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1. Leitfaden der brandenburgisch-preußischen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 41

1880 - Potsdam : Stein
Siebenjähriger Krieg 1756—1763. 41 Abends heitere Unterhaltung bei Tafel, oft bis tief in die Nacht. Doch waren die alten Rheinsberger Freunde gestorben und konnten durch die neuen nie ganz ersetzt werden. 1750 Voltaire nach Potsdam. Währenddessen bedrängten die Franzosen (in den Niederlanden unter Marschall Moritz Dort Sachsen, Sohn Augusts des Starken, siegreich) und die Spanier die Maria Theresia weiter, aber die Geldnot Ludwigs Xv. zwang diesen 1748 zum Frieden von Aachen, in dem Frankreich auf die Niederlande verzichtete, Spanien dagegen die Herzogtümer Parma und Piacenza von Östreich erhielt (für einen Sohn Philipps V.). Nun suchte Maria Theresia zum Zwecke der Wiedererlangung Schlesiens, ja der Zerstückelung Preußens, in ganz Europa Bündnisse. Das russische mit Kaiserin Elisabet, Peters I. lasterhafter Tochter, von 1746 verriet Friedrichen sein Bewunderer Großfürst Peter; das französische brachte Fürst Kaunitz 1756 durch Vermittlung der Pompadour, au die Maria Theresia eigenhändig schrieb, zustande, Sachsen (August Iii., Gras Brühl) stand im Geheimbunde mit Ostreich, den der Kanzlist Menzel in Abschrift an Friedrich übermittelte. Nur England (Georg Ii.), das für Hannover fürchtete, schloß sich an Friedrich an 1756, war aber mit Frankreich wegen der amerikanischen Besitzungen in Krieg verwickelt, auch sonst wegen der persönlichen Abneigung Georgs unsicher. Da beschloß Friedrich, feinem Heere von 150000 M. vertrauend, feinen Feinden zuvorzukommen. Siebenjähriger Krieg 1756—63. Ende August 1756 fällt Friedrich mitten im Frieden in Sachsen mit 70000 M. in 3 Heersäulen ein und besetzt Dresden. Die 18000 Sachsen unter Rutowski werden bei Pirna eingeschlossen, August und Brühl fliehen auf den Königftein. Sachsen wird in Preußische Verwaltung genommen, das Eigentum der Einwohner geschont. Das hält Friedrich 4 Wochen auf und ermöglicht Browns Herankommen. Dem Beobachtungscorps, das unter Keith bei Außig

2. Leitfaden der brandenburgisch-preußischen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 53

1880 - Potsdam : Stein
Friedrich Wilhelm Ii. 1786—1797. 53 (15. Febr. 1763), der die früheren Traktate bestätigte. Friedrichs Bevollmächtigter (der spätere Minister des Auswärtigen) Hertzberg. Nach Berlin kehrte Friedrich über Kunersdorf in ernstester Stimmung zurück, wich dem Fackelzuge der Berliner aus, weinte bei dem ihm allein vorgeführten Te Deum von Graun in der Charlottenburger Schloßkapelle. Die für den neuen Feldzug schon zusammengebrachten Gelder wurden nun auf Friedenswerke verwandt: Bauten (Neues Palais mit dem Mnfchelsaal bei Potsdam, der Plauesche, Bromberger und Finow-Kanal, Hafen Swinemünde), Unterstützung der Provinzen (Saatkorn an die Bauern; ausrangierte Pferde it. f. w), Sorge für Witwen und Waisen, Dotationen an die Helden (Frey-Haus); dazu Reparierung der Festungen und Rüstuug des Heeres wie zum Kriege. Bevorzugung der Offiziere, die nur noch adelig fein sollen. Regie d. H. hoher Einfuhrszoll, besonders auf Tabak und Kaffee. Geheime Polizei, doch „die Brandenburger sind noch zu treuherzig und zu ehrlich dazu" (Philippi), daher wieder abgeschafft. Wiederaufnahme der (Coceejischen) Gesetzreform durch den Großkanzler Carmer, aus der nach Friedrichs Tode das „Allgemeine Landrecht" erwuchs. Der 23 jährige Friede wurde nur durch 2 politische Ereignisse durchbrochen: 1772 nahm Friedrich mit Östreich und Rußland an der 1. Teilung Polens teil. Er erhielt Westpreußen und den Netzedistrikt außer Danzig und Thorn, Östreich nahm Ostgalizien, Rußland Ostlitthaueu. 1778 schickte Friedrich ein Heer nach Böhmen in dem bairischen Erbsolge-kriege für Karl Theodor von der Pfalz gegen Kaiser Josef Ii. (seit 1765 Mitregent Maria Theresias, seit deren Tode 1780 König von Ungarn, Böhmen, Östreich n. s. w., f 1790). Keine Schlacht. Der Friede zu Tescheu 1779 vereinigte Kurpsalz und Baiern, Josef gewann nur das Jnnviertel. 17. August 1786 starb der große König an der Wassersucht in Sanssouci und wurde zur Seite seines Vaters unter der Kanzel der Garnisonkirche zu Potsdam beigesetzt. 4. Friedrich Wilhelm Ii. 1786—1797. Neffe Friedrichs Ii., ritterlich, aber schwankend und zum Wunderbaren geneigt. Er zog 1792 mit Östreich gegen die französische Republik zu Felde (Kanonade von Valmy in der Champagne), sah sich aber 1795 zu dem schimpf-

