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1. Grundriß der allgemeinen Geschichte für gelehrte Schulen - S. 363

1848 - Dil[l]ingen : Friedrich
von 1g48 bis 1789 n. Ehr. 363 Melac das Sstrecken seines Namens!' Nach solchen Grenel- scenenzlralen im I. 1689 England, Holland, Spanien, Savoyen.und das ganze deutsche Reich gegen Frankreich in Waffen. Der Kampf zur See, den die Franzosen mit einer Landung in Irland zu Gunsten Jakob's Ii. begannen, endete mit ihrer Niederlage beim Vorgebirge la Hogue. D"sto glänzender waren ihre Siege unter dem Marsch all von Luxemburg bei Fleurus über die Hol- länder, bei Stenkerken und Neerwinden über Wilhelm Iii. und unter Catinat bei Straffarda und Marsiglia. Vendome er- oberte Barcellona, und nur am Oberrhein behauptete sich seit 1693 das Reichsheer unter Ludwig von Baden. Die innere Erschöpfung sowie die Vorbereitung neuer Plane bestimmten Frankreich zum Frieden, der mit Savoyen zu Turin (1696), mit den übrigen Mächten zu Ryswick (1697) abgeschlossen wurde. Frankreich entsagte seinen Reunionsplanen und gab, mit Ausnahme Straß- burgö, alle außer dem Elsaß reunirten Ländereien zurück. Um diese Zeit errichtete der Kaiser für den lüneburgischen Zweig des welsischen Hauses die neunte Churwürde (29. Dez. 1692). Seitdem bezeichnete man beide Linien, die churfürstliche mit dem Namen Hannover, die herzogliche mit dem alten Namen Braun schweig. ' 6)'Vom Ausbruche des spanischen bis zum Ende des österreichischen Erbfolgekriegeö. Als Karl It. von Spanien sich seinem Ende nahte, machten, da er kinderlos war, Kaiser Leopold und Ludwig Xiv. Anspruch aus die Thronfolge, weil beide demselben gleich nahe verwandt waren. Karl wollte Oesterreich seine Krone zuwenden, als des bayerischen Churfürsten Mar. Emanuel's Sohn, Joseph, den er zum Erben aller spanischen Reiche in seinem Testamente bereits eingesetzt hatte (1698), bald darauf plötzlich gestorben war. Allein der französische Gesandte wußte es zu bewirken, daß Karl ein zweites Testament zu Gunsten Frankreichs machte, gemäß welchem Ludwig's Enkel, der Herzog von Anjou, als Philipp V. den spanischen Thron bestieg. Der Kaiser gab aber seine Ansprüche auf Spanien nicht auf, zumal da England und Holland, welche nicht zugeben konnten,

