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1. Geschichtsbilder für evangelische Volksschulen - S. 77

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
77 den preußischen Königsthron. Er sowohl wie seine Gemahlin behielten ihre Sparsamkeit und einfache Lebensweise bei und gaben dadurch dem preußischen Volke ein gutes Beispiel. Welche Tugenden schmückten das königliche Paar? Welche Mahnungen erhielt Friedrich Wilhelm von seinem Großoheim? 39. Preutzens Niederlage (1806—1807). * Veranlassung zum Kriege. Napoleon hatte in seinem Ehrgeize fast alle europäischen Staaten mit Krieg überzogen und sie gezwungen, ihm einen großen Teil ihrer Länder abzutreten. Die deutschen Staaten Bayern, Württemberg, Baden, Hessen und einige andere kleinere Länder stellten sich freiwillig unter Napoleons Schutz; Napoleon vereinigte sie zu dem sogenannten Rheinbünde, an dessen Spitze er selbst die Herrschaft in diesen Ländern ausübte. Infolge dessen legte Kaiser Franz ü. im Jahre 1806 die deutsche Kaiserkrone nieder und nannte sich fortan Kaiser von Östreich. Napoleon hatte mehrfach versucht, mit Preußen ein Bündnis zu schließen, aber der friedliebende König Friedrich Wilhelm Hi. wollte seinem Volke den Frieden erhalten und wies alle seine Anerbietungen ab. Das erweckte den Zorn des ehrgeizigen Mannes, und er suchte jetzt Preußen auf alle Weise zum Kriege zu reizen. So ließ er seine Soldaten mitten im Frieden durch preußische Länder mar- schieren, ohne um Erlaubnis zu fragen; Hannover, welches durch Tausch in preußische» Besitz übergegangen war, versprach Napoleon den Engländern, als er mit ihnen Frieden schließen wollte. Da erklärte Friedrich Wilhelm Iii. im Jahre 1806 Napoleon den Krieg, nachdem er mit Rußland ein Bündnis geschlossen hatte. * Jena und Auerstädt. 1806. Die preußischen Offiziere sahen mit Verachtung auf das französische Heer herab; die Ruhmesthaten Fried- richs des Großen erfüllten sie mit Siegesgewißheit, und sie meinten, die Schuster und Schneider, die durch die französische Revolution erst Generale geworden seien, thäten am besten, nur gleich davonzulaufen. Aber in dem preußischen Heere lebte nicht mehr die frühere Begeisterung und Vaterlandsliebe ; die meisten Soldaten waren verheiratete Männer aus den untersten Ständen, die nebenbei ein Handwerk betrieben und durch den Krieg ihre Einnahme verloren. Die preußischen Generale waren meist alte Leute über 70 Jahre. Dazu fehlte es an dem nötigen Gelde zur Kriegführung. — Das