3. Leitfaden der brandenburgisch-preußischen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 54

1880 - Potsdam : Stein
54 Friedrich Wilhelm Iii. 1797—1840. Itchen Frieden von Basel genötigt, der das linfe Rheinufer den Franzosen überlief. Dagegen hatte er 1792 Ansbach und Baireuth geerbt (die freilich bald___________ bis 1806 — wieder verloren gingen). „Als 1791 die Polen ihr Wahlkönigtum in eine erbliche Monarchie (unter sächsischer Herrschaft) verwandeln wollten, rief die Targowitzer Konföderation die .Bussen herbei. In der 2. Teilung Polens 1793 gewann Preußen Danzig, Thorn und Südpreußen (Prob. Posen). Aber die Polen erhoben sich unter Koseiuseo: der Russe Suwarow nahm Praga und Warschau, und die 3. Teilung von 1795 vernichtete das ganze Königreich. Preußen erhielt Neuostpreußen mit der Hauptstadt Warschau. Unter Friedrich Wilhelm Ii. machte sich neben seichter Aufklärung (Folge des Voltairismus) heuchlerische Schwärmerei (Reaktion) breit: Rosenkreuzer (Bischofswerder). Die letztere Richtung beherrschte besonders die Hofkreise: Wöllnersches Edikt von 1788. — Marmorpalais bei Potsdam. 5. Friedrich Wilhelm Iii. 1797—1840. Einfach, fromm. Die edle Königin Luise. Paretz. Die französische Revolution von 1789 (Ludwig Xvi., Marie Antoinette f 1793) hatte zuerst die europäischen Mächte zu einem Kampfe im Interesse des monarchischen Prinzips gereizt (Pitt. d. j.). Sodann war die Republik besonders durch den jungen General Napoleon Bonaparte, geb. 1769 in Ajaccio, in einen Weltkrieg gerissen worden. Napoleons Siege in Italien führten 1797 zum Frieden von Campo Formio mit Östreich, der Frankreich das linke Rheinufer (mit den östreichischen Niederlanden) sicherte und eine Reihe von Tochterrcpublikeu schuf: eisalpinifche (Mai-laut)) und lignrische (Genua) in Oberitalien; helvetische, römische, parthenopäische (Neapel). 1798—99 schädigte Napoleon durch den abenteuerlichen Zug nach Ägypten und Syrien indirekt die englischen Interessen. 1800 schlug der Konsul Bonaparte bei Marengo (b. Alessandria) und Moreau bei Hohenlinden (b. München) die Ostreicher: im Frieden von Lune-ville (in Lothringen) 1801 verlor Deutschland 1150 Dm. an Frankreich. Eine Reichsdeputation beriet bis 1803 über die Entschädigung der deutschen Fürsten durch Säkularisation geistlicher Güter. Preußen gewann V3 Münster, Hildesheim, Paderborn, Erfurt mit dem Eichsfelde, Nordhansen und Quedlinburg u. a. (235 V, Dm)

