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1. Der Weltkrieg 1914/15 in der Volksschule - S. 37

1915 - Paderborn : Schöningh
— 37 — Deutsche Kolonien im Stillen Ozean. Außer den Festlandsschutzgebieten besitzen mir noch eine Reche von Inseln im Stillen Ozean, nämlich an der Nordostküste von Neuguinea das Kaiser-Wilhelm-2 and den Bismarck-Archipel, die Marschallinseln, Karolinen, Palau, Marianen und Samoa. Wir finden alle im Nordosten Australiens. Von allen deutschen Schutzgebieten rentiert sich Deutsch-Samoa am besten; es hat schon seit Jahren keinen Zuschutz mehr nötig. Wiederholungsfragen. Wann wurden sämtliche Kolonien in Afrika erworben? Auf welche Weise? — Zu welchem Zwecke wurden die Kolonien erworben? — Wie wurden die Gebiete kolonisiert? (Wenn mit Hilfe der Nachbarkolonien die Grenzen bestimmt waren, so wurden zunächst große Länderstrecken urbar gemacht. Es wurden europäische Erzeugnisse eingeführt. Missionsanstalten und Schulen wurden gegründet und ordentliche Verwaltung eingeführt, Eisenbahnen gebaut, Häfen angelegt und dadurch der Handel gehoben. Zur Bewachung wurden Schutztruppen angestellt.) Iv. Die Kämpfe. 1. Im Westen. Besetzung Luxemburgs. Wir haben bereits gehört, wie die Mobilmachung sich mit beispielloser Ruhe und Sicherheit abwickelte, weil alles so gut vorbereitet war. Die vorzügliche Organisation ermöglichte es auch, daß deutsche Truppen schon am 2. August Luxemburg besetzen konnten. Warum war das wichtig? Luxemburg ist für die Franzosen ein prächtiges Einfallstor in unser Land. Sie brauchten von dort aus nur die deutsche Bahn zu beschlagnahmen und mit ihr nach Trier, Koblenz zu fahren. Dem kamen nun unsere Truppen zuvor. Zwar gab es recht erstaunte Gesichter in Luxemburg, als die Deutschen einrückten. Die Großherzogin Marie Adelheid erhob auch Einspruch. Aber auf die Versicherung des deutschen Reichskanzlers, daß unsere Truppen nicht in feindlicher Absicht, sondern nur zum Schutze unserer Bahnen eingerückt seien, gab man sich zufrieden. Fortan hatten es die Deutschen gut in Luxemburg. Merke: Am 2. August besetzten unsere Truppen Luxemburg zum Schutze der deutschen Bahnen. Der Einmarsch in Belgien. Belgien ist ein neutraler Staat, und in einen solchen dürfen Truppen nicht ohne weiteres einrücken. Dennoch überschritten unsere Soldaten die belgische Grenze und verlangten von Belgien freien Durchgang nach Frankreich. Wie kam das? Wir mußten nach Frankreich, und Belgien war für uns der beste Weg dahin. Außerdem war es bekannt geworden, daß französische Offiziere in belgischem Gebiet weilten. Da zwang uns die Notwehr, den einzig offenen

