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1. Neueste Geschichte von 1815 bis zur Gegenwart - S. 109

1911 - Breslau : Dülfer
Die Julirevolution und ihre Folgeerscheinungen. 109 polnischen Heere wurden zuletzt entscheidend geschlagen (bei Ostrolenko, Wilna und Mola), Warschau mute sich bedingungslos bergeben, und das besiegte Polen mute ein furchtbares Strafgericht der sich ergehen lassen. Nikolaus I. erklrte die konstitutionelle Verfassung fr ausgehoben und suchte durch schonungslose Rnfsifizierung die Volkskraft der Besiegten zu brechen. Anmerkung. Auch in dem preuischen Anteile Polens machten sich die An-zeichen revolutionrer Erhebungen bemerkbar. Das Haupt der Verschwrer in Posen, der Graf Dzialynski, eilte nach Warschau und fragte bei der provisorischen Regierung daselbst an, ob eine Schilderhebung auch in Posen ratsam wre, und zahlreiche ber-lufer aus Posen und Westpreuen (an 12000) stieen zu dem Heere der Aufstndischen. Um ein bergreifen der Revolution auf preuisches Gebiet zu verhindern, lie Friedrich Wilhelm Iii. die polnischen Grenzen bewachen und bertrug dem General Gneisenan, der bald darauf von der Cholera dahingerafft wurde, den Oberbefehl an der Ostgrenze. 3. In Italien, wo der Ausbruch der Julirevolution ebenfalls revolutionre Bewegungen hervorgerufen hatte, wurde ein feindlicher Zu-sammensto zwischen dem liberalen Frankreich und dem absolutistischen fter-reich durch den allerdings maskierten Rckzug der franzsischen Regierung verhindert. a. Die Regierung des Brgerknigs hatte sich in Rcksicht auf die in Frankreich herrschende liberale Strmung, der ja Louis Philipp seinen Thron verdankte, den Anschein gegeben, als ob sie dem Gedanken der liberalen Propaganda ihren Arm leihen wollte. In Belgien hatte sie diese Rolle auf Grund des englischen Beistandes mit Erfolg spielen knnen. b. Als nun die Julirevolution auch in mehreren italienischen Staaten (in Modena, Parma, in den Marken, im Kirchenstaate) Schule zu machen begann und sterreich, des Grundsatzes der Nichtintervention vergessend, Miene machte, der revolutionren Bewegung Einhalt zu gebieten, erklrte Frankreich, da die Besetzung des Kirchenstaates oder gar Piemvnts durch sterreichische Truppen den Krieg bedeuten wrde. c. Aber Metternich schien sich Italien gegenber des von ihm selbst proklamierten Grundsatzes der Nichtintervention nicht zu erinnern; denn als die Aufstndischen der mittelitalienischen Staaten die weltliche Herrschaft des Papsttums fr ausgehoben erklrten und am 4. Mrz 1831 eine Verfassung fr die Vereinigten Provinzen von Italien" feststellten, folgte sterreich dem Hilferufe des Papstes und sandte ein Heer in das Gebiet des Aufstandes, welches die provisorische Regierung" zur Unterwerfung unter die ppstliche Herrschaft zwang. Trotzdem wagte Louis Philipp zunchst keine Hand zu rhren zur Verteidigung des verletzten Grundsatzes der Nichtintervention; ihn schreckte die Drohung sterreichs, der bonapartistischen Bewegung in der Person des Herzogs von Reichstadt (des Sohnes Napoleons I.) einen Fhrer zu geben. Erst im Juli 1831 richtete die franzsische Regierung die Aufforderung an sterreich, feine Truppen zurckzuziehen Metternich, der den Krieg ebenso scheute wie Louis Philipp, ging nicht nur auf dies Verlangen ein, sondern untersttzte sogar die an den Papst gerichtete Mahnung Frankreichs, die schlimmsten ttbelstnbe im Kirchenstaate abzustellen. So schien jebe Kriegs-gefahr beseitigt. d. Als aber die sterreicher einem erneuten Hilferufe der ohnmchtigen ppstlichen Regierung abermals Folge leisteten, bemchtigte sich ein franzsisches Geschwader Ankvnas. Gleichwohl kam es auch jetzt zu keiner kriegerischen

