Europa.
63
norwegische Meer, zwischen England, Deutsche
land und Dänemark die Nordsee, zwischen Frank-
reich und England, wo es eine Meerenge bildet,
der Kanal. Das Kategat, ein Meerbusen, zwi-
schen Dänemark und Schweden, hängt mit der Nord-
see und durch die drey Meerengen, der Sund,
den großen und kleinen Belt, von denen der
erste die östliche, der letzte die westliche Meerenge
ist, mit der Ostsee zusammen. In dieser habt ihr
euch drey Meerbusen, den rigaer, finnischen
und bothnischen zu merken. Außerdem muß ich
euch noch sagen, daß das große Meer zwischen Frank-
reich und Spanien das aqu iranische Meer, und
das Meer zwischen Großbrittanien und Irland die
irländische See heißt. Die Jnftln zwischen Groß-
brittanien und Island heißen Faröerinseln.
3) Das Eismeer dringt nur in Rußland
tiefer in das Land ein. Der Meerbusen, den es hier
bildet, heißt das weiße Meer.
Europa hat viele hohe Gebirge. Das höchste
Land darin ist die Schweiz, in der man nicht
eine Ebene findet. Die Alpen durchziehn das
Land nach allen Richtungen und sind der Mittel-
punkt der europäischen Gebirge. Mehre einzelne
Berge darin, wie der weiße Berg (mont bianc,
der höchste in Europa) erreichen eine Höhe von mehr
als 14,000 Fuß. Die Spitzen dieser Berge sind
das ganze Jahr lang mit Schnee und Eis bedeckt;
in den Thalern aber ist es warm, und in der Mitte
der Berge findet der Hirt die besten Weideplätze.
Diese Alpen gehn in Westen fort bis an die Grenze
von Frankreich ; dann ziehn sie sich an der Küste
nach Osten hin, unter dem Namen der See alpen,
und dann wieder südlich unter dem Namen der
Apenninen durch ganz Italien. Im Westen
hangen mit den Alpen die Sevennen zusammen,
welche das südliche Frankreich durchziehn und die
Alpen mit den Pyrenäen, dem Grenzgebirge zwi-
schen Frankreich und Spanien, verbinden. Von den
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
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Extrahierte Ortsnamen: Europa England Nordsee Frank- England Schweden Frank- Spanien Irland Island Europa Europa Frankreich Italien Frankreich Frankreich Spanien
Europa.
79
findet man am häufigsten in Ungarn, Silber in
Deutschland auf dem Harze und in dem Erzgebirge.
Kupfer am meisten und feinsten in Schweden mib
Norwegen, Eisen in Norwegen, Rußland, Deutsch-
land, Polen und Frankreich, am besten in Schwe-
den, Zinn in Böhmen und Deutschland, am besten
in England, Bley in England und Deutschland,
Quecksilber endlich in Spanien, in den tyroler
Alpen und in Böhmen.
iz. Steine finden sich überall und meist auch
dieselben Arten; ich brauche daher nur wenige be-
sonders zu nennen. Zu diesen gehört der Flinten-
stein. Ihr habt gewiß schon mehre gesehn und
vielleicht ist euch schon aufgefallen, daß sie alle die-
selbe Form haben. Sie kommen von einem sehr
harten Feuersteine, den man nur in Frankreich und
im südlichen Deutschlande (Tyrol) findet. Sie
werden mit eisernen Werkzeugen zerschlagen und zu-
vor so weit naß gemacht, als sie abspringen sollen.
Daher eben ihre regelmäßige Gestalt.
14. Unter den übrigen Mineralien sind für uns
vor allen noch folgende wichtig: Die Steinkohle
und der Torf, das Salz und der Schwefel.
