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1. Für die unteren und mittleren Gymnasial-Classen - S. 114

1848 - Jena : Frommann
114 den 17. Oct. Oestreich tritt die Niederlande und italiänischen Provinzen ab; erhält dagegen Venedig, Istrien, Dalmatien. (Cisalpinische Republik.) Congreß zu Nastadt wegen Ab- tretung des linken Nheinufers. Das Jahr 1798. Nom wird Republik. Schon 1797 hat der Papst Pius Vt. im Frieden von Tolentino Vieles abtreten müssen. Nach Duphots Ermordung in Nom wird das päpstliche Gebiet von Franzosen besetzt, und Pius stirbt als Gefangener zu Valence, 1799. — Die Schweiz wird nach blutigen Kämpfen zur helvetischen Republik unter Frankreichs Einfluß. Donaparte in Aegypten—tippo Saheb.— Nach glücklicher Fahrt und Eroberung Ma lta's landet Bonaparte den 2. Juni bei Abukir, nimmt Alexandrien und Cairo — Schlacht bei den Pyramiden.— Nelson zerstört unter- deß seine Flotte bei Abukir (im August), und Bonaparte dringt bis Acre vor, welches er vergebens bestürmt. Im Sept. kehrt er allein nach Europa zurück. Das Jahr 1799. — Unterdeß hat sich ein neues Dünd- niß Oestreichs, Rußlands und d e r T ü rk e i gegen Frank- reichs um sich greifende Macht gebildet. — Neapel, zu vor- eilig losbrechend (1798), ist in eine Parthenopäische Republik verwandelt. Der Rastadter Congreß auf- gelöst. Rußland unter Paul I. mit Oestreich verbunden, März 4799. Erzherzog Carls Siege bei O str a ch und S to ck a ch trei- den die Franzosen aus Deutschland und der westlichen Schweiz. Suwarow in Italien.— Mit Oestreichern verei- nigt , schlägt er die Franzosen bei Cassa n o, erobert die Lom- bardei und Norditalien; dann an der Trebia, und nimmt ihnen ganz Italien bis auf Genua. — Alle feste Plätze er- obert, die neugeschaffnen Republiken stürzen über den Hau- fen. — Zum dritten Male schlagt er sie bei Novi und er- steigt die Alpen. Doch da die beabsichtigte Vereinigung mit Korsakow mißlingt, zieht er sich nach Schwaben und wird zurückgerufen. tz. 104. Bonaparte erster Consul, 4199 — 1804* und «Kaiser der Franzosen, 1804—1814. Bonaparte wird erster Consul (Vierte Constitu» tron). — In Frankreich ist Alles mit dem unfähigen und

2. Für die unteren und mittleren Gymnasial-Classen - S. 115

1848 - Jena : Frommann
115 despotischen Direktorium unzufrieden, und sehnt sich nach einem Manne, der den Heeren den Sieg und dem Lande eine dauernde Ruhe verschaffe. Da kehrt Bonaparte aus Aegypten zurück, gewinnt Partei im Rath der Alten, zerstreut durch Militärgewalt den Rath der 500 (9. Nov. 1799) und wird der erste der Consuln, die nun an die Stelle des Di- rectoriums treten (15. Dec.). Das Jahr 1800. — Die Oestreichs belagern Genua. Unerwartet kommt Bonaparte über die Alpen. Genua fällt; aber die Oestreicher werden unter Me las gänzlich geschlagen bei Marengo, den 14. Juni, und Italien geht ihnen ver- loren. Unterdeß siegt Moreau bei Sto cka ch und Mo s kirch, dann bei Hohenlinden, und steht nahe vor Wien. Frie-e zu Küneville, -eir 0. Februar 1801. — Das linke Rheinufer abgetreten. Ein- ziehung von Reichsstädten und geistlichen Gütern; von Oest- reich die Niederlande, alle Länder in Italien bis zur Etsch und das Breisgau (Toscana wird zum Königreich He- trurien) abgetreten. Friede von Amiens zwischen England und Frank- reich, 1802.— Doch unzufrieden mit den Anmaßungen Frank» reichs, welches die Cisalpinische Republik, Genua, Holland, Schweiz von sich abhängig macht, und Pie- mont mit sich vereinigt, erklärt England den Krieg von neuem, 1803; und Franzosen besehen H a nnov er. (Spanien erklärt im folgenden Jahre an England den Krieg.) Frankreich wird aus der Republik ein Kaiser- reich. — Schon 1802 ist Bonaparte Cónsul auf Lebenszeit. Die Ermordung des Herzogs von Enghien, Piche- grü's Tod und M ore a u's Verbannung dienen, die königliche und die republikanische Partei zu schrecken. Am 20. Mai 1804 läßt er sich zum erblichen Kaiser ernennen, als Na po- leo nl., und wird am 2. Dec. vom Papst Pius Vii. gekrönt. (Kronämter, Ehrenlegion.) tz. 105. Frankreichs Uebergewicht, 1804—181s. Krieg mit Oestreich und Rußland, 1805. — Napoleon macht Italien zu seinem erblichen Königreiche, und vereinigt Provinzen desselben mit Frankreich. Oestreich, Rußland, wo seit 1801 Alexander!, regiert, und 8 *

