— 116 —
4. Elsaß-Lothringen hat wichtige Festungen.
Eine der stärksten Festungen ist Metz. Metz hat nicht nur einen
Gürtel von Erdwällen, Mauern und Gräben aufzuweisen, sondern ist auch
in weitem Umkreise mit einer Kette von einzelnen kleinen Festungen oder
Forts umgeben. In ganz ähnlicher Weise ist auch Straßburg befestigt.
Zur sachlichen Besprechung.
a. Welchen Zweck haben die starken Festungen des Reichs-
landes? Sie sollen den Franzosen den Einfall ins deutsche Reich
wehren, indem sie wichtige Straßen und Eisenbahnen versperren, auf
denen die Franzosen leicht ins Innere Deutschlands dringen können. Die
Straßen, die Straßburg schützt, kennen wir bereits. Nenne und zeige
sie noch einmal! Welche Wege aber schützt Metz? (Die, welche von
Frankreich aus durch Lothringen nach Mannheim, Mainz und Koblenz
führen! — Moselstraße!) — Welchen Zweck hatten diese Festungen, als
sie sich noch in den Händen der Franzosen befanden? (Sie sollten den
Deutschen den Einmarsch in Frankreich erschweren und den Franzosen
den Einsall in Deutschland erleichtern.) Freilich haben sie im letzten
Kriege diesen Zweck nicht erfüllt. Inwiefern? — Wie hat man wohl
dafür gesorgt, daß es uns in einem späteren Kriege mit unseren Festungen
nicht ähnlich geht, wie es den Franzosen 1870 mit den ihrigen erging?
(Verstärkung der Befestigungen.)
b. Hatten denn die Deutschen ein Recht, Elsaß-Lothringen
den Franzosen wegzunehmen? Gewiß? Die Franzosen hatten es
ja erst stückweise von Deutschland losgerissen. Straßburg war von
Ludwig Xiv. sogar mitten im Frieden geraubt worden.
c. Was erinnert wohl noch hente in den Reichslanden an
die französische Herrschaft? Noch heute reden viele Bewohner die
französische Sprache. Dies ist besonders in Lothringen der Fall. „Dort
erblicken wir auch in Kleidung und Lebensweise der Landbewohner noch
viel französische Art. Die Männer tragen mit Vorliebe die blaue Bluse
und die gezipfelte Mütze. Die Frauen schmücken sich gern mit der weißen
Morgenhaube und einem hellen über die Brust gekreuzten Schultertuche.
Die Wohnhäuser sind nicht sehr breit, aber von größerer Tiefe. Grüne
Holzklappläden (Jalousien) schließen die kleinen Fenster. In der Haus-
flur weitet sich ein Kamin nischensörmig aus, in dem ein kupferner Kessel
an einer Kette über dem Feuer hängt. In der Wohnstube aber fehlt
vielfach der Ofen, dessen trauliche Nähe der Deutsche so ungern vermißt."
(Schreyer.) — Allerdings ist französische Sprache und französische Art
in den Reichslanden in Abnahme begriffen. Wie erklärst du dir dies?
(Schule, Kirche, Militär, Verwaltung.)
b.
3tfl: Wie es am Sonntage, am Johannisfest und bei
Hochzeitsfeierlichkeiten in den elsäßifchen Dörfern zugeht.
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T140: [Stadt Franzose Feind Festung Truppe Tag Mann Paris Belagerung Angriff], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T123: [Haar Mann Kopf Frau Hand Fuß Kleidung Mantel Hut Schuh], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung]]
Extrahierte Personennamen: Metz Metz Metz Straßburg Ludwig_Xiv Ludwig Schreyer
Extrahierte Ortsnamen: Deutschlands Frankreich Lothringen Mannheim Mainz Koblenz Frankreich Deutschland Elsaß-Lothringen Deutschland Lothringen
— 56 —
Zonen vom Äquator bis zu den Polen. Nach den Polen, ebenso nach
oben nimmt die Wärme der Luft ab. Warum? Folge? Die deutscheu
Kalkalpen, Deutschld. S. 91, 92, 97 — Pyrenäen und Sa. Nevada.)
Tiefebenen, Untiefen, Sandbänke, Wasserfälle, Stromschnellen, Deutsch!.
