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716 Deutschlands Friedenspolitik.?
Tage nach der glorreichen Wiederaufrichtung des Deutschen Reiches als die höchste Aufgabe desselben verkündigte, nämlich: „ein zuverlässiger Bürge des europäischen Friedens zu sein," — das haben die drei Kaiser der großen Reiche des europäischen Festlandes seitdem als ihre gemeinsame Aufgabe erfaßt und erkennen lassen, ;und dadurch dem segenverheißenden Streben eine unerschütterliche Sicherheit der Erfüllung gegeben. — Das Vertrauen, welches die beiden alten Kaiserreiche dem neuen Deutschen Reiche entgegentrugen, bewährte seine Kraft und Bedeutung auch darin, daß es dazu beitrug, die alten freundlichen Beziehungen zwischen Oesterreich und Rußland sichtlich zu beleben und zu befestigen.
Die Drei-Kaiserpolitik hat Europa während der nächsten Jahre beherrscht, selbst in Frankreich die Revanchepläne, von welchen viele Kreise dort erfüllt waren, zurückgedrängt.
Der deutschen Politik ist es zunächst auch gelungen, Europa während des jüngsten Orientkrieges den Frieden zu wahren, ohne doch dabei in die Rolle eines bloßen Zuschauers zu verfallen.
Seit dem Beginn der Unruhen zunächst in der Herzegowina hatten die europäischen Regierungen im Interesse der Erhaltung des allgemeinen Friedens ihre Blicke auf die dortigen Ereignisse gerichtet. Die gemeinsamen Bestrebungen waren dahin gerichtet, den Kampf auf das bisherige Gebiet zu begrenzen, sowie die Gefahren und das Elend desselben zu vermindern, besonders indem Serbien und Montenegro von der Betheiligung an der Bewegung zurückgehalten wurden. Die Cabinette von Wien, Petersburg und Berlin hatten deshalb in Folge eines vorgängigen vertraulichen Ideenaustausches der ernstlichen Erwägung der europäischen Garantiemächte die Nothwendigkeit vorgestellt, der hohen Pforte anzuempfehlen, ihr Programm durch solche Maßregeln zu vervollständigen, die unabwendbar erscheinen, um in den augenblicklich durch die Geißel des Bürgerkrieges verwüsteten Provinzen Friede und Ordnung wiederherzustellen. Die Mächte Europa's vereinigten sich unter dem Einfluß Deutschlands zunächst über das sogenannte „Berliner Memorandum", sodann durch das „Londoner Protokoll" über eine gemeinsame Politik; aber die Rathschläge derselben scheiterten an der Hartnäckigkeit der Pforte. Bei Schluß des Reichstages von 1876 noch konnte der Kaiser sagen:
„Der bisherige Fortgang der Verhandlungen der europäischen Mächte über die im Orient schwebenden Fragen berechtigt Mich zu der Hoffnung, daß es Meinen Bemühungen und den einander entgegenkommenden friedlichen Intentionen der an der Entwickelung der Dinge im Orient unmittelbar betheiligten Mächte gelingen werde, die schwebenden Fragen ohne Beeinträchtigung der guten Beziehungen zu lösen, welche gegenwärtig unter ihnen obwalten. Ich werde, gestützt von dem Vertrauen, welches Deutschlands friedliebende Politik sich erworben hat, im Wege freundschaftlicher und selbstloser Vermittelung mit Gottes Hülfe auch ferner dazu mitwirken."
Aber die hier noch ausgedrückte Hoffnung wurde vereitelt und es kam (1877) zum Ausbruch des Krieges zwischen Rußland und der Türkei. Als nun in Folge der siegreichen Kriegführung Rußlands die Türkei ohnmächtig
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Deutschlands Friedenspolitik. 717
darniederlag und im Frieden von San Stefano Zugeständnisse an Rußland gemacht hatte, welche die Interessen der anderen Großmächte zu verletzen schienen, wäre es beinahe zum Kriege zunächst zwischen England und Rußland gekommen, wenn nicht nach beiden Seiten ein mäßigender und vermittelnder Einfluß namentlich von Seiten der deutschen Politik geübt worden wäre. Auf den Vorschlag Oesterreichs trat schließlich ein Congreß in Berlin zusammen, um den Frieden zwischen Rußland und der Türkei mit früheren Bestimmungen und den Interessen aller Großmächte in Uebereinstimmung zu bringen. Kaiser Wilhelm lag bamals krank darnieder, in seinem Namen begrüßte der Kronprinz (13. Juli 1878) den Congreß bnrch solgenbe Ansprache: „Der in Berlin versammelte Congreß hat seine Arbeiten bamit eingeleitet, daß er Wünschen für die Wieberherstellung Sr. Majestät des Kaisers, meines erhabenen Vaters, Ausbruck gab. Ich banke den Vertretern der Mächte für bieses Zeichen von Sympathie. Im Namen meines erhabenen Vaters äußere ich den Wunsch, ihre Bemühungen bnrch ein Einverstänbniß gekrönt zu sehen, welches das beste Unterpfanb für den allgemeinen Frieden fein wirb."
