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1. Preußisch-deutsche Geschichte - S. 31

1918 - Berlin : Weidmann
8. Friedrich Wilhelm Iii. 17971840. -31 8. Friedrich Wilhelm Iii. ^9?18^0. 31. Friedrich Wilhelm Iii., seines Vorgngers Friedrich Sohn, zeichnete sich durch wahre Frmmigkeit, freundliches Wohl- majji111' wollen gegen jedermann und brgerliche Einfachheit aus. Er war aber von Jugend auf schchtern und unentschlossen. Diese Eigenschaften wren gefhrlich gewesen, wenn er nicht tchtige Generale und Minister gefunden und selbst vom Kriegswesen viel verstanden htte. Seine Gemahlin, Prinzessin Luise von Mecklenburg-Strelitz, teilte mit ihm alle Leiden, die ihm beschieden waren, mit Klugheit und Sndhaftigkeit und wurde wegen ihrer Anmut und Herzensgte vom Volke wie eine Heilige verehrt. a) Preuens Unglcksjahre 1806 und 1807. Friedrich Wilhelm Iii. hielt sich von den K r i e g s b n d - Die Friedenszeit, nissen gegen Frankreich ( 29) zunchst vllig fern. Denn er wollte seinem Lande die Schrecken des Krieges ersparen und vor allem erst die von seinem Vorgnger herrhrenden groen Staatsschulden allmhlich abtragen, und dazu bedurfte er mehrerer Jahre ungestrten Friedens. Ja er stellte sich mit dem ^Konsul Napoleon Bonaparte auf einen so guten Fu, da er fr die 1795 links vom Rhein abgetretenen Gebiete (1803) im rechtsrheinischen Deutschland reichliche Entschdigung erhielt, z. B. die Erwerbungen. Bistmer Paderborn und Hildesheim und die freien Städte Mhlhausen, Nordhausen und Goslar. Aber die Macht des Korsen, der sich 1804 zum Kaiser der Franzosen gemacht hatte, stieg immer bedenklicher. Er eroberte 1805 Wien und schlug die verbndeten sterreicher und Russen in der sog. Dreikaiserschlacht bei Austerlitz in Mhren (Napo- stuften^ isos. leon I., Alexander I. von Rußland und Franz I. von sterreich) entscheidend. Sein groartiger Sieg feuerte ihn zu dem Plane an, ein europisches Weltreich zu grnden, in dem Könige, Herzge und Fürsten von ihm abhngig werden sollten. So muten 16 deutsche Fürsten einen Rheinbund stiften und ihre Truppen ihm zur Verfgung stellen. Deutschland wurde da-durch so verkleinert, da Kaiser Franz Ii., der sich schon zwei Jahre zuvor den Titel und Namen Kaiser Franz I. von Ende des Osterreich beigelegt hatte, 1806 die deutsche Kaiserwrde nieder- $eut,"^69te,d6e8

2. Preußisch-deutsche Geschichte - S. 33

1918 - Berlin : Weidmann
8. Friedrich Wilhelm Iii. 17971840. 33 die Waffen, als ihm Lebensmittel und Munition ausgingen. , Auch einige schleiche Festungen (Gmtz, Kosel, Silberberg), die pommersche Festung Kolberg und die westpreuische Festung Graudenz hielten wacker aus. Die Knigsfamilie flchtete erst nach Knigsberg, dann nach Memel. Napoleon zog aber in Berlin ein und erlie hier die Kontinental-(Festlands-) sperre gegen England, das er am meisten hate. Hierdurch verbot er allen Handel und Briefverkehr mit diesem Lande aufs strengste, um es zugrunde zu richten. Es stellte sich jedoch heraus, da Frankreich fast ebensosehr unter diesem Erla zu leiden hatte. 33. Friedrich Wilhelm Iii. htte jetzt mit Napoleon gern Das Kriegsjahr Frieden geschlossen, aber die Bedingungen, die ihm gestellt 1807' wurden, waren unerhrt. Er mute also den Krieg auch im Jahre 1807 fortsetzen. Zum Glck kam ihm Zar Alexand er I. von Rußland zu Hilfe. Die Heere der Verbndeten vereinigten sich an der Weichsel und marschierten bis Preuisch-Eilau, Preuw-Eilau wo es im Februar zu einer der furchtbarsten Schlachten des grtbtonbm? Krieges kam. Sie blieb unentschieden. Napoleon zog daher neue Truppen heran und griff im Juni zuerst die Preußen, dann die Russen bei Preuisch - Friedland an. Die Russen erlitten in dieser Schlacht eine so entscheidende Niederlage, da Alexander, unsers Knigs uneingedenk, alsbald denfriedenvontilsit Sriebe vn Tm. schlo, den auch unser König annehmen mute. Er verlor in diesem Frieden alle Besitzungen w estlich d er Elb e und dazu die der beiden letzten polnischen Teilungen. Auerdem mute das kleine Preußen fast unerschwingliche Kriegs kosten zahlen und durfte fortan nur 40000 Mann Truppen unterhalten. Es schien, als wrde sich unser Vaterland nie mehr von einem so harten Schlage erholen knnen. Fürst und Volk, aufs innigste miteinander verbunden, trugen gemeinsam das schwere Leid, das der sie gekommen war. b) Preuens Wiedergeburt. 34. Preußen war zwar besiegt worden, aber seine Kraft, D-e Umgestaltung die es Friedrich dem Groen verdankte, war doch nicht gebrochen. ^L%aen$ Die Knigin Luise hatte dies ganz richtig erkannt, wenn sie sagte: Wir sind eingeschlafen auf den Lorbeeren Friedrichs des Groen." Bald sollte das preuische Volk wieder zu neuem Leben erwachen, wenn es auch der Knigin selbst nicht mehr ver- Jaenicke, Preuisch-beutsche Geschichte fr Quinta. 2. Aufl. 3