3. Für die unteren und mittleren Gymnasial-Classen - S. 116

1848 - Jena : Frommann
116 ¿ Schweden verbinden sich mit England, die Verletzung des Lüneviller Friedens zu rächen. Napoleon in Deutschland einfallend, verbindet sich mit Baiern, Würtemberg und Baden, und nimmt 25,000 Oestreicher unter Mack bei Ulm den 17. October gefangen. Oestreicher und Russen geschlagen bei Austerlitz. Franz Ii., obgleich im Stande, den Kampf glücklich zu erneuen, schließt den Preßburger Frieden; Venedig, Tyrol, Breis- gau u. s. w. abgetreten. Preußen, schon im Begriff, Frank- reich den Krieg zu erklären, muß Erneuerung des Bündnisses mit demselben durch Abtretung von Anspach, Cleve und Neufchatel gegen H ann ove r erkaufen. Baiern, W ürtemberg Königreiche. Beide, sowie Baden unabhängig. (Schlacht bei Trafalgar, die fran- zösische und spanische Flotte vernichtet. Nelsons Tod.) In Neapel wird die königliche Familie verjagt, und Joseph Bonaparte wird König; Holland als König- reich an Ludwig Bonaparte gegeben. Joachim Murat wird Großherzog von Berg und Cleve. Der Rheinbund zu Paris errichtet, den 12. Juli 1806, und die tausendjährige Verfassung des Reichs aufge- hoben. — Fr anzii. nunmehrkaiser von Oestreich, den 6. August. Krieg mit Preußen und Rußland, 1606 —1807. — Napoleon hat durch Vorspiegelung eines Nordischen Bundes, durch Anbieten und Rücknahme Hannovers und Ueberrumpelung Wesels, Preußen, nach- * dem es mit England verfeindet, und während Oestreich ge- schwächt ist, zum Kriege gereizt. Napoleon rückt gegen die Saale, erzwingt den Ueber- gang bei Saalfeld, und das halb umgangene preußische Heer wird bei Jena und Auerstädt gänzlich geschlagen. Den 14. October 1806. Die Festungen, wie einzelne Heer- abtheilungen, ergeben sich ohne Schwertstreich; Berlin beseht. In 40 Tagen steht Napoleon an der Weichsel, ehe noch Rußland an dem Kampfe Theil genommen. Die Schlacht bei Eilau (Febr. 1807) und Dan- zigs Belagerung hält ihn auf; doch nach der Schlacht bei Fried land (14.Juni) dringt er bis zum Niemen vor. Friede zu Tilsit. Den 7. und 9. Juli 1607. Preußen tritt die Hälfte seiner Länder ab. — Großh er - zogthum Warschau; Sachsen ein Königreich; Kö-