2. Grundriß der allgemeinen Geschichte für gelehrte Schulen - S. 364

1848 - Dil[l]ingen : Friedrich
364 Zweite Periode daß Spanien mit Frankreich oder Oesterreich vereinigt werde, fast mit allen deutschen Fürsten auf seine Seite traten, und Portugal sich mit England verband. Ludwig, welcher die Waffen für die Rechte seines Enkels ergriff, wußte die Herzoge von Savoyen und Mantua, den Papst, die Churfürsten von Bayern und Eöln und einige andere Reichsstände in sein Interesse zu ziehen. So entstand der spanische Successionskrieg (1701—1714). In Italien drang Eugen mit den Oesterreichern und Preuffen vor, siegte bei Carpi und Chiari und nahm den Marschall Nilleroi gefangen (1701); glücklicher widerstanden ihm in den folgenden Jahren Vendome und Catinai. In den Niederlanden kämpfte an der Spitze des englisch-holländischen Heeres Marlborough. Alm Oberrhein focht Ludwig von Baden mit dem Reichsheere gegen Villars, konnte aber dessen Vereinigung mit den Bayern nicht verhindern. Diese brachen mit ihrem Churfürsten Mar. Emanuel in Tyrol „ein, mußten sich aber, als die Tyroler in Masse aufstanden, wieder zurückziehen. Die Oestèrreicher wurden hierauf unter Styrum bei Höchstädt von Mar. Emanuel zwar geschlagen (1703), aber Marlborough eilte ihnen zu Hilfe, über- wältigte das bayerische Lager auf dem Schellenberge bei Donau- wörth (2. Juli 1704) und erfocht in Verbindung mit Eugen über das französisch-bayerische Heer bei Blendheim (13. Aug. 1704) den entscheidendsten Sieg. Der französische Marschall Talard wurde mit 15,000 Franzosen gefangen genommen, und der Chur- fürst mußte sein Land den Oesterreichern überlassen. Neun Tage früher kam Gibraltar durch den Admiral Nooke in die Gewalt der Engländer. In Italien hatte Vendome schon 1703 Sa- voyen, nachdem dessen Herzog aus die Seite Oesterreichs überge- treten war, besetzen lassen. In Spanien kämpfte der Erzherzog Karl, dem die Krone dieses Landes von seinem Vater bestimmt war, gegen Philipp von Anjou so tapfer, daß er in Catalonieu, Arra- gonien und Valencia als König anerkannt wurde. Auch nach Leopolds Tod, der dessen ältesten Sohn Jo- seph I. (1705 — 1711) auf den Kaiserthron rief, lächelte das Glück fast ununterbrochen den österreichischen Waffen. Der junge Kaiser dämpfte durch sein kluges Verfahren Rakoczi's Aufstand in Ungarn und benahm sich mild gegen sein Volk. Bayern aber

3. Grundriß der allgemeinen Geschichte für gelehrte Schulen - S. 365

1848 - Dil[l]ingen : Friedrich
von 1648 bis 1789 n. Chr. 365 mußte hart den Druck der österreichischen Beamten und Besatzun- gen fühlen. Um sich desselben zu erwehren und um nicht untet die österreichischen Truppen gesteckt zu werden, erhoben sich die bayerischen Landleute und die Jugend unter den Studenten Meindl und Plinganser und andere Patrioten am Inn, an der Isar und der Donau zu einem Aufstande, welcher erst nach einem schrecklichen Blutbade bei Send l in gen (25. Dez. 1705) und Aitenbach unweit Dilshofen unterdrückt werden konnte. Die Churfürsten von Bayern und Cöln wurden, weil man sie für die Urheber des Aufruhrs ansah, in die Reichsacht erklärt. Nach dem Siege Marlborough's bei Ramillies (22. Mai 172th huldigten die Niederlande dem Erzherzoge Karl, und durch den Sieg bei Turin (7. Dec. d.j.) unterwarf Eugen nicht nur sein Vaterland Savoyen, sondern bewirkte auch, daß der Feind Ita- lien räumte und Neapel in die Gewalt der Oesterreicher kam (1707). Nun vereinigte Eugen seine Streitmacht mit der Marl- borough's, und beide siegten in der Schlacht bei Ondenarde (11. Juni 1708) und Malplague t (ll.-rsepks^M) so ent- scheidend, daß der unterdessen zurückgedrängt-e Gdzherzo^Karl sich im folgenden Jahre zu Madrid krönen lassen konnte.' 'Plötzlich aber führten wichtige Ereignisse einen für Ludwig sehr erfreulichen Frieden herbei. In England mußte Marlbo- rough und seine kriegerisch gesinnte Partei den Freunden des Friedens das Ruder des Staates überlassen. In Deutschland wurde Kaiser Joseph durch die Pocken dahingerafft (17. April 1711), und sein Bruder als Karl Vi. (1711 — 1740) zur Kai- serwürde erhoben. Da schlossen Großbritannien, Holland und die übrigen Bundesgenossen, aus Furcht vor Oesterreichs Uebermacht, im I. 1713 zu Utrecht mit Frankreich Frieden, welchem im fol- genden Jahre auch der Kaiser und das deutsche Reich zu Ra- sta dt und Baden in der Schweiz beitraten. Karl Vi. entsagte seinen Ansprüchen auf Spanien, erhielt aber die Niederlande, Neapel, Mailand, Mantua, die spanischen Seehäfen an der toskanischen Küste und Sardinien. Savoyen erhielt Sicilien als souveraineö Königreich. Philipp V. entsagte seinen Ansprüchen auf Frankreich und erhielt Spanien nebst dessen Besitzungen in Amerika. Eil gl and erlangte große Besitzungen r. * /1

