Zweiter und dritter Kreuzzug.
233
Konrad Iit. von Deutschland und Ludwig Vii. von Frankreich
brechen, der erstere von 1iegensburg, der zweite viel später von Metz
aus, nach Palästina auf. Sie ziehen nach einander durch Ungarn nach
Kleinasien, das deutsche Heer, welches dem französischen weit vorauf
ist, dann durch Phrygien, wo es durch Mangel und die Kämpfe
mit dem Sultan von lconium fast aufgerieben wird; nur Wenige ent-
kommen und erreichen Nicae i wieder. Konrad kehrt zur Herstellung
seiner Gesundheit nach Constantinopel zurück. Das französische
Heer wählt später den Küsten weg. Von Pamphylien aus fährt
Inidwig mit dem französischen Adel zu Schiffe nach Antiochla. Das
gemeine Volk, feige verlassen von seinen Führern, setzt den Weg zu
ande bis Tarsus in Cilicien fort, wo es durch Hunger und die
Feinde aufgerieben wird. Konrad kommt (1148) zur See nach dem
heiligen Lande und macht zusammen mit den Franzosen einen ver-
geblichen Angriff auf Damaskus.
1180—1193. Dritter Kreuzzug. Eroberung von Accon
oder Ptolemays.
Veranlassung: Veit (Guy) von Lusignan, König von Jerusalem,
bei Tiberias am See Genezareth gefangen, Eroberung Accons und
Jerusalems durch Saladin (1187), den Gründer der Dynastie der
Kjubiden in Aegypten. Er behandelt die Christen grofsmüthig.
Kaiser Friedrich I. (der als Jüngling den zweiten Kreuzzug mit-
gemacht hatte) tritt als Greis (im April 1189) den Zug von Eegens-
burg aus an, zieht durch Ungarn, erzwingt sich den Durchzug durch
das griechische Kaiserreich, bleibt don Winter in Adrianopel, setzt
(1190) nach Kleinasien über, erobert lconium und zieht nach Cilicien;
dort ertrinkt er im Kalykadnus (Selepli). Sein Sohn, Herzog
Friedrich von Schwaben, führt einen Theil der Pilger (viele kehren
um) über Tarsus, Antiochla und Tyrus nach Accon (Ptolemays, St.-
Jean d’Acre). Er stirbt während der Belagerung dieser Stadt, welche
der frei gewordene König Jjusignan leitet.
Richard Löwenherz (Cœur-de-làon), König von England, aber
seiner Nationalität und Sprache nach ein Franzose, und Philipp Ii.
August, König von Frankreich, fahren zur See, Richard von Marseille,
Philipp von Genua aus nach dem heiligen Lande (1190). Betheiligung
von Genua, Pisa und Venedig. Nach längerem Aufenthalte in
Sicilien und vielen Streitigkeiten kommen die beiden Könige vor
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TM Hauptwörter (100): [T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem]]
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Extrahierte Personennamen: Konrad_Iit Konrad Ludwig_Vii Ludwig Metz Konrad Konrad Tiberias Friedrich_I. Friedrich_von_Schwaben Friedrich Jean König_Jjusignan Richard_Löwenherz Philipp_Ii Philipp August Richard_von_Marseille Philipp_von_Genua Philipp
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Frankreich Palästina Kleinasien Constantinopel Pamphylien Antiochla Damaskus Jerusalem Jerusalems Ungarn Adrianopel Kleinasien Tyrus England Frankreich Genua Venedig Sicilien
246
Mittlere Geschichte, Dritte Periode.
1239—1250. Kampf Kaiser Friedrichs Ii. gegen die Päpste
Gregor Ix. und Innocenz Iv.
1239. Friodrich von Gregor der Ketzerei beschuldigt und von
nouem in den Bann gethan.
1240. König Enzio erobert die Mark Ancona.
1241. Seesieg Enzios bei Elba über die genuesische Flotte, die
zum Concil nach Rora fahrenden Geistlichen gefangon.