4. 6. 97) Untiefen n. f. w. sind der Schisfahrt Hinderlich (Flüsse Spa-
niens, oberrheinische Tiefebene, oberdeutsche Hochebene).
Binnen- und ozeanisches Klima (Spanien S. 48, Italien S. 43,
Griechenland S. 19, 23. Ostsee.)
Industrien (Bergbau, Südfrüchte und tropische Gewächse — In-
dustrie-, Haseu-, Haupt-, Universitätsstädte, Eisenbahnknotenpunkte u. s. w.
zusammenstellen.
Frankreich.
Ziel: Das Land unserer Nachbarn im Westen, ein reich gesegnetes Land.
I.
Namen für Land und Bewohner — das Frankenreich unter Karl
dem Großen — Teilung im Vertrag zu Verduu — 870 kommt noch
Lothringen an Deutschland. Wie vertragen sich nun die beiden Nach-
barn? — Der König Heinrich Ii. von Frankreich nahm während des
Schmalkald. Krieges die deutschen Reichsstädte Metz, Tonl, Verduu —
der Raub Straßburgs und Die Verwüstung der Pfalz nnter Ludwig
Xiv. — Zersplitterung der deutschen Einheit (Rheinbund —
Frieden zu Preßburg) und Vernichtung der deutschen Macht (Ansterlitz
und Jeua) durch Napoleon I. Napoleon Iii. wollte alle Länder des
linken Rheinufers für Fraukreich gewinnen — der deutsch-französische
Krieg.
Vermutungen über die Ursachen dieser Feindseligkeiten? Die na-
türlichen Grenzen bieten wenig Schutz zwischen beiden Reichen — Grenz-
bestimmungen schwankend u. s. w.
Inwiefern ein reich gesegnetes Land? Lage — fruchtbare
Landschaften u. s. w. Wovon werden wir demnach zu sprechen haben?
— A. Lage und Grenzen. B. Einzelne Landschaften.
A. Lage uitb Größe, Grenzen und Gestalt.
Ii, 1.
Lage in Europa? Weltlage? — 43—51.° n. B. Ausdehnung nach
Graden und Meilen von N nach S und von 0 nach W? Flächen-
inhalt nach qkm? (Siehe Ausdehnung der Grenzen!) 549 909.
Einwohnerzahl? 49 Mill. Wieviel Einwohner kommen auf
1 qkm. (Vergleich mit Deutschland.) Durchschnittsbreitengrade
in Frankreich und Deutschland? Wieviel Breitengrade liegt Frank-
reich im Durchschnitt südlicher? Folge fürs Klima?
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
TM Hauptwörter (200): [T118: [Karl Ludwig Reich Sohn Lothar König Lothringen Frankreich Herzog Tod], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T71: [Deutschland Krieg Preußen Volk Napoleon Frankreich Macht Frieden Europa Land], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch]]
Extrahierte Personennamen: Karl Karl Heinrich_Ii Heinrich Metz Ludwig
Xiv Ludwig Napoleon_I. Napoleon Rheinufers
Extrahierte Ortsnamen: Polen Polen Deutschld Spanien_S. Italien Griechenland Ostsee Frankreich Deutschland Frankreich Rheinbund Europa Deutschland Frankreich Deutschland
Vierte methodische Einheit.
1. Frankreich im allgemeinen.
^ik!: Wir lernen heute das Land unseres Erbfeindes
kennen, ein von der Natur begünstigtes Land.
Der Unterricht schreitet sort an der Hand dreier Fragen:
I. Inwiefern ist Frankreich das Land des Erbfeindes?
Die Kinder weisen auf Grund des Geschichtsunterrichts nach, wie
seit Jahrhunderten die Franzosen feindlichen Sinnes gewesen sind und
nehmen da besonders Bezug aus Ludwig Xiv. (Verwüstung der Pfalz),
auf Napoleon I. (Preußens Demütigung. — Freiheitskriege) und auf
Napoleon Iii. (Krieg 1870/71. — Der 2. September. — Versailles.
— Revancheschreier.)
Ii. Was lehrt die Karte über dieses Land?