2. Neueste Geschichte von 1815 bis zur Gegenwart - S. 200

1911 - Breslau : Dülfer
200 Die Lsung der deutschen Frage. wir uns verstndigen", uerte er in Nrnberg zu einem der mittelstaatlichen Minister. Da nun auch Bismarck im Hinblick aus die wieder akut gewordene schleswig-holsteinsche Frage ein Einvernehmen mit sterreich geraten erschien, wurde die Entscheidung des Kampfes um die Vorherrschaft in Deutschland abermals vertagt. Preußen hatte in diesem Jahre wie in Europa so in Deutschland seine Stellung selbstndig behauptet, sein Ansehen gefestigt, es hatte als Gromacht gehandelt, und der König war jetzt mit ganzem Herzen bei dieser freilich in ihren Taten bisher noch rein defensiven Politik." 20. Die schleswig-holsteinsche Frage und ihre Lsung durch den Krieg von 1864. Die mit dem Ergebnis des Krieges von 1864 durch Bismarcks geniale Staatskunst erzwungene Lsung der schleswig-holsteinfchen Frage war der erste groe Triumph der der nationalen Fhrer-schaft zustrebenden offensiven Machtpolitik des preuischen Staates. I. Die Vorgeschichte des Streites um die Llbherzogtmer und die Entwicklung der schleswig-holsteinschen Hrage bis 1863. 1. Die Herzogtmer Schleswig und Holstein waren seit dem Aus-sterben ihres Frstenhauses (Schauenburger), seit 1460, mit Dnemark durch Personalunion verbunden, galten im brigen aber als durchaus selbstndig. Die Versuche der dnischen Könige, die Herzogtmer allmhlich mit dem dnischen Staate zu verschmelzen (seit 1712 war der gemeinsame Landtag der Herzog-tmer nicht mehr einberufen worden), waren bisher auf geringen Widerstand gestoen, da einerseits im Mittelalter noch keine weitgehenden Unterschiede zwischen deutscher und dnischer Kultur vorhanden waren und andererseits der schleswig-holsteinsche Adel in der Verbindung mit dem dnischen Knigtume oft genug seinen Vorteil fand. 3. Allein die neuen politischen Tendenzen des 19. Jahrhunderts, die des einheitlichen Staates und des nationalen Zusammenschlusses, waren der Erhaltung des alten Zustandes in jenen Gebieten nicht gnstig: Dnemark drngte immer ungeduldiger auf die Konsolidierung des Einheitsstaates, erstrebte diedanisierung der Herzogtmer; diese aber wurden durch ihre nationalen Sympathien zum Anschlu an Deutschland, zur Lostrennung von dem fremden Staatswesen bewogen. 3. Die Verschiedenheit des in den Herzogtmern und in Dnemark geltenden Thronfolgerechtes mute bei dem fr Dnemark in Aussicht stehenden Wechsel der regierenden Dynastie die Trennungsfrage akut werden lassen. a. In Dnemark galt seit dem sogenannten Anigsgesetz von {665 auch die weibliche (Erbfolge, während das von jeher zum Deutschen Reiche gehrige Herzog-tum Holstein nach deutschem Erbrechte ein Mannlehen war. Da König Friedrich Vi. (;8081839) kinderlos war, folgte ihm fein Detter Christian Viii. ({8z9(83.8) auf dem Throne; dessen Sohn Friedrich Vii. (j8<*8{863) war der letzte mnnliche Spro des dnischen Knigshauses. Nach dem in Dnemark geltenden Erbrechte mute nun die weibliche Deszendenz der Dynastie auf den Thron

3. Neueste Geschichte von 1815 bis zur Gegenwart - S. 202

1911 - Breslau : Dülfer
202 Die Lsung der deutschen Frage. versuch zurckwies, sprach der Deutsche Bund (April 1848) die Anerkennung der provisorischen Regierung in den Herzogtmern aus und beauftragte Preußen mit der Kriegsfhrung. So kam es zum ersten Kriege um Schleswig-Holstein. a. Allein die europische Lage war der Sache der Herzogtmer nicht gnstig. England und Rußland wnschten die Erhaltung der dnischen Gesamt-Monarchie: England, weil es die Deutschen nicht als Herren der Ost- und Nordsee sehen wollte, Rußland, dessen Herrscherhaus dem dnischen nahe ver-wandt war, frchtete, da sich das verkleinerte Dnemark der skandinavischen Union in die Arme werfen wrde; sterreichs konservative Interessen aber forderten ebenfalls die Unverletzbarkeit Dnemarks. So sah sich Preußen, dessen Handel zudem durch die berlegene dnische Seemacht schwer geschdigt wurde, infolge des Druckes der Gromchte trotz seiner Siege (Eroberung der Danewerke) zum Abschlu des Waffenstillstandes von Malm gedrngt (26. August 1848; der die Bestimmungen und die Bedeutung dieses Waffen-stillstandes vgl. S. 147). b. Im Vertrauen auf den Rckhalt der Gromchte begannen die Dnen im April 1849 mit der Fortfhrung des Krieges. Allein auch diesmal blieben die preuischen Siege (Eckernfrde, Dppel, Kolding) nutzlos; Preußen sah sich durch die Schwierigkeiten seiner Unionspolitik bedrngt, es stand gnzlich isoliert da, und schlo daher, um aus dieser bedrohlichen Lage herauszukommen, im Juli 1850 auf der Grundlage des Waffenstillstandes von Malm den Frieden zu Berlin ab. c. Nun waren die Herzogtmer sich selbst berlassen. Ihr dritter Krieg gegen die Dnen verlief zwar nicht glcklich fr sie (Niederlage Willisens bei Jdstedt), aber die Dnen vermochten trotzdem Holstein nicht zu unterwerfen. Die Niederlage der preuischen Unionspolitik besiegelte jedoch auch das Schicksal der Herzogtmer. Zu Olmtz fgte sich Preußen den fter-reichisch-russischen Forderungen auch in bezug auf die schleswig-holsteinsche Angelegenheit, es verpflichtete sich, gemeinsam mit sterreich Holstein zu pazifizieren", d. h. den Dnen zu unterwerfen (vgl. S 160). d. Die strittige Erbfrage wurde nun durch eine bereinkunft der europischen Gromchte im Londoner Protokoll (2. Mai 1852) dahin geregelt, da der Prinz Christian von Glcksburg als Thronfolger fr Dne-mark und die Herzogtmer besttigt wurde. (Der Prinz von Augustenburg verzichtete auf feine Ansprche gegen eine Geldentschdigung.) Allerdings wurden die Herzogtmer den Dnen nicht bedingungslos berliefert; in einem Vertrage vom 29. Januar 1852 zu Berlin hatte sich Dnemark zur Gewhr-leistung folgender Bestimmungen verpflichtet: . Die Herzogtmer behalten ihre selbstndigen Einrichtungen in Verfassung und Verwaltung, Schleswig darf dem dnischen Reiche nicht einverleibt werden. . Line Gesamtverfassung darf nur auf organischem Wege", d. h. nach vor-heriger Beratung durch die (Linzellandtage eingefhrt werden. y. Alle Teile der dnischen Monarchie find gleichberechtigt. 6. Jedes der beiden Herzogtmer foll eine stndische Verfassung erhalten. f. Beide Nationalitten sollen gleiches Recht und gleichen Schutz genieen. 6. Die fortgesetzten Verletzungen dieser von Dnemark bernommenen Verpflichtungen lieen die schleswig-holsteinsche Frage alsbald von neuem aufleben.

