Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Kleines Lehrbuch der mathematischen Geographie - S. 32

1908 - Braunschweig : Appelhans
— 32 — — 12°. — In Greenwich kulminiert die Sonne 6 St. 32 Min. sqo = 392 Min. früher als in Mexiko, folglich liegt Mexiko = 98° westl. als Greenwich. In Greenwich kulminiert die Sonne 56 Min später als in Prag, folglich liegt Prag -j- = 14° östlicher als Greenwich. 4 § 40. Mitteleuropäische Zeit. Die Uhren in Deutschland wurden bis zum 1. April 1893 nach der durch die Kulmination der Sonne bestimmten Ortszeit gestellt. Diese Zeit ist nicht für alle Orte in Deutschland gleich, weil die Sonne nicht zu gleicher Zeit allen Orten in Deutschland kulminiert. Bei einer verschiedenen Zeit in den einzelnen Orten eines Landes lassen sich genaue Fahrpläne der Eisenbahn nicht so leicht aufstellen als bei einer einheitlichen Zeit. Die Eisenbahnverwaltungen haben daher in fast allen Ländern schon längst bei der ersten Aufstellung eines Fahrplanes nach einer allen Orten desselben Landes gleichen sogen. Einheitszeit gerechnet. Das ist in England die Zeit von Greenwich, in Frankreich diejenige von Paris, in Spanien die von Madrid, in Italien die von Rom, in der Schweiz die von Bern, in Belgien die von Brüssel, in Holland die von Amsterdam, im westlichen Rußland die von Petersburg, im östlichen Rußland die von Moskau, in Schweden und im Deutschen Reiche die des 15. Meridians östl. von Greenwich. So lange die Eisenbahnverwaltungen nur im innern Verkehr diese Einheitszeit anwenden und nicht durch die Bahnuhren in den einzelnen Orten danach gestellt und die Fahrpläne danach eingerichtet werden, hat die Annahme einer Einheitszeit seitens der Eisenbahnen feine Bedeutung für das übrige bürgerliche Leben. Dies tritt erst dann ein, wenn die Eisenbahnen auch für den äußeren Verkehr nach der Einheitszeit rechnen, also auch alle Bahnuhren danach gestellt und die Fahrpläne danach gemacht werden. Dann wird neben der Einheitszeit der Eisenbahn die Ortszeit sich nicht halten können; denn bei dem heutigen großartigen und immer noch steigenden Verkehr spielt die Eisenbahn eine so tief in das öffentliche Leben einschneidende Rolle, daß es nicht gut angehen wird, Orts- und Eisenbahnzeit zu trennen, und da es im gewöhnlichen Verkehr auf einige Minuten früherer oder späterer Zeit nicht ankommt, im Eisenbahnverkehr jedoch eine einzige Minute von größter Wichtigkeit sein kann, so wird schließlich die Eisenbahnzeit, also die Einheitszeit des betreffenden Landes, auch für das ganze bürgerliche Leben maßgebend und für dasselbe als gesetz-