Der Congreß erlebigte seine schwierige Arbeit in einem Monat unter dem fortwährenden vermittelnben und versöhnlichen Einfluß des Fürsten Bismarck, welcher die von ihm selbst so bezeichnete Rolle des „ehrlichen Maklers" zwischen den Mächten erfolgreich und zu großer Ehre Deutsch-laubs durchführte. Am 15. Juli würde benn der Friebe von Berlin geschlossen, nach bessen erstem Satz sämmtliche Mächte von dem Wunsche beseelt waren, die im Orient hervorgerufenen Fragen in dem Geiste einer festen europäischen Ordnung in Gemäßheit der Bestimmungen des Pariser Vertrages vom 30. März 1856 zu regeln.
Das Ansehen der deutschen Politik wurde durch den Berliner Vertrag, welcher seitbem eine der Grunblagen des Völkerrechts bilbet, noch erhöht, der Drei-Kaiser-Buud selbst noch befestigt und erweitert. Der enge Zusammenschluß der deutschen und russischen Regierung würde von den Feinben der Friebenspolitik vergebens benutzt, um in Oesterreich Mißtrauen und Feinbfchaft gegen Rußland» zu schüren, die Folge war nur der noch möglichst engere Anschluß Oesterreichs an Deutschland, — aber nicht im Gegensatz, sonbern gerade im Zusammenhange und im Geiste des alten Drei-Kaiser-Bunbes. Durch den offenen Zutritt des Königreichs Italien und die entschiedene Annäherung Spaniens und mehrerer der Donaustaaten zu der von Deutschland besonders betriebenen Friedenspolitik erhielt diese einen erweiterten Wirkungskreis und mit Ausnahme Frankreichs erkannten alle Mächte, selbst England gern das Uebergewicht Deutschlands in der europäischen Politik an. Im richtigen Moment faßte Deutschland selbst in Westafrika Fuß und wußte durch seine Colonialpolitik selbst die Gemeinschaft mit Frankreich zunächst aus einem wichtigen Gebiete zu gewinnen. Wenn es nach dem heißen Wunsche Kaiser Wilhelms geht, so bringen uns schon die nächsten Jahre die volle Versöhnung mit Frankreich und hierin die höchste Bürgschaft des Friedens.
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738
Zeittafel der vaterländischen Geschichte.
1640—1688
20. November 1640 1641 1648
1656
1656
18.-20. Juli 1656
1657
1660
1663
1672
1674
18. Juni 1675
1676
1677
1678
1679 1679
1685
1686
29. April 1688 1688—1713
Friedrich Wilhelm, der große Kurfürst (geboren am 16. Februar 1620).
Friedrich Wilhelm's Thronbesteigung.
Schwarzenberg's Ungnade und Tod.
Waffenstillstand mit Schweden.
Bildung eines stehenden Heeres.
Der westphälische Friede.
(Hinterpommern u. Kammin, sowie die Stifter Magdeburg, Halberstadt und Minden fallen an Brandenburg, Vorpommern und Schweden.)
Friedrich-Wilhelms-Kanal; Gründung der Post; Bibliothek in Berlin.
Bündniß mit Karl Gustav von Schweden gegen Johann Kasimir von Polen.
Die Verträge von Labiau und Marienburg mit Schweden.
Schlacht bei Warschau.
Vertrag von Welan mit Polen; Friedrich Wilhelm erhält die volle Landeshoheit in Preußen.
Friede zu Oliva; Preußen als unabhängiges Her-zoqthum bestätigt.
Kampf mit den preußischen Ständen; Rhode und Kalck-stein.
Huldigung der preußischen Stände.
Unionsversuche; Paul Gerhardt.
Krieg gegen Frankreich; Friede zu Vossem.
Erneuerter Krieg; die Schweden fallen in die Marken ein.
Schlacht bei Fehrbellin.
Glücklicher Krieg in Pommern.
Eroberung von Stettin.
Eroberung von Stralsund.
Vertreibung der Schweden aus Preußen.
Friede zu St. Germain.
Versuch zur Gründung einer Flotte.
Aufnahme srauzösischer Protestanten in Folge der Aufhebung des Edicts von Nantes; französische Colonien.