Steinkohlen finden sich in vielen Ländern, nir-
gends aber in so großer Menge und von solcher
Güte, als in England, wo das vorzüglichste Stein-
kohlen-Bergwerk theils sehr tief ist, theils übereine
halbe Meile weit unter dem Meere hingeht, so
daß Schiffe darüber hinseglen. 30,000 Menschen
arbeiten allein in diesem Bergwerke Und allein in
London, der Hauptstadt von England, werdeü
jährlich 24 Millionen Scheffel von diesen Kohlen ver-
braucht. Auch der Torf wird jetzt mehr aufgesucht
und in den meisten Ländern gefunden. Holland hat
davon am meisten. Salz findet sich in großer Menge
in Deutschland, Frankreich und Gallizien. Bald fin-
det man es schon als festen Körper in den Bergen
und dann heißt es Steinsalz; bald wird es aus
salzigem Wasser gekocht. Die Oerter, an welchen
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Extrahierte Ortsnamen: Europa Ungarn Deutschland Schweden Norwegen Norwegen Frankreich Schwe- Deutschland England England Deutschland Spanien Frankreich England London England Holland Deutschland Frankreich Gallizien
94
Vierter Abschnitt.
dann weiter nach Sizilien, wo er starb. Seine ge-
treuen Gothen begruben ihn hier und gingen sodann
unter ihrem Könige Adolf nach Afrika und von
da nach Spanien, wo Adolf das mächtige west-
gothische Reich stiftete.— Die Römer, um sich
selbst zu schützen, ließen nun ihre Truppen aus Eng-
land und Frankreich nach Italien kommen. Jene
Lander konnten sich jetzt gar nicht vertheidigen. —
Die alten Einwohner Englands wurden von ihren
Nachbaren, den Schotten, angegriffen und riefen
gegen sie die Angeln und Sachsen aus Deutsch-
land zu Hülfe. Diese schlugen den Feind, behiel-
ten dann aber das Land für sich, dem sie den Na-
men gaben (England oder Angelland). In Frank-
reich dagegen drangen die Burgunder ein, die
früher an der Weichsel wohnten und sich nun an
dem Rhone neue Wohnsitze eroberten. Dieß war
vor 450 Jahren geschehen. Jetzt sielen auch die
Hunnen in das römische Reich ein. Wo sie durch-
zogen wurden Städte und Dörfer verbrannt; aber
eben dieß vereinigte Römer und Deutsche wider sie.
Ihr König Attila, einer der grausamsten Fürsten,
von denen die Geschichte erzählt, dem ein Men-
schenleben nichts galt, wurde in Frankreich geschla-
gen und starb bald darauf, und nun zogen sich die
Hunnen wieder nach Osten zurück.
Die Römer hatten fast alle ihre Kriege in der
Letzten Zeit mit deutschen Truppen geführt, und die-
sen konnten sie den versprochenen Sold nicht geben.
Die Truppen, welche sie schützen sollten, drangen
deßhalb auf Rom ein und eroberten es, unter ihrem
Anführer Odoaker im Jahre 476, und hiermit
endete die römische Herrschaft in Italien, nachdem
sie über zwölf hundert Jahre bestanden hatte. Ein
anderes römisches Reich , das in Griechenland seit
Lheodosius dem Großen <395) für sich be-
stand und von dem Abendlande getrennt war, dauerte
noch fast lausend Jahre langer. Die Hauptstadt
dieses griechischen Kaiserthums war Konstantin0-
p el an der Meerenge gleiches Namens. —
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Extrahierte Personennamen: Adolf Adolf Adolf Attila
Extrahierte Ortsnamen: Sizilien Afrika Spanien Frankreich Italien Englands Sachsen Deutsch- England Frank- Frankreich Rom Italien Griechenland
Die einzelnen europäischen Staaten.
i?5
Rückzüge bewogen wurden. Nun aber siel um die-
selbe Zeit Colberg in ihre Hände, das drey Mal
jeden Angriff rühmlich abgewehrt hatte.
In dem nächsten Jahre 1761 geschah wenig
Bedeutendes, um so mehr aber in dem folgenden.
Die Kaiserinn Elisabeth von Rußland starb und ihr
Nachfolger Peter Iii. schloß mit Preußen einen
Frieden, dem Schweden beytrat. Die Russen foch-
ten nun für die Preußen, doch nur kurze Zeit, da
noch 1762 Ccuharina l|. ihren Gemahl folgte und
ihre Truppen wieder von dem Könige abrief. Doch
sie schadeten ihm wenigstens nicht mehr, und so
konnte der König seine ganze Macht gegen die Oeft-
reicher wenden, die er in diesem Jahre noch zwey
Mal bey Reichenbach und bey Freyberg
schlug.
