V. Deutsche Nationalgeschichte.
33
7. und 8. Das Jahr 1866 und der norddeutsche Bund. Aufser den im vorhergehenden Abschnitt angegebenen Werken, die zum gröfsten Teile auch hierher gehören und von denen vor allem auf v. Sybels 4. u. 5. Band zu verweisen ist, ist noch zu nennen: Hahn, Zwei Jahre preufsisch-deutsche Politik. 1866—1867. Von der schleswigholsteinischen Krisis bis zur Gründung des Zollparlaments 1868. — Die Kriegsereignisse schlicht und knapp im Preufsischen Generalstabswerk: Der Feldzug von 1866 in Deutschland. 1867 ff., in glänzender, dramatisch-bewegter Darstellung im Österreichischen Generalstabswerke: Österreichs Kämpfe im Jahre 1866, 5 Bb., 1867 ff., bei aller Kürze in wunderbarer Anschaulichkeit in v. Sybels 5. Bande. — Näheres über die einzelnen preufsischen Heerführer bei v. Glasenapp, Ergänzung zu den Generalstabswerken 1866 und 1870/1871, Bd. 1879 ff.
9.—15. Der deutsch - französische Krieg und die Herstellung des deutschen Kaisertums. Aufser den unter 1.-—6. schon aufgeführten Werken noch zu bemerken: Halm, Der Krieg
Deutschlands gegen Frankreich und die Gründung des deutschen Kaiserreichs. Die deutsche Politik 1867—-1871 und Preuj'sisches Generalstabswerk: Der deutsch-französische Krieg 1870—1871, 5 Bb., 1872.
- Über die Operationen nach der Kapitulation von Sedan orientiert gut Blume, Die Operationen der deutschen Heere von der Schlacht bei Sedan bis zum Ende des Krieges, 1872. In die Zeit hinein selbst versetzt trefflich das die Berichte deutscher und fremder Zeitungen Tag für Tag zusammenstellende Tagebuch des deutsch-französischen Krieges. 3 Bb., 1871 ff. von Hirth und v. Gosen. — Über die reichlich fliefsende Quelle der Lieder aus der großen Zeit vgl. v. Ditfurth, Historische Volks- und volkstümliche Lieder des Krieges von 1870/1871, 2 Teile, 1871 ff.
^Af\fyv—
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Extrahierte Personennamen: Hirth Ditfurth
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Deutschlands Frankreich Sedan Sedan Gosen
Absolutismus und Kabinettspolitik.
99
1640—1688 Emporwachsen des Staates Brandenburg-Preufsen unter Friedrich Wilhelm, dem großen Kurfürsten: miles perpetuus, d. i. stehendes Heer (Sparr, Derff-linger) — Staatseinheit — indirekte Besteuerung (Accise) — Macht der Stände gebrochen: in den Marken, in Kleve-Mark, in Preußen (Hieron. Roth, v. Kalkstein) — Hebung des Ackerbaus, des Handels (Kanäle, Seehandel, Kolonieen).
2. In Schweden dankt Christine 1654 ab (wird katholisch, f 1689 in Rom). V . ■
1654—1660 Karl X. Gustav (v. Pfalz-Zweibrücken) — gegen den Wasa Johann Kasimir, K. v. Polen — siegreich
— nötigt den Krf. Fr.w. v. Brdbg. zum Anschlufs: (Ost)-Preußen schwedisches Lehen — 1656 Karl X. G. u. F. W. siegen bei Warschau in 3tägiger Schlacht — Vertrag zu Labiau: Schweden entläfst (Ost)-Preußen aus der Lehnshoheit — F. W. gegen Schweden — 1657 Vertrag zu Wehlau: Polen erkennt F.w.s Souveränität über (Ost)-Preußen an.
— 1658 Karl X. G. gegen Dänemark (übers Eis), Friede zu Roeskilde. — Neuer Krieg — 1660 Karl X. G. f — 1660 Friede zu Oliva: Bestätigung der Verträge von Labiau und Wehlau; Schweden gewinnt Schonen (v. Dänemark), Livland (v. Polen). In der Folge Dänemark und Schweden absolute Monarchieen (Friedr. Iii. v. Dänem., Karl Xi. v. Schw.).