3. Preußisch-deutsche Geschichte - S. 36

1918 - Berlin : Weidmann
36 8. Friedrich Wilhelm Iii. 17971840. Stellung ins Wanken zu geraten. Er drang zwar siegreich bis Moskau vor, die Stadt wurde aber von den Russen absichtlich in Brand gesteckt, um ihm das berwintern unmglich zu machen. Trotzdem blieb er noch fnf Wochen dort, immer in der Hoffnung, da der Zar mit ihm Frieden machen werde. Als er endlich, bitter enttuscht, den Rckzug antreten mute, war die Jahres-zeit schon zu weit vorgeschritten. Der strenge Winter, die ent-schlichen Entbehrungen und die rastlose Verfolgung der Kosaken lsten alle Zucht und Ordnung seines Heeres auf und vernichteten es fast vollstndig. Er selbst lie es im Stich und eilte zu Schlitten durch Deutschland nach Frankreich. Tauroggen Die furchtbare Niederlage gab das Zeichen zur allgemeinen Ende 1812. Erhhung der geknechteten Völker. Friedrich Wik-Helm Iii. zauderte nur, weil er mit Napoleon im russischen Feldzuge verbndet war. Es kam ihm daher gelegen, da sein General v. Jork hinter seinem Rcken mit dem russischen General Diebitsch bei Tauroggen einen Vertrag abschlo, wonach das preuische Heer am Kampfe gegen Rußland nicht mehr teilnehmen sollte. Das Jahr 1813. 37. Aber schon erhob sich auch das Volk inostpreuen gegen den franzsischen Unterdrcker. Der König selbst eilte Ende Januar 1813 von Potsdam nach Breslau, um vom Feinde weniger beobachtet zu sein. Er schlo jetzt durch Scharnhorst in Kalisch mit den Russen einen Bundesvertrag, erklrte dann den Franzosen den Krieg und wandte sich am 17. Mrz in dem Aufruf An Mein Volk" zum erstenmal an alle seine treuen Untertanen, um die Waffenfhigen zur Befreiung des Vater-landes zu den Waffen zu rufen. Einige Tage vorher hatte er fr Auszeichnung im Felde den Orden des Eisernen Kreuzes gestiftet. Ltzen (Gro- Napoleon trat den verbndeten Preußen und Russen mit 08rsen.nb einem neuen groen Heere entgegen. Er siegte, wenn auch nicht entscheidend, bei Ltzen oder Grogrschen, wo Scharn-Horst die Todeswunde erhielt, und bei Bautzen. Beide Orte liegen im Knigreich Sachsen, und beide Schlachten fielen in den Mai. Die Verbndeten wichen langsam nach Schlesien zu-rck. Aber auch Napoleons Heer, meist aus jungen Soldaten bestehend, bedurfte so sehr der Ruhe, da er den ihm angebotenen Waffenstillstand. W a f f e n st i l l st a n d bereitwillig annahm. Whrend dieser