Die letzte dieser Schlachten endete den Krieg,
da auch Oestreich, nach dem es von Rußland und
Schweden verlassen war, sich zum Frieden geneigt
zeigte. Dieter kam den ^ 1763 in Huberts-
burg zu Stande. Jeder erhielt zurück, was er
vor dem Kriege besessen hatte; aber 800,000 Men-
schen hatten in ihm das Leben verloren. Preußen
kostete er über 12 und Oestreich über ioo Mill.
Thaler. Am meisten hatten Sachsen und Schlesien
gelitten, da in diesen Landern meist immer der
Schauplatz des Krieges gewesen war.
Von nun an sorgte Friedrich väterlich dafür,
die Wunden zu heilen, die der Krieg seinem Lande
geschlagen hatte. Manufacturen und Fabriken wur-
den unterstützt, oder neu angelegt; — (allein in
io Jahren 264 neue Fabriken, unter denen die der-
liner Porzellanfabrik die wichtigste wurde) — und
so hoben sie sich außerordentlich schnell. Zugleich
wurden in allen Gegenden des Reiches Sümpfe aus-
getrocknet und so viel urbares Land gewonnen, daß
sich 13000 ausländische Familien in dem Lande nie-
derlassen konnten. — Von ganz Europa bewundert
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Extrahierte Personennamen: Elisabeth_von_Rußland Peter_Iii Oestreich Dieter Friedrich Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Schweden Reichenbach Schweden Sachsen Europa
Kurze Uebersicht d- Geschichte d. europ. Völker. izl
England, geschützt durch das Meer, und Rußland,
geschützt durch seine Entfernung von Frankreich, wa-
ren noch frey geblieben. — Da aber gelüstete es
Len Ehrgeizigen, auch Rußland zu unterwerfen.
08i2) Mit einem mächtigen Heere durchzog er
Deutschland und drang in Rußland ein. Schon
war er bis in das Innere dieses großen Landes,
bis nach Moskau, gekommen. Hier sosite sein Heer
im Winter Ruhe haben; im Frühlinge wollte er seine
Eroberungen fortsetze«. Allein die tapfern Russen
schonten selbst ihrer alten Hauptstadt nicht. Sie
brannten im Sept. 1812 Moskau nieder und ließen
durchaus keine Lebensmittel zu dem französischen
Heere kommen. Dadurch wurde Napoleon ge-
nöthigt, den Rückweg anzutreten. Wohin er kam,
fand er das Land verwüstet; Kosacken umschwärm-
ten das Heer und ließen den hungernden, ermüdeten
Soldaten weder Tag noch Nacht Ruhe. Und nun
das Schrecklichste von allen — früh stellte sich der Win-
ter ein, strenger und rauher als jemals. Wo die
Franzosen durchzogen, blieben Tausende zurück, die
vor Kalte und Hunger umkamen, und von einigen
starken Regimentern erreichten nur wenige Soldaten
die preußische Grenze.
Und doch war die Macht des Uebermüthigen
noch nicht gebrochen. Er ließ neue Heercshaufen
aus Frankreich kommen; er stand bald zu neuen
Schlachten gerüstet da. Allein er hatte das Ende
seiner Siege erreicht. Unser König schloß sich den
Russen an; jeder Preuße nahm gern Theil an dem
Kriege gegen den Unterdrücker. Freywillig verließ
der Landmann den Pflug, der Handwerker die Werk-
stadt, die Jugend die Schule, um die Waffen zu
nehmen und das Vaterland zu befreyen. Der ta-
pfere Blücher führte das Herr, das muthig und
mit Gottvertrauen den Feinden entgegenzog. Die
Engländer, früher schon im Kriege mit Frankreich,
schlossen sich den Russen und Preußen an und ver-
sorgten sie mit den nöthigen Kriegsbedürfnissen.
Und so vermochten denn alle französische Heereshau-
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Extrahierte Personennamen: Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: England Frankreich Deutschland Rußland Moskau Moskau Rückweg Frankreich Frankreich
Fünfter Abschnitt.