3. Polen seit Joh. Kasimir, dem letzten Wasa auf Polens Thron (—1668), ganz in der Gewalt des Adels — liberum veto — Adelskonföderationen — die „Republik Polen” mit einem Schattenkönig.
b) 1661—1697 Ludwigs Xiy. Glanzzeit.
a. Ludwig Xiv als Eroberer.
1. 1667—1668 I. Raubkrieg (der Devolutionskrieg). — Ansprüche Ludwigs Xiv. auf Teile der span. Niederlande nach dem Tode Philipps Iv. (1665) kraft des ius devolutionis (Tochter 1. Ehe erbt vor Söhnen späterer Ehen) — Conde und Turenne in Flandern und Franchecomte siegreich — die Tripelallianz Hollands, Englands, Schwedens — Friede zu Aachen: Teile Flanderns mit Lille frz.
ß. Ludwig Xiv. als Regent.
1. Staatsverwaltung.—Nichtberufung der Stände (etats ge-neraux) — l’etat c’est moi. — Minister: für den Krieg Lou-vois (f 1691), für das Innere (Handel u. Gewerbe) Colbert (f 1683), der Erbauer des Kanal du midi, sein Mercantilsystem.
2. Kirche soll selbständig sein (L.s Xiv. Auftreten gegen den
7*
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Roth Christine Karl_X Karl Gustav_( Gustav Wasa_Johann_Kasimir Johann Karl_X Karl F._W. Karl_X Karl Karl_X Karl Karl_Xi Karl Kasimir Ludwigs Ludwig_Xiv Ludwig Ludwigs Philipps Philipps Ludwig_Xiv Ludwig
Absolutismus und Kabinettspolitik.
101
Jakob Ii. — Allgemeiner Bund gegen Frk.
(Wiener Bund, Erweiterung des Augsburger Bündnisses).
Hauptkriegsschauplätze:
a) Pfalz auf Louvois’ Befehl zur Wüste gemacht (Melac), Speyer, Heidelberg u. s. w. zerstört.
b) Niederlande. Wilh. Iii., vom frz. Marschall v. Luxemburg wiederholt geschlagen, behauptet sich dennoch im Felde.
C) Italien. Der frz. Marschall Catinat siegreich.
(1) England und See. Frz. Landungen erfolglos (Schlacht am Boyneflufs) — Seesieg der Engländer am Kap la Hogue.
1697 Friede zu Ryswijk: Frk. behält die Reunionen im Elsafs, auch Strafsburg, verzichtet auf Pfalz, erkennt Wilhelm Iii. als K. v. England an.
Ergebnis: Trotz aller Siege sind Frankreichs Streitkräfte und Finanzen j erschöpft.
'(■ Das Reich und die Türkenkriege.
1. Das Reich.
Schwerfälliges Regiment. — Permanenter Reichstag zu Regensburg (seit 1663), gebildet aus den Vertretern der Reichstände (mehr als 200) — Eifersucht des Hauses Habsburg auf das Emporkommen Brdbrg.s.
1675 Liegnitz, Brieg, Wohlau, (trotz des Erbvertrags von 1537 mit Brdbrg.) vom Kaiser eingezogen. —
1679 F. W. gegen L. Xiv. im Stich gelassen, darauf F. W. v. Brdbrg. eine Zeit lang mit L. Xiv. im Bunde.
1686 Vergleich F.w.s v. Brdbrg. mit Leopold I.: der Schwiebuser Kreis an Brdbrg. (doch Revers des Kurprinzen).
1688 Der große Kurfürst f.
1688—1713 Friedrich Hl. (I.) Krf. v. Brdbrg. — prachtliebend, eitel — Gem.
2. Die Türkenkriege.
Aufschwung der Türkenmacht — die Groj'sveziere aus dem Hause der Köprili. — Erneute Angriffe gegen Österreich — 1664 Mon-tecuculi siegt bei St. Gotthard a. d. Raab, trotzdem die Türkenmacht im Wachsen.