Gregor f. Sein Nachfolgor Innoccnz Iv. (1243—1254)
flüchtet nach Lyon, erneuert den Bann gegen den Kaiser,
1245. beruft eine Kirchcnversammlung nach Lyon, setzt auf
derselben den Kaiser feierlich ab, fordert die deutschon
Fürsten zu einer neuen Wahl und alle Unterthanen
Friedrichs zur Empörung auf. ln Deutschland stellen
die geistlichen Fürsten
1246— 1247. Heinrich Raspe, Landgrafen von Thüringen, als Gegen-
könig auf, der, anfangs siegreich gegen König Konrad,
Friedrichs Sohn, von diesem bei Ulm völlig geschlagen
wird (f 1247 auf der Wartburg).
Mit Heinrich Raspe erlischt das landgräfliche Haus
von Thüringen, dessen östlicher Theil mit der Mark-
grafschaft Meifsen vereinigt wird; aus dem loestlichen
geht die Landgrafschaft Hessen hervor.
1247— 1256. Wilhelm von Holland, zweitor Gegonkönig, der jedoch
kein Ansehen in Deutschland erlangt.
1248. Friedrich, in Italien anfangs glücklich, wird vor Parma
zurückgeschlagen. Sein Sohn Enzio wird in der
1249. Schlacht bei Eossalta von den Bolognesen gefangen
(t nach 22jähriger Haft im Kerker). — Verrath (?) des
Peter von Vinea (Vincis).
1250. Friedrich stirbt in Fiorentino in den Armen seinos Sohnes
Manfred. Ihm folgt sein Sohn
1250—1254. Konrad Iv. (Gegenkönig: Wilhelm von Holland),
kämpft seit 1252 um sein Erbrcich in Italien, f in Messina.
1256. Wilhelm von Holland fällt (27 Jahr alt) im Kampfe gegen
die Friesen,
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Extrahierte Personennamen: Friedrichs Gregor_Ix Gregor Innocenz_Iv Innocenz Gregor Gregor Seesieg_Enzios Gregor_f Gregor Friedrichs Heinrich_Raspe Heinrich Konrad Friedrichs Heinrich_Raspe Heinrich Wilhelm Friedrich Friedrich Peter_von_Vinea Friedrich Friedrich Manfred Konrad_Iv Konrad Wilhelm Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Friedrichs Ancona Elba Lyon Lyon Friedrichs Deutschland Friedrichs Ulm Wartburg Hessen Holland Deutschland Italien Holland Italien Messina Holland
316
Neuere Geschichte, Zweite Periode.
1659. Pyrenäisehen Frieden.
1) Frankreich erhält lioussillon, mehrere Plätze in Artois
und Flandern. 2) Der Herzog von Lothringen, Spaniens Verbündeter,
wird zum Theil, Prinz Condé ganz restituirt. 3) Heirath zwischen
Ludwig Xiv. und der Infantin Maria Theresia, ältester Tochter
Philipps Iv. von Spanien, welche jedoch ihren Erb-Ansprüchen
entsagt.
1661. Todmazarins. Ludwigs Selbstregierung (1661—1715),
ohne Reichsstände (États généraux), ohne Beachtung
der Einsprüche des Pariser Parlaments, nach persönlicher Willkür.
(L'état c’est moi.) Colbert (contrôleur-général der Finanzen von 1662
bis 1683), Reform des Finanzwesens, Merkantilsystem. Erbauung
einer Kriegsflotte; Louvois (Kriegsminister 1666—1691). Rangstreit
mit Spanien. Händel mit dem Papst wegen der Privilegien des
französischen Gesandten in Rom. Ludwigs Ruhm- und Vergrötse-
rungssucht ist der Grund der folgenden Kriege, in denen als Feld-
herren auftreten: Turenne, Condé. Luxembourg, Catinat, Villars,
Vendôme, Vauban (Erfinder des Systems der neueren Befestigungs-
kunst).
1667—1668. Erster Eroberungskrieg (Dovolutionskriog), wogen
dor spanischen Niederlande.