2. Wie es zum Weltkrieg kam - S. 14

1915 - Leipzig [u.a.] : Teubner
14 Vorgeschichte Italiens oder Frankreich nicht vorliegt. Damit hat Belgien die Neutralität selbst in der Tat gebrochen, ohne indessen sich öffentlich dieses völkerrechtlichen Schutzes zu entledigen. Belgien war sich vollständig bewußt, daß lim Falle eines deutsch-französischen Krieges Deutschland durch Belgien marschieren müsse, um in Nordfrankreich einzufallen, da es sonst an Den Festungen französisch Lothringens zuviel hätte opfern müssen. Ris Deutschland vollends an Greqs ausweichender Antwort erkannte, daß England eine (Einmischung in den Krieg beabsichtige, wurde Belgiens militärische Besetzung für Deutschland zwingende Notwendigkeit. Das Unglück Belgiens ist eigene Schuld und die (En q Lands. 6. Italien. Hm pftngstfeste 1915, am 23. Mai, erklärte unser Dreibundsmitglied Italien nach zehnmonatigem Zögern Österreich-Ungarn den Krieg. (Es verübte damit nicht nur einen in der Weltgeschichte unerhörten Treubruch, sondern beging ebendamit eine beinahe sinnlose Tat, deren Folgen das Land in alle Zukunft wird tragen müssen. Italien, im Ntittelalter lange Zeit von Deutschland abhängig (Karl der Große, die Gttonen, Salier, Hohenstaufen), erlebte auch nach Zertrümmerung der deutschen Kaisermacht in Italien eine Deutschland ähnliche Entwicklung. Nach schweren politischen wirren und Bürgerkriegen im 14. und 15. Jahrhundert, die das Aufblühen einer hohen Kultur (Renaissance) nicht hinderten, erwuchsen neben kleineren fünf größere selbständige Staaten: Neapel, der Kirchenstaat, Toskana (Florenz), Mailand, V enedig. Doch waren diese Staaten nicht stark genug, fremden (Einfluß abzuwehren. In der ersten fjälfte des 16. Jahrhunderts strebte französischer (Einfluß nach Vorherrschaft, danach überwog für Jahrhunderte österreichisch-spanisch er. Napoleon gründete 1805 ein Königreich Italien, doch nach seinem Sturz kehrte die alte Zersplitterung wieder, wie im 19. Jahrhundert Bismarck Preußen-Deutschland zur (Einheit führte, so brachte Graf Tavour durch das Königreich Sardinien (Piemont und Sardinien) die nationale (Einigung Italiens zustande. 1859 Krieg Frankreichs und Sardiniens gegen (Österreich, hatte Frankreich Sardinien hierbei unterstützt, so wurde es doch durch die folgende nationale (Einigung Italiens überrascht. Diese ist Italiens selbständige Leistung. 1 86 4 wurde Viktor (Emanuel König von Italien mit Ausnahme venetiens und des Kirchenstaates. Ris Verbündeter Preußens im Kriege 1 8 66 vervollständigte das Königreich seinen Besitz durch das österreichische Vene-tien; 18 70 verleibte es den Kirchenstaat ein. Das Schutzbündnis Zwischen dem Deutschen Reich und Österreich-Ungarn 1879 wurde durch den Beitritt Italiens 1 883 zum Dreib und erweitert. Italiens Anschluß war eine Folge der Besetzung von Tunis

3. Bürgerkunde - S. 55

1915 - Berlin : Parey
2. Die Verfassung des Deutschen Reiches. 55 Lothringen je 3, Mecklenburg und Braunschweig je 2 Stimmen in: Bundesrat. Die übrigen Staaten sind mit je einer Stimme ver- treten. Der Bundesrat besteht also aus 61 Mitgliedern. Er be- schließt über die Vorlagen sür den Reichstag und über dessen Be- schlüsse, über die zur Ausführung der Reichsgesetze erforderlichen Verwaltungsvorschläge und Einrichtungen und über die bei der Aus- führung der Reichsgesetze hervortretenden Mängel. Für die einzelnen Verwaltungszweige hat der Bundesrat 8 Ausschüsse gebildet: 1. für Landesheer und Festungen, 2. für Seewesen, 3. für Zoll- und Steuerwesen, 4. für Handel und Verkehr, 5. für Eisenbahn, Post und Telegraphen, 6. für Justizwesen, 7. sür Rechnungswesen, 8. für die auswärtigen Angelegenheiten. In ihm führt Bayern den Vorsitz. Jedes Mitglied des Bundesrates muß im Reichstage jederzeit gehört werden. Der Bundesrat wird zu seinen Sitzungen vom Kaiser, in dessen Vertretung vom Reichskanzler berufen. Außerdem muß er zusammentreten, wenn ein Drittel (21) der Mitglieder es verlangt. Den Vorsitz führt der Reichskanzler. Er kann jedes andere Mitglied mit seiner Vertretung beauftragen. d) Der Reichstag. Der Reichstag besteht aus 397 Mitgliedern. Hiervon ent- senden: Preußen 236, Bayern 48, Sachsen 23, Württemberg 17, Baden 14, Hessen 9, Mecklenburg-Schwerin 6, Sachsen-Weimar, Oldenburg, Braunschweig und Hamburg je 3, Meiningen und Sachsen-Koburg-Gotha je 2 Abgeordnete, Elsaß Lothringen 15 Ab- geordnete, die übrigen Staaten je einen Abgeordneten. Die Wahl der Reichstagsabgeordneten erfolgt nach dem direkten, gleichen, allgemeinen und geheimen Wahlrecht. Die Reichs- tagsabgeordneten bekommen nach dem Gesetze vom 21. Mai 1906 Anwesenheitsgelder im Gesamtbeträge von 3000 N fürjedes Mitglied. Hiervon werden am 1. Dezember 200 M, am 1. Januar 300 M, am