A. Sie verschafft uns zunächst eine genaue Kenntnis von der
Gestalt und von der Lage der Republik. Wir finden: Frankreich hat
ungefähr die Gestalt eines Vierecks*). Man kann unterscheiden eine
1. Nord seit e. Sie liegt am Ärmelkanal, also an dem Meeres-
teile, der Frankreich von England trennt.
2. Ostseite. Sie beginnt an der Straße zwischen Dover und
Calais (spr. kalä) und reicht bis zum Mittelmeere. (Grenze gegen Bel-
gien, Deutschland, die Schweiz und Italien.)
3. Südseite. Sie wird gebildet von einem Teile des Mittel-
meeres, dem Golfe äu Lion, (spr. dü liöng) und den Pyrenäen. (Grenze
gegen Spanien.)
4. Westseite. Sie liegt an einem Teile des atlantischen Ozeans,
am Golse von Biscaya, der einen nach Westen offenen Bogen bildet.
Zur sachlichen Besprechung.
a. Wie mag der Meeresteil, der England und Frankreich trennt,
zu dem Namen „Ärmelkanal" gekommen sein? — Sprich dich über das
französische Ufer des Kanals noch genauer aus! (Zwei Buchten, eine
*) In gehobenen Schulen kann es auch als Sechseck mit drei Küsten und
drei festländischen Seiten aufgefaßt werden.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T71: [Deutschland Krieg Preußen Volk Napoleon Frankreich Macht Frieden Europa Land], T79: [Ludwig Xiv Frankreich König Ludwigs Xvi Napoleon Xviii Xv. Philipp], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
Extrahierte Personennamen: Ludwig Napoleon_I. Napoleon von_Biscaya
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Frankreich Ludwig_Xiv Versailles Frankreich Frankreich England Dover Deutschland Italien Spanien Golse England Frankreich
— 96 —
b. Bei beiden Ländern treten Hochgebirge nur als Grenz-
gebirge auf. (Die Alpen in Deutschland. — Die Alpen und die Py-
reuäen in Frankreich.)
c. Beide Länder besitzen zahlreiche Mittelgebirge. (Seven-
nenzug in Frankreich. — Fichtelgebirge, Erzgebirge, Thüringer Wald
u. s. w.)
4. Bewässerung.
a. Beide Länder werden von Meeren bespült. (Allerdings
ist das bei Deutschland nur im Norden, bei Frankreich aber im Norden,
Süden und Westen der Fall.)
b. Beide Länder haben große, schiffbare Ströme. In Frank-
reich kann man 4 Hauptströme (Garonne, Loire, Seine und Rhone), in
Deutschland 6 Hauptströme unterscheiden. (Rhein, Weser, Elbe, Oder,
Weichsel, Donau.)
c. Beide Länder verbinden ihre Flüsse durch Kanäle.
(Bromberger Kanal. — Canal du midi.) Doch ist Frankreich viel reicher
an Kanälen als Deutschland.)
5. Erwerbsquellen. Beide Länder haben ziemlich dieselben
Erwerbsquellen (Nämlich?) Doch ist in Frankreich der Wein- und Obst-
bau bedeutender, der Berg- und Waldbau dagegen geringer als in
Deutschland.
6. Hauptstadt. Die Hauptstädte beider Läuder liegen am Unter-
laufe eines Flusses, in der Ebene und nicht weit von dem die Nord-
grenze bildenden Meere. Von beiden Orten gehen nach allen Seiten
hin große Eisenbahnlinien. Die Lage der Stadt Paris ist aber günstiger
als die der Stadt Berlin, da Paris durch einen großen Fluß mit dem
Meere direkt verbunden ist.
7. Verfassung. Frankreich ist eine Republik (Präsident), Deutsch-
land ein Kaiserreich. Derselbe Krieg, (1870/71) der das französische
Kaiserreich (Napoleon Iii.) zertrümmerte, bewirkte die Gründung des
deutschen Kaiserreichs.
b.
Ziel: Wir vergleichen heute die französischen Flüsse unter-
einand er.