Neuer Aufstand der Ungarn (Tö-
köly).
1683 die Türken (Kara Mustafa) vor Wien —Verteidigung der Stadt (Graf Stahremberg) — Wien entsetzt (Karl v. Lothringen, König Joh. Sobiesky v. Polen).
Erfolge der Österreicher: Ofen genommen (1686) — Siege Ludwigs
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Extrahierte Personennamen: Jakob_Ii Hauptkriegsschauplätze Wilhelm F._W. Leopold_I. Leopold_I. Friedrich_Hl Friedrich Gotthard Raab Karl_v Karl Sobiesky
Extrahierte Ortsnamen: Speyer Heidelberg Niederlande Luxemburg Italien England Boyneflufs Hogue Elsafs England Frankreichs Regensburg Hauses_Habsburg Liegnitz Brieg Brdbrg Ungarn Wien Graf_Stahremberg)_—_Wien Lothringen Polen
106
Iii. Die Neuzeit.
Völker” nach Böhmen — mufs zurück
— schwierige Lage.
1145 F. Ii. siegt bei Hohenfriede-berg (4. Juni), bei Soor, bei Hennersdorf.
Leopold v. Dessau besiegt die Sachsen bei Kesselsdorf.
Friede zudresden: der Breslauer Friede von M. Th. bestätigt, Franz I. als Kaiser von F. Ii. anerkannt.
Die Jahre unmittelbar nach dem Dresdener Frieden Friedrichs glücklichste Regentenzeit. — Sein Grundsatz: der Fürst ist der erste Diener seines Staates.
— Tagesordnung, Reisen, Sorge fürs Heer, für Handel und Gewerbe (Finow-und Plauescher Kanal), Bauten in Berlin und Potsdam — sein Sanssouci
— seine Tafelrunde: meist Franzosen der Aufklärungszeit (Voltaire).
1745 Karl Vii. j-, sein S. verzichtet im Frieden zu Füfsen gegen Rückgabe von Bayern auf Ansprüche an Österreich.
1745—1765 Franz I. Stephan, Gem. der M. Th., römischer Kaiser.
1745—1806 Die Lothringer auf deutschem Thron.
Der Marschall v. Sachsen (S. Augusts d. St. und der Aurora v. Königsmark) kämpft siegreich in den Niederlanden (1745), der Stuart Karl Eduard landet (1746) in Schottland, wird geschlagen bei Cul-loden (Hrz. v. Cumberland).
1748 Friede zu Aachen: Anerkennung des status quo, nur Parma undpiacenza giebt M. Th. als 2. Sekundogenitur an Spanien.
M. Th.s Sorge für Hebung des Landes, des Heerwesens, der Finanzen.
b) 1756—1763. Der siebenjährige Krieg.
Vorbereitungen. M. Th. (Minister Kaunitz) in Beziehung zu Frankreich (L.s -X V. Maitresse: die Pompadour), Rußland (Kaiserin Elisabeth, Peters d. G. sittenlose Tochter), Sachsen-Polen (Augusts Iii. Minister Brühl) — die Spitze aller Verhandlungen gegen F. Ii. gerichtet — F.s Ii. Kunde von den Machinationen (Peter, Elisabeths Neffe, sein Verehrer — der Verräter in der sächsischen Kanzlei) — F.s Ii. Bund mit Frankreich gelockert. — Der engl.-fr anz. S e e kr i eg (seit 1755) verschafft Fr. Ii. die Bundesgenossenschaft Englands (Minister William Pitt) — von gröfseren deutschen Mächten aufser Hannover nur Braunschweig und Hessen auf F.s Ii. Seite.
i. iys6 —175s. Friedrichs Verteidigung durch Angriff.