4. Leitfaden der brandenburgisch-preußischen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 26

1880 - Potsdam : Stein
26 Friedrich Wilhelm, der große Kurfürst 1640—1688. Halberstadt, Minden, Camin und die Anwartschaft aus Magdeburg, das der Administrator auf Lebenszeit (August von Sachsen f 1680) verwaltete. Im schwedisch-polnischen Kriege (1655—60) fehlte ihm die Macht, seine Neutralität zu behaupten. König Karl Gustav von Schweden zwang ihn für Preußen die schwedische Lehnshoheit anstatt der polnischen anzuerkennen. Mit ihm zog er daher 1656 nach Polen und siegte in der dreitägigen Schlacht bei Warschau über Joh. Casimir von Polen. General Sparr (Reorganisator der branden-bnrgischen Artillerie) entschied diesen Sieg. Der Vertrag von Labian (ct. hinsehen Haff) sprach dem Kurfürsten die Souveränität in Preußen und Teile Polens zu. Aber 1657 gewann Polen die Oberhand, und nun schloß Friedrich Wilhelm sich ihm an: Der Vertrag von Wehlau und Bromberg sicherte ihm polnischerseits die Souveränität in Preußen. 1658 griff er im Bunde mit Polen, Dänemark und dem Kaiser (Leopold I.) die Schweden in Dänemark an, setzte nach Alfen und 1659 nach Fühnen über und vertrieb den gemeinsamen Feind aus Dänemark. Der Friede zu Oliva (Kloster bei Danzig) 1660 bestätigte ihm die Unabhängigkeit Preußens. Damit trat Brandenburg in die Reihe der europäischen Staaten ein. Aber hiermit waren Adel und Städte in Preußen unzufrieden. Hauptführer der Opposition Bürgermeister Rhode in Königsberg (1662 gefangen, nach Peitz geführt, wo er starb) und Oberst von Kalkstein, der sich mit Polen in Verbindung setzte (aus Warschau entführt und 1672 in Memel hingerichtet). Zugleich in Brandenburg heftiger Streit zwischen Lutheranern und Reformierten. Er verbietet den Studierenden den Besuch der Universität Wittenberg und befiehlt Frieden zu halten: die Geistlichen müssen einen Revers unterschreiben. Paulus Gerhardt, reformierter Diakonus an St. Nikolai in Berlin, beliebt durch seine Lieder, friedfertig in seinen Predigten, aber hartnäckig in der Behauptung, der Kurfürst habe über die Kirche kein Recht, giebt 1667 sein Amt aus und geht nach Lübben (in Kursachsen). 1666 zwang Friedrich Wilhelm die Stadt Magdeburg brandenburgische Besatzung (Sparr) einzunehmen. Dadurch kam der wichtigste Elbübergang, das Thor zur Mark, in seine Hand. In demselben Jahre Vertrag von Cleve mit Psalz-Nenbnrg: bestätigt den von Xanten definitiv. 1667 Einführung der Acctfe. Als 1672 Lnwig Xiv. zur Realisierung seiner Forderung der spanischen Niederlande (des heutigen Belgiens)*) im 2. Raubkriege (1672—78) Holland (Wilhelm Iii. von Omnien) angriff, verband sich Friedrich Wilhelm mit diesem, *) 1. Raubkrieg 1667—1668 nach Philipps Iv. von Spanien Tode. Tripelallianz (Holland, England, Schweden). Friede zu Aachen.