4. Preußisch-deutsche Geschichte - S. 49

1918 - Berlin : Weidmann
10. Wilhelm I., seit 1871 Deutscher Kaiser, 18611888. 49 Frankfurt a. M. Er setzte folgendes fest: 1. Das Elsa Friede zu auer Belfort und Deutsch-Lothringen mit Metz fallen Srantfurt" an das Deutsche Reich; 2. Frankreich zahlt in drei Jahren 5 Milliarden Frank ( 4 Milliarden Mark) Kriegskosten-entschdigung; 3. das Deutsche Reich und Frankreich schlieen einen gnstigen Handelsvertrag miteinander. Frankreich lag tief gedemtigt am Boden, verbi sich aber in der Folgezeit immer mehr in den Gedanken an Vergeltung (Revanche). Das neue Deutsche Reich dagegen, weit fester begrndet als das alte, einigte zum ersten Male fast alle deutschen Stmme in seinen Grenzen. Es hegte nicht die Absicht, wie einst Napoleon I., in der Welt herrisch zu gebieten, sondern, allen Gromchten voran, nur den Frieden zu wahren und dessen Segnungen allen Vlkern zuteil werden zu lassen. b) Wilhelms I. Regierung im Innern. 51. Die Verfassung des Deutschen Reiches enthlt Reichs-folgende Bestimmungen: Die Reichsgesetze gehen den ^Gesetz-Landesgesetzen vor und werden gemeinsam durch den Bundes- geung. rat und den Reichstag festgestellt. Der Bundesrat besteht aus den Vertretern der Bundesmitglieder, also der einzelnen deutschen Staaten, und zwar gibt Preußen als mchtigster Staat 17 Stimmen in dieser Versammlung ab, alle Staaten zu-sammen 58 Stimmen. Der Reichstag setzt sich aus 397 Abgeordneten des deutschen Volks zusammen. Sie werden alle fnf Jahre durch allgemeines und geheimes Stimmrecht in Wahl-kreisen von ursprnglich 100 000 Einwohnern gewhlt. Sie mssen unbescholten und mindestens 25 Jahre alt sein. Ein Reichsgesetz kommt also nur zustande, wenn Bundesrat und Reichstag einig darber sind. Die Ausfhrung der Reichsgesetze liegt teils dem d) Ausfhrung Kaiser, teils dem Bundesrat, teils beiden gemeinsam der ew-ob. 1. Der Kaiser ist erblich und immer zugleich König von Preußen. Er beruft den Bundesrat und den Reichstag und schliet ihre Sitzungen. Er unterzeichnet die Gesetze. Er ist oberster Kriegsherr der deutschen Land- und Seemacht und schliet den Frieden. 2. Der Bundesrat erlt die Vor-schriften, wie die Gesetze ausgefhrt werden sollen. 3. Der Kaiser und der Bundesrat erklären gemeinsam den Krieg. Jaenicke, Preuisch-deutsche Geschichte fr Quinta. 2. Aufl. 4

5. Preußisch-deutsche Geschichte - S. 52

1918 - Berlin : Weidmann
52 12. Wilhelm El seit 15. Juni 1888. ? dazu bei, da sich die Gegenstze zwischen den nord- und sd-deutschen Stmmen immer mehr ausglichen. Seine Gemahlin war die knigliche Prinze Viktoria von England, mit der er in glcklichster Ehe lebte. Er hatte acht Kinder von ihr. Schon vor dem Regierungsantritt wurde er zum tiefsten Schmerze Deutschlands von einem tdlichen Hals bel ergriffen, das ihn zwang, in Italien (San Remo) Heilung zu suchen. Krank kehrte er heim, und nur 99 Tage waren ihm vergnnt, die Herrschaft zu führen. Als er nicht mehr sprechen konnte, schrieb er seinem Sohne, dem Kronprinzen Wilhelm, die Worte auf: Lerne leiden, ohne zu klagen." 12. Wilhelm Ii. seit (5. Juni (888. Wilhelm als 55. Kaiser Wilhelm Ii. wurde am 27. Januar 1859 $rms' geboren, besuchte das Gymnasium in Kassel und studierte in Bonn. Im Soldatenstand stieg er vor seiner Thronbesteigung bis zum Generalmajor auf. Er vermhlte sich am 20. Februar 1881 mit der Prinzessin Auguste Viktoria von Schleswig-Holstein-Augustenburg ( 46, 1), die ihm sechs Shne und eine Tochter gebar. Der lteste Sohn, Kronprinz Friedrich Wilhelm, wurde am 6. Mai 1882 geboren. a) Wilhelms Ii. friedliche Regierung. Erwerbungen. Wilhelm Ii. regierte der 26 Jahre in Frieden. Er galt zwar zuerst allgemein als kriegerischer Fürst. Erst all-mhlich berzeugten sich Freunde und Feinde davon, da man ihm unrecht getan habe. Er vermied es offenbar, das Deutsche Reich ohne Not in auswrtige Streitigkeiten zu verwickeln, und unternahm zahlreiche Reisen zum Besuche fremder Hfe, um die freundlichen Beziehungen aufrechtzuerhalten. Auf friedlichem Wege erwarb er Helgoland von den Englndern, Kiau-tschou von den Chinesen, die Karolinen von den Spaniern und die Samoa-Jnseln von England und Amerika. Er selbst ging nach Jerusalem, um dort die Schutzherrschaft des Reiches der alle Deutschen zu verknden. Nur einmal be-teiligte er sich an einer auswrtigen Unternehmung. Als sich nmlich die fremdenfeindlichen Boxer in China erhoben und der deutsche Gesandte in Peking ermordet wurde, sandten alle

