len feststellen. — Unterdeß hatte Glogau furchtbar gelitten
durch Mangel und Gewaltthätigkeit der fremden Truppen
in seinen Mauern; erst am 10. April ergab es sich und am
17. zog die Besatzung ab.
§ 113. Zwar ward noch einmal ein Krieg gegen Frank»
reich nöthig, weil Napoleon wieder auftrat; aber dieser
Krieg berührte Deutschland nicht mehr, und endete nach
der Schlacht bei Belle Alliance den 18. Juni 1815, durch
einen zweiten Frieden zu Paris am 20. November 1815.
In demselben Jahre hatte der Wiener Congreß sein Ende
erreicht, und Preußen hatte dadurch alle seine deutschen
Länder mit geringen Ausnahmen, wiedererhalten, dazu noch
einen Theil des Königreichs Sachsen, die Niederlausitz, einen
Theil der Oberlausi'tz und mehrere Landstriche am Rhein;
aber Anspach und Baireuth hatte es an Baiern, Neuost-
preußen nebst einem Theile von Südpreußen an Rußland
abgetreten. 1816 am 18. Januar wurde das Friedensfest
gefeiert.
§ 114. Seit dieser Zeit genießen wir einen fortdauern-
den Frieden, und erfreuen uns der fortgesetzten Sorge un-
sers Königs für das Wohl seiner Lander in allen Verhält-
nissen. Wir bemerken aus dieser neuesten Zeit nur folgende
Ereignisse und Anordnungen. — Die Verwaltung unserer
Provinz wurde 1815 dahin abgeandert, daß an die Stelle
der bisherigen zwei Regierungen deren vier eingerichtet wur-
den, zu Breslau, Liegnitz, Neichenbach und Oppeln, von
denen jedoch die zu Reichenbach 1820 wieder aufgehoben und
ihr Geschäftskreis unter die Regierungen zu Breslau und
Liegnitz vertheilt wurde. Das Oberlandesgericht zu Brieg
wurde nach Ratibor, dagegen das Ober-Berg-Amt von
Breslau nach Brieg verlegt. Durch das Gesetz vom 5.Juni
1823 wurden Landtage angeordnet, und 1825 den 2. Ok-
tober der erste Landtag für Schlesien zu Breslau eröffnet. —
1822 wurden unsere heutigen Silbergroschen geprägt und
die alte Scheidemünze wurde nach und nach eingezogen.
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Extrahierte Personennamen: Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Paris Wiener_Congreß Sachsen Niederlausitz Rhein Baiern Breslau Liegnitz Neichenbach Oppeln Breslau Liegnitz Brieg Ratibor Breslau Brieg Breslau
I
92
verbesserte die
schlesischen Fe-
stungen und legte
Si'lberbcrg neu
an.
Kaiser Joseph
wollte Baiern
mit Oesterreich
verbinden.
ließi777nach dem
Tode des Ehur-
fürsten von Bai-
ern, dieses Land
besetzen.
Der Ehurfiirst
v. d. Pfalz, als
rechtmäßiger Er-
be, tritt 2 Drit-
tel von Baiern
an Oesterreich ab,
welches der Her-
zog von Zwci-
brücken und der
König von Preu-
ßen mißbilligen.
Deshalb rüstet
Oesterreich im
März 1778 seine
Truppen in
Böhmen,.
ii. Preußen thut
dasselbe.
Beständig mit dem Gedanken eines Krieges gegen
Oesterreich beschäftiget, verbesserte und verstärkte der Kö-
nig ^ie ichlestschen Festungen und beschloß eine ganz neue
zu Silberberg anzulegen, um Herr der Gebirgspässe
zu sein, die nach Glatz und nach Braunau führen.
1777 machte der Kaiser Joseph eine Reise nach Frank-
reich, wo er eine Menge Provinzen bemerkte, die alle un-
ter einem Oberhaupte vereinigt waren. Gern hätte er
nach jenem Beispiele sogleich alle Provinzen des deutschen
Reichs, dessen Kaiser er war, zu seinen Erbländcrn ge-
schlagen, wenn in demselben nicht Könige und Fürsten sich
vorgefnnden hätten, die mächtig genug waren, ihm ;u
widerstehen oder ihn zu bekriegen. Indessen machte Joseph
doch allerhand Entwiirfe. Er warf zuerst seine Blicke auf
Baiern, dessen Churfürst, Maximilian Joseph, ssch
seinem Ende. nahete, und mit dessen Tode die jüngere Li-
nie des Hauses Wittelsbach ausstarb. Sein rechtmä-
ßiger Erbe war der Churfürst Carl Theodor von
der Pfalz, der an der Spitze der älteren Linie des Hau-
ses Wittelsbach stand, und dessen Ansprüche ganz Europa
für unbestreitbar hielt. Eben deshalb sparte der Kaiser
nichts, um diesen Churfürsten und seine. Minister auf güt-
liche Weise für seine Absicht zu gewinnen, Baiern mit
Oesterreich zu vereinigen. Friedrich, der auf die Schritte
des Wiener Hofes beständig aufmerksam war, entdeckte
dieses Geheimniß sehr bald und konnte nicht zugeben, daß
Oesterreich, welches ohnehin schon sehr mächtig war, noch
mächtiger werden sollte. Der Churfürst von Baiern starb
1777 den 30. December sehr plötzlich an den Blattern
und kaum hatte man in Wien die Nachricht vernommen,
als der Staatsrath sich versammelte und der Kaiser vor-
schlug, Baiern zu besetzen, welches auch wirklich geschah.
Der Churfürst vou der Pfalz Unterzeichnete hierauf zu
München eine Konvention, worin er 2 Dritcheile von
Baiern an Oesterreich abtrat, welcher jedoch der Herzog
von Zweibrücken als rechtmäßiger Nachfolger des Chur-
fürsten von der Pfalz beizutreten sich weigerte, worin er
durch den König von Preußen bestärkt worden war, wel-
cher erklärte, daß die österreichischen Ansprüche ungegrün-
det und mit der Sicherheit des deutschen Reichs, so wie .
mit dessen Verfassung unverträglich wären.
Sobald der Wiener Hof Preußens ungünstige Erklä-
rung erhielt, versammelte er im März 1778 in Böhmen
seine Truppen. Dies zwang den König von Preußen
seine Truppen ebenfalls in Bewegung zu setzen. Er for-
mirte 2 Armeen, jede von 80,000 Mann, von denen die
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Extrahierte Personennamen: Joseph Glatz Joseph Joseph Maximilian_Joseph Maximilian Carl_Theodor Friedrich Friedrich