2. Kleines Lehrbuch der mathematischen Geographie - S. 33

1908 - Braunschweig : Appelhans
— 33 — liche Zeit eingeführt werden müssen. Das ist, nachdem andere Länder bereits vorangegangen waren, nach einem von dem Reichstage angenommenen Gesetze vom 1. April 1893 in Deutschland ebenfalls geschehen. Wir rechnen demnach vom 1. April 1893 ab nicht nur im Eisenbahnverkehr, sondern auch im gesamten Leben in ganz Deutschland nach der Zeit des 15. Meridians östl. von Greenwich, d. H. wenn es in einem Orte unter dem 15. Meridian östl. von Greenwich (z. B. in Stargard oder Görlitz) 12 Uhr mittags ist, so müssen alle Uhren in ganz Deutschland 12 Uhr mittags zeigen. Man hätte diese Zeit die deutsche Zeit nennen können, hat ihr aber den Namen mitteleuropäische Zeit (M. E. Z.) gegeben, weil sie nicht nur für Deutschland maßgebend ist, sondern auch bereits in Schweden, in Norwegen, in Dänemärk, in Luxemburg, in Österreich-Ungarn, in der Schweiz, in Italien, in Bosnien, Serbien und der westlichen Türkei eingeführt ist und damit in dem ganzen Mitteleuropa Geltung erhalten hat. Wenn für Deutschland als Einheitszeit gerade die Zeit des 15. Meridians östl. v. Gr. gewählt worden ist, so hat das seinen Grund darin, daß dieser Meridian das Gebiet des deutschen Reiches so ziemlich in der Mitte durchschneidet. Der Berliner Meridian wäre allerdings in dieser Beziehung noch etwas günstiger gewesen; aber es mußte auch darauf Rücksicht genommen werden, die deutsche, d. H. mitteleuropäische Zeit, mit jener der westlichen und östlichen Staaten in Einklang zu bringen, zunächst mit der Greenwicher und Petersburger, von denen die erstere genau 1 Stunde früher, die letztere fast genau 1 Stunde später ist als die des Meridians von Stargard. Damit hat Deutschland das Seine dazu beigetragen, daß allmählich die Einführung einer Einheitszeit auf der ganzen Erde nach Stundenzonen durchgeführt werden kann. Es soll nämlich dahin gewirkt werden, daß künftig vom Grundmeridian von Greenwich an in östlicher Richtung die um eine Stunde, d. H. um 15 Grade abweichenden Meridiane (also der 15., 30., 45., 60. usw.) als Hauptmeridiane angesehen werden, und daß alle Gebiete, welche um 7y2° westlich und ebensoweit östlich von diesen einzelnen Hauptmeridianen liegen, ihre Ortszeit aufgeben und die Zeit des betreffenden Haupt-meridians annehmen. Selbstverständlich wird es sich bei Abgrenzung dieser 24 Stundenzonen nicht um genaue mathematische Grenzen handeln, sondern man wird sich auch richten nach den Grenzen der Staaten, nach Fußläufen, Gebirgszügen usw. Es würden also alle Länder, welche sich um den Meridian von Greenwich lagern (Großbritannien, Holland, Belgien, Frankreich, Spanien und Portugal) dieselbe Zeit haben wie die Orte unter dem genannten Meridian. Alle Länder, welche „sich um den 15. Meridian lagern (Skandinavien, Dänemark, Deutschland, Österreich-Ungarn, die Schweiz und Italien), würden die Zeit des 15. Meridians haben. Alle Länder, welche sich um den 30. Meridian lagern (das westliche Rußland, Kleinasien, Syrien und Ägypten), würden die 5rief e, Lehrbuch der mathematischen Geographie 4, Aufl. 3

3. Im Kaiserhause zu Goslar - S. 92

1902 - Braunschweig : Appelhans
— 92 — Alexander, dem Haupt des Städtebundes, ein Abkommen, wodurch die Friedensunterhandlungen eingeleitet wurden. Der Kaiser erkannte rückhaltlos Alexander als den alleinigen und rechtmäßigen Papst an; dieser dagegen versprach, den Frieden zwischen dem Kaiser und den lombardischen Städten auf einer für beide Teile annehmbaren Grundlage vermitteln zu wollen. Und da auch der Papst von der gleichen Friedenssehnsucht beseelt war, wie der Kaiser, so kam im folgenden Jahre vorläufig ein sechsjähriger Waffenstillstand zu stände; während dieser Zeit sollte über den endgültigen Frieden verhandelt werden.*) In Venedig fand darauf im Jahre 1177 eine glänzende Versammlung statt, an der auch der Kaiser und der Papst persönlich teilnahmen. Auf goldgeschmückter Galeere zog Friedrich, von Chioggia (südlich von Venedig) kommend, nebst seiner Gemahlin in Venedig ein, empfangen von der ihm zujubelnden venetianischen Jugend; am Eingänge der Markuskirche, deren goldglänzende Kuppeln im Glanze der Maiensonne strahlten, empfing ihn der Papst. Als der Kaiser herzutrat, fiel er vor dem Nachfolger Petri auf die Kniee und küßte ihm die Füße; dieser aber richtete ihn auf und gab ihm den Friedenskuß, und gemeinsam schritten sie nun, umbraust von dem tosenden Beifall der Menge, in die weiten Hallen des prächtigen Gotteshauses, wo vom Papst ein feierliches Hochamt gehalten wurde. Als nach Beendigung des Gottesdienstes beide Häupter der Christenheit die Kirche verließen, und der Papst das bereitstehende Pferd bestieg, um zu seinem Quartier zurückzukehren, hielt ihm der Kaiser den Steigbügel und schritt zu Fuß neben dem Pferde des Papstes durch die an beiden Seiten der Straße stehende dichtgedrängte Volksmenge bis zu der päpstlichen Wohnung. Ein Fest drängte das andere auf diesem prunkvollen Kongreß zu Venedig. Die prächtigen Gottesdienste in der Markuskirche wechselten ab mit den nicht minder prächtigen Gelagen in den stolzen Palästen der Jnselstadt. *) Derselbe wurde geschlossen zu Konstanz, 1183.

