Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
Inhalt: Zeit: Mittelalter
— 127 —
3. Das sächsische Quartier mit dem Vororte Braunschweig.
4. Das rheinische Quartier mit dem Vororte Köln.
418. Worin lagen die Erfolge der Hansa während ihrer Blütezeit begründet ?
1. Ein- und Ausfuhr Englands und Norwegens waren vollständig in den Händen der Hanseaten.
2. Widersetzliche Städte wurden durch Verhansung (Ausstoßung und Acht) von jeglichem Handel und Verkehr ausgeschlossen.
3. Herrschsüchtige Fürsten konnten mit Hilfe der großen Kriegsflotte und der gewaltigen Zahl Schwerbewaffneter meist besiegt und gedemütigt werden.
4. Unermeßlicher Reichtum an Geld und Geldeswert bot fast unerschöpfliche Machtmittel.
419. Welche Ursachen bewirkten den Verfall der Hansa?
1. Die allmähliche Erstarkung der von der Hansa beeinflußten nordischen Staaten: England, Norwegen, Schweden, Rußland.
a) Sie befreiten sich von der Bevormundung durch die Hanseaten.
b) Sie s c h u f e n untereinander und mit Holland Handelsbeziehungen.
2. Die bedeutende Machtzunahme vieler deutschen Fürsten:
a) Sie unterwarfen die meisten hansischen Städte.
b) Sie traten der einer Zentralgewalt entbehrenden Hansa mit immer größerem Erfolge gegenüber.
3. Die völlige Veränderung alter Handelsstraßen und Handelsbeziehungen:
a) Durch die Besitznahme Konstantinopels durch die Türken.
b) Durch die verschiedenen Entdeckungsreisen.
4. Die immer stärker auftretende Uneinigkeit innerhalb des Bundes:
a) Die Bundesmitglieder verfolgten vielfach Sonderinteressen.
b) Die niederen Schichten der Stadtbevölkerung strebten nach Selbständigkeit [463].
420. Welche Bedeutung erlangte die Hansa für Deutschland?
1. Sie sorgte für Sicherheit des Verkehrs zu Wasser und zu Lande:
a) durch Schaffung neuer Land- und W asserstraßen,
b) durch Pflege alter, bestehender Handelswege,
c) durch Verfolgung der Land- und Seeräuber.
2. Sie vermittelte den Ostseeländern die Kultur Mittelund Südeuropas.
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Extrahierte Personennamen: Südeuropas
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Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
Inhalt: Zeit: Mittelalter
— 126 —
2. Sie bewogen die schweizerische Eidgenossenschaft teilweise zum Übertritt in den Bund: Bern, Solothurn, Zürich und Zug.
414. Welchen Zweck verfolgten die Städte mit dem Zusammentritt zur Hansa [528]?
1. Sie war ein Schutz bündnis zur W ahrung des Handels vor Land- und Seeräubern.
2. Sie warein T rutzbündnis gegen die Übergriffe der Fürsten:
a) Zur Sicherung von Handelsvorrechten gegenüber den nordischen Königen.
b) Zur Wahrung der städtischen Freiheiten gegenüber den deutschen Fürsten.
415. Inwiefern liegt die Blütezeit der Hansa im 14. und 15. Jahrhundert ?
1. Die Hansa besiegte Waldemar Iv. von Dänemark:
a) Der dänische König muß die Handelsvorrechte der Hanseaten verbürgen.
b) Der dänische Herrscher muß von jetzt an die Bestätigung der Hansa nachsuchen.
c) Der dänische Regent muß die königlichen Einkünfte m Schonen auf 15 Jahre der Hansa überlassen.
2. Die Hansa war im Besitze der Handelsherrschaft im skandinavischen Norden:
a) weil den nordischen Reichen die wirtschaftliche Selbständigkeit fehlte,
b) weil die nordischen Mächte die Herrschaft auf der Ostsee nicht erlangen konnten.