152
fen nichts gegen die Verbundenen, zu denen auch
der Kaiser von Oestreich übertrat, (als der Eroberer
auch jetzt noch von keinem Frieden wissen wollte),
obwohl seine Tochter an Napoleon verheirathet
war.
Der Krieg dauerte in Sachsen, an der Elbe,
bis im Herbst des Jahres 1813 fort. Da wurde drey
Tage lang, vom 16—i8ten Oct. die Schlacht bey
Leipzig geschlagen. Der Feind floh — Deutsch-
land war frey — die Verbündeten drangen sogar
in Frankreich ein und zwangen den Bedränger Euro-
Pa's, die Regierung in Frankreich an Ludwig Xviii.»
einen Bruder des ermordeten Königs, abzutreten.
Bonaparte selbst wurde nach Elba, einer kleinen
Insel, westlich von Italien gebracht. — Von hier-
aus entkam er 1815 noch einmal und fand bald
wieder Anhang in Frankreich. Der Krieg erneuerte
sich; aber auch dieß Mal war der Sieg auf unserer
Seite. Der Sieg bey Belle Alliance, den die
Verbündeten den y 1815 erfochten, trieb die Fran-
zosen in das Innere ihres Landes zurück. Paris
wurde zum zweyten Male eingenommen und Bo-
rt aparte nach Helena, einer unfruchtbaren Fel-
senmsek, welche zu Afrikq gehört, gebracht und dort
seit jener Zeit von den Engländern gefangen ge-
halten. —
Seit dieser Zeit ist in Europa wieder Frieden
gewesen, seit langer Zeit wieder der erste Fiiecen,
m dem schon die meisten der Wunden geheilt sind,
welche der Krieg den Landern geschlagen hatte. —
Möge^ uns ihn der Herr noch recht lange erhalten!
— Möge nie die Zeit wiederkehren, in welcher Fremd-
linge uns unterdrückt hielten! —
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Extrahierte Personennamen: Oestreich Napoleon Ludwig_Xviii Ludwig Bonaparte Helena
Extrahierte Ortsnamen: Sachsen Frankreich Frankreich Elba Italien Frankreich Europa
Die einzelnen europäischen Staaten. 249
senden hat diese Empörung, oder, wie man sie
nennt, die französische Revolution, das Le-
den gekostet, und noch jetzt sicht man in Frankreich
überall die Spuren davon, zcrstöhrte Schlosser und
Kirchen. —
Gegen die Fremden, welche mit Heeresmacht
die Ruhe in Frankreich wiederherstellen wollten, wa-
ren die Franzosen glücklich. Sie erweiterten sogar
ihre Grenzen. In den Kriegen, die sie führten,
machte sich vor allen Napoleon Bonaparte
einen Namen, ein Mann von niedriger Herkunft,
aber von großen Anlagen und einem unersättlichen
Ehrgeize, der bald auch im Innern des Landes An-
fehn und Liebe gewann, da es ihm gelang, die Ruhe
wiederherzustellen. — Nicht zufrieden mit der Herr-
schaft in Frankreich, überzog er alle Nachbarvölker
mit Krieg. Italien, die Niederlande und Deutsch-
land mrchten ihm gehorchen, Spanien wurde nur
durch den Heldenmuth seiner Bewohner, England
nur durch das Meer geschützt. Da wollte er auch
ferne Nationen unterwerfen. 1812 brach er nach
Rußland auf, und der Sieg war wieder auf seiner
Seite, also daß er bis Moskau vordrang. Hier
aber wandte sich sein Glück. Mit dem Brande von
Moskau begann die Niederlage der Franzosen; ein
ungewöhnlich strenger Winter und Hungersnoth voll-
endeten sie, so daß von vielen Regimentern nur io
Mann übrig blieben. Nun erhub sich auch Deutsch-
land. Die neuen Heereshaufen, die aus Frankreich
herbeykamen, konnten den Sieg nicht erringen. Bo-
naparte mußte nach der Schlacht bey Leipzig izrz
nach Frankreich zurückfliehn und nach der Schlacht
auf dem Marterberge bey Paris *814 im Marz
die Regierung niederlegen. Ludwig Xviii., ein
Bruder des ermordeten Königes, bestieg den Thron,
den er mit Hülfe der Verbündeten auch >815, als
Bonaparte von Elba zurückkam, behauptete.