Allianzvertrag mit dem Kaiser.
Tod des großen Kurfürsten.
1692
1689
1697
Kursurst Friedrich Iii. (geb. 11. Juli 1657) Kurfürst bis 1701, als König Friedrich I. 1701 bis 1713.
Danckelmann; Kolb von Wartenberg.
Stiftung der Universität Halle (bestätigt 1694). Francke stiftet das Halle'sche Waisenhaus.
Krieg gegen Frankreich; Belagerung von Bonn.
Friede zu Ryswick.
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174 Spannung mit dem Kaiser wegen Schlesiens; Aufnahme französ. Protestanten.
doch des Kurfürsten Kühnheit und Entschlossenheit wiederum allgemeines Erstaunen erweckt (1680).
Mit dem Kaiser gerieth Friedrich Wilhelm ebenfalls in ein sehr gereiztes Verhältniß, besonders weil gerade damals auch die schlesische Erbschaftsfrage wieder in Anregung kam. Der letzte Herzog von Liegnitz war (1675) gestorben, und das Haus Oesterreich hatte sich ohne Weiteres in den Besitz seines Landes gesetzt. Der Kurfürst war zuerst noch zu sehr mit dem pom-merschen Kriege beschäftigt, um seine auf der alten Erbverbrüderuug beruhenden Ansprüche mit Nachdruck geltend machen zu können. Als er aber nach dem Friedensschlüsse mit diesen Ansprüchen hervortrat und den Kaiser aufforderte, ihm eine Zeit zu bestimmen, wo er die schlesischen Herzogtümer zu Lehen empfangen könnte, wurde er kurz abgewiesen; man gab ihm zu verstehen, das Haus Oesterreich werde niemals einen protestantischen Fürsten mitten in seinen Erbländern Fuß fassen lassen. Der Kurfürst vermochte für jetzt nicht zu erlangen, was erst sein berühmter Urenkel, Friedrich der Große, mit gewaffneter Hand erkämpfen mußte.
Natürlich mußten solche Vorgänge Friedrich Wilhelm immer mehr vom Kaiser abziehen, während von Frankreich ans Alles versucht wurde, um ihn für ein Bündniß zu gewinnen. Wirklich ließ er sich zum Abschlüsse eines Vertrages bewegen (1682), durch welchen er sich freilich nur verpflichtete, den Frieden zwischen Frankreich und dem deutschen Reiche zu vermitteln. Seine Bemühungen zur Herstellung einer Einigung waren jedoch vergeblich.
Neue Feindschaft gegen Frankreich; schütz der französischen Re-formirterr. Die Hinneigung des Kurfürsten zu Frankreich war nicht von langer Dauer; dieselbe widerstrebte seinem deutschen Herzen, und als er die fortwährenden Gewaltthaten sah, welche sich Ludwig Xiv. wider alle Zusicherungen gegen deutsche Länder erlaubte, konnte er es nicht länger über sich gewinnen, mit ihm verbündet zu bleiben. Vor Allem aber waren es die Verfolgungen der Protestanten in Frankreich, welche den Kurfürsten von Brandenburg, als einen ächt evangelischen Fürsten, zu sehr entrüsteten, als daß er hätte länger Ludwig unterstützen können. Friedrich Wilhelm hatte sich überall der gedrückten Evangelischen angenommen, in Polen, Schlesien, Ungarn, ja selbst in Piemont; ebenso hatte er sich schon vor vielen Jahren bei Ludwig Xiv! für die verfolgten französischen Protestanten verwendet. Der König hatte das als eine Einmischung in seine Landesangelegenheiten zwar sehr übel genommen, jedoch ziemlich höflich darauf geantwortet und die Erhaltung der Privilegien der Evangelischen versprochen. Seit dem Jahre 1681 aber wurden die Bedrückungen der französischen Protestanten immer stärker und zuletzt unerträglich. Dies bestimmte den Kurfürsten, sich Oesterreich wieder zu nähern. Vollends sagte er sich von Ludwig Xiv. los, als das von Heinrich Iv. zum Schutz der französischen Protestanten gegebene Edict von Nantes im Jahre 1689 durch Ludwig aufgehoben, die freie Religionsübung der Evangelischen verboten und dieses Verbot mit den gewaltsamsten Mitteln zur Ausführung gebracht wnrde. Nachdem die Protestanten schon vorher von allen öffentlichen Aemtern, ihre Kinder sogar von den Schulen ausgeschlossen, und ihnen aller richterlicher Schutz genommen war, begann jetzt ein grausames Bekehrungsgeschäft. Mit den Priestern zugleich wurden Dragoner in die
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150 Der westphälische Frieve; Mednch Wilhelm's Ziel.