6. Preußisch-deutsche Geschichte - S. 54

1918 - Berlin : Weidmann
54 12. Wilhelm Ii. seit 15. Juni 1888. ihnen, Deutschland, sterreich-Ungarn und Italien, hatten sich schon vor vielen Jahren zu einem Dreibunde zusammen-getan. Dieser machte es sich zur Aufgabe, den Fri ed en in der Welt aufrechtzuerhalten. Dagegen schlssen die drei anderen Grostaaten, Frankreich, Rußland und England, spterhin einen Dreiverband in der Absicht, bei guter Gelegenheit der Deutschland und sterreich-Ungarn herzufallen und beide Staaten womglich zu vernichten. Denn Frankreich wollte fr seine Niederlagen in den Jahren 1870 und 1871 Rache an Deutschland nehmen. England frchtete die mchtig gewordene Kriegs- und Handelsflotte Deutschlands, die der englischen Herr-schaft zur See immer, gefhrlicher zu werden drohte. Rußland hate ebenfalls die gewaltige Macht Deutschlands und wollte Konstantinopel den Trken entreien. Es wute aber, da dies sterreich-Ungarn nicht zulassen wrde, weil dann Rußland die Donaumonarchie ganz umklammert htte. Also Rachsucht, Neid und Ha waren es, in denen sich die Grostaaten des Dreiverbandes zusammengefunden hatten. Sie wollten erst tchtig rsten und etwa im Jahre 1916 den Krieg beginnen. Aber da trat unerwartet ein Ereignis ein, das sie zu frherem Losschlagen zwang. Die Serben nmlich, ein tapferes, aber vielfach noch un-gebildetes und rohes Volk, gingen mit dem Plane um, die fter-reichischen Landschaften Bosnien und Herzegowina gewaltsam an sich zu bringen. Sie stifteten daher fortwhrend Verschwrungen in diesen Gebieten an und lieen es sogar zu, da ein Mrder den sterreichischen Thronfolger (Franz Ferdinand) bei einem Manver meuchlings ttete. Dabei verlor auch die Ge-mahlin des edlen Fürsten ihr Leben. Alle Welt verabscheute die grausige Tat, und der alte, 84jhrige Kaiser Franz Joseph (f 1916) wurde aufs tiefste gebeugt. Trotzdem wollte er den Frieden erhalten. Er forderte nur, da die Serben fernerhin ihr abscheuliches Tun und Treiben abstellten. Diese benahmen sich aber auch weiterhin ungebrdig, weil sie wuten, da ihnen Rußland helfen werde. So blieb Franz Joseph nichts brig, als ihnen Ende Juli 1914 den Krieg zu erklären. Er htte nun gern den Krieg auf die beiden beteiligten Lnder beschrnkt. Dies war jedoch nicht mehr mglich. Denn Rußland stellte sich wirklich auf die Seite der Meuchelmrder aus Neid, da sich