Unter den St. ist Paris die größte und wich-
tigste (29000 H. und 700,000 Einw.) Außer ihr
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Ludwig_Xviii Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Frankreich Frankreich Italien Spanien England Moskau Moskau Frankreich Leipzig Frankreich Paris Elba Paris
254 Fünfter Abschnitt.
Nebel, treffliche Pferde und Schaafe, starke Hunde
(Doggen); viele Fische, Getraide und Hopfen und
einen unerschöpflichen Reichthum an Zinn <in Corn-
wall) und an Steinkohlen. Wein hat das
Land gar nicht. Das ganze Land ist mit Kanälen
durchschnitten, welche die Flüsse (Themse und
Savern re.) und die Meere, welche die Insel um-
geben, nn't einander verbinden. Die Fabriken ha-
den in England einen Grad der Vollkommenheit er-
reicht, der in Erstaunen setzen muß. Sie verarbei-
ten nicht allein alle inländischen Produkte, sondern
ziehen noch 'viele rohe Stoffe aus den Nachbarlän-
dern, die sie diesen veredelt und zu hohem Preisen
wieder verkaufen. — Das Maschinenwesen ist
nirgends so ausgebildet, wie hier. So liefert z. B.
eine einzige Spinnmaschine, deren Bewegung
ein Kind leiten kann, mehr und besseres Garn, als
Loo Menschen in derselben Zeit spinnen würden. —
Won der Geschichte des Landes 'ist oben schon
erwähnt., daß Angeln und Sachsen, von den
ulten Britten herbeygerufen,, das Land von 449 an
in Besitz nahmen. Auch sie unterlagen späterhin
den Angriffen der Dänen., welche mehrmals in das
Land einfielen und sich oft in demselben festsetzten.
Um 888, wo Alfred regierte, hatten sie fast ganz
England unterworfen. Der tapfere englische Fürst
selbst mußte fliehen und sich eine Zeitlang bey ei-
nem Schäfer verbergen; dann aber, als -auch das
Volk sich erhob, schlug er die sorglosen Feinde und
stellte bald in dem befreyten Lande die in langen
Kriegen eingerissenen Unordnungen in dem Grade
-ab, daß er goldene Armspangen an die Wege legen
konnte, ohne daß sie einer wegzunehmen wagte.
Auch legte er den Grund zu Englands Seemacht.—
1066 kam das Land an Wilhelm den Eroberer,
den Herzog der Normandie im nördlichen Frank-
reich., was zu den langwierigen Kriegen Englands
mit Frankreich Veranlassung gab. — Bald nach
der Beendigung der französischen Kriege zerrrüteten
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden], T31: [Jahrhundert Schweden Norwegen Dänemark König Ende Jahr Anfang England Mitte], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter]]
Extrahierte Personennamen: Alfred Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: England Sachsen England Englands Frank- Englands Frankreich
Die einzelnen europäischen Staaten. 259
Irländer ist arm, aber genügsam und zufrieden,
wenn er des Jahres drey Mal Fleisch essen und
des Sonntages statt der Kartoffeln, seiner täglichen
Speise, einmal Brod haben kann. Auch in Irland
herrscht noch vieler Aberglaube.
Vii. Dänemark (2000 nm.), Norwegen
und Schweden (16,000 Q2r.)
Diese drey Staaten wurden in den frühesten
Zeiten von mehren, von einander unabhängigen
Völkerstämmen bewohnt. Carls Kriege mit den
Sachsen vertrieben aus Deutschland alle die Fami-
lien nach den Norden, welche nicht von dem Hei-
denthum ablassen wollten, und nun wurden die
Normänner, so nannte man die Bewohner aller
dieser Lander, noch kühnere und gefährlichere See-
räuber, die, was ihr unfruchtbares Land nicht bot,
auf fremden Küsten zu rauben suchten. England
und Frankreich waren ihren Angriffen ausgesetzt.
