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1. Leitfaden beim ersten Schulunterricht in der Geschichte und Geographie - S. 129

1851 - Braunschweig [u.a.] : Westermann
— 129 — mühl und der Donau) 1634 geschlagen, siegten Wieder unter Tor- si en so n, da auch die Franzosen auf ihrer Seite waren. End- lich kain der westphälische Friede zu Münster und Os- nabrück am 24. Octobcr 1648 zu Stande. Die Protestanten erhielten ungestörte Religionsfreiheit und gleiche Rechte mit den Katholiken, die Franzosen das Elsaß und verschie- dene Städte des deutschen Reichs, die Schweden Vorpommern, einige Städte und fünf Millionen Thalcr, der Kurfürst von Brandenburg bekam Hintcrpommern nebst Magdeburg, Halberstadt, Minden und Ka- min; die Schweiz und Holland wurden für unabhängige Staaten erklärt. Deutschland war in diesem Kriege verwüstet; gegen 30,000 Ortschaften waren verbrannt worden. Die Soldaten waren verwildert, der Handel hatte ganz aufgehört. Das Geld wür verfälscht. 8. 72. F r a n k r.e i ch. Heinrich Iv. Ludwig Xiv. Im Mittelalter bestand Frankreich, wie Deutschland, aus Herzogthümern und Grafschaften unter dem König alsdberlehns- herrn. Obgleich diese zu einem einzigen Reich vereinigt wur- den, so sind doch ihre Namen bis in die neuere Zeit als Be- nennungen der Provinzen geblieben. Einige für die Geschichte besonders merkwürdige sind folgende: Jsle de France an der Mittlern Seine. Wie es in Deutsch- land ein Herzogthum Franken gab, so war Jsle de France das französische Herzogthum Franken mit der.hauptstadt Paris. Die Normandie mitten an der Nordküste. Die Champagne östlich von Jsle de France. Lothringen an der obernmosel, östlich von der Champagne, zwischen den Ardennen und Vo- gesen. Das Elsaß östlich von Lothringen, zwischen den Vo- gesen und dem Rhein. Burgund südlich von der Champagne an der Mittelsaone. Die Provence am Mittelmeer, östlich von der Rhone. Die Bretagne, die Nordwestspitze von Frank- reich. Die Protestanten wurden in Frankreich Hugenotten ge- nannt, die Bürgerkriege zwischen ihnen und den Katholiken Hu- genottenkriege. Die schwachen und wankelmüthigen Nach- folger von Franz I. ließen sich von den Katholiken leicht bewe- gen, immer neue Versuche zur gänzlichen Unterdrückung der Hugenotten zu machen. Der Bartholomäusnacht oder pa- riser Bluthochzeit, den August 1572, entging derpro- Kapp, Striifaben. y

2. Leitfaden beim ersten Schulunterricht in der Geschichte und Geographie - S. 144

1851 - Braunschweig [u.a.] : Westermann
— 144 — Hierauf wurde der König nebst seiner Familie in den Tem- pel gebracht, abgesetzt und Frankreich zu einer Republik er- klärt. Die Heere der Oesterreicher und Preußen, welche geschickt waren, um die Ordnung wieder herzuftellen, konnten gegen die bis zur Wuth entflanunten Freiheitsmänner Nichts ausrichten. Der König wurde, da man ihm Schuld gab, er habe die Deut- schen zu seinem Schutz herbeigerufen, am 21. Januar und die Königin im October 1793 guillotinirt. Von nun an dauer- tcir die abscheulichsten Hinrichtungen unter der Schreckensregie- rung des Robespierre (Marat, Charlotte Evrday) fort, wäh- rend zugleich ein heftiger Bürgerkampf entbrannte, und der Krieg gegen die äußeren Feinde mit abwechselndem Glück geführt wurde. Die höchste Gewalt war von 1795 an in den Händen von fünf Directoren. Napoleon Bonaparte, geboren auf Corsica den 15. Au- gust 1769, vom 9. bis zum 13. Jahre auf der Kriegsschule zu Brienne, dann auf der zu Paris gebildet, wurde im 17. Jahr Unterlieutenant bei der Artillerie. Sein bei der Eroberung von Toulon 1793 bewiesener Muth erwarb ihm die Erhebung zum General. 1796 siegte er in Italien gegen die Oesterreicher in mehreren Schlachten am Po, und schloß 1797 den gewinn- vollen Frieden von Campo Form io (nordöstlich von Venedig). Von seinem erobernden Zuge gegen Aegypten kehrte er 1799 zurück, stürzte das Directoriuin und ließ sich zum ersten Kon- sul ernennen. Nach dem Siege bei Marengo (nördlich von Genua) 1800 schloß er mit dein deutschen Kaiser den Frieden zu Lüneville (westlich von Straßburg) 1801, und wurde 1804 Kaiser der Franzosen. Jin folgenden Jahre ließ er sich zu Mailand zum König von Italien krönen, gewann die Dreikaiserschlacht bei Auster- litz (östlich von Brünn in Mähren) und wurde, als er seine Ver- wandten zu Herrschern erhoben hatte, 1806 Protector des Rheinbundes. Nachdem er 1806 über Preußen, 1807 über Rußland und 1809 über Oesterreich gesiegt und sich mit einer österreichischen Kaisertochter vermählt hatte, war er, obschon Spanien und England sich gegen ihn behaupteten, auf dem Gipfel seiner Macht. Schrecklich wurde er von diesem herabge- stürzt durch sein Unglück in Rußland 1812. In dem Brande von Moskau, in dem Rückzuge über die Berezina (einem westlichen Sciteuflusse des ober» Dnjepr), in dem Untergänge seiner Heere, in geängstigter Flucht büßte er seinen Uebermuth. Ver-