4. Bürgerkunde - S. 126

1915 - Berlin : Parey
126 Viii. Das Deutsche Reich. 8. das Eisenbahnwesen, in Bayern vorbehaltlich der Bestimmung im Art. 46*), und die Herstellung von Land- und Wasser- straßen im Interesse der Landesverteidigung und des all- gemeinen Verkehrs; 10. das Post- und Telegraphenwesen, jedoch in Bayern und Württemberg nur nach Maßgabe der Bestimmung im Art. 52;2) 13. die gemeinsame Gesetzgebung über das gesamte bürgerliche Recht, das Strafrecht und das gerichtliche Verfahren; 14. das Militärwesen des Reichs und die Kriegsmarine; 16. die Bestimmungen über die Presse und das Vereinswesen. Art. 5. Die Reichsgesetzgebung wird ausgeübt durch den Bundesrat und den Reichstag. Die Übereinstimmung der Mehr- heitsbeschlüsse beider Versammlungen ist zu einem Reichsgesetze erforderlich und ausreichend. Bundesrat. Art. 6. Der Bundesrat besteht aus den Vertretern der Mit- glieder des Bundes, unter welchem die Stimmführung sich in der Weise verteilt, daß Preußen mit den ehemaligen Stimmen von Han- nover, Kurhessen, Holstein, Nassau und Frankfurt...........................17 Stimmen führt, Bayern .... Sachsen .... Württemberg. . . Baden............. Elsaß-Lothringen . Hessen............ Mecklenburg-Schwerin 6 4 4 3 3 3 2 y Das Reich hat jedoch auch Bayern gegenüber nur das Recht, im Wege der Gesetzgebung einheitliche Normen für die Konstruktion und Aus- rüstung der für die Landesverteidigung wichtigen Eisenbahnen aufzustellen. y Dem Reiche steht ausschließlich die Gesetzgebung zu über die Vor- rechte der Post und Telegraphie, über die rechtlichen Verhältnisse beider An- stalten zum Publikum, über die Portofreiheiten und das Posttaxewesen u. a.