4. Für die unteren und mittleren Gymnasial-Classen - S. 117

1848 - Jena : Frommann
117 nigreich Westphalen für Jerome Donaparte. Aus Hes- sen und Braun schweig werden die rechtmäßigen Fürsten verjagt. Die Engländer beschießen Kopenhagen, im Sept. 1807. (Continenta lsperre gegen England.) Krieg in Spanien, 1808 —14* Napoleon, sich in die Streitigkeiten der spanischen Kö- nigsfamilie mischend, bewegt den König Karl Iv., die Krone niederzulegen, und zwingt dessen Sohn Ferd ina nd Vii. zur Entsagung. 1808 wird Joseph Bonaparte König von Spanien. (Portugal in Besitz genommen. Der Regent Johann Vi. entflieht und verlegt seine Residenz nach Brasilien.) Der Aufstand in Spanien. — Das Volk der südlichen Provinzen erhebt sich unter selbstgebildetcn Behör- den gegen die Franzosen, Juli 1608. England schließt Frieden mit Spanien, sendet Hülfe. Portugal den Franzosen ent- rissen. Joseph muß Madrid verlassen. Napoleon siegt. — Zn mehreren Schlachten ge- schlagen, müssen die Spanier ihn in Madrid einziehen sehen. Doch durch Oestreichs Rüstungen abgerufen, verläßt er Spa- nien, wo schon der Guerillaskrieg anfängt. Sara- gossa.— Die Engländer unter Wellington dringen wie- der vor — Talavera 1809. Abwechselndes Glück bis 1812 — Salam anca. Krieg mit Oestreich, 1809, Oestreich, vielfach verletzt, hofft, in Erwartung eine- Volkskrieges, seinen frühern Standpunkt und Deutschlands Freiheit wieder zu erkämpfen. Nach den für dasselbe unglück- lichen Treffen von Abensberg, Eckmühl und Regens- burg (19 —23. April) führt Napoleon sein Heer in die öst- reichischen Staaten und auf Wien. Die Schlacht bei Groß-Aspern, den 21. und 22. Mai, rühmlich für Oestreich. — Schill, — die Tyroler unter Andreas Hofer. Unruhen im Königreich Westpha- len — die Engländer auf Walchern. Kühner Zug des Herzogs von Braunschweig. Die Schlacht bei Wagram bewirkt den Wiener Frieden, den 14. Oct. 1809. — Tyrol unterdrückt (Hofer erschossen). Oestreich verliert seine Küsten und Gebirgsmauern. Es muß die Kontinentalsperre annehmen.

5. Für die unteren und mittleren Gymnasial-Classen - S. 99

1848 - Jena : Frommann
99 von Preußen, 1701. (Friederich I.) 1694 Universität Halle; Thomasius, Arndt, Spener, Franke (dessen Stiftung). Neues Aufleben der Wissenschaften. Leibnitz, geb. 1646, -j- 1716. §- »2. Dev Spanische Evbfolgekvieg, 1700 —14. Nach Karls Ii. Tode machen Oestreich, Frankreich und Baiern Ansprüche auf den spanischen Thron. (Ludwigs Xlv. Enkel, Philipp, ist im Testamente zum Nachfolger ernannt.) Mit Leopold 1. verbinden sich Wilhelm Hl. von England, Pfalz, Preußen, Hannover, gegen Frank- reich und Baiern. 1701, Anfang des Krieges. Eugen siegt mit des Kaisers Heere bei Carpi und Chiari. 1702, Marlbourough in den Niederlanden. Wilhelm Iii. f; Anna setzt den Krieg fort; das Reich tritt bei. 1703, Die Baiern werden aus Tprol verjagt. 1704, Bei Höch stadt von Eugen und Marlbourough geschlagen, wird Ludwig seiner Bundesgenossen im Reich beraubt. Leopold ff; dessen Sohn Karl von einem Theil der Spanier anerkannt. Joseph I. wird Kaiser (1705—I7ll). Auf- ruhr in Baiern; der Churfürst von Baiern in der Acht. 1706, Marlbourough schlägt die Franzosen bei Ramil- lies. Eben so Eugen bei Turin; Räumung der spanischen Niederlande und Italiens. 1707, Oestreicher in Neapel, Franzosen in der Pfalz; Spa- nien wieder für Frankreich; Ludwig sucht Frieden. 1708, Schlacht bei Oudenarde — Eugen und Marl- bourough vereiteln durch Niederlage der Franzosen Ludwigs Hoffnung, die Niederlande wieder zu gewin- nen. Er macht vergebliche Friedensversuche. 1709, Villars bei Malplaquet geschlagen, Ludwigs letztes Heer verloren. 1710, Karl vog Oestreich in Madrid.— Doch der Sturz Marlbouroughs durch den Sieg der To ry's über die Whigs, die Siege der französischen Partei in Spanien und der Tod Josephs den 17.April 1711, ändern die Lage der Dinge. 7