3. Leitfaden beim ersten Schulunterricht in der Geschichte und Geographie - S. 145

1851 - Braunschweig [u.a.] : Westermann
— 145 — gebens waren seine neuen Anstrengungen; die Völkerschlacht bei Leipzig, vom 16. bis 19. Oktober 1813, schlug ihn auö Deutschland. Der Einzug der Verbündeten in Paris, am 31. März 1814, versetzte ihn auf die Insel Elba und rief aus dem alten Königsgeschlcchte Ludwig Xviii., den Bruder Ludwig's Xvi., auf den Thron. Noch einmal erschütterte Napoleon Europa. Am 1. März 1815 landete er in Frankreich; noch einmal folgten die Heere seinen Fahnen, bis die Engländer und Preußen in der Schlacht bei la belle Alliance oder Waterloo (südlich von Brüssel) am 18. Juni 1815 auf immer den Planen seiner Herrschaft ein Ziel setzten. Abermals zogen die Verbündeten in Paris ein, Ludwig Xviii. kehrte zurück, und der Kaiser entsagte von neuem der Krone. Fern auf eine einsame Insel des Weltmee- res, St. Helena, verbannt, starb Napoleon Bonaparte daselbst am 5. Mai 1821. 8. 79. Deutschland. Die Befreiungskriege von 1813 — 1815. Friedrich Wilhelm Iii. Der König Friedrich Wilhelm Iii., geboren am 3. Au- gust 1770, welcher am 16. November 1797 den Thron bestiegen hatte, war berufen, Preußen zum ersten deutschen Staat zu er- heben. Muth und Ausdauer in bedrängten Zeiten, Kraft und Mäßigung im Glück, Weisheit, Gerechtigkeit und Gottesfurcht hatten ihm die allgemeine Liebe und das unbedingte Vertrauen seines Volkes gewonnen. Als daher der Kaiser Napoleon nach dem Untergang der „großen Armee" in Rußland sich auf's neue gegen Deutschland rüstete, folgte vas preußische Volk dem am 3. Februar 1813 erlassenen Aufruf seines Königs zur Vertheidi- gung des Vaterlandes mit der höchsten Begeisterung, und erhob sich wie Ein Mann gegen den gemeinsamen Feind. Am 17. März wurde die Kriegserklärung gegen Frankreich erlassen. Die Preußen, Russen und Oesterreicher standen unter Schwarzenberg und Blücher schlagfertig. Friedrich Wilhelm, die Kaiser Franz von Oesterreich und Alerander von Rußland waren in der Mitte ihrer verbündeten Streiter. Nach den Schlachten bei Lützen, Bautzen (an der Spree in Sachsen), Großbeeren (südlich von Berlin), an der Katzbach, bei Dres- den, Kulm (in der nördlichen Ecke von Böhmen zwischen dem Erzgebirge Kapp, Lkufadcn. ' 10

