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1. Von der Reformation bis zur Gegenwart - S. 71

1877 - Kattowitz O.-S. : Siwinna
71 Hülle der früh vollendeten, tief betrauerten Landesmutter fand» ihre Ruhestätte in einem Grabmal im Schloßgarten 31$. Charlottenburg. Die Befreiungskriege. Kaifer Napoleon hatte in einer Reihe von Feldzügeir erst Österreich, dann Preußen so besiegt, daß sich beide Staaten: allen Bedingungen unterworfen hatten, welche er ihnen stellte. Den Plan einer völligen Unterjochung Deutschlands glaubte er am besten dadurch zu fördern, daß er sich mit Österreich verband und zwar durch eiue Vermählung mit der Tochter des Kaisers Frauz, Marie Luise. Zum Zeichen, daß er sich auch für den römischen Kaiser halte, gab er seinem, ihm von Marie Luise geborenen Sohn den Titel „König von Rom". Napoleons Herrschaft umfaßte jetzt: Frankreich, die Königreiche Neapel, Hetrurieu, Holland, Westfalen, die illyrischen Provinzen, das Großherzogtum Berg, Bremen, Hamburg und Lübeck und den Kanton Wallis. Außerdem gehorchte ihm der Rheinbund; Polen, Dänemark und Schweden standen unter seinem Einflüsse; Portugal und Spanien sollten soeben unterworfen werden. Nur zwei Reiche gab es in Europa, die vom französischen Kaiser nie bezwungen worden waren : Großbritannien und Rußland. Da faßte er im Jahre 1811 den Entschluß, auch das mächtige Zarenreich feinem Willen zu unterwerfen. Von Rußland aus gedachte er dann nach Asien zu ziehen, um dort die Engländer in ihren indischen Kolonien zu bedrohen. Betroffen schaute alle Welt brein, als sich eine riesige Völkerwanderung von mehr als einer halben Million Napoleonischer Soldaten vom westlichen Europa aus in der Richtung nach der alten heiligen Hauptstadt des russischen Reiches hin bewegte. Sowohl Österreich als Preußen sah sich genötigt, in diesem Kriege

2. Geschichte der neuesten Zeit - S. 24

1906 - Kattowitz ; Leipzig : Siwinna ; Phönix-Verl.
— 24 — 1796. 1797. 1797. 1798613 1799. ländern, unterdrückte den royalisüschen Aufstand vom Jahre 1795 in Paris, heiratete Josephine, die Witwe des guillotinierten Generals Beauharnais, und wurde vom Direktorium zum Oberfeldherrn in Italien ernannt. In Italien zwang Napoleon den König von Sardinien zum Frieden, erstürmte die Brücke über die Adda bei So bi und eroberte die starke Festung Mantua (an der Etsch). Erzherzog Karl, der, wie bereits gesagt wurde, in Süd-deutschlaud siegreich gewesen war, mußte sich vor Napoleon zurückziehen. Dieser drang in seinem Vormarsch nach Wien bis nach Leoben (nicht weit vom Semmeringpaß, südwestlich davon), befand sich aber nunmehr in einer ziemlich mißlichen Lage, da er leicht von feindlichen Heeren umgangen werden konnte. Der Friede von Campo Formio. In dieser nicht ungefährlichen Lage brachte Napoleon Österreich dazu, in Leoben mit ihm in Friedensverhandlungen zu treten. Der endgültige Friede wurde dann zu Campo Formio (in Renetten zwischen den beiden Flüßchen Jsonzo und Tagliameuto) abgeschlossen. Österreich trat Belgien, Mailand und den Breisgan ab und erhielt dafür Renetten, Istrien und Dalmatien. Frankreich dagegen erhielt das linksrheinische Gebiet. Die geschädigten Reichsstände sollten durch Säkularisation geistlicher Fürstentümer rechts vom Rhein entschädigt werden. Durch den Frieden von Campo Formio gab Österreich die Interessen des deutschen Reiches in derselben Weise preis, wie es 1795 zu Basel Preußen getan hatte. Gründung von Schwesterrepubliken durch Frankreich. Wie 1795 Pichegru die Batavische Republik gründete, so waren jetzt die Zisalpinische und - Ligurische Republik Napoleons- Werk. Es folgte bald darauf die Gründung der Römischen, der Helvetischen und der Parthenopeischen Republik (Neapel). - • . - - . ; . 3. Napoleons Zug nach Ägypten 1798—1799. Frankreich und England; Napoleons Plan. Nach dem Frieden von Campo Formio blieben nur noch die Engländer im Kriege gegen Frankreich. Bonaparte bekam vom Direktorium den Oberbefehl gegen sie. Um ihnen beizukommen, beschloß er, Ägypten zu erobern und sie von dort aus in Ostindien anzugreifen.