Veranlassung; Nach dem Tode seines Schwiegervaters Phi-
lipps Iv. von Spanien will Ludwig, trotz der Verzichtleistung seiner
Gemahlin, das privatrechtlich in einigen belgischen Provinzen (Bra-
bant) bestehende Devolutionsrecht (wonach die Töchter erster Ehe
ein Erbrecht vor den Söhnen zweiter Ehe haben) staatsrechtlich auf
die spanischen Niederlande anwenden.
Turenne erobert einen Theil von Flandern und Hennegau,
Condé besetzt die nicht vertheidigte Freigrafschaft Burgund (Franche-
Comté). Die von dem holländischen Rathspensionär Jean de Witt
zu Stande gebrachte Tripelallianz (England, Holland, Schweden)
erzwingt den
8 668. Frieden zu Aachen.
Frankreich gibt die Franche-Comté an Spanien zurück,
behält aber 12 feste Plätze an der niederländischen
Grenze, darunter Ulle und Tournay.
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Extrahierte Personennamen: Condé Ludwig Maria_Theresia Maria Theresia Philipps Philipps Ludwigs Ludwigs Ludwigs Ludwigs Ludwig Ludwig Jean_de_Witt
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Flandern Lothringen Spaniens Ludwig_Xiv Spanien Spanien Rom Condé Luxembourg Niederlande Spanien Hennegau Burgund England Holland Schweden Aachen Frankreich Spanien
Deutschland, Reformation.
281
Reformation in Preußen. Hochmeister Albreclit von Branden-
burg wird Herzog von Preußen unter polnischer Lehnshoheit.
Luthers Vermählung (Katharina von Bora). — Katechismus.
Ferdinand von Oesterreich, des Kaisers jüngerer Bruder, in Spanien
erzogen, dem Karl seit 1522 dio Regierung der habsburgischen Erb-
lande in Deutschland überlassen hatte, schliefst auf Anstiften des
päpstlichen Legaten Campeggio 1524 einen Bund mit den beiden
bairischen Herzogen und den süddeutschen Bischöfen, um den reli-
giösen Neuerungen entgegenzutreten. Dem gegenüber 1526 Bund dor
Evangelischen (Johann von Sachsen, Philipp von Hessen, Lüneburg,
Magdeburg, Preußen) zu Torgau. Sio erwirken einen der Ausbreitung
der neuen Lehre günstigen Reichstagsabschied zu Speier (1526).
1521—1526. Erster Krieg Karls V. mit Franz I. Karl erhebt An-
sprüche auf Mailand und das Herzogthum Burgund,
Franz auf das spanische Navarra und auf Neapel. Die Franzosen
(unter Lautroc) werden aus Mailand vertrieben, welches Franz Sforza
erhält. Der französische Connétable Karl von Bourbon geht zu
Karl V. über. Bayard fällt auf dem von Bonnivet geleiteten Rück-
züge. Missglückter Einfall der Kaiserlichen in das südliche Frank-
reich. Franz I. geht über den Mont Cenis, nimmt Mailand wieder.
1525. Schlacht bei Pavia. Franz geschlagen und gefangen.
1526. Friede zu Madrid. Franz entsagt allen Ansprüchen auf
Mailand und Neapel, sowio der Lehnshoheit über Flandern
und Artois, willigt in die Herausgabe des Herzogthums
Burgund, stellt seine Söhne als Geifseln.
1527—1529. Zweiter Krieg zwischen Karl V. und Franz I., der die
in Madrid beschworenen Bedingungen für erwungen er-
klärt. Bündnis zu Cognac zwischen Franz, dem Papst, Venedig
und Franz Sforza gegen den Kaiser. Das kaiserliche (nicht bezahlte
und aufrührerische) Heer unter dem Connétable von Bourbon nimmt
Rom mit Sturm, Bourbon fällt (durch Benvenuto Ccllini?). Der
Papst wird in der Engelsburg belagert. Der französische Feldherr
Lautrec fällt in Neapel ein, aber der Abfall Genuas (Doria), dessen
Unabhängigkeit Karl anzuerkennen verspricht, und die Pest, an der
Lautrec selbst stirbt, zwingen zur Aufhebung dor Belagerung der
Hauptstadt.
