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1. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 233

1877 - Berlin : Herbig
Zweiter und dritter Kreuzzug. 233 Konrad Iit. von Deutschland und Ludwig Vii. von Frankreich brechen, der erstere von 1iegensburg, der zweite viel später von Metz aus, nach Palästina auf. Sie ziehen nach einander durch Ungarn nach Kleinasien, das deutsche Heer, welches dem französischen weit vorauf ist, dann durch Phrygien, wo es durch Mangel und die Kämpfe mit dem Sultan von lconium fast aufgerieben wird; nur Wenige ent- kommen und erreichen Nicae i wieder. Konrad kehrt zur Herstellung seiner Gesundheit nach Constantinopel zurück. Das französische Heer wählt später den Küsten weg. Von Pamphylien aus fährt Inidwig mit dem französischen Adel zu Schiffe nach Antiochla. Das gemeine Volk, feige verlassen von seinen Führern, setzt den Weg zu ande bis Tarsus in Cilicien fort, wo es durch Hunger und die Feinde aufgerieben wird. Konrad kommt (1148) zur See nach dem heiligen Lande und macht zusammen mit den Franzosen einen ver- geblichen Angriff auf Damaskus. 1180—1193. Dritter Kreuzzug. Eroberung von Accon oder Ptolemays. Veranlassung: Veit (Guy) von Lusignan, König von Jerusalem, bei Tiberias am See Genezareth gefangen, Eroberung Accons und Jerusalems durch Saladin (1187), den Gründer der Dynastie der Kjubiden in Aegypten. Er behandelt die Christen grofsmüthig. Kaiser Friedrich I. (der als Jüngling den zweiten Kreuzzug mit- gemacht hatte) tritt als Greis (im April 1189) den Zug von Eegens- burg aus an, zieht durch Ungarn, erzwingt sich den Durchzug durch das griechische Kaiserreich, bleibt don Winter in Adrianopel, setzt (1190) nach Kleinasien über, erobert lconium und zieht nach Cilicien; dort ertrinkt er im Kalykadnus (Selepli). Sein Sohn, Herzog Friedrich von Schwaben, führt einen Theil der Pilger (viele kehren um) über Tarsus, Antiochla und Tyrus nach Accon (Ptolemays, St.- Jean d’Acre). Er stirbt während der Belagerung dieser Stadt, welche der frei gewordene König Jjusignan leitet. Richard Löwenherz (Cœur-de-làon), König von England, aber seiner Nationalität und Sprache nach ein Franzose, und Philipp Ii. August, König von Frankreich, fahren zur See, Richard von Marseille, Philipp von Genua aus nach dem heiligen Lande (1190). Betheiligung von Genua, Pisa und Venedig. Nach längerem Aufenthalte in Sicilien und vielen Streitigkeiten kommen die beiden Könige vor

2. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 246

1877 - Berlin : Herbig
246 Mittlere Geschichte, Dritte Periode. 1239—1250. Kampf Kaiser Friedrichs Ii. gegen die Päpste Gregor Ix. und Innocenz Iv. 1239. Friodrich von Gregor der Ketzerei beschuldigt und von nouem in den Bann gethan. 1240. König Enzio erobert die Mark Ancona. 1241. Seesieg Enzios bei Elba über die genuesische Flotte, die zum Concil nach Rora fahrenden Geistlichen gefangon. Gregor f. Sein Nachfolgor Innoccnz Iv. (1243—1254) flüchtet nach Lyon, erneuert den Bann gegen den Kaiser, 1245. beruft eine Kirchcnversammlung nach Lyon, setzt auf derselben den Kaiser feierlich ab, fordert die deutschon Fürsten zu einer neuen Wahl und alle Unterthanen Friedrichs zur Empörung auf. ln Deutschland stellen die geistlichen Fürsten 1246— 1247. Heinrich Raspe, Landgrafen von Thüringen, als Gegen- könig auf, der, anfangs siegreich gegen König Konrad, Friedrichs Sohn, von diesem bei Ulm völlig geschlagen wird (f 1247 auf der Wartburg). Mit Heinrich Raspe erlischt das landgräfliche Haus von Thüringen, dessen östlicher Theil mit der Mark- grafschaft Meifsen vereinigt wird; aus dem loestlichen geht die Landgrafschaft Hessen hervor. 1247— 1256. Wilhelm von Holland, zweitor Gegonkönig, der jedoch kein Ansehen in Deutschland erlangt. 1248. Friedrich, in Italien anfangs glücklich, wird vor Parma zurückgeschlagen. Sein Sohn Enzio wird in der 1249. Schlacht bei Eossalta von den Bolognesen gefangen (t nach 22jähriger Haft im Kerker). — Verrath (?) des Peter von Vinea (Vincis). 1250. Friedrich stirbt in Fiorentino in den Armen seinos Sohnes Manfred. Ihm folgt sein Sohn 1250—1254. Konrad Iv. (Gegenkönig: Wilhelm von Holland), kämpft seit 1252 um sein Erbrcich in Italien, f in Messina. 1256. Wilhelm von Holland fällt (27 Jahr alt) im Kampfe gegen die Friesen,

3. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 316

1877 - Berlin : Herbig
316 Neuere Geschichte, Zweite Periode. 1659. Pyrenäisehen Frieden. 1) Frankreich erhält lioussillon, mehrere Plätze in Artois und Flandern. 2) Der Herzog von Lothringen, Spaniens Verbündeter, wird zum Theil, Prinz Condé ganz restituirt. 3) Heirath zwischen Ludwig Xiv. und der Infantin Maria Theresia, ältester Tochter Philipps Iv. von Spanien, welche jedoch ihren Erb-Ansprüchen entsagt. 1661. Todmazarins. Ludwigs Selbstregierung (1661—1715), ohne Reichsstände (États généraux), ohne Beachtung der Einsprüche des Pariser Parlaments, nach persönlicher Willkür. (L'état c’est moi.) Colbert (contrôleur-général der Finanzen von 1662 bis 1683), Reform des Finanzwesens, Merkantilsystem. Erbauung einer Kriegsflotte; Louvois (Kriegsminister 1666—1691). Rangstreit mit Spanien. Händel mit dem Papst wegen der Privilegien des französischen Gesandten in Rom. Ludwigs Ruhm- und Vergrötse- rungssucht ist der Grund der folgenden Kriege, in denen als Feld- herren auftreten: Turenne, Condé. Luxembourg, Catinat, Villars, Vendôme, Vauban (Erfinder des Systems der neueren Befestigungs- kunst). 1667—1668. Erster Eroberungskrieg (Dovolutionskriog), wogen dor spanischen Niederlande. Veranlassung; Nach dem Tode seines Schwiegervaters Phi- lipps Iv. von Spanien will Ludwig, trotz der Verzichtleistung seiner Gemahlin, das privatrechtlich in einigen belgischen Provinzen (Bra- bant) bestehende Devolutionsrecht (wonach die Töchter erster Ehe ein Erbrecht vor den Söhnen zweiter Ehe haben) staatsrechtlich auf die spanischen Niederlande anwenden. Turenne erobert einen Theil von Flandern und Hennegau, Condé besetzt die nicht vertheidigte Freigrafschaft Burgund (Franche- Comté). Die von dem holländischen Rathspensionär Jean de Witt zu Stande gebrachte Tripelallianz (England, Holland, Schweden) erzwingt den 8 668. Frieden zu Aachen. Frankreich gibt die Franche-Comté an Spanien zurück, behält aber 12 feste Plätze an der niederländischen Grenze, darunter Ulle und Tournay.

4. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 281

1877 - Berlin : Herbig
Deutschland, Reformation. 281 Reformation in Preußen. Hochmeister Albreclit von Branden- burg wird Herzog von Preußen unter polnischer Lehnshoheit. Luthers Vermählung (Katharina von Bora). — Katechismus. Ferdinand von Oesterreich, des Kaisers jüngerer Bruder, in Spanien erzogen, dem Karl seit 1522 dio Regierung der habsburgischen Erb- lande in Deutschland überlassen hatte, schliefst auf Anstiften des päpstlichen Legaten Campeggio 1524 einen Bund mit den beiden bairischen Herzogen und den süddeutschen Bischöfen, um den reli- giösen Neuerungen entgegenzutreten. Dem gegenüber 1526 Bund dor Evangelischen (Johann von Sachsen, Philipp von Hessen, Lüneburg, Magdeburg, Preußen) zu Torgau. Sio erwirken einen der Ausbreitung der neuen Lehre günstigen Reichstagsabschied zu Speier (1526). 1521—1526. Erster Krieg Karls V. mit Franz I. Karl erhebt An- sprüche auf Mailand und das Herzogthum Burgund, Franz auf das spanische Navarra und auf Neapel. Die Franzosen (unter Lautroc) werden aus Mailand vertrieben, welches Franz Sforza erhält. Der französische Connétable Karl von Bourbon geht zu Karl V. über. Bayard fällt auf dem von Bonnivet geleiteten Rück- züge. Missglückter Einfall der Kaiserlichen in das südliche Frank- reich. Franz I. geht über den Mont Cenis, nimmt Mailand wieder. 1525. Schlacht bei Pavia. Franz geschlagen und gefangen. 1526. Friede zu Madrid. Franz entsagt allen Ansprüchen auf Mailand und Neapel, sowio der Lehnshoheit über Flandern und Artois, willigt in die Herausgabe des Herzogthums Burgund, stellt seine Söhne als Geifseln. 1527—1529. Zweiter Krieg zwischen Karl V. und Franz I., der die in Madrid beschworenen Bedingungen für erwungen er- klärt. Bündnis zu Cognac zwischen Franz, dem Papst, Venedig und Franz Sforza gegen den Kaiser. Das kaiserliche (nicht bezahlte und aufrührerische) Heer unter dem Connétable von Bourbon nimmt Rom mit Sturm, Bourbon fällt (durch Benvenuto Ccllini?). Der Papst wird in der Engelsburg belagert. Der französische Feldherr Lautrec fällt in Neapel ein, aber der Abfall Genuas (Doria), dessen Unabhängigkeit Karl anzuerkennen verspricht, und die Pest, an der Lautrec selbst stirbt, zwingen zur Aufhebung dor Belagerung der Hauptstadt. 1529. Damenfriede zu Cambray. (Margarethe von Oesterreich, Tanto Karls, und Louise von Savoyen, Franzens Mutter.)

5. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 318

1877 - Berlin : Herbig
318 Neuere Geschichte, Zweite Periode. aufgibt. Sehr beschränkte Restitution des Herzogs von Lothringen. Ludwig Xiv. zwingt den Kurfürsten von Brandenburg zu dem 1679. Frieden zu St. Germain en Laye, in dem er den Schweden fast alle seine Eroberungen in Pommern herausgeben muss und dagegen nur die Anwartschaft auf das Fürstenthum Ostfriesland (1744 wirklich preufsisch) und eine geringe Kriegsentschädigung erhält. (Ausruf des Kurfürsten: Exomare aliquis nostris ex ossibus ultor. Virg. Aen. Iv, 625.) In Folge der Schwäche des deutschen Reiches steigt der Ijeber- muth Ludwigs Xiv. so weit, dass er die 1680—1684. Reunionskammern zu Metz, Breisach, Besangon und Tournay einsetzt. Französische Gerichtshöfe untersuchen und entscheiden, was jemals zu den in den letzten 4 Friedensschlüssen an Frankreich ab- getretenen Ländern und Plätzen gehört hat, und der König voll- streckt mit seinen Truppen die Rcunionsbeschlüsse, indem er zu der Gewaltthat mitten im Frieden den Hohn einer Recbtsform fügt. Einnahme von Strafsburg durch Verrath (1681), Einfall in die spanischen Niederlande (1683), Besetzung Imxemburgs und Weg- nahme von Trier (1684). Lothringen bleibt von Frankreich besetzt. Die Schwäche des deutschen Reiches, die Türkenkriege, die seit dem Frieden zu Nymwegen zerrütteten europäischen Verhältnisse bewirken, dass diesen empörenden Gewaltthatcn nur leere Protestationen ent- gegengetreten und 1684 zu Regensburg von Kaiser und Reich ein zicanzigjälirigcr Waffenstillstand mit Ludwig Xiv. abgeschlossen wird, wonach er alles bis zum 1. August 1681 Reunirte (auch Strafsburg) behält. 1685. Aufhebung des Edikts von Nantes (s. S. 303). Die Ausübung des reformirten Bekenntnisses in Frank- reich untersagt. Erziehung der Kinder in der katholischen Religion befohlen, Auswanderung verboten. Ueber 50,000 Familien ent- kommen indoss nach Holland, England, Brandenburg. (Die Bro- testanten im Eisass behalten die ihnen gewährleistete Religions- freiheit.) 1688—1697. Dritter Krieg (Pfälzischer Erbschaftskrieg). Veranlassung: Nach dem Aussterben des Pfalz-

6. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 283

1877 - Berlin : Herbig
Deutschland, Reformation. 283 welchem der Kaiser seinen Bruder Ferdinand belehnt hatte. Dicsor sicht sich zu einem Vergleich gezwungen, in welchem er auf Wurtem- berg verzichtet, dafür aber von den Evangelischen als römischer König anerkannt wird. 1535. Karls Zug gegen Tunis (Seeräuber Chaireddin Barbarossa). Tunis erobert und alle Christensklaven befreit. 1536—1538. Dritter Krieg zwischen Karl V. und Franz I. um Mai- land, auf das König Franz, da Herzog Franz Ii. Sforza kinderlos gestorben war, seine Ansprüche erneuert. Neuer, fruchtloser Einfall Karls in die Provence, Franz fällt in Savoyen und Piemont ein, verbündet sich mit Soliman, der Ungarn bedrängt und durch seine Flotte die Küste Italiens plündern lässt. Der Krieg wird beendet durch den 1538. Waffenstillstand zu Nizza, auf Grund dos Besitzstandes (eigentlich auf 10 Jahre geschlossen). Juli. Zusammenkunft Karls V. mit Franz I. in Aigues mortes. 1539—1540. Karl V. reist (um einen Aufruhr in Gent zu bekämpfen) durch Frankreich, wo er von Franz I. ausgezeichnet empfangen wird. — Gent wird mit dem Verlust seiner Privilegien bestraft. 1540. Der iesuiten-Orden, von Ignatius von Loyola (1534) ge- stiftet, vom Papst Paul 111. bestätigt, tritt der Aus- breitung dor Roformation mit Erfolg entgegen. 1541. Reformation in Genf durch Calvin (Jean Cauvin aus Noyon in Artois, geh. 1509, mit dem 18. Jahre katholischer Pfarrer, legt seine Stelle nieder, studirt die Rechte in Orleans und Bourges, tritt 1532 in Paris als Reformator auf, findet Schutz bei Margarethe v. Navarra, Schwester von Franz I. Aus Frankreich ver- trieben, geht Calvin nach Basel, gibt 1535 die Institutio Christianae ‘religionis heraus, 1536—1538 in Genf, 1538—1541 in Strasburg, dann in Genf Haupt des Staates, f 1564). Von da verbreitet sich die Re- formation nach Frankreich und Schottland (John Knox, spr. nox). 1541. Karls unglücklicher Zug gegen Algier. 1542. Vertreibung des Herzogs Heinrich von Braunschweig- Wolfonbüttel durch den Schmalkaldischen Bund. 1542—1544. Vierter Krieg Karls V. gegen Franz 1, veranlasst durch die Belehnung von Karls Sohn Philipp mit Mailand. Als Vorwand dient, dass zwei von Franz I. an Soliman geschickte

7. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 287

1877 - Berlin : Herbig
Deutschland, dreißigjähriger Krieg. 281 Kaiser Rudolf, von seinem Bruder Matthias gezwungen, ihm Ungarn, Mähren und Oesterreich zu überlassen, gibt den Böhmen, um sie für sich zu gewinnen, den 1609. Majestätsbrief, welcher den 3 Ständen der Herren, Ritter und königlichen Städte freie Religionsübung bewilligt. 1609. Beginn des Jülich- Glevischen Erbfolgostreites durch den Tod Johann Wilhelms. Kur-Brandenburg und Ffalz- Neuburg Hauptbewerber. Rudolf am Ende seines Lebens von Matthias auch zur Abtretung der Regierung Böhmens gezwungen. 1612—1619. Matthias verschafft, da er kinderlos ist und seino Brüder Ver- zicht leisten, seinem streng katholischen, von den Jesuiten erzogenen Vetter Ferdinand, Herzog von Steiermark, Kärnthen und Krain, die Nachfolge auch in Böhmen und Ungarn, trotz des Einspruchs der protestantischen Stände. §• 3. 1618—1648. Dreissig Jähriger Krieg. Man theilt den 30jährigen Krieg gewöhnlich in 4 Perio- den, die eigentlich eben so viele verschiedene Kriege sind. Die beiden ersten (die böhmisch-pfälzische und die dänisch-niedersächsische) haben einen überwiegend religiösen Charakter; sio entwickeln sich aus dem böhmischen Aufstande zu einem grolsen Kampfe dos katho- lischen Europas gegen das protestantische. Die beiden letzten (die schwedische und die schwedisch-französische) sind politische Kriege; es sind Kämpfe gegen die Macht des Hauses Habsburg und Eroberungs- kriege Schwedens und Frankreichs auf deutschem Boden. 1. Böhmisch-pfälzische Periode (1618-1623). Veranlassung: Schlief« upg einer utraquistischen Kirche im Ge- biete des Abts von Braunau und Niederreifsung einer andern in einer Stadt des Erzbischofs von frag, also in Territorien geistlicher Stände. Die Erbitterung der protestantischen (utraquistischen) Böhmen wird vermehrt durch die Uebertragung der Verwaltung des Landes au 10 Statthalter, wovon 7 Katholiken. Aufstand in Prag, an dessen Spitze Graf Matthias von Thum steht. Die Statthalter Martinis

8. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 324

1877 - Berlin : Herbig
324 Neuere Geschichte, Zweite Periode. die Strelitzen aufgelöst und durch ein nach europäischer Weise disci- plinirtes Heer ersetzt (1699). 1699. Friodo mit den Türken zu Karlowitz, Azow gewonnen. §. 4. England. 1649—1660. England Republik (Commonwealth). Cromwell (s. S. 313) unterwirft nach blutigem Kampfe Irland und durch zwei Siege (hei Dumbar und bei Worcester [spr. u~ufter]) Schottland, von wo er des hingerichteten Königs Sohn, Karl Ii., vertreibt. In England löst Cromwell das Rumpfparlament und zwei von ihm selbst gebildete auf. Durch das Heer wird 1653—1658. Cromwell Lord-Protektor der drei Reiche (England, Schottland, Irland). Navigationsakte (1651), welche den Fremden auf ihren eigenen Schilfen nur die Einfuhr eigener Produkte erlaubt und namentlich den holländischen Zwischenhandel schwer trifft. Daher Krieg mit Holland (1652—1654), aus welchem die Engländer als Sieger hervor- gehen. Im Kriege mit Spanien (1655—1658) Eroberung Jamaikas und Einnahme von Dünkirchen. Nach Oliver Cromwells Tode folgt ihm als Protektor sein Sohn Richard Cromwell, der schon nach 8 Monaten abdankt. Zwistig- keiten unter den Befehlshabern der Heere führen zur 1660. Restauration der Stuarts. General Monk versammelt ein neues Parlament (Ober- haus und Unterhaus), welches auf den Thron ruft Karls I. Sohn, den charakterlosen, verschwenderischen und ausschweifenden 1660—1685. Karl Ii., der, ohne andere Zugeständnisse als Amnestie u. Gewissensfreiheit, zu gewähren, nach England zurück- kehrt. Beides wird nicht gehalten, sondern blutige Rache genommen. Verhängnisvoller Einfluss von Lord Clarendon (Edward Hyde), Schwiegervater des Herzogs v. York, später aus dem Reiche verbannt. Verheerung Englands durch eine ansteckende Krankheit (1665). Feuersbrunst, die 2,3 von London verzehrt (1666). Dünkirchen an Frankreich verkauft. Zahlung französischer Jahrgelder an Karl Ii. Grausames Verfahren gegen die puritanischen Geistlichen, Duldsam- keit gegen die Katholiken, denen der zwischen Freigeisterei und un- bedingter Unterwerfung unter geistliche Autorität schwankende

9. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 329

1877 - Berlin : Herbig
Spanischer Erbfolgokrieg. 329 Friedensuntcrhandlung en. Forderungen der Verbündeten: Heraus- gabe der spanischen Monarchie an Karl von Oesterreich, der nieder- ländischen Grenzfestungen an die Holländer; Wiederherstellung der Dinge gegen Kaiser und Reich auf den Fufs des westfälischen Friedens. Dies alles wird von Inidwig Xiv. bewilligt. Die Forde- rung, dass der alte König seinen Enkel mit französischen Waffen aus Spanien vertroiben soll, bewirkt den Abbruch der Verhandlungen. Fortgang des Krieges. Die Franzosen aufs Neue godemüthigt durch den 1709. Sieg Eugens und Marlboroughs bei Malplaquet (11. Sept.) über Villars. Neue Friedensanerbietungen Ludwigs. Einnahme von Houai, Mons u. a. (1710). In Spanien ist Philipps Sache durch Vendóme im Vortheil gegen Karl. Er- neuerung der Fricdensuntorhandlungen mit Ludwig Xiv., der selbst Subsidien gogen seinen Enkel zahlen will, während die Verbündeten verlangen, dass er ihn durch seine Heere vertreiben soll. 1710. Der Fall des Whigministeriums in England und der Tod Kaiser Josephs (1711), durch welchen Karl Erbe aller österreichischen Länder wird, also die Monarchie Karls V. wiederhergcstellt sein würde, wenn ihm die spanische Erbschaft zu- fiele, ändern alle Verhältnisse zu Gunsten Ludwigs Xiv. Marlborough abgesetzt, die große Allianz aufgelöst, Frie- denspräliminarien zwischen England und Frankreich. 1712. Der französische Feldherr Villars si<?gt bei Denain. Congress zu Utrecht eröffnet (1712), jeder der Ver- bündeten übergibt einzeln seine Forderungen. Der Zwist untor den Alliirten führt zu Separatfriedensschlüssen, zusammengefasst unter dem Namon lfl3. Frieden zu Utrecht. 1. England: Die protestantische Thronfolge in England anerkannt, immerwährende Trennung der Länder Frankreich und Spanien festgesetzt. Frankreich tritt an England Newfoundland, Neuschottland (Acadien) und die Hudsonsbai ab. Spanien tritt an England Gibraltar und die Insel Minorca ab. 2. Holland: Uebergabe der spanischen Niederlande an die Republik Holland, um sie nach Abscliliefsung oines Barrierelraktates

10. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 331

1877 - Berlin : Herbig
Der nordische Krieg. 961 1697—1718. Karl Xii., König von Schweden. Gegensatz leider Monarchen: Beide von ungewöhnlicher Kraft, aber der Wille des im Privatleben leidenschaftlichen und sittenlosen Peter wird in politischen Verhältnissen von Vernunft und ruhiger Ueberlegung geleitet. Karl, im Privatleben kalt, streng und sittenrein, handelt als Monarch nach Leidenschaft und unver- ständigem Eigenwillen. Durch die Beharrlichkeit Peters, der sein Volk gewaltsam civilisirt, wird Russland eine europäische Grofs- macht, durch Karls Starrköpfigkeit sinkt Schweden von seiner Höhe herab. Die Ursachen zum nordischen Kriege liegen: 1) in dem festen Willen Peters, Russland zur Seemacht zu erheben und die Ostseehäfen zu gewinnen; 2) in dem Versuche Augusts Ii., Kurfürsten von Sachsen und Königs von Polen, Livland an Polen zu bringen (Patliul); 3) in dem Zwiste König Friedrichs Iv. von Dänemark mit dem Herzoge von Holstein-Gottorp, dem Jugendfreunde u. Schwager Karls. Alle drei Monarchen hielten es bei Karls Jugend (der die Re- gierung mit dem 15ten Jahre übernommen hatte) für ein Leichtes, die ihren Staaten früher von den Schweden abgenommenen Länder wieder zu gewinnen. Geheimer Vertrag zwischen Russland, Dänemark und Sachsen gegen Schweden. Eröffnung des Krieges durch einen Einfall der Dänen in Schles- wig, der Sachsen in Livland. Plötzliche Landung Karls Xii. in Seeland, er bedroht Kopenhagen und erzwingt von den Dänen den 1700. (Aug.). Frieden von Travendal. 1) Entschädigung des Herzogs von Holstein. 2) Dänemark ver- spricht gegen Schweden nichts Feindliches zu unternehmen. Während dessen belagern die Sachsen vergebens Riga (in Liv- land), Peter vergebens Narva (in Ingermannland). Landung Karls Xii. mit 8000 Mann und glänzender 1700. Sieg bei Narva (Nov.) über die Russen. Karls Hass gegen August lässt den gefährlicheren Gegner, den Czaren, aulser Augen und treibt zur Rache an dem König von Polen. Zusammenkunft und engeres Bündnis Augusts und Peters. Uebergang Karls über die Düna und Sieg über die Sachsen bei Riga (1701).
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