4. Neueste Geschichte von 1815 bis zur Gegenwart - S. 203

1911 - Breslau : Dülfer
Die schleswig-holsteinsche Frage und ihre Lsung durch den Krieg von 1864. 203 a. Trotz der im Londoner Protokoll gewhrleisteten Realunion zwischen den beiden Herzogtmern fuhren die Dnen fort, Schleswig als dnische Provinz zu behandeln, während Holstein als Bestandteil des Deutschen Bundes angesehen ward. In gleicher Weise wurde das versprechen gleichen Schutzes fr beide Nationalitten miachtet: in beiden Herzogtmern fhrten die rcksichtslosen Danisierungs-versuche ein wahres Schreckensregiment herbei. b. Als König Friedrich Vii. \85<t die versprochene Gesamtverfassung erlie und darin die Stellung der Herzogtmer in einem diesen nicht ungnstigen Sinne ordnete, erzwangen die Liderdnen deren Zurcknahme. Die neue, mit Zustimmung des dnischen Reichstages erlassene Gesamtverfassung vom 2. Vktober *855, die ohne jede Mitwirkung der Herzogtmer zustande kam, bedeutete nichts anderes als die vllige Majorisier ung des deutschen Elements in Dnemark. Nun erhoben die holsteinschen Stnde Beschwerde beim Deutschen Bunde, der nach lngeren ver-Handlungen im Jahre J858 die Anerkennung der dnischen Verfassung ablehnte und bestimmte Angaben darber forderte, wie Dnemark die Bedingungen des Londoner Protokolls zu erfllen gedenke. c. Daraufhin hob Friedrich Vii. die Verfassung fr Holstein auf, behielt sie aber fr Schleswig bei, wodurch die Realunion der Herzogtmer abermals verfassungs-rechtlich aufgelst wurde. Die holsteinschen Stnde und der Deutsche Bund erklrten nun zwar, da die Aufhebung der Verfassung in Holstein auch fr Schleswig gelte, aber die Dnen lieen sich dadurch nicht anfechten und wiesen jede Vermittlung schroff zurck. d. Am 3o. Mrz J863 erlie Friedrich Vii. sogar ein Patent, das den Rechts-brnch noch deutlicher machte: Schleswig Dnemark sollte eine neue Gesamtverfassung erhalten, und Holstein wurde eine Verfassung aufgezwungen, die das Herzogtum zu einer tributren Provinz Dnemarks machte. In Deutschland rief diese neue dnische Herausforderung namentlich unter den Klein- und Mittelstaaten die grte Entrstung hervor. Der Deutsche Bund forderte Rechenschaft der den ungesetzlichen Schritt des Gegners, und als Dnemark jede weitere Erklrung ablehnte, erfolgte am Oktober \8s3 der fast einstimmige Beschlu der Bundesexekution. e. Trotzdem gelangte die neue Verfassung im dnischen Reichstage zur Annahme, und der neue dnische König, Christian Ix. (der Protokollprinz), wurde durch die Liderdnen gezwungen, sie zu unterzeichnen. Der Regierungsantritt des Protokollprinzen bebeutete aber das Wiederaufleben der (Erbfrage in den Herzogtmern ; Herzog Friedrich von Augustenburg verkndigte, da sein Vater nur fr seine Person auf die Erbfolge verzichtet habe, und da mit dem Aussterben der dnischen Manneslinie die Herzogtmer an das Haus Augustenburg bergehen mten. In Holstein, noch mehr aber im brigen Deutschland, fanden die Forderungen des Augustenburgers begeisterte Zustimmung, fast alle kleinen Regierungen sprachen sofort ihre An-erkennung der Ansprche Herzog Friedrichs aus, der Kronprinz von Preußen stellte sich dem Herzog zur Verteidigung seines guten Rechtes zur verfugung, die ffentliche Meinung in Deutschland stand mit freudigster Beistimmung auf des Augustenburgers Seite, und das Haus der Abgeordneten in Preußen erklrte, da Deutschlands Ehre die Anerkennung Herzog Friedrichs verlange. von dem Bunde und den beiden deutschen Gromchten erwartete man mit Bestimmtheit, da sie nicht sumen wrden, das nationale Interesse zu wahren. Ii. Die Lsung der schleswig-holsteinschen Hrage durch den Krieg von 1864. 1. Das Zustandekommen der kriegerischen Entscheidung der das Schicksal der Elbherzogtmer unter einer ihrer endgltigen Befreiung gnstigen politischen Konstellation war das Werk der mit diplomatischer Meister-schaft geleiteten preuischen Politik.