Zunächst werden die Vergleichungspnnkte festgesetzt. (Quelle, Rich-
tung, Nebenflüsse, Mündung, Länge.) Dann führen die Schüler mit
Hilfe der Karte möglichst selbständig aus:
1. Quelle. Zwei der französischen Hauptflüsse kommen von Hoch-
gebirgen. (Rhone, Garonne, zwei entströmen dem französischen Mittel-
gebirgsland. (Loire und Seine.)
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland]]
Extrahierte Personennamen: Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Frankreich Frankreich Deutschland Frankreich Frank- Deutschland Rhein Donau Frankreich Deutschland Frankreich Deutschland Paris Berlin Paris Frankreich
— 229 —
7. Handel. (Ausfuhr von Kaviar, Getreide, Hanf, Wolle, Leder
und Häuten, Pelzwaren, Metallen.)
Vergleich.
a.
3ifl: Wir vergleichen heute Rußland und Spanien mit-
einander.
Dies kann geschehen in Bezug auf:
1. Lage.
a. Beide Länder sind Grenzländer, und zwar bildet Rußland
den äußersten Osten, Spanien (und Portugal) den äußersten Westen
unseres Erdteils.)
b. Beide Länder grenzen im Süden an ein Binnenmeer,
dessen Ausgang sie nicht besitzen. Gibraltar befindet sich in den
Händen der Engländer, Konstantinopel in dem Besitze der Türken.
2. Bevölkerungsdichte.
Beide Länder haben eine geringe Bevölkerungsdichte. In Spanien
kommen nur 34, in Rußland sogar nur 18 Einwohner auf 1 qkm.
(In Sachsen dagegen!)
3. Bodenbeschaffenheit.
a. Beide Länder besitzen Randgebirge. (Ural, Kaukasus,
Jailagebirge — cantabrisches Randgebirge, Pyrenäen, Gebirge von
Granada.)
b. Beide Länder haben im Inneren Erhebungen. (Waldai-
höhe, Bergufer der Wolga — Scheidegebirge.)
Doch ist das Innere Rußlands Tiefebene, das Innere Spaniens
dagegen meist Hochebene.
4. Bewässerung.
a. Beide Länder haben große Ströme aufzuweisen, doch haben
die Flüsse Spaniens mit Ausnahme des Ebros alle eine entschieden West-
liche Richtung, während die Flüsse Rußlauds sich vom Innern aus
strahlenförmig über das Land verbreiten. Außerdem ist hervorzuheben,
daß die spanischen Flüsse wasserärmer und nicht so zur Schisfahrt geeignet
sind, wie die russischen Ströme.
b. Rußland ist reich, Spanien arm an großen Seen.
5. Klima.
Beide Länder haben Kontinentalklima, doch liegt das bei Spanien
daran, daß die Randgebirge den Seewinden den Eingang versperren,
während es in Rußland daher kommt, daß das Innere zu weit von dem
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide]]
— 95 —
nehmen schmale Steige, manchmal bloß ein einziger, erhöhter Randstein
ein, der sich die Häuser entlang zieht und auf dem zwei sich entgegen-
kommende Fußgänger einander nicht ausweichen können. Der Boden ist
zu jeder Jahreszeit und bei jedem Wetter feucht und kotig. Die Sonnen-
strahlen fallen täglich nur eine ganz kurze Zeit in die engen Gassen und
vermögen uicht, den Boden auszutrocknen. Die Häuser, die die Straßen
einfassen, sind turmhoch, schmal und häßlich angestrichen. Das Erdgeschoß
nehmen niedrige Läden ein, an die sich rückwärts ein dunkles Zimmer
anschließt, das in vielen Fällen den Ladenbesitzern als Wohnung dient.
Die Luft, ibie mau atmet, scheint aus unterirdischen Gefängnissen herge-
holt zu sein, und das Tageslicht verirrt sich nur selten in diese Wohn-
räume. (Nach Mauer.)
Zusammenfassung und Einprüguug.
Die Stadt Paris.
1. Die Größe der Stadt.
2. Die Straßen der Stadt (Boulevards — Vorstadtgassen.)
3. Die bedeutsamsten Bauwerke.
4. Bekannte Vergnügungsplätze.
5. Handel und Kunstgewerbe der Stadt.
Vergleich.
a.
3ifl: Wir vergleichen heute Deutschland und Frankreich
mit einander.