1529. Damenfriede zu Cambray. (Margarethe von Oesterreich,
Tanto Karls, und Louise von Savoyen, Franzens Mutter.)
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Extrahierte Personennamen: Katharina_von_Bora Ferdinand_von_Oesterreich Ferdinand Karl Karl Campeggio Johann_von_Sachsen Johann Philipp_von_Hessen Philipp Karls_V. Franz_I. Karl Karl Franz Franz Franz_Sforza Franz Karl_von_Bourbon Karl Karl_V. Karl_V. Bayard Franz_I. Franz Franz Franz Karl_V. Karl_V. Franz_I. Franz_I. Franz Franz Franz_Sforza Franz Benvenuto_Ccllini Doria Karl Karl Cambray Margarethe_von_Oesterreich Tanto_Karls Karls Louise_von_Savoyen Franzens
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Luthers Spanien Deutschland Lüneburg Magdeburg Torgau Karls Mailand Burgund Navarra Neapel Mailand Frank- Mailand Pavia Madrid Mailand Neapel Burgund Madrid Venedig Rom Engelsburg Lautrec Neapel Lautrec
318
Neuere Geschichte, Zweite Periode.
aufgibt. Sehr beschränkte Restitution des Herzogs von Lothringen.
Ludwig Xiv. zwingt den Kurfürsten von Brandenburg zu dem
1679. Frieden zu St. Germain en Laye,
in dem er den Schweden fast alle seine Eroberungen
in Pommern herausgeben muss und dagegen nur die Anwartschaft
auf das Fürstenthum Ostfriesland (1744 wirklich preufsisch) und
eine geringe Kriegsentschädigung erhält. (Ausruf des Kurfürsten:
Exomare aliquis nostris ex ossibus ultor. Virg. Aen. Iv, 625.)
In Folge der Schwäche des deutschen Reiches steigt der Ijeber-
muth Ludwigs Xiv. so weit, dass er die
1680—1684. Reunionskammern zu Metz, Breisach, Besangon
und Tournay einsetzt.
Französische Gerichtshöfe untersuchen und entscheiden, was
jemals zu den in den letzten 4 Friedensschlüssen an Frankreich ab-
getretenen Ländern und Plätzen gehört hat, und der König voll-
streckt mit seinen Truppen die Rcunionsbeschlüsse, indem er zu der
Gewaltthat mitten im Frieden den Hohn einer Recbtsform fügt.
Einnahme von Strafsburg durch Verrath (1681), Einfall in die
spanischen Niederlande (1683), Besetzung Imxemburgs und Weg-
nahme von Trier (1684). Lothringen bleibt von Frankreich besetzt.
Die Schwäche des deutschen Reiches, die Türkenkriege, die seit dem
Frieden zu Nymwegen zerrütteten europäischen Verhältnisse bewirken,
dass diesen empörenden Gewaltthatcn nur leere Protestationen ent-
gegengetreten und 1684 zu Regensburg von Kaiser und Reich ein
zicanzigjälirigcr Waffenstillstand mit Ludwig Xiv. abgeschlossen
wird, wonach er alles bis zum 1. August 1681 Reunirte (auch
Strafsburg) behält.
1685. Aufhebung des Edikts von Nantes (s. S. 303).
Die Ausübung des reformirten Bekenntnisses in Frank-
reich untersagt. Erziehung der Kinder in der katholischen Religion
befohlen, Auswanderung verboten. Ueber 50,000 Familien ent-
kommen indoss nach Holland, England, Brandenburg. (Die Bro-
testanten im Eisass behalten die ihnen gewährleistete Religions-
freiheit.)
1688—1697. Dritter Krieg (Pfälzischer Erbschaftskrieg).
