149
nach Deutschland ausgewandert war, rüstete auf die Nachricht, daß seine Güter in den Niederlanden von dem Rate der Unruhen mit Beschlag belegt seien, m Vereinigung mit semem Bruder Ludwig von^ass^Nlzeer, welches in zwei Abteilungen auf die Niederlande losging. Ludwig von Nassau wurde an der Ems, Wilhelm von Oranien an der Maas von Alba zurückgedrängt.
Da Alba zur Fortführung des Krieges viel Geld nötig hatte so Teate Philipp Ii den Niederländern eine neue, sehr druckende Steuer auf (einmalige Erhebung des loosten Pfennigs von allen Kapitalien, außerdem Erhebung des 20sten Pfennmgs von den unbeweglichen, und des loten. von den beweglichen Gütern, so oft ste verkauft wurden). Die rücksichtslose Hntterbuna .drchr Sten. und das Verbot des englischen Handels berührten den Wolstand ier Holländer so empfindlich, daß diese für den ^n den Wasiergeusen (Freibeutern an den niederländischen Küsten) unterstutzten Wilhelm von Oranien Partei ergriffen und Denselben ^Dor^rechtals allem rechtmäßigen Statthalter von Holland anetot^ (1572).
Als Philipp Ii hievon Kunde erhielt, nef er den Herzog Alba
von den Niederlanden ab (1573).
Der neue Statthalter Luis de Requesenz y Zur iga (1573—1576) hob den Rat der Unruhen auf und schlug em Heer der Landgeusen 1574 auf der Mooker Heide (bei Nvmwegen), mußte aber auf die Eroberung der Stadt Leyden , . (welche für ihre Ausdauer statt Steuerfreiheit eme Universität 'wählt e 1575) verzichten. Da nach seinem Tode die spanischen Soldtruppen viele Städte (darunter Mästricht und Antwerpen) plünderten so,> vereinigten sich mehrere Provinzen zur Geuter Pacifikativn, -welche Duldung der Neugläubigen und Entfernung der spanischen Soldtrnvven verlangte. Des Requesenz Nachfolger
Don Juan d'austria (1576—1578), Ph Az,. 4 ^ bnibcv, bewilligte die Forderungen der Genier Pacchkation durch das sogenannte „ewige Edikt", allem die Provmzen Holland> und Seeland nahmen dieses Edikt wegen der unbestimmten Fassung des Artikels über Glaubensduldung nicht an. Nach Don ^uans Kode I't 1578) sandte Philipp alz Statthalter der Niederlande den Sohn Margareta's, der ehemaligen Statthaltenn, den einftchts-
60avmä|t"ueh von Parma (1578-1592), welcher die religiösen Verhältnisse so ordnete, wie sie unter Karl V bestanden, dafür aber alle politischen Freiheiten und Vorrechte der Niederlande wieder herstellte. Dadurch erhielt er das katholische Belgien für Spanien, während die sieben nördlichen Provinzen (Holland, Seeland, Utrecht, Geldern, Groningen,
Frisland und Overyssel), in welchen die Reformation allgemein eingeführt worden war, in der Utrechter Union 1579> sich zu einem unteilbaren Ganzen verbanden und 1581 die Absetzung
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Extrahierte Ortsnamen: Ostindien Newfoundland Spaniens Ceylon Neuseeland Deutschland Westfälischen_Isrieden Regensburg
166
in die Gewalt der Türken. Durch Einführung des Gesetzbuches K a n u u n a' m e vollendete M u l) a m m e b Ii den orientalischen Despotismus (Erlanbtheit des Prinzenmordes). Unter seinem Sohne Bajazet Ii (1481—1512) ward 1483 Bosnien vollends unterworfen und 1512 die Moldau dem osmanischen Reich zinspflichtig gemacht. Auf seinen Sohn
Selim I (1512—1519) folgte dessen kriegslustiger Sohn Soly'rrrann 11 mit dem Beinamen der Prächtige (1519—1566). Dieser führte zwei Kriege mit Persien, welche mit der Eroberung Georgiens endeten, und sechs Kriege in Ungarn.