5. Neueste Geschichte von 1815 bis zur Gegenwart - S. 204

1911 - Breslau : Dülfer
204 Die Lsung der deutschen Frage. a. Die Wendung, die durch den Regieruugsantritt Christians Ix. von Dnemark und den Erla der dnischen Staatsverfassung von 1863 in der Entwicklung der schleswig-holsteinschen Frage herbeigefhrt worden war, bot dem Leiter der preuischen Politik die erste erwnschte Gelegenheit zu positiver Bettigung seiner politischen Ideen; jetzt war der Augenblick gekommen, wo Preußen in einer Angelegenheit von nationaler Bedeutung die Fhrung an sich reien konnte. Bismarck war entschlossen, die Gunst des Augenblicks zur Machterhhung seines Staates zu bentzen. Er sah die Sache der Elb-Herzogtmer unter keinem andern Gesichtspunkt an als dem des preuischen Interesses und der gromchtlichen Politik; er hielt an diesem Mastab um so peinlicher fest, als sie mehr als jede andere deutsche Frage europischen Charakters und, wie er niemals bezweifelt, nur durch Krieg wirklich zu lsen war". (Lenz.) b. Um die Fehler zu vermeiden, welche die frheren Mierfolge Preuens in dieser schwierigsten aller Fragen der preuischen Politik herbeigefhrt hatten, galt es, die allgemeine politische Lage aufs sorgfltigste zu erforschen und alle gnstigen Momente auszuntzen. a. Die feindselige Haltung des Auslandes und die Gegenwirkung sterreichs hatten die frheren Versuche Preuens, sich des Schutzes der Herzogtmer anzunehmen, mit der Demtigung von Olmtz enden lassen. Jetzt gingen die Ziele der preuischen Politik hinsichtlich der Lsung der schleswig-holsteinschen Streitfrage unendlich viel weiter als 1849; es darf mit Bestimmtheit angenommen werden, da Bismarck von Anfang an die Er-Werbung der heiumstrittenen Gebiete fr Preußen ins Auge fate. Um so mehr mute er daher von vornherein darauf bedacht sein, europische Verwicklungen zu vermeiden. . Die allgemeine politische Lage war dem Vorhaben der preuischen Politik nicht ungnstig. Die Westmchte waren durch ihre entgegengesetzte Stellungnahme zur Entwicklung der deutschen Angelegenheiten innerlich entzweit. Napoleon war seit den Tagen des Frstenbundes, der den Gedanken des deutschen Siebzigmillionenreiches wieder aufs Tapet gebracht hatte, zu Preußen in ein entschieden freundschaftliches Verhltnis getreten, und Bismarck lie es sich angelegen sein, die franzsische Freundschaft zu pflegen: er hatte sich beeilt, dem Lieblingsplane Napoleons, einer Neuordnung der europischen Rechtsverhltnisse durch einen Kongre zu Paris, seine Zustimmung zu erteilen. England war im Gegensatz zu Frankreich an dem Zustandekommen eines grodeutschen Bundes interessiert und betrachtete ein Zusammengehen sterreichs und Preuens als eine durchaus erwnschte Wendung in der deutschen Politik. Von Rulanb aber war bei allem Wohlwollen fr Dnemark feit der Alvens-lebenschen Konvention kein ttliches Einschreiten gegen Preußen zu befrchten. sterreich war infolge feiner grobeutfchen Politik fast isoliert, von ihm war nur zu besorgen, ba es sich im Rcken Preuens an die Spitze der nationalen Bewegung stellen wrbe. y. Allein biefe an sich gnstige europische Gefamtlage bot Preußen immerhin noch keine ausreicheube Sicherheit; uuverkmmerte Erfolge waren nur dann zu erwarten, wenn es gelang, den auswrtigen Mchten jeben Vorwanb, jeben rechtlichen Gruub einer Einmischung in die von Preußen beabsichtigte Politik zu nehmen.

