein ruhmvoller Untergang. Im vorigen Kriege unterla- gen wir der Uebermacht Frankreichs, aber der Friede mit ihm

7. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 441

1854 - Münster : Aschendorff
441 In der Hand dieser Großmächte liegt das Schicksal Eu- ropas. Sehr groß ist aber auch der Einfluß Europas auf die anderen Erdtheile; denn Frankreich hat in Nordafrika den ehemaligen Naubstaat Algier erobert und hier, wie in den übrigen Erdtheilen Colonien gegründet. Colonien besitzen fer- ner noch Spanien, Portugal, Holland, Rußland, Dänemark und Schweden. Wichtiger aber, als alle diese, sind Eng- lands außereuropäische Besitzungen; denn außerdem, daß es die Herrschaft auf allen Meeren erobert, und das reiche In- dien unterworfen, besitzt cs Colonien in Südafrika, Nord- und Südamerika und Australien. So stehen mehr als 130 Millionen Menschen in fremden Erdtheilen unter Europas Herrschaft. Und wie Europa einst die christliche Religion und mit ihr Gesittung und Bildung von Asien her erhalten hat, so scheint es jetzt dazu berufen, Gesittung und Bildung, Kunst und Gewerbefleiß nach allen Erdtheilen zu verbreiten. Es sollen nun noch die Staaten Europas außer Deutsch- land angeführt werden. Die von Deutschland westlich gelege- nen Länder sind das Königreich Britanien: England mit der Welthandelsftadt London an der Themse, Schottland mit Edin- burg an der Nordsee, das katholische Irland mit Dublin, d^s Königreich Holland mit der Hauptstadt Amsterdam am Meere, das Königreich Belgien mit Brüssel, Frankreich mit Paris an der Seine, Spanien mit Madrid, Portugal mit Lissabon am Tajo. Im Süden von Deutschland liegt die Schweiz, eine aus mehr als 20 Cantonen bestehende Bun- des-Republik mit den Hauptstädten Basel, Bern, Zürich, Lu- zern und Genf, Italien mit den Hauptstädten Mailand und Venedig im östcrreichschen Antheile, Turin im Königreich Sardinien, Rom im Kirchenstaate, Neapel im Königreich beider Sicilien. Im Südostcn liegt Griechenland mit der Hauptstadt Athen, die Türkei mit der Hauptstadt Constanti- nopel, Ungarn mit Presburg. Im Osten liegt das nach sei- nem Umfange gewaltige Kaiserthum Rußland mit der alten Hauptstadt Moskau und der neueren Petersburg; es begreift auch den Hauptheil Polens mit der alten Krönungsstadt War- schau in sich. Im Norden von Deutschland liegen Dänemark mit Coppenhagen und die dänische Insel Island, Norwegen

8. Neubearbeitetes Lehr- und Lesebuch gemeinnütziger Kenntnisse für katholische Elementar- und Sonntagsschulen - S. 189

1834 - Ehingen a.d.D. Leipzig : Herbig Feger
189 den Europäern meistens in die Grbirge verdrängt wurden, und da entweder als Wilde von Jagd oder Fischerei, oder als Hirtenvölker leben. Australien, befindet sich der Lage nach in der mittägigen Erdhälfte zwi- schen Afrika und Amerika, und wird von dem stillen und dem indischen Meere umflossen. Es besteht aus vielen klei- nen und zerstreuten Theilen, ist im Ganzen wenig bekannt» Alle zerstreuten Inseln zusammen sind größer als Europa» Die meisten haben eine angenehme und gesunde Witterung; doch stehen sie an Produkten weit hinter den übrigen Erd- theilen. So weit die Europäer vorgedrungen sind, fanden sie fast allenthalben ein mildes und gesundes Klima. Unter den Naturerzeugnissen sind am merkwürdigsten: die Kokos- palme und der Brodftuchtbaum, ferner Schweine, Hunde und Hühner, wildes Geflügel und vortreffliche Schalthiere, als: Austern, Schildkröten und Muscheln. Die Einwoh- ner find zum Theil Neger; diese sind sanfter Gemüthsart, viele aber auch feindselig, wild, thierisch, und höchst ein- fältig. Sie wissen von keiner andern Arbeit, als die zur Norhdurft des Lebens und zum Schuhe gegen Feinde un- entbehrlich ist. Ei nt Heilung von Europa. Zu dem Erdtheil Europa gehören: das Königreich Portugal, das Königreich Spanien, das Königreich Frank- reich, Italien, die Republik Schweiz oder Helvetien, Teutsch- land, das Königreich der Niederlande, Großbritannien oder England, das Königreich Dänemark, Schweden und Nor- wegen, Preußen und Galizien, Polen, das europäische Rußland, Ungarn, und die europäische Türkei. Portugal,. ist das äußerste, europäische Land gegen Abend und gränzt gegen Mitternacht und Morgen an Spanien, gegen Mittag und Abend aber an das atlandifche Meer. Das Land ist größt renrheils fruchtbar, aber wenig angebaut. Der Weinbau ist

