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1. Grundstufe der Weltgeschichte für Volksschüler - S. 41

1873 - Kempten : Dannheimer
nahm Ludwig hinterlistig Straurg, 1693 reizte er die Trken zu einem Einfall nach Ungarn und Ostreich, wobei Wien in Bedrngni kam (Graf v. Stahremberg, Sobiesky von Polen). 1638 lie er die Rheinpfalz verheeren, Speier, Worms, Heidelberg und viele Drfer wurden geplndert und zerft t und seine Generale Montclar, Lonvois. Melac unternahmen einen Vtaubzu^ bis nach Schwaben. Der deutsche Kaiser Leopold i entwickelte keine Kraft zum Schuze des Reiches. Das Edirt von Nantes, welches den Hugenotten Glaubensfreiheit sicherte, hob Ludwig 1685 aus und verfolgte grausam seine Protestant scheu Unterthanen. Sein Land verarmte vollends im spanischen Erbfolge- 1^011714 itnd als er 1715 starb, drckte Frankreich eine riesige Schuldenlast, das Volk seufzte unter harten Steuern, der Wohlstand des Landes war untergraben und Noth und Unzufriedenheit herrschte int Volk. Der franzsische König Ludwig Xiv hatte voller Tcke gegen Deutschland den trkischen Sultan Mntzamed Iv zu e.nem Einbruch nach Ungarn anfgehezt. Ein gewaltiges Heer unter dem Grovezier Kara Mustapha wlzte sich o; Wien und schlo es ein. Der Kaiser Leopold I und sein Hof war nach Linz geflohen. Die Trken mor-beten und plnderten, wohin sie kamen. Vom Donner ihrer Geschze zitterte der Erdboden. Aber der Graf Rdiger von Stahrenberg, un-terstzt von dett Brgern und Studenten, vertheidigte muthig die Stadt, 1 om 14 Juli bis 12 September. Mit schwerer Besorgni sahen die Belagerten dem nchsten Sturm entgegen. Da erschien die Htife. Die Trken mnsztm weichen; König Johann Sobiesky von Polen, Kurfürst Johann Gcorg ]]] vou Sachsen, der Fürst von Waldeck erfochten e nen Herrlichen Sieg. Die Bmte war unermelich Noch lauge dauerte der Krieg gegen die Tr en. Der Friede von Carlowiz 1699 brachte nur kurze Ruhe. Erst als Prinz Eugen von Savoyen die Schlachten bei Peterworbem 1716 und bei Belgrad 1717 gewonnen hafte, baten die Trken um Frieden. Bon da an sank.die Macht der Pforte. In bert Kriegen, welche die deutschen Kaiser Leopold 1, Joseph ' und Karl Vi gegen die Trken und gegen Ludwig Xiv zu führen hatte, glnzt als Helb der Prinz Eugen von Savoyen, genannt der edle Ritter. Als die Trken 1683 vor Wien zurckgeschlagen waren, wthete der Kampf noch viele Jahre fort. Dem Talent und der Energie Eugens erbanft man die Besiegung und Schwch-uw dieser Femde der Christenheit. Im Jahre 1697 erfocht Eugen