5. Leitfaden der brandenburgisch-preußischen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 57

1880 - Potsdam : Stein
Der Freiheitskrieg von 1813—1815. 57 Freiherr vom Stein bewegt den Kaiser Alexander zur Fortsetzung des Kampfes. An der preußischen Grenze angelangt, trennt sich Jork (Generalgouverneur der Prov. Preußen) von den Franzosen (Macdonald) durch den in der Mühle von Poscheruu mit Diebitsch unterzeichneten Vertrag von Tauroggen, 30. Dee., doch ohne Genehmigung des Königs. Der Freiheitskrieg von 1813—15. 1813. Durch seine Übersiedelung nach Breslau entzog sich Januar 1813 der König der französischen Überwachung, der er in Potsdam uuterworseu war. Dort erfolgte die Stiftung des eisernen Kreuzes (10. März), die Kriegserklärung an Frankreich (16. März) und mit dem Gesetze über die Bildung der Landwehr — der Ausruf: „An mein Volk" am 17. März.*) Die Jugend strömte zu den Fahnen (freiwillige Jägercorps z.b. Lützows „wilde verwegene Jagd"): 110000 M. Linie, 170000 M. Landwehr (von 18 Seelen 1 Mann) bis Mai. Außer England, Preußen und Rußland beteiligten sich Östreich (12. Aug.) und Schweden (Kronprinz Bernadotte) am Freiheitskampfe. Die Reste der großen Armee unter dem Vicekönig von Italien und die neugeworbenen Truppen (des. aus den Rheinländern) unter Ney vereinigen sich in Sachsen, werden aber unerwartet am 2. Mai bei Gr. Görschen (auf der Leipzig-Lützener Schlachtenebene) durch die Russen unter Wittgenstein (unter ihm York) und die Preußen unter Blücher angegriffen. **) Durch Schuld der Russen behält Napoleon das Schlachtfeld, ebenfo am 21. Mai bei Bautzen (a. Spree), aber unter schweren Verlusten. Daher 9 wöchentlicher Waffenstillstand (bis 17. Aug.): die Lützower bei Leipzig vernichtet, Th. Körner fällt (26. Aug.) bei Gadebnsch in Mecklenburg („du Schwert an meiner Linken") gegen Davonstsche Truppen. Als Napoleon die östreichische Vermittlung ablehnte, trat dieses den Alliierten bei, deren Heer dadurch auf 530000 M. wuchs ohne die Engländer, die in Spanien (unter Wellington) kämpften. Napoleon hatte ihnen 440000 M., aber freilich unter einheitlichem Kommando, entgegenzustellen. Truppen der Alliierten: 1) Nordarmee bei Berlin unter Bernadotte (Bülow und Tauentzien). ) Theodor Körners „Frisch auf, mein Volk! Die Flammenzeichen rauchen". **) Scharnhorst verwundet, dennoch in Wien bemüht Ostreichs Anschluß zu gewinnen, f in Prag; ihn ersetzt Gneisenau.

6. Leitfaden der brandenburgisch-preußischen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 65

1880 - Potsdam : Stein
Wilhelm I. (1861—1871). 65 Der Kampf begann früh 6 Uhr bei Bazeilles. Um Mittag brachte die preußische Batterie bei Billette die französische von Floing zum Schweigen, und bald darauf gelang die Bereinigung der Iii. und Iv. Armee: eiserner Ring, der sich immer fester zuzog. Baicru, Sachsen, Preußen in treuer Waffenbrüderschaft. Flucht der Franzosen durch den Wald la Gareiinc nach Sedan. Beschießung der Stadt durch die große Batterie in der Front. Mac Mahon verwundet, Wimpften kapituliert aus Befehl Napoleons. Napoleon Iii. giebt sich gefangen (2. Sept.) und wirb nach Wilhelmshöhe (b. Cassel) gebracht. Nun werben Metz und Paris belagert. Metz ergiebt sich rechtzeitig 27. Oet., bcnn brci Entsctzuugsarmeen müssen von Paris abgehalten werben (Fricbrich Karls Loircfclbzug. — Bourbakis mißglückter Versuch durch das Elsaß zu brechen). Enblich, 28. Januar 1871, ergiebt sich Paris. Die Nationalversammlung zu Borbcaux ernennt Thiers zum Präsibcntcn bcr Republique frangaise. Der Friebc zu Frankfurt a. M. vom 10. Mai 1871 tritt Elsaß-Lothringen (mit Straßburg u. Metz) au Dcutschlanb ab und bestimmt bic Kricgsschulb Frankreichs auf 5 Mittiarbcn Francs. Aber bic schönste Frucht bcs glorreichen Krieges war bic am 18. Januar 1871 zu Versailles erfolgte Proklamation bcs neuen beutfchen Kaisertums mit Wilhelm als erstem, erblichem Kaiser. So wuchs aus bcm ücrschwinbcnb kleinen Samenkomc bcs branbenburgischen Markgrafentums bcr mächtige Eichbaum Preußen, bessen wcitgcbchntc Äste das neue beittfchc Reich beschirmen und beherrschen.