4. Leitfaden beim ersten Schulunterricht in der Geschichte und Geographie - S. 146

1851 - Braunschweig [u.a.] : Westermann
— 146 — und der Elbe), Dennewitz (nordöstlich von Wittenberg), Wartenburg (südöstlich von Wittenberg) hatte Napoleon ferne Truppen bei Leip- zig zusammengezogen. Am 16. October 1813 begann die Völkerschlacht. Am 18. October war der große Sieg entschie- den. Napoleon floh. Am 1. Januar 1814 setzten die Verbün- deten über den Rhein. Die Engländer, Spanier und Portu- giesen drangen unter Wellington über die Pyrenäen in Frankreich ein. Die Siege bei Bricnne, la Rothiere, Laon, vor Paris öffneten den Verbündeten die Thore von Frankreichs Hauptstadt, und der erste Pariser Friede ward abgeschlossen am 30. Mai 1814. Die verbündeten Fürsten kamen im October 1814 zu dem Wiener Congreß zusammen, um die Angelegenheiten Euro-- pa's zu ordnen. Napoleon's Rückkehr von Elba störte dies Friedensgeschäft. Schwarzenberg rückte an den Oberrhein, Wellington und Blücher in die Niederlande. Die Haupt- schlacht vom 18. Juni bei la belle Alliance vollendete dieser eben so herrlich, wie jener sie begonnen, und der zweite Friede von Paris am 20. November 1815 war die Frucht des denkwürdigen Sieges. Auf dem Wiener Congreß vereinten sich alle deutschen Für- sten zu einem Bunde, dessen Einrichtung in der deutschen Bundes-Acte (1815) enthalten ist. Der Zweck des deut- schen Bundes ist die Erhaltung der innern und äußern Si- cherheit und die Unverletzlichkeit der Bundesstaaten. Der Bun- desfriede verbietet den Krieg zwischen den einzelnen Bundesglie- dern, deren Streitigkeiten auf der Bundesversammlung zu Frankfurt, wo alle gleiche Rechte haben, entschieden werden. Gegen auswärtige Feinde wird ein Bundesheer ausgestellt. Die drei Monarchen stifteten unter sich am 26. Septem- der 1815 den heiligen Bund, dem auch andere Fürsten bei- traten, und dessen Mitglieder sich verpflichteten, fortan in Friede und Eintracht unter einander zu leben. Auf daß die Ruhe von Europa um so fester begründet würde, trafen die Fürsten der europäischen Hauptmächte, Rußland, Oesterreich, England und Preußen, Anordnungen auf dem Congreß zu Aachen 1818, wo auch Frankreich als die fünfte Hauptmacht anerkannt wurde. ^ Friedrich Wilhelm Iii. hat nach den Freiheitskämpfer: noch 25 Jahr lang durch eine friedliche Negierung die Wohlfahrt sei- nes Volkes erstrebt. Er starb am 7. Juni 1840 und wird bei der Nachwelt der Gerechte genannt. Ihm folgte Friedrich Wilhelm Iv.