5. Bürgerkunde - S. 53

1915 - Berlin : Parey
2. Die Verfassung des Deutschen Reiches. 53 6 Großherzogtümer: Baden, Hessen, Mecklenburg- Schwerin, Mecklenburg-Strelitz, Oldenburg, Sachsen-Weimar; 5 Herzogtümer: Braunschweig, Sachsen-Meiningen, Sachsen-Altenburg, Sachsen-Koburg-Gotha, Anhalt; 7 Fürstentümer: Schwarzburg-Sondershausen, Schwarz- burg-Rudolstadt, Waldeck, Reuß ältere Linie, Reuß jüngere Linie, Schaumburg-Lippe, Lippe-Detmold; 3 freie Reichsstädte: Hamburg, Lübeck, Bremen und ein Reichsland: Elsaß-Lothringen. Bundesgebiete im Sinne der Reichsversassung sind nicht die Kolonien: Togo, Kamerun, Deutsch-Südwest- und Deutsch-Ost- afrika, Kaiser-Wilhelmsland, Bistnarck-Archipel, Salomons- und Marschallsinseln, Marianen- und Palau-Jnseln, Deutsch-Samoa und Kiautschou. Die Kolonien unterstehen direkt der Regierung des Kaisers. Das Deutsche Reich ohne die Kolonien ist 54 074 306 qkm groß, nächst Rußland also der größte Staat Europas. Die Ein- wohnerzahl beläuft sich auf rund 68 Millionen Personen; davon sind 33500 000 Personen männlich, 34500 000 Personen weiblich. Von dieser Einwohnerzahl sprechen mehr als 63 Millionen die deutsche Sprache. Annähernd 5 Millionen sind anderssprachig, da- von 4000 000 Polen. Die Bevölkerung des Deutschen Reiches weist etwa 43 000 000 Evangelische, 24500000 Katholiken und 500 000 Juden auf. 2. Die Verfassung des Deutschen Reiches, a) Reichsbürger. Das Deutsche Reich ist eine von den einzelnen Staaten los- gelöste selbständige Rechtspersönlichkeit. Es hat also eine besondere Gesetzgebung nach dem Grundsätze: „Reichsrecht bricht Landesrecht," eigene Regierungsorgane (Kaiser, Reichskanzler, Bundesrat, Reichs- tag) und eigene Gerichts- und Verwaltungsbehörden. Alle Inländer der deutschen Bundesstaaten besitzen die deutsche Reichsangehörigkeit. Alle Reichsangehörigen haben als Deutsche gleiche Behandlung zu beanspruchen. Jeder Deutsche kamt in jedem Bundesstaate ein Ge- werbe betreiben, Grundstücke erwerben und Ämter bekleiden. Jeder Deutsche hat Anspruch auf den Schutz des Reiches. Auch im Aus-

6. Bürgerkunde - S. 124

1915 - Berlin : Parey
124 Viii. Das Deutsche Reich. für jedes Jahr im voraus veranschlagt und aus den Staatshaus- haltsetat gebracht werden. Letzterer wird jährlich durch ein Gesetz festgestellt. Art. 100. Steuern und Abgaben für die Staatskasse dürfen nur, soweit sie in den Staatshaushaltsetat aufgenommen oder durch besondere Gesetze angeordnet sind, erhoben werden. Art. 101. In betreff der Steuern dürfen Bevorzugungen nicht eingeführt werden. Art. 103. Die Ausnahme von Anleihen für die Staatskasse findet nur auf Grund eines Gesetzes statt. Dasselbe gilt von der Übernahme von Garantien zu Lasten des Staats. Art. 104. Zu Etatsüberschreitungen ist die nachträgliche Ge- nehmigung der Kammern erforderlich. Die Rechnungen über den Staatshaushaltsetat werden von der Oberrechnungskammer geprüft und festgestellt. Die allgemeine Rechnung über den Staatshaushalt jeden Jahres, einschließlich einer Übersicht der Staatsschulden, wird mit den Bemerkungen der Oberrechnungskammer zur Entlastung der Staatsregierung den Kammern vorgelegt. 9. Verfassungsurkunde des Deutschen Reiches vom 16. April 1871. Bundesgebiet. Art. 1. Das Bundesgebiet besteht aus den Staaten Preußen mit Lauenburg, Bayern, Sachsen, Württemberg, Baden, Hessen, Mecklenburg-Schwerin, Sachsen-Weimar, Mecklenburg-Strelitz, Oldenburg, Braunschweig, Sachsen-Meiningen, Sachsen-Altenburg, Sachsen-Koburg-Gotha, Anhalt, Schwarzburg-Rudolstadt, Schwarz- burg-Sondershausen, Waldeck, Reuß älterer Linie, Reuß jüngerer Linie, Schaumburg-Lippe, Lippe, Lübeck, Bremen, Hamburg und aus dem Reichslande Elsaß-Lothringen. Reichsges etzgebung. Art. 2. Innerhalb dieses Bundesgebietes übt das Reich das Recht der Gesetzgebung nach Maßgabe des Inhalts dieser Ver- fassung und mit der Wirkung aus, daß die Reichsgesetze den Landes- gesetzen vorgehen. Die Reichsgesetze erhalten ihre verbindliche