3. Die Hansa übte die Regierungsgewalt in den nordischen Staaten aus:
a) Bergen war eine völlig deutsche Stadt.
b) Stockholm wurde im Stadtrate zu 2/3 von Deutschen vertreten.
416. Welche Bedeutung hatten die Handelskontore der Hansa?
1. Sie waren durch Mauern befestigte und geschützte Niederlassungen in den fremdländischen Hauptstapelplätzen,
2. Sie bildeten einen für sich abgeschlossenen Stadtteil mit Lager und Wohnhaus, Kirche und Börse.
3. Sie bestanden in Brügge, London, Bergen, Wisby und Nowgorod.
417. Welche Vierteilung entstand innerhalb der Hansa aus den ursprünglichen drei Dritteln [528]?
1. Das preußische Quartier mit dem Vororte Danzig.
2. Das wendische Quartier mit dem Vororte Lübeck.
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Extrahierte Personennamen: Waldemar_Iv Dänemark
Extrahierte Ortsnamen: Solothurn Stockholm London Danzig
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Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
— 185 —
461. Welche Bedeutung hat Friedrich der Große für Preußen erlangt?
1. Er brachte Preußen als Folge der Taten des Siebenjährigen Krieges die Anerkennung als europäische Großmach t.
2. Er errang Preußen die Gleichstellung mit Österreich:
a) er erweiterte das Staatsgebiet durch die Erwerbung Schlesiens und Westpreußens,
b) er rundete sein „Königreich der Grenzen" durch diese Erwerbungen äußerlich ab.
3. Er vollendete die Staatseinheit durch Ausbau der Schöpfungen seines Vaters: er machte den M i 1 i t ä r staat Preußen zu einem Rechtsstaate [449].
462. Worin lag die Bedeutung Friedrichs des Großen für Deutschland?
1. Sein Fühlen und Denken war nicht deutsch: seine geistige Bildung wurzelte in Außerdeutschem:
a) er hatte sich seine Ideale aus den (ihm nur in französischen Übersetzungen zugänglichen) klassischen Schriften des Altertums gebildet,
b) er hatte sich in die Werke französischer Schriftsteller und Philosophen vertieft,
c) er hatte in Rheinsberg fast ausschließlich im Kreise geselliger Franzosen Erholung und Anregung gefunden.
2. Seine Taten und sein Heldentum jedoch kamen Deutschland ebenso wie Preußen zu gute: durch sie weckte und erhielt er das deutschenational-g e f ü h 1 :
a) das Gedächtnis daran stählte den deutschen Mut in Zeiten tiefster Erniedrigung,
c) der von ihm geschaffene Staat erwies sich in seinen Grundlagen trotz schwerster Schläge lebensfähig,
b) die Begeisterung dafür brachte der Poesie ,,den ersten wahren und höheren Lebensgehalt“ (Goethe).
468. Inwiefern wurde die fürstliche Persönlichkeit Friedrichs des Großen für ganz Europa bedeutungsvoll?
1. Er gab in seinem arbeitsvollen und erfolgreichen Leben ein nachahmenswertes Vorbild für den Fürstenberuf:
a) seine Regierung, seine Politik und seine Kriegskunst galten als erstrebenswerte Beispiele,
b) sein Heer, seine Verwaltungs weise und seine selbstlose Einfachheit wurden vielfach nachgeahmt.
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Extrahierte Ortsnamen: Schlesiens Westpreußens Deutschland Rheinsberg Deutschland Europa
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Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
— 195 —
486. Auf welche Weise suchte Leopold Ii. die Verwirrung im Innern zu beseitigen?
1. Er stellte in Belgien zunächst mit bewaffneter Macht die Ordnung wieder her: danach gab er dem Lande die alte Verfassung zurück.