4. Kleine Erdkunde für Volks- und Bürgerschulen - S. 18

1909 - Braunschweig : Appelhans
Zweiter Teil. Länderkunde. Y. Z)as Deutsche Weich (fast 150 mal so groß wie Braunschweig, ll|8 mal so groß wie Preußen). 21. Übersicht. 1. Deutschland, in der Mitte Europas gelegen und daher „das Herz Europas" genannt, ist aus drei Seiten von Land umgeben: im Jll_von Rußland, im S. von Österreich und der I und im M. von Frankreich, Belgien/"jnb den iederlanden. Nur nach N. grenzt es an die Nord- und Ost- welche durch die Jütische Kalbinsel voneinander getrennt sind. Am höchsten erhebt sich das Land in seinem südlichen Teile, dem deutschen Alvenlande. Dieses dacht sich nach N. allmählich zu dem deutschen Mittelaebiraslande ab, welches keilförmig in die große norddeutsche Tiefe6tn~e einbringt^ Dieser Abdachung Deutschlands nach N. zu entspricht der Lauf der meisten Flüsse von S. nach N. Hur Nordsee: 1. der Rhein (dueüe am St. Gotthard), Ifftoijtfi//mutl^ ^ 0 f e l/^nd rechts N e ck a r , Main, Lahn, Sieg,^ 2. Die Ems in den Dollart. 3. Die Weser (Werra, Fulda), rechts Aller mit Oker, und Leine. cma Crlotm^ 4. Die Elbe, links/M n l d e und Saale mit der Unstrnt; L rechts Havel mit der Spree. 5. Die Eider in die Nordsee^ Zur B^käsee: 1. die Oder, rechts Warthe mit der Netze; links ©la|er Neiße, Katzbach, Bober und Lausitzer Neiße. 2. Die Weichsel (nur ihr unterer Lauf gehört ^u Deutsch- übrige zu Osterreich und Rußland). F t land, der Nur die "Dona u fließt nach später mehr südöstlich; sie mündet auf der Balkanhalbinsel ins Schwarze Meer. Nebenflüsse: rechts die Alpenflüsse Jller, Lech. Isar, Inn mit Salzach, links Altmühl, Naab, Regen.

5. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 58

1893 - Braunschweig : Appelhans
58 wer noch Krfte besafs, liefs sich zum Soldaten anwerben, da der Krieg noch das einzige eintrgliche Handwerk war. Nach Gustav Adolfs Tode verwilderten auch die Schweden. Der Schwed ist kumme, Hat alles mitgenumme, Hat die Fenster neingeschlage, Hat's Blei davon trage, Hat Kugeln draus gsse Und d'bauern verschsse". (Volkslied.) * 4. Der französisch - schwedische Krieg. Die Schweden und Franzosen (Bernhard, der, mit franzsischem Gelde untersttzt, das Elsa fr sich erobern wollte, starb Pltzlich) setzten den Krieg gegen den Kaiser Ferdinand Iii. mit wechselndem Glcke fort (aber nicht mehr zum Schutze des protestantischen Glaubens, sondern um deutsche Lnder zu erobern), bis nach langjhrigen Verhandlungen der zu 1648 Munster und Osnabrck geschlossene westflische Friede ihren Ver-Wstungen ein Znbe^nachte (Nun danket alle Gott"; Paul Gerhardt, am Ende des dreiigjhrigen Krieges"; nach dem dreiigjhrigen Kriege"). Durch denselben erhielten die Franzosen einen Teil des Elsa, die Schweden Vorpommern; neben den lutherischen gewannen nun auch die reformierten Stnde vllige Reli-gionsfreiheit, aber fast % der Bewohner Deutschlands waren durch Schwert, Pest oder Hunger umgekommen; Deutschlands Macht und Wohlstand blieb auf lange Zeit hin vernichtet. * Mit den grsstenteils eingescherten und entvlkerten Stdten sank auch die Macht des vorher so krftigen deutschen Brgerstandes (die Hansa). Alle Keime des durch die Reformation neu geweckten Lebens in Wissenschaft, Kunst und Kunstgewerbe waren zertreten (die neu erbauten Wohnhuser wiesen nach aufsen und innen das Geprge der Armut und Nchternheit auf), Kirchen und Schulen zerstrt, Prediger und Lehrer verkommen; daher nahmen Roheit, Genufssucht und Aberglauben (Hexenprozesse und Sterndeuterei) berhand; die Gebildeten nahmen franzsische Sprache und Sitte an. Die deutschen Fürsten wurden nun selbstndige Landesherren, die unter sich und sogar mit auswrtigen Mchten, nur nicht gegen Kaiser und Reich, Bndnisse schliefsen durften. Deutschland ward ein Bund von gegen 250 Staaten, abhngig von Fremden (Franzosen). So folgt fr Deutschland die Zeit der tiefsten Erniedrigung (bis zum 19. Jahrhundert). * 53. England unter den Stuarts. Schon Jakob I. hatte sich bei Katholiken (Pulververschwrung) und Reformierten verhafst gemacht. Sein Sohn, der ritterliche, aber leichtsinnige Karl I., steigerte durch willkrliche Besteuerung des Volkes und durch Hinneigung zum Katholizismus die Aufregung, so dafs die Englnder sich gegen ihn emprten. Durch das Parlamentsheer unter Oliver Crom-

6. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 61

1893 - Braunschweig : Appelhans
- 61 niederlndischen und italienischen Besitzungen Spaniens begngen mufste. Ludwig Xiv. hat allerdings durch seine vielen Kriege und durch die Vertreibung der gewerbfleifsigen Hugenotten (Aufhebung des Edikts von Nantes) den Wohlstand Frankreichs vernichtet, aber Kunst und Wissenschaft zu hoher Blte gebracht, sodafs franzsische Sprache, Bildung und Mode (die Tracht steif und unnatrlich, wie die Percke u. s. w.), aber auch franzsiche Leichtfertigkeit in Sitte und Religion die hheren Stnde Europas, namentlich Deutschlands, durchdrang. Indem sich die deutschen Fürsten bemhten, den großen" Ludwig nachzuffen, wetteiferten sie mit einander in I,eicht-fertigkeit, ppigkeit und Verschwendungssucht (Bau von Schlssern nach der Weise des Versailler Schlosses, franzsische Theater, Hoffeste u. s. w.). Die hierzu erforderlichen Gelder wurden durch hohe Steuern, Verkauf der mter und Erpressungen aufgebracht. Die durch den 30jhrigen Krieg verarmten Stnde (Adel, Geistlichkeit, Brger) wurden bei der Steuerhebung in der Gesetzgebung nicht mehr gefragt; ganz unumschrnkt verwalteten die Fürsten das Vermgen des Landes, und waren die Herren der die Freiheit, das Leben und Eigentum ihrer Unterthanen. Die deutsche Sprache wurde als roh verachtet. Ein Schriftsteller der damaligen Zeit schreibt: Es ist ebenso schimpflich, deutsch zu reden, als ein schweizerisches Wams zu tragen". Ein Dichter klagt: Diener tragen insgemein ihrer Herren Lieverey; Solls denn seyn, dafs Frankreich Herr, Deutschland aber Diener sey? Freies Deutschland! schm dich doch dieser schnden Knechterey". A la mode-Kleider, la mode-Sinnen: Wie siclis wandelt aufsen, wandelt sichs auch innen". *> , J 1 55. Peter der Gr. und der nordische Krieg. Der Zar Peter d. Gr. bemhte sich, durch Einfhrung europischer Bildung Rußland zu heben. Nachdem er deshalb Reisen ins Ausland gemacht und in Holland (Zaandam) und England den Schiffsbau erlernt hatte, suchte er nun seinen rohen Russen europische Sitten und Einrichtungen aufzuntigen. Durch den nordischen Krieg, w welchem er dem tollkhnen Karl Xii. von Schweden die Ostseeprovinzen entri (Grndung von Petersburg), legte er den Grund Zu Rulands Seemacht. * Der nordische Krieg war zu gleicher Zeit mit dem spanischen Erbfolgekriege. Peter hatte sich mit dem dnischen Könige und mit August dem Starken, dem katholischen Kurfrsten von Sachsen und Könige von Polen, gegen den jungen Karl verbunden. Anfangs siegreich, ward dieser auf seinem

7. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 71

1893 - Braunschweig : Appelhans
I 71 Russen angeschlossen *), und als Friedrich Wilhelm sich mit Alexander verbndete und von Breslau aus den Ausruf An mein 1813 Volk" erlie, da erhob sich ganz Preußen mit Gott fr König und Baterland. Wer nicht gegen den Feind ziehen konnte, der brachte wenigstens sein Hab und Gut dem Vaterlande dar, die Frauen tauschten ihre Trauringe gegen eiserne Ringe ein mit der Inschrift: Gold gab ich fr Eisen 1813" (die hochherzige Ferdinande von Schrnettan). Rasch bildeten sich Freischaren (* der edle Freiheitssnger Th. Krner, Aufruf"; Ltzows wilde Jagd" *) Landwehr und Landsturm wurden ausgeboten. So begann der Volkskrieg gegen den Erbfeind. Anfangs war Napoleon allerdings noch siegreich ( in den Schlachten von Ltzen und Bautzen; Krner, letzter Trost" *), aber nachdem während eines Waffenstillstandes sterreich sich den Verbndeten angeschlossen hatte, ward Napoleons Macht in Deutschland durch die groe Vlkerschlacht bei Leipzig gebrochen (Arndt, die Leipziger Schlacht"xi * Drei große Armeen bedrnten seine Stellung bei Dresden: die bhmische unter dem sterreichischen Oberbefehlshaber Schwarzenberg, die schlesische unter Bliicher und die Nordarmee unter dem zweideutigen Bernadotte von Schweden (unter diesem Blow). Der erste Angriff galt der Nordarmee; aber die tapfere pommersche Landwehr unter Blow rettete gegen Bernadottes Willen Berlin durch den Sieg bei Grofsbeeren. Napoleon selbst wandte sich gegen Blcher; aber der tapfere Marschall Vorwrts" jagte die Franzosen in die Katzbach (Arndt, das Lied vom Feldmarschall"); nur die bhmische Armee mulste nach der Schlacht bei Dresden sich nach Bhmen zurckziehen. Allein die Niederlage der sie verfolgenden Franzosen, der Sieg Blows der Ney bei Denne-witz und Blchers Vordringen zwangen Napoleon zum Rckzge nach Leipzig. Die Schlacht bei Leipzig bestand aus 1813 mehreren einzelnen Gefechten: Napoleon widerstand der Hauptarmee , Blcher dagegen warf die Franzosen zurck; am 18. Oktober (am 17., einem Sonntage, ruhten die Waffen) drangen die Verbndeten, insbesondere Blcher, siegreich vor und eroberten am 19. Leipzig. Napoleon floh eilends der den Rhein. * Nun drangen die Verbndeten, der unermdliche Blcher voran, in Frankreich ein (Kopisch, Blcher am Rhein"), schlugen Napoleon und eroberten endlich Paris. Im I. Pariser Frieden ward der entthronte Napoleon nach Elba verwiesen und Lud-wig Xviii., der Bruder Ludwigs Xvi., als König eingesetzt. Der Wiener Kongre, insbesondere Rußland, sterreich, England, Preußen und sogar das besiegte Frankreich, ordnete Europas An-gelegenheiten; die von Napoleon geraubten Lnder wurden ihren frheren Herren zurckgegeben oder gegen andere ausgetauscht, an die

8. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 76

1893 - Braunschweig : Appelhans
durch Vertreibung der sterreicher aus der Lombardei und Venetien zu einigen. Als die sterreicher deshalb in Piemont einfielen, kam Napoleon den Italienern zu Hlfe, schlug die sterreicher und ntigte sie zur Abtretung der Lombardei an Viktor Emanuel. Nachdem dieser auch die kleineren Staaten Mittelitaliens und mit Hlfe von Garibaldi auch Neapel und Sizilien erworben hatte, nahm er den Titel König von Italien" an. Dem deutschen Kriege hatte er spter Venetien und dem franzsischen Kriege den Abzug der Franzosen aus Rom zu verdanken, so dafs jetzt ganz Italien geeinigt ist. 3. Der verunglckte Versuch Napoleons, das von Brgerkriegen zerrissene Mexico zu erobern und hier ein von ihm abhngiges Kaiserreich zu grnden (Maximilian, von ihm im Stich gelassen, ward von den Mexicanern erschossen), schwchte sein Ansehen sowohl im Innern, wie nach aussen. * 1. Alle Versuche Preuens, das zerrissene und deshalb ohn-mchtige Deutschland zu einem krftigen Ganzen zu vereinen, waren an dem Widerstreben der anderen Bundesstaaten und besonders fter-reichs gescheitert. Als nach dem Tode Friedrichs Wilhelms Iv. sein willenskrftiger Bruder Wilhelm I., der echte Sohn der Knigin Luise, zur Regierung kam, und der groe Staatsmann Bismarck sterreichs Einflu in Deutschland zu vernichten suchte, entstand zwischen beiden Staaten eine groe Spannung. Zwar kmpften Preußen und sterreicher noch gemeinschaftlich gegen das bermtige Dnemark, und ihre glnzenden Wasfenthaten (* Erstrmung der 1864 Dppeler Schanzen, Eroberung der Insel Alsen. Geibel, das Lied von Dppel" *) hatten die Abtretung Schleswig-Holsteins an Preußen und sterreich zur Folge. Aber die Frage wegen des Besitzes dieser Lnder gab die Veranlassung zum Ausbruche des deutschen Krieges. Durch die furcht-1866 bare Niederlage bei Kniggrtz wurde sterreich gezwungen, Schles-wig-Holstein an Preußen zu berlassen und aus dem deutschen Bunde zu scheiden. An die Stelle desselben trat jetzt der norddeutsche Bund, den Preußen, durch Hannover, Hesseir-Kassel, Nassau und Frankfurt a. M. vergrert, mit den brigen nrdlich vom Main gelegenen deutschen Staaten schlo. Das war der erste Schritt zur Einigung Deutschlands. * Die Annahme des sterreichischen Antrages beim Bundestage auf Mobilmachung des Bundesheeres gegen Preußen hatte den Ausbruch des Krieges herbeigefhrt. Auf Seiten sterreichs standen aufser den sddeutschen Staaten besonders Hannover, Hessen und Nassau, auf Seiten Preußens die brigen norddeutschen Staaten und Italien. Whrend eine kleine Heeres - 68. Deutschlands Einigung und Frankreichs Demtigung.

9. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 77

1893 - Braunschweig : Appelhans
77 abteilung die Hannoveraner nach dem Sden vor sich hertrieb, sie nach der (unentschiedenen) Schlacht bei Langensalza gefangen nahm und dann die sddeutschen Truppen, welche unter sich uneinig und dazu schlecht gefhrt waren, in mehreren kleinen Gefechten besiegte, rckte das Hauptheer gegen die sterreicher von Sachsen und Schlesien aus (der Kronprinz Friedrich Wilhelm) in Bhmen ein. Rasch zog das tapfere Heer, dessen Bewegungen der umsichtige General von Moltke lenkte, von Sieg zu Sieg (bei Kniggrtz fhrte das recht- 1866 zeitige Eintreffen des Kronprinzen eine furchtbare Niederlage der sterreicher herbei) bis vor Wien und zwang Osterreich zum Prager Frieden (Welches Land mufste sterreich an Italien abtreten?). Preußen erhielt nun den Oberbefehl der Heer und Flotte des Bundes, sowie auch, wenigstens fr den Fall eines Krieges, der das Heer der sddeutschen Staaten. * 2. Der franzsische Krieg. Je mehr Preußen durch diesen Krieg an Macht und Ruhm gewann, desto mehr fhlten sich die eitlen Franzosen, als die groe Nation", gekrnkt und gedemtigt, desto lauter ward ihr Geschrei nach dem linken Rheinufer, als einer gerechten Entschdigung fr Preuens Vergrerung". Ein will-kommener Vorwand zum Kriege fand sich bald: die erledigte spanische Krone war einem Prinzen von Hohenzollern angeboten und von dem-selben angenommen; dafr machte Napoleon Wilhelm I. verantwort-lich und erklrte, obgleich der Prinz um des Friedens willen freiwillig verzichtete, an Preußen den Krieg (Wilhelm und der franzsische Bot-schafter in Ems; Hesekiel, der 19. Juli 1870"). 1. Gegen solchen frechen bermut erhob sich ganz Deutschland 1870 wie ein Mann, auch die Sddeutschen stellten ihre Heere unter Preuens bewhrten Oberbefehl (Wilhelm und Moltke), und so zogen die Deutschen, zum ersten Male einig (Schneckenbnrger, die Wacht am Rhein"; Freiligrath, Hurrah Germania") dem hierber bestrzten Feinde entgegen, der sich schon an der Grenze ge-sammelt hatte (Napoleon mit dem Hauptheere in Lothringen, Mac Mahon im Elsa). Whrend der Kronprinz von Preußen mit dem linken Flgel durch das Gefecht bei Weien brg sich von der Pfalz aus den Eingang in das Elsa erzwang und durch den Sieg bei Wrth die herbeigeeilten Scharen Mac Mahons in den Was-gan jagte, erstrmten Teile des rechten Flgels (Steinmetz) und des Centrums (Friedrich Karl) die fast uneinnehmbaren Spicherer-Hhen bei Saarbrcken, warfen dadurch das Hauptheer auf Metz zurck und zwangen dasselbe durch 3tgige blutige Kmpfe (besonders bei Gravelotte; Dohm, die Schlacht von Metz"; Freiligrath, die Trompete von Gravelotte"), in dieser Festung Zuflucht zu suchen. Whrend Friedrich Karl die Franzosen hier wie mit eisernen Klammern umschlossen hielt, rckte der König selbst mit dem brigen Heere weiter westlich, um Mac Mahon aufzusuchen, der unterdes in der

10. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 55

1893 - Braunschweig : Appelhans
55 Strenge; aber nach ihrem frhen Tode machte ihre Schwester Elisabeth die reformierte Lehre zur herrschenden (bischof- hchgmi7eitig hatte bei den Schotten die streng reformierte Lehre Eingang gefunden. Ihre Knigin, die schone Maria Stuart, war teils durch ihren katholischen Glauben, teils durc ihren anstfsigen Lebenswandel (sie heiratete den Morder ihres Gemahls) so verhafst geworden, dafs sie nach ^ mufste. Elisabeth aber liefs ihre Verwandte nach langjhrige Bald^darauf ward der Versuch Philipps, das ketzerische 88 England durch die unberwindliche Armada zu erobern, durch Wind und Wellen und durch die tapferen Englnder vereitelt. Seit diesem Siege nahm Englands Handel und Schiffahrt einen raschen Aufschwung (Franz l>rake der zweite Erdumsegler, brachte die Kartoffeln nach Europ ). Unter Jakob I., dem Sohne der Maria Stuart, wurden England und Schottland vereinigt. * 52. Der dreiigjhrige Krieg. 1618-48 j Rasch hatte sich die Reformation in Europa ausgebreitet und zwar die reformierte Lehre mehr im Westen (Schweiz, Holland, ein Teil Frankreichs, England, Schottland) und die therische im Norden (in Schweden durch Gustav Wasa, Norwegen, Dnemark, Deutschland bis nach Osterreich hmem). Dagegen suchte die katholische Kirche, welche sich im Sden (Spanien, Frankreich, Sddeutschland und Italien) behauptet hatte, das in Deutschland Verlorene mit Gewalt wieder zu gewinnen und fhrte dadurch den 30jhrigen Krieg herbe;. * Der evangelische Glaube hatte unter den Gebildeten einen lebhaften Eifer, das Wort Gottes zu erforschen, entfacht, aber das unwissende und sittlich verwahrloste Volk konnte erst langsam zu einem gebildeteren und bessern erzogen werden. |^er Anfang dazu war durch die Reformatoren gemacht: tchtige Seelsorger erweckten in den Gemeinden wieder das Familienleben und sorgten fr bessere Bildung; aber ihre Wirksamkeit wurde gelhmt durch das unchristliche, lieblose Streiten um kleinliche Glaubenssachen, das nach Luthers Tode aufkam, und zwar nicht nur zwischen Reformierten und Lutheranern, sondern auch zwischen den Genossen jeder Kirche. Dazu kam, dass die katholische Kirche, nachdem sie auf dem Konzil zu Trident die schreiendsten der Mifsbruche, welche durch die Reformatoren blofsgelegt waren, in bezug auf den geistlichen Stand u. a. beseitigt hatte, erstarkt war und nun auch ihrerseits gegen die Evangelischen vorging. Mit dem Aufrufe: Verflucht seien alle
   bis 10 von 225 weiter»  »»
225 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 225 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 282
1 112
2 122
3 133
4 338
5 1157
6 46
7 245
8 39
9 63
10 240
11 46
12 77
13 81
14 60
15 39
16 229
17 35
18 77
19 70
20 53
21 185
22 29
23 40
24 45
25 119
26 134
27 157
28 120
29 53
30 394
31 85
32 8
33 194
34 225
35 60
36 186
37 667
38 74
39 98
40 41
41 57
42 109
43 40
44 23
45 197
46 146
47 105
48 60
49 58