7. Der Weltkrieg im Unterricht - S. 37

1916 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
2. Deutsch und Gesang. 37 Mahnung an Deutschland. (Friedrich Hebbel.) Deutschland, ein Nachbar, der von dir verlangt, zugleich auf Recht und Ehre zu verzichten, der zeigt, daß ihm vor deiner Zukunft bangt, und daß er darauf sinnt, dich zu vernichten! Wenn man die Haut dir abziehn will und spricht: „Halt still, ich will dir Stiefel daraus mache):!" so schlag den Gerber gleich ins Angesicht, sonst wird der Schuster dich gewiß verlachen. Diese Mahnung gehört in unsre Zeit, obgleich sie schon im Jahre 1848 von Hebbel ausgesprochen wurde. Wer sind die Nachbarn? (Eng- land, Frankreich, Rußland). Damals ereiferte sich dasselbe England, das einst Dänemarks Flotte gestohlen hatte, für Dänemarks Recht. Gerade so wie heute die Engländer vorgeben, für die Neutralität Belgiens zu kämpfen. Leider wurde 1848 der schnöde Waffenstillstand von Malmö geschlossen. Die deutschen Elbherzogtümer Schleswig-Holstein, die zu Dänemark gehörten, wollten beim Tode des dänischen Königs in den deutschen Bund aufgenommen werden. Als man in Kiel erfuhr, daß in Kopenhagen, der Hauptstadt Dänemarks, das Volk sich diesem Wunsche widersetzte und die Regierung zwang, ihn abzulehnen, da bildete sich unter dem Professor Beseler eine vorläufige Regierung, Prinz Friedrich von Noer- Augnstenburg bemächtigte sich mit einem Jägerbataillon und Kieler Frei- willigen ohne Kampf der Landesfestung Rendsburg (Karte!), und ganz Holstein (Karte!) huldigte der neuen Regierung. Aber in dieser herrschte keine Einigkeit und kein rechtes Vertrauen auf die eigene Kraft. Da half der preußische König Friedrich Wilhelm Iv. und schickte Bundes- truppen (—?—) nach dem Norden. Der preußische General Wrangel überschritt die Eider (Karte!), schlug die Dänen und zog in Schleswig ein. Wrangel drang bis Jütland (Karte) vor. Aber die Regierungen und Parteien der deutschen Staaten waren uneins. Sie fürchteten sich vor der Eifersucht Englands und Rußlands (auch Schweden war mit dem Vordringen der deutschen Truppen nicht einverstanden). Worauf waren England und Rußland eifersüchtig? Seht euch die Lage Schleswig Holsteins auf der Karte cm! (Sie ahnten die Entwicklung einer deutschen Seemacht von Schleswig Holstein aus.) So mußte denn der bedauerliche Waffenstillstand von Malmö geschlossen werden. (Graf Pourtalös unterzeichnete den Entwurf, später nahm General von Below den Waffenstillstand an und der König genehmigte ihn.) Die Namen Beseler, Pourtalös, Below kommen im gegenwärtigen Weltkrieg wieder vor. —? — , . . ' . .