4) die Anwartschaft auf das Erzstift Magdeburg, sobald der damalige Administrator mit Tode abgehen würde, was 1680 erfolgte (das Erz-stift umfaßte die heutigen Kreise Magdeburg, Neuhaldensleben, Wolmirstädt, Jerichow I. und Ii. und Calbe; dagegen waren die Aemter Quersurt, Jüterbogk, Dahme und Gnrg schon vorher an Kursachsen abgetreten, Burg kam 1687 an Brandenburg, die übrigen Gebiete erst 1815).
Der Kurfürst von Brandenburg führte fortan auch die Titel: Herzog von Pommern, Herzog von Magdeburg, Fürst vou Halberstadt und von Minden.
Die dem Kurfürsten bewilligte Entschädigung war, was den Flächenraum und die Schönheit des Landes betrifft, bedeutender, als der Verlust in Pommern ; denn für 160 Quadratmeilen des pommerischen Landes erhielt der Kurfürst 200 Quadratmeilen schönen, wohlangebauten und reichbevölkerten Bodens. Auch wareu die heftigsten Gegner Brandenburgs sehr unzufrieden mit dieser, wie es schien, überreichen Entschädigung. Aber der Kurfürst selbst konnte den Verlust vou Pommern nicht so leicht verschmerzen. Unter allen brandenburgischen Fürsten war er nämlich derjenige, welcher am entschiedensten zur Gründung einer Seemacht hinneigte. Seine derartigen Jugendiräume waren durch den Aufenthalt in Holland neu belebt und gestärkt worden: deshalb schien ihm der Besitz der pommerischen Seeküste doppelt wichtig. Später freilich hat man erkannt, wie bedeutsam für Preußen die Erwerbung jener schönen Länder im Innern von Deutschland war, durch welche Brandenburg mit den mittleren deutschen Staaten in immer engere und folgenreichere Berührung kam.
Neben der Sorge für seine eigenen Staaten versäumte der Kurfürst nicht, der Sache der Protestanten bei dem großen Friedensschlüsse seine Aufmerksamkeit zuzuwenden, besonders war es seinen eifrigen Bemühungen zu danken, daß den Reformirten dieselben Vortheile, wie den angsburgischen Confefsionsverwandten eingeräumt wurden. Durch den westphälischen Frieden wurde festgesetzt, daß in allen bürgerlichen Verhältnissen beide Religionsparteien vollkommene Gleichheit genießen sollten, außer in den kaiserlichen Erblanden, aus welche die Wohlthat der Glaubensfreiheit nicht ausgedehnt wurde. Nur Schlesien wurde ein kümmerlicher Schein derselben zu Theil.
Am 24. September 1648 wurde die Urkunde des westphälischen Friedens zu Münster unterzeichnet. Von hier an beginnt für Preußen, wie für ganz Deutschland, eine neue Entwickelung.
21. Friedrich Wilhelm's Streben und Trachten in der Landesregierung.
Friedrich Wilhelm's großes Ziel. Durch den Ausgang der Friedensunterhandlungen sah das brandenbnrgische Haus seinen Länderbesitz erweitert: die wichtigsten Erwerbungen erhielten jedoch erst dadurch den rechten Werth, daß der Fürst, welcher damals aus dem brandenburgischen Throne saß, von dem Streben beseelt war, seinem Staate und Volke eine erhöhete Bildung zu erringen. Friedrich Wilhelm war der erste brandenbnrgische
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206 Thülnahme am spanischen Erbfolgckneg.
stimmung und ließen dem neuen König Friedrich I. durch besondere Gesandte ihre Glückwünsche darbringen. Schweden folgte 1704, Frankreich und Spanien beim Friedensschluß 1713, die Republik Polen dagegen erst 1764. Vornehmlich aber protestirte der Papst in heftigen Ausdrücken dagegen, daß der Kaiser ein neues Königthum errichtet habe, während es nur dem päpstlichen Stuhle gebühre, Könige zu ernennen. Friedrich sei ein offenbarer Feind der katholischen Kirche und besitze Preußen nur durch den Abfall eines seiner Vorfahren (des Großmeisters Herzog Albrecht). Deshalb erklärte der Papst, nie seine Zustimmung dazu geben zu wollen, und ermahnte, Friedrich nicht als König anzuerkennen. Freilich hatte diese Abmahnung nicht den geringsten Erfolg. Als bei der nächsten Kaiserwahl der Nuntius des Papstes, Cardinal Albani, nochmals gegen die Königswürde Friedrich's I. protestiren wollte, und der preußische Gesandte, Christoph von Dohna, das erfuhr, so erklärte dieser, wenn der Cardinal nur Miene mache, das zu versuchen, so werde er es bereuen; Dohna drohte, sich eines so handgreiflichen Beweises bedienen zu wollen, daß der Neffe des Papstes (Albani) kein Vergnügen daran haben würde. Als König Friedrich von der Angelegenheit unterrichtet wurde, billigte er nicht nur Dohna's Verfahren, sondern gab heimlich den Befehl, daß seine damals wegen des spanischen Erbfolgekrieges in Italien befindlichen Truppen in die Kirchenstaaten einrücken sollten, wenn der päpstliche Nuntius wirklich Protestation erhöbe. Doch unterblieb dies nun vorsichtigerweise.