1756 F. Ii. rückt (August) in Sachsen ein — sein Plan: das ungerüstete Sachsen zu überrennen, M. Th. zum Frieden zu zwingen, ehe ihre Verbündeten eingreifen können. —Der Plan scheitert an dem Ausharren der Sachsen in Pirna
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Extrahierte Personennamen: Leopold_v Leopold Franz_I. Franz_I. Friedrichs Karl_Vii Karl Franz_I. Stephan Augusts Karl_Eduard Karl Eduard Kaunitz Elisabeth Peters Augusts Peter Elisabeths William Friedrichs August
Extrahierte Ortsnamen: Hohenfriede-berg Hennersdorf Dessau Sachsen Friedrichs Berlin Potsdam Sanssouci Sachsen Niederlanden Schottland Spanien Frankreich Sachsen-Polen Frankreich Englands Hessen Friedrichs Sachsen Sachsen Sachsen
108
Iii. Die Neuzeit.
1761
1762
1768
1760 Fouque bei Landeshut geschlagen und gefangen (Laudon). — Die Russen (Tottleben) und Österreicher (Lacy) in Berlin.
F.s Ii Siege bei Liegnitz über Laudon, bei Torgau (Zieten) über Daun.
Georg Ii. v. Engl, f, sein Enkel Georg Iii. (William Pitt entlassen) erneuert den Subsidientraktat 1761 nicht.
F. Ii im festen Lager bei Bunzelwitz — Schweidnitz v. d. Österreichern, Colberg v. d. Küssen genommen.
F.s Ii. höchste Bedrängnis.
Elisabeth v. Rußland f — Peter Iii. Kaiser — Friede mit Rußland und mit Schweden: status quo ante — Peter Iii. gestürzt, seine Gem. und Nachfolgerin Katharina Ii., 1762 bis 1796, hält den Frieden aufrecht. —
F. Ii. besiegt die Osterr. bei Burlcersdorf (im Beisein russischer Truppen unter Czernitscheff), Prinz Heinrich schlägt die Reichsarmee bei Freiberg.
(15. Febr.) Friede zu Hubertusbnrg: Bestätigung des Friedens von Breslau und Dresden. — Friede zwischen Frk. und England zu Paris; Frk.s Stellung in Nordamerika verloren.
Ergebnis: Die germanischen Mächte England (zur See) und Preußen (zu Lande) behaupten ihre Machtstellung.
c. 1763—1789. Die Zeit des aufgeklärten Despotismus. a. Friedrich d. Grojse und Deutschland nach 1763.
1. F.s Ii. R e g i e r u n g a) im Innern .-Wiederherstellung des Heeres, Hebung des Landbaus (Oder-, Warte-, Netzebruch), des Handels (Kanäle) — die Regie — das „allgem. Landrecht” —des Königs Strenge gegen sich und gegen andere
— seine Vereinsamung, b) nach Aufsen: 1772 die I. Teilung Polens (Bund mit Kath. Ii. v.
Rufsl. — Polen machtlos, in Rufslands Hand — F. Ii. regt die Teilung an
— Österreich nimmt den Zipser Komitat — Rufsl., Preußen, Österr-teilen): an Preußen: Westpreufsen
ß. Die aufserdeutschen Staaten.
1. Rußland unter Kath. Ii. in wachsender Macht — Ausbreitung nach Westen (Polen) und Süden (Türkei) — Rufsl. fafst Fufs am schwarzen Meer.
2. England. Ausbreitung der engl. Macht in Indien (Lord Clive) — Verlust des Hauptteils der amerik. Besitzungen durch den nordamerik. Freiheitskrieg 1775—1783 (Washington, Franklin — Frk. [Lafayette] und Spanien für die Amerikaner) — Friede zu Versailles (1783): England erkennt die Freiheit der Kolonieen an.
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Extrahierte Personennamen: Georg_Ii Georg_Iii Colberg Elisabeth Peter_Iii Peter_Iii Katharina_Ii Heinrich Heinrich Friedrich_d Friedrich Kath Kath Clive Franklin
Extrahierte Ortsnamen: Landeshut Berlin Liegnitz Torgau Bunzelwitz Schweidnitz Schweden Freiberg Breslau Dresden England Paris Nordamerika England Deutschland Polens Rufslands Polen England Indien Washington Spanien Versailles England
Reformation und Gegenreformation.
83
sein Br, Ferdinand, (im Besitz der deutsch-österreichischen Lande und des [1519] eingezogenen Württemberg [Hrzg. Ulrich vertrieben — der schwäbische Bund]).