8. Zur Geschichte des Weltkrieges 1914/15 : ein Lese- u. Merkbüchlein. - S. 53

1915 - Wittlich : Fischer
— 53 — den Grunb zum Kirchenstaate gelegt, der im Laufe der Zeit vergrößert würde und bis zum Jahre 1870 beftanb. Zum Reiche Karls des Großen gehörte auch der nörbliche und mittlere Teil Italiens. Die Teilung des Frankenreiches (843) machte Italien selbstänbig. Das Laub war wieberholt der Zankapfel frember Völker, die große Teile bavon besaßen. Bis in die Neuzeit hinein zerfiel es in eine Reihe kleiner Staaten, die in ihrem Umfange und in ihren Grenzen oft wechselten. 1859 waren es beren noch sieben, die man nun zu einem Staate bereinigen wollte. Diese Bestrebungen gingen vom Königreiche Sarbinien aus. Gegen Abtretung von Nizza und Savoyen beteiligte sich Frankreich an einem Kriege gegen Österreich, das bei Magenta und Solserino (vgl. S. 24) besiegt würde und die Lvm-bctrbei an Sarbinien abtreten mußte. 1860 schloffen sich auch brci Staaten in Mittelitalien (Parma, Mobena und Toskana) an Sarbinien an. Im solgenben Jahre würden auch das Königreich Sizilien, das der Freischarenführer Garibalbi erobert hatte, sowie der größere Teil des Kirchenstaates Sarbinien einverleibt. Viktor ©rnanuel, bis bahin König von Sarbinien, nahm nun den Titel eines Königs von Italien an. Florenz würde seine Resibenz. 1866 würde Italien um Venetien vergrößert, das man den Österreichern entrissen hatte, und am 20. September 1870 würde Rom mit Ausnahme des Vatikans von italienischen Truppen besetzt. Damit war der Rest des Kirchenstaates verlorengegangen und Rom die Hauptstabt des Königreiches geworben. 2. Beziehungen zu Deutschland Zwischen Deutschland und Italien bestanben seit den ältesten Zeiten vielfache und innige Beziehungen. Im Mittelalter waren beutfche Könige Träger bcr römischen Kaiserkrone. Manche von ihnen (so Friedrich Barbarossa) haben Heereszüge nach Italien unternommen. Alljährlich besuchten zahlreiche Deutsche Italien, um in dem milden Klima ihre Gesunbheit zu stärken, die Naturschönheiten, Bauten und Kunstbenkmäler zu bewunbern ober in Kunst und Wissenschaft weitere Stubien zu machen. Viele Italiener waren als Erbarbeiter in Deutschland beschäftigt und haben hier reichen Verbienst gefunben. Anbere lernten wir als Gipsfigurenhänbler, Drehorgelspieler u. bgl. kennen. Wenn Italien durch Erbbeben