5. Leitfaden beim ersten Schulunterricht in der Geschichte und Geographie - S. 118

1851 - Braunschweig [u.a.] : Westermann
- 118 — Lehre von Christo, wie Ihr sie gepredigt habt, auch sterben?" Seine freudige Antwort war: „Ja, Ja!" Mit den Worten: „Herr, in deine Hände beseht ich meinen Geist!" verschied er am 18. Februar 1546. Seine Leiche wurde in der Schloßkirche zu Wittenberg beigesetzt, wo ihin 1827 auf dem Markt ein schönes Monument errichtet worden ist. Der Schmatkaldische Krieg, 1546—1547. Schlacht bei Mühlberg an dem rechten Elbufer mitten zwischen Wit- tenberg und Dresden. Moritz von Sachsen. Der Passauer Vertrag 1552. Der Religio ns friede zu Augsburg 1555. Ulrich Zwingli fing in der Schweiz die Reformation 1528 auf ähnliche Weise an wie Luther. — Ignatius von Loyola stiftete 1540 den Jesuiterorden oder die Gesell- schaft Jesu. Karins V. vier Kriege mit Franzi, von Frankreich um Mailand und Neapel; Züge gegen Tunis und Algier. Er legt 1886 die Regierung nieder, und stirbt in einem spanischen Kloster 1888. Ihm folgte die Achtung seiner Zeitgenossen, selbst die seiner Gegner nach. Die Nachfolger Karl's V. waren: Ferdinand I. 1838—1864, Maxi- milianll. 1864—1876, Rudolph Ii. 1876—1612, Matthias 1612— 1619. Damals trieben manche deutsche Edelleute auf eigene Hand Krieg; Franz von Sickin gen und sein Schwager Götz von Bcrlichingcn mit der eisernen Hand. Die Kriege wurden mit großer Grausamkeit geführt. — Handel und Gewerbe hatten sich durch die deutsche Thätigkeit und Ausdauer sehr gehoben, geriethen aber bei den langen Unruhen sehr in's Stocken. Der Luxus der Deutschen war sehr groß. Oft verwendete ein Fürst die Einkünfte eines Jahres von seinem Lande auf die Kosten eines einzigen Reichstages. Gegen den Kleidcraufwand wurden besondere Gesetze gegeben. Merkwürdig ist es, daß mit dem Beginn der neuern Zeit die wahre An- sicht von der Bewegung der Himmelskörper zusammen fällt. Im Alterthum und durch das ganze Mittelalter hindurch hielt man die Erde für den ruhen- den Mittelpunct des Weltalls. Nicolaus Kopcrnicus (geb. 1473 zu Thorn an der Weichsel, gest. 1843) machte nach vieljährigem Nachdenken die große Entdeckung, daß die Sonne im Mittelpunct des Planetensustems stehe, daß die Erde als Planet um die Sonne kreise. Diese Entdeckung heißt das Kop erni ca ni sche System. 8. 68. Die Niederlande. Ihr Abfall von Spanien. Wilhelin von Oranien. Die Niederlande haben ihren Namen von der niedrigen Lage am Meer. Der größte Theil ist ebenes Land, und nur südlich ist ein Zweig der Ardennen das einzige Gebirge.

6. Leitfaden beim ersten Schulunterricht in der Geschichte und Geographie - S. 153

1851 - Braunschweig [u.a.] : Westermann
— 153 — fast eben so feurigem Blute wie die Franzosen, erhob sich, um durch blutigen Kampf seiner alten Selbstständigkeit, deren Ver- lust es nicht verschmerzen konnte, wieder theilhaftig zu werden. Jedoch erlag es, trotz seiner bewundernswürdigen Tapferkeit, der Üebermacht Rußlands. 8. 83. : Die dritte französische Revolution. Ludwig Philipp. Ludwig Philipp hatte seine Krone aus den Händen der Nation und insbesondere des zahlreichen gebildeten und begüter- ten Bürgerstandes empfangen, und hieß daher nicht mehr König von Frankreich, sondern König der Franzosen. Er war sonach weder der Mann der Anhänger der Bourbons oder des Adels und der hohen Geistlichkeit, noch der Mann der niedersten und zahlreichsten Classen des Volkes, sondern des die Mitte dieser beiden Gegensätze bildenden Bürgerstandes. Auf diesen mußte er sich stützen, und deshalb in seiner Regierung die Marimen der „rechten Mitte" verfolgen. So war ihm durch seine Wahl die j Regierungsweise oder sein Benehmen im Innern Frankreichs vorge- schrieben. Aber auch sein Benehmen gegen die fremden Mächte hing davon ab. Von diesen nämlich hatte er allerdings, weil er zeigte, daß ihm nach dem Sturze der ältern Bourbonischen Linie als dem Haupte der jüngern die Thronfolge rechtmäßig gebühre, die Anerkennung erlangt. Allein er konnte nur so lange auf ihre Freundschaft rech- nen, als die Ereignisse keine Gelegenheit boten, die Bourbons der ältern Linie, die für legitimer (rechtmäßiger) als er galten, auf den Thron zurückzuführen. Deshalb mußte seine Sorge stets darauf gerichtet sein, daß alle Veranlassungen zu Kriegen der fremden i Mächte mit Frankreich und zu europäischen Kriegen überhaupt vermieden würden. Kurz, er mußte, um seine und seiner Fa- milie Herrschaft zu befestigen, wie im Innern, so auch nach Außen den Zustand der Dinge, wie er einmal war, aufrecht zu erhalten suchen; und da ihm dies viele Jahre hindurch gelang und für sein ferneres Leben gelingen zu müssen schien, so wurde er der Apostel oder der Napoleon des Friedens genannt. Doch kam die Gefahr über den König zunächst aus dem Innern. Nämlich um auf die Dauer die in der Regierung eingeschlagene „rechte Mitte" durchzuführen, reichten seine viel- fachen Erfahrungen und die große Gabe seines Verstandes, die Dinge fein und klug zu seinem Vortheile zu berechnen, nicht