2. Geschichtsbilder für evangelische Volksschulen - S. 83

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
83 *43. Die Freiheitskriege (1813—1815), Preußens Erhebung. Als die Nachricht von dem Untergange der großen Armee nach Preußen kam, da fühlten alle, daß jetzt die Zeit gekommen fei, die verhaßte Herrschaft der Franzosen abzuschütteln. Der König schloß mit Rußland ein Bündnis und forderte feine Unterthanen zur Teilnahme an dem Kampfe auf. Das geschah in dem denkwürdigen Aufrufe „An mein Volk", in dem es heißt: „Es ist der letzte entscheidende Kampf, den wir bestehen für unser Dasein, unsere Unabhängigkeit, unsern Wohlstand. Keinen andern Ausweg giebt es, als einen ehrenvollen Frieden oder einen ruhmvollen Untergang, weil ehrlos der Preuße und der Deutsche nicht zu leben vermag. Mit Zuversicht dürfen wir vertrauen, Gott und ein fester Wille werden unserer gerechten Sache den Sieg, verleihen und mit ihm einen sicheren, ruhmreichen Frieden und die Wiederkehr einer glücklicheren Zeit." — Dieser Aufruf entflammte aller Herzen zu edler Begeisterung. Jünglinge, Männer und Greife aller Stände eilten freiwillig zu den Waffen. Unter der Führung des Freiherrn von Lützow sammelte sich eine Schar von mutigen Jünglingen, welche bereit waren, für König und Vaterland in den Tod zu gehen. Unter diesen befand sich auch der Freiheitsdichter Theodor Körner. Wer selbst nicht mitkämpfen konnte, gab freudig von feinem Hab und Gut, was er vermochte. Frauen und Jungfrauen brachten ihre Schmuckfachen, die Kinder ihre Sparpfennige, Taufende von goldenen Trauringen wurden eingetauscht gegen eiserne mit der Inschrift: „Gold gab ich für Eisen; 1813"; edle Jungfrauen ließen sich ihr schönes Haar abschneiden, um durch den Erlös wenigstens etwas für die Befreiung des Vaterlandes zu opfern. Der König stiftete den Orden des eisernen Kreuzes mit der schönen Inschrift: „Mit Gott für König und Vaterland." (Welche Gesinnung bezeigte der König dadurch?) Erste Kämpfe; Waffenstillstand. In kurzer Zeit hatte Napoleon ein neues Heer gesammelt und führte es den vereinigten Preußen und Russen entgegen. Die Preußen kämpften in zwei heißen Schlachten mit wahrhaftem Heldenmute, aber es gelang den Verbündeten nicht, den Sieg zu erringen. — Napoleon rief aus: „Das sind die Preußen von Jena nicht mehr!" Seine Verluste waren so groß, daß er einen Waffenstillstand anbot, der auch zustande kam. Während des Waffenstillstandes traten Östreich, England und Schweden dem Bunde bei. Siege bei Grotzbeeren und an der Katzbach. Trotz der ungeheuren Übermacht seiner Feinde war Napoleon voll Siegesgewißheit. Sobald der Waffenstillstand beendet war, ließ er eine Armee auf Berlin marschieren. Bei Großbeeren, drei Stunden von Berlin, griffen die Preußen unter dem General Bülow die Franzosen an. Der Regen goß in Strömen herab, so daß das Pulver feucht wurde. Da drehten 6*

3. Geschichtsbilder für evangelische Volksschulen - S. 85

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
85 gethan, Sie sind der Befreier Deutschlands!" Blücher entgegnete bescheiden: „Majestät, ich habe nur meine Schuldigkeit gethan, aber meine braven Truppen haben mehr gethan, viel mehr!" Sein dankbarer König ernannte ihn zum Feldmarschall. (Arndt: Das Lied vom Feldmarschall.) Letzte Kämpfe; Friede. Nach der Leipziger Schlacht floh das Franzosenheer bis zum Rhein. Die Verbündeten folgten ihm nach, allen voran der unermüdliche Blücher, welcher in der Neujahrsnacht 1814 mit seinen Truppen bei Caub über den Rhein ging. Nach mehreren siegreichen Schlachten auf französischem Boden zogen die Verbündeten am 31. März in Paris ein. Napoleon mußte die Kaiserkrone niederlegen und wurde auf die Insel Elba bei Italien verwiesen. Frankreich mußte alle eroberten Länder wieder abtreten, brauchte aber keine Kriegskosten zu bezahlen, auch ließ man ihm leider das früher geraubte Elsaß-Lothringen. Preußen erhielt seine Länder zurück, dazu die Hälfte des Königreichs Sachsen (die jetzige Provinz Sachsen), das Bistum Münster und das Erzbistum Köln nebst einigen kleinen Gebieten in der heutigen Rheinprovinz. Wie zeigte sich die Opferwilligkeit beim Beginn der Freiheitskriege? Stelle den Verlauf der Schlacht bei Leipzig dar! Welches waren die Friedensbedingungen? Wiederhole die bisherigen Erwerbungen! Napoleons Rückkehr 1815. Als die verbündeten Fürsten zu Wien damit beschäftigt waren, sich über die Verteilung der Länder zu einigen, hieß es plötzlich: „Napoleon ist nach Paris zurückgekehrt." Er beeilte sich, den Fürsten zu versichern, daß er nicht mehr gesonnen sei, Eroberungen zu machen, sondern Frankreich in Frieden regieren wolle. Aber mit Recht traute man ihm nicht, sondern erklärte ihm den Krieg. Ligny, 16. Juni. In kurzer Zeit hatte Napoleon wieder ein Heer gebildet. Er wandte sich gegen die belgische Grenze, wo die Preußen und Engländer zwei Heere unter Blücher und Wellington aufgestellt hatten. Napoleon griff zuerst Blücher bei Ligny an und schlug sein Heer vollständig in die Flucht. Blücher selbst geriet in Lebensgefahr; fein Pferd wurde ihm unter dem Leibe erschossen, es stürzte und fiel auf seinen Reiter. Zum Glück entdeckten ihn die vorbeistürmenden feindlichen Soldaten nicht. Sein Adjutant zog ihn hervor und rettete ihn. Belle Alliance, 18. Jnni. Am folgenden Tage merkte Wellington, daß Napoleon gegen ihn heranrücke. Er ließ daher Blücher fragen, ob er ihm mit zwei Heerhaufen zu Hülfe kommen könne. Blücher ant-