9. Realienbuch - S. 130

1918 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
i 130 Sorgenvoll schaute man nach dem Kronprinzen aus. Dieser hatte bei strömen- dem Regen einen beschwerlichen Marsch gehabt. Die Näder der Geschähe sanken oft bis an die Achse in den lehmigen Boden ein. Gegen 2 Uhr stiegen in östlicher Richtung kleine Nanchwölkchen auf. Der Kronprinz war da. Um 3 Uhr hatte die Garde den Schlüssel der feindlichen Stellung, die Höhe von Chlum, erstürmt. Alle weiteren Anstrengungen der Österreicher waren vergeblich. Sie muhten sich in so trostloser Verfassung zurückziehen, daß Moltke versichern konnte: „Majestät haben heute nicht nur die Schlacht, sondern auch den Feldzug gewonnen!" Der König war den ganzen Tag im Sailel und teilte alle Anstrengungen und Ge- fahren mit seinen Truppen. Als er dem feindlichen Granalfeuer zu nahe kann bat ihn Bismarck dringend, sich nicht so grober Gefahr auszusetzen. „Ich kann doch nicht davon- reiten, wenn meine brave Arinee im Feuer steht!" war die Antwort des Königs. Am Abend traf er den Kronprinzen auf dem Schlachtfelds und schmückte ihn mit dem Verdienst- orden. An die Köiiigin sandte er folgenden Drahrbericht: „Einen vollständigen Sieg über die österreichische Armee haben wir heule in einer achtstündigen Schlacht erfochten. Ich preise Gott für seine Gnade. Der Gouverneur soll Viktoria schieben." Nun ging es gerade aus Wien los. Bald war das Heer nur noch 20 km davon entfernt; die Wiener konnten vom Stephansturme schon die preublschen Wachtfeuer sehen. 4. Langenkatr». Während so der Hauptschlag gegen Österreich in Böhmen geführt wurde, eiilbrannte gleichzeitig ein Krieg im Westen Deutschlands. Bald nach erfolgter Kriegserklärung rückte der blinde König Georg von Hannover mit seiner Armee nach Süden, um sich mit den Bayern und Würllembergern zu vereinigen. General Fließ wurde ihm entgegengeschickt, um ihn aufzuhalten. Es kam zu einem Gefechte bei Langensalza (21. Juni), worin 9000 Preußen gegen 18000 Hannoveraner kämpften. Die Hannoveraner siegten; dennoch mubten sie sich am folgenden Tage ergeben, da sie von allen Seilen von einem nachfolgenden preublschen Heere eingeschlossen wurden. Die hannöverjchen Soldaten entließ man in die Heuiiat; der König Georg aber begab sich nach Wien. 5. Mainfetckrug. Gegen die Bayern, Württemberger, Badener und Hessen rückte Vogel von Falckenstein mit einer Armee heran. Er besiegte die Bayern bei Kissingen und besetzte dann die alte Bundessladl Frankfurt, später auch Nassau und Oberhessen. Als er daraus nach Böhmen gerufen wurde, um dort Gouverneur über das eroberte Land zu werden, übernahm General von Manteuffel den Oberbefehl und besiegte die süddeutschen Truppen m heißen Gefechten. 6. friecke. Jetzt sah sich der Kaiser von Österreich genötigt, um Waffen- stillstand zu bitten. Dieser wurde chm im Vorfrieden zu Nikolsburg gewährt. Am 23. August kam der Friede zu Prag zustande. Darin wurde festgesetzt, das; Schleswig-Holstern, Hannover, Kurhessen, Nassau und Frankfurt a. M. an Preußen fallen sollten. Österreich mußte aus dem Deutschen Bunde aus- scheiden. Preußen errichtete nun unter seiner Führung den Norddeutschen Bund. Die Fürsten und freien Stüdre waren durch Gesandte im Bundesrat vertreten und das Volk durch seine gewählten Abgeordneten im Reichstage. Bundesrat und Reichstag berieten die Gesetze. Die Regierungsgeschüfte leitete der Bundes- kanzler Graf Bismarck. Heer, Flotte, sowie Zoll-, Post- und Telegraphenwesen waren gemeinsame Angelegenheiten des Bundes. Auf der Grundlage des Norddeutschen Bundes ist dann später das Deutsche Reich aufgebaut worden. Der Norddeutsche Bund schloß mit den süddeutschen Staaten ein geheimes Schutz- und Trutzbündnis, demzufolge der König von Preußen für den Fall eines Krieges den Oberbefehl auch über alle Truppen der süddeutschen Staaten erbielt.