So war Preußen fast ohne Widerspruch in die Reihe der europäischen Großmächte eingetreten, um fortan seine wohlerworbene Stelle unter denselben mit immer steigendem Ruhme zu behaupten.
28. Weitere Negierung König Friedrichs I. (1701 -1713.)
Theilnahme am spanischen Erbsolgekrieg. Friedrich säumte nicht, die Schuld der Dankbarkeit abzutragen, welche er gegen den Kaiser für dessen Zustimmung zu seiner Erhöhung übernommenhatte. Sobald der spanische Erbfolgekrieg ausbrach, in welchem sich zuletzt auch England und Holland mit Oesterreich verbanden, um dem Enkel des Franzosenkönigs, Philipp, nicht die ganze spanische Erbschaft ungetheilt zufallen zu lassen, stießen die preußischen Truppen zu deu kaiserlichen Heeren, und alle Bemühungen Frankreichs, den König Friedrich durch große und vorteilhafte Anerbietungen von jenem Bündniß abwendig zu machen, waren vergeblich. Wiewohl derselbe Oesterreich nur 10,000 Mann Hülfstrnppen zugesagt hatte, stellte er doch während des größten Theils des Krieges 25,000 Mann.
Die preußischen Truppen, welche zunächst an den Rhein zogen, standen unter der Führung des damals noch jungen, aber schon höchst ausgezeichneten Kriegsmannes, des Fürsten Leopold von Anhalt-Dessau. Derselbe war der Sohn und Erbe des regierenden Herzogs von Dessau und durch seine Mutter ein Vetter König Friedrich's. Schon früh machte er durch sein einfach derbes, biederes, entschlossenes Wesen viel von sich reden Gegen den Willen seines Hofes setzte er seine Heirath mit einem einfachen Bürgermädchen, der Tochter des Hofapothekers Föfe in Dessau, durch, indem er er-
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228 Kriege und Stellung zu den auswärtigen Mächten; der Utrechter Frieden.
Plänen und Sorgen, von Personen und Sachen und schüttete überhaupt vor den Vertranten seiuherz ganz aus, und ebenso offen wollte er, daß man ihm begegne. Während er sonst keinen Widerspruch litt, durfte mau ihm in dem Tabakscollegium Alles rund heraussagen, und je offener man war, desto mehr gewann man sein Vertrauen. Natürlich wurde diese Gelegenheit auch benutzt, um ihm allerlei Dinge mitzutheilen und Entwürfe nahe zu legen, die man ihm sonst nicht hätte beibringen können, und für seine Minister, wie für die fremden Gesandten war es deshalb gar wichtig, zu dem Tabakscolleginm zugezogen zu werden, wo iu der harmlosesten Weise oft die bedeutendsten Entschlüsse vorbereitet wurden. Neben den ernsten Unterhaltungen aber überließ man sich auch allen möglichen Späßen und Neckereien. Es wurden Schnurren erzählt, gegenseitige Scherze gemacht, und es fand dabei kein Unterschied der Person statt: der König wurde von seinen Tabakscollegen nicht mehr geschont, als diese von ihm. Einer der lebhaftesten Geister war der Fürst Leopold von Dessau, welcher durch seinen derben Witz den nngenirten Ton der Gesellschaft noch bedeutend erhöhete. Natürlich durfte er es auch nicht übel nehmen, wenn man feiner kraftvollen Laune auf gleiche Weise entgegentrat, und oft gab es die allerderbsten Späße in der königlichen Gesellschaft, welche, wie mau sieht, von den Vergnügungen des vorigen Königs himmelweit verschieden war.