4. Grundriß der allgemeinen Geschichte für gelehrte Schulen - S. 374

1848 - Dil[l]ingen : Friedrich
374 Zweite Periode kampflustige Kaiser mit dem schönsten Heere zum Kampfe bereit, als M. Theresia ohne Vorwiffen und gegen den Wunsch ihres Sohnes den Frieden zu Teschen schloß (15. Marz 1779). In demselben erhielt Oesterreich das Jnnviertel, der Herzog von Zwei- brücken die Zusicherung der (Erbfolge in Bayern, sowie Sachsen und Meklenburg für ihre Ansprüche entsprechende Entschädigung. Später- hin unterhandelte Joseph abermals mit Karl Theodor um den Besitz Bayerns. Der Churfürst willigte zu einer Vertauschung desselben gegen die Niederlande ein. Allein standhaft widersprach der Herzog von Zweibrücken, unterstützt von Friedrich Ii., welcher, um den Zustand und die Verfassung des deutschen Reiches vor ähnlichen Versuchen zu sichern, mit Chursachsen, Hannover und andern deutschen Fürsten den sogenannten deutschen Fürsten- bund abschloß (1785). Erst nach dem Tode seiner Mutter (1780) trat Joseph Ij. mit einer Menge von Reformen hervor und suchte seinen in Cul- tur, Denkart und Sitten so verschiedenen Ländern eine möglichst gleiche Verfassung zu geben. Er glühte von einer schönen Be- geisterung und meinte es gut mit seinen Unterthanen, aber er wollte, mit Einem Schlage alles Alte ausrottend, sie mit Gewalt zu einer Aufklärung zwingen, zu der sie noch nicht hinlänglich vorbereitet waren. Er achtete dabei kein altes Recht und Her- kommen und war üoechaupt zu rasch in der Ausführung seiner Verbesserungöplane, so daß er oft verkannt wurde, sich eine Menge Feinde machte, und daß man dasjenige, was segensreiche Früchte bringen sollte, für Gewaltschritte und Bedrückungen ansah und diesen offenen Widerstand entgegensetzte. Die Aufhebung der meisten Klöster und seine übrigen kirchlichen Reformen entzweiten ihn mit dem Papste Pius Vi., der ihn auch durch einen per- sönlichen Besuch in Wien nicht bewegen konnte, diesen Neuerun- gen ein Ziel zu setzen. Während er im Bunde mit Rußland einen unglücklichen Krieg (seit 1767) gegen die Pforte führte, nahm der ungarische Adel eine so drohende Stellung ein, daß Joseph sich gezwungen sah, seine Verordnungen in Betreff Ungarns zurück- zunehmen, und in den Niederlanden erklärten sich die braban- tischen Provinzen in einer Versammlung zu Breda (24. Oktbr. 1789) für unabhängig. Mitten in diesen Stürmen starb der