10. Realienbuch - S. 128

1918 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
1 128 das größte dänische Kriegsschiff, das vom Sunde aus die Dänen unterstützen sollte, mußte schwer beschädigt das Weite suchen. 4. Übergang nach Allen. Mit dem Rest ihres Heeres zogen sich die Dänen auf die Insel Alsen zurück. Diese ist durch einen nur schmalen Meeres- arm vom Festlande getrennt. In der Nacht vom 28. auf den 29. Juni setzten die Preußen unter Herwarth von Bittenfeld nach Alsen hinüber. Schon um Mitternacht waren die Regimenter am Strande versammelt, wo 100 Kähne zur Überfahrt bereitlagen. Das Meer war hier so flach, daß die Soldaten bis an den Leib ins Wasser gehen mußten, um in die Kähne zu gelangen. Die Patronen waren im Brotbeutel um den Hals gebunden. Bald nach 2 Uhr schwammen die Kähne geräuschlos dahin. Ein dichter Nebel verbarg sie den Blicken des Feindes, und ein günstiger Ostwind ließ anfangs keinen Laut bis zur feindlichen Küste hinüberdringen. Kaum aber bis zur Mitte gelangt, werden sie von den Dänen bemerkt, und ein furchtbares Kanonenfeuer wird auf sie gerichtet. Die meisten Kugeln fliegen glücklicherweise über sie hinweg. Hier und da schlägt eine ins Wasser, sodaß es hoch aufspritzt. Dort wird auch ein Kahn ge- troffen, und im Nu liegt die ganze Mannschaft im Wasser. Jeder sucht sich, so gut er kann, durch Schwimmen zu retten. Mit Hurra stürmen die Krieger das steile Ufer hinan. Wer sich wehrt, wird niedergemacht. In wenigen Stunden ist die Insel erobert. 3000 Dänen sind gefangen; die anderen eilen auf ihren Schiffen davon. 5. frieäe. In dem Frieden zu Wien trat Dänemark die beiden Herzog- tümer Schleswig und Holstein an Österreich und Preußen ab. b. Dev Deutsche Arieg. *866. 1. Ursache. Die Herzogtümer Schleswig und Holstein wurden anfänglich von Österreich und Preußen gemeinsam verwaltet. Es kam jedoch bald zu Streitig- keiten. Österreich wollte in Deutschland herrschen; das konnte es aber nur mit Hilfe der Kleinstaaten. Daher begünstigte es die Erbansprüche des Herzogs Friedrich von Augnstenburg auf Schleswig-Holstein. Preußen wollte ihn als Herzog in Schleswig-Holstein anerkennen, verlangte aber den Oberbefehl über Heer und Flotte und die Abtretung des Kieler Hafens. Das wollte er nicht bewilligen. 1865 schlossen Österreich und Preußen den Vertrag zu Gastein: Österreich sollte Holstein, Preußen Schleswig verwalten. Im übrigen behielten beide gleiche Rechte auf die Herzogtümer. Österreich unterstützte jedoch die Erbansprüche des Augusten- burgers weiter. Da besetzte Preußen Holstein und forderte den Oberbefehl über das norddeutsche Heer. Nun beschloß der Bundestag in Frankfurt mit neun gegen fünf Stimmen den Krieg gegen Preußen. Sofort traten Preußen und die sich ihm anschließenden Staaten (Mecklenburg, Oldenburg, Braunschweig u. a.) vom Deutschen Bunde zurück, der damit sein Ende erreichte. Noch einmal bot Preußen seinen nächsten Nachbarn (Sachsen, Hannover, Kurhessen und Nassau) den Frieden an, jedoch vergeblich Drei Tage später waren diese Länder von Preußen besetzt. 2. Jn Böhmen. Das österreichische Heer stand in Böhmen unter Benedek. Mit drei großen Armeen rückten ihm die Preußen entgegen. Die erste befehligte Prinz Friedrich Kart, die zweite der Kronprinz, die dritte oder Elbarmee General Herwarth von Bittenseld. Kühn wurde die Grenze überschritten und der Feind bei Hühner- wasser, Münchengrätz, Gitschin, Nachod, Skalitz und Schweinschädel zurückgeworfen. Benedek sparte seine Kräfte für einen Hauvtschlag auf. 3. Juli 3. Röniggrälz. 3. Juli 1866. Auf den Höhen zwischen Königgrätz und 1866 Sadowa stand Benedek mit der Hauvtarmee. Der König erhielt am 2. Juli, abends
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