1521 Beginn der Kriege Karls Y. gegen Franz I. v. Frankreich und Solim-an, Sultan von 1520—1566.
1521—1526 I. Krieg gegen Franzi. — die deutschen Landsknechte (Georg v. Frundsberg) und die spanische Infanterie Karls Hauptstärke, die Schweizer für Franz I. — Karl v. Bourbon tritt auf Karlsv. Seite —1525 diekaiserlichen (Bourbon) besiegen und nehmen Franz I. gefangen bei Pavia — 1526 Friede v. Madrid.
Soliman nimmt (1521) Belgrad, 1522 Rhodos, siegt 1526 bei Mohacs, König Ludwig v. Ungarn und Böhmen f. — i erdinand, Gemahl von Ludwigs Schwester, folgt in Böhmen und U n g a r n (Widerstand der nationalen Partei in Ungarn: Zapolya).
Wormser Edikt verbietet Luthers Lehre — Luther auf der Wartburg (Junker Jörg): Übersetzung des neuen Testamentes (1521—1522) — die (Zwickauer) Schwärmer in Wittenberg — der Bddersturm (Karlstadt) — Melanch-thons Schwäche.
1522 Luther nach Wittenberg (zu Jena im Bären, Brief aus Borna an Friedrich d. W.) Predigten in Wittenberg — das Nürnberger Reichsregiment mehr für denn gegen Luther.
Aufstand der Reichsritterschaft
(Franz v. Sickingen, Ulrich v. Hutten).
1523 Franz v. Sickingen f auf Landstuhl, Ulrich v. Hutten f auf der Insel Ufnau (Züricher See).
1524 Beginn der konfessionellen Scheidung im Reiche: Bund katholischer Reichs fürsten zu Regensburg.
1525 Der Bauernkrieg: Erhebung der Bauern zwischen den 4 Wäldern, die 12 Artikel, Ermordung Helfensteins, die Kanzlei zu Heilbronn — Götz v. Berli-chingen — Erhebung in Thüringen: Thomas Münzer in Mühlhausen — Luther gegen die Bauern — der Aufstand niedergeworfen im Süden (durch den schwäbischen Bund), in Thüringen (bei Frankenhausen durch die Fürsten).
Luthers Vermählung mit Katharina v. Bora.
Albrecht v. Brdburg.-Kidmbach, Hochmeister des Deutschritterordens, führt die Reformation ein und säkularisiert das Ordensland: 1. Hrzg. in Preußen.
Auf Friedrich d. Weisen folgt sein Bruder Johann (d. Beständige) 1525—1532.
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Extrahierte Personennamen: Ferdinand Ferdinand Ulrich Karls Franz_I. Franzi Georg_v Karls Franz_I. Karl_v Karl Franz_I. Ludwig_v Ludwig Ludwigs_Schwester Ludwigs Luthers Friedrich_d Friedrich Franz_v Franz Ulrich_v Franz_v Franz Ulrich_v Helfensteins Thomas_Münzer Katharina_v Albrecht Hrzg Friedrich_d Friedrich Johann Johann
Extrahierte Ortsnamen: Württemberg Karls Frankreich Frundsberg Karls Pavia Madrid Belgrad Rhodos Ungarn Wartburg Wittenberg Karlstadt Wittenberg Jena Borna Wittenberg Heilbronn Thüringen Mühlhausen Thüringen Frankenhausen Luthers Brdburg.-Kidmbach Deutschritterordens
Reformation und Gegenreformation.
85
1535 Karls V. glücklicher Zug (Andreas Doria v. Genua) nach Tunis gegen Chaireddin. — Karl Y. nach dem Aussterben der Sforzas Herzog von Mailand.
1536—1538iii. Krieg gegenfranzi. v. Frankreich — Karls Y. erfolgloser Einfall in Frankreich — Franz I. verbündet sich mit Soliman — Waffenstillstand v. Nizza.