6. Neueste Geschichte von 1815 bis zur Gegenwart - S. 207

1911 - Breslau : Dülfer
Die schleswig-holsteinsche Frage und ihre Lsung durch den Krieg von 1864. 207 2. Kurze bersicht der den Verlauf des Krieges von 1864. a. Der erste Abschnitt des Krieges endete mit der Vertreibung der Dnen aus den Danewerken. a. Die Streitkrfte der Verbnbeten, etwa 75000 Mann, beftanben aus einem preuischen Korps (Prinz Friedrich Karl), einem sterreichischen (Gablenz) und einer preuischen Garbebivision (von der Mulbe); den Oberbefehl fhrte der alte Feldmarschall Wrangel. Die an Zahl schwcheren Dnen hatten die zur Verteibigung Norbschleswigs bestimmten uralten Danewerke besetzt, die sich von der Schlei bis zur Xreene hinzogen; den Oberbefehl fhrte General be Meza. . Nach Moltkes Kriegsplan sollten die Danewerke umgangen und den Dnen der Rckzug nach Norden abgeschnitten werben. Wrangel lie biefe Weisungen aber auer acht und befahl den Angriff auf die Danewerke. Im Osten scheiterte der Angriff des Prinzen Friedrich Karl auf Miffimde; erst am 5. und 6. Februar konnte die Schlei bei Arnis berschritten werben. y. Whrenbbeffen hatten die sterreicher (am 3. Februar bei Overfelk) den Feind in der Front erfolgreich angegriffen; die Dnen gaben die Danewerke auf und lieferten den sterreichern nur noch ein Rckzugsgefecht bei Oeversee (6. Februar). d. der die Fortfhrung des Kampfes entstauben zwischen den Verbnbeten Meinungsverschiebenheiten, die den Gang des Kriegs verzgerten. (Die fter-reicher wollten nicht der die Norbgrenze Schleswigs hinausgehen, weil sie das Eingreisen der Gromchte frchteten; Wrangel aber besetzte, ohne dazu ermchtigt zu fein, Teile von Jtlanb.) Manteuffels Sendung nach Wien beseitigte die Unstimmigkeiten zwischen den Verbnbeten, die Fortfhrung des Krieges wrbe beschlossen. b. Whrenb die sterreicher und die preuische Garbe den Feind auch aus Jtlanb vertrieben, wanbte sich Prinz Friedrich Karl gegen die Schanzen von Dppel, die am 18. April von den Preußen erstrmt wrben. c. Das Eube des siegreichen Krieges wrbe durch die Vermittlung der europischen Mchte hinausgeschoben, die am 12. Mai einen Waffenstillstand zustanbe brachten, whrenb beffen eine Konferenz zu Sonbon den Streit beizulegen versuchte. Als aber der Starrsinn der Dnen jebe Nachgiebigkeit ablehnte, begann der Krieg aufs neue (26. Juni). Der bergang der Preußen auf die Insel Alfen (29. Juni) und innere Schwierigkeiten (Erbitterung des dnischen Heeres gegen das Demokratenregiment) brachen die letzte Widerstands-krast des vom Auslanbe feinem Schicksal berlaffenen Besiegten; am 25. Juli begannen die Friebensverhanblungen in Wien, die am 30. Oktober mit der Unterzeichnung des Friebens enbigten.1) 3. Das (Ergebnis des siegreichen Krieges war die Befreiung der beutfchen Herzogtmer von der Herrschaft der Dnen. a. In ganz Deutschland und in Deutsch-sterreich herrschte groe Er-bitterung der den Beginn des Krieges, von dem man allgemein die Befrchtung hegte, da er keinen andern Zweck habe, als die Herzogtmer zuletzt doch den Dnen wieder auszuliefern. Tatschlich war dies das Ziel der Wnsche sterreichs. Weil man in Wien den Absichten Preuens mitraute, lie Rechberg sich gelegentlich des Ausbruchs der Meinungsverschiedenheiten ') Ausfhrlicheres der den Verlauf des Krieges bei Friedjung a. a, O. I. Bd.