4. Geschichtsbilder für evangelische Volksschulen - S. 94

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
94 Stelle den Verlauf der Schlacht bei Königgrätz dar! Womit hatte Friedrich Wilhelm Iii. einen Anfang zur Einigung Deutschlands gemacht? Wie weit war das Einigungswerk jetzt fortgeschritten? Wiederhole die bisherigen Erwerbungen! *49, Der franmsche Krieg (1870^71). Veranlassung. Die alten Erbfeinde der Deutschen, die Franzosen, hatten von der Zeit des 30jährigen Krieges an aus der Zersplitterung und Schwäche Deutschlands Vorteil gezogen; sie strebten darnach, das erste und ruhmreichste Volk der Welt zu werden und waren daher neidisch auf das Emporstreben Preußens und die wachsende Macht der verbündeten deutschen Staaten. Um die Einigung Deutschlands zu hintertreiben, suchte man nach einem Grunde zum Kriege mit Preußen, und Napoleon Iii. hoffte, die süddeutschen Staaten würden sich, wie zu den Zeiten des Rheinbundes, auf Frankreichs Seite stellen. — Im Jahre 1870 trugen die Spanier dem Prinzen Leopold von Hohenzollern die Königskrone an. Die Franzosen erklärten sich dadurch in ihrem eigenen Lande bedroht (inwiefern?) und forderten, daß König Wilhelm seinem Verwandten die Annahme der Krone verbiete. König Wilhelm mußte dies Ansinnen selbstverständlich ablehnen, aber der Prinz von Hohenzollern verzichtete nun aus freien Stücken auf die spanische Königskrone, um Preußen nicht in einen Krieg zu verwickeln. Hiermit nicht zufrieden, forderte Napoleon vom König Wilhelm eine schriftliche Entschuldigung und die Versicherung, daß er einem Verwandten niemals die Thronbesteigung in Spanien gestatten werde. Als König Wilhelm diese freche Zumutung zurückwies, glaubte Napoleon darin einen berechtigten Grund zum Kriege zu erblicken. Am 19. Juli, dem Todestage feiner unvergeßlichen Mutter, erhielt König Wilhelm die Kriegserklärung. (Hefekiel: Der 19. Juli 1870.) Die Hoffnung Napoleons, daß Süddeutschland sich ihm anschließen werde, erfüllte sich nicht, alle deutschen Fürsten erklärten sich einmütig für Preußen und stellten ihre Truppen in Gemäßheit des Schutz- und Trutzbündnisses (S. 93.) unter den Befehl des Königs Wilhelm. Durch ganz Deutschland ging ein Sturm der Begeisterung, die in den Klängen der „Wacht am Rhein" zum Ausdruck kam. Weitzcnburg und Wörth. Binnen wenigen Tagen stand über eine halbe Million deutscher Krieger an der Grenze, die sich nach und nach durch Hinzuziehung der Ersatztruppen auf das Doppelte vergrößerte.