7. Leitfaden beim ersten Schulunterricht in der Geschichte und Geographie - S. 101

1851 - Braunschweig [u.a.] : Westermann
— 101 — Die osmanischen Türken, so genannt von ihrem ersten Sultan Os in an, faßten in Europa nach und nach im griechi- schen Kaiserreiche festen Fuß und schränkten den Kaiser bis auf Constantinopcl ein. Der Sultan Muhamed Ii. zertrümmerte auch die Mauern dieser Stadt mit seinen Kanonen, erstürmte und behauptete sie 1453. Die christlichen Kirchen wurden in Moscheen verwandelt, und eine Menge gelehrter griechischer Flüchtlinge ließ sich in Italien nieder. Von da aus verbreiteten sich ihre Kenntnisse auch nach Deutschland. 8. 59. Andere Länder außer Deutschland. Johanna von Orleans. Heinrich der Seefahrer. Frankreich und England. In Frankreich starb 1328 der letzte Capetinger. Die Könige aus der Familie Valois kamen aus den Thron. Da aber auch der König von England An- sprüche auf den französischen Thron zu haben glaubte, so ent- spann sich ein Krieg, welcher gegen hundert Jahre dauerte. Die Engländer hatten schon das ganze nördliche Frankreich mit der Hauptstadt Paris erobert und belagerten Orleans. Auf ein- mal trat die Tochter eines Landmanns, Johanna d'arc, im Kriegerschmuck auf, begeisterte durch ihre Prophezeiungen die Franzosen, entsetzte Orleans und führte ihre Landsleute selbst in mehreren siegreichen Schlachten an, 1430. Von den Feinden gefangen, wurde sie im folgenden Jahre als Here verbrannt. Die Engländer aber büßten ihre Vortheile wieder ein und muß- ten Frankreich verlassen. Die pyrenäische Halbinsel. Die christlichen Könige von Castilien und Aragonien entrissen den Mauren siegreich eine Provinz nach der andern. Durch die Vermählung Ferdi- nands von Aragonien mitjsabella von Castilien wur- den diese beiden Königreiche zu einem Ganzen kräftig vereinigt, wodurch denn auch 1492 das Königreich Granada, die letzte Besitzung der Araber in Spanien, erobert wurde. Wer von diesen nicht Christ werden wollte, mußte auswandern; mit ihnen 800,000 Juden. Rinas um die Castilische Hochebene (Neu-Castilien südlich und Alt« Castilien nördlich), in deren Mitte 2000 F. über dem Meere Madrid liegt, reihen sich die übrigen spanischen Provinzen, welche, mit Ausnahme von Leon und Estremadura (westlich der Hochebene), zum Meere abfallen. Galicien, Asturien, Biscaha, Navarra an der Nord- seitc: Catalonien, Aragonien, Valencia, Murcia an der Ostseite; Granada, Andalusien an der Südseite.

