Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Mit einem Stahlstich - S. 226

1836 - Stuttgart : Belser
226 Neuntes Hauptstück. lose Kaiser hatte nur dieses Anstoßes bedurft, um den Helden in sich zu entdecken. $■ Denn als 619 die Avarcu zu einem Fvieödk sich be- wegen ließen, raffte er alle Kräfte des Reichs zusammen, rüstete, vorzüglich mit Geldmitteln der Kirche, ein mächti- ges Heer und trat selbst an dessen Spitze. Kriegsplan und Ausführung waren gleich gut. Immer noch Herr zur Sec, ließ er die Perser ruhig am Bosporus stehen landete bei Jssus (622) und drang bis tief ins Herz des persischen Reiches vor, weiter als je römische Heere ge- kommen waren, während vom Norden her die mit ihm verbündeten Türken Iran verheerten. Dadurch wurde das Reich des großen Königs in seinen Grundfesten er- schüttert, und Chosru Parwiz gezwungen, nach Kte- siphon sich zu flüchten, wo er Muhameds Botschaft er- hielt , und bald im Gedränge überall ausbrechcnder Em- pörungen durch einen seiner 19 Söhne, Schirujeh, Thron und Leben verlor (628). Dieser schloß sogleich mit Heraklius einen Frieden, vermöge dessen das oströ- mische Reich alle seine Provinzen, welche die Perser er- obert hatten, zurückerhielt. Auch das Kreutz Christi wurde zurückgegeben, und im folgenden Jahre 629 in feierlichem Pompe zu Jerusalem wieder aufgerichtet, eine Begebenheit, deren Andenken durch das Fest der Kreu- tz e s e r h ö h u n g verewigt wurde. Jndeß, so glänzend der Ausgang dieses Krieges war, so sollte doch Heraklius den Wechsel des Schick- sals nvch einmal schwer empfinden, und feiner Lorbeeren durch die Saracenen sich beraubt sehen. Hievon fiel je- doch die Schuld zum Theile auf ihn selbst. Denn höchst thörichterweise entzündete er eben im kritischen Zeitpunkte neue tbeologische Streitigkeiten, welche unter Tiberius.

2. Mit einem Stahlstich - S. 383

1837 - Stuttgart : Belser
Unerwarteter Stoß, den die Hierarchie erleidet. 585 Verwüstung, daß nicht einmal Kirchen und Klöster ge- schont wurden, und er eben daher ans Mangel an Un- terhalt im Winter 1294 an den Rhein zurückgehen muß- te. Hier erwarteten ihn sogleich andre Angelegenheiten: Philipp der Schone hatte nicht nur Lyon 1292 unter sei- nen Schutz genommen und vom deutschen Reichsver- bande losgerisseu, sondern stand eben jetzt im Begriffe, sich von dem burgundischcn Pfalzgrafen Otto, dessen Tochter er einen Sohn -zur Ehe geben wollte, gegen Kaufgeld und Jahresgehalt die Freigrafschaft Hochbur- gund abtreten zu lassen. Sogleich erklärte Adolf den Krieg an Frankreich und schloß ein Bündniß mit Eduard!., Sohne und Nachfolger Heinrichs Iii., der von 1272 bis 1307 über England regierte und gleiche Beschwerden ge- gen Philipp Iv. hatte. Denn nachdem seit 1259 Friede zwischen Frankreich und England geherrscht, bekamen 1291 normannische und englische Schiffer Händel, irische und gascognische, französische und genuesische Seeleute wurden hineingezogen und den 14. April 95 verlor die französische Parthei bei St. Mahö in einem förmlichen Treffen angeblich 240 Segel und 15,000 Menschen; hierüber erbittert verlangte Philipp Auslieferung der bayonner Schiffer, die am Strausse Theil genommen; Eduards Statthalter verweigerte dieß; französische Be- fehlshaber erlaubten sich gegen die brittischen Besitzun- gen in Frankreich Maßregeln der Rache, woraus blutige Fehden entstanden, und Eduard selbst wurde nun als Va- sall vor Philipp geladen: er sandte seinen Bruder Ed- mund und erhielt durch diesen den Bescheid: ,,Philipp wünsche nichts, als ehrenvolle Genugthuung; darum solle ihm Guienne 40 Tage lang ausgeliefert werden: nach Ablauf dieser Frist werde er auf Fürbitte der Königin- nen von Frankreich und England Alles getreulich an Eduard zurückgcbcn." Der brittische König gieng in den Vorschlag ein, wurde aber nach Ablauf der Frist zum Verluste der Landschaft vcrurthcilt, weil er auf die so eben erwähnte Vorladung hin nicht in eigner Person er-