5. Grundriß der allgemeinen Geschichte für gelehrte Schulen - S. 422

1848 - Dil[l]ingen : Friedrich
422 Dritte Periode von 1789 n. Chr. kaufen. Wurm ser nöthigte zwar die Franzosen, die Belagerung Mantua's aufznheben, wurde aber durch die Schlacht bei Castig- lione (5. Aug.) nach Tirol zurückgeworfen und konnte sich nach den Niederlagen bei Roveredo (4. Sept.) und Bassano (9. Sept.) nur mit den Resten seines Heeres in das feste Man- tua werfen. Nachdem auch Alvinzy schwere Niederlagen bei Arcóle (15. — 17. Nov., und Rivoli (14. Jan. 1797) erlit- ten und Mantua am 2. Febr. capitulirt hatte, war für Oester- reich fast ganz Italien verloren. Bonaparte brach nun den Waf- fenstillstand mit dem Papste und zwang ihn im Frieden zu To- len tino (19. Febr.) zur Abtretung von Bologna, Ferrara, Ro- magna und dem bereits mit Frankreich einverleibten Avignon und Venaissin. Auch den Erzherzog Karl drängte Bonaparte durch Kärnthen nach Steiermark zurück und schloß, während H och e mit der Sam- bre- und Maasarmee und Moreau mit der Rhein- und Mosel- Armee unter Siegen in Deutschland wieder vorrückten, die Frie- dens-Präliminarien zu Leoben (18. April 1797). Der wehr- und muthlosen Republik Venedig wurde nun von Frankreich der Krieg angekündigt und ihr Gebiet besetzt; die Republik Ge- nua in die ligurische mit demokratischer Verfassung umgewan- delt; aus Mailand, Modena, Romagna, Bologna und Ferrara die eisalpi nisch e Republik gebildet, und zwischen Oester- reich und Frankreich der Friede zu Campo Form io abgeschlos- sen (17. Okt. 1797). Ersteres trat Belgien an Frankreich, Mai- land an die von ihm anerkannte cisalpinische Republik ab und erhielt das veuetiauische Gebiet auf dem Festlande nebst den dal- matischen Inseln, indem Frankreich nur die venetianischen Inseln und die Besitzungen in Albanien für sich behielt. Der Herzog von Modena sollte durch den Breisgau entschädigt, und zur Ord- nung der Verhältnisse mit dem deutschen Reiche ein Congreß zu Rastadt gehalten werden. Dieser wurde am 9. Dec. 1797 eröffnet, löste sich aber, da Frankreich auf ihm die Sprache des empörendsten Uebermuthes führte, mit dec Ermordung der franzö- sischen Gesandten (28. April 1799) und einem neuen allgemeinen Kriege auf.

6. Grundriß der allgemeinen Geschichte für gelehrte Schulen - S. 425

1848 - Dil[l]ingen : Friedrich
425 bis auf die neuesten Zeiten. vorgelegte Gesetze zu berathen, einen gesetzgebenden Körper von 300 Mitgliedern, um über Gesetze abzustimmen, und einen Erhaltungs-Senat von 80 (durch Bonaparte bestimmten) Mitgliedern mit lebenslänglicher Würde unter dem Präsidenten Sieyes, um verfassungswidrige Beschlüsse der Consuln aufzu- heben. So war der erste Schritt zur Wiederherstellung der Mo- narchie gethan. d) Frankreich unter der Consularherrschaft. Bald fühlte man die Kraft und den Ernst der neuen Ne- gierung. Die verschiedenen Faktionen wurden darniedergehalten, ihre Clubs unterdrückt; Ruhe, Ordnung und Sicherheit kehrten wieder, und immer mehr verschwanden die traurigen Spuren der Revolution. Aber auch die äußern Verhältnisse nahmen eine sür Frankreich glückliche Wendung. Während der erste Cónsul selbst nach einem kühnen Zuge über die Alpen durch die Schlacht bei Ma rengo (14. Juni 1800) das Schicksal Oberitaliens ent- schied; öffnete sich Moreau vorzüglich durch die Schlacht bei Hohenlinden (3. Dec. 1800) den Weg nach Oesterreich, das sich nun gezwungen sah, einen Separatfrieden zu Lüneville abzuschließen (9. Febr. 1801). In demselben wurde der Friede zu Campo Formio bestätigt, der Thalweg des Rheins als die Grenze zwischen Frankreich und Deutschland, sowie in Italien der Thalweg der Etsch als Grenze zwischen Oesterreich und der cisalpinischen Republick festgesetzt; Toskana dem Erbprinzen von Parma überlassen, für welchen Bo- naparte, einem Vertrage zwischen Frankreich und Spanien ge- mäß, gegen die Abtretung von Louisiana daraus das Königreich Etrurien bildete. Wie der Herzog von Modena durch den Breisgau, so sollten der Großhcrzog von Toskana und die durch die Abtretung des linken Rheinufers beeinträchtigten deut- schen Erbfürsten durch Ländereien auf dem rechten Ufer dieses Flusses entschädigt werden. Am 28. März 1801 schloß Bonaparte zu Florenz mit Ne- apel, das den Engländern seine Häfen sperrte und die Insel Elba, die Präsidialstaaten in Toskana und das Fürstenthum Piombino