6. Für die unteren und mittleren Gymnasial-Classen - S. 113

1848 - Jena : Frommann
113 erobert und hier wie in der Vendée Tausende gemordet. An den Gränzen sind die Heere der Republik gegen Ende des Zahnes glücklich. — Wattigny, Kaiserslautern. Das Zahr 1794. Erst siegen die Verbündeten bei Chateau Ca mb resis und Landre cy; werden aber bei Tournay und Fl eu rus geschlagen, verlieren Brüssel und die eroberten Festungen, und Pichegrü bricht im Winter über das Eis in Holland ein. Der Erbstatthalter entflieht, Hol- land Batavische Republik. Alles bis zum Rhein er- obert. Am Oberrhein erst Sieg der Verbündeten bei Kaisers- lautern, dann auch hier das ganze linke Rheinufer verloren. Gegen Spanien sind die Franzosen über die Pyrenäen gegangen. Das Zahr 1795. Friede zu Basel von Seiten Preußens, Spaniens, Hannovers und Hessen- Cassels. Ende der Schreckensherrschaft Robespierre's. Auf dem Wege zu alleiniger Gewalt, nachdem er selbst alle Religion abgeschafft, dann wieder eingeführt, wird er von einer gemäßigten Partei gestürzt (am 9. Thermidor) und hin- gerichtet, im Zuli 1794.— Dritte Constitution 1795 im Oct. Das Direktorium. Der Rath der Alten und der Rath der 500 stehen an der Spitze. §. 103. Napoleon Bonaparte, 1768—1821. Napoleon Bonaparte, geb. 1768 zu Ajaccio auf Corsica, zu Brienne erzogen, der sich schon bei Toulon 1793 und im Oct. 1795 durch Vertheidigung des Convents gegen die Nationalgarde einen Namen erworben, wird Obergeneral in Italien. Das Zahr 1796, Bonaparte's Feldzug in Ita- lien. — Er zwingt Sardinien zum Frieden (Schlacht bei Mille simo), drängt die Oestreicher zurück (Lodi, Arcole), und zwingt auch Parma, den Papst, Neapel u. a. zum Frieden. Zn Deutschland dringen Jourdan und Moreau vor, um sich mit ihm zu vereinigen. Erzherzog Carl schlägt Jourdan bei Neu mark und Am b erg. — Moreau ' s Rückzug. Das Jahr 1797, Friede zu Campo Formio. —* Bonaparte dringt in Steiermark bis Zudenburg vor; aus ungewisser Lage rettet ihn der von ihm dargebotene Friede, Stüve Weltgesch. 8. Lufl. » i 4