7. Leitfaden der brandenburgisch-preußischen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 33

1880 - Potsdam : Stein
Friedrich Wilhelm l. 1713—1740. 33 Der Sieg bei Oudenarde (a. Schelde) gab Lille in Eugens Hände. Hungersnot in Frankreich. Ludwig Xiv. will allen Ansprüchen entsagen. Übermütige Forderung: er soll selbst Philipp V. aus Spanien vertreiben. 1709: Malplaquet (So. von Mons), einer der blutigsten Siege, über Marschall Villars. Ludwig bittet zum zweiten Male um Frieden; dieselbe harte Forderung. Da siegte Vendome in Spanien, Annas von England Eifersucht erwachte gegen Östreich, Marlborongh fiel in Ungnade und wurde abberufen. So mußte sich Karl Vi. 1714 entschließen zu Rastatt und für das deutsche Reich zu Baden (in der Schweiz am Zusammenfluß der Limmat, Aar und Reuß) in Unterhandlungen einzutreten: Östreich erhielt Neapel, Sardinien, Mailand und die spanischen Niederlande; Savoyen: Sieilien (1720 gegen Sardinien ausgetauscht) und die Königswürde; England: Gibraltar und Minorca nebst großen Gebieten in Amerika; Preußen: Anerkennung seiner Königswürde (außer vom Papst und den Deutschrittern); Baiern: der Kurfürst wird wieder eingesetzt. An die Stelle von Frankreichs Übergewicht (siecle de Louis Xiv.) tritt das europäische Gleichgewicht. 2. Friedrich Wilhelm I. 1718-1740. Sparsam, fromm, militärisch, streng und gewissenhaft, deutsch, oft rücksichtslos. Der Zuchtmeister seines Volks — stellt die bisherige Verschwendung ab (die Gehälter — auch der Minister — und Pensionen auf l[5 herabgesetzt; Garde-du-eorps aufgelöst, die Künstler entlassen, Juwelen u. s. w. verkauft). Die auswärtigen Angelegenheiten überläßt er dem fchlauen, aber unbestechlichen Ilgen. Seine Thätigkeit gehört ganz der Administration, das Land ist seine Domäne. 1714 errichtet er die Generalrechenkammer zur Revision aller Rechnungen. Das Generaldirektorium unter dem Präsidium des Königs verwaltet seit 1722 die Finanzen des Landes; unter ihm die Kriegs- und Domänenkammern der Provinzen, unter diesen die Landräte der Kreise. Er beseitigt die Lehensver-sassung, will absoluter König sein. Marginale auf einen französisch geschriebenen Bericht des Grafen Dohna, der die Umwandelung der (ritterlichen) Lehensgüter in erbliche Güter verderblich nannte: „Tont le pays sera ruine? Nihil kredo aber das kredo daß die Junkers ihre Autorität Nie pos volam *) wird ruinirt werden. Ich stabilire die Souverainete wie einen Kocher von Bronce!“ *) D. i. das polnische liberum veto. Labarre. br. prß. Gesch. 3

8. Für Schüler von 13 bis 16 Jahren - S. 559

1843 - Potsdam : Riegel
559 unzählige jetzt im Umschwünge sind, hüte Dich aber zugleich vor einer fast eben so schädlichen, zu weit getriebenen Vorliebe für das Alte, denn nur dann, wenn Du diese beiden Klippen zu vermeiden verstehst, nur dann sind wahrhaft nützliche Verbesserun- gen gerathen. Die Armee ist jetzt in einem seltenen guten Zustande; sie hat seit ihrer Reorganisation Meine Erwartungen wie im Kriege, so auch im Frieden erfüllt. Möge sie stets ihre hohe Bestimmung vor Augen haben; möge aber auch das Vaterland nimmer ver- gessen, was es ihr schuldig ist. Verabsäume nicht, die Eintracht unter den Europäischen Mäch- ten, so viel in Deinen Kräften, zu befördern; vor allen aber möge Preußen, Rußland und Österreich sich nie von einander trennen; ihr Zusammenhalten ist als der Schlußstein der großen Europäischen Alliance zu betrachten. Meine innig geliebten Kinder berechtigen Mich Alle ,51t der Erwartung, daß ihr stetes Streben dahin gerichtet sein wird, sich durch einen nützlichen, thätigen, sittlich reinen und gottesfürchti- Wandel auszuzeichnen; denn nur dieser bringt Segen, und noch in meinen letzten Stunden soll dieser Gedanke Mir Trost gewähren. Gott behüte und beschütze das theure Vaterland! Gott behüte und beschütze Unser Haus, jetzt und immerdar! Er segne Dich, Mein lieber Sohn, und Deine Rcgiernng, und verleihe Dir Kraft und Einsicht dazu, und gebe Dir gewissen- hafte, treue Räthe und Diener , und gehorsame Unterthanen. Amen! < Berlin, den 1. December 1827. (gez.) Friedrich Wilhelm. <Vw*/Vvwwv,t'vwvwv%