In dem ersten siegte er 1526 bei Mochacs über König Ludwig Ii von Ungarn; im zweiten Krieg (1529) drang er mit seinem Schützling Johann von Zapolya bis Wien vor, mußte aber die Belagerung dieser Stadt aufheben; im dritten Kriege (1532) nötigte ihn der Widerstand, welchen Ju'rischitsch iu der kleinen Festung Günz leistete, zum Rückzüge; durch den vierten Krieg (1541—1547) zwang er den König Ferdinand zu einem jährlichen Tribut und zur Abtretuug eines Teiles von Ungarn; im fünften Kriege (1555—1562) gewann er abermals einen Teil Ungarns, auf dem letzten Zuge (1566) starb er bei der Belagerung der Festung Sigeth, (s. S. 117, 118 u. 119.)
Zwischen diese sechs Kriege fallen: die Wegnahme der letzten venetianischen Besitzungen in More^a und im Archipelagus, die Einverleibung der Moldau und Bessarabiens, die Eroberung Atmens (in Arabien) und des Staates von Tripolis.
Selim Ii (1586—1574), der Sohn Splymans Ii, schloß 1568 mit dem Kaiser Maximilian Ii einen Frieden, der beide Teile im Besitze ihrer Eroberungen in Ungarn ließ. Hierauf unterwarf Selim Arabien und entriß den Venetianern 1570—1571 die Insel Cypern. Das Bündniß, welches Spaniens König Philipp Ii, der Papst und Venedig schlossen, hatte die Vernichtung der türkischen Flotte bei Lepanto 1571 durch Don Juan d'austria zur Folge (f S. 146), aber der zwischen den Verbündeten ansgebrocheue Zwist schützte das türkische Reich gegeu neue Nachteile. Selims Sohn
Mnrad Iii (1574—1595) mußte Eriwa'n an Persien abtreten, doch blieb die türkische Macht dem Westen noch immer gefährlich.
Muhammed Iii (1594—1603), Murads Iii Sohn, überbot alle seine Vorgänger an Grausamkeit. Sein Sohn
Achmed I (1603—1617), durch Geiz berüchtigt, hatte seinen Bruder Mu'stafa 1 zum Nachfolger. Dieser mußte schon 1618 dem Sohne seines Bruders Achmed,
Osman Ii, weichen / |der 1622j von den Janitscharen erdrosselt wurde. Nun bestieg
Mu'stafa I den Tron zum zweitenmal, wurde aber 1623 durch Osmans Ii Bruder Murad Iv (1623—1640) neuerdings verdrängt. Der Bruder und Nachfolger Murads Iv,
Ibrahim (1640—1648), ein willenloser Schwächling, wurde 1648 von den Janitscharen erdrosselt.
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190
Er willigte in die Entsagung auf die spanische Erbschaft, in die Abtretung Straßbnrgs und des Elsasses. Als ihm aber zugemutet wurde, daß er mit einem französischen Heere seinen Enkel aus Spanien vertreiben helfe, brach er die Unterhandlungen ab und ließ den nie besiegten Villars ein neues Heer gegen die Niederlande führen. Aber in der Schlacht von Mal-plaquet, der blutigsten des ganzen Krieged, wurde auch dieses Heer geschlagen (11. September 1709).
Auflösung der Allianz gegen Frankreich. Friedensschlüsse zu Utrecht, 1713, zu Aastadt
und Maden, 1714.
Dem Könige Ludwig Xiv, der nach der Niederlage seines Heeres bei Malplaqnet den Frieden unter jeder Bedingung anzunehmen genötigt war, kamen unerwartet drei Ereignisse zu Hilfe: der Sieg Vendome's im Jahre 1710 bei Villa Viciofa in Portugal über den Anhang des Erzherzogs Karl Iii, der sich in Spanien abwechselnd mit Philipp von Anjou behauptet hatte, die Enthebung Marlboronghs vom Oberbefehle über die englische Armee, endlich der Tod des Kaisers Joseph, der in Ermanglung männlicher Nachkommen seinen Bruder, den Erzherzog Karl Iii, unter dem Namen
Karl Vi (1711—1740) zum Nachfolger in der Kaiserwürde hatte. Ludwig schloß zuerst mit den Seemächten (England und Holland), welche der Wiedervereinigung der spanischen Monarchie mit der deutschen Kaiserwürde abgeneigt waren, Frieden zu Utrecht (1713) Philipp V wurde als König Spaniens und seiner außereuropäischen Besitzungen anerkannt gegen die Zusage, daß Frankreich und Spanien nie vereinigt würden.