2. Er hob einen Teil von Josephs Verfügungen [481, 482] auf; soviel als möglich suchte er jedoch zu retten :
a) er berücksichtigte die Forderungen der Landstände : die Oberherrschaft der Regierung und das staatliche Beamtentum blieben jedoch bestehen;
b) er beseitigte mit dem neuen Steuersystem die daraus den Bauern erwachsenen Vorteile : die Befreiung von der Leibeigenschaft hielt er aber aufrecht ;
c) er ließ die Forderung der staatlichen Erziehung der Priester fallen :
a) die Oberau fsicht des Staates über die Kirche wurde jedoch nicht aufgegeben, ß) die Klöster wurden nicht wieder hergestellt, y) die Andersgläubigen blieben im Besitze der ihnen gewährten religiösen Freiheiten.
487. Wie sicherte Leopold Ii. dem Staate nach außen hin den Frieden?
1. Der preußische Minister Herzberg wollte unter dem Drucke der Unruhen in Belgien und Ungarn Danzig und Thorn in Besitz nehmen:
a) Österreich sollte dafür Galizien an Polen zurückgeben,
b) Österreich sollte sich durch Eroberung türkischer Gebiete entschädigen.
2. Der österreichische Herrscher wußte im Reichenberger Vertrage Friedrich Wilhelm Ii. von diesen Absichten geschickt abzulenken: die dadurch gewonnene Kraft und Zeit benutzte er zur Unterdrückung der belgischen Erhebung.
3. Die in U n g a r n drohende Gärung wußte er zu beschwichtigen — die Türkengefahr durch einen Waffenstillstand und durch den Frieden zusistowa zu beseitigen.
488. Welche Bedeutung hatte die Regierung Maria Theresias und ihrer beiden Söhne für Österreich?
1. Die entstandenen staatlichen Verhältnisse blieben im allgemeinen bis in die Mitte des Xix. J ahrhunderts bestehen :
13*
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Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
— 205 —
a) sie schufen sich allmählich ein stehendes Heer,
b) sie beseitigten den Einfluß der Landstände,
c) sie verfolgten eine mehr oder weniger selbstsüchtige Politik.
508. Inwiefern war das Reich während des Großen Krieges ein Spielball fremder Mächte?
1. Die Spanier katholisierten mit Einwilligung des Kaisers Ferdinand Ii. die Pfalz [191].
2. Die außerdeutschen Nationen suchten aus meist selbstsüchtigen Gründen die deutschen protestantischen Fürsten im allgemeinen zum Widerstande zu reizen: England, Frankreich, Holland und Siebenbürgen standen dahinter [192].
3. Frankreich wollte auf K o s t e n Deutschlands die M a c h t der Habsburger und der Wittelsbacher brechen [207]:
a) Frankreich und der Papst hatten bei der Absetzung Wallensteins die Hand im Spiele [194],
b) Frankreich (Richelieu) hatte nach der Schlacht bei Nördlingen die Leitung des ganzen Krieges übernommen [205],
c) Frankreich und die Schweden führten gegen Schluß des Krieges nur noch einen Raubkrieg in deutschen Landen [208].
4. Schweden war als Li o r t des Protestantismus auf den Plan getreten:
a) G u s t a v Ii. Adolf war in kurzer Zeit unumschränkter Herr in Deutschland [200]: die völlige Loslösung eines kleineren oder größeren Teiles wurde vielleicht nur durch seinen frühen Tod verhindert;
b) die Schweden wurden Führer der Protestanten des fränkischen, schwäbischen und rheinischen Kreises: sie erhielten materielle Unterstützung durch England, Frankreich und Holland [204].
509. Inwiefern wurde das Reich durch den Westfälischen Frieden seiner Selbständigkeit beraubt?
1. Die außerdeutschen Mächte gewannen rechtlich maßgebenden Einfluß auf die inneren Verhältnisse Deutschlands [213].
2. Das Reich geriet ins Schlepptau ausländischer Politik [213].
3. Das Reich trat seine führende Stellung in Europa an Frankreich ab [213, 254].
4. Die deutschen Schwächen benutzte Ludwig Xiv. zu erfolgreichem Auftreten gegen das Reich [261].
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Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
— Ill —
a) die zehn elsässischen Reichsstädte und Freiburg i. Br. wurden an Frankreich abgetreten,
b) der schwedische Besitzstand von 1648 wurde wieder hergestellt.