1541 Karls V. unglücklicher Zug gegen Algier.
1542—1544iy. Krieg gegenfranzi., geführt von Karl Y. mit Reichshilfe (gegen das Versprechen eines Türkenkrieges), das Reichsheer bis Soissons, Friede zu Crespy (Bestätigung des Friedens zu Cambray).
(1545.) Schimpflicher Friede mit Soliman: Ferdinand verspricht Tributzah-lung.
v. Frankreich für Ulrich : Sieg bei Laufen, Friede zu Kadan) — die Reformation in Württemberg.
1534 — 1535 Die Wiedertäufer in Münster (Jan Matthys, Rothmann, Bernd Knipperdolling, Jan v. Leyden) — Eroberung der Stadt durch den Fürstbischof.
1539 Georg, Hrz. v. Sachsen f, sein Nachfolger Heinrich führt die Reformation ein — Reformation in der Kurmark Brandenburg durch Joachim Ii. (1535 bis 1571), sein Bruder Hans v. Küstrin hat die Neumark schon vorher reformiert.
154i Religionsgespräch zu Regensburg (Melanchthon und Contarini).
5. Johann Calvinus (Jean Cauvin aus Noyon, geb. 1509) Reformator in Genf, Stifter der reformierten Kirche, abweichend von Luther in der Kirchenlehre (Prädestination, Abendmahl) und Kirchenverfassung (kein Landesbistum, sondern Presbyterialverfassung, strenge Kirchenzucht). — In der Schweiz kommt der Calvinismus zur Herrschaft: Helvetische Konfession (1560), breitet sich auch über Deutschland aus: Heidelberger Katechismus (1563) — Calvin f 1564.
c) Die Ausbreitung der a. Die germanischen Staaten.
1. Die nordischen Staaten: das selbständig gewordene Schweden (das Stockholmer Blutbad Christians Ii. [1520] — schwed. Aufstand — Gustav Wasa König [1523]) wie die noch durch Personalunion geeinten Reiche Däne-
1546 Luther stirbt am 18. Febr. in Eisleben, in Wittenberg (Schlofs-j kirche) bestattet.
Reformation.
y. Derosten Europas.
1. Frankreich. Trotz der Auch in Po-Bündnisse der Könige Franz I. und Heinrich 11.
(1547—1559) mit den deutschen Protestanten wurde wann die Re-
ß. Die romanischen Staaten.
len, Ungarn und Sieben-
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Extrahierte Personennamen: Karls_V. Karls_V. Andreas_Doria Karl_Y Karl Karls Franz_I. Karls_V. Karls_V. Karl_Y Karl Ferdinand Ulrich Jan_Matthys Rothmann Bernd_Knipperdolling Jan_v Georg Heinrich Heinrich Joachim_Ii Hans_v Neumark Melanchthon Johann_Calvinus Johann Jean_Cauvin Luther Calvin Gustav_Wasa Gustav Franz_I. Franz_I. Heinrich Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Genua Tunis Mailand Frankreich Karls Frankreich Nizza Algier Frankreich Württemberg Fürstbischof Sachsen Kurmark_Brandenburg Genf Deutschland Schweden Eisleben Wittenberg Europas Frankreich Ungarn
116
Iii. Die Neuzeit.
horsts: die allgemeine Wehrpflicht (Pr.s Heer darf 42000 M. nicht übersteigen — Krümper) — 3. Tugendbund, Universität Berlin (Fichte), das Turnen (Jahn).
1808 Napoleons Bruder Joseph K. v. Spanien (Murat, N.s Schwager, K. v. Neapel) Erhebung der Spanier — ihre ruhmvollen Kämpfe bis 1814 (die Engländer unter Lord Wellington — der span. Guerillakrieg) — Napoleon und Alexander I. in Erfurt — Erneuerung ihres Bündnisses.
1809 Österreichs Krieg gegen Napoleon — Österreichs Aufschwung (Minister Stadion) — Erzhz. Karl nach Bayern, von Napoleon an der Donau (Regensburg) wiederholt geschlagen — N. in Wien — Erzhrz. Karl siegt bei Aspern und Efsling (Marchfeld) über Napoleon (21. und 22. Mai) --N. auf der Lobau — siegt über Erzhz. Karl bei Wagram (5. u. 6. Juli).