In dem letztcrn eroberte sich Rollo ein eignes Her-
zogthum, die Normandie (912), in Unteritalien und
Sicilien selbst erwarb sich Robert Guiscard
1016 ein eignes Königreich. — In dem Innern
der Länder bestand immer noch das Heidenthum,
bis Knud der Große, der auch England und Nor-
wegen unterwarf, um das Jahr 1000 in Dänemark
das Christenthum einführte, das um dieselbe Zeit
auch in Norwegen und Schweden, in jenem durch
den König Olaf I. Eingang fand. — Die ge-
trennten Reiche verband 1397 die Königinn Mar-
garetha durch die calmarsche Union ru ei-
ne rn- Reiche; doch wurde die Verbindung für kei-
nes dieser Länder so segensreich, wie die Fürstinn
es hoffte. — Schweden vor allen gehorchte den Dä-
nen nur gezwungen, weil Christian Ii. von Dä-
nemark die Freyheiten des Landes aufheben wollte
und die Söhne des Adels als Geißeln nach Däne^
mark abführte. Gustav Wasa, ein Nachkomme
der alten Königsfamilie, war unter diesen Geißeln.
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Extrahierte Personennamen: Carls Robert_Guiscard Christian_Ii Gustav_Wasa Gustav
Extrahierte Ortsnamen: Irland Norwegen Schweden Sachsen Deutschland England Frankreich Unteritalien Sicilien England Dänemark Norwegen Schweden Schweden
78
Dritter Abschnitt.
land aus, die Linse von der Schweiz aus, wo sie
wild wachsen, in allen Landern Europa's verbreitet.
Die ebenfalls weit verbreitete Bohne und Erbse
wachsen noch jetzt wild am kaspischen Meere, der
Tylmlan und Majoran auf der Insel Kreta
in dem mittelländischen Meere. Flachs und Hanf
werden mit Ausnahme weniger Lander überall ge-
bauet, eben so Rübsamen und Mohn. Ho-
pfen wächst vorzüglich gut in England, Frankreich,
Böhmen und Deutschland; der Waid, ein Far-
bekraut, wird am meisten in Deutschland ge-
bauet. Die nützlichsten Pflanzen, die wir aus frem-
den Welttheilen erhalten haben, sind die Kartoffel
und die Rhabarberwurzel. Die erstere ent-
deckten zuerst die Engländer in Nordamerika. Der
englische Schiffskapitain Franz Drake brachte sie
von da 1580 nach seinem Vaterlande , von wo aus
sie nach Frankreich und den übrigen Landern Eu-
ropa's kam. In Deutschland wird sie erst seit etwa
Ivo Jahren allgemeiner gebauet. Die Rh«dar-
be rwurzel haben wir aus Asien erhalten. Sie wird
jetzt am Rheine, in der Gegend von Mannheim
häufig angepflanzt. Ein weniger nützliches Geschenk
hat uns Amerika mit dem Taback gemacht, der jetzt
vorzüglich in Ungarn und in der Türkey häufig an-
gepflanzt wird. Auch die Sonnenrose stammt
aus Amerika.
11. Unsere Getraidearten sind bekannt.
Sie gedeihen überall, außer in Island und dem
nördlichen Norwegen und Schweden. Roggen
kommt besser in den kalten, Weizen besser in den
südlichen Landern fort. Das meiste Getraide wird
in Preußen, Deutschland, Polen, Holland, Frank-
reich, Sizilien u. s. w. gewonnen und aus diesen
Landern in die andern häufig verkauft. In dem
südlichen Europa, namentlich in Italien wird auch
viel Reiß gebauet. Zuckerrohr kommt nur auf
den Inseln des mittelländischen Meeres fort. —
12. An Metallen, namentlich an den edlen
ist Europa armer als die übrigen Welttheile. Gold
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TM Hauptwörter (100): [T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
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Extrahierte Personennamen: Mohn Franz_Drake Franz Ivo
Extrahierte Ortsnamen: Kreta England Frankreich Deutschland Deutschland Nordamerika Frankreich Deutschland Asien Rheine Mannheim Amerika Ungarn Amerika Island Norwegen Schweden Deutschland Polen Holland Frank- Sizilien Europa Italien Europa