England bekam von Spanien Gibraltar und Miuorka, von Frankreich Newfoundland und Neuschottland (Madien); auch ward das Tronfolgerrecht des protestantischen Hanfes Hannover anerkannt. Preußen erhielt das vormals spanische Quartier von Obergeldern und Anerkennung seiner Königswürde; dem Herzoge von Savoyen wurde Sizilien als Königreich überlassen, welches er 1718 (s. S. 191) gegen Sardinien vertauschen mußte.
Der Kaiser trat diesem Frieden zu Rastatt 1714 bei und bekam die spanischen Nebenlätidef Sardinien, Neapel, Ma-iland und die Niederlande; die Kurfürsten von Baiern und Köln erhielten ihre Länder und Würden wieder. Die Beschlüsse dieses Friedens wurden für das deutsche Neich zu Baden in der Schweiz (1714) gleichlautend angenommen
§ 59. Die Lage Österreichs unter Kaiser Karl Vi.
Äie pragmatische Sanktion, 1713. ■
In dem Testamente, welches der 1711' verstorbene Kaiser-Joseph I hinterlassen hatte, war verordnet, daß nach dem Aussterben des österreichisch-habsburgischeu Mannsstammes seine Töch^ ter folgen sollten, von denen die ältere, Maria Joseph a, an
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Extrahierte Ortsnamen: Elsasses Spanien Niederlande Frankreich Portugal Spanien England Holland Spaniens Frankreich Spanien England Spanien Frankreich_Newfoundland Sizilien Sardinien Sardinien Neapel Baiern Schweiz
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anlaßte Schweden, mit Friedrich Ii zu jh am bürg Frieden zu schließen (22. Mai 1762), und ließ seine Truppen zu den Preußen stoßen. Bevor jedoch Friedrich aus dieser Wendung Nutzen ziehen konnte, wurde Peter Iii ermordet. Seine Gemahlin, Mörderin und Nachfolgerin, Katharina Ii, rief die Nüssen aus Lchlesieu ab, aber Friedrich hielt sie zurück, bis er die Österreicher unter Dann bei Burkersdorf (21. Juli 1762) geschlagen hatte. Als bald darauf Friedrichs Bruder Heinrich mit Hilfe des tapfern Generals Seydlitz die mit den Neichstrnppen vereinigten Oster-r eich er bei Freiberg (29. Oktober 1762) besiegte, sehnten sich alle Parteien nach Frieden. Dieser kam (am 15. Februar) 1763 auf dem sächsischen Jagdschlösse Hubertsburg zwischen Österreich, Sachsen und Preußen zu Stande und stellte den Besitzstand vor dem Kriege wieder her. L-eit dieser Zeit suchte sich Preußen als eine der europäischeu Großmächte zur Geltung zu bringen. V
§ 62. Are Ereignisse vom Kuöerlsvurger Arieden bis zum bairischen
Grvfol'gekriege, 1763-1778.
Maria Theresia hatte -ihren Gemahl Franz nach seiner Erhebung zum Kaiser nur zum Mitregenten angenommen und sich in ihren Erblanden die Leitung der Negierungsgeschäfte vorbehalten. Sie traf viele zweckmäßige Einrichtungen (Vereinfachung der Rechtspflege, Abschaffung der Tortur, Milderung der Leibeigenschaft, Ordnung des Finanzwesens), förderte den Wolstand ihres Volkes und wahrte dem österreichischen Staate seine Stellung als europäische Großmacht. Als Franz I (1765) starb, würde sein ältester Sohn unter dem Namen.
Joseph Ii (1765—1790) als Kaiser ausgerufen und von seiner Mutter mit beu gleichen Beschränkungen, wie vordem sein Vater, zum Mitregenten erklärt.
(Die erste Teilung dolens, 1772.
Die russische Kaiserin Katharina Ii hatte es nach dem Tode des Polenkönigs August Iii (f 5. Oktober 1763) mit Hilfe Preußens bahrn gebracht, daß Gr«f Stanislaus P o n i a t o w ski, ihr Günstling, zum Könige von Polen ausgerufen und in diesem Lanbe beit Dissidenten (Lutheranern, Protestanten und nicht linierten Griechen) gleiches Recht mit den Katholiken neuerdings (1563 zum erstenmal) zuerkannt wurde. Als sich gegen dieses Zu-geftandniß zu Bar in Podolien eine Konföderation bildete, eilte Rußland dem von der Konföderation bedrängten Po ui a-towski zu Hilfe und behauptete nicht bloß hier, sondern auch in einem gleichzeitigen Kriege mit den Türken die Oberhand. Sofort ließen Österreich und Preußen, denen das Glück der Russen Besorgniß einflößte, Truppen in Polen einrücken und kamen, von
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202
Ausnahme von Luxemburg, die Verwickelung des Kaisers in einen Krieg mit den Türken benutzend, von Österreich ab.