Veranlassung: Nach dem Aussterben des Pfalz-
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Extrahierte Personennamen: Ludwig_Xiv Ludwig Germain Ludwigs Ludwig_Xiv Ludwig August
Extrahierte Ortsnamen: Lothringen Brandenburg Schweden Pommern Ostfriesland Ijeber-
muth_Ludwigs_Xiv Breisach Frankreich Imxemburgs Frankreich Nantes Frank- Holland England Brandenburg
Deutschland, Reformation.
283
welchem der Kaiser seinen Bruder Ferdinand belehnt hatte. Dicsor
sicht sich zu einem Vergleich gezwungen, in welchem er auf Wurtem-
berg verzichtet, dafür aber von den Evangelischen als römischer
König anerkannt wird.
1535. Karls Zug gegen Tunis (Seeräuber Chaireddin Barbarossa).
Tunis erobert und alle Christensklaven befreit.
1536—1538. Dritter Krieg zwischen Karl V. und Franz I. um Mai-
land, auf das König Franz, da Herzog Franz Ii.
Sforza kinderlos gestorben war, seine Ansprüche erneuert. Neuer,
fruchtloser Einfall Karls in die Provence, Franz fällt in Savoyen und
Piemont ein, verbündet sich mit Soliman, der Ungarn bedrängt und
durch seine Flotte die Küste Italiens plündern lässt. Der Krieg wird
beendet durch den
1538. Waffenstillstand zu Nizza, auf Grund dos Besitzstandes
(eigentlich auf 10 Jahre geschlossen).
Juli. Zusammenkunft Karls V. mit Franz I. in Aigues mortes.
1539—1540. Karl V. reist (um einen Aufruhr in Gent zu bekämpfen)
durch Frankreich, wo er von Franz I. ausgezeichnet
empfangen wird. — Gent wird mit dem Verlust seiner
Privilegien bestraft.
1540. Der iesuiten-Orden, von Ignatius von Loyola (1534) ge-
stiftet, vom Papst Paul 111. bestätigt, tritt der Aus-
breitung dor Roformation mit Erfolg entgegen.
1541. Reformation in Genf durch Calvin (Jean Cauvin aus Noyon
in Artois, geh. 1509, mit dem 18. Jahre katholischer
Pfarrer, legt seine Stelle nieder, studirt die Rechte in Orleans und
Bourges, tritt 1532 in Paris als Reformator auf, findet Schutz bei
Margarethe v. Navarra, Schwester von Franz I. Aus Frankreich ver-
trieben, geht Calvin nach Basel, gibt 1535 die Institutio Christianae
‘religionis heraus, 1536—1538 in Genf, 1538—1541 in Strasburg, dann
in Genf Haupt des Staates, f 1564). Von da verbreitet sich die Re-
formation nach Frankreich und Schottland (John Knox, spr. nox).
1541. Karls unglücklicher Zug gegen Algier.
1542. Vertreibung des Herzogs Heinrich von Braunschweig-
Wolfonbüttel durch den Schmalkaldischen Bund.
1542—1544. Vierter Krieg Karls V. gegen Franz 1, veranlasst durch
die Belehnung von Karls Sohn Philipp mit Mailand.
Als Vorwand dient, dass zwei von Franz I. an Soliman geschickte
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg]]
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Extrahierte Personennamen: Ferdinand Karls Chaireddin_Barbarossa Barbarossa Karl_V. Karl_V. Franz_I. Franz Franz Franz_Ii Franz Sforza Karls Franz Franz Karls_V. Karls_V. Franz_I. Franz_I. Karl_V. Karl_V. Franz_I. Ignatius_von_Loyola Jean_Cauvin Margarethe_v Franz_I. Calvin John_Knox Karls Heinrich_von_Braunschweig-
Wolfonbüttel Heinrich Karls_V. Karls_V. Franz_1 Franz Karls Philipp Philipp Franz_I._an_Soliman Franz_I.
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Karls Tunis Tunis Karls Ungarn Italiens Nizza Aigues Frankreich Genf Artois Paris Navarra Frankreich Basel Genf Strasburg Genf Frankreich Schottland Karls Algier Karls Mailand
Deutschland, dreißigjähriger Krieg.