7. Grundriß der allgemeinen Geschichte für gelehrte Schulen - S. 427

1848 - Dil[l]ingen : Friedrich
bis auf die neuesten Zeiten. 427 Verschwörungen von Pichegru, Georges, Moreau und des Due d'enghien Vorschub leisten mußten. Endlich wurde der Obercon- snl als Napoleon I. zum erblichen Kaiser von Frank- reich erhoben (18. Mai 1804). Der Papst salbte am 2. Dec. ihn und die Kaiserin aus das Haupt und die Hände, wo- rauf Napoleon sich und Josephinen die Krone aufsetzte. In seinen Brüdern und Verwandten umgab Napoleon den Thron mit Groß- würdenträgern und in den vorzüglichsten Generälen mit Marschäl- len. Die cisalpinische Republik, welche seit Jan. 1802 die ita- lienische hieß, folgte dem Beispiele Frankreichs und ernannte Napoleon am 15 Marz 1805 zum Könige von Italien, worauf er am 2o. Mai als solcher sich selbst die eiserne Krone aufsetzte. Seinen Stiefsohn Eugen Beauharnois erhob er zum Vicekönig Italiens, seine Schwester Elise zur Fürstin von Piombino und ihren Gemahl Bacciocki zum Fürsten von Lucca; die ligurische Republik, Parma, Piacenza und Quastalla verei- nigte er mit Frankreich. So hatte sich der außerordentliche Mann auf den höchsten Gipfel irdischer Macht und Größe emporge- schwungen und hatte sich darauf behaupten mögen, würde der Ehrgeizige nicht an dem Heiligthume der Völker, ihrer Freiheit und Unabhängigkeit, gefrevelt und gewissenlos die Schranken des Rechtes überschritten haben. e) Frankreich als Kaiserstaat. Noch ehe Napoleon die Kaiserwürde erlangt hatte, war Eng- land wieder in den Kampf gegen Frankreich getreten (18. Mai 1803/, worauf Napoleon Hannover militärisch besetzen und Vor- bereitungen zu einer Landung in England treffen ließ. Aber auch Oesterreich und Rußland waren über Napoleons Willkühr entrüstet und traten nebst Schweden der dritten Coalition gegen Frankreich bei. Kaum war der Krieg erkärt, so brachen die Franzosen in Süddeutschland ein und zwangen den österreichi- schen Feldherrn Mack in Ulm sich mit 24000 Mann zu ergeben (17. Okt. 1805). Nun drang Napoleon bis Wien vor und schlug in der Dreikaiserschlacht bei Austerlitz (2. Dec.) die vereinigten Oesterreicher und Russen aufs Haupt, wodurch der Separatfriede zu Preßburg (26. Dec. 1805) herbeigeführt wurde.