9. Deutsches Lesebuch für die oberen Abtheilungen ein- und mehrklassiger Elementarschulen in der Stadt und auf dem Lande - S. 357

1853 - Frankfurt : Trowitzsch
357 50 Wagen und an 12000 Gefangene. 'Nun versuchte Napoleon die Verbündeten durch eine List los zu werden. Er zog mit seinem ganzen Heere dem Rheine zu, in der Erwartung, daß die Bnndestruppen ihm folgen würden. Allein der Bund merkte diese Finte, sandte den Franzosen in der Ferne 10000 russische Reiter nach, um jene sicher zu machen; aber die ganze Armee setzte sich rasch in Bewegung und marschirte auf Paris los. Am 29. März war das Ziel erreicht. Die Stadt leistete kräftigen Widerstand; als aber der Montmartre erstürmt und mit Kanonen bepflanzt war, bat inan um Schonung. Am 31. März zogen die Verbündeten als Sieger in Frankreichs Hauptstadt ein. Napoleon wurde des Reiches entsetzt (2. Apr.) und auf die Insel Elba verwiesen, deren Herzog er sein sollte. Ludwig Xviii., ein Bruder Ludwig Xvi., wurde König von Frankreich. Am 30. Mai kam darauf der erste pariser Friede zu Stande. Der Bund benahm sich sehr großmüthig: Frankreich blieb in den »alten Grenzen von 1792. So schien also endlich die lang ersehnte Ruhe hergestellt zu sein. Aber der Friede war nicht von Dauer; denn einerseits herrschte in Frankreich sehr bald wieder eine allgemeine Unzufriedenheit mit dem nxuen Könige; anderseits entstanden auf beut Wienerko n g r c ß heftig? Entzweiungen unter den verbündeten Mächten selbst. Dieses Alles beobachtete Napoleon unverwandten Blikkes von seiner Insel aus, und plötzlich erschien er (1. März 1815) mit seinen 1100 Garden, die man ihm gelassen, wieder ans französischem Boden. Ganz Frankreich empfing seinen alten Kaiser mit Frohlokken. Alle Soldaten gingen zu ihm über; wie im Triumph gings vorwärts, und schon am 20. März zog er als Herrscher in Paris ein. — Als die Nachricht von Napoleons Rülllehr nach Wien kam, vergaß man schnell alle Zwistigkeiten. Oestreich, Preußen, Rußland lind England erneuerten ungesäumt ihren Bund gegen den gemeinsamen Feind. Napoleon versprach zwar, den pariser Frieden pünktlich beachten zu wollen und fortan nur dem Glükke seines Volkes zu leben. Umsonst! Die Heere der Verbündeten zogen über den Rhein. Aufs Neue sollte ein furchtbarer Kampf beginnen. Bald hatte auch Napoleon seine alten Krieger um sich versammelt^ und mit einem ansehnlichen Heere, voll Muth und Entschlossenheit, zu siegen oder zu sterben, zog er feinett Feinden entgegen. - Der erste Angriff war dem alten Helden Blücher zugedacht. Bei Ligny entbrannte eine mörderische Schlacht (Ili. Juni 1818) und die braven Preußen erlitten eine entsetzliche Niederlage. 15000 Todte und Verwundete und 15 Kanonen kostete ihnen der heiße Tag. (Sin ähnliches Schikkfal bereitete der Marschall Ney den Engländern unter Lord Wellington. Ant folgenden Tage stellten sich diese bei Belle Alliance oder Waterloo, einem Dorfe unweit Brüssel,' auf, und Wellington ließ Blüchern sagen, wenn er ihn unter- stützen wolle, so wollte er eine Schlacht wagen. „Ja wohl," sagte Blücher, „ich komme morgen mit der ganzen Armee und werde tüchtig helfen." Am 18. Juni (1815) ging Napoleon auf die Engländer los. Wüthend kämpften die Franzosen. Aber die Engländer schlugen alle Angrisse zurükk; doch ihre Reihen wurden immer dünner. Aengstlich sah Wellington nach der Sonne und sagte: „Ich wollte, es wäre Nacht, oder die Preußen kämen." In diesem Augenblikke blitzte auch das Feuer einer Batterie auf, und in der rechten Seite der Franzosen erhob sich ein fürchterlicher Kanonendonner. „Nun, Gott sei Dank!" rief Wellington, „da ist der alte Blücher." Durch schlechte Wege aufgehalten, hatte der Held nicht eher eintreffen können. Aber nun ging er auch rasch ans Werk. „Marsch! Vorwärts, meine Kinder!" Und der Kampf entbrannte aufs Neue. Vergebens versuchte Napoleon, die Preußen zurükkzuhalten; unaufhaltsam drangen sie vor, und die Fraitzosen wurden geschlagen, wie fast noch nie. In wilder Flucht ließen sie Alles, Kanonen, Wagen und Gepäkk, im Stiche. Die rastlosen Preußen stürmten den Fliehenden nach; überall wurden die Franzosen aufgejagt. Napoleon selbst kam in Gefahr, gefangen zu werden. Ohne Hut und Degen mußte er ' ; 24