3. Geschichte der neuesten Zeit - S. 26

1906 - Kattowitz ; Leipzig : Siwinna ; Phönix-Verl.
26 Statt daß aber Suworow in Frankreich einrückte, erhielt er von Wien den Befehl, nach der Schweiz zu ziehen. Diesen Zug führte er auf beschwerlichsten Wegen über den St. Gotthard in meisterhafter Weise aus. Von dort wurde er durch Kaiser Paul uach Rußland zurückgerufen, da dieser mit der eigennützigen Kriegführung seiner Verbündeten nicht zufrieden war. Auch Erzherzog Karl verschwand vom Kriegsschauplatz, indem er, über die verkehrten Maßregeln des Wiener Kriegsrats erbittert, sein Oberkommando niederlegte. ' yp Eingreifen Napoleons, Marengo, Hohenlinden. Durch den Staatsstreich vom 18. Brumaire, 9. November 1799, machte sich Napoleon nach seiner Rückkehr aus Ägypten zum Herrscher Frankreichs, und zwar zunächst als Erster Konsul. Seine Friedensauerbietungen fielen nur bei Paul vou Rußland, den er durch Malta zu gewinnen suchte, auf fruchtbaren Boden. Die neuen Kriegsoperationen wurden in der Weise geführt, daß Moreau in Süddeutschland einfiel und Napoleon selbst über den Großen S1. Bernhard nach Ober- 1800. italieii zog. Dort glückte es ihm, die Österreicher bei Marengo (nicht weit von Alessandria) zu schlagen. Aber erst als in 1800. Süddeutschlaud Erzherzog Johann von Moreau bei Hohenlinden (östlich von München) geschlagen wurde, bequemten sich die Österreicher zu endgültigen Friedensverhandlungen, die in Luueville (au der Mosel südöstlich von Nancy) stattfanden. Die Friedensschlüsse zu Lnneville und Amiens. Im Jahre 1801 kam es zwischen Frankreich und Österreich zum 1801. Frieden von Lnneville. Die Abtretung des linken Rheinufers an Frankreich wurde aufs neue festgesetzt; die geschädigten Fürsten sollten durch Säkularisierungen und Mediatisierungen auf dem rechten Rheinufer entschädigt werden. Ein Jahr darauf schloß Napoleon mit England den 1802. Frieden von Amiens. England gab alle eroberten Kolonien mit Ausnahme der früher spanischen Insel Trinidad und Ceylons, das früher Holland gehörte, heraus; Malta sollte dem Johanniterorden zurückgegeben werden. Das Resultat des zehnjährigen Kriegszustandes. Frankreich hatte nach den Friedensschlüssen von Luneville und Amiens das Übergewicht zu Lande, während England