8. Grundriß der allgemeinen Geschichte für gelehrte Schulen - S. 429

1848 - Dil[l]ingen : Friedrich
429 bis auf die neuesten Zeiten. kannten. Da er Preußen hinderte, einen norddeutschen Gegenbnnd zu errichten, erklärte Friedrich Wilhelm Iii. im Bunde mit Sachsen den Krieg an Frankreich (8. Okt. 1806). Allein an einem einzigen Tage (14. Okt.) war durch die Doppelschlacht bei Jena zwischen Napoleon und dem Fürsten von Hohenlohe und bei Auerstädt zwischen Davonst und dem Herzoge von Braun- schweig die preußische Macht gebrochen. Die zerstreuten Abthei- lungen des geschlagenen Heeres streckten an verschiedenen Punk- ten die Waffen; die bedeutendsten Festungen wurden fast ohne Widerstand übergeben, und nur Colberg und die Festungen in Oberschlesieu leisteten tapsern Widerstand. Ein den Preußen zu Hilft aurückendes Heer der Russen wurde bei Pul tust (26. Te- cember) geschlagen; die mörderische Schlacht bei Eylau (7. und 8.Fcbr. 1807) blieb unentschieden, und nach dem Falle von Dan- zig und fortdauernden Gefechten führte endlich der Sieg der Franzosen über die Russen bei Friedland (14. Juni) den Frie- den zu Tilsit (7. u. 9. Juli 1807) herbei. Dieser brachte Preußen um alle seine Länder zwischen dem Rhein und der Elbe, ferner um Südpreußen, Neu-Ostpreußen und den südlichen Theil von Westpreußen. Aus den erstern, sowie aus den Ländereien des Herzogs von Braunschweig, des Fürsten von Oranien-Fulda und des Churfürsten von Hessen-Cassel, welche für entthront erklärt wurden, bildete Napoleon am 18. August 1807 das Königreich Westphalen für seinen jüngsten Bru- der Hieronymus, und aus dem größten Theile der preußisch- polnischen Besitzungen das Herzogthum Warschau. Das letztere, sowie den Cotbusser Kreis erhielt der Churfürst von Sachsen, welcher am 11. Dec. 1806 zu Posen mit Napoleon Friede geschlossen, diesem gemäß die Königs würde angenom- men hatte und nebst den übrigen norddeutschen Fürsten (die Her- zoge von Mecklenburg und Oldenburg erst im I. 1808) dem Rheinbünde beigetreten war. Der Bezirk von Bialystock kam an Rußland, wofür dieses die Herrschaft Jever an Holland überließ. Danzig wurde eine freie Stadt unter preußischem und sächsischem Schutze. In dem neuen Herzogthume Warschau wurde eine re- präsentative Verfassung mit zwei Kammern, die französische Ge- richtsordnung und Gesetzgebung eingeführt und die Leibeigenschaft

9. Grundriß der allgemeinen Geschichte für gelehrte Schulen - S. 432

1848 - Dil[l]ingen : Friedrich
432 Dritte Periode von 1789 n. Chr. Im Wiener Frieden trat Oesterreich Salzburg mit Berchtes- gaden, dem Inn- und Hausruckviertel an Bayern ab, wofür die- ses das südliche Tyrol an Italien und nicht unbedeutende Besi- tzungen an Würtemberg und Würzburg überließ; feruer trat Oesterreich Krain, den Villacher Kreis, Görz, Triest, einen Theil von Kroatien und Dalmatien ab, aus welchen Ländern Napoleon sich den Staat der illyrischen Provinzen bildete, indem er das vom Königreiche Italien getrennte venetianische Dalmatien, Istrien, Ragusa uebst den von Rußland ihm (1807) überlassenen griechischen Inseln mit demselben vereinigte. Mit dem Herzog- thume Warschau wurde ganz Westgalizieu, Krakau und der Za- mosker Kreis in Ostgalizien, und mit Rußland ein kleiner Bezirk in Oftgalizien vereinigt. Den Tyrolern wurde Amnestie bewilligt, aber Hofer von den Franzosen zu Mantua (1810) erschossen. Um seine Macht noch mehr zu befestigen, ließ sich Napoleon von seiner Gemahlin Josephine scheiden und vermählte sich am 2. April 1810 mit Maria Louise, der Tochter des österreichi- schen Kaisers, die ihm schon am 20. März des folgenden Jahres einen Sohn, den König von Rom, gebar. Sein Reich und seine Dynastie schien nun unerschütterlich. Um so drückender wurde seine Willkühr. Schon am 17. Mai 1809 vereinigte er den Rest des Kirchenstaates mit Frankreich, wies dem Papste eine jährliche Pension an und ließ, als der heilige Vater über ihn und alle seine Anhänger den Bannfluch aussprach, denselben als Gefan- genen nach Savona und später nach Fontainebleau bringen. Da bei dieser Gelegenheit die Unvereinbarkeit weltlicher mit geistlicher Macht war ausgesprochen worden, wurde am 1. März 1810 der Fürst Primas des Rheinbundes zum Groß Herzoge von Frank- furt erhoben, sein Staat durch die Grafschaft Hanau und das Fürstenthum Fulda vergrößert, wogegen Regensburg an Bayern fiel. Bald darauf (9. Juli) wurde Holland, dessen König Lud- wig Bonaparte zu Gunsten seines ältesten Sohnes auf die Krone verzichtet hatte, und am 12. November die Republik Wallis dem Kaiserreiche einverleibt. Ja, am 10. Decomber wurde die Vereinigung der Schelde-, Maas-, Rhein-, Ems-, Weser- und Elbemündungen mit Frankreich ausgesprochen, so daß Oldenburg, die Hansestädte, ein Theil des Großherzogthums Berg u. einige Stücke von Hannover integrirende Theile desselben wurden.