7. Preußisch-deutsche Geschichte - S. 68

1918 - Berlin : Weidmann
68 12. Wilhelm Il seit 15. Juni 1888. in 16 blutigen Schlachten zu ihrem Ziel zu gelangen. Vergeblich. Wir hielten ihnen stand, eroberten verloren gegangene Stellungen zurck und nahmen ihnen schlielich viele Tausend Gefangene und mehrere Batterien ab. Ebenso erging es ihnen bei Cam-brai [fangbr], wo sie gleichfalls durchzubrechen gedachten. Kriegsschauplatz. . _69* f$on bor der Sommeschlacht hatten die Russen Russen und emen Vorsto gegen Wolhymen, Ostgalizien und die Bukowina Rumnen besiegt, mit besonders starken Krften begonnen. Sie errangen in diesen 1916' Landschaften auch bedeutende Vorteile, bis ihnen deutsche Truppen an den Karpaten halt geboten. Nun entstand uns aber an-den Rumnen, wie schon erwhnt wurde, Ende August 1916 ein neuer gefhrlicher Feind. Sie miachteten ebenso wie die Italiener die mit uns geschlossenen Vertrge und brachen, von den Russen untersttzt, verrterischerweise von Sden und Osten her in Siebenbrgen ein. Aber ihr Glck hielt nicht lange vor. Mackensen und Falkenhayn nahmen sie in eine Zwickmhle und machten ihnen bis Ende des Jahres den Garaus. Ihre Haupt-stadt Bukarest hatte sich ohne Schwertstreich ergeben. Wir lieen ihnen nur einen Teil der Moldau. Unsere Lage an der Ostfront war dadurch so gnstig geworden, da Kaiser Wilhelm und Franz femn? Joseph schon am 5. November 1916 ein selbstndiges Knigreich i9i6. Polen aufrichten konnten. Die Niederlage Rumniens machte auf die Russen einen tiefen Eindruck. Sie wurden kriegsmde und schoben ihre be-stndigen Mierfolge auf die schlechte Heerfhrung und die selbstherrliche Regierung des Zaren. Die allgemeine Mistimmung R?7a?"isi7 rief ba^er im Mrz 1917 eine furchtbare Revolution hervor, ^ die sich von Petersburg her bald der das ganze Land aus-breitete. Der Zar wurde abgesetzt und eine Vorlufige Regie-rung gebildet, die aber nicht berall Anerkennung fand. Denn jede politische Partei erstrebte ein anderes Ziel; einzelne Vlker-fchaften, wie die Finnen, Litauer und Ukrainer, suchten sich frei zu machen, und die Bauern wollten vor allem greren Land-besitz. Das ganze Reich schien zu zerfallen und sich in Anarchie, d. h. Herrscherlosigkeit, aufzulsen. Der Vierverband geriet darber in die uerste Bestrzung, brachte es aber besonders durch die Bestechungskunst Englands doch dahin, da die Vor-lufige Regierung unter Minister Kerenski und General Brussilow noch einmal einen allgemeinen Angriff auf unsre ganze O st front unternahm. Indessen unsre tapferen

8. Preußisch-deutsche Geschichte - S. 69

1918 - Berlin : Weidmann
12. Wilhelm H. seit 15. Juni 1888. 69 Truppen leisteten ihnen berall heldenhaften Widerstand und Erfolge an der . , ^ r fs , ,, . . - Vvx . . Ostfront. 1917. trieben sie im Juk sogar aus Ostgalizien und der Bukowina unter harten Schlgen wieder hinaus. Kerenski schwang sich jetzt zwar zum Diktator Rulands auf, um die Ordnung im Innern wiederherzustellen und das russische Heer noch einmal zum Kampfe gegen uns zu begeistern. Aber alle seine Bemhungen hatten keinen Erfolg mehr. Im Gegenteil, wir eroberten im September Riga und Jakob-st a d t, landeten im Oktober auf s e l und Dago und suberten dadurch den Rigaischen Meerbusen vom Feinde. Kerenski wurde infolge dieser neuen Niederlagen von den sozialistischen Bol-s ch e w i k i zur Flucht gentigt. Ihre Fhrer, Lenin und Trotzki, verffentlichten die Geheimakten, aus denen hervorging, da der Vierverband Deutschland und seine Verbndeten in der Tat ver-nichten wollte, und boten uns, ebenso wie die Rumnen, im Dezember einen Waffenstillstand an, den wir auch an-Waffenstillstand. y i9i7. nahmen. 70. Die Italiener waren unter Cadorna mit hoch- Italien, tnenden Worten in den Krieg gezogen, aber die Taten blieben aus. Sie holten sich in den Alpen und am I s o n z o monate-lang nur blutige Kpfe und konnten in elf furchtbaren Schlachten nur ein kleines Gebiet und die ganz zerschossene Stadt Grz (August 1916) erobern. Da kamen wir im Oktober 1917 unserem Verbndeten zu Hilfe, und nunmehr trieben wir den treulosen Feind in wenigen Wochen durch die zwlfte Jsonzo-schlacht mit unbarmherzigen Schlgen in die Ebene Venetiens zurck. Sie verloren allein an Gefangenen die ungeheure Zahl von der 250 000 Mann, dazu der 2500 Geschtze und unzhliges Kriegsmaterial. Cadorna wurde abgesetzt und General Diz zum Nachfolger ernannt. Wie wir sterreich-Ungarn fortwhrend durch unsere Trkei. Truppen untersttzten, so auch die Bulgaren in Mazedonien und 'die Trken auf ihren verschiedenen Kriegsschaupltzen. Der Vierverband hatte es vor allem auf Konstantinopel ab-gesehen. Englnder und Franzosen versuchten durch die Dar-danellen, die Russen durch den Bosporus dorthin zu ge-langen. Aber ihre Kriegsschiffe erlitten die schwersten Verluste, und ihre Landungstruppen auf der Halbinsel Gallipoli kamen nicht von der Stelle. Sie wurden zu Zehntausenden nieder-

