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1. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 236

1829 - Leipzig : Hinrichs
236 Sechster Zeitraum, mählung des Dauphins mit Maria, der einzigen Erbin des schönen burgundischcn Staates, wodurch diese Lander (zu welchen damals auch die spätere Republik der vereinigten Nie- derlande gehörte, und um welche bis auf die Friedensschlüsse von Lüneville und Paris so vieles Blut zwischen Frankreich, Spanien, Teutschland und Oestrcich geflossen ist) ohne Schwcrtschlag mit Frankreich vereinigt worden waren. — Da- gegen vermahlte sich Karl 8 (1483 —1498) mit Anna, der Erbin des Herzogtums Bretagne. 90. Spanien. Seit die Araber (711) in Spanien mehrere einzelne Reiche gestiftet und die Westgothen in die nördlichen Pro- vinzen gedrückt hatten, dauerte der Kampf zwischen beiden Völkern ununterbrochen fort; so lange aber als das Haus der Ommijadcn in Cordova, dem mächtigsten spanischen Khalifate, blühte, war die Macht der Araber überwiegend. Die Khalifen von Cordova waren schon seit 756 beinahe völlig unabhängig von dem Khalifen von Bagdad; unter ihnen ward das arabische Spanien durch Ackerbau und Kunstfleisi, durch reichen Handelsverkehr, und durch die Blüthc der Wissenschaften kräftig empor gehoben. Denn selbst christliche Europäer studirtcn (seit 961) auf der arabischen Hochschule zu Cordova, und die arabische Cnltur warf damais van Spanien aus ihren Wiederschcin auf Frankreich, Italien, Teutschland und England. *). — Nach dem Erlöschen der Familie Ommijah sank aber die Macht des Khalifats von Cordova, weil die Statthalter der einzelnen arabisch-spanischen Provinzen sich unabhängig zu machen suchten. Das gctheiltc Interesse dieser kleinen Re- genten erleichterte die Siege des christlichen Königs von Ka- stilien, Alphons6. Sich gegen diesen zu behaupten, rief der Khalif von Cordova einen frischen rohen mohamcdanischen Stamm, die Morabcthuns (Moraviden), aus Afrika *) Joseph Anton Condc, Geschichte der Herrschaft der Mauren in Spanien. Aus dem Spa«, v. Ä. Rutschm a nu. 3 Thle. Karlör. 1824 tt. 25. 8.

2. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 280

1829 - Leipzig : Hinrichs
Siebenter Zeitraum. 280 K. Ludw. v. Weltmann, Gesch. des westphäl. Friedens. 2 Thle. Leipz. 1808. 8. (zugleich Forts, von Schillers Krieg rc.) 107. Teutfchlandseit dem wcstphälischen Frieden bis zum spanischen Erb folge kriege. Nach Ferdinands 3 Tode (2. Apr. 1657) ward sein Sohn Leopold 1 (18. Jul. 1658) zum Kaiser gewählt, ein Fürst von friedlichen Gesinnungen; nur daß die Jesuiten zu vielen Einstuß auf ihn hatten. Während seiner Negierung ward der Reichstag zu Negcnsburg permanent (1663 —1806). Mit der Pforte ward Leopold in einen Krieg verwickelt, weil er die Siebenbürgen bei der Wahl ihres neuen Fürsten, des Johann Ke men y, gegen den von der Pforte beabsichtigten Michael Abaffi, unterstützt hatte. Der kühne Großvezier Ach me t Kiup r u li drang (1662) sieg- reich in Ungarn und bis nach Mahren vor; allein der Sieg Montecuculi's (1. Aug. 1664) bei St. Gotthard an der Raab über den Großvczier führte (10. Aug. 1664) zu einem 20jährigen Waffenstillstände zwischen Oestreich und der Pforte, in welchem Abaffi als Fürst von Siebenbürgen an- erkannt und der Pforte Großwaradein und Neuhauscl über- lasten ward. Nur Leopolds Mißtrauen in die Hülfstruppcn Frankreichs und in die ungarifchcn Großen konnte ihn zu diesem nachthciligen Vertrage bestimmen. Mehrmals ward der Kampf Oestrcichs gegen Frank- reich erneuert, wo der Schwager des Kaisers, der König Ludwig 14, regierte. Dieser nahm sogleich nach dem Tode seines Schwiegervaters, Philipps 4 von Spanien, die spa- nischen Niederlande (den burgundischen Kreis) 1665 in Anspruch; allein eine Tripleallianz zwischen den Nieder- ländern, England und Schweden ndthigten ihn (1668) zum Frieden mit Spanien zu Aachen, in welchem Ludwig bloß einige feste Plätze in Belgien gewann. Weil aber Ludwig, wegen dieser Vereitelung seines Planes hauptsächlich durch die Niederländer, einen Na che krieg (1672) gegen dieselben beschloß, und gleichzeitig den Herzog Karl 4 von Lothrin-

3. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 281

1829 - Leipzig : Hinrichs
Teutschland seit dem westphälifchen Frieden :c. 281 gen aus seinem Lande vertrieb; so verbanden sich, zur Un- terstützung der Niederlande gegen Ludwig, der Kaiser Leo- pold 1, der Churfürst Friedrich Wilhelm von Bran- denburg, ein N c i ch s h c c r, und selbst Spanien. Zwar fiel ein schwedisches Heer, auf Frankreichs Veranlassung, ins Brandcnburgische ein; allein der große Churfürst schlug dasselbe (28. Inn. 1675) bei F e h r b c l l i n so nach- drücklich, daß ihm dadurch selbst die schwedisch-pommcrschen Besitzungen eröffnet wurden. Der Friede von Nimwe- gen^) (1678 und 1679), der diesen Kampf beendigte, ward beinahe durchgchends auf den vorigen Besitzstand abgeschlossen; nur daß Frankreich von den spanischen Niederlanden die Freigrafschaft Hochburgund (Franche - Comte) und Besannen gewann. Weil aber dieser Friede in bcsondern Verträgen Frankreichs mit den auswärtigen Mächten bestand, wodurch die Interessen derselben gcthcilc wurden; so gehörte cs seit dieser Zeit zur französischen Politik, nach den Kriegen mit dem Auslände die Friedensschlüsse in Separatvcrträge zu verwandeln, um desto größere Vortheile zu gewinnen. Gleichzeitig mit diesem Kriege gegen Frankreich ward Leopold 1 in einen neuen Türkenkrieg verflochten. Die drückende Behandlung der Ungarn von Wien aus gab dazu die Veranlassung. Der Graf von Tökeli, der an der Spitze der mißvergnügten Ungarn stand, übergab, im Ein- verständnisse mit Frankreich und dem Fürsten Abaffi von Siebenbürgen, (1682) das Königreich Ungarn dem Schutze der Pforte. Darauf erklärte die Pforte an Oest- reich den Krieg. Der Großvczi'er Kara Mustafa drang, mit einer Hecresmasse von 200,000 Türken, durch Ungarn gegen Wien vor. Leopold flüchtete nach Linz. Das (seit dem 14. Jul. 1683) belagerte Wien hielt sich unter dem Grafen von Stahrcmbcrg, bis der König Johann Sobiesky von Polen, der Churfürst von Sachsen, die Bayern und Karl von Lothringen zum Entsätze herbeicilten, und (12. Scpt.) die Türken nachdrücklich zurückwarfcn. Karl von Lothringen, der Churfürst von Bayern, der Prinz Eugen ' •) 8t. Didier, histoire de la paix de Nimègue. Paris, 1667. 8.

4. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 282

1829 - Leipzig : Hinrichs
Siebenter Kettraum. 1*62 von Savoyen und der Markgraf Ludwig von Baden führten darauf den Krieg in Ungarn mit so großem Erfolge für Oestreich, daß nicht nur der Fürst von Siebenbür- gen, Ab affi, (27. Oct. 1687) dem Kaiser als Vasall sich unterwarf, wogegen Leopold die Vorrechte und Freiheiten der Siebenbürgen anerkannte; sondern auch die ungarischen Stände zu Prcßburg (3!. Oct. 1687) auf ihr Wahlrecht ver- zichteten, und Ungarn in ein Erbreich des östreichischen Hauses verwandelt ward, und daß,' nach Eugens großem Siege bei Zentha (11. Scpt. 1697), im Frieden zu Carlowitz (26. Jan. 1699), welchen Leopold mit der Pforte abfchloß, ganz Ungarn mit Siebenbürgen und Slavonien in Oesircichs Besitze blieb. Bevor aber dieser Türkenkricg begann, riß Ludwig 14 durch seine sogenannten R c u n i o n è ka m m e r n mehrere an- geblich ehemals zu Lothringen und Elsaß gehörige Lander, und selbst Strasburg (1681) mitten im Frieden an sich, und Leopold, durch den ausgebrochencn Türkenkrieg be- schäftigt, mußte seinem Schwager wirklich (1684) alle bis zum 1. Aug. 1681 besetzte Ocrtcr überlasten. — Nach dem Erlöschen der churpfälzisch -simmerschcn Linie (1685) erneuerte Ludwig den Krieg, indem ec selbst viele pfälzische Landcs- striche zu der Allodialherrschaft rechnete, die er für die Her- zogin von Orleans, Schwester des verstorbenen Churfürsten, in Anspruch nahm. Auf Befehl des französischen Kricgs- ministcrs Louvois wurden besonders die Rheingegenden furchtbar verheert, und Speyer, Worms, Heidelberg, Mannheim, Offenbach, Kreuznach, Ladenburg, Oppenheim, Bretten, Bruchsal, Frankenthal, Pforzheim, Baden, Rastadt, u. a. geplündert und nicdergcbrannt. In die Verbindung der Gegner Ludwigs kam erst mebr Einheit, alö der Statthalter der Niederlande, Wilhelm 3, nach Entfernung der Stuarts vom Throne Großbritanniens (1688), diesen Thron bestiegen, und (1689) zu Wien die sogenannte große Allianz zwischen den Seemächten (so wurden Großbritannien und die Nieder- lande genannt), Oestreich, Spanien und Savoyen vermittelt hatte. Doch war Wilhelm größer im Kabinette,

5. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 283

1829 - Leipzig : Hinrichs
Tcutschland feit dem wcstphälischen Frieden >c. 283 als im Felde gegen die Marschalke Frankreichs, und weni^g Eintracht bestand zwischen den Verbündeten. Zuerst versöhnte sich (169l>) der Herzog von Savoyen durch einen dcsondern Vertrag zu Turin mit Frankreich; dann ward, in mchrern Scparatvcrträgcn, zu Ryßwick *) (1697) der Friede zwischen Frankreich, den Seemächten, Oestrcich, Tcutschland und Spanien, und — wegen der Aussicht auf die baldige Erledigung des spanischen Thrones — von Ludwig im Gan- zen auf gemäßigte Bedingungen abgeschlossen. Ludwig gab in diesem Frieden alles, was er außerhalb des Elsasses mit Frankreich vereinigt hatte, und also Philippsburg und Kehl an Tcutschland, und Freiburg und Breisach an Oestrcich zurück. Für die Ansprüche der Herzogin von Orleans auf die pfälzische Allodialerbschaft erhielt diese 300,000 Thaler; nur blieb der von Frankreich in 1922 pfäl- zischen Ortschaften hcrgcstcllte Katholicismus, so sehr auch die protestantischen Reichsstände dieser cingcschobenen Klausel des Neichsfriedens widersprachen. Noch war es für die einzelnen teutschcn Staaten wichtig, daß Kaiser Leopold dem Herzoge Ernst Ludwig von Hannover die neunte C h u r w ü r d c (1692) crthcilte, dessen Sehn Georg Ludwig (1714) den e n g l i sch e n Thron bestieg; daß der Churfürst von Sachsen Frie- drich August (1697), nach seinem Uebcrtrittc zum katholi- schen Lchrbegriffe, zum Könige von Polen gewählt, und daß Preußen, welches erst 1657 ein so u vc r ain c s H er- zogthum geworden war, schon (1701) unter Friedrich 1 zum Königreiche erhoben ward. — Rußland, das unter Peter 1 (seit 1689) aus seiner vorigen Unbedeuten- heit heraustrat, begann mit Anfänge des Istcn Jahrhunderts einen vieljahrigen Kampf mit Schweden, den sogenannten nordischen Krieg, an welchem Polen und Dänemark, als Rußlands Bundesgenossen, gegen Karl 12 Antheil nah- men; allein im Westen und Süden von Europa loderte, mit *) du Mont, mémoires politigli«» pour serrir à l’histoire de la paix de Ryssvicfc. 4 T. à la Haye, 1698. 3- (Moetjens,) actes, mémoires et négotiations do la paix de Rysawrclc. 5 T. à la Haye, 1707. 1*.

6. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 284

1829 - Leipzig : Hinrichs
284 Siebenter Zeitraum. dem Erlöschen des Hauses Habsburg in Spa- nien bei Karls 2 Tode (1. Nov. 1700), die Flamme des Krieges über die Si ach folge in Spanien auf. 108. Tcutschland vom spanischen Erbfolgekriege bis zum östrcich i sch e n Erb folge kriege. Nach langen Verhandlungen mit Karl dem zweiten, der zuerst dein Churprinzen von Bayern Joseph Ferdinand, dem Enkel seiner jüngcrn an den Kaiser Leopold vermahlten Schwester, und, nach dessen frühzeitigem Tode (10. Fcbr. 1699), seinem Neffen, dem Erzherzoge Karl —zweitem Sohne des Kaisers Leopold — die Nachfolge in Spanien zu- gcdacht hatte, in seinem Testamente aber, durch französischen Einfluß auf den spanisthcn Minister Puerto Carrero, den Enkel Ludwigs 14, Philipp von Anjou (den zweiten Sohn des Dauphins) zum Erben der ganzen Monarchie bestimmte, brach, nach Karls 2 Tode, der Krieg*) zuerst in Italien aus, wo Oestre ich (1701) die erledigten Reichs lch en, namentlich Ata il and, besetzen ließ. Bald aber ward der Krieg allgemein; denn England und Holland •— welche seit 1698 mit Ludwig 14 in zwei Verträgen über die T Heilung der spanischen Monarchie unterhandelt hat- ten, ein Plan, der aber das spanische Ehrgefühl beleidigte — wünschten nicht, daß Frankreich durch die genannte Verbin- dung mit Spanien übermächtig werden möchte, und traten (7. Sept. 1701), nebst Preußen (20. Jan. 1702), dem teut sch en Reiche (6. Oct. 1702) und Portugal (16. Mai 1703), auf Oestreichs Seite, wohin sich auch Sa- voyen (1703) schlug, nachdem es das Bündniß mit Frank- reich aufgcgcben hatte. Starb gleich Wilhelm 3 (1702) vor der Eröffnung des Hauptkampfes; so wirkte doch seine *) 6« Lamberty, mémoires pour servir à l’histoire da Xvlff. siècle, contenant les negotiations, traitez, résolutions etc. con- cernant les affaires d’état. 14 Voll. à la Haye, 1724 sqq- 4. N. E. Amst. 1735. (peicht vvn 1700—1718.) <i. A. Sérgel, Gesch. der europ. Kriege im i8ten Iahrhunderte. S Thle. Altenb. 179.3 s. 6. (zunâchst nur der span. Erbfolgekrieg.)

7. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 287

1829 - Leipzig : Hinrichs
Tcutfchland vom spanischen Erbfolgckriege rc. 2sí7 änderung in London, wo Marlbourough in die Ungnade vor Königin Anna fiel, und besonders der frühzeitige Tod des Kaisers Joseph (17. Apr. 1711), welchem sein Bruder Karl 6 in der östreichischen Monarchie und tcutschen Kcu'str- würde folgte, den entscheidendsten Einsiuß auf den Frieden, der (11. Apr. 1713) zu Utrecht*) von England, den N i e d e rl a n d c n, P r c u ß e n, P o r t u g a l und S a v o y e rt mit Frankreich abgeschlossen ward, in welchem Philippñ Spanien und dicsämmtlichcn spanischen Kolonieen erhielt; doch sollten Frankreich und Spanien nie unter Einem Regenten vereinigt werden. Frankreich verließ die Sache dcs Prä- tendenten aus dem Hause Stuart, und erkannte die künftige Thronfolge dcs Haufes Hannover in Großbritannien an. England behielt Gibraltar, Minorca und Neuschottland (Akadien); für Oestreich ward Belgien, Neapel, Mailand und Sardinien, und für Savoyen Sicilien nebst dem königlichen Titel, so wie die Anwartschaft der Nachfolge in Spanien nach dem Abstcrben deö Hauses Anjou, bestimmt. — Zwar wollte De ft r cid) auf diese Bedingungen nicht ein-! gehen, und setzte noch den Krieg allein mit Frankreich fort, fand aber, daß cö ohne Bundesgenossen der militäri- schen Kraft Frankrcid)ö nicht gewachsen war, worauf Eugen und Billars zu Ra stad t (6. März 1714) den Präliminar- vcrtrag, und zu B a d e n in der Sd)wciz (7. Sept. 1714) den Frieden zwischen Frankreick), dem Kaiser und dem tcutfd)cn Reiche auf die Grundlage des Utrechter Friedens Unterzeichneten, dod) mit der nähern Bestim- mung, daß Frankrcid) Kehl, Freiburg und B ce i sach räumte, Landau behielt, der Kaiser die Ad)t gegen Bayern und Köln aufhob, und ein B a rrierev er- trag errichtet ward, nad) welchem die Besatzung der belgi- schen Festungen dem Kaiser und den vereinigten Nieder- landen zuglcid) schwören, und diese Fcstungskette dem Frei- staate, der mit großen Opfern aus diesem Kampfe heraus- *) Acte«, mémoires et autres pièces authentiques concernant ht paix d’Utrecht. 6 T. Utrecht, 1712. 12. Histoire de tous les differents traitez à Utrecht, (umschließt die Jahre 1713—1715.) à la Haye, 1715. 12.

8. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 288

1829 - Leipzig : Hinrichs
288 Siebenter Zeitraum. trat, zur Vormauer gegen Frankreich dienen sollte. (Jo- seph 2 hob 1781 diesen ihm lästigen Vertrag ohne Rück- sprache mit den Niederländern auf.) Nur zwischen Oe st- reich und Spanien ward damals kein besonderer Friede unterzeichnet. Zu den Sonderbarkeiten im politischen Systeme der Pforte gehörte es, daß sie wahrend des spanischen Erbfolgekrieges die Bedingungen des Carlowitzer Vertrages gehalten hatte, und, erst nach den Friedensschlüssen zu Utrecht und Baden, zu- nächst (1714) den Venctiancrn, sodann aber auch dem Kai- ser (Jul. 1716) den Krieg ankündigte. Allein in diesem Kriege erfocht Eugen bei Peterwardein (•'>. Aug. 1716) und bei Belgrad (l6. Aug. 1717) zwei so glorreiche Siege über die Türken, daß die Pforte im Frieden zu Passa- rowitz (21. Jul. 1718) einen Thcil non Bosnien, ganz Servien mit Belgrad, Slavonken, die Festung Temeswar und die Walachei bis an die Aluta an Oestreich abtreten mußte. — Auch Venedig behauptete in diesem Frieden die eroberten Platze in Dalmatien und Albanien; nur mußte es das früher besessene Morea an die Pforte zurückgeben. Wahrend dieses Türkcnkriegcs beabsichtigte die zweite Ge- mahlin Philippöd von Spanien, Elisabeth von Parma, im Einverständnisse mit dem Kardinal-Minister Alberoni, für ihre Söhne aus den vormaligen spanischen Nebenlandern, die an Oestreich und Savoyen gekommen waren, neue Kro- nen zu erwerben. Denn kaum hatte der Türkenkrieg begon- nen, als eine spanische Flotte dem Kaiser (1717) die Insel Sardinien, und dem Herzoge von Savoyen (1718) die Insel Sicilien entriß. Allein die Dazwischenkunft der Seemächte vereitelte diesen Plan. Eine brittische Flotte un- ter dem Admirale Lyng führte ein östreichisches Heer von Neapel nach Sicilien, und besiegte (11. Aug. 1718) die spa- nische Flotte unter dem Admiral Eastannada. Frankreich, wo damals, für den minderjährigen Ludwig 15, der Herzog Philipp von Orleans die Regentschaft führte, war Spanien abgeneigt, und ging in die Absichten des Königs Georg 1 von England ein. So ward von England, Frankreich, Oestreich und den Niederlanden (2. Aug. 1718) zu London

9. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 293

1829 - Leipzig : Hinrichs
Teulschland vom östrcichischen Erb folge kr lege rc. 21)3 der Schlacht bei Czaslau (oder Chotu sitz) in Böhmen (17. Mai 1742), welche Friedrich 2 gewann, überließ zwar Maria Theresia, auf den Rath ihre- Bundesgenossen Georgs 2 von England, demselben im P ra lim in arv ertrage zu Brcslau (11. Jun. 1742), welchem der Friede zu Berlin (28. Jul.) folgte, ganz Nicdcrschlesien, und Oberschlesicn bis an die Oppa, als souveraines und von Böhmen unab- hängiges Herzogthum, so wie die Grafschaft Glatz, ent- ledigte sich aber auch dadurch ihres thätigsten Gegners. Sach- sen, das sich dem preußischen Frieden anschloß, trat bald darauf (20. Dcc. 1743) mit Ocstreich zu einem Bündnisse zusammen. Die Ocstreichcr verdrängten die Franzosen und Bayern aus Böhmen, so wie die Spanier aus Italien, und nach dem Siege bei Sempach (9.Mai 1743) ward Bayern durch einen sogenannten Evacuationsvertrag (27.Jun.) an Ocstreich übergeben. Der Kaiser Karl 7 verlegte seine Residenz nach Frankfurt am Main. Kur Unterstützung Oestrcichs führte Georg 2 die sogenannte pragmatische Armee in die Nhcingegcndesi, nöthigte den Churfürsten von der Pfalz zur Neutralität, und schlug die Franzosen (27. Jun. 1743) unter Noailles bei Dettingen. Nach diesem Siege sandten auch die Niederländer Hülfstrup- pen zur pragmatischen Armee. — Nun wünschten Frankreich und Bayern den Frieden; allein Ocstreich und England setz- ten den Krieg fort. Da erschien Ludwig 15 selbst bei seinem Heere in den Niederlanden, wo er dem Marschalle von Sach- sen den Oberbefehl übergab. Auch F r i e d r i ch 2 eröffnete den zweiten schlesischen Krieg (1744), nach einem vorher mit Frankreich abgeschlossenen Bündnisse, und einem Unions- vertrage zu Frankfurt mit dem Kaiser Karl 7, mit Pfalz und Hessenkassel, um theilö seine schlesischen Eroberungen sich zu sichern, thcils den bedrängten Kaiser zu unterstützen. Ec siel (25. Aug. 1744) in B ö h m e n ein; Karl von Lothringen eilte aber aus dem Elsaß, wo er den Franzosen gegen über stalkd, nach Böhmen, vereinigte sich mit den Sachsen (22. Oct.), und schlug die Preußen aus Böhmen zurück. Doch bewirkte dieser neue Kampf, daß der kaiserliche General Seckendorf Bayern wieder erobern, und Karl 7 (23.

10. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 294

1829 - Leipzig : Hinrichs
Siebenter Zeitraum. 294 Oct. 1744) nach München zurückkehren konnte, wo er aber bald darauf (20. Jan. 1745) starb. Sein Sohn, Maxi- milian Joseph, schloß, nach der Schlacht bei P fa f- fenhofen (15. Apr. 1745), den Frieden zu Füßen mit Oestrcich (22. Apr. 1745), worin er sich atter Ansprüche auf die östrcichischen Lander begab, die pragmatische Sanction anerkannte, und dem Großherzoge Franz Stephan die bayri- sche Stimme zur Kaiserwahl zusicherte. Kurz vor Karls 7 Tode halte Georg 2 gegen die Frank- furter Union zu Warschau (8. Jan. 1745) ein mächtiges Ge- gcnbündniß vermittelt, an welchem Oestrcich, Großbritan- nien, die Niederlande und Sachsen Antheil nahmen. Bald darauf (18. Mai 1745) traten Oestrcich und Sachsen zu Leipzig noch zu einem besondern Bündnisse zusammen, nach welchem dem Könige von Preußen Schlesien und Glatz wie- der entrissen, dieser gefährliche Nachbar auf engere Grenzen zurück'gcbracht, und Sachsen, nach den Umständen, durch Magdeburg, oder Cottbus rc. entschädigt werden sollte. Allein Friedrich besiegte die Ocstrcicher und Sachsen bei Hohenfriedbcrg (4. Zun. 1745), und, nachdem er von neuem in Böhmen eingefallen war, den Prinzen Karl von Lothringen bei Sorr (30. Sept. 1745). Doch führte erst der Sieg der Preußen unter Leopold von Dessau über die Sachsen (unter Rutowsky) bei Kcsselsdorf (15. Dec. 1745), an welcher Schlacht Karl von Lothringen, ob er gleich in der Nähe stand, keinen Antheil nahm, den Frieden zu Dresden (25. Dec. 1745) mit Oestrcich und Sachsen herbei, in welchem Friedrich die schlesischen Erwerbungen be- hielt, Franz den 1, der am 15. Sept. 1745 zum Kaiser gewählt worden war, a(s Kaiser anerkannte, und von Sächsin 1 Million Thaler bekam. Ward gleich durch diesen Frieden der zweite schlesische Krieg beendigt; so dauerte doch noch in den Niederlanden, Teutschland und Italien der Erbfolgckricg fort. In den Niederlanden siegte Moritz von Sachsen über die Verbündeten unter Eumbcrland bei Fontcnoi (11. Mai 1745) , über Karl von Lothringen bei Naucoux (11. Oct. 1746) , und bei L a w fe l d (2. Jul. 1747) über die Engländer,
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