Die Erhebungen 1) der Tyroler (Andreas Hofer — erschossen 1810 in Mantua),
2) der Hessen (Dörnberg).
Die Züge Schills (gefallen in Stralsund) und des Hrz.s v.
Braunschweig (entkommt mit der „schwarzen Legion” nach England).
Friede zu Wien: Österreich tritt ab Salzburg (an Bayern), Galizien (an das Hzgt. Warschau und an Rußland), die Küstenländer der Adria (an Frk.).
1810 Napoleon, geschieden von Josephine, vermählt sich mit Marie Luise, Franz’ I. T. — Vereinigung Hollands und der deutschen Küstenländer bis zur Trave mit Frankreich.
Die Königin Luise v. Preußen f.
Der frz. Marschall Bernadotte Krprz. v. Schweden.
1811 Geburt des Königs von Rom, Napoleons und der Marie Luise S.
1812 Napoleons Krieg mit Rußland (Alexanders I. Gründe zur Feindschaft: Kontinentalsperre; Absetzung des Hrz.s v. Oldenburg) — Österreich und Preußen mit Napoleon verbündet
N. an der Spitze der Hauptarmee (Centrum) gegen Moskau, der linke Flügel (unter Macdonald — die Preußen unter York) gegen die Ostseeprovinzen, der rechte Flügel (die Österreicher unter Schwarzenberg) ins südl. Rußland. — N.s
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Extrahierte Ortsnamen: Berlin Spanien Neapel Wellington Erfurt Donau Regensburg Wien Aspern Mantua Hessen Dörnberg Schills Stralsund England Wien Salzburg Galizien Warschau Adria Hollands Frankreich Schweden Rom Napoleons Oldenburg Moskau
Reformation und Gegenreformation.
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c) Spanien bis zur Anerkennung der Selbständigkeit der Niederlande.
1556—1598 Philipp //., Karls I. (Y.) S., Herrscher von Spanien, Neapel, Mailand, den Niederlanden, der neuen Welt, (bis 1558 auch von England durch seine Gemahlin Maria), seit 1580 von Portugal
— der mächtigste König der Zeit — thatkräftiger Gegner alles protestantischen Wesens, eifriger Vorkämpfer für die römische Kirche: Vernichtung der Moriskos wie der Protestanten in Spanien; Kampf gegen die Türken: Don Juan, K.s V. natürlicher Sohn, siegt 1571 zur See bei Lepanto.
Der Hauptkampf seines Lebens gegen die Niederlande.
Die Niederlande, seit langer Zeit blühend durch Gewerbe und Handel (ihre günstige Lage nahe dem atlant. Ocean, der neuen Bahn des Welthandels), überflügeln mit Hilfe Karls V. die Ostseestädte (Niedergang der Hansa, vor allem Lübecks nach dem Sturze Jürgen Wullenwebers f 1537) — Ausbreitung des Protestantismus trotz strenger Gegenmafsregeln. — Unter Philipp Ii. Margarete v. Parma Regentin, ihr Rat Granvella — Strenge gegen die Protestanten— Kompromifs von Breda —die Geusen — Bildersturm, Kirchenplünderung.
Hr z. Alba in den Niederlanden (1567—1573) — der „Blutrat”
— Hinrichtung der Grafen Egmont und Hoorn — Willkürliche Besteuerung (der 10., 20., 100. Pfennig) — Aufstand der Niederländer — Wassergeusen — Wilhelm v. Oranien Statthalter der aufständischen Provinzen.
Albas 3. Nachfolger Alexander Farnese v. Parma (1578—1592) sichert für Spanien den Besitz der kathol. südlichen Provinzen (das heutige Belgien) — der protestantische Norden (7 Provinzen) schliefst 1579 die Utrechter Union, sagt sich 1581 von Spanien los.