5. Geschichtsbilder für evangelische Volksschulen - S. 53

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
Wallensteins lebten auch sie in den letzten Kriegsjahren von Raub und Plünderung der unglücklichen Einwohner Deutschlands, wober sie sich unmenschliche Grausamkeiten zu schulden kommen ließen. Endlich wurde im Jahre 1648 zu Münster und Osnabrück der westfälische Friede geschlossen. In demselben wurde den Protestanten freie Religionsübung gewährt. Vorpommern mit der Insel Rügen fiel an Schweden. Brandenburg erhielt Hinterpommern, das Erzbistum Magdeburg und die Bistümer Halberstadt und Minden. An Frankreich mußte Deutschland das Elsaß und die Städte Metz, Toul und Verdun abtreten. Holland und die Schweiz wurden von Deutschland getrennt und waren von da an selbstänbige Staaten. Durch den westfälischen Frieden würden die deutschen Fürsten unabhängig vom Kaiser und erhielten unumschränkte Macht 'in ihren Staaten. Es entftanb eine Menge kleiner Einzelstaaten, welche das Bewußtsein verloren, daß sie eines Stammes waren, und welche, anstatt durch Einigkeit zu erstarken, sich untereinander befehdeten. So war das deutsche Reich zersplittert und machtlos. Dazu waren weite Strecken durch Krieg und Pest entvölkert, und Zucht und gute Sitte waren fast gänzlich geschwunden. Welches war die Veranlassung zum dreißigjährigen Kriege? Welche Folgen hatte der böhmische Krieg für die Protestanten Böhmens? Worans erklärt sich das siegreiche Vordringen des kaiserlichen Heeres in Deutschland? Weshalb war das Vordringen des Wallensteinschen Heeres für Deutschland so verderblich? Welche traurige Folge hatten Wallensteins Siege für die deutschen Protestanten ? Welche beiden Ereignisse waren ein Glück für die Protestanten? Wodurch zeichnete sich Gustav Adolfs Heer aus? Weshalb konnte Gustav Adolf der Stadt Magdeburg nicht rechtzeitig Hülfe bringen? Welchen Verlauf nahm die Zerstörung Magdeburgs? Durch welche siegreichen Schlachten befreite Gustav Adolf die Protestanten Deutschlands von der Macht des Kaisers? Wie zeigte er auf seinem Siegeszuge seine edle Gesinnung? Wie zeigt sich des Königs frommer Sinn? Welche Veränderungen rief der westfälische Friede in Deutschland hervor? Welche traurigen Folgen hatte der dreißigjährige Krieg?