_ Kriege und Stellung zu den auswärtigen Mächten unter Friedrich Wilhelm. Während Friedrich Wilhelm in der inneren Verwaltung seiner Länder durchaus selbstständig verfuhr und Niemandem einen überwiegenden Einfluß gestattete, fühlte er dagegen selbst, daß er iu den auswärtigen Angelegenheiten fremden Rathes sehr bedurfte. Hier, wo ein offener/gerader <£>tnn allein nicht durchhilft, wo vielmehr immer ein durchdringender Scharfblick, und in Zeiten, wie die damalige zumal, eine gewisse Schlauheit nöthig ist, um die Pläne und Absichten der Gegner zu erforschen und sich vor ihrer List sicher zu stellen, hier befand sich der König nicht auf seinem Grund und Boden: er traute sich selbst nicht zu, in dem Gewirre und Dunkel der äußeren Umstände das Richtige immer zu erkennen und den rechten Augenblick zum Handeln zu ergreifen. Dazu kam, daß er von Natur argwöhnisch und besonders den fremden Fürsten gegenüber ängstlich besorgt war, daß sie der jungen preußischen Macht und ihm selbst etwa die gebührende Achtung und Ehre versagen möchten. Er ließ sich daher auf auswärtige Verhandlungen überhaupt nicht gern ein, und so sehr er bemüht war, sein Heer so anzurüsten, daß er nötigenfalls mit Nachdruck unter den Mächten auftreten konnte, so vermied er es doch, ohne Noth in die Welthandel mit verwickelt zu werden. Wo es nicht zu umgehen war, trat er mit Kraft und glücklichem Erfolge auf, und seine Kriegführung ist von großem Vortheile sür Preußens Vergrößerung gewesen, aber im Allgemeinen hielt er sich vorsichtig zurück.
Friedrich Wilhelm hatte das Glück, bald nach seinem Regierungsantritt durch den Utrechter Frieden (1713) sein Landesgebiet nach Westen hin erweitert zu sehen, indem, wie bereits erwähnt, das Oberquartier Geldern, ein fruchtbares Ländcheu mit 50,000 gewerbfleißigen Einwohnern, an Preußen abgetreten wurde. Bald sollte er eine viel bedeutendere Erwerbung im Norden machen.
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Vertrag von Wusterhausen. 231
die Aussicht aus Erfüllung dieses Wunsches leicht zu gewinnen, auch wurden einige seiner Vertrauten ins Einverständniß gezogen. Besonders aber hatte der König Georg von England an seiner Schwester, Friedrich Wilhelm's Gemahlin, eine einflußreiche Vertraute.
Die Königin Sophie, eine nicht gerade schöne Frau, aber von majestätischer Haltung, sicherem, festem Benehmen und hoher Bildung, stand bei Friedrich Wilhelm in großer Achtung und hatte selbst in den Staatsangelegenheiten einen gewissen Einfluß auf ihn. Ihre Wünsche waren nun besonders daraus gerichtet, eine Doppclheirath zwischen ihren und ihres Bruders, des Königs von England, Kindern zu Stande zu bringen; sie wollte, daß der Kronprinz die englische Prinzeß Amalie, ihre Tochter Wilhelmine aber den englischen Thronfolger, Prinzen von Wales, heirathe. Obwohl Georg I. auf diesen Plan nicht aufrichtig einging, so machte er seiner Schwester doch Hoffnung dazu; sie brachte dafür ihrerseits Friedrich Wilhelm zu einer Zusammenkunft mit Georg, und es gelang, zu Hannover ein Bündniß zwischen Preußen, England und Frankreich zur gemeinschaftlichen Vertheidigung ihrer Staaten zu Staude zu bringen (1725).
Der Kaiser Karl Vi. konnte diese Verbindung nicht gleichgültig mit ansehen; um Friedrich Wilhelm von derselben wo möglich wiederabzuziehen, wurde der General von Seckendorf als Gesandter nach Berlin geschickt, ein bei dem Könige von frnherher sehr beliebter und dabei äußerst gewandter, im Umgange mit Menschen sehr erfahrener Mann. Dieser scheuete keine Anstrengung und kein Mittel, um sich n des Königs Vertrauen immer mehr festzusetzen. Er verstand es, sich in vessen Eigenheiten zu schicken, bei der Wachtparade und bei Tafel, bei der Jagd und im Tabakscollegium jede Gelegenheit zu benutzen, um den Fürsten durch beiläufige Bemerkungen für seine Zwecke zu stimmen. Es kam ihm sehr zu Statten, daß Friedrich Wilhelm gegen den König von England deshalb sehr verstimmt war, weil derselbe mit der Doppelheirath trotz aller Zusagen nicht Ernst machte, auch sein Versprechen wegen Uebersendung langer Rekruten nicht hielt. Friedrich Wilhelm wurde immer aufgeregter gegen seine Verbündeten und äußerte: England und Frankreich hätten ihn betrogen, er solle die Kastanien ans dem Feuer holen, wozu er keine Lust habe. So konnte es denn Seckendorf gelingen, einen Vertrag zu Wusterhausen zwischen dem Könige und dem Kaiser zu Stande zu bringen, in welchem der frühere Kronvertrag vom Jahre 1700 erneuert wurde und die beiden Fürsten sich alle ihre Länder gegenseitig gewährleisteten. Der Kaiser versprach zugleich, Alles anwenden zu wollen, daß wenigstens das Herzogthum Berg und die Grafschaft Ravenstein an Preußen kämen, wogegen der König sich verbindlich machte, die pragmatische Sanction zu vertheidigen (1726). Natürlich waren England und Frankreich sehr ungehalten über des Königs Abfall vou ihrem Bündnisse, Friedrich Wilhelm aber rüstete und sagte: „Kein Englänber oder Franzos soll über uns Deutsche gebieten, meinen Kindern will ich Pistolen und Degen in die Wiege geben, daß sie die fremden Nationen abhalten. Die österreichische Erbfolge müssen alle deutschen Fürsten gewährleisten. Wenn die Franzosen ein Dorf in Deutschland angreifen, so müßte der deutsche Fürst ein Conjon sein, welcher nicht den letzten Blutstropfen daran setzte." Sein Hauptbestreben ging jedoch dahin, Deutschland vor
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Preußen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