Wilhelm v. Oranien an der Spitze der Niederlande („Generalstaaten”) — ermordet 1584 — sein S. Moritz setzt des Vaters Werk fort — Bund mit Elisabeth v. England und mit Heinrich Iv. v. Frankreich — Spanien unter Philipps Ii. Nachfolgern, Philipp Iii. und Iv., in vollem Verfall — 1609 12jährig. Waffenstillstand mit den Niederlanden, that sächliche Anerkennung ihrer Unabhängigkeit — offen ausgesprochen erst im westfälischen Frieden 1648.
Portugal schon seit 1640 wieder selbständig.
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Extrahierte Personennamen: Philipp_//. Philipp Karls_I. Maria) Maria K.s_V. Lepanto Karls_V. Karls_V. Jürgen_Wullenwebers Philipp_Ii Philipp Margarete_v Wilhelm Alexander_Farnese Alexander Wilhelm Moritz Heinrich_Iv Heinrich Philipps Philipp_Iii Philipp
Extrahierte Ortsnamen: Spanien Niederlande Spanien Neapel Mailand Niederlanden England Portugal Spanien Niederlande Niederlande Breda Niederlanden Albas Spanien Belgien Spanien Niederlande England Frankreich Spanien
Revolutionen. Bildung der nationalen Verfassungsreiche. 119
1814—1815 Wiener Kongreß:
1) Rußland bekommt das Kgr. Polen mit Warschau.
2) England behält Malta, Helgoland, den gröfsten Teil der eroberten Kolonieen.
3) Schweden u. Norwegen vereint durch Personalunion — Dänemark erhält Lauenburg.
4) Holland u. die österr. Niederlande bilden das vereinte Kgr. der Niederlande unter einem Oranier.
5) Die alten Dynastieen werden überall wiederhergestellt (in Neapel erst 1815).
6) Österreich erhält das lombardisch-venetianische Kgr., Illyrien, Dalmatien, Galizien, Salzburg, Tyrol.
7) Preußen giebt aufser polnischen Besitzungen auch manche deutsche (Ansbach u. Bayreuth, Ostfriesland u. a.) auf, erhält dafür die Hälfte von Sachsen u. rheinische Lande.
8) Das deutsche Reich nicht wieder hergestellt, dafür der deutsche Bund (39 Staaten, darunter 5 Königreiche [neu Hannover], 4 freie Städte) — Bundesakte (8. Juni 1815).
Die Streitigkeiten auf dem Wiener Kongreß (Rußland u. Preußen gegen Österreich, England, Frk.), die Unzufriedenheit der Franzosen mit Ludwig Xviii.
1815 Napoleon nach Frk. zurück (1. März) — L. Xviii. flüchtet. — Die 100 Tage. — Krieg gegen Napoleon in Belgien (Preußen unter Blücher — Engl. u. Dtsch. unter Wellington).
16. Juni. Blücher bei Ligny von Napoleon geschlagen — Ney kämpft bei Quatrebras (Hrz. Wilhelm v. Braunschweig f).
18. Juni. Napoleon greift Wellington bei Belle-Alliance (Waterloo) an — Blüchers Eingreifen. —Völlige Niederlage u. Auflösung des frz. Heeres (Gneisenaus Verfolgung).
Die Verbündeten in Paris — Ludwigs Xviii. Rückkehr — Napoleon nach Helena, -j* 5. Mai 1821.
Die heilige Allianz in Paris geschlossen (Alexander I., Franz I., Friedrich Wilhelm Iii.).
Ii. Pariser Friede: Frk. erhält die Grenzen von 1790, mufs Savoyen, Saarlouis, Saarbrücken u. a. abtreten.
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Extrahierte Personennamen: Ludwig_Xviii Ludwig Napoleon Napoleon Napoleon Wilhelm Napoleon Ludwigs Napoleon Helena Alexander_I. Alexander_I. Franz_I. Franz_I. Friedrich_Wilhelm_Iii Friedrich Wilhelm Saarlouis
Extrahierte Ortsnamen: Warschau England Malta Helgoland Schweden Lauenburg Holland Niederlande Niederlande Neapel Illyrien Dalmatien Galizien Salzburg Tyrol Ansbach Bayreuth Ostfriesland Sachsen Hannover England Belgien Wellington Wellington Paris Ludwigs_Xviii Paris