7. Vaterländisches Lesebuch - S. 331

1857 - Jena : Mauke
331 bayrische Hochland und das Mährische Kesselland ihr zusendet. Nach Norden gehen Rhein, Emö, Weser, Elbe, Oder und Weichsel. Merkwürdig ist, daß einige der nordwärts gerichteten Ströme in engen Tiefthälern die vor ihnen liegenden Gebirge durch- brechen und so viele Gegenden unseres Vaterlandes erquicken hel- fen. So ist das Durchbruchsthal des Rheins von Bingen bis Coblenz und von Andernach bis zum Siebengebirgc berühmt. Die Elbe bricht bei Lowositz in Böhmen durch und bildet das Thal bei Meißen in Sachsen. So die Weser eine Stunde oberhalb Minden, und die Maas zwischen Lüttich und Namur. Bon den 38 deutschen Bundesstaaten haben die 6 kai- serlichen und königlichen Staaten zusammen über 34 ' Millionen Einwohner. (Preußen 12,¡Mx),000, Oestreich 12,200,000); die 8 großherzoglichen Staaten 4 Millionen; die 11 herzoglichen Staaten 2 Millionen; die 9 fürstlichen Staaten 1/.2 Million; die 4 freien Städte 400,000. Zusammen über 41 Millionen. 8. Wien. Wenn man von Regensburg auf dem Dampfboot die reißende Donau hinabführt bis Wien, so ist die Gegend anfangs ernst. Der Strom gehl durch Felsenthäler zwischen dicht bewaldeten Höhen, an deren Abhängen Dörfer und Flecken liegen. Die Berg- gipfel tragen Burgtrümmer odex wohlerhaltene Schlösser und Abteien. Selten ist die Aussicht frei. Erst mehrere Stunden vor Wien tritt der Strom in die Ebene heraus. Bon hier bis zur unga- rischen Grenze ist die Gegend eine ganz andere: weit ausgedehnte, gesegnete Fluren und üppige Flachländer. Schon in ziemlicher Ferne entoeckt man die Äaiserstadt, anfangs nur als eine große Dunstwolke, welche sich auf die Massen von Häusern und Palästen hinlagert; blos der Stephanöthurm ragt daraus empor, wie ein stolzer Obelisk, mit dem Reichsadler gekrönt. Wien besteht aus der eigentlichen Stadt und 34 Vorstädten, die im Halbzirkel umherliegen. Um die innere Stadt zieht sich die Bastei; um diese geht der Graben, und nach diesem das Glacis, ein 600 Fuß breiter Wiesengrunb, mit Kastanien- und Akazienalleen bepflanzt, von Wegen für Fahrende, Reiter und Fußgänger durchzogen. Die Vorstädte, aus ehemaligen Dörfern entstanden, haben schönere Straßen und Häuser, als Wien selbst. Auch sie sind von einem Wall umzogen, zu welchem zwölf Thore 22

8. Erdkunde von Deutschland und seinen Nachbarländern - S. 88

1852 - Jena : Döbereiner und Schreiber
88 Sohne, dem Grafen Adolph (Viii.) von Holstein und Schles- wig wurde 1448 sogar die Krone angeboten. Er schlug sie jedoch großmüthig aus, und schlug seinen Vetter Christian von Oldenburg vor. Da Adolph nun 1459 kinderlos starb, so fiel das deutsche Reichslehn Holstein, welches bald nach- her den Titel Herzogthum erhielt, an seinen Detter Chri- stian von Oldenburg, der damals schon als Christian I. König von Dänemark war. In jener Zeit ist die Vertheidigung der Ditmarsen gegen die dänische Königsgewalt merkwürdig. Sie wohnten in dem Winkel zwischen Eider und Nordsee, sie waren ein derbkräftiges, die Freiheit liebendes Volk. Wenn gleich die dänischen Königsbrüder Johann und Frie- drich mit mehr als 30,000 Streitern kamen, um das kleine Bauernvölkchen der Ditmarsen, das kaum 7000 Mann zählte, zu unterjochen und in Meldorf alles niedermetzelten, so hiel- ten unter Wolf Zsenbrand's Führung 500 auserlesene Streiter bei dem Paffe von Hemmingstadt die übermüthigen Schaaren des Adels und der schwarzen Garde zurück, und stürmten am 17. Febr. 1500 mit dem Feldgeschrei: „Garde hüte dich, hier kommt der Bauer", mit so kräftiger Faust und mit so beharrlichem Muthe auf die stolzen Heerschaaren des dänischen Königs ein, daß diese theils unter ihren Strei- chen erlagen, theils in Sümpfen und Gräben ihr Leben ein- büßten. Hierbei erbeuteten sie auch die Fahne Danebrogs, der Dänen Heiligthum, und hängten sie in der Kirche zu Wöhrden auf. Doch 60 Jahre später unterlagen sie der Uebermacht. Im 16. Jahrh, vermachte (1553) Friedrich I. von Dänemark seinem jüngern Sohne Adolph das Land Gottorp an der Eider, so daß es seit dem die königlich Dänische und vom Schlosse Gottorp in Schleswig die Holstein-Gottorpische Linie gab. Die Familie Holstein - Gottorp war zahlreich. Einer davon wurde 1751 zum Könige von Schweden erwählt, ein anderer Gottorp heirathete eine Tochter Peters des Gr., wurde Vater von dem unglücklichen Kaiser Peter Iii. (1762) und Großvater vom Kaiser Paul. Letzterer überließ als Großfürst sein Herzogthum Gottorp dem dänischen Hofe 1773 gegen Abtretung des alten Stammlandes Oldenburg, wel- ches er seinem Vetter aus der jüngern Gottorpschen Linie, dem evangelischen Fürstbischöfe von Lübeck abtrat, so daß nun seit 1773 auch eine Linie des Hauses Holstein-Gottorp daselbst regiert, welche 1815 den großherzoglichen Titel und einige Vergrößerungen erhielt. Seit 1773 steht nun ganz Holstein als deutsches Bundesland wieder unter dänischem Scepter, und Holstein ist die Dotter im dänischen Ei, ist die schönste Perle in Dänemarks Krone. Zu ihm ist 1815 Lauen- burg gekommen, welches Preußen an Dänemark gegen das