10. Lese-, Lehr- und Sprachbuch für die mittlern und obern Klassen der Elementarschulen - S. 93

1848 - Schwelm : Scherz
wenn nicht der Tod der russischen Kaiserin Elisabeth ihn von einem Hauptgegner befreit hätte. Ihr Nachfolger, der Kaiser Peter in., zog seine Truppen zurück, und schloß Frieden mit dem Könige. Endlich wurden auch die übrigen Feinde des Krieges müde, und im Jahre 1763 wurde zu Hubertsburg in Sachsen ein allgemeiner Frieden geschlossen. Alle krieg- - führende Mächte hatten ihre Kräfte erschöpft, Menschen und Geld vergeblich geopfert, und blühende Länder umsonst ver- wüstet. Preußen verlor keinen Fuß breit Land, und war so in Achtung gestiegen, daß es seitdem zu den ersten Staaten Europa's gerechnet worden ist. Im Jahre >772 vergrößerte Friedrich Ii. seine Länder durch die Provinz Westpreußen. Oesterreich, Rußland und Preußen hatten sich nämlich vereinigt, das zerrüttete König- reich Polen zu verkleinern und dadurch unschädlich zu machen, wobei Preußen die erwähnte Provinz erhielt, die aber jetzt mit Ostpreußen zu einer Provinz vereinigt ist. In den Friedensjahren war Friedrich Ii. mit unermüdeter Sorgfalt darauf bedacht, die Wunden, welche der Krieg ge- schlagen halte, zu heilen, und dem Lande wieder zu Blüthe und Wohlstand zu verhelfen. Jährlich durchreisete er seine Staaten, sah überall und in allen Angelegenheiten selbst zu, und seinem scharfen Blicke blieb nichts verborgen. Künste und Wissenschaften suchte Friedrich zu befördern; nur hatte er eine zu große Vorliebe für die französische Sprache, und begünstigte daher französische Gelehrte und Beamte gar zu sehr. Mit Recht nannten seine Zeitgenossen den als Feldherrn und Regenten so ausgezeichneten König, den Großen. Friedrich starb nach 46jähriger Regierung im Jahre 1786. Fortsetzn n g. Friedrich Ii. war kinderlos, und seines Bruders Sohn, Friedrich Wilhelm Ii., erbte Thron und Reich. Die Zeit sei- ner elfjährigen Regierung, von >786 bis 1799, war eine sehr unruhige Zeit. Im Jahre >789 brach die französische Revo- lution oder Staatsumwälzung aus, wodurch fast ganz Europa mit in Bewegung gerieth. Frankreich hatte durch langjährige Verschwendung eine unermeßliche Schuldenlast gehäuft, die nach der damaligen Einrichtung der Bürgerstand allein zu tragen hatte, während der reiche Adel und die Geistlichkeit frei von allen Lasten waren Dagegen erhoben sich nun die untern Stände mit Macht, stürzten die ganze Ordnung der Dinge um, jagten die Reichen aus dem Lande, oder ermorde- ten sie, und setzten den König, Ludwig Xvi., ab. Später wurde sogar auch dieser zum Tode verurtheils und hingerichtet.
   bis 10 von 136 weiter»  »»
136 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 136 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 309
1 59
2 127
3 45
4 79
5 550
6 56
7 651
8 73
9 45
10 686
11 92
12 19
13 64
14 63
15 78
16 287
17 61
18 76
19 253
20 85
21 191
22 41
23 93
24 83
25 49
26 72
27 123
28 223
29 45
30 295
31 30
32 9
33 226
34 136
35 65
36 122
37 1796
38 142
39 132
40 34
41 58
42 82
43 77
44 28
45 311
46 147
47 146
48 157
49 116

