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1. Römische Geschichte - S. 57

1896 - Dresden : Höckner
— 57 — sondern auch durch die scheinbar beseitigte, aber immer wieder hervorbrechende Feindseligkeit des Macedonierkönigs (dessen Absichten auf die römischen Stellungen am adriatischen Meere). Dazu kamen die mannigfachen, in jüngster Zeit noch inniger geknüpften Verbindungen Roms mit der griechischen Welt auch des Ostens, in welcher eben jetzt der alte Widerwille gegen die macedonische Gewaltherrschaft (Demetrias, Chalkis, Akrokoriuth: die 3 Feffeln Griechenlands) sich mächtiger zu regen begann. 1. Der zweite macedonische Krieg 200—197. 1. Anlaß zu unmittelbarem Einschreiten gegen Philipp bot den Römern das befreundete Athen, welches ihre Hilfe in einem Streite mit den von Philipp unterstützten Akarnanen anrief. Der herausfordernden Antwort des Königs auf die drohende römische Botschaft folgte trotz der Abneigung der ruhebedürftigen römischen Bürgerschaft gegen neue kriegerische Verwickelungen die Kriegserklärung des Senates. 2. Der Krieg wurde anfänglich, obwohl sich Antiochus d. Gr. durch Überlassung Syriens zur Unthätigfeit bestimmen ließ, infolge der Erschöpfung des römischen Staates mit unzureichenden Streitkräften und mit geringem Erfolge geführt, bis der Konsul T. Quiuctius Flamininus den Oberbefehl übernahm, ein Mann von zielbewußter Thatkraft, welcher kriegs-männische Wissenschaft und Übung mit diplomatischer Gewandtheit, römische Gesinnung mit griechischer Bildung verband. Unterstützt durch die Ätoler und endlich auch durch die Achäer, beendigte er den Krieg nach wiederholten vergeblichen Unterhandlungen mit dem König 197 durch den Sieg bei Kynos- 197 keph alä (einer Hügelreihe nördlich von Skotussa in Thessalien). 3. In dem nun folgenden Frieden mußte Philipp auf seine außerrnacedouischen Besitzungen verzichten, sein Heer auf 5000 Mann, die Kriegsflotte auf 5 Schiffe herabmindern, 1000 Tal. zahlen und sich verpflichten, kein Bündnis zu schließen oder Krieg zu führen ohne Genehmigung Roms. Makedoniens Stellung als Großmacht war gebrochen. 4. Die griechischen Staaten erklärte Flamininus auf den isthmischen Spielen 196 unter dem Jubel der ver- 196 sammelten Volksmenge für frei (Gegengewicht gegen Makedonien). Aber in Wahrheit hatte Griechenland die Abhängigkeit von Makedonien mit der von Rom vertauscht. Vorerst hatten es die Griechen den erneuten Kämpfen der Römer mit den cisalpinischen Galliern1) und in Spanien zu danken, daß *) Erst jetzt wurde die Eroberung der Poebene unter heftigen Kämpfen vollendet. Die Boier mußten 191 nahezu die Hälfte ihrer Feldmark abtreten (via Aemilia als Fortsetzung der via Flaminia von Ari-