7. Neueste Geschichte von 1815 bis zur Gegenwart - S. 208

1911 - Breslau : Dülfer
208 Die Lsung der deutschen Frage. der die Kriegsfhrung vom Berliner Kabinett die Zusicherung geben, da die Herzogtmer zwar nicht getrennt werden, aber dennoch in dnischem Besitz der-bleiben sollten. b. Bismarck war trotzdem entschlossen, den Krieg nicht ohne einen Machtzuwachs fr. Preußen zu beendigen; aber die Rcksicht auf die Gromchte erforderte die grte Zurckhaltung. Daher begngte er sich zunchst damit, da er von seinem Vertreter auf der in London erffneten Vermittlungskonferenz die Erklrung abgeben lie, die Vertrge von 1852 seien hinfllig geworden, und die beiden kriegfhrenden deutschen Mchte >e* stnden jetzt darauf, da die Unabhngigkeit der Herzogtmer auf irgendeine Weise sichergestellt wrde. Die gewaltige nationale Bewegung in Deutschland, die jetzt mit strmischer Ungeduld die Lostrennung der Herzogtmer von Dne-mark forderte, kam den Zielen der preuischen- Politik trefflich zustatten; Bismarck schrte sie daher nach Krften (die ganze Meute wollen wir luten lassen"); denn es mute dem Auslande bedenklich erscheinen, nun noch an den Bestimmungen des Londoner Protokolls festzuhalten. Dnemark selbst aber leistete Bismarck den grten Dienst, indem es erklrte, da es die Unabhngigkeit der Herzogtmer auch fr den Fall nicht zugestehen knne, da sie mit Dnemark durch Personalunion verbunden blieben. Nun war dem Auslande jeder Rechtsgrund genommen, sich der Lostrennung der Herzogtmer zu widersetzen. c. Der Herzog von Augustenburg hatte sich inzwischen in richtiger Er-kenntnis der Tatsache, da das Schicksal seiner Dynastie in der Hand Preuens lag, mit dem Angebot weitgehender Zugestndnisse an König Wilhelm gewandt. Nun galt es fr Bismarck, den sterreichischen Bundesgenossen fr die Los-trennung der Herzogtmer zu gewinnen (der Zustimmung Napoleons war er gewi). Daher erklrte er dem Wiener Kabinett (21. Mai), da Preußen unter gewissen Bedingungen bereit sei, fr die Erbfolge des Augustenburgers einzutreten. Zu spt erkannte sterreich, da es sich hatte zu weit fortreien lassen; es blieb ihm nichts anderes brig als Preuens Antrag zuzustimmen, wenn es das deutsche Nationalempfinden nicht unheilbar verletzen wollte. Um aber dem preuischen Nebenbuhler den erhofften Vorteil zu entreien, gedachte es ihn zu berbieten und die volle Unabhngigkeit des Angustenburgschen Regiments zu verlangen; am 26. Mai erffnete Rechberg dem Ge-sandten Herzog Friedrichs, da dieser mit Preußen keinen Separat-vertrag abschlieen drfe, durch den er einen Teil seiner Hoheits-rechte abtrete. d. Fr Bismarcks Plne bedeutete der sterreichische Gegenzng eine arge Enttuschung. Herzog Friedrich, der König Wilhelm (in einem Schreiben vom 29. April) bereits alle preuischen Forderungen (Militrkonvention, Besatzungsrechte fr Rendsburg, Bau eines Nordostseekanals) zugestanden hatte, nahm zwar in einer Unterredung mit Bismarck am 1. Juni feine Versprechungen nicht zurck, Bismarck aber war sich darber klar, da es den Krieg mit sterreich bedeute, wenn er jetzt in die Hand des Augustenburgers einschlug. Obgleich er von der Notwendigkeit einer Auseinandersetzung mit sterreich berzeugt war, schien ihm die Gelegenheit dazu jetzt nicht gnstig (Rcksicht auf das Ausland und auf den Stand der deutschen Frage). Aus diesem Grunde trieb er es lieber zum Bruche mit dem Augustenburger. Mit sterreich verstndigte man sich einstweilen dahin, da auf der Londoner

8. Neueste Geschichte von 1815 bis zur Gegenwart - S. 159

1911 - Breslau : Dülfer
Die preuische Union. 159 Autoritt in Holstein die Intervention des Bundes anzurufen. Tatschlich fgten sich auch die Herzogtmer dem Frieden nicht; zwar gelang es den Dnen, die von dem ehemaligen preuischen General Willisen angefhrten schleswig-holsteinschen Truppen zu schlagen (Jdstedt, Juli 1850), aber das Herzogtum Holstein vermochten sie nicht zu unterwerfen. Darauf forderte Rußland die Intervention des Deutschen Bundes. Aber ehe der zwischen Preußen und Dnemark abgeschlossene Frieden nicht ratifiziert war, konnte nichts geschehen. 6. Preußen hatte den Friedensvertrag zwar den einzelnen deutschen Regierungen vorgelegt, aber die Mittelstaaten erklrten ganz im Sinne sterreichs, da der Bundestag die Ratifikation zu vollziehen habe. Da Preußen nun die Existenz des Bundes nicht anerkannte, konnte die Forderung Rulands zunchst nicht erfllt werden. So hatte sich also auch die schleswig-holst einsehe Sache schlielich auf die Entscheidung der Frage zugespitzt, welche der beiden deutschen Gromchte ihren Standpunkt in der Behandlung der deutschen Angelegenheiten behaupten wrde. 6. Die Ungunst der politischen Lage bewog Preußen im letzten Augen-blick zur Nachgiebigkeit in der hessischen und schleswig-holsteinschen Streit-frage und zum Verzicht auf die Weiterfhrung seiner Einheitspolitik. a. Im Oktober 1850 reiste der preuische Ministerprsident Graf Brandenburg nach Warschau, um den Zaren in einer persnlichen Unterredung zur Untersttzung Preuens in der hessischen Sache und der Unionspolitik zu bewegen und die schleswig-holsteinsche Frage durch friedliche bereinkunft zu regeln. Allein Schwarzenberg hatte schon im August die preuischen Vor-schlge bei weitem berboten, und daher hatte Nikolaus I. fr Preußen nur allerlei freundlich erteilte reaktionre Ratschlge brig" und lie keinen Zweifel darber bestehen, da Rußland im Falle eines Krieges zwischen den beiden deutschen Gegnern auf feiten sterreichs stehen wrde. Graf Branden-brg kehrte also mit den schlechtesten Botschaften aus Warschau zurck und riet, bevor er (6. November) einer schweren Erkrankung erlag, dringend zur gtlichen bereinkunft mit sterreich. 1). Der König, der damals noch ganz unter dem Einflsse des Ministers von Radowitz stand,1) vermochte seine Erbitterung der die Eigen-Mchtigkeit sterreichs noch immer nicht zu verwinden, obgleich ihn in der Hauptsache nur noch Formfragen von dem Standpunkte des Gegners trennten. (Friedrich Wilhelm verwarf jetzt die Unionsverfassung ebenso ent-schieden wie sterreich, aber Schwarzenbergs Forderung, dieselbe aufzuheben, erschien ihm allzu ehrenrhrig.) In der entscheidenden Sitzung des Minister-rates (2. November) aber erklrte er, nachdem er seine Meinung kundgegeben hatte, da er die Entscheidung dem Ministerium berlasse. Als sich darauf die Mehrzahl der Minister fr die Erhaltung des Friedens aussprach, legte Radowitz sein Amt nieder, und Manteuffel trat an seine Stelle. c. Aber die alarmierenden Nachrichten von den Rstungen sterreichs und Rulands veranlagten den preuischen König doch zur Mobilisierung der Armee; im preuischen Volke gab sich eine lebhafte Begeisterung fr die Aufnahme des Kampfes kund, aber dem Könige war es mit feinen Drohungen nicht ernst. Schwarzenberg, der davon berzeugt war, da *) Vgl. Bismarck a. a. O. I. Bd. S. 59 ff.