Dies kann geschehen in Bezug auf
1. Grenzen. Frankreich hat sicherere Grenzen als Deutschland;
denn während Deutschland im Osten und Westen fast völlig offen ist,
hat Frankreich nur einen Teil seiner Ostgrenze künstlich zu schützen.
(Festungen!) ^
2. Grüfte^ Frankreich und Deutschland sind ungefähr gleichgroß,
doch hat Deutschland viel mehr Einwohner als Frankreich.
3. Bodengestaltung. Hinsichtlich der Bodengestaltung sind beide
Länder mehrfach ähnlich.
a. Bei beiden Ländern kann ein vorwiegend gebirgifcher
und ein in der Hauptsache ebener Teil unterschieden werden,
und zwar ist in Deutschland der Südwesten, in Frankreich der Südosten
mit Gebirgsland ausgefüllt, während der Nordosten Deutschlands und
der Nordwesten Frankreichs Flachland aufweist.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
Extrahierte Ortsnamen: Paris Deutschland Frankreich Frankreich Deutschland Deutschland Frankreich Frankreich Deutschland Deutschland Frankreich Deutschland Frankreich Deutschlands Frankreichs
— 99 —
Modewaren, Wein, Parfümerien.
d. Einfuhrhandel: Seide, Wolle und Baumwolle.
Vi. Ortschaften.
1. In Nord fr an kr eich. Paris, Versailles, Ronen, Havre,
Calais, Lille.
2. In Südfrankreich. Nizza, Marseille, Toulouse.
3. In Ost frank reich. Sedan, Tonl, Verdnn, Belfort.
4. In Westfrankreich. Nantes, Bordeaux.
5. In Mittelfrankreich. Orleans, Lyon.
Vii. Verfassung. Republik.
Viii. Geschichtliche Erinnerungen.
Karl der Große. — Die Jungfrau von Orleans. —
Ludwig Xiv. (1689.) — Die französische Revolution. —
Napoleon I. und die Freiheitskriege. — Napoleon Iii. und
der Krieg von 1870/71.
Anwendung.
1. Wende auf Frankreich folgende dir bekannte*) Sätze an:
a. Das Meer verbindet uns mit fremden Erdteilen.
b. Das Meer ermöglicht viele Erwerbszweige.
c. Flüsse erleichtern den Verkehr.
d. Die Gebirge haben Einfluß auf die Flüsse.
e. Gebirge dienen als natürliche Grenzen.
f. Gebirge erschweren das Vordringen feindlicher Heere.
g. Viele Erwerbszweige knüpfen sich an den Boden.
h. Dort, wo mehr hergestellt als gebraucht wird, entsteht
Handel.
2. Weise nach, welchen Einfluß die Bodengestaltung Frankreichs
auf die französischen Flüsse ausübt!
3. Woher mag es kommen, daß die Rhone sehr wasserreich ist
und ein starkes Gefälle hat?
4. Woran erkennt man auf der Karte, daß die Seine ein sehr
geringes Gefälle besitzt? (Windungen — Geringe Höhe des Plateau von
Langres.)
5. Nenne die Flüsse, die nur mit einem Teile ihres Laufes
Frankreich angehören!
6. Ans welchen Wasserwegen könnte ein Kahn Waren von
Straßburg nach Paris bringen?
7. Woher kam es wohl, daß im Kriege 1870/71 Paris so-
lange den Belagerern Widerstand leisten konnte? (Größe — Forts.)
*) Vergl. Deutschland Ii., S. 145 ff.
7*
TM Hauptwörter (50): [T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T53: [Frankreich Stadt Loire Paris Rhone Garonne Maas Lyon Orlean Hauptstadt], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T79: [Ludwig Xiv Frankreich König Ludwigs Xvi Napoleon Xviii Xv. Philipp], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
Extrahierte Personennamen: Karl Ludwig_Xiv Ludwig Napoleon_I. Napoleon Langres
Extrahierte Ortsnamen: Nord Paris Versailles Lille Südfrankreich Nizza Marseille Toulouse Ost Sedan Belfort Westfrankreich Nantes Bordeaux Mittelfrankreich Lyon Frankreich Frankreichs Frankreich Paris Paris Deutschland
— 190 —
Sachsen, denn sie war der Grund, daß hauptsächlich Preußen und Rußland in ein feindliches Verhältnis zu Sachsen traten und 1815 am liebsten Sachsen ganz eingezogen hätten, wenn es nicht Österreich im Bunde mit England und Frankreich verhindert Hütten.