10. Grundriß der allgemeinen Geschichte für gelehrte Schulen - S. 438

1848 - Dil[l]ingen : Friedrich
438 Dritte Periode von 1789 n. Chr. 1790 beschränkt, so daß zwar Avignon, Venaissin und Mömpel- gard bei Frankreich blieben, dagegen Philippeville, Marienburg und das Herzogthum Bouillon an die Niederlande, Savoyen und Nizza an Sardinien, Versoir und ein Theil der Landschaft Ger an den Cantori Genf, Saarlouis und Saarbrück an Preußen, die Lander an der Queich und Lauter mit Landau an Bayern abgetreten werden mußten. Ferner mußte eö die Verbündeten mit 700 Mill. Franks für Kriegskosten entschädigen und zur Siche- rung der Ruhe auf drei bis fünf Jahre 150000 Mann Bundes- truppen in den Grenzprovinzen und Grenzfestungen aufnehmen und besolden. Von edler und erhabener Gesinnung durchdrungen, schlossen hierauf die Monarchen von Rußland, Oesterreich und Preußen den hei- ligen Bund (26. Sept. 1815), welchem fast atte europäischen Mächte beitraten, und dessen Mitglieder sich verpflichteten, aus wahrer Bruderliebe sich stets Hilfe und Beistand zu leisten und ihre Unterthanen nach den Vorschriften der Gerechtigkeit, der Liebe und des Friedens wie Familienväter zu beherrschen. Nur mit Mühe gelang eö der Klugheit des wohlgesinnten Ludwig's Xviii., bis zu seinem Tode (16. Sept. 1824) Ruhe und Ordnung in dem von Parteien durchwogten Frankreich zu erhalten. Die Ermordung des Herzogs von Berry durch Lo uvei (Febr. 1820» zeigte deutlich, welchen Haß die revolutio- näre Partei gegen die Bourbons noch hegte. Als daher Karl X., der Bruder und Nachfolger Ludwig's Xviii., die von diesem ge- gebene Verfassungsurkunde zu ändern beabsichtigte, zeigte sich eine unglaubliche Erbirterung unter allen Ständen. Vergebens suchte die Regierung dur h ihre Theilnahme an der Schlacht von N a- varin (1827) u^ö durch die Sendung eines Truppencorps nach Morea (1828 , um Griechenland von den ägyptischen Horden zu befreien, die Stimmung des Volkes zu gewinnen; selbst die Ero- berung Algiers (Juli 1830) unter Bourmont's Oberbefehl machte keinen der Regierung günstigen Eindruck auf die Gemü- ther. Ja, als der König durch mehrere Ordonnanzen vom 25. Juli 1830 die Verfassung wesentlich ändern wollte, erhob sich das Volk von Paris zu einem blutigen Kampfe (v. 27. — 29. Juli). Karl X. wurde der Krone für verlustig erklärt und mußte mit seiner Familie das Land verlassen, während Ludwig Phi-
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