281
Kaiser Rudolf, von seinem Bruder Matthias gezwungen, ihm
Ungarn, Mähren und Oesterreich zu überlassen, gibt den Böhmen,
um sie für sich zu gewinnen, den
1609. Majestätsbrief, welcher den 3 Ständen der Herren, Ritter
und königlichen Städte freie Religionsübung bewilligt.
1609. Beginn des Jülich- Glevischen Erbfolgostreites durch den
Tod Johann Wilhelms. Kur-Brandenburg und Ffalz-
Neuburg Hauptbewerber.
Rudolf am Ende seines Lebens von Matthias auch zur
Abtretung der Regierung Böhmens gezwungen.
1612—1619. Matthias
verschafft, da er kinderlos ist und seino Brüder Ver-
zicht leisten, seinem streng katholischen, von den Jesuiten erzogenen
Vetter Ferdinand, Herzog von Steiermark, Kärnthen und Krain, die
Nachfolge auch in Böhmen und Ungarn, trotz des Einspruchs der
protestantischen Stände.
§• 3.
1618—1648. Dreissig Jähriger Krieg.
Man theilt den 30jährigen Krieg gewöhnlich in 4 Perio-
den, die eigentlich eben so viele verschiedene Kriege sind. Die beiden
ersten (die böhmisch-pfälzische und die dänisch-niedersächsische)
haben einen überwiegend religiösen Charakter; sio entwickeln sich
aus dem böhmischen Aufstande zu einem grolsen Kampfe dos katho-
lischen Europas gegen das protestantische. Die beiden letzten (die
schwedische und die schwedisch-französische) sind politische Kriege;
es sind Kämpfe gegen die Macht des Hauses Habsburg und Eroberungs-
kriege Schwedens und Frankreichs auf deutschem Boden.
1. Böhmisch-pfälzische Periode (1618-1623).
Veranlassung: Schlief« upg einer utraquistischen Kirche im Ge-
biete des Abts von Braunau und Niederreifsung einer andern in
einer Stadt des Erzbischofs von frag, also in Territorien geistlicher
Stände. Die Erbitterung der protestantischen (utraquistischen) Böhmen
wird vermehrt durch die Uebertragung der Verwaltung des Landes
au 10 Statthalter, wovon 7 Katholiken. Aufstand in Prag, an dessen
Spitze Graf Matthias von Thum steht. Die Statthalter Martinis
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
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Extrahierte Personennamen: Rudolf Rudolf Matthias Johann_Wilhelms Johann Wilhelms Rudolf Rudolf Matthias Matthias Ferdinand Ferdinand Matthias_von_Thum
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Ungarn Oesterreich Jülich-_Glevischen_Erbfolgostreites Kur-Brandenburg Neuburg Krain Ungarn Europas Habsburg Frankreichs Braunau Prag
324
Neuere Geschichte, Zweite Periode.
die Strelitzen aufgelöst und durch ein nach europäischer Weise disci-
plinirtes Heer ersetzt (1699).
1699. Friodo mit den Türken zu Karlowitz, Azow gewonnen.
§. 4. England.
1649—1660. England Republik (Commonwealth).
Cromwell (s. S. 313) unterwirft nach blutigem Kampfe
Irland und durch zwei Siege (hei Dumbar und bei Worcester
[spr. u~ufter]) Schottland, von wo er des hingerichteten Königs Sohn,
Karl Ii., vertreibt. In England löst Cromwell das Rumpfparlament
und zwei von ihm selbst gebildete auf. Durch das Heer wird
1653—1658. Cromwell Lord-Protektor der drei Reiche (England,
Schottland, Irland).
Navigationsakte (1651), welche den Fremden auf ihren eigenen
Schilfen nur die Einfuhr eigener Produkte erlaubt und namentlich
den holländischen Zwischenhandel schwer trifft. Daher Krieg mit
Holland (1652—1654), aus welchem die Engländer als Sieger hervor-
gehen. Im Kriege mit Spanien (1655—1658) Eroberung Jamaikas
und Einnahme von Dünkirchen.