6. Geschichtsbilder für evangelische Volksschulen - S. 68

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
68 Regierungsantritt. Als Friedrich nach dem Tode seines Vaters im Jahre 1740 den preußischen Thron bestieg, gab er sich sogleich mit Eifer den Regierungsgeschäften hin. Sein Grundsatz war: „Ich bin der erste Diener des Staates." Das Heer vergrößerte er um mehrere Regimenter. — Im Jahre 1740 war durch die Kälte des vorhergegangenen Winters das Getreide erfroren, so daß eine große Teurung entstand. Friedrich ließ die Kornhäuser öffnen und das Getreide billig verkaufen oder an die Armen unentgeltlich verabreichen. 34. Die drei schlesischen Kriege. Ter erste schlesische Krieg. 1740- 1742. Im Jahre 1740 starb der Kaiser Karl Vi. und hinterließ seine Länder seiner Tochter Maria Theresia. Aber sogar ihre nächsten Verwandten wollten sie nicht als Kaiserin anerkennen, weil sie selbst den verstorbenen Kaiser zu beerben gedachten. Da hielt Friedrich die Zeit für gekommen, die Rechte Preußens an Schlesien geltend zu machen. ( S. 60 u. 63.) Er forderte Maria Theresia auf, ihm fein rechtmäßiges Eigentum herauszugeben, dann wolle er sie als Kaiserin anerkennen und ihr Beistand leisten gegen ihre Feinde. Da Maria Theresia diese Forderung zurückwies, rückte Friedrich mit seinem wohlgerüsteten Heere in Schlesien ein und nahm es in Besitz. Nachdem er das östreichische Heer, das ihm Maria Theresia entgegensandte, in zwei siegreichen Schlachten geschlagen hatte, schloß Maria Theresia Frieden und trat Schlesien an Preußen ab. Der zweite schlesische Krieg. 1744—1745. Maria Theresia schloß heimlich mit Sachsen und England ein Bündnis, um Friedrich die Provinz Schlesien wieder abzunehmen. Da rückte Friedrich im Jahre 1744 in Böhmen ein und eroberte Prag. Im folgenden Jahre besiegte er die östreichischen Heere in drei Schlachten. Da schloß Maria Theresia abermals Frieden, in welchem Friedrich den Gemahl der Maria Theresia als Kaiser anerkannte. * Der dritte schlesische oder siebenjährige Krieg. 1756— 1763. Maria Theresia konnte das schöne Schlesien nicht vergessen, und sie schloß abermals im Geheimen ein Bündnis mit Frankreich, Sachsen, Rußland und Schweden. Diese fünf Mächt« beabsichtigten, Friedrich wieder zum Markgrafen von Brandenburg zu erniedrigen und feine übrigen Länder unter sich zu verteilen. Im Jahre 1757 wollte man über Preußen herfallen.

7. Geschichtsbilder für evangelische Volksschulen - S. 86

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
wortete: „Ich werde mit der ganzen Armee kommen." Napoleon griff die Engländer bei Belle Alliance an. Sie standen wie Mauern und kämpften mit Todesverachtung. Aber ihre Reihen wurden immer dünner, und Wellington rief aus: „Ich wollte, es wäre Abend oder die Preußen kämen!" Da ertönte plötzlich ein furchtbarer Kanonendonner., Es waren die braven Preußen, die wegen der schlechten Wege nicht früher hatten eintreffen können. Blücher selbst führte sie, trotz der heftigen Schmerzen, die er infolge des Sturzes erleiden mußte. In kurzer Zeit war der Sieg errungen. Friede. Bald darauf zogen die Verbündeten zum zweitenmale in Paris ein. Frankreich mußte 700 Millionen Frs. Kriegskosten bezahlen und alle geraubten Kunstschätze herausgeben. Napoleon wurde auf die Insel St. Helena im fernen Weltmeere verbannt, wo er im Jahre 1821 starb. Warum wurde Napoleon nach seiner Rückkehr von neuem der Krieg erklärt? Wie zeichneten sich Blücher und sein Heer durch Eifer und Schlagfertigkeit ohnegleichen aus? Nenne die Siege Blüchers in den Freiheitskriegen? Vergleiche die Friedensbedingungen von 1814 und 18151 44. Friedrich Wilhelm Iii. als Friedensflrrst. Verwaltung. Steuern. Nach den blutigen Kriegen suchte Friedrich Wilhelm das Wohl seines Landes durch Werke des Friedens zu fördern. Durch die Erwerbungen war eine Neuordnung des Staates notwendig geworden. Der König teilte das Land in 8 Provinzen (Welche?), diese wieder in Regierungsbezirke und Kreise und errichtete die noch heute bestehenden Kreis, und Provinzialbehörden (Welche?). Da die Kriege ungeheuere Geldsummen verschlungen hatten, wurde die strengste Sparsamkeit beobachtet und eine allmähliche Tilgung der Staatsschulden begonnen. Um eine gerechte Verteilung der Abgaben zu bewirken, führte Friedrich Wilhelm die Klassen-, Grund-, Gewerbe- und Stempelsteuer ein. (Erklärung!) Verkehrswesen. Zollverein. Durch die Einführung der Gewerbefreiheit entfaltete sich in Preußen nach und nach eine rege Fabrik- und Handelsthätigkeit. Zur Unterstützung derselben ließ der König die Chausseen auf das vierfache vermehren, Kanäle graben und auf den Hauptflüssen die Dampfschiffahrt eröffnen. Unter Friedrich Wilhelms Regie-