9. Erdkunde von Deutschland und seinen Nachbarländern - S. 172

1852 - Jena : Döbereiner und Schreiber
172 währen einen solchen Reiz, daß sich hier stets viele Fremde aufhalten. 5) Das Fürstenthum Neuenburg (Neufchatel) ist fran- zösisch und meist refovinirt, enthält 13h Meil. mit 67,000 (Sinn). Der Canton besteht aus lauter Berghohen und Thä- lern des Jura und gehört zu den angenehmsten Gegenden der Schweiz. Es finden sich hier zwar keine Schneeberge und Gletscher, aber die Alpenwirthschaft wird doch fleißig be- trieben. Früher hatte diese Gegend ihre eigenen Fürsten, die mit den Eidgenossen gute Freundschaft hielten. Ms aber die letzten Fürsten aus dem Hause Oranien (Orange) 1707 ausstarben, wählten die Einwohner unter mehrern Erbberech- tigten den König Friedrich I. von Preußen zu ihren Ge- bieter. And Preußen besaß dieses Land unter dem Titel Fürstenthum Neufchatel bis 1800, wo Napoleon es dem Marschall Berthier zuerkannte. Seit 1814 stand es aber wieder unter preußischer Hoheit, und seit 1849 ist es dem Schweizerlande als Canton beigetreten. Daher kommt es, daß dieser unter allen übrigen Cantonen allein einen Ober- herrn hatte, in seiner Verfassung sonst aber republikanisch eingerichtet war. Hauptort ist Neuenburg oder Neuf- chatel am See gleiches Namens und am Fuße des Jura mit 7000 Einm. Die Stadt hat sich unter preußischem Scepter zu einer freundlichen und wohlhabenden Stadt emporgehoben. Sie liegt in der Mitte reizender Gärten, schöner Land- häuser, herrlicher Weinberge. Die Stadt ist ausgezeichnet durch die Betriebsamkeit und die feinen Sitten der Bewohner. Wichtiger als die Hauptstadt sind die drei Thäler Chaux de Fond, Locle, Travers, welche von langgestreckten reichen, sehr betriebsamen Fabrikorten angefüllt sind. Die Haupterwerbszweige bilden vorzüglich Uhrenfabrikation, Gold- und Silberarbeiten, Spitzenklöppelei u. a. Die deutsche Schweiz umfaßt nun die übrigen Can- tone, von denen alle, Graubündten's Engadin-Thal ausge- nommen, dem Rheingebiete zugehören. 0) Der von hohen Bergreihen durchzogene Canton Grau- bündten, welcher meist reformirt ist, zählt auf 130 Mei- len 90,0 0 (Sinn)., zerfällt in drei alte Bünde, den grauen oder obern, den Gotteshaus- und Zehn g e richte n- bund. Die Hauptstadt ist Chur mit 4500 Einw. Sie liegt * Stunde rechts vom Rheine in einem von hohen Bergen umschlossenen, ziemlich breiten und fruchtbaren Thale. Hier wuchs die berühmte 1741 zu Schwarzenburg nicht weit vom Arlberg geborene Malerin Angelika Kaufmann auf, sie ch zu Rom 1807. Im Rheinthale liegt das Dorf Felsherg, wel- ches schon seit längerer Zeit von dem Einstürze des benach«