Nach Oliver Cromwells Tode folgt ihm als Protektor sein Sohn
Richard Cromwell, der schon nach 8 Monaten abdankt. Zwistig-
keiten unter den Befehlshabern der Heere führen zur
1660. Restauration der Stuarts.
General Monk versammelt ein neues Parlament (Ober-
haus und Unterhaus), welches auf den Thron ruft Karls I. Sohn, den
charakterlosen, verschwenderischen und ausschweifenden
1660—1685. Karl Ii., der, ohne andere Zugeständnisse als Amnestie
u. Gewissensfreiheit, zu gewähren, nach England zurück-
kehrt. Beides wird nicht gehalten, sondern blutige Rache genommen.
Verhängnisvoller Einfluss von Lord Clarendon (Edward Hyde),
Schwiegervater des Herzogs v. York, später aus dem Reiche verbannt.
Verheerung Englands durch eine ansteckende Krankheit (1665).
Feuersbrunst, die 2,3 von London verzehrt (1666). Dünkirchen an
Frankreich verkauft. Zahlung französischer Jahrgelder an Karl Ii.
Grausames Verfahren gegen die puritanischen Geistlichen, Duldsam-
keit gegen die Katholiken, denen der zwischen Freigeisterei und un-
bedingter Unterwerfung unter geistliche Autorität schwankende
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister]]
TM Hauptwörter (100): [T8: [König Paris Regierung Minister Parlament Volk Frankreich Kammer Mitglied Verfassung], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann]]
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Extrahierte Personennamen: Cromwell Karl_Ii Karl Cromwell Cromwell Oliver_Cromwells Richard_Cromwell Monk Karls_I. Karl_Ii Karl Edward_Hyde Karl_Ii Karl
Extrahierte Ortsnamen: England Irland Worcester Schottland England England Schottland Irland Holland Spanien England Englands London Frankreich
Spanischer Erbfolgokrieg.
329
Friedensuntcrhandlung en. Forderungen der Verbündeten: Heraus-
gabe der spanischen Monarchie an Karl von Oesterreich, der nieder-
ländischen Grenzfestungen an die Holländer; Wiederherstellung der
Dinge gegen Kaiser und Reich auf den Fufs des westfälischen
Friedens. Dies alles wird von Inidwig Xiv. bewilligt. Die Forde-
rung, dass der alte König seinen Enkel mit französischen Waffen
aus Spanien vertroiben soll, bewirkt den Abbruch der Verhandlungen.
Fortgang des Krieges. Die Franzosen aufs Neue godemüthigt
durch den
1709. Sieg Eugens und Marlboroughs bei Malplaquet
(11. Sept.) über Villars. Neue Friedensanerbietungen Ludwigs.
Einnahme von Houai, Mons u. a. (1710). In Spanien
ist Philipps Sache durch Vendóme im Vortheil gegen Karl. Er-
neuerung der Fricdensuntorhandlungen mit Ludwig Xiv., der selbst
Subsidien gogen seinen Enkel zahlen will, während die Verbündeten
verlangen, dass er ihn durch seine Heere vertreiben soll.
1710. Der Fall des Whigministeriums in England und der Tod
Kaiser Josephs (1711), durch welchen Karl Erbe aller
österreichischen Länder wird, also die Monarchie Karls V.
wiederhergcstellt sein würde, wenn ihm die spanische Erbschaft zu-
fiele, ändern alle Verhältnisse zu Gunsten Ludwigs Xiv.
Marlborough abgesetzt, die große Allianz aufgelöst, Frie-
denspräliminarien zwischen England und Frankreich.
1712. Der französische Feldherr Villars si<?gt bei Denain.
Congress zu Utrecht eröffnet (1712), jeder der Ver-
bündeten übergibt einzeln seine Forderungen. Der Zwist untor den
Alliirten führt zu Separatfriedensschlüssen, zusammengefasst unter
dem Namon
lfl3. Frieden zu Utrecht.