8. Geschichtsbilder für evangelische Volksschulen - S. 92

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
92 Nordspitze von Jütland vorgedrungen. Da bat der dänische König um Frieden und trat die Herzogtümer Schleswig-Holstein an Preußen und Östreich ab. Welches war die Veranlassung zum dänischen Kriege? Wie zeigte sich im dänischen Kriege die Zweckmäßigkeit der Heeresreorganisation ? *48. Der deutsche Krieg (1866). Veranlassung. Östreich war seit zwei Jahrhunderten neidisch auf das Emporkommen des preußischen Staates. Von jeher hatte es das Ansehen und die Macht Preußens zu schädigen gesucht. (Ausführung !) Dieses Bestreben trat auch bei der gemeinsamen Verwaltung von Schleswig-Holstein zu Tage, und es kam deswegen im Jahre 1866 zum Kriege. Fast alle übrigen deutschen Staaten stellten sich auf Östreichs Seite. Ausbruch des Krieges. Binnen drei Tagen besetzten preußische Truppen die Nachbarländer Sachsen, Hannover, Kurhessen und Nassau. Während die Hauptmacht gegen Östreich vorrückte, sandte König Wilhelm ein kleines Heer gegen die Truppen der übrigen deutschen Staaten, welche in mehreren Gefechten überwunden und nach Süddeutschland zurückgedrängt wurden. — Gemäß dem von dem Generalstabschef Grafen von Moltke entworfenen Feldzugsplan sollte das Hauptheer „getrennt marschieren, aber vereint schlagen." So rückten denn drei preußische Heere von verschiedenen Seiten in Böhmen ein und warfen die sich ihnen entgegenstellenden Östreicher überall siegreich zurück. Königgrätz. König Wilhelm verließ Berlin und begab sich nach Böhmen auf den Kriegsschauplatz, um den Oberbefehl über die Truppen zu übernehmen. In seiner Umgebung befanden sich Bismarck, Moltke und Roon. Der östreichische Feldherr Beuedek hatte seine ganze Truppenmacht in der Nähe von Königgrätz zusammengezogen. Da beschloß König Wilhelm, die Entscheidungsschlacht zu wagen. Zwei preußische Armeen standen dem Feinde bereits gegenüber, die von dem Kronprinzen befehligte Armee war noch etliche Meilen entfernt. Der König ließ seinem Sohne in der Nacht auf den 3. Juli den Befehl zugehen, sofort mit seinem Heere aufzubrechen. Früh um 8 Uhr bestieg der siebzigjährige König sein Schlachtroß und befahl den Angriff. Die