3. Mit einem Stahlstich - S. 329

1837 - Stuttgart : Belser
Heinrich Hl. v. England «. Ludwig d. Heilige v. Frankreich. 329 Schager ed Dor hcurathcte, auf den Thron. Mit Mühe erkaufte Ludwig von ihm die Vollziehung des Ver- lrags, so weit derselbe seine und der Seinigen Freilas- sung betraf, nicht aber die Bestätigung des Waffenstill- standes, verweilte sodann, auf einem genuesischen Schiffe nach Akkvn übergesetzt, bis ins.dritte Jahr ans syrischem Boden, schloß Bündnisse mit dem Alten vom Berge, mit Nasr Joseph, dem Sultane von Haleb, befestigte Joppe, Cäsarea und Sidon, und kehrte erst 1254, ohne Jerusalem gesehen zu haben, nvthgedrnngen nach Frank, reich zurück, weil daselbst den 13. Dezember 1253 seine Mutter Blanka gestorben war. Fünfzehntes Hauptftück. Untergang der Hohenstaufen, Sturz des Chalifats in Bagdad, Ende der Kreutzzüge. Ungemäßigt war Jnnocenzens Freude bei der Nach- richt, daß der verhaßte Kaiser gestorben: nach Italien und Deutschland ergiengen Briefe, die unter Androhung der härtesten Kirchenstrasen zum Abfalle von König Kon- rad auffordcrten. Dieser scyte indcß den Kampf gegen Wilhelm von Holland fort: immer auffallender lösten sich bei der Länge des Streits die Bande der Ordnung: Je- der kehrte ohne Bedenken und Scham den schnödesten Ei- gennutz hervor: Niemand schien ans den Zerfall des schö- nen Reichs auch nur zu achten; sogar das Schändlichste wurde mit frecher Stirne von den hochgestelltesten Män- nern versucht. So hatte Konrad kaum den Bischoff Al- bert von Regensbnrg und den Abt von St. Emmerich zum Frieden mit der gebannten und hart befehdeten Stadt gezwungen, als die beiden Geistlichen den 28. Dezember 1250, noch bevor die Trauerbotschaft aus Italien cinge- troffcn, einen Anschlag aus das Leben des Königs mach-