1. England: Die protestantische Thronfolge in England
anerkannt, immerwährende Trennung der Länder Frankreich und
Spanien festgesetzt. Frankreich tritt an England Newfoundland,
Neuschottland (Acadien) und die Hudsonsbai ab. Spanien tritt
an England Gibraltar und die Insel Minorca ab.
2. Holland: Uebergabe der spanischen Niederlande an die
Republik Holland, um sie nach Abscliliefsung oines Barrierelraktates
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Extrahierte Personennamen: Karl_von_Oesterreich Karl Eugens Eugens Ludwigs Ludwigs Philipps Philipps Ludwig_Xiv. Ludwig_Xiv. Karl Karl Karls_V. Karls_V. Ludwigs Marlborough
Extrahierte Ortsnamen: Spanien Spanien England Josephs England Frankreich England England Frankreich Spanien Frankreich England_Newfoundland England Holland Niederlande Holland
Der nordische Krieg.
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1697—1718. Karl Xii., König von Schweden.
Gegensatz leider Monarchen: Beide von ungewöhnlicher
Kraft, aber der Wille des im Privatleben leidenschaftlichen und
sittenlosen Peter wird in politischen Verhältnissen von Vernunft und
ruhiger Ueberlegung geleitet. Karl, im Privatleben kalt, streng
und sittenrein, handelt als Monarch nach Leidenschaft und unver-
ständigem Eigenwillen. Durch die Beharrlichkeit Peters, der sein
Volk gewaltsam civilisirt, wird Russland eine europäische Grofs-
macht, durch Karls Starrköpfigkeit sinkt Schweden von seiner
Höhe herab.
Die Ursachen zum nordischen Kriege liegen: 1) in dem festen
Willen Peters, Russland zur Seemacht zu erheben und die Ostseehäfen zu
gewinnen; 2) in dem Versuche Augusts Ii., Kurfürsten von Sachsen
und Königs von Polen, Livland an Polen zu bringen (Patliul);
3) in dem Zwiste König Friedrichs Iv. von Dänemark mit dem
Herzoge von Holstein-Gottorp, dem Jugendfreunde u. Schwager Karls.
Alle drei Monarchen hielten es bei Karls Jugend (der die Re-
gierung mit dem 15ten Jahre übernommen hatte) für ein Leichtes,
die ihren Staaten früher von den Schweden abgenommenen Länder
wieder zu gewinnen. Geheimer Vertrag zwischen Russland, Dänemark
und Sachsen gegen Schweden.
Eröffnung des Krieges durch einen Einfall der Dänen in Schles-
wig, der Sachsen in Livland. Plötzliche Landung Karls Xii. in
Seeland, er bedroht Kopenhagen und erzwingt von den Dänen den
1700. (Aug.). Frieden von Travendal.
1) Entschädigung des Herzogs von Holstein. 2) Dänemark ver-
spricht gegen Schweden nichts Feindliches zu unternehmen.
Während dessen belagern die Sachsen vergebens Riga (in Liv-
land), Peter vergebens Narva (in Ingermannland). Landung
Karls Xii. mit 8000 Mann und glänzender
1700. Sieg bei Narva
(Nov.) über die Russen. Karls Hass gegen August lässt den
gefährlicheren Gegner, den Czaren, aulser Augen und
treibt zur Rache an dem König von Polen. Zusammenkunft und
engeres Bündnis Augusts und Peters. Uebergang Karls über die
Düna und Sieg über die Sachsen bei Riga (1701).
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Extrahierte Personennamen: Karl_Xii Karl Peter Karl Karl Peters Karls_Starrköpfigkeit Karls Peters Augusts Friedrichs Holstein-Gottorp Karls Karls Karls Peter_vergebens_Narva Karls Karls August Augusts Peters Karls
Extrahierte Ortsnamen: Schweden Russland Russland Sachsen Polen Livland Polen Friedrichs Karls Karls Russland Dänemark Sachsen Schweden Schles- Sachsen Livland Karls Seeland Holstein Sachsen Riga Ingermannland Karls Narva Karls Polen Karls Sachsen Riga