9. Lebensbilder und Charakterzüge der Hohenzollerschen Fürsten seit dem dreissigjährigen Kriege - S. 139

1882 - Gütersloh
Wilhelm I. 139 klängen, Glockengeläute, Kanonendonner und jubelndem Hoch und Hurra zog die Armee, allenthalben von Blumen beschüttet, der König an der Spitze, in Berlin ein. Im Lustgarten war ein Altar errichtet, dort wurde ein Dankgottesdienst abgehalten. Die Truppen und die Berliner Bevölkerung sangen zusammen das Lied: „Ein' feste Burg ist unser Gott", und ein Feldgeistlicher hielt eine ergreifende Rede über die Psalmworte: „Das ist vom Herrn geschehen und wunderbar vor unsern Augen." Den Schluß bildete ein Tedeum, der Segen und das Lied: „Nun danket alle Gott." So empfing das dankbare Volk seine tapferen Söhne, welche mit Gottes Hülfe in kurzer Zeit so Unglaubliches geleistet hatten. Am 11. November wurde in allen Kirchen des Landes ein Dankgottesdienst abgehalten und allerorten Friedenseichen gepflanzt. Frankreich aber gönnte Preußen seine Siege in Deutschland nicht; es fürchtete die deutsche Einheit und schrie nach Rache für Königgrätz. Der Kaiser Napoleon Iii., der dort auf dem Throne saß, und bei seinem Volke durchaus nicht beliebt war, fürchtete, daß feine Franzosen demnächst seiner überdrüssig sein und ihn absetzen würden, deshalb mußte er ihnen Beschäftigung geben, damit er ihre Gedanken von feiner Person ablenkte. Weil er nun wohl wußte, daß die Franzosen nichts lieber haben würden, als einen Krieg mit Preußen, so suchte er Mittel und Wege, einen solchen herauf zu beschwören. Das Mittel fand sich. Napoleon sandte seinen Gesandten Benedetti nach Ems, wo König Wilhelm gerade weilte, und ließ ihn schmählich beleidigen (8). Das deutsche Volk aber hielt sich in der Beleidigung des Heldenkönigs tödlich mit beleidigt und als er rief: „Zu den Waffen; das Vaterland ist in Gefahr!" da griff Alldeutschland zum Schwerte, (9) und schrieb mit Stahl und Eisen die Antwort auf die vielgesungene Frage: „Was ist des Deutschen Vaterland?" Was Frankreich verhindern wollte, das hatte es jetzt herbeigeführt: die deutsche Einigkeit. Wie wenig Frankreich das deutsche Volk und den deutschen Geist kannte, zeigte es in seiner thörichten

10. Lebensbilder und Charakterzüge der Hohenzollerschen Fürsten seit dem dreissigjährigen Kriege - S. 140

1882 - Gütersloh
140 Wilhelm 1 Hoffnung, daß die Fürsten und Völker Süddeutschlands Preußen im Stiche laffen und eine Demütigung desselben gern sehen würden. Unaufgefordert leisteten alle Fürsten des Südens dem Könige Wilhelm Heeresfolge. Als 73jähriger Greis bestieg König Wilhelm wieder das Schlachtroß und zog an der Spitze vieler hunderttausend Streiter, als echter deutscher Herzog, in den Kampf, und führte sie zu Thaten, die in der Geschichte nicht ihres gleiches finden.*) In Versailles, einem der Deutschland feindseligsten Orte, wurde König Wilhelm inmitten seines Heeres, einmütig von Fürsten und Volk auf den Schild erhoben und zum deutschen Kaiser erwählt (10). Als König von Preußen war er in den Kampf gezogen, und als Kaiser von Deutschland kehrte er in die Heimat zurück. Frankreich aber, das so leichtsinnig den Krieg vom Zaune gebrochen, hatte seinen Kaiser verloren, es mußte Elsaß, Deutsch-Lothringen und Metz an Deutschland abtreten und außerdem 5 Milliarden Franken Kriegskosten bezahlen. Das sind in wenigen Zügen die Kriegsthaten unsers Kaisers Wilhelm. Das deutsche Volk hat er geeint und stark und mächtig gemacht, sodaß es hochgeachtet dasteht im Völkerrate. Mit Ehrfurcht, Liebe und Dankbarkeit blickt jeder Deutsche zu ihm auf und mit ungeteilter Bewunderung sind die Blicke aller Völker der Erde auf ihn gerichtet. So herrscht Kaiser Wilhelm, „umstrahlt von seines Ruhmes Glanz" über die deutschen Gauen. Die namenlosen Erfolge, welche nach Gottes Willen seinen Waffen zuteil wurden, haben ihn jedoch nicht stolz und hochmütig gemacht. Gott hat er stets zuerst die Ehre gegeben; dem göttlichen Schutze hat er sich und die Seinen stets zuerst empfohlen und so seine Demut stets herrlich an den Tag gelegt. Seinen Soldaten aber, die so kühn und tapfer auf seinen Befehl die unglaublichsten Erfolge erreichten, ist er ein dankbarer, leutseliger Führer, mehr ein Vater als ein *) Weiteres über den Franzosenkrieg siehe: Kronprinz Friedrich Wilhelm.
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