4. Mit einem Stahlstich - S. 467

1837 - Stuttgart : Belser
Zelten vor und während der Kirchenspaltung rc. 467 Söldner, baute Festungen, führte das Schießpulver ein, welches wahrscheinlich der Deutschordcn zuerst in offnem Felde gebraucht hat, legte Straßen an und benutzte die unter seinen Vorgängern cingerißnen iturcnt Befehdun- gen , nm verpfändete oder vertheilte Güter der Krone mit derselben wieder zu vereinigen. Ein solcher König in Dänemark mißfiel den Hansestädten, welche bisher von der Verwirrung der nordischen Reiche Vortheile gezogen hatten und jetzt, das Mißvergnügen eifrig nährten; allein Waldemar schlug Empörungen, die 1354 und 57 aus« ausbracheu, mit Macht nieder und, entwarf 4359 einen Plan, welcher auf nichts Geringeres als auf die Verei- nigung der drei nordischen Reiche angelegt war. Es hatte nämlich König Magnus Smek 1543 nach Andringen der Rcichsräthe seinen 6jährigen Sohn Erik Xu. zum Kö. nige von Schweden und seinen 5jährigen Sohn Hakon zum Könige von Norwegen ernennen müssen. Um seinen sehr gesunknen Ruhm wieder herzustctlen, unternahm er 1347 einen Kreutzzug wider die Russen, die in den schwe- dischen Chroniken noch Heiden genannt werden, bot ihnen die Wahl zwischen Pabst und Tod und ließ allen, die er in seine Gewalt bekam, den Bart abschneiden und die Taufe erthcileu; doch die Russen zeigten ihm bald, „daß ihre Bärte wieder angewachscn seyen, " und umschloßen sein Heer, so daß er nur mit Mühe entrann. Nun plün- derten unbezahlte Svldnerhaufeu das Land, während der schwarze Tod, nachdem er die übrigen Länder Europas durchzogen, auch im Norden wüthete. Da Magnus den Petcrsschoß angegriffen hatte und nichts zurückerstatten konnte, sprach die Kirche den Bann über ihn ans. 1350 trat Hakon die Regierung über den größten Theil Nor- wegens wirklich an, und zur selbigen Zeit wurde Erik von den Mißvergnügten auf den schwedischen Thron erhoben. Die Folge davon war ein innrer Krieg, der mit der Ver- weisung des königlichen Günstlings Bengt Algotson und mit der Theilung Schwedens zwischen Magnus und sei- nem Sohne Erik endigte. 1359 starb Letzterer, wie er 30*

5. Mit einem Stahlstich - S. 579

1837 - Stuttgart : Belser
-1 Sigismund und das Conckl von Konstanz. 679 ch enmei ster von Stern berg hiemit zögerte, fielen die Polen wieder in Preussen ein: der päbstliche Legat vermittelte und verwies die Sache an die kvstnitzer Sy- node, welche den Stillestand auf 2 Jahre verlängerte. 1421 war Sigismund, weil er Jagellvs Beistand nöthig hatte, nicht abgeneigt, Preussen mit ihm zu theilen. Die Unterhandlung zerschlug sich, und er vertröstete wieder den Orden mit Aussichten auf Hülfe. Allein die Polen fielen mit solcher Macht in das cnlmer Land, daß der unkriegerische Hochmeister Rußdorf 1422 einen schimpf- lichen Frieden am See Melno abschloß, worin er Su- davien abtrat. Das Schlimmste war, daß durch fort, dauernde drückende Kriegsstcuern, und weil die Ritter zum großen Nachtheil der Städte bürgerliche Nahrung zu treiben anfiengcn, Unzufriedenheit zwischen Adel und Bürgern entstand, und daß in dem allmähtig entsittlich- ten Orden selbst, zwischen den ober- und niederdeutschen Rittern, aus welchen letzter» vorzugsweise die licfländische Ritterschaft bestand, verderbliche Spaltungen einrissen. 1430 wollte der Hochmeister den Abfall Swidrigals von seinem Bruder Jagello benützen, ward aber bald zu einem Stillestand gezwungen, den Jagellos Sohn Wladis- law Iii. im Jahre 36, im dritten nach seiner Thronbe- steigung zu einem ewigen Frieden erhob. Wie zwei Un- glückliche gerne einander die Hand bieten, so gieng aus diesen Drangsalen, wozu das schwankende Benehmen Si- gismunds nicht wenig beigetragen hatte, die oben schon erwähnte engere Verbindung des Ordens mit der Hansa hervor. Jene Zweideutigkeit aber hatte nicht blos in dem Karakter des römischen Königs, sondern auch in dem furchtbaren Kriege seinen Grund, der indes; aus der Asche des Hnß und Hieronymus sich entzündet hatte. Gleich die erste Nachricht von Hussens Märtyrertod erweckte in Böhmen so heftige Erbitterung, daß Wenzel seinem Bruder offen den Bruch des Geleites vorwarf, daß 452 vom Adel und Bürgerstand in einem Schreiben feierlich wider die Voraussetzung protestirten, als ob bei 57 *