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 1
1 4
2 1
3 11
4 17
5 1
6 0
7 5
8 21
9 189
10 6
11 0
12 0
13 2
14 0
15 25
16 3
17 17
18 1
19 0
20 21
21 0
22 0
23 9
24 0
25 5
26 0
27 2
28 1
29 63
30 0
31 2
32 1
33 2
34 25
35 4
36 6
37 3
38 22
39 0
40 0
41 17
42 0
43 10
44 14
45 2
46 5
47 0
48 1
49 1
50 0
51 11
52 5
53 0
54 0
55 2
56 1
57 0
58 0
59 9
60 23
61 13
62 1
63 3
64 10
65 1
66 12
67 10
68 2
69 6
70 0
71 16
72 3
73 7
74 68
75 0
76 2
77 1
78 11
79 0
80 10
81 1
82 0
83 0
84 0
85 20
86 34
87 1
88 0
89 4
90 2
91 0
92 18
93 0
94 0
95 1
96 66
97 11
98 7
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 1
1 0
2 0
3 1
4 0
5 0
6 0
7 4
8 0
9 41
10 0
11 5
12 1
13 0
14 0
15 1
16 5
17 0
18 1
19 8
20 1
21 34
22 0
23 0
24 1
25 0
26 0
27 0
28 0
29 5
30 10
31 2
32 0
33 10
34 0
35 16
36 0
37 1
38 0
39 6
40 19
41 0
42 0
43 0
44 22
45 1
46 0
47 4
48 0
49 8
50 0
51 0
52 2
53 2
54 66
55 21
56 0
57 1
58 1
59 5
60 7
61 7
62 5
63 4
64 0
65 1
66 0
67 10
68 0
69 0
70 0
71 43
72 1
73 16
74 2
75 0
76 6
77 0
78 3
79 37
80 7
81 2
82 3
83 0
84 0
85 0
86 3
87 5
88 17
89 0
90 0
91 19
92 0
93 7
94 0
95 0
96 0
97 0
98 5
99 0
100 0
101 0
102 0
103 82
104 2
105 5
106 0
107 0
108 0
109 0
110 2
111 3
112 0
113 0
114 0
115 0
116 0
117 4
118 3
119 0
120 0
121 3
122 3
123 0
124 0
125 0
126 4
127 1
128 0
129 2
130 2
131 0
132 0
133 0
134 1
135 1
136 4
137 0
138 0
139 1
140 4
141 3
142 1
143 1
144 16
145 8
146 0
147 0
148 21
149 0
150 18
151 6
152 1
153 0
154 1
155 5
156 11
157 20
158 1
159 1
160 1
161 0
162 0
163 0
164 1
165 6
166 8
167 3
168 0
169 2
170 10
171 2
172 5
173 3
174 3
175 0
176 92
177 3
178 0
179 0
180 1
181 0
182 10
183 3
184 2
185 0
186 7
187 1
188 1
189 0
190 0
191 7
192 3
193 1
194 4
195 0
196 0
197 14
198 14
199 1