8. Leitfaden beim ersten Schulunterricht in der Geschichte und Geographie - S. 124

1851 - Braunschweig [u.a.] : Westermann
124 Flammen aus, und das Schwert sollte schützen, was die Rcchts- Verbriefungen nicht mehr vermochten. Es wurden die Dänen, vornehmlich als preußische und andere Bundcstruppen zu Hülfe kamen, zurück und zuletzt ganz vom festen Lande weggedrängt. Jedoch erschien der preußischen Regierung bei dem Mangel einer deutschen Kriegsflotte der Kampf als ein ungleicher, besonders da der nördliche und namentlich der preußische Seehandel große Störungen und Verluste erlitt. Deshalb und weil noch außer- dem Rußland, Schweden und England zu Gunsten Dänemarks drohcten, ließ sich dieselbe, nachdem ihr die Ordnung dieser An- gelegenheit übertragen war, auf Vermittelung und einen Waf- fenstillstand (von Malmöe) ein, wodurch der kriegerische Eifer sehr gelähmt wurde. Nachdem darauf im I. 1849 wieder tapfer (Erstürmung der Düppeler Schanzen und Gefechte bei Kolding und zuletzt bei Fridericia) gesochten war, folgte aus gleichen Gründen Vermittelung und ein Waffenstillstand. Jedoch auch im I. 1850 entbrannte der Kampf von Neuem, und dies- mal mit dem eigenen Heere ohne Hülfe (mörderische Schlacht bei Jdstädt und Bestürmung von Friedrichsstadt), soll indeß, nachdem er einige Zeit geruht, durch dazwischen tretende Ver- mittelung von Seiten dcs deutschen Bundes sein Ende finden. 2) Schweden und Norwegen. Die Gebirgsgegenden mit den Bewohnern gleichen sehr denen der Schweiz. Hohe Felsenzacken, Gletscher, Schneegipfel, Lawinen, Höchsten. Hol- zung, Vieh, Kupfer und Eisen machen den Hauptreichthum der skandinavischen Halbinsel aus. Stockholm, Hauptstadt auf Inseln am Ausflusse des Mälar-Sees in die Ostsee. Christiania, Hauptstadt von Norwegen. Friedrichshall. Bergen. Upsala, nordwestlich von Stockholm, mit einer Universität; Dannemora, nörd- lich von Upsala, mit Eisenbergwerken; Sala, westlich von Upsala, mit Silberbergwerken; Falun mit einem sehr berühmten Kupferbergwerk. Man beabsichtigt jetzt, einen Canal von der Ostsee in das Kattegat zu bauen, fahrbar für die größten Seeschiffe, um den Sundzoll zu vermeiden. In den ältesten Zeiten waren die Lebensweise und die Sitten der Be- wohner Skandinaviens dieselben, wie die der deutschen Völkerschaften. Sie waren in Stämme eingctheilt und hatten ihre Häuptlinge. Ihre Sänger hießen Skalden. Nach den Gesängen derselben ist Odin (.Wodan) Göttcr- könig. Von ihm und seiner Gemahlin Frigga, der Götterkönigin, stammen alte übrigen Götter, die Äsen. Odin und Frigga sitzen auf einem wunder- baren Throne, von dem aus man in alle Länder der Erde sehen kann. Ihre Söhne sind Thor, Donnergott (mit dem Alles zermalmenden Hammer

9. Leitfaden beim ersten Schulunterricht in der Geschichte und Geographie - S. 151

1851 - Braunschweig [u.a.] : Westermann
— 151 — lung haben. Die neu aufgebaute Hauptstadt Athen liegt in dem Nomos von Attika und Böotien. 3) D i e Türkei. Die europäische Türkei ist ein Theil des türkischen Reichs und ist aus dem ehemaligen griechischen Kaiserthum hervorge- gangen. 1453 wurde Constantinopel die Hauptstadt der Türkei. So lim an der Prächtige 1520—1566, welcher Belgrad und Rhodus und den größten Theil von Ungarn eroberte und die Oberhoheit über Algier und Tunis erwarb, war der letzte von zwölf muthvollen auf einander folgenden Sultanen. Unter seinen neunzehn Nachfolgern sank die Macht der Pforte, da sie meist im Harem lebten und nicht mehr persönlich zu Felde zogen. Der jetzt regierende Sultan heißt Abdul-Meschid. Der Mufti ist rer oberste Geistliche und ter Großwessier herrscht im Namen des Sultans. Das Schloß des Sultans heißt Serail, der höchste Neichsrath D iv a n, der türkisch-kaiserliche Hof die ottomanische oder os ma irische Pforte. Die Provinzen des Reiches sind: No Manien mit den Städten Constantinopel, von den Türken Stambul oder Jstam- bul genannt (eine berühmte Vorstadt ist Pera, der Wohnsitz der fremden Gesandten), und Adrianopel, nordwestlich von der Hauptstadt; Bulga- rien nördlich von Nomanien, Hauptstadt Sophia; im Norden des Reichs von W. nach O. Bosnien, Servicn, Wallach ei, Moldau; südlich Macedonien, Thessalien, Albanien (Cpirus). Die europäischen Großmächte, mit Ausnahme von Frankreich, halfen 1841 dem Sultan Mahmud Ii. bei der Unterwerfung des abtrünnigen Vicekönigs von Aegypten Me hem ed Ali; bei welcher Gelegenheit die Eroberung von St. Jean d'acre an der syrischen Küste durch eine englisch-österreichische Flotte die Ueberlegenheit der europäischen Kriegskunst in glänzendem Lichte zeigte. Ueberhaupt wäre der Bau des türkischen Reiches schon längst zusammengebrochen, wenn die übrigen Mächte denselben nicht aufrecht erhalten hätten; so morsch und wankend ist derselbe. 8. 82. Die zweite französische Revolution. Ludwig Xviii. und Karl X. Ludwig Xviii., König von Frankreich, hatte zwar, als er von den verbündeten Mächten auf den Thron seiner Väter zurückgeführt war, eine Constitution oder Charte (Verfassung) gegeben, wonach das Volk an der Aufstellung der Gesetze, nach denen es zu seinem Wohle zu regieren sei, durch die Berathun- gen und Beschlüsse von Abgeordneten Theil nehmen sollte. Dies