Zu Frankreich ist Sachsen mehrfach teils in freundliche, teils in feindliche Beziehungen getreten. Solange Sachsen keine selbständige Politik trieb, so lange nahm es nur als Reichsstaat teil an den Feldzügen gegen den eroberungslustigen westlichen Nachbar. Zum ersten Male entschied sich Friedrich der Weise offen gegen Frankreich, als sich Franz I. nach Maximilians I. Tode nebst Karl I. von Spanien um die erledigte deutsche Kaiserkrone bewarb. Er lenkte die Wahl aus Maximilians Enkel und verschmähte das französische Geld. Kurfürst Moritz jedoch knüpfte freundliche Beziehungen zu Heinrich Ii. an; jemehr sich ihm die Notwendigkeit aufdrängte, allein gegen den Kaiser aufzutreten, destomehr ward er gezwungen, sich auf Frankreich zu stützen. Im Vertrage zu Lochau gewann er 1551 die Hilfe des westlichen Reiches, des großen Nebenbuhlers der Habsburger, indem er dem Könige Heinrich Ii. gestattete, die lothringischen Stifter Metz, Toul und Verdun zu besetzen und über sie das Reichsvikariat zu übernehmen. So sehr es uns auch als Deutsche von unserem jetzigen Standpunkte aus betrübt, ja beinahe verletzt, daß Moritz, einer der größten Wettiner, sich mit Frankreich gegen seinen Kaiser verband und das Reich zerstückeln hals, so müssen wir doch erwägen, daß Moritz durch die damaligen Zeitverhältnisse dazu gezwungen wurde. Die Stellung der Reichsfürsten zum Reichsoberhaupte war durchaus noch nicht fo gesichert und scharf umgrenzt als heute, vielmehr erlaubten sich viele Kaiser mancherlei Übergriffe und Verletzungen der gesetzlichen Bestimmungen und waren stets geneigt, ihre Macht zum Nachteile der Fürsten auszubeuten. Alle diese Verhältnisse und Zustände befanden sich noch in stetem Flusse und waren noch lange nicht festgelegt und vor gewaltsamen Abänderungen gefeit. Zum andern mußte Karl V. als ebenso undeutsch und reichsfeindlich gelten als Heinrich Ii. Zum dritten war es nichts Ungewöhnliches, wenn ein ausländischer Herrscher Deutscher Reichsfürst wurde. Zum vierten war damals das Vaterlandsgefühl noch nicht so geschärft und der deutsche Sinn noch nicht so ausgeprägt und verfeinert wie jetzt; zum letzten hatte eben Moritz seine Einwilligung nur dazu erteilt, daß Heinrich Ii. über die genannten Bistümer die Schirmvogtei ausübte, sie also nicht vom Reiche losriß und seinem Lande einverleibte. Daß dies in der Folge dennoch geschah, war nicht Moritzens Schuld. Vater August hingegen zog sich von Frankreich zurück und lehnte es beharrlich ab, sich in die französischen Religionsangelegenheiten zu mischen. Christian I. aber sandte dem Könige Heinrich Iv. zum Schutze der Hugenotten ein Hilssheer von 11000 Mann, das jedoch bald zurück-
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann]]
TM Hauptwörter (100): [T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann]]
TM Hauptwörter (200): [T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T148: [Kirche Macht Staat Deutschland Kampf Frankreich Reich Reformation Zeit Gewalt], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Franz_I. Maximilians_I. Karl_I._von_Spanien Karl_I. Maximilians Moritz Heinrich_Ii Heinrich Heinrich_Ii Heinrich Stifter_Metz Moritz Moritz Karl_V. Karl_V. Heinrich_Ii Heinrich Moritz Heinrich_Ii Heinrich August Heinrich_Iv Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Sachsen Sachsen Sachsen England Frankreich Frankreich Sachsen Sachsen Frankreich Maximilians Maximilians Frankreich Lochau Frankreich Frankreich
— 191 —