Kurz vor seinem Tode nahm der Kaiser, um nicht auch U ngar n zu verlieren, seine Neuerungen zurück, die Duldung aller Konfessionen und die Aufhebung der Leibeigenschaft ausgenommen.
§ 65. Are Ereignisse von der Hronöesteigung Leopotds Ii bis znr Auflösung des römisch-deutschen Weiches, 1790—1806.
Dem Kaiser Joseph Ii folgte sein Bruder Leopold Ii (1790 —1792), der schon als Großherzog von Toskana die Auf merk' famfeit auf sich gelenkt hatte. Von der Besorgniß erfüllt, daß die 1789 in Frankreich ausgebrochene Revolution auch iu Deutschland eine gewaltige Gährnng hervorrufen werde, beendete er (1790) den unter seinem Bruder begonnenen Krieg mit den Türken (siehe den zweiten russisch-türkischen Krieg § 83) durch Herausgabe aller wahrend des Krieges eroberten Länder und führte die abtrünnigen Niederländer durch Waffengewalt und Herstellung der altcn Verfassung zum Gehorsam zurück.
Als die französische Nationalversammlung bei der neuen Einteilung, die sie Frankreich gab, das Eigentum deutscher Neichsstände in Elsaß und Lothringen einzog und den Plan erkennen ließ, mit dem deutschen Reiche deu Kampf aufzunehmen, kam Kaiser Leopold Ii, und als dieser 1792 unerwartet starb, sein Sohn und Nachfolger
Franz Ii (1792—1806) mit König Friedrich Wilhelm Ii von Preußen überein, in Belgien ein österreichisches Beobachtungsheer aufzustellen. In Frankreich deutete man dies als Fried.'nsbruch, und Ludwig Xvi ließ sich durch sein jakobinisches Ministerium bestimmen, dem Kaiser den Krieg zu erklären (1792).
Hrieg Österreichs und Nreujzens mit Frankreich, 1792.
Diedeutsche n Waffen hatten anfangs einen glücklichen Fortgang, weil Frankreich noch nicht gehörig gerüstet war. Die Preußen drangen unter der Anführung des Herzogs Ferdinand von Braunschweig nach..der Champagne vor, vereinigten sich hiermit einer Abteilung Österreicher und nahmen Longwy und Verdun weg. Bei Valmy stießen die Preußen auf ein freut-# zösifches Heer unter Dumouriez, sahen sich aber durch anhaltendes Regenwetter, durch Mangel und Krankheiten zum Rückzüge genötigt. Hierauf wandte sich Dumouriez nach den Niederlanden gegen die Österreicher, schlug sie bei Jemappe und überschwemmte mit seinem Heere das ganze Land. Zn gleicher Zeit war der französische General Custiue gegen den Mittelrhein vorgerückt und hatte durch Verräterei die wichtige Reichsfeftuug Mainz in seine Hände bekommen.
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Extrahierte Ortsnamen: Luxemburg Leopotds Toskana Frankreich Deutschland Frankreich Elsaß Lothringen Belgien Frankreich Frankreich Frankreich Longwy Mainz
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Dissidenten (1717 Ausschließung derselben von bei» Landtagen) und durch die Selbstsucht des Adels, welcher das Königtum aller Macfft und die Leibeignen aller Rechte entkleidete; 2) die uuter den sächsischen Königen eingetretene'verwicklung in die auswärtigen Angelegenheiten.
(Der Hrieg der zweiten Hoatition gegen Frankreich, 1798—1802.
Nachdem die französische Direktorial Regierung tu der ersten Hälfte des Jahres 1798 den Kirchenstaat als römische Republik erklärt und die Schweiz als unteilbare helvetische Republik proklamiert hatte (s. § 69 die letzten Unternehmungen der Direktorial-Negierung), bildete sich gegen das Ende dieses Jahres zwischen E n g-land, dem russischen Kaiser Paul I, dem die von ihrer Insel durch Napoleon „Bonaparte vertriebenen Malteserritter (s. § 69 die Expedition nach Ägypten und Syrien) das Gros;meistertum ihres Ordens übertragen hatten, der Pforte, Österreich und Neapel eine neue Koalition gegen Frankreich, welche den Plan verfolgte, Italien, die Niederlande, das südliche Deutschlaud und die Schweiz von den Franzosen zu sauberu.