9. Preußisch-deutsche Geschichte - S. 71

1918 - Berlin : Weidmann
12. Wilhelm Ii. seit 15. Juni 1888. -71 diese Nachgiebigkeit vergeblich war. Denn Prsident Wilson forderte, wir sollten den Ii-Bootkrieg berhaupt aufgeben, da er unmenschlich sei. Der Reichskanzler erwiderte, ebenso un-menschlich sei das vlkerrechtswidrige Verhalten Englands, das die Meere nicht frei gebe und uns dadurch auszuhungern suche. Amerika solle also zunchst England zwingen, sein Verhalten gegen uns zu ndern, dann werde auch Deutschland den Ii-Bootkrieg abstellen. Da aber Wilson den Englndern keines-Wegs in den Arm fiel und sogar zulie, da sich auch die Handels-dampfer bewaffneten, sich also in Kriegsschiffe verwandelten, er-klrte Deutschland, es werde vom 1. Februar 1917 an in den Sperrgebieten um England, Frankreich und Italien herum und im stlichen Mittelmeer jedem Seeverkehr ohne weiteres (also ohne besondere Warnung) mit allen Waffen entgegentreten. Amerika solle jedoch sichere.hin- und Herfahrt nach Europa er-halten, wenn seine Schiffe keine Bannware mit sich fhrten. Trotzdem erklrte Wilson im April 1917 den Krieg. Denn er befrchtete, da Amerika die vielen, dem Vierverbande ge-liehenen Milliarden verlieren knnte, wenn w i r schlielich den Sieg erringen wrden. Inzwischen hatte schon der verschrfte Ii-Bootkrieg begonnen, der in jedem Monat viele Hundert-tausende Tonnen Schiffsraum vernichtete und nunmehr auch England in immer grere Not wegen Heranschaffung seiner Lebensmittel versetzte. X r

10. Preußisch-deutsche Geschichte - S. 72

1918 - Berlin : Weidmann
Hauptgeschichtszahlen. (Eiserner Bestand".) a) Aus dem Lehrstoff der Sexta. I. Aus der nheren Vergangenheit. 18611888 König Wilhelm L, seit 1871 Deutscher Kaiser. 1864 Der Dnische Krieg: 18. April Erstrmung der Dppeler Schanzen. 1866 Der Deutsche Krieg: 3. Juli Schlacht bei Kniggrtz. 18701871 Der Deutsch-Franzsische Krieg: 1. September 1870 Schlacht bei Sedan' 18. Januar 1871 König Wilhelm wird in Versailles zum Kaiser aus-gerufen. 1888 vom 9. Mrz bis 15. Juni Kaiser Friedrich Iii. 1888 bis jetzt Kaiser Wilhelm Ii. 1914 Ausbruch des Weltkrieges: a) Im Westen: Eroberung von Lttich und Antwerpen- die Schlachten in Lothringen (Kronprinz Rupprecht) und zwischen Reims und V e r d u n (Kronprinz Wilhelm); Stellungskmpfe. b) Im Osten: Hindenburgs Schlachten bei Tannenberg (August) und an den Masurischen Seen (September); Feldzug in Polen und Gali-zien und Stellungskmpfe. c) Zur See: Otto Weddigen versenkt drei britische Panzerkreuzer (Septbr.); die Emden" im Indischen Ozean; Graf Spee siegt bei Santa Maria (Novbr.) und fllt bei den Falklandsinseln (Dezbr.).
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