Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. 127

1896 - Leipzig : Voigtländer
127 Zwischen ihnen und den katholisch gebliebenen Kantonen, den fnf Orten Schwyz, Uri, Unterwalden, Zug und Luzern, entstand offener Krieg, und Zwingli fiel in der Schlacht bei Kappel, 1531. Doch blieb sein Werk bestehen, und die reformierte Lehre breitete sich bald noch weiter aus, nament-lich durch die Wirksamkeit Calvins. Johann Calvin war ein Fran-zose von Geburt (geb. 1509 zu Noyon in der Picardie). Da er als Religions-neuerer Frankreich verlassen mute, kam er nach der Stadt Genf, wo er eine hchst erfolgreiche reformatorische Thtigkeit entfaltete. Er bildete Zwinglis Lehre eigentmlich weiter aus und gab der reformierten Kirche durch neue Ordnungen festen Halt und groe Lebenskraft. Hatte die lutherische Kirche hauptschlich das nrdliche Deutschland in Besitz genommen, so wurde die reformierte Lehre in Westdeutschland vorherrschend, und fand bald Eingang in den Niederlanden, in Frankreich, England und Schottland. In Frankreich wurden die Hugenotten, wie die Anhnger der reformierten Kirche hier genannt wurden, blutig verfolgt. In England entstand eine eigenartige protestantische Kirche: die anglikanische oder Episkopalkirche. 8. Karl gegen die Seeruber; die zwei letzten Kriege gegen Franz I. Die Reformation konnte sich zu dieser Zeit um so ungestrter ausbreiten, weil der Kaiser fort-whrend durch uere Kriege sowohl gegen die Trken als auch wieder gegen Franz I. beschftigt war. Die Trken bedrohten nicht nur von Ungarn aus das Deutsche Reich; sie machten auch durch Raubzge zur See, namentlich von Nord-Afrika aus, das Mittel-lndische Meer unsicher. Der Kaiser unternahm daher einen Zug gegen Tunis. Er eroberte Tunis und befreite daselbst der 20 000 Christensklaven. Aber nun mute er sich wieder gegen Franz I. wenden, der nochmals versuchte, Mailand zurckzugewinnen. Durch den dritten Krieg mit Franz I. ntigte er diesen nochmals, von Mailand ab-zulassen. Darauf machte der Kaiser noch einen Zug gegen die Seeruber in Algier, der aber infolge schwerer Strme und Regengsse verunglckte. Darauf kam es zum vierten Kriege mit Franz I. Des Kaisers Vordringen in Frankreich ntigte Franz endlich zum Frieden zu Crespy (1544), in welchem er fr immer auf Mailand, Karl auf Burgund verzichtete. 9. Das Konzil zu Trient; die Jesuiten. Nach Beendigung der aus-wrtigen Kriege hielt der Kaiser die Zeit fr gekommen, um mit aller Macht den Religionsneuerungen Einhalt zu thun. Es gelang ihm endlich (imjahre 1545), die Berufung des Konzils zu Trient zu erwirken. Durch die Beschlsse dieses Konzils erhielt die Lehre der rmisch-katholischen Kirche gegen-ber den Lehren der Reformation einen festen Abschlu. Mit besonderem Eifer und bedeutenden Erfolgen trat der weiteren Aus-breitung der Reformation der neue Orden der Jesuiten entgegen. Sein Stifter war der Spanier Ignatius (Don Jnigo) von Loyola (geb. 1491).

2. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. 121

1896 - Leipzig : Voigtländer
121 b. Umfassender noch waren die Entdeckungen und Eroberungen der Spanier. Whrend die Portugiesen den Seeweg nach Ostindien in stlicher Richtung suchten, glaubte der Genuese Christoph Columbus durch eine Fahrt gen Westen dorthin gelangen zu knnen. In Portugal mit seinem Plane abgewiesen, dann aber von der Knigin Isabella von Kastilien mit dessen Ausfhrung beauftragt, erreichte er zwar nicht das gesuchte Land des fernen Ostens, machte aber die unermelich folgenreiche Entdeckung von Amerika 1492 Einflu der Entdeckungen auf Europa: Vermehrung des Geldes; neue Produkte: Zucker, Kaffee, Tabak, Kartoffeln; vernderte Richtung des W elthandels, daher Sinken Venedigsund der Hansa, Erh ebung der roeft lichen Staaten Portugal und Spanien, spter der Niederlande und Englands; Erweiterung der Erdkunde und der Naturwissenschaften.

3. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. 143

1896 - Leipzig : Voigtländer
143 5. Schwedisch - polnischer Krieg Unabhngigkeit Preuens. Der Groe Kurfürst benutzte die Gelegenheit des polnisch -schwedischen Krieges, um die Unabhngigkeit des Herzogtums Preußen von Polen zu erringen. Er schlo sich an Schweden an, und die vereinigten Heere des Schwedenknigs (Karls X.) und des Groen Kurfrsten siegten in der Schlacht von Warschau der das polnische Heer. Daraus erkannte Polen im V er -trag von Wehlau 1657 die Unabhngigkeit Preuens an, die auch im Frieden von Oliva (1660) besttigt wurde. 6. Der Groe Kurfürst und Ludwig Xiv. : die zwei ersten Eroberungskriege Ludwigs Xiv. Um Frankreich zu vergrern, fhrte Ludwig Xiv. mehrere Eroberungskriege. Den ersten Krieg (16671668, den sogenannten Devolutions? krieg) fhrte er gegen Spanien. Nach dem Tode Philipps Iv. von Spanien erhob Ludwig als Gemahl von dessen Tochter Erbansprche, fiel in diespanischenniederlandeein und nahm mehrere Festungen in Besitz!; allein das Bndnis zwischen England, Holland und Schweden (Tripelallianz) ntigte ihn zum Frieden zu Aachen 1668, in welchem er 12 Grenzstdte (darunter Lille) behielt. Um sich an der Republik Holland fr die Stiftung der Tripelallianz zu rchen, begann Ludwig Xiv. den hollndischen Krieg (1672 1678). Nachdem er Schweden und England (Karl Ii.) auf seine Seite gebracht hatte, rckte er in Holland ein, eroberte in raschem Siegeslufe einen betrcht-lichen Teil des Landes, und schon war die Hauptstadt selbst in Gefahr, als das Durchstechen der Dmme die Franzosen am Vordringen hinderte, und der junge Wilhelm Iii. von Oranien, zum Feldherrn und Statthalter erwhlt, kraftvoll dem Feinde entgegentrat. Unterdes bewog der Groe Kurfürst von Brandenburg, der Oheim und Bundesgenosse Wil-Helms von Oranien, auch den Kaiser Leopold I. (16581705) zur Teilnahme an dem Kriege gegen die Franzosen; das Deutsche Reich und Spanien traten ebenfalls aus Hollands Seite, und der Kampf verbreitete sich der die spanischen Niederlande und die Rheingegenden. Turenne verwstete die Pfalz, fiel aber in der Schlacht bei Sabach in Baden (1675), und die Franzosen muten der den Rhein zurckgehen. Die Schweden, die Ludwig zu einem Einfalle in die Mark Brandenburg bewogen hatte, wurden von dem Kurfrsten in der Schlacht bei Fehrbellin 1675 geschlagen, worauf er Vorpommern eroberte. Doch erhielt Ludwig im Frieden von Nymwegen 1678 von Spanien die Franche Comte. Der Groe Kurfürst, der vom Kaiser im Stich gelassen wurde, mute sich nun (1679) Zu dem Frieden von St. Germain en Laye bequemen, wonach er das eroberte Vorpommern an Schweden zurckgeben mute.

4. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. 180

1896 - Leipzig : Voigtländer
180 Brandenburg und Manteuffel), die Versammlung (5. Dez. 1848) auszulsen. Zugleich lie der König einer neuberufenen Volksvertretung eine Verfassungsurkunde vorlegen, die nach erfolgter Durchberatung und mancherlei Abnderung am 31. Januar 1850 endgiltig festgestellt und dann mit dem Eid des Knigs (6. Februar) besiegelt wurde. In mehreren andern deutschen Staaten schlug Preußen durch seine Kriegsmacht die revolutionren Bewegungen nieder. Seine Heere bezwangen emen Aufstand zu Dresden (Mai 1849), machten dann unter der An-fhrung des Prinzen von Preußen der Republik in Rheinbayern ein Ende und stellten in V a d e n die Regierung des Groherzogs wieder her. Der Umfang des preuischen Staates wurde durch Einverleibung der beiden hohenzollernschen Frstentmer auf 5068 Q.-M. mit 18 Mill. Einwohnern vermehrt. Auch wurde eine preuische Kriegsflotte gegrndet. Die drei letzten Lebensjahre des Knigs waren durch schwere Krankheit getrbt; daher bernahm 1858 sein Bruder Wilhelm, der Prinz von Preußen, die Regentschaft. Am 2. Januar 1861 wurde Friedrich Wilhelm Iv. durch den Tod von seinen Leiden erlst. Der Wahlspruch des frommen Knigs war: Ich und mein Haus wollen dem Herrn dienen". 90. Kaiser Napoleon Iii.; Italiens Einigung. 1. Der Staatsstreich Ludwig Napoleons. Da die franzsische National-Versammlung dem Herrsch erstreben des Prsidenten Ludwig Napoleon hinderlich war, trieb er sie durch den Staatsstreich vom 2. Dezember 1851 gewaltsam auseinander und ri die Alleinherrschaft an sich, indem er sich durch Volksabstimmung zum Prinz-Prsidenten auf zehn Jahre erwhlen lie. Die Republik war seitdem nur noch ein leerer Schein. Schon nach einem Jahre trat an ihre Stelle das zweite Kaisertum in Frankreich, 18521870: nach einer neuen allgemeinen Abstimmung wurde der Prinz-Prsident als Napoleon Iii Zum Kaiser der Franzosen ausgerufen, 2. Dezember 1852. 2. Das zweite Kaiserreich (18521870). Als Kaiser Napoleoniii war Ludwig Napoleon mit Eifer und Klugheit bestrebt, die Macht und den Glanz der Regierung seines Oheims zurckzufhren. Zunchst fhrte Napoleon, mit England und der Trkei verbndet, den Krim krieg gegen Rußland (18531856) mit glcklichem Erfolge. 3. Krieg gegen sterreich 1859. Das Verlangen der Italiener, ihr Land von der sterreichischen Herrschaft zu befreien und zu einem Staate zu vereinigen, fand besonders durch den König Viktor Emauuel von Sardinien und feinen Minister Cavour Untersttzung. Insgeheim wurde ein Bndnis zwischen Sardinien und Frankreich gegen sterreich abgeschlossen. Als in Sardinien gefahrdrohende Kriegsrstungen betrieben wurden, berschritt ein sterreichisches Heer die sardinische Grenze. Hiermit begann der italienische Krieg. Die vereinigten französisch -fardinifchen Truppen schlugen die fter-

5. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. 145

1896 - Leipzig : Voigtländer
145 Parlaments und die Freiheiten des Volkes. Im Kriege gegen Ludwig Xiv. verteidigte er die Unabhngigkeit Europas. v 73. Das Deutsche Reich unter Kaiser Leopold L 1. Kaiser Leopold I. (16581705); der pflzische Erbfolgekrieg. Im Deutschen Reiche und in sterreich war auf Ferdinand Iii. sein Sohn L e o p o l d I. gefolgt. Unter ihm wurde Deutschland, das infolge des 30jhrigen Krieges ohnmchtig darniederlag, durch die Eroberungskriege Ludwigs Xiv. noch tiefer geschdigt und erniedrigt. Auf den hollndischen Krieg folgte als dritter Eroberungskrieg Ludwigs Xiv. der pflzische Erbfolgekrieg, 16881697. Bei dem Aussterben des pflzischen Hauses erhob Ludwig Xiv. fr seine Schwgerin, die an den Herzog von Orleans vermhlte pflzische Prinzessin Elisabeth Charlotte, Erbansprche an die Pfalz und besetzte alsbald dieses Land. Um ihm entgegenzutreten, verbanden sich der Kaiser (nebst dem Deutschen Reich), Spanien, Holland und England (Wilhelm Iii. von Dramen). Da die Franzosen gegen die vielen Feinde die Pfalz nicht behaupten konnten, so gab Ludwig Xiv. den barbarischen Befehl, die ganze Pfalz zu verwsten. So wurden nun namentlich Heidelberg und sein schnes Schlo, Worms, Speyer mit seinen Kaisergrbern, und viele Burgen am Rhein (auch das Badener Schlo) in Asche gelegt. Endlich kam es zu dem Frieden von Ryswyk (bei dem Haag) 1697, in welchem Ludwig das Elsa mit Straburg behielt, jedoch die brigen während des Krieges gemachten Eroberungen zurckgab. 2. Der Trkenkrieg. Whrend des ganzen pflzischen Erbfolgekrieges hatte der Kaiser zugleich gegen die Trken zu kmpfen. Seit der Befreiung Wiens (im Jahre 1683) kmpften nun aber die kaiserlichen Heere mit Glck gegen die Trken. Der Markgraf Ludwig von Baden (der sogenannte Trkenlouis) schlug sie in mehreren Schlachten; die glnzendsten Erfolge aber errang Prinz Eugen. Prinz Eugen von Savoyen, geb. (1663) zu Paris, Sohn des franzsischen Generals Prinzen Eugen Moritz von Savoyen-Carignan, fr den geistlichen Stand Bestimmt, sucht vergebens Aufnahme in den franzsischen Militrdienst, tritt 1683 als Reiteroberst in des Kaisers Dienst, zeichnet sich bald in den Kmpfen gegen die Trken und Fran-zosen aus, wird 1692 Feldmarschall, 1697 Oberbefehlshaber im Trkenkriege. Ju der Schlacht bei Zenta erfocht er (1697) einen Sieg, der die Befreiung Ungarns von der trkischen Herrschaft zur Folge hatte. sterreich behielt nicht allein Ungarn, sondern erwarb im Frieden von Karlowitz, 1699, auch Siebenbrgen. 3. Standeserhhungen deutscher Fürsten. Whrend Leopolds Re-gierung traten im Deutschen Reiche nachstehende Vernderungen ein: Andr-Sevin, Kurzer Lehrgang der Geschichte. in

6. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. 185

1896 - Leipzig : Voigtländer
185 die bereit Streitkrfte im Kriegsfalle unter den Oberbefehl des Knigs von Preußen stellten. Die Einigung Deutschlanbs war nahe. 7. Italiens Einigung. Der beutsche Krieg von 1866 vervollstnbigte auch die Einigung Italiens. Dem Knigreiche Italien fehlten noch zur voll-stnbigen Vereinigung Italiens zwei Lnber: Venetien und das Gebiet von Rom. Um zunchst Venetien zu gewinnen, verbanb sich bei dem 1866 zwischen Preußen und sterreich ausbrechenben Kriege König Viktor Emanuel mit Preußen. Er wrbe zwar bei Custozza von den sterreichern geschlagen, aber der Sieg der Preußen bei Kniggrtz gab dem Kriege eine ent-scheibenbe Wenbung. sterreich, auss uerste bebroht, trat Venetien an den Kaiser der Franzosen ab, um durch bessen Vermittlung den Frieden mit Italien zu erlangen. Dieser kam (im Oktober) in Wien zustanbe und hatte die bergabe Venetiens an den König von Italien zur Folge. Die Herrschaft des Papstes der den kleinen Rest des Kirchenstaates behauptete sich, von einem franzsischen Heere gesttzt, noch einige Jahre. Als aber Napoleon Iii. nach dem Ausbruche des Krieges gegen Preußen sein Besatzungsheer aus Rom zurckzog, brang am 20. September 1870 ein Heer Viktor Emanuels in die Stadt ein, und der Rest des elfhundertjhrigen Kirchenstaates wurde dem Knigreiche Italien einverleibt, dessen Hauptstadt Rom wrbe. 94. Der deutsch-franzsische Krieg von 18701871. (S. Karte Xii.) 1. Napoleon Iii. und Preußen. Seit lange lebte das franzsische Volk in dem Wahne, der Rhein sei Frankreichs natrliche Grenze", das linksrheinische Deutschland samt Belgien msse daher mit Frankreich vereinigt werben. So lange der Deutsche Bunb bestaub, war Frankreich auch ohne diese Gebietserweiterung dem in sich gespaltenen Nachbarlanbe an Macht berlegen. Als aber der Krieg von 1866 Preuens Strke gezeigt und seine Macht gehoben, sterreichs hemmenben Einflu entfernt und das brige Deutfchlanb fester zusammengeschlossen hatte, ba regte sich Frankreichs Reib. Die groe Ration" forberte Rache fr Sabowa" und erhob mit neuem Ungestm das Geschrei nach der Rheingrenze. Preußen bot durch feine srieb-liche Haltung keinen Anla zu feinbchem Angriff; boch Napoleon betrieb eifrig umfasfenbe Kriegsrstungen, und der Krieg war bei ihm beschlossene Sache. 2. Veranlassung zum Kriege. Die Spanier, beren Thron seit der Vertreibung der Knigin Jsabella erlebigt war, boten dem Prinzen Leopolb

7. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. 189

1896 - Leipzig : Voigtländer
189 8. Der Fall von Paris; Friede. Schon vorher hatte sich das Schicksal der Stadt Paris entschieden. Die zahlreichen Durchbruchversuche, welche die Besatzungsarmee unternahm, konnten ihr keine Rettung schaffen; in allen Gefechten blieben die deutschen Waffen siegreich. Endlich, nach 132tgiger Umlagerung, die zur Aushungerung der Stadt fhrte, wurde am 28. Januar ein Waffenstillstand geschlossen. Alle Forts um Paris wurden bergeben, die Armee der Hauptstadt mute ihre Waffen ausliefern. Eine aus allgemeiner Volksabstimmung hervorgegangene National-Versammlung trat zur Unterhandlung des Friedens in Bordeaux zu-sammen. Sie ernannte den alten berhmten Staatsmann Thiers zum Haupte der republikanischen Regierung. Thiers schlo am 26. Februar in Versailles den vorlufigen Friedensvertrag ab, der wenige Tage darauf, während deutsche Truppen in Paris einrckten (1. Mrz), von der Nationalversammlung angenommen wurde. Auf Grund dieses Vertrages wurde der endgiltige Friede zu Frankfurt am 10. Mai 1871 abgeschlossen: Frankreich trat an das Deutsche Reich Elsa (auerbelfory und Deutsch-Lothringen einschlielich Metz ab (263 Quadratmeilen mit 1500000 Bewohnern) und zahlte eine Kriegsentschdigung von fnf Milliarden (5000 Millionen) Franks. So endete der Krieg zehn Monate nach feinem Beginne. Es war der groartigste, der je gefhrt worden. 95. Die Wiederherstellung des Deutschen Kaiserreiches. 1. Das neue Deutsche Reich. Das bedeutsamste und segenvollste Ergebnis des groen deutsch-sranzsischen Krieges war die vllige Einigung Deutschlands, die Wiederaufrichtung des Deutschen Kaiser- reiches. Ehe der Kamps mit Frankreich vllig zu Ende gefhrt war, sandten die Herrscher von Bayern, Wrttemberg, Baden und Hessen ihre Vertreter in das Hauptquartier des Knigs von Preußen zu Versailles, und dort, vor den Mauern des seinem Falle nahen stolzen Paris, kamen die Vertrge zustande, welche die sddeutschen Staaten mit dem Norddeutschen Bunde zu einem Deutschen Reiche zusammenschlssen. 2. Der deutsche Kaiser. Wie in dem alten Reiche deutscher Nation die Einheit des vielgestaltigen Ganzen in dem Kaiser sich verkrperte, so sollte in dem neu geeinten Vaterlande des deutschen Kaisers heilige Macht" wiedererstehen. Knigs Ludwig Ii. von Bayern richtete an den König Wilhelm den Siegreichen von Preußen die Bitte, die im Gedchtnis des deutschen Volkes fortlebende und die Macht der Nation versinnbildende Kaiser-wrde zu erneuern und zu bernehmen, und die brigen deutschen Fürsten wie die Freien Städte stimmten diesem Antrage einmtig bei. Am 18.1 a n u a r

8. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. 191

1896 - Leipzig : Voigtländer
191 weit hinaus, und seine Herrscherkraft und Herrschergre nicht minder. Dabei -wurde er untersttzt von dem Rate und der Thatkrast seines groen Kanzlers, des Fürsten Bismarck. 2. Friedenspflege und Heeresmacht. Die segenvolleherrscherthtig-teit konnte sich nur entfalten aus der Grundlage eines ungestrten Friedens, Dies unschtzbare Gut seinem Volke zu erhalten und zu sichern, galt dem ruhmgekrnten Kriegshelden als heiligste Herrscherpflicht, so unablssig Frank-reich seinem berwinder mit einem furchtbaren Vergeltungskampfe zu drohen wagte. Wiederholte Verstrkung des stehenden Heeres wie der Landwehr und des Landsturmes brachte die deutsche Wehrkraft fr den Kriegsfall auf eine Hhe von mehr als drei Millionen waffengebter Mannschaft. Auerdem war der frsorgende Herrscher beflissen, durch Bndnis- und Fr e undschasts-vertrage mit sterreich und Italien noch weitere Brgschaft fr die Siche-rung des Weltfriedens zu gewinnen. So wurde Deutschland durch Kaiser Wilhelm die waffengewaltigste der europischen Gromchte, die aber nicht auf Kampf und Gebietserweiterung ausgeht, sondern nur auf einen wohl-befestigten Frieden die Mehrung der Volkswohlfahrt zu sttzen be-strebt ist. 3. Deutsche Seemacht und Kolonien. Die neugewonnene Einheit und Macht Deutschlands machte sich bald auch im Auslande, ja jenseits des Weltmeeres fhlbar. Bisher war der Deutsche im Auslande so gut wie rechtlos und schutzlos gewesen. Seit der Wiederherstellung des Deutschen Reiches und der Grndung einer deutschenflotte wurde dies mit einem-mal anders. Im Vertrauen auf den mchtigen Schutz des neuen Deutschen Reiches konnte jetzt auch der berseeische deutsche Handel in einen immer erfolgreicheren Wettbewerb mit den anderen europischen Vlkern eintreten. Freilich waren zur Zeit der groen Entdeckungsfahrten die meisten ber-seeischen Kstenlnder von anderen europischen Vlkern, namentlich den Portugiesen, Spaniern, Hollndern und Englndern in Besitz genommen worden; bei der Teilung der Erde" war damals Deutschland leer aus-gegangen. Es waren fast nur solche Lnder brig geblieben, diewenigstens an der Kste entweder unfruchtbar oder ungesund sind. Trotzdem wandte sich jetzt der neuerwachte deutsche Unternehmungsgeist diesem neuen Felde seiner Thtigkeit zu und suchte nachtrglich noch so viel als mglich das Versumte nachzuholen. So entstanden seit 1888 die ersten deutschen Kolonien: im sdwestlichen Afrika Lderitzland, an dem Golf von Guinea Kamerun, an der afrikanischen Ostkste Deutsch-Ostasrika; in der Sdsee namentlich Kaiser-Wilhelms-Land" auf Neu-Guinea. Um zwischen dem Deutschen Reiche und den deutschen Kolonien eine gesicherte und regelmige Verbindung herzustellen, sowie berhaupt den deutschen Seehandel zu fr-

9. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. 162

1896 - Leipzig : Voigtländer
Robespierre, der Leiter des Wohlfahrtsausschusses, war. Allenthalben in Frankreich bildeten sich Revolutionsausschsse, die mit der Guillotine ihre Bluturteile vollstreckten. Doch endlich bewirkten die Gemigteren im Konvent, sowie des Diktators" eigene Amtsgenossen im Wohlfahrtsausschusse, die sich von ihm bedroht sahen, da er mit seinen Vertrauten verhaftet und am folgenden Tage hingerichtet wurde. Nach Robespierressturz er-hielten die Gemigteren zunehmenden Einflu im Konvente; es wurde eine neue (3.) Konstitution verfat, welche die vollziehende Gewalt einem Di-rektorium aus fnf Mitgliedern bertrug. 4. Die erste Koalition gegen Frankreich, 17931797. Nach Lud-wigs Xvi. Hinrichtung stiftete der englische Minister Pitt eine groe Ver-bindung (Koalition) der meisten Staaten Europas gegen Frankreich. Der Krieg wurde anfnglich von den Verbndeten mit Glck gefhrt; die fter-reicher gewannen Belgien, die Preußen Mainz wieder. Jetzt aber stellte die franzsische Republik, deren Kriegsangelegenheiten Carnot, ein Mitglied des Wohlfahrtsausschusses, mit Kraft und Einficht leitete, durch ein all-gemeines Aufgebot der waffenfhigen Jugend zahlreiche freiheit-trunkene Heeresmafsen ins Feld. So eroberten die Franzosen das ganze linke Rheinufer und Holland, das in die batavische Republik" ver-wandelt wurde (1794). Diese raschen Fortschritte der Franzosen wurden ins-besondere dadurch ermglicht, da unter den Verbndeten selbst, namentlich zwischen sterreich und Preußen, Uneinigkeit ausgebrochen war. Daran waren hauptschlich die Verhltnisse in Polen schult). 5. Das Ende Polens. Als zu dieser Zeit die Polen dem russischen Drucke sich zu entziehen suchten und ihrem Staate eine neue Verfassung geben wollten, rckten russische Heere ins Land, denen die Polen unter Kosziusko vergeblichen Widerstand entgegensetzten. Jetzt verband sich Rußland mit Preußen allein, ohne sterreich beizuziehen, zu einer nochmaligen Teilung Polens. In dieser zweiten Teilung, 1793, wurde ein zweites Drittel losgetrennt, von welchem Rußland wieder das weitaus grere Stck sich zueignete, während Preußen Danzig, Thorn und Gropolen, nun S d -preuen" genannt, erhielt. Die Polen erhoben sich in allgemeinem Auf-stnde, unterlagen aber nach heldenmtigem Kampfe den bermchtigen Feinden. Durch die dritte Teilung, 1795, zu der sterreich wieder zu-gezogen wurde, wurde der polnische Staat vernichtet, indem Rußland aber-mals das grte Gebiet, sterreich West-Galizien", Preußen Neu-Ost-preuen" mit der Hauptstadt Warschau nahm. 6. Der Friede von Basel. Nun zog sich Preußen von dem Koalitionskriege zurck, und schlo fr sich allein mit Frankreich den Frieden von Basel 1795 ( die Demarkationslinie). Von da an schieden sich fr eine

10. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. 164

1896 - Leipzig : Voigtländer
~ 164 der russische General Suworoff nahm ihnen durch mehrere Siege ihre Er-oberungen in Italien weg. Da kam Bonaparte aus gypten zurck. 2. Die Konsnlarregiernng in Frankreich 1799-1804 Er strzte mit Waffengewalt die Direktorialregierung (9. November 1799) und stellte sich als erster Konsul (mit zwei einflulosen Nebenkonsuln) an die Spitze des Staates. Der Krieg nahm nun eine andere, den Franzosen gnstige Wendung. Bonaparte berschritt mit einem Heere die Alpen und besiegte die sterreicher in der Schlacht bei Marengo 1800, wodurch er Oberitalien wiedergewann. Der General Moreau drang der den Rhein nach Bayern vor, schlug die sterreicher in der Schlacht bei Hohenlinden und bedrohte Wien. Diese Siege der franzsischen Waffen fhrten zu dem Frieden von Lneville 1801, in dem das linke Rheinufer an Frankreich abge-treten wurde. Auch mit Rußland, wo (1801) der Kaiser Alexanderl. seinem Vater Paul aus dem Throne gefolgt war, wurde Friede geschlossen. Mit England schlo Frankreich den Frieden zu Amiens 1802, in I dem England die meisten eroberten Kolonieen in Westindien an Frankreich zurckgab. Die deutschen Fürsten, die im Lneviller Frieden Besitzungen auf dem linken Rheinufer verloren, wurden durch Einziehung geistlicher Herrschaften (Skularisa-tio nen) und freier Reichsstdte entschdigt/Von den letzteren blieben nur sechs: Augs-brg, Nrnberg, Frankfurt a. M., Hamburg, Lbeck und Bremen erhalten. Die geistlichen Kurfrstentmer Kln und Trier gingen ein, der geistliche Kurfürst von Mainz blieb als Kurerzkanzler (mit dem Sitz in Regensburg). Wrttemberg, Baden, Hessen-Kassel und Salzburg wurden Kurfrstentmer. Bonaparte fhrte als Konsul in Frankreich Ruhe und Ordnung zurck. Den meisten Emigranten gestattete er die Rckkehr ins Vaterland. Im Jahre 1802 lie er sich das Konsulat aus Lebenszeit, sowie die Wrde einesprsidenten der italienischenrepublik bertragen. Die Entdeckung einer Verschwrung zur Herstellung der Knigsherrschaft in Frankreich fhrte zur Erschieung des aus deutschem Boden (in dem badischen Stdtchen Ettenheim) ausgegriffenen Herzogs von Enghien und zur Ver-^/^P bannung des republikanisch gesinnten Generals Moreau. Darauf erklrte sich Bonaparte als Napoleon I. zum erblichen Kaiser der Fr an-zosen 1804. 3. Napoleon als Kaiser. Napoleon lie sich am 2. Dezember 1804 zu Paris vom Papste falben und fetzte sich und feiner Gemahlin Jofephine die Kaiferkrone auf. Seine Brder wurden zu franzsischen Prinzen, seine Schwestern zu Prinzessinnen erhoben, ein glnzender Hofstaat und Erz-mter eingefhrt, Grobeamte des Reiches, unter diesen 16 Marschlle, ernannt. Die italienische Republik wurde 1805 in dasknigreichjtalien
   bis 10 von 1410 weiter»  »»
1410 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1410 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 101
1 1005
2 620
3 205
4 2604
5 1214
6 117
7 631
8 155
9 592
10 2194
11 640
12 785
13 142
14 840
15 74
16 674
17 59
18 12
19 136
20 572
21 100
22 167
23 647
24 359
25 1093
26 1014
27 764
28 1755
29 271
30 145
31 686
32 42
33 666
34 1410
35 535
36 710
37 3650
38 170
39 870
40 177
41 183
42 625
43 1618
44 25
45 1879
46 1137
47 1039
48 961
49 51