Die Neap oli tan er eröffneten den Krieg durch eiueu Einfall in die römische Republik, wurdeu aber schnell zurückgeworfen (13. Dez. 1798). Ihr Land wurde in eine parthen optische Republik (von Parthe^uope, dem alten Namen Neapels) verwandelt (25. Januar 1?99).
Desto glücklicher war ein Heer der Österreicher unter dem Erzherzoge Karl. Dieses schlug den französischen General I o n r d a n, der nach Schwaben vorgedrungen war, beim Dorfe Osuctch (20. März 1799), dann bei Stockach (26. März 1799) und zwang ihn zum Rückzug über den Rhein, worauf die Mitglieder des Kongresses zu Rastadt ohne Beschlußfassung auseinander gingen (8. April 1799). Von Schwaben wandte sich Erzherzog Karl nach der Schweiz und verdrängte die Franzosen unter Masse'ua bei Zürich (3. und 4. Juni 1799) aus ihrer Stellung, giug aber dann^ höherer Weisung zufolge au den Mittelrhein und wurde ttt der Schweiz durch ein russisches Heer uuter Korsakow ersetzt, dem ein österreichisches Hilfscorps unter Hotze zur Seite stand. Suworow, der inzwischen durch seine Siege bei Kasseno an der Adda (4. und 5. April 1799), an der Trebia (17—19. April 1799) und bei Novi (15. August 1799) deu Franzosen fast ganz Italien abgenommen hatte, rückte von Italien her ebenfalls in die Schweiz ein, um K o r s a k o w zu unterstützen, fand aber diesen durch Massena bereits geschlagen und kehrte durch Oberschwabeu nach Rußland zurück. Bei dieser Lage der Dinge übernahm der aus Ägypten zurückgekehrte General Napoleon Bonaparte als erster, Konsul die Regierung (9. November 1799). Er besiegte die Ö st e r r e i ch e r bei M a-re'ngo (14. Juni 1800) und eroberte Italien für Frankreich zurück.
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Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Syrien Neapel Frankreich Italien Niederlande Neapels Schwaben Stockach Rhein Italien Italien Italien Frankreich
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hatte, fiel König Franz I von Frankreich in Italien ein, um das Herzogtum Mailand und einen Teil Savoyens (den er als Erbe seines mütterlichen Großvaters Philipp von Savoyen beanspruchte) an sich zu bringen. Dafür brach Karl V in Süd-frankreich ein, kehrte aber, da er weithin alles verwüstet sand, bald zurück und schloß 1538 zu Nizza mit Franz einen Waffenstillstand. Franz blieb im Besitze eines Teiles von Savoyen, Karl im Besitze von Mailand, mit dem er 1540 seinen ^Sohn Philipp belehnte.
In Ungarn wurde nach dem Tode Z apol ya's (t 1540) dessen unmündiger Sohn Johann Sigmund als König gewählt und der Sultau Solymau^zum Schutze des Kindes herbeigerufen. 'Dieser erschien, behielt aber die eroberten Städte jpfen,_(Sran und Stulweißenburg für sich und überließ den Rest Ungarns gegen einen jährlichen Tribut dem Bruder des Kaisers, Ferdinand. Erst 1547 ward Ungarn dem Ferdinand und seinen Nachkommen als ein Erbrach zugesprochen.
Äer Zug gegen Algier, 1541.
Dieser Zug, welcher die Bestrafung Algierscher Korsaren für die au der spanischen und italienischen Küste verübten Plünderungen bezweckte, blieb ohne Erfolg; der Kaiser büßte durch'einen zweimaligen Sturm den größeren Teil seiner Flotte ein.
Vierter Hneg mit Franz I, 1542—1544.
Das Unglück des Kaisers vor Algier und das gleichzeitige Erscheinen der Türken in Oberungarn gedachte Franz I zur Wiedereroberung Mailands zu benutzen. Er eröffnete unter dem Dorwande, die von spanischen Soldaten in der Lombardei verübte Ermordung zweier (sogenannter) französischen Gesandten zu rächen, im Bunde mit So ly man und dem Herzoge von Kleve, dem der Kaiser den Besitz von Geldern streitig machte, den Krieg. Der bedrohte Kaiser brachte 1543 den Herzog von Kleve zur Unterwerfung, rückte 1544 Legen Paris vor und schloß 1544 mit Fr a nz I den Frieden zu Kr es p y. _§ ranz mußte seinen Unsprüchen auf Italien, Karl denen auf Burgund entsageu.