6. Mit einem Stahlstich - S. 708

1837 - Stuttgart : Belser
708 Zehntes Hauptstück. dem Verdachte hochgchcnder Entwürfe ausgesetzt blieben, die Könige von Frankreich aber durch die Gediegenheit der innern Hülfsmittel, welche ihnen zu Gebote standen, sowie durch ihre schlaue und rührige Thätigkett nach aus- sen ins Auge fielen: so erhielt, was zunächst nur zwei Staaten angieng, bald für alle übrigen ein bedeutendes Interesse, und an sich verschiedenartige Bestrebungen trafen wenigstens in der Absicht zusammen, zu verhin- dern, daß nicht die Habsburger oder die französischen Könige ein für unmittelbare und entferntere Nachbarn gefährliches Uebergcwicht erlangen. Hochburgund wurde Ludwig Xi. durch die Eidge- nossen entrissen und gegen Ersatz von 150,000 fl. Kriegs- kvstencrsatz am 24. Jan. 78 in dem erneuerten ewigen Frieden zwischen Oestreich und der Schweitz an den Erz- herzog abgetreten. Dagegen war Ludwig in den Nieder- landen vorgerückt, und der am 18. Sept. 77 gcschloßne Stillestand längst wieder aufgckündigt worden. Als je- doch Friedrich ein Aufgebot in das Reich ergehen ließ, kam man den 11. Juli 78 über einen zweiten Stillestand überein, vermöge dessen Ludwig Eambray, Verdun und alles im Hennegau Eroberte zurückgab. Nach dessen Ab- lauf schlug Maximilian am 7. Aug. 79 die Franzosen bei Guinegate, worauf der Krieg nur schwach fortgesetzt wurde. Denn Ludwig Xi., der mit furchtbarem Arme die Aristokratie entwaffnet, einen großen Theil ihrer Güter an die Krone gerissen, selbst den Herzog von Bre- tagne durch Schrecken gefesselt, ohne Anfrage bei den Ständen jährlich an 5 Millionen Livres Abgaben erho- den, das stehende Heer ansehnlich vermehrt, durch sorg- fältige Instruktionen und Rathschläge für jeden beson- dern Fall sämmtliche Beamten überwacht, mittelst wohl- besoldeter Spione das In- und Ausland erkundet, und als vertrauter Freund des Oberprofvßes Tristan l'her« mite, dem er viele geheime Hinrichtungen auftrug, ganz Frankreich in Angst erhalten hatte, verstrickte und lähmte zuletzt sich selber in den Schlingen seiner Arglist: in je-

7. Mit einem Stahlstich - S. 147

1837 - Stuttgart : Belser
Kaiser Friedrich I. Barbarossa. 147 strengung gegen Pisaner und Genueser behaupteten; glei- cher Anstrengung bedurfte cs, um die Herrschaftim adria- tischen Meere und die Besitzungen in Dalmatien gcgeu Normannen und Ungarn zu schützen. Doch eben in dem steten Kampf gegen äußre Feinde, während man im Jir- nern die Früchte langsam erworbnen Wohlstandes ge- noß, entwickelte sich jene besonnene Thatigkeit, welche den Karakter der Venetianer auszcichnet. Je drohender nun die deutsche Macht in Obcritalien anwuchs, desto weniger glaubte Venedig, das zwar die Demüthigung, nicht aber den Untergang Mailands gewünscht hatte, bei dem Konflikte des Kaiserthums mit Kirche und Freiheit der Lombarden unthätig bleiben zu dürfen; zudem hatte Kaiser Manuel, dem sein Plan, wenigstens einen Theil Italiens wieder zu gewinnen, durch Friedrich gänzlich verrückt wurde, Geld zu einem zahlreichen Heere von Söldnern geboten (denn seit den Kreutzzügcu kamen diese mehr und mehr in Brauch). Nach der Anerkennung Alexanders schloß daher Venedig einen Bund mit de» Städten der veronescr Mark, mit Verona, Padua, Vi- cenza und Treviso, die, weil anfänglich entfernter von dem Schauplatze der Leidenschaften, jetzt noch am kräf- tigsten dastanden, und trotz ihres früher» Verbandes mit Deutschland für die Sache der Freiheit glühten; denn seit der Patriarch von Aquiteja durch Konrad den Salier die Herzogsrechte in Friaul erworben hatte, nahm der Einfluß der Herzoge von Kärnthen auf die Mark Ve- rona immer mehr ab, und Verona und die übrigen Städte wurden wieder, was sie der Abstammung und Sprache ihrer Bewohner nach waren, rein italiänische Städte. Um diesen Bund aufzulvsen, zog Friedrich, da Unterhand- lungen nicht zum Ziele führten, gegen Verona; weil er aber die Feinde wohl gerüstet sah, kein deutsches Heer bei sich hatte und welschen Soldnern mißtraute, so traf er blos einige Anstalten, um den gänzlichen Abfall Ita- liens zu verhindern, und gieng im Herbste 1164 nach Deutschland, wo er schleunigst ein Heer sammeln wollte. 10 * Ul.