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 11
1 78
2 6
3 16
4 62
5 1
6 1
7 46
8 156
9 1035
10 5
11 0
12 9
13 10
14 2
15 188
16 131
17 240
18 4
19 43
20 119
21 4
22 0
23 137
24 1
25 14
26 0
27 6
28 8
29 373
30 4
31 4
32 35
33 0
34 175
35 11
36 27
37 27
38 197
39 8
40 9
41 119
42 6
43 36
44 102
45 57
46 25
47 0
48 1
49 0
50 1
51 121
52 17
53 6
54 6
55 2
56 23
57 4
58 14
59 68
60 255
61 100
62 13
63 28
64 53
65 6
66 7
67 72
68 33
69 12
70 6
71 69
72 30
73 22
74 410
75 5
76 9
77 37
78 78
79 2
80 32
81 0
82 2
83 6
84 3
85 62
86 88
87 3
88 0
89 10
90 19
91 2
92 189
93 0
94 19
95 5
96 390
97 92
98 177
99 4

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 0
1 9
2 4
3 8
4 8
5 13
6 1
7 43
8 2
9 360
10 9
11 2
12 8
13 2
14 0
15 1
16 55
17 17
18 4
19 104
20 1
21 146
22 1
23 0
24 5
25 1
26 7
27 0
28 4
29 7
30 36
31 19
32 0
33 80
34 2
35 131
36 3
37 1
38 2
39 33
40 58
41 0
42 1
43 0
44 129
45 4
46 23
47 2
48 0
49 34
50 5
51 5
52 32
53 3
54 194
55 97
56 0
57 21
58 2
59 94
60 22
61 88
62 12
63 24
64 11
65 21
66 0
67 152
68 12
69 0
70 2
71 362
72 4
73 86
74 3
75 23
76 39
77 10
78 53
79 191
80 36
81 96
82 3
83 0
84 1
85 0
86 12
87 25
88 156
89 0
90 0
91 98
92 6
93 30
94 0
95 0
96 0
97 2
98 76
99 4
100 32
101 0
102 11
103 349
104 7
105 18
106 0
107 0
108 2
109 0
110 3
111 9
112 3
113 0
114 0
115 0
116 1
117 49
118 20
119 0
120 0
121 29
122 18
123 2
124 7
125 2
126 23
127 12
128 1
129 32
130 0
131 30
132 4
133 3
134 1
135 2
136 64
137 0
138 5
139 5
140 93
141 55
142 6
143 26
144 70
145 20
146 1
147 1
148 76
149 0
150 128
151 61
152 11
153 10
154 3
155 55
156 103
157 96
158 16
159 6
160 0
161 7
162 0
163 0
164 0
165 42
166 21
167 11
168 0
169 3
170 41
171 4
172 12
173 38
174 61
175 17
176 356
177 37
178 11
179 7
180 0
181 0
182 194
183 71
184 14
185 1
186 39
187 0
188 1
189 0
190 0
191 39
192 4
193 0
194 17
195 1
196 8
197 125
198 35
199 11