298 Bcdrängniß; Friede mit Rußland.
mens Kappel, entdeckte den Verrath und gab dem Könige davon Kenntniß. Die Schuldigen wußten sich durch eilige Flucht ihrer Strafe zu entziehen.
Noch immer war Friedrich und sein Reich von allen Seiten zugleich den feindlichen Angriffen ausgesetzt, und seine Hauptstadt selbst konnte jeden Augenblick in die Hände der Feinde fallen. Dazu kam, daß in England nach dem Tode Georg's Ii. ein Wechsel der Politik zum Nachtheile Preußens eingetreten war: der berühmte Pitt hatte einem Günstlinge Georg's Iii., dem Lord Bute, Platz machen müssen, welcher beschloß, das Bündniß mit Friedrich aufzuheben und mit Frankreich Friede zu machen.
In seiner bedrängten Lage tröstete den König nur der Hinblick auf den ausdauernden Muth, womit sein ganzes Volk die Gefahren und die Opfer des Krieges ertrug. Das preußische Volk, stolz auf seinen König, bewährte sich als würdig eines solchen Fürsten, und die Zuversicht, welche überall unter Bürgern und Bauern in Bezug auf das endliche Gelingen seines großen Unternehmens herrschte, trug dazu bei, den Fürsten aufzurichten, wenn er mit trüben Blicken in die Zukunft schaute. Besonders aber war es die hingebende Liebe und Treue seines Heeres, die Friedrich's Hoffnung nie zu Schanden werden ließ.
Plötzlich drang in seine Lage auch von außen ein neuer leuchtender Strahl der Hoffnung. Die Kaiserin Elisabeth von Rußland, eine seiner erbittertsten Feindinnen, war am 5. Januar 1762 gestorben. Ihr Neffe und Nachfolger, Peter Iii., ein begeisterter Verehrer des großen Preußenkönigs, beeilte sich, demselben sofort alle preußischen Gefangenen ohne Lösegeld zurückzuschicken und Friedensunterhandlungen anzuknüpfen. Schon am 5. Mai wurde zu Petersburg ein Friede geschlossen, in welchem der Kaiser alle Eroberungen ohne Entschädigung herausgab; ja es kam sogar ein Bündniß zu Stande, nach welchem der russische General Tschernitscheff mit 20,000 Mann zu Friedrich's schlesischem Heere stoßen sollte. Schweden folgte dem Beispiele Rußlands und schloß gleichfalls Frieden mit Preußen.
Welch ein Wechsel in Friedrich's Lage: er konnte nun seine ganze Kraft gegen die Oesterreicher in Schlesien wenden und wollte so eben den Feldmarschall Dauu bei Burkersdorf angreifen, als ganz plötzlich die überraschende Kunde eintraf, daß Peter Iii. ermordet und seine Gemahlin Katharina als Kaiserin ausgerufen sei. Diese war, wie es schien, gegen Friedrich gestimmt, und bereit, sich wieder mit seinen Feinden zu verbinden. Tschernitscheff wurde abberufen. So betäubend diese unerwartete Nachricht auch auf Friedrich wirkte, so faßte er sich doch schnell genug, um den russischen Feldherrn durch seine unwiderstehliche Ueberredungsknnst dahin zu bringen, daß er den Abberufungsbefehl noch drei Tage geheim hielt und mit seinem Heere nicht eher abzöge, bis die Schlacht gegen Daun geschlagen worden. Der russische General gab seiner Forderung nach. „Machen Sie mit mir, was Sie wollen, Sire!" rief er aus. „Das, was ich Ihnen zu thun verspreche, kostet mir wahrscheinlich das Leben; aber hätte ich deren zehn zu verlieren, ich gäbe sie gern hin, um Ihnen zu zeigen, wie sehr ich Sie liebe!"