9. Kurzer Inbegriff der nützlichsten Wissenschaften für die Jugend - S. 171

1816 - Potsdam : Horvath
Politische Geographie. i ?¿ duldet man auch andre christliche Partheien, wie auch Juden. Die Regierung ist größtenthei-Ls un- umschränkt-monarchisch und erblich. Der jetzige König heißt Fr i e d r i ch Vi. 127. In Dänemark ist die Hauptstadt, Festung und Universität Kopenhagen mit einem Seeha- fen und vortrefflichen Anstalten, und die Städte Schleswig und Tönniugen mit Seehäfen. Kleinere Inseln von Dänemark heißen: Gams, Moen, Bornholm, Christiansoe. Die Insel Island besteht aus lauter Gebirgen, worun- ter besonders die feuerspeienden Bergs Hekla und K r a b l a merken sind. \ in. Die Niederlande. „ 128. Das Königreich der Niederlande besteht aus dem ehemaligen Freistaate, die v e r e i n ig t e n Niederlande, später batavische Republik genannt, welcher nachher in ein Königreich Holland.verwan- delt wuvde, und aus den vormaligen östreichi- schen Niederlanden welche vor mehrern Jahren an Frankreich abgetreten waren, und umfaßt jetzt etwa Zoo Quadratmeilen mit mehr als z Millio- nen Einwohrer, welche durch Yen Handel reich und wohlhabend sind. Die Gränzen sind: gegen Norden die Nordsee, gegen Osten und Süden Deutschland, gegen Westen Frankreich. Das Land ist größtentheils morastig, mit vielen Kanälen durch- schnitten, und daher bloß zur Viehzucht und zum Handel bequem, beides ist aber auch sehr bedeutend. Die herrschende Kirche ist die schweizerisch -re sor- mirre,

10. Kurzer Inbegriff der nützlichsten Wissenschaften für die Jugend - S. 339

1816 - Potsdam : Horvath
Deutsche. 339 Gleichheit der Rechte aller Religionspartheien, auch der Griechen und Juden, ein, hob viele un- nütze Klöster auf, und suchte die katholischen Geist- lichen selbst aufklären zu lassen, hob die Rechte und Geldeinkünfte hes Papstes in den Kirchen sei, ner Länder auf, verbot alle Einführung fremder Waaren, auch der Weine, hob die Leibeigenschaft auf; aber alle diese Neuerungen, wodurch er be- sonders den Adel und die Geistlichen erbitterte, betrieb er so eilig und mit solcher starrsinnigen Strenge, daß dadurch die größte Unzufriedenheit unter seinen Unterthanen erregt wurde. In seinen Niederlanden brach sogar »787, da der Kaiser ei, ne Reise nach der Krimm zu einer Zusammenkunft mit der Kai^rinn von Rußland unternommen hatte, eine Empörung aus, welche die Statthal- ter anfangs durch Versprechungen der Nachgiebig, keit dämpften, die aber vom Kaiser bei seiner Zu, rückkunft nur zum kleinsten Theil erfüllt wurden, worauf 1789 ein wirkliches Insurgenten Heer ge, bildet wurde, welches ein kaiserliches Corps zu- rückschlug, und den Kaiser seiner Herzogswürde über die Niederlande verlustig erklärte; nur die Provinz Luxembürg blieb ihm treu, und unter seinem Nachfolger wurde der Streit beigelegt. 211. Auch mit der Republik der verei, nigten Niederlande hatte der Kaiser Streit we- gen der von ihm verlangten freien Schiffahrt auf der Schelde; aber durch Frankreichs Vermitte- lung kam ein Vergleich zu Stande. Persönlichen Antheil nahm aber Joseph an einem Kriegs Ruß- lands gegen die Türken, wobei er die im letzten Frieden wieder eingebüßten Provinzen noch ein, P r mal
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