2. Grundstufe der Weltgeschichte für Volksschüler - S. 42

1873 - Kempten : Dannheimer
42 / den berhmten Sieg bei Zentha. Im spanischen Erbfolgekriege 1701 bis 1714 sammelte sich Eugen neue Lorbeeren, besonders durch die Schlacht bei Hchstdt an bcr Donau 1704 und bei Turin in Italien 1706, wo bi? preuische Infanterie unter b m Fürsten Leopolb von Dessau den Au f;Hag gab. Im Jahre 1716 schlug er die Trken abermals bei Peterwarbein vollstnbig und 1717 eroberte er die starke Fcstuug Belgrab, beren Einnahme das Volk h.mte noch besingt. Eugen starb, von Hohen itnb Niebern verehrt, 1736. Einen der schdlichsten Kriege begann Ludwig Xiv im Jahre 1687. Nachbcrn ei; schon 1681 mitten im Fr leben Stra lmrg und embere Reichsstbte im Elsas; berfallen und von feilen Verrthern urterstzt besezt hatte, sanbte er seine Raubheere an den Oberrhein. Speier. Worms, Oppenheim, Mannheim, Hcibelberg und sein prch-t ges Schlo giencen grttnthcils im Feuer auf. Die Einwohner wrben beraubt, mihcinbclt, verjagt und oem Hungertobe Preisgegeben, K instwerkt' zerstrt und selbst die Knigsgrber in Spcier umwhlt. Die franzsischen Solbatcn und Offiziere hausten berall wie rohe, bermtige Barbaren. Die Generale Montelar und Melac brangen 1688 bis Stutt >art, Elingen, Gppingen und Schornborf vor. Die leztere Stadt wrbe durch den Muth der Weiber und bcr Brgermeisterin Knkelin vor der Eroberung und Braubschaz, ng bewahrt. In bcn nachfolgenben Kriegsjahren glckte es den Deutschen nicht, den Mcibbrcnnern ihre Beute wieder abzunehmen und ihnen eine wohlverdiente Zchtigung zu ertheilen. Der Friede zu Ryswick in Hol land gab dem schwachen deutschen Reiche 1^97 eine kurze Ruhe. Ludwig gelstete nach einem greren Erwerbe (Spanien). Eines der grten und mchtigsten Reiche der Gegenwart bildet Rußland. Der Zar Peter d. Gr., 16821725, suchte seinen Staat aus der Barbarei empor zu heben. Er unternahm Reisen ins Ausland, berief gebildete Fremde, gestaltete das Heerwesen um und f: berte Schifffahrt, Handel, Gewerbe und Ackerlaa. Mit dem berhmten Schwebenknig Carl Xll fhrte er lange Krieg und entri ihm die schne i Provinzen an der Ostsee (Esthlanb, Livlanb, Inger-mannlanb). Im Jahre 1709 verlor Carl die Schlacht bei Poltawa in Subrulanb, worauf er zu bcn Trken floh. So groe Regen tentugenben Peter auch hatte, so bleiben boch die Niebermezclung der Strelizen und die strenge Behanblung seines Sohnes Alc^ei Flecken in feinem Ruhme. Durch ihn gewann Rußland eine hohe Stellung