Friedrich wußte die drei Tage, die ihm Tschernitscheff bewilligt, vortrefflich zu benutzen, besiegte Daun, welcher einen Theil seiner Armee gegen die mit den Preußen in Schlachtreihe anfmarscbirten, wenn auch am Kampfe
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Preußen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
300 Bedeutung und Folgen des siebenjährigen Krieges.
dem Höchsten den schuldigen Dank für den schwer errungenen Frieden ab. Er ließ die Spielleute und Sänger des Hofes in die Schloßkapelle zu Charlottenburg kommen, um das Graun'sche Te Deum aufzuführen. Man vermuthete, er würde den ganzen Hof dabei zu einer glänzenden Feier versammeln; als aber die Musiker beisammen waren, erschien der König ganz allein, setzte sich und gab das Zeichen zum Anfange. Als die Singstimmen mit dem Lob-gesange einfielen, senkte er das Haupt in die Hand und bedeckte die Augen, um seinen Dankesthränen freien Lauf zu lassen.
Die Bedeutung des siebenjährigen Krieges für Preußen. So hatten denn drei der größten Staaten Enropa's sieben Jahre hindurch vergebliche Anstrengungen gemacht, Preußens aufstrebende Macht niederzudrücken: alle Ströme Blutes, die geflossen, aller Kummer und alle Trübsal, womit die deutschen Länder heimgesucht worden, hätten erspart werden können, wenn man Friedrich in dem Besitze Schlesiens unangetastet gelassen hätte, welchen man ihm doch nicht rauben konnte und über welchen hinaus er selbst Nichts begehrte. Der thatenreiche Krieg änderte Nichts an dem äußeren Bestände der europäischen Staaten; der Hubertsburger Frieden bestätigte durchgängig nur, was schon nach den schlesischen Kriegen festgestellt worden war. Und dennoch ist der siebenjährige Krieg von den wichtigsten Folgen gewesen, nicht für Preußen allein, sondern für Deutschland und für ganz Europa. Erst in diesem Kriege, wo unser Vaterland sich glorreich gegen die Angriffe von halb Europa vertheidigte, ist die neue Machtstellung Preußens unter den europäischen Staaten erkämpft worden, welche seitdem immer mehr befestigt wurde.
Friedrich Wilhelm, der große Kurfürst, hatte den Grund gelegt zu Preußens europäischem Aufschwungs, indem er den Kampf gegen das damals so gefürchtete Schweden ruhmvoll hinausführte: seine Nachfolger hatten die Mittel sorglich gepflegt und ausgebildet, durch welche Preußen bei günstiger Gelegenheit auf der betretenen Bahn weiter fortschreiten sollte. Friedrich der Große führte diese Gelegenheit selbst herbei und erfüllte durch fein Genie die Ausgabe, welche dem preußischen Staate gestellt war: durch ihn trat Preußen im deutschen Staatenverbande nun vollends und mit weit höherem Berufe an die Stelle, welche einst Sachsen eingenommen hatte, im europäischen Systeme aber an die Stelle, welche Schweden allmälig verloren hatte.
Während seit alter Zeit das sächsische Fürstenhaus vorzugsweise den Beruf und die Macht gehabt hatte, den Uebergriffen der kaiserlichen Gewalt in Deutschland einen Damm entgegenzusetzen und während seit der religiösen Spaltung des deutschen Vaterlandes Sachsen zugleich als Vorhut für die evangelische Sache aufgetreten und anerkannt war, hatte nach und nach das frisch aufstrebende Brandenburg dem älteren Nachbarstaate diese doppelte Rolle streitig gemacht. Seitdem Sachsen im dreißigjährigen Kriege durch den Prager Frieden zuerst die protestantische Sache aufgeopfert hatte, war für Brandenburg immer klarer der Beruf hervorgetreten, jene bedeutsame Stellung für sich zu erwerben, und wir haben gesehen, wie in der That alle Fürsten seit dem großen Kurfürsten diese Ausgabe erkannten und in jeder Beziehung zu erfüllen suchten, wie alle protestantischen Gläubigen, ohne Unterschied ihres besonderen kirchlichen Bekenntnisses, in Brandenburg des Schutzes in Noth und Bedrängniß sicher waren, wie selbst die flüchtigen Protestanten aus dem
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