8. Mit einem Stahlstich - S. 385

1837 - Stuttgart : Belser
Unerwarteter Stoß, den die Hierarchie erleidet. 585 Königs war durch Alexander Iii., wenn gleich in zwei- deutigen Ausdrücken, doch wieder anerkannt worden: Eduard entschied 1292 für Johann Baliol, der sogleich unbedingt huldigte. Nun gieng aber in Rechtssachen die Appellation an den brittischen Obcrlchcusherrn, und Ba- liol wurde gleich im ersten Jahre nicht weniger als vier- mal nach England beschicden: dies empörte die schottischen Barone so sehr, daß sie 1195, als Edtiard eben nach Frankreich absegeln wollte, ihren König zu einem Schny- und Trutzbündniffe mit Philipp Iv. nöthigten. So kam cs, daß Eduard, da auch Wales wieder in Unruhe geriet!), nur einen kleinen Theil des Hecres nach Guienne absandte: mit der Hauptmacht gewann er am 27. April 96 den Sieg bei Dunbar, in Folge dessen Baliol gefangen und abgesctzt und die Verwaltung Schottlands dem 'Grafen von Sussex übergeben wurde. Auch Adolf that nickts Entscheidendes gegen Philipp, obwohl er mit englischen Substdicn ein starkes Heer geworben hatte; denn kaum machte ec Anstalt, in Frankreich cinznrücken, so trat der Pabst vermittelnd dazwischen und gebot Waffenruhe. Es war dies Bvnifacius Viii-, zehnter Nachfolger des Klemens, welcher den Untergang Kouradins gesehen; denn von 71 bis 76 hatte Gregor X., dann ganz kurze Zeit Innocenz V., Hadrian V. und Johannes Xxi., ^hierauf von 77 bis 80 Nikolaus Hl., bis 85 Mar. tin Iv., bis 87 Hon orin6 Iv., bis 92 Nikolaus Iv. den Stuhl Petri eingenommen; hierauf konnte sich die französisch-neapolitanische Parthci der Kardinale mit der andern, welche bald als psibstliche, bald als italienische, oder auch als deutsche erscheint, lange Zeit nickt vereini- gen: den 15. Juli 94 endlich wurde Petrus de Murrhone, Einsiedler und Volksheiliger in den Abruzzen, den jede Parthci beherrschen zu können hoffte, als Cölestin V. erhoben; bald ergab sich, daß er willenloses Werkzeug der Neapolitaner fey; Niemand erhielt die Kardinalswürde, ausser wer zu den Günstlingen Karls Ii. gehörte, der erst im Jahre 89 ans der aragonischcn Gefangenschaft zurücki- Bauer's Gksch- Iii. Bd. 2ü