kehrte, da es keinen Sold erhielt. Johann Georg I. weigerte sich gleich Vater August, Frankreichs Hilfe gegen den Kaiser in Anspruch zu nehmen; da nach dem Tode Gustav Adolss die Franzosen sich offen mit den Schweden verbanden, so bewog ihn dies noch mehr, sich wieder dem Kaiser zu nähern. Sein Sohn Johann Georg Ii. aber nahm zu Frankreich eine entschieden freundliche Stellung ein. Obgleich er sich anfangs dem Herkommen gemäß an Österreich anschloß, so ließ er sich dennoch später, durch französische Hilfsgelder gelockt, verleiten, mit Ludwig Xiv. ein enges Bündnis zu schließen, infolge dessen französische Truppen die Reichsacht an Erfurt vollstreckten. Trotzdem er dann im zweiten Raubkriege sein Heer gegen Ludwig Xiv. sandte, schloß er 1679 wieder einen neuen Vertrag mit ihm, dessen Spitze sich hauptsächlich gegen den großen Kurfürsten richtete. Johann Georg Iii. blieb sein ganzes Leben hindurch der abgesagteste und erbittertste Feind des klugen Ränkeschmiedes Ludwig. Schon 1681 schloß er mit Brandenburg ein Bündnis zur Abwehr von Frankreichs Übergriffen und beim Ausbruche des dritten Raubkrieges war er der erste Reichsfürst, der seine Heerscharen dem Erbfeinde persönlich eutgegensührte. Schon vorher hatte er erklärt, „man müsse eher das Äußerste wagen, als es zu einem gleisnerischen, schändlichen und verderblichen Frieden kommen zu lassen." Demgemäß wagte er Geld und Blut und erlitt in Tübingen den Tod fürs Vaterland. Sein Sohn Johann Georg Iv. kämpfte gleichfalls mit seinen Landeskindern gegen Frankreich. Friedrich August I. war zwar ein eifriger Nachahmer Ludwigs Xiv., aber trotzdem unterstützte er den Kaiser im spanischen Ersolgekriege gegen Frankreich mit einer Hilssmacht und beteiligte sich sogar selbst an einem Feldzuge in den Niederlanden, wo er der Belagerung von Lille beiwohnte. Friedrich August Ii. nahm zwar wegen Polens zuerst zu Ludwig Xiv. eine feindliche Stellung ein, da dieser den Mitbewerber Stanislaus Leszczinski unterstützte, aber dennoch stritt er im österreichischen Erbfolgekriege au Bayerns, Preußens und Frankreichs Seite gegen die Habsburger, dennoch ließ er sich später durch Brühl verleiten, an Frankreichs und Österreichs Seite seine Waffen gegen Preußen zu kehren. Friedrich August Iii. vermied aus Liebe zum Frieden anfangs jede feindliche Stellungnahme gegen Frankreich; erst als das Reich den Krieg an die französische Republik erklärte, schickte er sein Heer nach Westen, schloß aber 1796 mit Frankreich einen Neutralitätsvertrag, da sich Preußen schon vorher vom Kampfe zurückgezogen hatte. Erft im Vsahre^ 1806 nahm er wieder im Bunde mit Preußen teil an den Kämpfen gegen Napoleon, mußte aber nach der Niederlage von Jena und Auerstädt mit Napoleon 1806 zu Posen Frieden schließen und dem Rheinbünde beitreten. Zwar schenkte ihm Napoleon die Königskrone und das Herzogtum Warschau, aber gleichwohl gereichte gerade
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
TM Hauptwörter (100): [T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden]]
TM Hauptwörter (200): [T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T79: [Ludwig Xiv Frankreich König Ludwigs Xvi Napoleon Xviii Xv. Philipp], T71: [Deutschland Krieg Preußen Volk Napoleon Frankreich Macht Frieden Europa Land], T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter]]
Extrahierte Personennamen: Johann August Gustav_Adolss Gustav Johann_Georg_Ii Johann Ludwig_Xiv Ludwig Ludwig_Xiv Ludwig Johann_Georg_Iii Johann Ludwig Ludwig Johann_Georg_Iv Johann Friedrich August_I. Ludwigs_Xiv. Ludwigs Friedrich Friedrich August Ludwig_Xiv Ludwig Stanislaus_Leszczinski Friedrich Friedrich August Napoleon Napoleon Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Frankreichs Frankreich Erfurt Brandenburg Frankreichs Frankreich Frankreich Niederlanden Lille Bayerns Frankreichs Frankreichs Frankreich Frankreich Jena Rheinbünde Warschau