10. Erdkunde von Deutschland und seinen Nachbarländern - S. 246

1852 - Jena : Döbereiner und Schreiber
246 noch Gröning en und Oberyssel; und der Löwe, das Wappen der Republik, hielt nun sieben mit einem Bande umschlungene Pfeile. Der Kampf wurde von beiden Seiten mit großer Erbitterung geführt, denn Philipp hatte den Alba abgesandt. Zm Jahre 1581 wagten die nördlichen Provinzen dem Könige förmlich den Gehorsam aufzukündigen. Der Kampf währte lange und endigte eigentlich erst 1648, wo auch Spanien die Unabhängigkeit der sieben nördlichen, reformirten Provinzen anerkennen mußte. Jede von diesen sieben Provinzen hatte ihre eigene Verwaltung, ihre beson- deren Stände (Staaten). Ueber allen stand eine allgemeine Versammlung der Abgeordneten aller Provinzen, die Gene- ralstaaten. Das Haus Nassau-Oranien hatte den Nie- derländern in dem Freiheitskriege redlich beigestanden. Man wählte daher für die Republik die Erb st a tth alter, de- nen besonders das Kriegswesen anvertraut wurde, aus den Nassauern. Dieses führte aber oft zu Unruhen, da es nie an einer oranischen und einer republikanischen Partei fehlte. Bekannt sind in der Geschichte besonders Wilhelm und Mo- ritz von Nassau. Wilhelm v. Oranien, Liebling Karls V., genannt „der Verschwiegene", wurde die Stütze der niederlän- dischen Freiheit gegen den finstern Philipp Ii., welcher das Schicksal der Niederlande in die Hände eines Pfaffen, Gran- vella, eines Weibes,- Margarethe von Parma und eines blutdürstigen Feldherrn, Alba gegeben hatte. Dieser Wil- helm fiel durch den Meuchelmörder Ge'rard. Doch sein Bru- der Ludwig und sein Sohn Moritz setzten den Kampf fort. In jener Zeit, wo Portugal sank, waren die Niederländer die Phönizier der neuen Welt, die Wegweiser des Handels, der erste Handelsstaat und die erste Seemacht in Europa. Sie waren reich und mächtig. Sie hatten herrliche Colonien, welche spanisch oder portugiesisch gewesen waren, im Besitz; sie besaßen auch einen Streifen der spanischen Niederlande (die Generalitäts-Lande). Doch im Verlaufe des 18ten Jahrh, erlangte England als Seemacht das Uebergewicht, und Hol- land trat in den Hintergrund. Die südlichen, katholisch gebliebenen Provinzen, meist das heutige Belgien, blieben als burgundischer Kreis mit dem deutschen Reiche vereint, bis sie nach dem spanischen Erb- folgekriege 1713 durch den „Utrechter Frieden" an Oestreich kamen. In der Bewegung, welche von Frankreich aus Eu- ropa erschütterte, wurden auch die Niederlande mit hineinge- zogen und eine Beute der Franzosen. Dumouriez, der Sieger bei Iemappes, unterwarf die südlichen Provinzen, und Pichegrü eroberte 1795 Holland. Das Ganze wurde zur batavischen Republik umgewandelt. Im I. 1806 erklärte
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