9. Neueste Geschichte von 1815 bis zur Gegenwart - S. 213

1911 - Breslau : Dülfer
Die Entscheidung des Kampfes um die Vorherrschaft in Deutschland. 213 y. In Preußen kamen die Fortschritte der Bismarckschen Kriegspolitik in dem Ministerrate vom 2 3. Februar zu deutlichstem Ausdruck: mit Ausnahme des Finanzministers und des Kronprinzen waren alle Stimmen fr den Krieg; der König entschied, der Besitz der Herzogtmer fei eines Krieges wert, jedoch solle desfen Ausbruch nicht bereilt werden. d. Das Ergebnis des Ministerrates vom 28. Februar hatte gezeigt, da die Anschauung Bismarcks, der Gedanke der preuischen Machtpolitik, unter den Ratgebern des Knigs den Sieg davongetragen hatte. Nun galt es, fr den in Aussicht stehenden Krieg Bundesgenossen zu werben. ct. Der Abschlu eines Bndnisses Zwischen Preußen und Italien lag in der Luft"; aber das Mitrauen des Leiters der italienischen Politik (La Marmoras), der hinter Bismarcks Annherungsversuchen eine Falle frchten zu mssen glaubte, verzgerte das Zustandekommen der Allianz. Die Erwerbung venetiens war eine Notwendigkeit fr den jungen italienischen Nationalstaat, der sich La Narmora nicht entziehen konnte. Aber er wnschte und hoffte, venetien auf friedlichem Wege er-langen zu knnen. Als im Februar \86<b die Rumnen ihren Fürsten vertrieben hatten, dachte La Marmora an ein Tauschgeschft: sterreich sollte sich die Moldau und die Walachei aneignen und Denetten an Italien abtreten. Erst nach dem Scheitern dieses Projektes trat man am Hofe von Florenz dem Gedanken eines Bndnisfes mit Preußen nher, die in Berlin beabsichtigte Sendung Moltkes nach Florenz erbrigte sich, im Mrz kam der italienische General Govone nach Berlin, um Verhandlungen mit Preußen anzuknpfen. . Fr das Zustandekommen des preuisch-italienischen Bndnisses war das verhalten Frankreichs von entscheidender Bedeutung. Napoleon fhlte sich noch immer als der Protektor des italienischen Nationalstaates; durch den vertrag vom j5. September j86^, worin der franzsische Kaiser auf die Besetzung Roms durch franzsische Truppen verzichtete und Italien seine Absichten auf die Erwerbung der ewigen Stadt einstweilen aufgegeben hatte, war die Freundschaft zwischen Italien und Frankreich scheinbar neu gefestigt worden. Es war zu erwarten, da Italien sich nur dann fr den Krieg an der Seite Preuens entschlieen wrde, wenn es der Zu-stimmung Napoleons sicher war. In richtiger Erkenntnis dieser Sachlage bestimmte Bismarck seinen König zur Absendung eines eigenhndigen Schreibens an Napoleon, worin König Wilhelm den Augenblick eines besonderen Einvernehmens mit Frankreich fr gekommen erklrte (3. Mrz); der preuische Gesandte in Paris wurde angewiesen, die kriegerischen Absichten seines Staates gegen (sterreich nicht zu verhehlen, und ohne sich auf be-stimmte Versprechungen einzulassen, den beutelsternen Franzosenkaiser durch Er-rterung etwaiger franzsischer Erwerbungen zu locken. Napoleon war damit vllig befriedigt; er verlangte gar keine bindenden Abmachungen, weil er sich fr die Auswahl der Beute freie Hand behalten wollte. Da er glaubte, da Preußen allein den Krieg nicht wagen wrde, riet er dem italienischen Gesandten (Nigra) dringend zum Abschlu des Bndnisses. y. Nun gelangten die Verhandlungen mit Govone in Berlin, die anfnglich infolge des Mitrauens La Marmoras und der (Quertreibereien der preuischen Friedens-Partei nicht vom Fleck gekommen waren, rasch zum Ende; am 8. April schlo Bismarck einen seinen Absichten auerordentlich gnstigen Vertrag mit Govone ab. Preußen verpflichtete sich dabei eigentlich zu nichts, König Wilhelm erklrte nur, da er die Berufung eines deutschen Parlaments vorschlagen und eine nationale Politik in groem Stile treiben wolle; kam es darber innerhalb dreier Monate zum Kampfe mit (sterreich, so war Italien zur Hilfe verpflichtet; selbstndig durfte es den Krieg aber nicht herbeifhren. e. Jetzt kam es fr Bismarck darauf an, sterreich innerhalb dieser Frist zum Kriege zu treiben.