4. Der Kurfürst von Brandenburg stand nun allein zwei Großmächten gegenüber:
a) er mußte sich zu St. Germain en Laye zum Frieden bequemen,
b) er mußte alle Eroberungen an Schweden herausgeben bis auf einen schmalen Landstreifen östlich von Stettin.
267. Wodurch wird der Anschluß Brandenburgs an Frankreich (25. Oktober 1679) einigermaßen gerechtfertigt?
1. Ludwig Xiv. hatte bei den Friedensschlüssen zum Ii. Raubkriege besser gegen seine Verbündeten gehandelt als Holland und der Kaiser gegen die ihrigen.
2. Österreich hatte den Kurfürsten wider Willen zum Friedensschlüsse gezwungen: der Kurfürst war deshalb tief erbittert über Österreich.
„Es ist nicht der König von Frankreich, der mich zum Frieden zwingt, sondern der Kaiser, das Reich und seine Alliierten; aber sie werden es dereinst bereuen, und ihr Verlust wird so groß sein wie der m e i n i g e.“
3. Der Kaiser hatte Jägerndorf zurückbehalten und die schlesischen Herzogtümer Liegnitz, Brieg und Woh-1 a u eingezogen:
a) der Kurfürst forderte auf Grund der Amnestie im Westfälischen Frieden Rückgabe des Fürstentums Jägerndorf,
b) der Kurfürst hatte nach der Erbverbrüderung von 1537 Anrechte auf die schlesischen Herzogtümer.
4. Der Kurfürst betrat damit den traditionellen Weg r e i c h s f ü r s 11 i c h e r Opposition: Kursachsen trat bald darauf in ein ähnliches Verhältnis zu Frankreich.
268. Zu welchen weiteren Übergriffen führte die Unfähigkeit des Reiches Ludwig Xiv.?
1. Er setzte die „chambres de reunion" bei den Parlamenten zu Metz, Breisach und Besanfon ein:
a) die „R e u n i o n s k a m m e r n“ sprachen Frankreich alles zu, was an Besitz und Rechten jemals zu dem in Münster und Nimwegen an Frankreich abgetretenen Gebieten gehört hatte oder laut falscher Dokumente gehört haben sollte,
b) die Gewaltsprüche wurden sofort durch Gewaltstreiche in die Tat umgesetzt.
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Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
— 116 —
a) die „unüberwindliche Armad a“ war vernichtet worden,
b) die Hansa und die Holländer wurden verdrängt,
c) die spaniscbengaleeren und Handelsschiffe wurden allerorten gekapert.
2. Die Aufrichtung der Seeherrschaft erfolgte durch die Aufstellung der Schiffahrtsakte (1651) durch Cromwell [278]:
a) der Zwischenhandel Hollands wurde dadurch ausgeschaltet,
b) die Seeherrschaft Hollands wurde in dem darauf ausbrechenden Kriege vernichtet.
3. Die Entstehung der Übermacht Englands zur See beruhte auf der unter Wilhelm Iii. von Oranien vollzogenen Personalunion mit Holland.
281. Welche Bedeutung hatte der Sturz der Stuarts für England?
1. Der durch die Stuarts vertretene Absolutismus konnte in England nicht festen Fuß fassen.
2. Die von Wilhelm Iii. von Oranien und seiner Gemahlin Maria (Tochter Jakobs Ii.) Unterzeichnete „Erklärung der Rechte“ (declaration of rights) sicherte den Untertanen die verfassungsmäßigen Freiheiten: sie wurde das Grundgesetz des modernen englischen Verfassungslebens:
a) der König kann ein Gesetz nur mit Zustimmung des Parlamentes außer Kraft setzen,
b) das Parlament erhält das Recht, Steuern zu bewilligen, ein Heer aufzubieten und das Kriegsgesetz zu verhängen.