9. Mit einem Stahlstich - S. 647

1837 - Stuttgart : Belser
Sieg d. Pabfith. üb. d. Conctle«. Erfind, d. Buchdruckerkunst. 647 probe wieder gerechtfertigt hervor, und stets wird uns ihr liebenswürdig großes Bild zwei schöne Tugenden zu- gleich vergegenwärtigen: kindliche Frömmigkeit und kühn sich aufopfernde Vaterlandsliebe. Nur auf dem Land konnte eine solche Retterin Frankreichs geboren werden; denn aus den untern Ständen rckrutirt sich die Ge- schichte, wenn es gilt, eine neue Bahn zu brechen. — Vergeblich hatte Bedford den jungen Heinrich zu Paris krönen lassen: die Engländer waren fortan einen Schritt hinter den Franzosen zurück. Im Jahre 52 schlief, in Folge beiderseitiger Erschöpfung, der Krieg beinahe ein, und während des Novembers starb die Herzogin von Bedford, Schwester des burgundischen Philipp, die bis- her immer noch den Bruch zwischen ihrem Gemahle und Bruder verhindert hatte. Da nun Bedford, ohne die Trauerzeit abzuwarten und ohne dem Herzog eine An- zeige zu machen, Jacqueline, die Tochter des Gra- fen von St. Pol, eines burgundischen Vasallen, heura- thete, und da Karls Vii. Minister den Tiefbeleidigten noch dazu eifrig bearbeiteten, so stand einzig der Um- stand im Wege, daß Philipp sein Wort gegeben hatte, nicht einseitig Frieden zu schließen. Man kam also auf den Ausweg, unter Vermittlung des Pabstes, als des gemeinschaftlichen Vaters aller christlichen Fürsten, einen allgemeinen Frieden zu unterhandeln, zu welchem Be- hufe, ausser den Gesandten Englands, Frankreichs und Burgunds, Abgeordnete des Kaisers, der Könige von Sicilien, Eypern, Norwegen, Polen, Kastilien und Ara- gon, Deputirte deutscher und italiänischer Fürsten, der flandrischen und Hansestädte 1435 in Arras einen Kon- greß bildeten, der für gesellige Bildung und Hvfsitte so wirksam wurde als die Cvncilien für die Wissenschaft. Ueberspannte Forderungen der Engländer gaben dem bur- gundischen Herzoge Anlaß, sich seines Wortes für ent- bunden zu erklären, und so erfolgte denn am 26. Scpt., unter wechselseitiger Zusicherung von Vergessenheit des Geschehnen, ein Friedensschluß, in welchem Karl die

10. Mit einem Stahlstich - S. 649

1837 - Stuttgart : Belser
Sieg d. Pabstth. üb. d. Conckle u. Erfind, d. Vuchdruckerkunst. 649 zu unterhandeln, in seine Heimath zurückgekehrt, und brachte im Mai 1444, während Franz I. von Bre- tagne, seit 42 seines Vaters, Jo dann s Iv. Nachfolger, dem Könige Karl huldigte, einen 2jährigen Waffenstillstand zwischen Frankreich und England ins Reine. Sehr erwünscht kam unter solchen Umständen Karl Vii. die oben erwähnte Bitte König Friedrichs Iii. um Un- terstützung im Schweitzcrkricge; denn sollte nicht Frank- reich durch die in Unthatigkeit versetzten Söldnerhaufcn schwer heimgesucht werden, so mußte mau Gelegenheit finden, dieselben ausserhalb des Reiches zu beschäftigen. Karl sammelte daher zu Langres nicht 5000, wie Fried- rich verlangt hatte, sondern 50,000 Mann, und nicht blos Franzosen, sondern auch Engländer, unter denen Talbot, und brach, während der Dauphin mit 30,000 Mann in die nordwestliche Schwcitz einfallen sollte, mit den übrigen Truppen gegen Metz, Toul, Verdun, gegen das untere und obere Elsaß auf, unter der Erklärung: »der allerchristlichste König habe sich um so eher veran- laßt gesehen, dem Begehren des römischen Königs Raum zu geben, als Frankreich seit vielen Jahren seiner na- türlichen Gränze, nainlich des Rheinstroms, beraubt sey, und er dieselbe herzustellen den Beruf habe; übri- gens sollen gegen das Reich keinerlei Feindseligkeiten Statt haben.» Der Plan des Dauphins war, die bei Basel gelegne, von den Eidgenossen belagerte, einem Herrn von Falkenstcin gehörige Farnsburg, sowie die Stadt Zürich zu entsetzen, die am 22. Juli 44 bei St. Jakob im Silfelde einen harten Schlag erlitten hatte; denn dort war ihr heldenmüthiger Bürgermeister S tüssi gefallen, mit dessen Fette die erbitterten Glarner nach schändlicher Mißhandlung des Leichnams ihre Schuhe und Spieße schmierten, und dessen Herz sie einander zum Zerbeissen vorwarfen. Zugleich sollte der Dauphin dem Pabste einen Dienst gegen die basler Kirchenversamm- lung leisten; denn seit Karl am 7. Juli 1458 alle zu Basel erlaßnen Reformationsdekrete auf einer große»
   bis 10 von 309 weiter»  »»
309 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 309 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 1
1 96
2 193
3 29
4 69
5 185
6 107
7 167
8 32
9 44
10 1201
11 447
12 649
13 9
14 187
15 17
16 103
17 26
18 1
19 21
20 135
21 97
22 46
23 139
24 63
25 356
26 442
27 358
28 286
29 7
30 13
31 683
32 33
33 90
34 309
35 91
36 151
37 1258
38 18
39 327
40 112
41 77
42 468
43 69
44 34
45 627
46 340
47 65
48 131
49 6

