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1. Kleines Lehrbuch der mathematischen Geographie - S. 32

1908 - Braunschweig : Appelhans
— 32 — — 12°. — In Greenwich kulminiert die Sonne 6 St. 32 Min. sqo = 392 Min. früher als in Mexiko, folglich liegt Mexiko = 98° westl. als Greenwich. In Greenwich kulminiert die Sonne 56 Min später als in Prag, folglich liegt Prag -j- = 14° östlicher als Greenwich. 4 § 40. Mitteleuropäische Zeit. Die Uhren in Deutschland wurden bis zum 1. April 1893 nach der durch die Kulmination der Sonne bestimmten Ortszeit gestellt. Diese Zeit ist nicht für alle Orte in Deutschland gleich, weil die Sonne nicht zu gleicher Zeit allen Orten in Deutschland kulminiert. Bei einer verschiedenen Zeit in den einzelnen Orten eines Landes lassen sich genaue Fahrpläne der Eisenbahn nicht so leicht aufstellen als bei einer einheitlichen Zeit. Die Eisenbahnverwaltungen haben daher in fast allen Ländern schon längst bei der ersten Aufstellung eines Fahrplanes nach einer allen Orten desselben Landes gleichen sogen. Einheitszeit gerechnet. Das ist in England die Zeit von Greenwich, in Frankreich diejenige von Paris, in Spanien die von Madrid, in Italien die von Rom, in der Schweiz die von Bern, in Belgien die von Brüssel, in Holland die von Amsterdam, im westlichen Rußland die von Petersburg, im östlichen Rußland die von Moskau, in Schweden und im Deutschen Reiche die des 15. Meridians östl. von Greenwich. So lange die Eisenbahnverwaltungen nur im innern Verkehr diese Einheitszeit anwenden und nicht durch die Bahnuhren in den einzelnen Orten danach gestellt und die Fahrpläne danach eingerichtet werden, hat die Annahme einer Einheitszeit seitens der Eisenbahnen feine Bedeutung für das übrige bürgerliche Leben. Dies tritt erst dann ein, wenn die Eisenbahnen auch für den äußeren Verkehr nach der Einheitszeit rechnen, also auch alle Bahnuhren danach gestellt und die Fahrpläne danach gemacht werden. Dann wird neben der Einheitszeit der Eisenbahn die Ortszeit sich nicht halten können; denn bei dem heutigen großartigen und immer noch steigenden Verkehr spielt die Eisenbahn eine so tief in das öffentliche Leben einschneidende Rolle, daß es nicht gut angehen wird, Orts- und Eisenbahnzeit zu trennen, und da es im gewöhnlichen Verkehr auf einige Minuten früherer oder späterer Zeit nicht ankommt, im Eisenbahnverkehr jedoch eine einzige Minute von größter Wichtigkeit sein kann, so wird schließlich die Eisenbahnzeit, also die Einheitszeit des betreffenden Landes, auch für das ganze bürgerliche Leben maßgebend und für dasselbe als gesetz-