3. Die Festlegung der lediglich ausführenden Gewalt des Königtums gegenüber der Souveränität des Volkes durch die Parlamentsregierung hob für immer die königliche Selbstherrschaft auf: der altgermanische Grundsatz der Volksfreiheit hatte gesiegt.
282. Inwiefern herrschte in England seit Wilhelm Iii. das parlamentarische Königtum?
1. Der Herrscher besaß lediglich die ausführende Gewalt: le roi regne, mais il ne g o u v e r n e p a s.
2. Das Volk war im Besitze der Machtfülle : das Parlament vertrat die Nation :
a) es bewilligte Steuern, Heeres- und Flottenausgaben,
b) es stellte aus seiner jeweiligen Mehrheit durch W a h 1 des Königs die Minister,
c) es beschloß über Gesetze (Vetorecht des Königs).
3. Das Parlament vertrat der Hauptsache nach das konservative und das fortschrittliche Element:
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Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
— 128 —
2. Weil das verar m t e und verrohte Volk an Zucht und Sitte, Ordnung und Fleiß gewöhnt werden sollte.
3. Weil alle Untertanen der weit verstreuten hohenzollernschen Besitzungen gleicherweise dem Ganzen dienstbar gemacht werden sollten:
a) durch möglichst gerechte Verteilung der Steuern,
b) durch Errichtung eines gemeinsam gestellten, stehenden Heeres.
3h. Wie erlangte der Große Kurfürst allmählich allseitig die Anerkennung der Unabhängigkeit in Preußen?
1. Er erhielt im Vertrage zu L a b i a u von K a r 1 X. Gustav die Landesherrlichkeit über Preußen zuerkannt:
a) er hatte im Vertrage zu Königsberg Preußen als schwedisches Lehen angenommen,
b) er hatte im Verein mit Schweden die dreitägige vs c h 1 a c h t bei Warschau geschlagen.
2. Er wurde nach dem Vertrage zu W e h 1 a u vom Polen-könige als unabhängiger Herzog von Preußen und als Herr über Lauenburg und B ü t o w anerkannt.
3. Er bekam im Frieden zu Oliva von allen kriegführenden Mächten die Bestätigung seiner Landes-herrlichkeit über Preußen zugesprochen.
4. Er nahm schließlich 1663 nach Unterdrückung der Widerspenstigen gegen Bestätigung der altpreußischen Rechte die Huldigung der Stände entgegen.
315. Wieso erleichterten die westeuropäischen Einwanderer dem Großen Kurfürsten die Durchführung seiner volkswirtschaftlichen Ziele?
1. Die geschickten und fleißigen französischen Reformierten [269] förderten Gewerbe und Landwirtschaft:
a) sie führten den Grundsatz der Arbeitsteilung ein,
b) sie brachten neue E r w e r b s z w e i g e ins Land,
c) sie lehrten Verbesserungen in der Art und Weise der bestehenden Boden Wirtschaft.
2. Die rührigen und strebsamen holländischen Reformierten belebten Handel und Kunstsinn:
a) sie bildeten den künstlerischen Geschmack der Bevölkerung,
b) sie leiteten das Marine- und Kolonial wesen (der Holländer Benjamin Raule war der Begründer desselben).
316. Wodurch förderte der Große Kurfürst den Protestantismus?
1. Durch sein tatkräftiges Auftreten verschaffte er im Westfälischen Frieden auch den Reformierten Religionsfreiheit.
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Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
— 162 —
höfliches Zuvorkommen gegen Anders glaubende und Anders meinende ,
b) Thomasius gebrauchte als erster die deutsche Sprache bei Universitätsvorlesungen: er bekämpfte die Hexenprozesse und die Anwendung der Folter [325],
c) Pufendorf brachte zuerst Natur - und Völkerrecht in ein System: er verfaßte die auf aktenmäßigem Studium aufgebaute Geschichte Schwedens und die des Großen Kurfürsten.
3. Die deutsche Aufklärung gestaltete die staatlichen, rechtlichen und religiösen Anschauungen nach den Lehren der Humanität [401].