2. Grundzüge der Geschichte des Mittelalters - S. 151

1891 - Dresden : Höckner
— 151 — Bündnis und verhängte 1239 den Bann über Friedrich Ii. und -feine Anhänger; doch blieb er ohne Wirkung. 2. Dagegen unterwarf König Enzio, jetzt kaiserlicher Generallegat für ganz Italien, das Herzogtum Spoleto, die Mark Ancona und Tuscien, Friedrich Ii. selbst nahm Ravenna. Während in Deutschland die Mongolen gef ahr (Niederlage und Tod des Piaftenherzogs Heinrich des Frommen von Niederfchle-fien und der schlesischen Ritterschaft in der Schlacht bei Liegnitz 12 ll) ’) glücklich vorüberging, vereitelte Enzio durch die Ge- 1241 fangennahme der nach Rom reifenden englischen und französischen Bischöfe (Niederlage der genuesischen Flotte bei der Insel Elba) das beabsichtigte Concil. Schon stand Friedrich siegreich vor den Thoren Roms, als Gregor Ix. 1241 starb. Z. Nun aber trieb die Furcht vor der Rückwirkung der Niederlage des Papsttums auf ihre eigene Selbständigkeit die Erzbischöfe von Mainz und Köln zum Bunde gegen den Kaiser, und dieser suchte seinerseits 1242 für den bevorstehenden Bürgerkrieg erneut die Verbindung mit den Laienfürften und jetzt auch, aber zu spät, mit den Städten. Den gehofften Ausgleich mit dem Papsttum machte Innocenz Iv. (1243—1254), der ihm früher befreundete Kardinal Sinibald Fiesco, Gras von Lavagna, nach trügerischen Verhandlungen durch feine Flucht nach dem bnrgun-dischen Lyon unmöglich. Hier sprach der Papst durch ein Concil 1245 die Absetzung des Kaisers aus und loste alle Unterthanen 1245 vom Treueid. Daraus verwandelte er mit Hilfe der Bettelmönche das Kreuzzugsgelübde in die Verpflichtung - zum Kampfe gegen Friedrich Ii. und erregte in Deutschland einen verheerenden Bürgerkrieg (Gegenkönige Heinrich Raspe von Thüringen f 1247 und Wilhelm von Holland). 4. Während die „Pfaffenkönige" in Deutschland an der Kaisertreue der Städte den hartnäckigsten Widerstand fanden, scheiterte das staufische Kaisertum an der Zähigkeit der kriegerischen Bürgerschaften Italiens. Der unerwartete Abfall Parmas rief den ') Die Mongolen, b. h. die mongolischen und türkischen Völker Central asiens und Sübsibiriens, hatten sich seit dem Ansang des 13. Jahrh, unter dem „Dschirigiskhan" Temubschin erobernb über einen großen Teil Asiens <iiu S. bis zum Jnbus) und auch schon Osteuropas ausgebreitet. Temubschins Tod (1227) hatte zwar eine Teilung, aber keine Schwächung ihrer Macht zur Folge. Sein Enkel 93 atu unterwarf 1240 die russischen Fürstentümer (Herrschaft der „golbenen Horbe" bis 1480) und brang durch Ungarn und Polen nach Schlesien vor.

3. Grundzüge der Geschichte des Mittelalters - S. 146

1891 - Dresden : Höckner
— 14(3 — 2. In Deutschland erhoben die Welfen (Adolf von Köln) gegen den von der staufifchen Partei zum König erwählten fein- 1198 gebildeten und ritterlichen Philipp von Schwaben (1198 bis 1208) den hochfahrenden und halsstarrigen Sohn Heinrichs des Löwen, Grafen von Poitou, Otto Iv. (1198—1^15), der unter dem englisch-normannischen Adel am wüsten Hofe seines Oheims Richard Löwenherz herangewachsen war. Ter Hohenstanfe hatte den Kern seiner Macht in der oberrheinischen Ebene mit ihren Burgen und Bischofsstädten und suchte Unterstützung in einem Bündnis mit Frankreich: das Machtgebiet des mit England verbündeten Welfen reichte von Flandern bis zur thüringischen Grenze (mit Ausschluß der staufisch gesinnten Bistümer). Erst nach Zjährigem Bürgerkriege entschied sich Innocenz Iii. 1201 sür Otto Iv., der 1201 hierfür die Reichsrechte in Italien opferte. Allein der Abfall eines großen Teiles der welfischen Partei führte bald einen Umschwung für Philipp herbei, der dann auch den Papst bestimmte, ihn vom Banne zu lösen. Da brachte Philipps Ermordung zu Bamberg (durch den rach- 1208 süchtigen Pfalzgrafen Otto von Wittelsbach) 1208 mit einem Schlage wieder Otto Iv. empor, und durch die Verlobung mit Beatrix, der Tochter und Erbin Philipps, gewann dieser auch die stauftschen Ministerialen für sich. 6. Aber eben diese zogen ihn auch sofort in die Bahnen altstaufischer Politik hinein. Nachdem er 1209 dem Papste die weitgehendsten Zugeständnisse gemacht und daraufhin in demselben 1209 Jahre zu Rom die Kaiserkrone erworben hatte, zog er sich 1210 durch Zurücknahme des Reichsbesitzes in Italien und die Besetzung Apuliens den Bann des enttäuschten Papstes zu. Mit Erfolg forderte Jnnoeenz Iii. die deutschen Fürsten jetzt zur Erhebung für Friedrich von Sieilien auf, und Otto Iv. wurde hierdurch genötigt, von dem Angriff auf Sieilien abzustehen und nach Deutschland zurückzukehren. 4. Doch noch vor seinem Nebenbuhler erreichte der kaum 18jährige Friedrich Ii. nach Erneuerung des päpstlichen Lehnseides (für dos Königreich Sieilien) in Rom auf abenteuerlichem 1212 Zuge das wichtige Constanz. 1212 nochmals in Frankfurt am Main förmlich gewählt und in Mainz gekrönt, befestigte er namentlich mit Hilfe der nach dem Tode der Beatrix zu ihm übertretenden staufischen Reichsministerialen allmählich seine Stellung, freilich nicht ohne schwere Opfer an Reichsgut und Reichsrechten (Bündnis mit Waldemar Ii. dem „Sieger" von Däne-

4. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 12

1886 - Dresden : Höckner
- 12 die unbotmigen kleinen Tyrannen des nrdlichen Kirchenstaats, machte sich selbst zum Herzog der Romagna, seine Schwester Lucrezia zur Statthalterin von Spoleto und war seinem wahr-scheinlichen Ziele, der Verwandlung des Kirchenstaats in ein weltliches Frstentum, ziemlich nahe, als der jhe Tod Alexan-ders Vi. und seine eigne schwere Erkrankung ihn strzte (f in spanischen Diensten 1507). 2. Seine Erbschaft bernahm Julius Ii. Rovere (1503 bis 1513), aber nicht fr sein Haus, sondern fr das Papsttum. Sein Ziel war die Verdrngung der fremden Mchte. Zu-nchst schlo er jedoch, erbittert durch venezianische bergriffe, mit Frankreich, Spanien und dem Kaiser, der mit Venedig wegen Verweigerung des Durchmarsches zur Kaiserkrnung und streitiger Grenzen schon seit 1508 im Kriege lag, die Liga von Cambrai 1509 zur Vernichtung Venedigs (Mrz 1509). In der Schlacht von Agnadello (Vaila) vollstndig geschlagen, gaben die Venezianer das ganze Festland preis, aber die Uneinigkeit der Verbndeten und die glckliche Verteidigung Paduas gegen Maximilian I. erleichterten ihnen die Auflsung der Liga durch den Sonderfrieden mit Julius Ii. 1510. 3. Darauf gewann der Papst Venedig und Spanien (Be-lehnung Ferdinands mit Neapel) zur heiligen Liga gegen Frankreich, das ihn durch Untersttzung eines Aufstandes in Bo-logna und Berufung eines schismatischen Concils nach Pisa be-drohte (November 1511). Der Sieg der Franzosen bei Ra- Sonnt.venna (Ostersonntag 1512) schreckte auch Rom, aber der Tod 1512 ihres Feldherrn Gaston de Foix machte ihn nutzlos und der Einmarsch eines schweizerischen Soldheeres in Mailand, dem eine Erhebung des Volkes zu Hilfe kam, zwang die Franzosen zum Rckzug der die Alpen. Mailand fiel an Maximilian Sforza, Lodovicos Sohn. Darauf besetzten die Ppstlichen Bologna, Mo-dena, Parma, Piaeenza. Der Kirchenstaat war eine Gromacht. 4. Aber kurz nach der Erffnung des Lateranconeils starb Julius Ii. Februar 1513. Sein Denkmal ist der Entwurf zur Peterskirche. Sein Nachfolger Leo X. Mediei (15131521) gab die nationale Politik zu Gunsten der dynastischen (Wieder-Herstellung der Mediei in Florenz) wieder auf und lehnte sich an Frankreich an.

5. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 51

1886 - Dresden : Höckner
ein franzsisches Heer unter Herzog Franz von Guise. Diesen wieder rief der Sieg Egmonts bei St. Qu entin 10. August 1557 nach Frankreich zurck, worauf Paul Iv. Frieden schlo. Anfang 1558 entri Guise den Englndern Calais durch raschen Angriff, aber einen franzsischen Einfall in Flandern wies Eg-mout in der Schlacht von Gravelingen 13. Juli 1558 zurck. Die Ungewiheit des Ausgangs einer Entscheidungsschlacht g bewog dann beide Parteien zu Unterhandlungen und zum Fru-^^ den von Chateau-Cambre sis 3. April 1559 (Abtretung 1559 von Calais an Frankreich, das Savoyen und Piemont rumte, aber die lothringischen Bistmer behielt). Eine Verbindung der Dynastien leitete die Vermhlung Emannel Philiberts von Sa-voyen mit Margaretha, Schwester Heinrichs Ii., Philipps Ii. mit Elisabeth, Tochter Heinrichs Ii., ein. 3. Das trkische Reich, unter Selim l. (15121519) durch Syrien und gypten (seitdem der Sultan Khalif), unter Soliman Ii. dem Groen (1519 1566) durch die westlichen Provinzen des persischen Reiches (Friede von Amasia 1555) vergrert und im Besitz der Lehnsherrschaft der die uordasri-kauischeu Barbareskenstaaten, war zugleich die grte Seemacht des Mittelmeeres und hielt dessen christliche Uferstaaten im fortwh-renden Kriegszustand. Whrend Venedig aus Handelsrcksichten den Frieden mglichst wahrte, griff 1560 eine spanische Flotte Tripolis an, wurde aber bei der Insel Dscherba vllig ver-nichtet. Andrerseits scheiterte die Belagerung Maltas durch die Trken 1565 an der heldenmtigen Gegenwehr der Johan- 1565 niter unter La Valette und dem rechtzeitigen Erscheinen eines spanischen Geschwaders; 1566 brachte der Tod Solimans Ii. 1566 vor Szige th (5. September) den trkischen Angriff auf Ungarn zum Stillstand. Auch deraufftaud dermoriscos in Granada (15681571), den die spanische Regierung durch das Ver-bot arabischer Kleidung und Sprache hervorrief-wurde von den Trken nicht benutzt und von Juan d'auftria, Philipps Halb-bruder (geb. 1546), blutig niedergeworfen; nur seine Wirtschaft-lichen Folgen waren verhngnisvoll. 4. Zum allgemeinen Kriege gegen die Trken fhrte erst die Eroberung des venezianischen Cypern 1570/1 (Nicosia, Famagnsta) unter Selim Ii. (15661574), infolge deren Venedig, Spanien und Papst Pius V. die heilige Liga ^ schlssen (Mai 1571). Von Messina ausgesegelt vernichtete die Okt'br. christliche Flotte unter Juan d'austria durch den Sieg bei 1571 4*

6. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 56

1886 - Dresden : Höckner
56 ... d) Der Kampf bis zur Union von Utrecht 1579. 1. Die Erhebung zunchst nur fr das alte Landesrecht und April die Religionsfreiheit begann in den feetchtigen Nordprovinzen 1572 mit der Einnahme von Brielle 1. April 1572 durch die Wassergeusen unter Gras Wilhelm de la Mark (Egmonts Vetter), die Oranien mit Kaperbriefen versehen hatte, England im stillen untersttzte. Seeland und Holland schlssen sich an, erkannten Oranien als Statthalter an und bewilligten ihm eine Kriegssteuer. Aber dem Einbruch Oraniens in die Sd-Provinzen, wo sein Bruder Mns (Bergen) genommen hatte, entzog die Bartholomusnacht (24. August) den gehossten Rck-halt an Frankreich, und Albas Sohn, Friedrich von Toledo, wtete grlich in Holland (Naarden, Haarlem), bis er vor der verzweifelten Gegenwehr von Alkmaar (unter Oranien) zurck- Decbr. wich. Vom wtendsten Hasse verfolgt und trotz aller Er- 1573 Pressungen in Geldnot nahm Alba seinen Abschied Dec. 1573. 2. Sein Nachfolger, Luis de Zuniga y Requefens 1573/6, beruhigte die Sd- und Mittelprovinzen, wo der Pro-testantismus ausgerottet oder geschwcht war, durch Amnestie und Aufhebung des Blutrats, konnte aber den Nordprovinzen die Religionsfreiheit nicht gewhren, und diese schrften den Gegensatz durch Annahme des Calvinismus (Synode von .Dortrecht 1574). Der Versuch, von Deutschland aus das be- April lagerte Lehden zu entsetzen, scheiterte in der Schlacht auf der 1574 Mooker Haide 14. April 1574 (Ludwig und Heinrich von Nassau -};) Leyden aber behauptete sich, bis die Durchstechung der Deiche der seelndischen Flotte den Weg zur Stadt bahnte (3. Oktober). Zur Belohnung erhielt es die erste protestantische Universitt der Niederlande (Februar 1575). Durch die Union Hollands und Seelands 1575 fr die Dauer des Krieges und durch die bertragung der frstlichen Rechte an Oranien wurde die Losreiung von Spanien vorbereitet. 3. Dem Tod Zunigas Mrz 1576 folgte die groe Meuterei" seiner unbezahlten Sldner. Ihre Verheerungen in Flandern und Brabant, besonders die entsetzliche Plnde-ruug von Antwerpen 4. November, trieben die meisten Sd- Nov. Provinzen zum Anschlu an den Norden in der Genter Pd- 1576 sikation 8. November 1576 (Abzug der spanischen Truppen, Suspension der Ketzeredikte, Anerkennung des Calvinismus in Holland und Seeland). Der neue Generalstatthalter Don Juan t)'Austritt mute, gedrngt noch durch die Brsseler Union,

7. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 57

1886 - Dresden : Höckner
die Pacifikation anerkennen und die spanischen Truppen entlassen (Anfang 1577). Als er aber mit deutschen Sldnern die wich-tigsten Städte besetzen wollte, wurde Oranien an die Spitze gestellt als Ruwaert (Diktator) von Brabant und Stellvertreter des von den Generalstaaten zum Generalstatthalter erhobenen Erzherzogs Matthias. Trotzdem lste die Niederlage von Gem-bloux 31. Januar 1578 das Bndnis wieder aus, doch starb Don Juan, mangelhast untersttzt, schon 1. Oktober. 4. Die Frchte seines Sieges erntete erst Alexander Farnese von Parma (Margarethas Sohn, geboren 1545), der bedeutendste Staatsmann und Feldherr Philipps Ii., indem er die wallonischen Provinzen Artois und Hennegau unter Anerkennung ihrer Privilegien im Sonderbunde von 2g Artrecht zur Aufrechterhaltung des Katholicismus vereinigte gan. 6. Januar 1579. Dem setzte Oranien 29. Januar 1579 1579 die ewige Union von Utrecht (Holland, Seeland, Utrecht, Geldern, Over-Ml, Friesland, spter noch Groningen) zur Behauptung der Landesrechte und des Protestantismus ent-gegen, die Grundlage der niederlndischen Republik. Zwischen beiden Bndnissen schwankten noch die Mittelpro-vinzen. e) Die Fortschritte der Spamer bis 1588. 1. Das erdrckende bergewicht Spaniens wurde noch ge-steigert durch die Unterwerfung Portugals 1580. Die Mglichkeit dazu gab das Aussterben des portugiesischen Knigs-Hauses mit dem Falle König Sebastians (15571578), der ^ von den Jesuiten zu phantastischem Kreuzzugseifer erzogen, in ^ug. der Schlacht bei Alkassar 4. August 1578 gegen die Ma- 1578 rokkaner umkam. Nach dem Tode seines Oheims Heinrich Mrz 1580 nahm Philipp Il als Sohn der portugiesischen Prinzessin Maria nach kurzem Widerstande des nur von einem Teile des Landes anerkannten Antonio, eines illegitimen Nessen König Jo-Hanns Lh., Portugal in Besitz (Albas Sieg bei Alkantara August 1580) und vereinigte so auch die portugiesischen Kolonien mit 1580 den spanischen. Auch die stndischen Freiheiten Aragoniens wurden 1591 aufgehoben. 2. In den Niederlanden beantworteten die Nordprovinzen nebst Flandern und Brabant die chtung Oraniens durch ^ Philipp Ii. mit der Unabhngigkeitserklrung Im nach dem Rechte der Natur" 26. Juli 1581. Holland 1581 und Seeland bertrugen darauf die erbliche Grafenwrde

8. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 58

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58 an Cremten; die Mittelprovinzen erhoben den unzuverlssigen Herzog Franz von Aujou zum Landesherrn (1582/3), um Anlehnung an Frankreich zu finden. Trotzdem machte Parma dort rasche Fortschritte (Einnahme von Maastricht 1579, Gro-1q ningen 1580, Brgge 1582), und die Ermordung Wil-Juli Helms von Oranien durch Balthasar Gerard in Delft 1584 10. Juli 1584 nahm den Niederlndern ihr Haupt. Mit der Einnahme von Antwerpen nach groartigen Belagerungs-kmpfen (Juli 1584 bis August 1585), während deren auch Gent und Brssel fielen, vollendete Parma die Unterwerfung und Katholisierung der Mittelprovinzen,zerstrte aber auch ihre wirtschaftliche Blte. 3. In uerster Bedrngnis riefen die Nordprovinzen die Hilfe Elisabeths von England an und nahmen 1585 Lord Leicester als ihren Generalstatthalter auf. Doch hinderte dieser nicht das Vordringen Parmas und wurde nach heftigem Zwist mit den Stnden 1587 wieder abberufen. f) Das Ende des Freiheitskrieges bis 1609. 1. Die entscheidende Wendung brachte auch in den Niederlanden der Untergang der spanischen Armada 1588. Die Fortdauer des englischen Krieges und die Einmischung Philipps Ii. in die franzsischen Hndel seit 1589 (Parma dreimal in Frankreich) erschpfte vollends die Krfte Spaniens. Nach Parmas Tode (December 1592 in Arras) vertrieb Mo ritz von Oranien, Wilhelms ebenbrtiger Sohn (von Charlotte von Bourbon, geb. 1567, 1585 durch Olden Barneveld Statthalter von Holland und Seeland, 1590 auch von Utrecht, Geldern und Over-Assel) die Spanier bis 1594 vollstndig aus den Nord-Provinzen. 2. Den letzten Versuch, diese fr Spanien auf friedlichem Wege wieder zu gewinnen, machte Philipp Ii. kurz vor seinem Tode 13. September 1598, indem er die Niederlande seinem Schwiegersohne Erzherzog Alb recht von sterreich (General-statthalter seit 1596) und dessen Gemahlin Clara Jsabella als Vasallenstaat bertrug. Dessenungeachtet beharrten die Nord-Provinzen im Widerstnde, bentzten aber Oraniens Sieg bei Nienwpoort 2. Juli 1600 nicht zum Entsatz des schon ein-geschlossenen Ostende, das endlich der Genuese Ambrosius Spi-nola 1604 zur Ergebung zwang. 3. Da in Eroberungszgen und Handelsfahrten die ber-legenheit der Niederlnder zur See sich immermehr entwickelte,

9. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 33

1886 - Dresden : Höckner
bchlein; die beiden Katechismen). Doch blieb das Verhltnis zu den Katholiken sehr gespannt (1528 die sogenannten Pack-schen Hndel"). 2. Unabhngig davon war die Reformation in der deutschen Schweiz durch Ulrich Zwingli.*) Doch richtete sie sich zugleich auf politische Umgestaltung, insbesondere auf Beseitigung des unbilligen bergewichts der Fnforte (vier Waldsttte und Aug) und Abschaffung der verderblichen Sold-nerei, die mit dem herrschenden Patriziat eng verflochten war. Zwingli trat 1519 gegen den Ablaprediger Samson auf und ^ setzte nach siegreicher Disputation Januar 1523 seine kirchlich- 1523 politischen Reformen (Trennung vom Bistum Konstanz, Auf-Hebung des Clibats, Einziehung des Kirchengutes, deutscher Gottesdienst in schlichtester Form, Abschaffung der Sldnerei) in Zrich unter Autoritt des Rates durch, woraus die Ge-meinden des ganzen Kantons eine Landeskirche bildeten. der die widerstrebenden Geschlechter siegte die Reformpartei 1528 auch in Bern, 1529 in Basel (Oecolampadius), vorbergehend in Schaffhausen und St. Gallen. Doch die kirchliche Gestaltung der gemeinen Vogteien" (Unterthanenlande unter gemeinsamer Herrschast mehrerer Kantone) fhrte 1529 zum ersten Konflikt zwischen den verbndeten evangelischen Kantonen und den streng katholischen, auf sterreich gesttzten Fnforten, den gegen Zwinglis Rat der Land friede von Kappel Juni 1529 zu Gunsten der Evangelischen, aber ohne Brgschaft der Dauer be-endete. Der Versuch einer Verstndigung mit den deutschen Lutheranern, als Grundlage eines politischen Bndnisses, durch das Religionsgesprch zu Marburg zwischen Luther und Okt. Zwingli Oktober 1529 scheiterte an dem Gegensatz in der 1529 Abendmahlslehre und fhrte zur Scheidung der deutsch-lutherischen und schweizerisch - resormierten Kirche. ^ Bei einem zweiten Zusammensto erlagen die Zricher den Fnf- Okt. orten in der Schlacht von Kappel 11. Oktober 1531 1531 (Zwinglis Tod). Der Friedensschlu berlieferte die gemeinen Vogteien der katholischen Reaktion und entschied die konsessio-nelle Spaltung der Schweiz. 3. Der zweite italienische Krieg 15261529 steigerte 1526 unterdes Karls V. Macht zu einem den Evangelischen geshr- ^9 lichen bergewicht. Zum Entstze Bourbons in Mailand, das *) geb. 1. Januar 1484, 1506 Pfarrer in Glarus, 1519 Prediger am Mnster in Zrich. Kaemmel und Ulbricht. Grundzge m. 3

10. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 39

1886 - Dresden : Höckner
39 Den ungnstigen Reichstagsabschied (Einstellung der Neuerungen) hob der Kaiser durch eine vershnliche Deklaration zwar faktisch wieder mtf, aber seitdem stand sein Entschlu zum Kriege fest, den nur neue auswrtige Verwicklungen aufhielten. 6. Neue Erfolge des Protestantismus beschleunigten ihn. 1539 erfolgte nach Joachims I. Tode (1535) der bertritt Brandenburgs unter Joachim Ii. und Hans von Kstrin, nach Georgs des Brtigen Tode 1539 der des Herzogtums Sachsen unter seinem jngeren Bruder Heinrich dem Frommen (von Freiberg), dessen Werk sein Sohn Moritz (15411553) fortfhrte (Umgestaltung der Universitt Leipzig; die 3 Frsteu-itttd Landesschulen). 1541 gestattete Erzbischof Albrecht von Magdeburg und Halber st adt feinen Stnden die Durch-fhrung der Reformation; 1542 verjagte der Schmalkaldifche Bund den katholischen Herzog Heinrich von Braunschweig wegen seines Angriffs auf die Bundesstadt Goslar und reformierte das Land; zugleich plante der mchtige Herzog Wilhelm von Cleve-Jlich-Berg, wegen Geldern (erworben 1539) mit Karl V. im Streit und deshalb mit Frankreich in Verbindung, fowie Hermann von Wied, Erzbischof von Kln, mit teilweif er Zustimmung ihrer Stnde den bertritt. 7. Der vierte trkische und der vierte italienische Krieg 15421545 hielten whrenddem den Kaiser fest. Nach 1542 Johann Zapolyas Tode 1541 wurde fein junger Sohn Sigis- ^45 mund mit Siebenbrgen abgefunden, Ungarn trkische Pro-vinz (Paschalik Buda). Ein deutscher Angriff auf Ofen 1542 milang, wie der Feldzug des Kaifers gegen Algier 1541. Zugleich brach Franz I. den Stillstand von Nizza (Ttung seiner Gesandten aus dem Po), verband sich wieder mit den Trken und lie durch eine trkisch-franzfifche Flotte Nizza beschieen. Karl V. aber zwang in einem kurzen Feldzuge den Herzog von Cleve, den weder Frankreich noch der Schmalkaldische Bund untersttzte, zum Verzicht aus Geldern und Einstellung der Reformation 1543; dann gewann er 1544 den Reichstag von Spei er durch Aufnahme der Regensburger Deklaration in den Reichstagsabfchied und Verheiung eines gemeinen, freien, christlichen Conciliums" zum Reichs kriege gegen Frankreich und Heinrich Viii. von England zum gleichzeitigen Angriff. Der Vormarsch bis Chateau-Thierry und die Einnahme von Soissons schreckten Paris und fhrten zum Frieden von Crepy (bei Laon) auf Grund des Friedens von Cambrai
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