Her schmalkaldische Hneg, 1547.
' Die Unruhen, welche die beiden Häupter des schmalkaldischen Bundes (s. S. 113), der Kurfürst Johann Friedrich von Sachsen und der Landgraf Philipp von Hessen, wiederholt veranlaßt hatten, bewogen den Kaiser, die Friedensstörer mit Krieg zu bedrohen. Als diese Rüstungen vornahmen, erklärte thuen der Kaiser, welcher den Herzog Moritz von Sachsen durch Zusicherung der sächsischen Kurwürde und der Stifte Halberstadt und Magdeburg für sich gewonnen hatte, den Krieg. Johann Friedrich wurde vom Kaiser selbst bei Mühlberg 1547 besiegt, gefangen und zur Abtretung der Kurwürde und der meisten Kurländer an den Herzog Moritz gezwungen. Der Landgraf
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Ungarn nur das Banat von Temesvar. Österreich, dessen Gebiet bedeutend (um Vs des früheren Bestandes) vermehrt' worden war, erhob sich zum Range einer europäischen Großmacht.
Zweiter Neichskrieg gegen Ludwig Xiv, genannt der dritte Nauöneg Frankreichs,
1688—1697.
Siehe diesen in der nachfolgenden Geschichte Frankreichs bei Ludwig Xiv.
Standeserhöhungen deutscher Fürsten.
Um das Haus Hannover für die im zweiten Reichskriege gegen Frankreich geleisteten Dienste zu belohnen und zur Hilfeleistung in dem bevorstehenden spanischen Erbfolgekrieg zu bewegen, errichtete Kaiser Leopold 1692 für Hannover eine neue, die neunte Kur würde; der Kurfürst August I von Sachsen wurde nach dem Tode des Polenkönigs Johann Sobiesky unter dem Namen August Ii zum Könige vou Polen erhoben (1697), und der Kurfürst Friedrich Iii von Brandenburg, ^welcher dem deutschen Reiche im Kriege gegen die Türken (bei Salankemen 1691) und im zweiten Reichskriege gegen Frankreich wichtige Dienste geleistet hatte, nahm mit Einwilligung des Kaisers den Titel eines Königs in Preußen an unter dem Namen Friedrich I, und setzte sich und seiner Gemahlin 1701 zu Königsberg die Krone auf.
Die Amkriröe Ludwigs Xiv gegen Leopolds Erbrecht auf die spanische Monarchie.
Der König Ludwig Xiv von Frankreich hatte den Abschluß des Ryswijker Friedens, durch welchen 1697 der zweite Reichskrieg Deutschlands gegen Ludwig Xiv beendet wurde, beschleunigt, weil ihn die Erledigung des spanischen Trones, die' bei dem Siechtum des kinderlosen Königs Karl Ii von Svanien in Bälde zu erwarten stand, mit neuen Entwürfen beschäftigte. Daß Spanien und seine Ne benl and er ungeteilt ihm selbst oder einem seiner Enkel zufallen würdeu, konnte er nicht hoffen, denn feine Gemahlin Maria Theresia, die älteste Schwester Karls Ii, hatte bei ihrer Verehelichung allen Erbansprüchen auf die spanische Monarchie im ganzen und im einzelnen für sich und ihre Erben förmlich entsagt; überdies stand ihm Kaiser Leopold im Wege, dem die gerechtesten Ansprüche auf die spanischen Länder zur Seite standen*). Daher verabredete Ludwig mit dem Könige Wilhelm Iii von England, welcher die reiche Erbschaft weder Österreich noch Frankreich gönnte/eine Teilung der spanischen Monarchie.
*) Sie gründeten sich a) darauf, daß die habsburgische Linie in Spanien, die mit Karl Ii zu erlöschen drohte, und die habsburgische Linie in Österreich, deren Haupt damals Kaiser Leopold war, Philipp den Schönen von Habsburg (+ 1506) zum gemeinsamen Stammvater hatten, und b) darauf, daß Kaiser Leopold die Tante Karls Ii von Spanien, Maria Anna zur Mutter, und die jüngere Schwester Karls Ii von Spanien, Margareta Theresia, die auf das Erbe Spanien nicht verzichtet, zur ersten Gemahlin hatte.
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