— 192 —
ihm die Verbindung mit dem fremden Eroberer zu großem Nachteile, denn sie kostete nicht bloß dem Lande Tausende von treuen Söhnen und viele Millionen, sondern auch dem albertinischen Herrscherhause die große holz- und kornreiche Hälfte des angestammten Landes. Dies herbe Geschick mußte den edlen Herrscher um so tiefer beugen, als er sich nicht aus schnöder Gewinnsucht und verderblicher Vaterlandslosigkeit an den Korsen angeklammert, sondern nur dem eisernen Zwange der Notwendigkeit nachgegeben hatte; er war sogar 1813 der erste Rheinbundfürst gewesen, der die ersten Schritte getan, um das unnatürliche Verhältnis zu Napoleon zu lösen, der sich lange gesträubt hatte, ehe er sich wieder an ihn fettete. Darum begreift man seinen tiefen Groll gegen den Zerstückler seines Landes und seine bonapartistische Gesinnung, die er nach dem Frieden noch hegte. Noch einmal entschied Frankreichs Haltung Sachsens drohende Lage, nämlich im Jahre 1866, als es sich darum handelte, ob Sachsen seine Selbständigkeit und sein unversehrtes Gebiet behalten oder verlieren sollte. Da Napoleon Iii. mit Krieg drohte, schloß Bismarck rasch Frieden mit Österreich und sicherte Sachsen seinen vollen Besitzstand zu. Seitdem nimmt Sachsen feine selbständige Stellung mehr zum Auslande ein, sondern handelte nur noch als ein Glied des Norddeutschen Bundes, als welches es sogleich 1870 ohne Zaudern gegen Frankreich mobil machte, und vom Jahre 1871 an betätigt es sich als ein treues Glied des Deutschen Reiches. So ist Sachsens und der Wettiner Geschick mehrfach in wesentlicher Hinsicht von Frankreich bestimmt worden.
Zu deutschen Staaten hat Sachsen natürlich sehr oft eine bestimmte Stellung einnehmen müssen, am wichtigsten und erfolgreichsten aber für unser Vaterland war die Haltung, welche seine Herrscher zu Preußen und Österreich einschlugen. Wie Sachsen in die Kämpfe zwischen Frankreich und den Habsburgern, so wurde es infolge seiner Lage in die zwischen den Hohenzollern und den Habsburgern hineingedrängt. Zwar sollten Meißen und Brandenburg gemeinsame sichere Bollwerke gegen die Slawen und Hochburgen für das Deutschtum bilden, aber schon frühzeitig entwickelte sich ein tiefer Gegensatz zwischen diesen beiden Marsen, da jede sich zu erweitern und die Vorherrschaft im Norden zu erringen trachtete. Schon unter den Assaniern entbrannten aus dieser natürlichen Nebenbuhlerschaft Mutige Kämpfe, und Friedrich der Freidige ward von Waldemar von Brandenburg vor Großenhain gefangen genommen und im Vertrage zu Tangermünde zum Verzicht auf die Niederlausitz gezwungen. Dennoch bildete diese fast immer den Zankapfel zwischen den Hohenzollern und Wettinern, wie z. B. zur Zeit des Bruderkrieges, wo es sich um den Pfandbesitz derselben handelte. Doch traten 1457 die Hohenzollern in die sächsisch - hessische Erbverbrüderung
TM Hauptwörter (50): [T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T71: [Deutschland Krieg Preußen Volk Napoleon Frankreich Macht Frieden Europa Land], T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Extrahierte Personennamen: Napoleon Frankreichs Napoleon Friedrich Friedrich Waldemar_von_Brandenburg
Extrahierte Ortsnamen: Sachsens Sachsen Sachsen Sachsen Frankreich Sachsens Frankreich Sachsen Sachsen Frankreich Brandenburg Niederlausitz