2. Die Herrschaft des aufgeklärten Absolutismus.
a) Der Ausgleich der französisch-englischen See- und Kolonialmacht.
400. Welches war die allgemeine Weltlage um die Mitte des Xviii. Jahrhunderts?
1. Der Bestand einer endgültigen Vorherrschaft Frankreichs oder Englands als See- und Kolonialmacht mußte zur Entscheidung kommen:
a) im spanischen Amerika spitzte sich die Konkurrenz des französischen und englischen Handels immer mehr zu,
b) im nördlichen Amerika drängten die ungleich rascheren Fortschritte der englischen Kolonisation auf einen Zusammenprall hin.
2. Der Bestand einer preußischen Großmacht wurde durch die Koalition europäischer Mächte gefährdet:
a) Friedrich Ii. hatte innerhalb weniger Jahre die Mittelmacht Preußen zur Groß macht erhoben,
b) Friedrich Ii. behauptete seine Schöpfung in heldenmütigem Kampfe gegen halb Europa.
3. Der Bestand der habsburgischen Monarchie war in Frage gestellt:
a) Bayern und Sachsen erhoben Erbansprüche gegen die Pragmatische Sanktion,
b) Habsburg behauptete seine Stellung im österreichischen Erbfolgekriege.
401. Inwieweit wurden die staatlichen, rechtlichen und religiösen Anschauungen unter dem Einflüsse der „Aufklärung“ geändert?
1. Der Staat beruhte auf der Übertragung der Regierungsgewalt an einen Herrschenden durch das Volk: Volksin t e r e sse und Volks wohl waren infolgedessen allein maßgebend.
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Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
— 91 —
3. Er schloß die habsburgischen Länder von diesem Vorzüge aus: das Ergebnis der gegenreforma-t o rischen Tätigkeit blieb dort im allgemeinen gesichert :
a) die H e r z o g t ü m e r der schlesischen Piasten (Liegnitz, Wohlau, Öls, Brieg, Münsterberg) und Breslau erhielten das Recht der freien Religionsübung,
b) einige kaiserlichen Städte Schlesiens (Schweidnitz, Jauer und G 1 o g a u) bekamen Friedenskirchen gebaut.
218. Inwiefern gewährte der Westfälische Frieden den außerdeutschen Mächten maßgebenden Einfluß auf die inneren Verhältnisse Deutschlands?
1. Er gab den fremden Fürsten Gelegenheit, sich in deutsche Angelegenheiten einzumischen:
a) der König von Schweden wurde durch seine Erwerbungen deutscher Reichsfürst,
b) der König von Frankreich erhielt die Reichs-v o g t e i über die zehn elsässischen Reichsstädte.
2. Er bot den fremden Mächten die Möglichkeit, das deutsche Reich allmählich auseinanderzusprengen:
a) sie konnten auf Grund des Bündnis rechtes der Landesherren [211] einzelne Fürsten auf ihre S p i t e ziehen,
b) sie konnten durch teilweisebevorzugung Zwietracht unter alle säen.
214. Welche Nachteile hatte der Westfälische Frieden für Deutschland?
1. Das Reich verlor seinen nationalen Charakter: es löste sich in eine Unzahl von Landesherrschaften auf.
2. Das Reich verlor seine Selbständigkeit: es geriet ins Schlepptau ausländischer Politik [213].
3. Das Reich verlor seine führende Stellung: F rankreich trat allmählich an die erste Stelle in Europa.
215. Welche allgemeinen Vorteile hatten die Bestimmungen des Westfälischen Friedens für Deutschland?
1. Den Staaten wurde die Möglichkeit zu einer selbständigen Entwicklung geboten: es bildeten sich die einzelnen Nationalitäten aus.
2. Den Fürsten und Herren wurde Gelegenheit zur Betätigung ihrer Eigenart gegeben: Kunst und
Wissenschaft fanden an ihren Höfen oftmals eine Pfleg-stätte.
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