10. Leitfaden beim ersten Schulunterricht in der Geschichte und Geographie - S. 154

1851 - Braunschweig [u.a.] : Westermann
- 154 — mehr aus. Die rechts und links mit ihren Ansprüchen unbe- achtet gebliebenen Parteien traten immer feindseliger auf; und doch hielt er seiner Seits, je alter er wurde, im Hinblick aus seine Nachkommenschaft, auf Kosten des allgemeinen Wohles, am eignen Interesse nur noch fester und fester. Da griff er denn auch immer mehr zu den Mitteln der Ungcsctzmäßigkeit, der List und der Bestechung, und versammelte auch nur Men- schen um sich und seinen Thron, welche fähig waren, ihn in der Anwendung dieser Mittel zu unterstützen, so daß der Unwille gegen seine Negierung von Tag zu Tage wuchs. Endlich brach der Unwille gegen ihn los, so daß er (den 24. Februar 1848) nach einer achtzehnjährigen Regierung mit seiner Familie aus dem Lande fliehen mußte. Er starb den 26. August 1860 zu Claremout tu England im 77. Jahre seines Lebens, in der Mitte seiner zahlreichen Fa- milie. Wenn je ein Fürst, so hatte Ludwig Philipp ein an Erfahrungen reiches Leben. Nachdem er eine vorzügliche Jugenderziehung erhalten hatte, wandte er sich gleich seinem Vater, dem Herzog von Orleans, der Sache der Revolution zu und zeichnete sich beim Ausbruche des Krieges, 1792, durch Tapferkeit so aus, daß er. obgleich erst 19 Jahr alt, schon zum Gcnerallicu- tcnant ernannt wurde. - In Folge der weiteren Kriegsereignisse aber flüchtig geworden, mußte er sich unter fremdem Namen acht Monate lang als Lehrer der Mathematik und Geographie zu Reichenau bei Chur in der Schweiz sei- nen Unterhalt verdienen. Nachdem er die Hinrichtung seines Vaters erfah- ren. faßte er den Entschluß, nach Amerika zu gehen. Doch aus Mangel an Mitteln blieb er vorerst in Hamburg zurück, und machte von hier aus eine Reise durch Dänemark, Schweden und Norwegen bis an das Nord - Cap. Sein Schicksal trieb ihn nun (1797) nach Amerika, von da (1800) nach England zurück, wo er eine Reihe von Jahren fette, und dann nach Malta und Palermo, von wo er sich für die Sache der Bourbons zweimal nach Spanien begab, und wo er sich mit der sicilischen Prinzessin Marie Amalie vermählte. Als er nach dem Sturze Napoleon's nach Paris zurückgckehrt war, suchte er sich dem regierenden Hause fortwährend zu nähern. Unter- dessen war er der Gegenstand der Hoffnung aller freisinnigen Männer und empfing daher nach der Absetzung Karl's X. erst die Regentschaft als Gene- rallicutcnant des Reichs und wenige Tage darauf selbst die Krone. Dies ist die dritte französische oder die französische Februar- Revolution. Das französische Reich wurde zur Republik erklärt und bald darauf als deren Präsident Ludwig Napoleon Bo- naparte, der Neffe des Kaisers Napoleon, erwählt (10. Dec.). Wie schon bei der ersten und zweiten ftanzösischen Revolu- tion das übrige Europa mehr oder weniger erschüttert wurde, so geschah es auch diesmal, aber ungleich heftiger und allge- meiner; besonders Oesterreich (Wien, den 13. März) und seine Kronländer Böhmen, Ungarn und Lombardei-Venedig, Preußen (Berlin, den 18. u. 19. März), der deutschebund und daö übrige Italien.
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