2. Kleines Lehrbuch der mathematischen Geographie - S. 33

1908 - Braunschweig : Appelhans
— 33 — liche Zeit eingeführt werden müssen. Das ist, nachdem andere Länder bereits vorangegangen waren, nach einem von dem Reichstage angenommenen Gesetze vom 1. April 1893 in Deutschland ebenfalls geschehen. Wir rechnen demnach vom 1. April 1893 ab nicht nur im Eisenbahnverkehr, sondern auch im gesamten Leben in ganz Deutschland nach der Zeit des 15. Meridians östl. von Greenwich, d. H. wenn es in einem Orte unter dem 15. Meridian östl. von Greenwich (z. B. in Stargard oder Görlitz) 12 Uhr mittags ist, so müssen alle Uhren in ganz Deutschland 12 Uhr mittags zeigen. Man hätte diese Zeit die deutsche Zeit nennen können, hat ihr aber den Namen mitteleuropäische Zeit (M. E. Z.) gegeben, weil sie nicht nur für Deutschland maßgebend ist, sondern auch bereits in Schweden, in Norwegen, in Dänemärk, in Luxemburg, in Österreich-Ungarn, in der Schweiz, in Italien, in Bosnien, Serbien und der westlichen Türkei eingeführt ist und damit in dem ganzen Mitteleuropa Geltung erhalten hat. Wenn für Deutschland als Einheitszeit gerade die Zeit des 15. Meridians östl. v. Gr. gewählt worden ist, so hat das seinen Grund darin, daß dieser Meridian das Gebiet des deutschen Reiches so ziemlich in der Mitte durchschneidet. Der Berliner Meridian wäre allerdings in dieser Beziehung noch etwas günstiger gewesen; aber es mußte auch darauf Rücksicht genommen werden, die deutsche, d. H. mitteleuropäische Zeit, mit jener der westlichen und östlichen Staaten in Einklang zu bringen, zunächst mit der Greenwicher und Petersburger, von denen die erstere genau 1 Stunde früher, die letztere fast genau 1 Stunde später ist als die des Meridians von Stargard. Damit hat Deutschland das Seine dazu beigetragen, daß allmählich die Einführung einer Einheitszeit auf der ganzen Erde nach Stundenzonen durchgeführt werden kann. Es soll nämlich dahin gewirkt werden, daß künftig vom Grundmeridian von Greenwich an in östlicher Richtung die um eine Stunde, d. H. um 15 Grade abweichenden Meridiane (also der 15., 30., 45., 60. usw.) als Hauptmeridiane angesehen werden, und daß alle Gebiete, welche um 7y2° westlich und ebensoweit östlich von diesen einzelnen Hauptmeridianen liegen, ihre Ortszeit aufgeben und die Zeit des betreffenden Haupt-meridians annehmen. Selbstverständlich wird es sich bei Abgrenzung dieser 24 Stundenzonen nicht um genaue mathematische Grenzen handeln, sondern man wird sich auch richten nach den Grenzen der Staaten, nach Fußläufen, Gebirgszügen usw. Es würden also alle Länder, welche sich um den Meridian von Greenwich lagern (Großbritannien, Holland, Belgien, Frankreich, Spanien und Portugal) dieselbe Zeit haben wie die Orte unter dem genannten Meridian. Alle Länder, welche „sich um den 15. Meridian lagern (Skandinavien, Dänemark, Deutschland, Österreich-Ungarn, die Schweiz und Italien), würden die Zeit des 15. Meridians haben. Alle Länder, welche sich um den 30. Meridian lagern (das westliche Rußland, Kleinasien, Syrien und Ägypten), würden die 5rief e, Lehrbuch der mathematischen Geographie 4, Aufl. 3

3. Schulj. 4 - S. 19

1912 - Braunschweig : Hafferburg
— 19 — werter und lieber geworden". Und sie war glücklich, „die Liebe des besten Mannes zu besitzen". Die später entlassenen Offiziere litten bittersten Mangel. Viele traten aus Not in den Dienst der Bauern oder wurden Waldarbeiter. Zuerst wurden alle durch Königsberg durchziehenden Offiziere an der königlichen Tafel gespeist; man mußte es aber bald einstellen, da man selbst nicht genug hatte. Der edlen Königin brach das Herz über soviel Unglück. 1810 verschied sie zum großen Herzeleid der Ihrigen. Im still gelegenen Mausoleum zu Charlottenburg ist ihre letzte Ruhestätte. 4. Die Befreiungskriege. 1812 zog Napoleon mit gewaltiger Heeresmacht nach Rußland, wurde aber durch den Brand Moskaus zum Rückzüge gezwungen. Hunger, Schnee und Kälte vernichteten das Heer. Der Übergang über die Beresina vollendete das Werk, und nur 1600 Bewaffnete von 600 000 überschritten wieder die preußische Grenze. Nun begannen Preußen (Blücher), Rußland, Österreich und Schweden den Befreiungskrieg. Durch die große Völkerschlacht bei Leipzig, 1813, wurde Napoleons Macht in Deutschland gebrochen. Die Verbündeten eroberten Paris und verbannten Napoleon nach der Insel Elba. Als Napoleon wieder in Frankreich erschienen war, wurde er 1815 bei Waterloo in Belgien besiegt und nach der Insel St. Helena verbannt, wo er starb. An die Stelle des Deutschen Reiches trat der Deutsche Bund unter Österreichs Führung. X. Iie Kerzöge Karl Wilhelm Ferdinand und Friedrich Wilhelm von Irannschweig. 1. Das Herzogtum Braunschweig zur Zeit des Siebenjährigen Krieges. Der Siebenjährige Krieg hatte den braunschweigischen Landen schwere Verwüstungen gebracht. Durch die Österreicher waren Grafschaft und Stadt Blankenburg gebrandschatzt, durch die Franzosen Gandersheim und Wolfenbüttel ausgeplündert worden. Die Einnahme und Brandschatzung der belagerten und geängstigten Hauptstadt hatte der in Eilmärschen heranziehende Prinz Ferdinand von Braunschweig verhindert. Die feindlichen Erpressungen und die verhältnismäßig große Zahl Soldaten, welche als Söldner sehr teuer waren, außerdem die Prachtliebe und Verschwendung des Herzogs Karl I. stürzten das zwar fruchtbare, aber doch immerhin kleine Land in Schulden (fast eine Million Taler). 2. Karl Wilhelm Ferdinands Fürsorge. Er bezahlte die Schulden seines Vaters, indem er ähnlich wie Friedrich der Große für Ackerbau, Handel und Gewerbe sorgte und selbst sehr einfach lebte. Die Beamten hielt er streng zu ihrer Pflicht an, verminderte den Bauern die Zehnten und Herrendienste, verbesserte die Krankenhäuser und Waisenanstalten und förderte den Bergbau des Harzes. Nach Ausbruch der französischen Revolution führte er ein preußi- 2*

4. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 112

1875 - Braunschweig : Bruhn
— 112 — mit der Einführung des Christenthums zugleich deutsche Kultur verbreitete (Anlegung deutscher Städte, wie Culm, Thorn, Elbing, Königsberg). 1309 wurde der Sitz des Hochmeisters von Venedig nach Marienburg verlegt und seitdem dehnte der Orden sein Gebiet mehr und mehr aus. bis die Niederlage bei Tannenberg 1410 gegen den König von Polen seine Macht brach. .Im Frieden zu Thorn 1466 verlor er Westpreußen an Polen und musste die polnische Lehnshoheit über Ostpreußen anerkennen. Der Hochmeister Albrecht von Brandenburg trat 1525 der Reformation bei und nahm Preußen als erbliches Herzogthum von Polen zu Lehen. Sein Sohn, der blödsinnige Herzog Albrecht Friedrich (1568—1618), hinterließ das Land seinem Schwiegersöhne, dem Kurfürsten Johann Sigismund von Brandenburg. Zweiter Abschnitt. Vom westfälischen Frieden bis zum Anfange der französischen Revolution (1648-1789). §. 27. Ludwig Xiv. (1643-1715). Während Deutschlands Kraft nach dem 30jährigen Kriege völlig gebrochen war, erhob sich Frankreich zu einer bedeutenden Macht. Nach Ludwigs Xiii. Tode regierte dort dessen öjähriger Sohn Ludwig Xiv. Während seiner Minderjährigkeit leitete ein Italiener, Cardinal Maz arini, welcher der Schüler und Nachfolger Richelieu's war, die Regierung. (Aufruhr der Pariser, Krieg der Fronde, Prinz Conds.) Frankreich gewann unter Mazarin außer den Erwerbungen im 30jährigen Kriege auch einige spanische Besitzungen. Nach seinem Tode ergriff der 17jährige Ludwig Xiv. selbst die Zügel der Regierung als unumschränkter Selbstherrscher. Er war ein reichbegabter, aber rühm- und ländergieriger Fürst. Nachdem sein Finanzminister Colberl durch einsichtsvolle Verwaltung die Einnahmen des Staates vermehrt, und der Kriegsminister Flotte und Heer gerüstet hatte, begann er seine Raubkriege. 1. Zunächst (1666) erhob er, als sein Schwiegervater der König Philipp Iv. von Spanien gestorben war, ungerechte Ansprüche auf das spanische Flandern. Allein England, Holland und Schweden zwangen ihn im Frieden von Aachen (1668) mit nur 12 Grenzstädten fürlieb zu nehmen. 2. Dann begann er 1672 in Verbindung mit England und Schweden den Krieg mit Holland. Friedrich Wilhelm, der große Kurfürst von Brandenburg, stand den Holländern bei, konnte aber nur wenig thun, da der Kaiser keine ernstliche Hilfe leistete. Als jedoch später England austrat, wurden die Franzosen über den Rhein zurückgedrängt und die Schweden, durch Ludwig zu einem Einfalle in Brandenburg gereizt, in der Schlacht bei Fehrbellin 1675 vom großen Kurfürsten vollständig besiegt. Derselbe gewann dadurch Vorpommern, musste es aber wieder herausgeben, da der Kaiser die Vergrößerung Preußens fürchtete. Da auch der kaiserliche Feldherr Montecuculi die Franzosen am Rhein geschlagen hatte, schloss Ludwig den Frieden zu Nimwegen 1678 und erhielt die Franche Comte und 16 Städte in Flandern und im Hennegau.

5. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 113

1875 - Braunschweig : Bruhn
— 113 — 3. Mitten im Frieden (1681) nahm Ludwig '>die freie dentfchereichs-stadt Straßburg und andere Plätze weg (Reunionskammern). Im Jahre 1683 fielen, durch Ludwig bewogen, die Türken in Oesterreich ein und belagerten Wien. Durch die tapfere Vertheidigung des Grafen Stahremberg und durch die Hilfe des Polenkönigs Johann Sobieöky wurde jedoch die Kaiserstadt gerettet. Der Türkenkrieg dauerte noch bis zum Jahre 1696 fort; aber Karl von Lothringen und besonders der Prinz Eugen von Savoyen zwangen nach blutigen, aber siegreichen Kämpfen die Pforte zum Carlowitzer Frieden (1699), durch den Siebenbürgen und Slavonien zu Oesterreich kamen. 4. 1689 begann Ludwig abermals einen Raubkrieg tu Deutschland. Der Feldherr Melac hauste durch Brand und Verwüstung aufs Grausamste in der Pfalz. Die Städte Mannheim, Heidelberg, Worms, Speyer (Schändung der Kaisergräber), Oppenheim u. s. w. wurden schrecklich verheert, die Einwohner aufs Empörendste behandelt. Der Friede zu Ryöwick (1697) endete den Krieg, Frankreich behielt Straßburg, gab die andern Eroberungen heraus und verlangte, dass in der Pfalz die von den Franzosen mit Gewalt eingeführte katholische Religion verbleiben sollte. 5. Von 1702—1714 betheiligte er sich am spanischen Erbfolgekriege (§. 28). Im Jahre 1685 hob Ludwig das Edikt von Nantes auf, wodurch fast eine Million gewerbfleißiger Protestanten zur Auswanderung gezwungen wurden. (Gewaltsame Bekehrungen durch Dragoner.) Hierdurch, sowie durch seine ungeheure Verschwendung und die vielen Kriege entstand dem Staate eine große Schuldenlast, die schon anfing das steuerzahlende Volk zu drücken. „Die Fülle seiner Königsmacht zeigte Ludwig in der Staatsverwaltung und in der glänzenden Hofhaltung, die er gründete. Hofleben, Etikette, Feste und Bauten in Versailles zc. rc. Goldene Zeit der französischen Literatur: die Tragödiendichter Corneille und Racine, der Komödiendichter Molteire, der Fabeldichter Lafontaine, der fromme Bischof Fsnslon (der Verfasser des Telemaqite) it. a. Der schimmernde (doch innerlich verderbte) französische Hof galt andern Fürsten als Muster, das sie nachahmten." §. 28. Wer spanische Crbfolgekrieg. (1702—1714). Karl Ii., König von Spanien, starb ohne Kinder. Nach früheren Verträgen hatte Oesterreich das nächste Recht, aber im Testamente Karls war Philipp von Anjou, Ludwigs Xiv. Enkel, zum Nachfolger bestimmt, obgleich Ludwigs Xiv. Gemahlin, Karls Ii Schwester den Erbansprttchen auf Spanien entsagt hatte. Die Verhandlungen waren fruchtlos, und Ludwig rückte sofort in Spanien ein. Allein gegen Frankreich stritten außer Oesterreich, die Engländer und Holländer, während die Baiern und der Kurfürst von Köln sich mit Ludwig Xiv. verbunden hatten. et lein, Weltgeschichte. e

6. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 114

1875 - Braunschweig : Bruhn
— 114 — Der tapfere Prinz Eugen, des Kaisers Feldherr, besiegte die Franzosen in Italien, vereinigte sich dann in Deutschland mit den Engländern unter Marlborough und beide schlugen die vereinigten Franzosen, Baiern und Preußen (letztere unter Leopold von Dessau) bei Hochstedt 1704. Die Franzosen gingen zurück und Baiern wurde von Eugen besetzt. Kaiser Leopold starb 1705 und sein Sohn Josef I. (1705—1711) setzte den Krieg fort. Er erklärte den Kur» fürsten von Baiern (der nach Frankreich geflohen war) für abgesetzt und gab die Oberpfalz an den Kurfürsten von der Pfalz. Marlborough siegte bei Ramillieö 1706 über die Franzosen und nahm die spanischen Niederlande ein. Prinz Eugen nahm in Folge des Sieges bei Turin, wo die Preußen unter Leopold von Dessau mit fochten, Mailand, Sardinien und Neapel in Besitz. In Spanien und Deutschland aber hatten die Franzosen mehr Glück. Nach der Vereinigung Marlboroughs und Eugens siegten dieselben zuerst bei Qudenarde (1708) und sodann bei Malplaquet (1709). Ludwig Xiv. wollte hierauf Frieden schließen und seine Ansprüche auf Spanien preisgeben. Aber als man verlangte, dass er seinen Enkel Philipp selbst aus Spanien vertreiben sollte, setzte er den Krieg fort. — Da wurde plötzlich Marlborough von der englischen Regierung abberufen , der Kaiser Josef starb und Karl, der bisherige Prätenbent der spanischen Krone, würde als Karl Vi. (1711—1740) Kaiser von Deutschland Aus Furcht, das Haus Oesterreich möchte zu mächtig werben, zogen sich die Verbüubeteu zurück und schloffen 1713 den Frieden zu Utrecht. Philipp V. (aus dem Hause Bourbon) wurde König von Spanien und Indien, England erhielt Gibraltar, N ensou udland und Neuschottland, und Preußen bekam Ober gelbe ru. Der Kaiser setzte ohne Erfolg den Krieg fort, schloss im nächsten Jahre (1714) zu Rastatt Friebe und erhielt die spanischen Nieberlanbe, Neapel, Mailaub und Sarbinien. Die Kurfürsten von Baiern und Köln bekamen ihre Länber wieber. Bald barauf, 1715, starb Ludwig Xiv. §. 29. Kaiser Karl Vi. (1711-1740). Schon im Jahre 1700 hatte zwischen Schweden unter Karl Xii. und Russland», Polen und Dänemark der nordische Krieg begonnen, welcher 1721 damit endete, dass Schweden seine deutschen Besitzungen verlor. Preußen bekam Pommern, und Hannover erhielt Bremen und Verden. Außer zwei Kriegen mit d en Türken, von denen der erste unter Eu gen glücklich, und der zweite unglücklich verlief, wurde Karl Vi. auch in den polnischen Erbfolgekrieg (1733—1738) verwickelt. August Ii., König von Polen, war gestorben, und Frankreich (Ludwig Xv.) wünschte den von den Polen gewählten Stanislaus Les-czinskh auf den Thron, während Oesterreich und Ru sslanb für A ugust Iii. von Sachsen stimmten.

7. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 116

1875 - Braunschweig : Bruhn
— 116 — dann ging er nach London, Dresden und Wien. Ein neuer Aufstand der Strelitzen rief ihn wieder nach Russland. Nun hielt er furchtbares Gericht über seine Feinde und hob die ganze Schar auf. Nach dem Tode seines Freundes Lefort wurde Mentschikow Peters Lieb- ling. (Das vergiftete Gericht.) Peter setzte mm seine Verbesserungen in der Verwaltung fort (europäische Sitten, Gründung von Schulen, Buchdruckereien, Bildung eines Landheeres durch ausländische Offiziere) und strebte danach, die schwedischen Ostseeläuder zu gewinnen, um auch im baltischen Meere eine Seemacht zu gründen. Das führte zu einem 20jährigen Kriege mit den Schweden (§. 31), wodurch Peter sein Reich bis an die Ostsee ausdehnte. (Gründung von Petersburg.) Peter war groß, kräftig, energisch, mutig, oft leidenschaftlich aufbrausend, in der Arbeit ausdauernd, wissbegierig. Am Friedensfeste (1721) wurde Peter zum Kaiser aller Reuffen ausgerufen. Peter starb 1725. Ihm folgte seine Gemahlin als regierende Kaiserin Katharina I. §. 31. Karl Xii. Der nordische Krieg. (Schweden war seit Gustav Adolf zu einem mächtigen Reiche geworden, welches im Anfange des 17. Jahrhunderts auch die Ostseeprovinzen, die jetzt Russland gehören, besaß.) Zu Peters Zeiten saß Karl Xii. auf dem schwedischen Throne, ein Jüngling an Jahren, aber von starkem Willen, ausgezeichnet durch Tapferkeit und Gerechtigkeitsliebe. Peter verband sich 1700 mit Polen und Dänemark zu einem Kriege gegen Karl Xii., dem nordischen Kriege (1700—1721). Die Dänen griffen zuerst an und wurden besiegt (Landung Karls anf Seeland). Das große Russenheer wurde dann von dem zehnmal kleineren Feinde bei Narwa geschlagen. Darauf vertrieb Karl die Polen aus Lieflaud und setzte König August Ii. ab, ließ Stauislaus Lesczinski zum Polenkönige wählen und nöthigte August, der auch Kurfürst von Sachsen war, in Altranstädt (1706) zum Frieden. Unterdessen nahm Peter die Ostseeprovinzen in Besitz. Da erschien Karl in Südrussland, wurde jedoch bei Pultawa (1709) geschlagen (Kosakenhauptmann Mazeppa, Karls Verwundung), worauf er nach der Türkei fliehen musste. Nachdem er dort in einem festen Lager bei Bender fünf Jahre zugebracht hatte, kehrte er durch Deutschland nach Schweden zurück. Während der 5 Jahre nahm August Ii. Polen wieder, Dänemark griff Schwedens Besitzungen in Deutschland an, und Peter eroberte Finnland. Auch England und Preußen schlugen sich nun zu seinen Feinden, so dass er alle deutschen Besitzungen und die Ostseeprovinzen abtreten musste. Sein letzter Kriegszug ging gegen Dänemark, um diesem Norwegen zu entreißen. Er starb bei Friedrichshall 1718. Im bald darauf folgenden Frieden zu Nhstädt verlor Schweden nicht nur feine auswärtigen Länder, sondern es sank auch sein Ruhm und seine Größe für immer, während Russland die erste Macht im Norden wurde.

8. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 140

1875 - Braunschweig : Bruhn
Dänemark Mehrn. Derselbe ward am 30, Oclbr. in Wien geschlossen und Dänemark trat Schleswig-Holstein und Lauenburg an Preußen und Oesterreich ab. §. 54. Der deutsche Krieg von 1866. Oesterreich, der alte Nebenbuhler Preußens, wollte nach dem glücklich beendeten Kriege Preußen leinen Vortheil gewähren und verlangte im Verein mit den deutschen Kleinstaaten, dass Schleswig-Holstein ein neuer Kleinstaat unter dem Erbprinzen von Augustenburg werde. Preußen konnte das aber nicht zugeben und wollte wenigstens zur Entschädigung für das vergossene Blut sich durch Verträge die Macht auf dem Meere sichern. Oesterreich aber trat barin Preußen entjchieben entgegen; es gab zwar im Vertrage zu ®astein am 14. Aug. 1865 gegen eine Entschäbignng von 2% Mill. Thalern Lauenburg an Preußen, wollte aber bis zur wirklichen Einigung Holstein verwalten, während Preußen Schleswig verwalten sollte. Allein allerlei Ränke Oesterreichs und die Rüstungen im Laube selbst, wie auch in Sachsen, W ürtemberg und Hannover bewiesen Preußen, dass Oesterreich mit dem Kriege nicht lange warten würde. Der König Wilhelm I. ließ in den 4 Säubern anfragen, warum sie rüsteten, erhielt aber ausweicheube Antwort. Auch anbere beutsche Länber zeigten sich seinb--lich gegen Preußen; ba fing Preußen ebenfalls an zu rüsten. Da Oesterreich auch im Süben stark rüstete, so setzte sich der König Victor Emanuel von Italien gleichfalls in Kriegsbereitschaft und trat mit Preußen in ein Bündnis. Noch versuchte Wilhelm I. durch friedliche Unterhandlungen die Sache beizulegen, allein Oesterreich wollte den Krieg, um „Preußen zu erniedrigen, das Land zu vertheilen und den Rest zum Markgrafenthum herabzudrücken." Oesterreich, Baiern, Würtemberg, Sachsen, Hannover, Kurhessen und andere kleinere Staaten beschlossen am letztenbunbestage — 14. Juni 1866 — die -Bunbesheere gegen Preußen mobil zu machen. Da erwachte in Preußen der alte Heldengeist. Schnell und sicher zogen die Truppen „das Volk in Waffen" in Feinbeslanb. Vom 15. bis 19. Juni waren die Königreiche Sachsen und Hannover und das Kurfürstenthum Hessen in Preußens Besitz, ohne dass ein Tropfen Blut geflossen war. Am 23. Juni erfolgte der Einmarsch der Preußen (1. Armee unter dem Prinz Friedrich Karl und Elbarmee unter Herwarth v. Bittenfeld) in Böhmen. Am 26. Juni rückte auch die 2. Armee unter dem Kronprinzen Friedrich Wilhelm ein. Die Oesterreicher suchten nun die Vereinigung der brei Armeen vergeblich zu Hinbern. Vom 27. Juni bis 2. Juli erfolgte eine Anzahl kleinerer Schlachten und Gefechte (Liebenau, Turnmi, Podol, Trautenon, Nachod, Skaliz, Jarornirz, Gitschm, K'öniginhys). Endlich kam es zur Entscheidungsschlacht bei Kömggrätz am 8, Juli. Benedek, der österreichische Feldherr, hatte seine ganze Streitmacht in starker

9. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 118

1875 - Braunschweig : Bruhn
- 118 — Ludwig Xiv. von Frankreich gegen Deutschland seinen dritten Raubkrieg (s- §■ 27), in welchem Friedrich, im Verein mit Sachsen, Hannover und Hessen-Kassel, die Franzosen von Deutschland fern hielt. Die preußischen Truppen erwarben sich unsterblichen Ruhm in den Schlachten am Rhein und in den Niederlanden, vorzüglich bei der Belagerung von Bonn, beider war die Uneinigkeit der Verbündeten die Ursache, dass im Frieden von Ryswick der Elsass an Frankreich abgetreten wurde. Auch an dem Kriege, den der Kaiser gegen die Türken führte, nahmen brandenburgische Truppen ruhmvollen Antheil. Da andere deutsche Fürsten bereits zu Königen erhoben worden waren, und da Brandenburg durch den großen Kurfürsten eine der einflussreichsten Mächte in Deutschland geworden, so erklärte der prachtliebende Friedrich im December 1700 den europäischen Mächten seine Erhebung zur Königswürde und setzte sich und seiner Gemahlin am 18. Januar 1701 in Königsberg die Königskrone auf und nannte sich Friedrich I. König in Preußen. Zum Andenken an diese Begebenheit stiftete er den schwarzen Adlerorden. Friedrich erwarb das Fürstenthum Neuen bürg in der Schweiz und die Grafschaften Mörs, Lingen und Tecklenburg am Rhein und in Westfalen. Auch für das innere Wohl des Landes sorgte Friedrich: er gründete die Universität Halle, führte in Berlin große Bauten auf (u. a. das königl. Schloss), und errichtete Akademien für Künste und Wissenschaften. Auch seine geistreiche Gemahlin Sophia Charlotte war eine eifrige Beförderin der Wissenschaften. Auf Friedrich I. folgte sein Sohn Friedrich Wilhelm I. (1713—1740), ein einfacher, strenger, gerechter, höchst sparsamer Fürst, der der Prachtliebe, die an seines Vaters Hofe geherrscht hatte und dem französischen Wesen, das in Deutschland überhand nahm, durchaus abhold war. Er erwarb theils durch Friedensschlüsse, theils durch Kauf noch einen Theil von Geldern und Vorpommern bis an die Peene mit Stettin. Der Kaiser versprach ihm gegen Stellung von Hilfstruppen das Fürstenthum Berg, hielt aber nicht Wort. Der biedere Friedrich Wilhelm, welcher die List leider zu spät erkannte, brach deshalb vollkommen mit dem Kaiser. Für innere Ordnung war der König stets besorgt gewesen, also dass er seinem Nachfolger einen Schatz von 9 Mill. Thalern nnb ein Heer von 80,000 Mann hinterlassen konnte. In Bezug auf Bildung eines trefflichen Heeres leistete ihm Leopold von Dessau große Dienste. Die Politik beriet er mit seinen Freunden im „Tabaks-Kollegium." Sein liebstes Regiment war das Leibregiment der Riesen. Diese „langen Kerle" kosteten ihm viel Geld und wurden oft auf hinterlistige Weise eingefangen und nach Potsdam gebracht. §. 33. Friedrich drs Großen Äugend. ^ , Friedrich, der Sohn Friedrich Wilhelms I, wurde geb. ant 24. Jan. 1712. deine erste Erzieherin war die Französin Frau von Roccoulles. Im 4. Jahre

10. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 122

1875 - Braunschweig : Bruhn
— 122 — Nun zog Friedrich gegen Dann, eroberte Schlesien wieder, während Prinz Heinrich und Sey blitz die Reichstruppen aus Sachsen trieben. Da anch Oesterreich durch den langen Krieg sehr erschöpft war, so schloss man endlich am 21. Februar 1763 den Hubertöburger Frieden. Friedrich bekam sein Schlesien für immer, ganz Europa bewunderte den großen König, Preußen gewann einen bedeutenden Einfluss auf die europäischen Angelegenheiten und nahm denrang einer der fünf (Großmächte Europas ein. §. 36. Friedrichs Friederiswerke. Durch strenge Ordnung und Sparsamkeit gelang es Friedrich dem Großen bald, die schweren Wunden, welche der Krieg geschlagen hatte, zu heilen. Seine „unermübete Thätigkeit in der Selbstregierung, die Verbesserung des Steuersystems und der Rechtspflege" erwarben ihm auch im Auslande Ruhm. (Im ganzen Lande reiste er umher, um sich zu überzeugen, ob nach seinen Befehlen gethan wurde. Durch seine Gerechtigkeit erwarb er sich die Liebe seines Volkes.) Der König war aber dabei auch ein geistreicher, für Kunst und Wissenschaften begeisterter Mann; die französische Sprache, Literatur und Bildung zog er jedoch der deutschen vor, die damals erst einen Aufschwung zu nehmen begann. In den Provinzen, wo der Krieg am meisten gehaust hatte, erließ er den Einwohnern jahrelang die Steuern und suchte vorzüglich den Ackerbau und die Industrie zu heben. §. 37. Josef der Zweite (1765—1790) und Friedrich der Große. Zwei Jahre nach dem Frieden starb der beutsche Kaiser Franz I. und sein Sohn Joses Ii. folgte ihm. Aber so lange seine Mutter Maria Theresia lebte, behielt biefelbe noch die Regierung der österreichischen Erb-lanbe in ihren Hänben. „Sie war eine wahre Mutter ihrer Unterthanen; ihre Gerechtigkeitsliebe, ihr bulbsamer und boch frommer Sinn erhielten ihr Anbenken im Segen." Unterbesten suchte die russische Kaiserin Katharina Ii. die Polen zu unterjochen und Josef Ii. trat, auf den Wunsch seiner Mutter, mit Frieb-rich zu einer Unterrebur.g zusammen, um gegen Rnsslanb ein Bünbnis zu Stanbe zu bringen. Dies gelang aber nicht, ba Frankreich und England bagegen waren. Man brachte beshalb die erste Theilung Polens in Vorschlag (1772). Maria Theresia nahm mit Wieberstreben ihren Antheil. Im Jahre 1777 starb der Kurfürst Maximilian von Baiern ohne Kinder; ba wollte Josef Ii. das Land an sich reißen, obgleich der Kurfürst von der Pfalz, vermöge eines Vertrags, die Regierung von Baiern schon angetreten hatte. Diesen fcerebete der Kaiser, das Land an Oesterreich abzutreten. Dagegen trat aber Friedrich Ii auf, und es begann der baieri» j che Erbfo lge krieg, der jeboch ohne Schlacht bamit enbigte, bass Baiern dem pfälzischen Hause verblieb. Um solchem Streite ferner vorzubeugen, stiftete Friedrich den deutschen Fürstenbunb zur Erhaltung der Rechte
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