10. Neueste Geschichte von 1815 bis zur Gegenwart - S. 215

1911 - Breslau : Dülfer
Die Entscheidung des Kampfes um die Borherrschaft in Deutschland. 215 Anmerkung. Zum Verstndnis der Frage, wie Bismarck fr den Gedanken eines allgemeinen Wahlrechts eintreten konnte, vgl. Friedjung a. a. O. I. Bd. S. 196ff.; Lamprecht a. a. O. Xi. Bd. 2. Hlfte S. 459 ff. Fr die Stellung Bismarcks dem Könige gegenber drohte die Verstndigung eines allgemeinen deutschen Parlaments Verhngnis-voll zu werden. Die hochkonservativen Gegner verdoppelten ihre Anstrengungen, um das Vertrauen des Knigs zu seinem Ratgeber zu erschttern; der Krieg mit sterreich und das Liebugeln mit der Demokratie knne so meinten sie Preußen nur Unglck bringen. d. Allein trotz aller Bemhungen Bismarcks geriet die Entwicklung der Dinge wieder ins Stocken. Napoleons Wohlwollen begann merklich nachzulassen, als er in der Erwartung, da Preußen mit bestimmten Aner-bietungen an ihn herantreten werde, enttuscht wurde. König Wilhelm, der schon die Zurckhaltung der Bundesstaaten (insbesondere Bayerns) unangenehm empfunden hatte, wurde durch die warnenden Berichte des Pariser Gesandten noch bedenklicher gemacht; vergebens suchte Moltke ihn davon zu berzeugen, da die militrische Lage Preuens gnstig sei und alles nur darauf ankomme, den Vorwurf der Agression nicht zu scheuen". Als am 7. April eine sterreichische Note noch einmal die Hand zur Vershnung bot Franz Joseph gab sein Wort, da sterreich an keinen Angriff denke und zur Verstndigung bereit sei, wenn Preußen abrsten wolle , entschied sich der König fr eine vershnliche, zustimmende Antwort. Bismarck, der damals durch Erkrankung vom Könige ferngehalten wurde, befrchtete das Schlimmste; nur mit Mhe vermochte er es durchzusetzen, da Preußen sich auf keinen bestimmten Termin zur Abrstung festlegte. f. Da fhrte sterreich selbst eine Wendung herbei, die Bismarck in die beraus gnstige Lage versetzte, den Gegner vor seinem Könige und vor der diplomatischen Welt als den Friedensstrer hinzustellen. a. Die Rstungen Italiens hatten sterreich zur Mobilisierung einer Sdarmee veranlat; als nun in dieser Lage die Antwort Preuens eintraf, welche die Zustimmung zu der vorgeschlagenen Abrstung brachte, erklrte sich das Wiener Kabinett zwar bereit, im Norden abzursten, behielt aber die Sdarmee auf dem Kriegsfue. . Nun hatte Bismarck sein Spiel gewonnen; der König sah sich in Gefahr, von sterreich bervorteilt zu werden, und war zum Losschlagen bereit; am 3. Mai ordnete er die Mobilmachung von fnf Armeekorps an, am 12. Mai die der ganzen Armee. Anmerkung. Roon schrieb der den Einflu dieser Wendung auf Bismarck: Otto ist der dem Vorgehen sterreichs fast gesund geworden." y. In sterreich aber flammte jetzt der Ha gegen Preußen auf; unter gnzlicher Verkennung der eigenen Kampsessahigkeit beschlo man, den Bruch zu beschleunigen. Es zeigte sich nun, da Bismarcks Ansicht der die Unmglichkeit einer billigen Verstndigung mit sterreich zutraf: sterreich scheute kein Opfer, um den verhaten Nebenbuhler niederzuschmettern; es bot Napoleon die Abtretung Venetiens an, wenn er Italien zur Neutralitt zwinge. Welche Absichten gegen Preußen sich dahinter verbargen, verriet die weitere Bedingung, da Venetien erst dann abgetreten werden solle, wenn Schlesien erobert worden sei. Anmerkung. Fr Napoleon bedeutete der Antrag sterreichs den grten Triumph, er glaubte sich am Ziel seiner Wnsche und bereitete die Pariser bereits auf demnchst eintretende Landerwerbungen vor. Dennoch schien es ihm in der Hoffnung
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