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 12
2 0
3 1
4 2
5 0
6 1
7 0
8 2
9 65
10 0
11 1
12 0
13 0
14 0
15 1
16 28
17 39
18 0
19 5
20 4
21 4
22 0
23 31
24 0
25 0
26 0
27 0
28 2
29 69
30 0
31 0
32 6
33 2
34 11
35 0
36 4
37 4
38 28
39 2
40 0
41 6
42 3
43 1
44 19
45 2
46 1
47 1
48 1
49 1
50 1
51 15
52 1
53 0
54 2
55 0
56 0
57 1
58 0
59 8
60 13
61 6
62 1
63 0
64 0
65 0
66 1
67 2
68 1
69 0
70 0
71 2
72 2
73 0
74 42
75 0
76 0
77 7
78 11
79 0
80 6
81 0
82 0
83 0
84 1
85 13
86 6
87 0
88 0
89 0
90 0
91 0
92 23
93 0
94 6
95 2
96 19
97 1
98 65
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 1
4 0
5 0
6 1
7 2
8 0
9 70
10 0
11 0
12 2
13 1
14 0
15 0
16 3
17 2
18 0
19 5
20 0
21 26
22 0
23 0
24 1
25 0
26 0
27 0
28 0
29 1
30 6
31 0
32 0
33 15
34 2
35 3
36 0
37 0
38 0
39 7
40 2
41 0
42 0
43 0
44 21
45 2
46 4
47 0
48 0
49 1
50 2
51 2
52 0
53 0
54 1
55 9
56 0
57 3
58 0
59 19
60 1
61 3
62 1
63 0
64 0
65 1
66 0
67 5
68 0
69 0
70 0
71 39
72 0
73 2
74 0
75 8
76 0
77 0
78 5
79 9
80 2
81 23
82 0
83 0
84 0
85 0
86 0
87 2
88 6
89 0
90 1
91 2
92 0
93 4
94 0
95 0
96 0
97 0
98 1
99 3
100 4
101 0
102 2
103 7
104 0
105 0
106 0
107 1
108 0
109 4
110 1
111 1
112 0
113 0
114 0
115 0
116 0
117 2
118 0
119 0
120 0
121 6
122 3
123 1
124 0
125 1
126 0
127 1
128 0
129 0
130 0
131 11
132 1
133 1
134 0
135 1
136 2
137 0
138 0
139 0
140 9
141 8
142 1
143 8
144 9
145 2
146 0
147 1
148 1
149 0
150 7
151 10
152 1
153 0
154 0
155 11
156 39
157 21
158 0
159 1
160 0
161 0
162 0
163 0
164 0
165 4
166 3
167 0
168 0
169 0
170 14
171 0
172 0
173 0
174 8
175 9
176 16
177 13
178 0
179 0
180 0
181 0
182 38
183 4
184 0
185 1
186 0
187 0
188 0
189 0
190 0
191 0
192 0
193 0
194 0
195 1
196 1
197 5
198 5
199 1