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 7
2 3
3 2
4 5
5 0
6 0
7 10
8 81
9 28
10 2
11 0
12 5
13 2
14 2
15 60
16 48
17 76
18 4
19 8
20 40
21 2
22 0
23 17
24 1
25 1
26 1
27 1
28 7
29 59
30 2
31 0
32 13
33 10
34 21
35 3
36 35
37 1
38 12
39 7
40 1
41 8
42 5
43 2
44 6
45 23
46 4
47 0
48 3
49 0
50 0
51 7
52 23
53 0
54 0
55 1
56 10
57 0
58 2
59 10
60 26
61 3
62 3
63 3
64 22
65 0
66 4
67 12
68 15
69 1
70 0
71 4
72 5
73 12
74 189
75 4
76 2
77 26
78 33
79 3
80 19
81 0
82 4
83 1
84 0
85 20
86 32
87 3
88 0
89 4
90 3
91 0
92 101
93 3
94 24
95 3
96 65
97 18
98 127
99 5

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 4
3 4
4 0
5 9
6 0
7 8
8 3
9 126
10 0
11 3
12 5
13 1
14 0
15 0
16 19
17 8
18 0
19 2
20 2
21 11
22 0
23 0
24 0
25 0
26 7
27 0
28 1
29 0
30 14
31 8
32 0
33 27
34 0
35 18
36 0
37 0
38 1
39 46
40 11
41 0
42 1
43 1
44 5
45 6
46 1
47 1
48 4
49 53
50 4
51 3
52 1
53 12
54 2
55 24
56 0
57 9
58 0
59 28
60 3
61 5
62 4
63 5
64 7
65 8
66 0
67 9
68 3
69 0
70 1
71 13
72 0
73 37
74 1
75 5
76 5
77 8
78 3
79 16
80 11
81 35
82 2
83 0
84 1
85 0
86 0
87 10
88 43
89 3
90 0
91 8
92 0
93 13
94 1
95 0
96 0
97 0
98 23
99 0
100 10
101 0
102 2
103 114
104 0
105 0
106 0
107 0
108 0
109 1
110 5
111 3
112 2
113 4
114 0
115 0
116 0
117 4
118 4
119 0
120 0
121 5
122 3
123 2
124 3
125 1
126 2
127 5
128 1
129 20
130 1
131 12
132 0
133 0
134 1
135 2
136 31
137 0
138 5
139 1
140 13
141 0
142 1
143 5
144 21
145 0
146 0
147 0
148 4
149 0
150 29
151 4
152 3
153 3
154 0
155 10
156 9
157 5
158 5
159 1
160 3
161 1
162 0
163 0
164 0
165 1
166 8
167 1
168 0
169 3
170 2
171 0
172 3
173 11
174 4
175 19
176 65
177 46
178 4
179 6
180 1
181 0
182 60
183 32
184 7
185 1
186 7
187 0
188 0
189 0
190 0
191 8
192 0
193 0
194 2
195 0
196 2
197 23
198 10
199 0