3. Grundstufe der Weltgeschichte für Volksschüler - S. 45

1873 - Kempten : Dannheimer
15 d'e englischen Minister veranlate, ihnen Steuern aufzulegen (Stempeltaxe, .Zollerhhung), so entstand groe Unzufriedenheit. Die Stadt Boston gab durch den Theesturm im Dezember 1772 das Zeichen zum Ausbruch. berall waffnete man sich, 1775 kam e zum ersten Gefecht bei Lxington. England schickte ein ansehnliches Heer. W.^s-hington, Franklin, Putnam leiteten den Freiheitskampfs (auch En-rover (Lafayette, Kosciusko, Steuden) kamen zu Hilfe. Am 4 Juli 1776 sprachen die Kolonien, damals 13, ihre Unabhngigkeit aus. Frankreich schlo einen Bund mit dem neuen Freistaat; Spanien und Holland traten gegen Englard auf (Belagerung von Gibraltar 1782). Mit wechselndem Glck wurde ge'mpft. Im Frieden zu Paris und Versailles 1784 anerkannte England den Fhstaat Dieser vereinigte sich fester durch die Unionsregierung 1787, Washington wurde der erste Prsident und blieb es bis 1797. Die Union wuchs mit jedem Jahrzehnt an Gebiet und Bevlkerung; jezt hat sie 170000 Q-M., 38,5 Tiill. Einwohner in 37 Staaten und mehreren Territorien (Gebieten). ----------------- Ins Jahr 1789 fllt der Ausbruch der franzsischen Revolution. Eine ungeheure Schuldenlast des Staates, lasterhafte Ausschweifung und Willkrdcrrschaft frherer Könige und des Hofes, ungei hrliche Vorrechte des Adels und der Geistl chkeit und ein maloser Druck des Volkes fhrten dazu. Die einberufenen Reichsstnde sollten helfen. Nach Erstrmung der Bastille geschahen Greuel ohne Zahl im ganzen Lande. Die Nationalversammlung gab eine neue Konstitution oder Verfassung und sprach die Gleichheit aller Brger vor dem Gesez aus. Der brave, unschuldige, doch schwache König Ludwig Xx i wurde den 21 Januar 1793, seine Gemahlin Antoi-nette im folgenden Oktober durch die Guillotine enthauptet und Frankreich zur Republik erklrt. Die Jakobiner bten jezt ein^ Schreckens-Herrschaft aus; tglich wurden hunderte aufs Blutgerste geschleppt. Die Greuelscemn erreichten ihren Gipfel unter Danton, Marat, Ro-besj-ierre. Erst 1795 legann eine ruhigere Zeit; doch dauerten die Kriege fort bis nach Napoleons 1 Sturz 1815. Napoleon Bon aparte war geboren zu A j a c c i o auf der Insel Korsika, den 15 August 1769. Er wurde Obergeneral in Italien 1796, wo siegreiche Schlachten ihn berhmt machten ; unglcklich dagegen lief sein Feldzug nach gypten und Syrien ab (Alu-fir, Jaffa), 1798. Er verlie seine Armee und wurde Konsul 1800, und besiegte anfs neue sterreich (Marengo) und das deutsche Reich

4. Grundstufe der Weltgeschichte für Volksschüler - S. 48

1873 - Kempten : Dannheimer
48 von Berlichingen, Wilhelm Meisters Lehrjahre. Sonst glnzen als literarische Sterne: Lessing, K topfte ck, Herder, Kant der Philosoph. Jean Paul Richter, Pestalozzi, Zschokke, Uhland u. a. Die Witterung des Scrnmers 1816 war fr das Wachsthuni und Reifen der Feldfrchte hchst ungnstig. Das Getreide blieb infolge der Nsse und Klte kern- nu" mehlarm und h;.ttc wenig nhrende Kraft; das Futter war so gering, da das Vieh magerund hufig krank wurde. Die Kartoffeln gediehen nicht, die Trauben wurden nicht reif. So stiegen die Preise der Lebensmittel zu einer zuvor unbekannten Hhe. Der Scheffel Dinkel kostete 40, Kernen 90, Gerste 66 fl. Eiu ychtpfndiger Brotlaib galt 2 fl. 16 kr., ein Sim Kartoffeln 4 fl., ein Ei 3 kr. Die Armen aen Brot aus Meie, mit Sgmehl und Mhlstaub vermisch!; sogar Gras, Klee, Wurzeln wurden gekocht. Viele Lei-te wandelten bla und abgemagert umher und manche raffte der Hungertod langsam hinweg. Das aus fernen Lndern herbeigeschaffte Getreide reichte nicht zu. Glcklicher Weise fiel die Ernte 1817 sehr gut und reichlich aus und half dem schrecklichen Mangel ab. Auch 1770 und 1847 waren Theurungejahre. Auf Ludwig Xyili (Bonronen) erbte die franzsische Krone 1824 j sein Bruder Karl X, der infolge einer neuen Revolution 1830 fliehen mute. Ter Herzog von Orleans, Louis Philipp, wurde König. -Bei- 1 gien ri sich zu gleicher Zeit con Holland los, Polen erhob sich vergeblich gegen Rußland. In Italien entstanden heftige Unruhen. Grie- j chenland dagegen, wo seit 1822 gegen die trkische Herrschaft blutig gekmpft worben war (Missoloughi, Seeschlacht bei Navarin 1827) wurde ! von den europischen Gromchten zu einem Knigreiche gestaltet (Otto, ; Georgias). Anno 1848 brach in Frankreich abermals eine Revolution aus. Der Prsident der Repnblick, Louis Napoleon, machte sich 1852 zum Kaiser. Seme Kriege in der tili mm (Sebastopol 1855), in Jt licn 1859 (Magenta, Solserino), in Mexiko 1862 vermehrten nur Die Staatsschulden. Die Deutschen muten gegen die Dnen (Dppler Schanzen) zu Felde ziehen und befreiten Schleswig-Holstein von ihrem Druck 1864. Zwei Jahre spter brach ein Kampf zwischen Preußen und sterreich aus (Kniggrz, Prager Friede) und leztercs trat aus | dem deutschen Bunde. Frwahr, eine bewegte Zeit! a) Die Franzosen trachteten seit Jahren nach der Rhein grenze, 1

5. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 66

1826 - Kempten : Dannheimer
Ansehen in der öffentlichen Meinung zu schwächen! Ero- berer werden in ihrem Zeitalter fast immer bewundert, ihre ungerechtesten Ansprüche finden Rechtfertiger; denn die Well läuft aus Schrecken dem Sieger, wie tolle Pferde, dem Heuer zu. Frg. 53) Welche Streitigkeiten erhoben sich zwischen Franken und Bojoaren an ^der Gränze Italiens? A n t w. R o b e r t, der fränkische Statthalter in Trient, wollte die unmittelbare Verbindung der Longobarden mir den Bojoaren anfheben und suchte demnach, vermuthbar auf König Carls geheimen Befehl, jenen Gebietstheil mit den darin liegenden festen Plätzen für Franken in Besitz zu bekommen, welcher unter Grimoald von Bo- joarten abgerissen, dem Herzog Tassilo aber bei seiner Vermahlung mit Luitberga zurückgegeben wurde. — Tassilo widersetzte sich der von Robert verlangten Abtretung, der fränkische Statthalter versuchte die Stadt Botzen durch Waffengewalt zu nehmen, wurde aber, statt zu siegen, (784) vom baierischen Gränzqrafen in ei- nem Gefechte erschlagen. — Carl befand sich damals im Kriege gegen die Sachsen, und nahm von dem ganze« Vorfall Umgang. Frg. 54) Wann beendigte König Carl seinen langjährigen Kampf mit den Völkern Sachsens? Änlw. Schon in de» Jahren 773 und 774 erstürmte Carl die Ehresburg der Sachsen, und zertrümmerte ihre heilige Irmensäule, dadurch war indessen dies kräftige Volk noch keineswegs bezwungen. Mit jedem Jahre er- neuerten sich an den Gränzen die Feindseligkeiten wieder. Mit neuer Stärke sammelte sich im Jahre 785 die ganze sächsische Ration, von Dänemarks Gränze bis zur thürin- gischen Saale stellten Winekind und Albion, die berühmtesten Helden dieser Zeit, ein wohlgcrüstetes Kriegs- Heer auf, um die alte Freiheit und Unabhängigkeit zu ret- ten. Drei Jahre (von 785 bis 786) dauerte der hart- näckige Kampf, der blutigste und gefahrvollste, den Carl je bestand. Im letzten Jahre erst krönte ein entschei- dungsvoller Sieg die ausdauernde Tapferkeit der Fran- ken; die sächsischen Heeröführer unterwarfen sich, und

6. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 266

1826 - Kempten : Dannheimer
L66 o Ein neues Königreich We ftp ha len ward ans den abgetretenen preußischen Provinzen/ aus Hessen-Kassel und Braunschweig gebildet. Baiern vergrößerte sich, zur bessern Erhaltung Preußens, in diesem Kampfe nicht um ein Dorf; seine Politik war Voraus, sicht; denn Preußens Schwächung bleibt Bai- erns Selbständigkeit immer nacht heilig. — Bayreuth erwarb es erst 1810 gegen große Opfer. Frg. 18g) Was veranlaßte Oesterreich zu einem neuen Kriegszuge gegen Frankreich; — wie war die Lage des letztern Staats; —■ welche Mittel wählte das Wiener Kabinet für die Ermunterung zum Kampfe; — wann kündete Oe- sterreich die Eröffnung des großen, blutigen Strei- tes an; —* mit welchen gegenseitigen Vortheilen und Nachtheilen wurde er geführt; — wann und wo erfolgte der Friedensschluß; —- wie bekämpfte Baiern den Aufruhr der Tyroler; — wel- ches Derhängniß traf den Andreas Hofer? Antw. Frankreich trachtete sein Riesenwerk der Uebermachr in Europa immer unbestreitbarer zu befestigen, und durch das angenommene Continental- System die Industrie der Völker zu beleben^ Beweg, gründe genug für England, den Seekrieg kräftig fort, zusetzen, und für Oesterreich einen neuen Landkrieg zu eröffnen. Frankreich wünschte jetzt Ruhe wegen Spa. nien, sie durfte ihm aber von beiden Machten nicht ge. gönnt werden. — Der unerwartete Widerstand, den Ra. poleon in Spanien fand, erfüllte seine Feinde mit Jubel. Die spanische Nation, in den Jahren 1821 bis 1823 von allen großen europäischen Kabineten mit Aus. nähme Englands, geächtet, wurde 1808 allen Völkern als Muster des Heldenmuths angepriesen. Oesterreich glaubte die französische Macht sei in Spanien vernich. tct. — Mit ungeheuerer Anstrengung rüstete es sich zur Erneuerung des Kampfes, und gegen Napoleons Der- muthen rückte es rasch ins Feld; nicht für sich, wie

7. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 240

1826 - Kempten : Dannheimer
240 o für liquidirte Kriegskosten von Ferdinand u. erhalten hatte. Die verwittwele Churfürstinn übertrug aber ihrem Sohne, dem regierenden Churfürsten von Sachsen, ihre Ansprüche. — Mecklenburg endlich machte Ansprü- che auf die Landgrafschaft Leuchtenberg wegen einer von K. Maximilian l. (1502) erhaltenen Anwartschaft, obgleich diese Landgrafschaft, bei dem Erlöschen des Hau- fcs, das sie besaß, 1646 an Baicrn gefallen, und selbst im Badner Frieden (1714) wieder an den Churfürsten von Baiern zurückgekommen war. — Da die zwischen Den Höfen Wien und Berlin über die baierischcn Länder eingeleiteten Unterhandlungen ohne Erfolg blie- den, so begann am 3. Juli 1778 der baierische Erb- folgekrieg, mit dem Einmärsche zweier preußischen Heere von Glatz und von der Lausitz aus in Böhmen. Der Kaiser stand in einem festverschanzten Lager hinter der Elbe bei Jaromitz, Maria Theresia wünschte den Frieden. Die Kriegöscenen beschränkten sich blos auf eine Demonstration Wurmsers gegen Glatz, und Möllendorfs gegen Laudon. Sachsen war mit Preu- ßen alliirt. Frankreich blieb bei dem Kriege für Oesterreich uuthätig; aber Katharina U., Ruß- lands stolze Kaiserinn, erklärte, daß sie ihren Alliirren, den König von Preußen, mit 60,000 Mann unterstützen würde, wenn der Friede nicht zu Stande käme. Dies führte, nach einem Kriege ohne Schlacht, zum Frieden von Teschen (13. Mai 1779), der un- ter rußischer und französischer Vermittelung abgeschlossen wurde. — In diesem Frieden wurden die pfalzbaie- rischen Hau6verträge von den Jahren 1766, 1771 und 1774 dem ganzen pfälzischen Hause garan. tirt, die Wiener Convention vom 3. Jäner 1778 auf- gehoben, und Carl Theodor gelangte zum Besitze von Baiern und der böhmischen Lehen in der obern Pfalz, doch das Jnnviertel mitbraunau mußte Baiern als Opfer an Oesterreich abtreren. Der Churfürst von Sachsen erhielt für die Allodialherrschast sechs Millionen Gulden von Pfalzbaiern und die Rechte, welche die Krone Böhmen auf die fchönburgk- sehen Herrschaften in Anspruch genommen, in diesem Frie-

8. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 279

1826 - Kempten : Dannheimer
279 ropas auf deutschem und französischem Boden; —* wie und wo erfolgte der Friedenöschluß? Antw. Die ernstlichen Verhandlungen zwischen dem Kabinet von St. Petersburg und dem französischen Hof, wegen gewaltsamer Vereinigung des Herzogthums Ol- denburg mit Frankreich; die von Napoleon an Ruß- land verlangte Schließung aller Häfen gegen englische Schiffe, und die von Rußland dagegen gestellte Forde- rung, daß der preußische Staat und seine Festungen von französischen Truppen gänzlich geräumt werden sollen, veranlagte den furchtbaren Kriegszug aller Streitvölker des Südens von Europa gegen Norden. Gezwungen durch Frankreichs militärische Allgewalt gab Baiern sein Bundes Contingent mit 30,oöo Mann, nicht ohne empfindliche Erklärung der Unannehmlichkeit, für ein ganz fremdes, auswärtiges Interesse und für Napoleon- Persönlichkeit, sich anstrengen zu müßen. — Noch einmal erschollen zu Dresden im Mai 1812 um Napoleon- goldnen Herrscher. Stuhl die Huldigungen des südlichen Europas, selbst Oesterreichs Kaiser und Preußens König erhöhten hier den Glanz des durch seine bewaffneten Völker- schaaren furchtbaren Imperators; doch traue niemand dem tückischen Geschick.' es bekränzte hier noch das Haupt des Günstlings in dem Augenblick, wo es schon das gezuckte Opferbetl schwang! — Am 24. und 25. Juni 1812 setzte eine unübersehbare Heersäule von 500,000 muthvolleu kräftigen Kriegern gegen Rußland über den Riemen; Napoleons ganze Macht war in Thätig- keit, 20,000 Preußen, und 50,000 Oesterreicher unter Schwarzenberg, schlossen sich an Frankreichs sieggewohnte Adler an. Die Mehrzahl der Baiern nahm, unter heftigen Gefechten, feste Stellung gegen Wittgenstein bei Polozk an der Düna, sie sollten sich in Ver- bindung mit andern Korps den Weg nach Riga und Petersburg öffnen; fühlten sich aber im August schon so erschöpft, daß sie erneuerte Angriffe nicht mehr wagten. General Deroy, der alte tapfere Krieger, fiel, mit dem Degen in der Faust, durch Feindes Kugeln! — Napoleon und Davoust, Prinz Eugen und Mü- rar drangen mit der Hauptmacht gegen Moskau vor.

9. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 246

1826 - Kempten : Dannheimer
246 o gelegenen Lander abschließen, in welchem er, außer den Narnrallieferungen, 10 Will. Livres zu zahlen ver- sprach. Doch bald nöthigke Io urdan 6 Niederlage (Sep- tember) Moreau zum ehrenvollen Rückzug durch Schwa- den nach dem Rhein. Nun wußte die Raubgier der republikanischen Truppen alles auözuwittern, was auch am verborgensten vergraben lag. Die wiedervorrückenden Oesterreicher/ und vorzüglich die Condeer plünderten noch vollends auö, wag der abziehende Feind iu Wohnun- gen lind Ortschaften übrig ließ. Kaiserliche Befehlsha- der schalteten auf baierischem Boden, wie auf erober. tem Gebiet- selbst die junge Mannschaft schleppte mau mit Gewalt zur kaiserlichen Fahne. Sah man jetzt auch keine Feinde mehr in Baiern/ die verwüstenden Durch- züge fremder Äriegsvöiter endetei» darum me. Durch den Einfall der Franzosen, wie durch Verpflegung der kaiserlichen Heere war Baiern in wenigen Monaten um 30 Millionen verarmt! —- Während am Rhein der Krieg gegen die französische Republik fortwüthere, vernichtete Napoleon Bonaparte, der Glücklichste unter den Feldherrn des neuen gallischen Freistaats, dessen militari« fches Genie eine neue Kriegskunst erschuf, in einer lan- gen Kette von Schlachten, in Italien und in den Alpen Tyrolg, alle wider ihn gesandten Heere des Kaisers, und schritt erobernd durch Friaul, Krain und Körnchen. Schon zitterte Wien vor der Nähe des Siegreichen. Da verlangte und empfing Kaiser Franz ll. Waffen, stillstand. Zu Leoben in Steyermark wurden die Haupt« grundsatze eines Friedens zwischen Oesterreich und Frankreich festgesetzt; und zu Campo Form io, nach langen Verhandlungen, die Verhältnisse beider Mächte (i7. O c t. 1797) besiegelt. *) — Für alle schweren Opfer, die Baiern seit 1793, zum Vortheile Oester- reichs, in diesem Kriege brachte, sprach der Wiener *) Erinnerungen aus dem Leben Eugens, Hev» zogs von Leuchtenberg, nach authentischen Quellen, von Heinrich Seel. Sulzbach bei I. E. v. Seidel. 1826. — E u ro p. An na le n von P o sse lt. 1799. Heft V. Seite 161.

10. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 284

1826 - Kempten : Dannheimer
284 i. März 4815 gelandet habe» — Dieser politische Blitz schlug in hie Thurmspttze der europäischen Diplomatie ein, die gemeinsame Gefahr vereinigte schneit die unzu- friedenen Gemüther. Vom 13. bis 25. März wurden nun die Unterhandlungen durch gegenseitige Nachgiebig, keil geschloffen. Rußland erhielt Polen; Oesterreich Ostgallizieu, die Oberherrschaft über Italien und den Besitz fast alter alten Erbstaaten; Preußen Posen und mehr als die Hälfte von Sachse»/ nebst einem-'Theit des Niederrhems; das neue Königreich dek^Nieder- lande wurde als ein starkes Bollwerk gegen Frankreich errichtet; Genua, obgleich dem Prinzen Eugen zuge- dacht, siel an Sardinien; auch der Papst wurde befriediget, und die Deutschen beruhigte man eilig zum Schluffe noch durch die Errichtung einer Bun- desacre. — Mit thätigster Anstrengung ward der neue Feldzug eröffnet. Die Bourbone im Besitz der französi. scheu Heeresmacht stohen verwirrt aus Paris, Napo. leon öffnete sich, unter Jubelruf alles Volkes in Frank- reich frei Len Weg in die Tuillerien, und die Truppen, die man gegen ihn ausziehen ließ, verherrlichten am 20. März seinen Triumpheinzug in der Hauptstadt des wie- Lergebornen französischen Kaiserreichs. In einem Augen- blick ward dir alte kaiserliche Negierung wieder berge- stellt, und den Hauptmächten dies Ereigniß durch das auswärtige Ministerium angekündigt. Am 1. Iunius 4815 wurde Napoleon vom Volke Frankreichs aufs neue als Kaiser anerkannt und begrüßt; er sam- melte dann am 14. Juni bei Beau mont rasch eine furchtbare Streitmacht. Mit bewunderungswürdiger Schnelligkeit eilten aber auch dir Heere der Verbündeten Frankreichs Grenzen zu. Napoleon eröffnete am 15. und 16. Iunius seinen Angriff gegen die Preußen, hei Thuin, Lobes und Fleurus an der Sambre; Blücher wurde geschlagen; um nun den Weg von Dalerloo-uach Brüssel zu gewinnen, wendete sich Napoleon gegen Wellington, doch der englische Held leistete am 18. Iunius einen unerschütterlich festen Widerstand, und besiegte dadurch die ungestümme Lebhaft tigkeik Napoleons, der dir Schlacht von Waterloo
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