4. Geschichte der neuesten Zeit - S. 27

1906 - Kattowitz ; Leipzig : Siwinna ; Phönix-Verl.
27 zur Lee unbestritten herrschte. Deutschland dagegen, von Preußen und Österreich preisgegeben, hatte seine völlige Ohnmacht gezeigt. Eiu großer Teil seines Gebietes, das gauze linke Rheinufer, war verloren gegangen, und zwar unter völliger Teilnahmlosigkeit des deutschen Volkes. Was die an Frankreich gefallenen Gebiete selbst betrifft, so hatten sie große Vorteile zu verzeichnen. Ein sreierbauern-staud wurde geschaffen, und das städtische Gewerbe fand in Frankreich ein weites Absatzgebiet. Der Reichsdeputationshauptschluß 1803, Über die 1803. Entschädigungsansprüche wurde in Paris und in Regensburg, wo vom Reichstage eine Deputation von acht Mitgliedern eingesetzt worden war, verhandelt. Endlich kam der Reichsdeputationshauptschluß zustande. Preußen bekam eine fünffache Entschädigung, und zwar Gebiete in Westfalen und Thüringen. Anch die Entschädigungen Bayerns, Württembergs und Badens waren reichlich bemessen. Von den geistlichen Besitzungen blieb nur Kurmainz bestehen. Von den 52 Reichsstädten erhielten sich nur 6, nämlich außer den drei Hansastädten nur noch Frankfurt am Main, Regensburg, Nürnberg. 5. Ter dritte Koalitionskrieg 1805; der Rheinbund 1806, Ende des alten Teutschen Reiches 1806. Der dritte Koalitionskrieg das Werk Englands. Schon kurze Zeit nach dem Frieden von Amiens kam es zu einem neuen Bruch zwischen England und Frankreich. England weigerte die Räumung Ägyptens und Maltas, und Frankreich schädigte den englischen Handel. Es kam zur Kriegserklärung, und der erste Schlag, den Napoleon gegen England führte, war die Besetzung Hannovers im Mai 1805, wodurch der Handel Englands mit Deutschland stark beeinträchtigt wurde (Beginn der Kontinentalsperre). England suchte nach Bundesgenossen, und Napoleon tat das seine, um ihnen diese zuzuführen. Während nämlich seine Erhebung zum Kaiser der Franzosen, 2. Dezember 1804, 2. Tez. ohne Beunruhigung aufgenommen wurde, betrachtete man 1804. die Annahme der Krone des aus der Zisalpinischen Republik entstandenen Königreichs Italien als eine den Frieden Europas störende Handlung. Dazu kam noch die Hinrichtung des bourbonischen Prinzen Enghien, der, der Teilnahme

5. Geschichte der neuesten Zeit - S. 29

1906 - Kattowitz ; Leipzig : Siwinna ; Phönix-Verl.
— 29 — Napoleons Sorge für seine Familie. Napoleon sorgte für seine Familie, indem er das Königreich Neapel seinem Bruder Josef gab, die Batavische Republik als Königreich Holland seinem Bruder Ludwig, das Großherzogtum Berg seinem Schwager Murat. Ferner ließ er seine Verwandten in die deutschen Fürstenhäuser hineinheiraten. Ob neben Gründen familiärer Art Napoleon vornehmlich die Rücksichten auf eine Machterweiterung Frankreichs bestimmt haben, fei dahingestellt. Jedenfalls hielt er seine Verwandten in strengster Abhängigkeit. Der Rheinbund, Auflösung des Deutschen Reiches. Einen bedeutenden Machtzuwachs bekam Napoleon durch die Gründung des Rheinbundes. 16 deutsche Fürsten sagten sich vom deutschen Reiche los und erklärten sich für souverän. Sie schlösse» ein Schutz- und Trutzbündnis mit Frankreich, dem sie 63 000 Truppen bereit halten mußten. Napoleon wurde Protektor des Bundes. Napoleon ließ in Regensburg erklären, daß er die Reichsverfassung nicht mehr anerkenne. Am 6. August legte 6. Aug. Kaiser Franz Ii., der bereits seit 1804 Kaiser von Österreich 1806. war, die deutsche Krone nieder und erklärte die Kaiserwürde für erloschen. Vl Preußens Aall und Wiedergeburt; Hiapotcon auf der Höhe und sein Jalk 1. Der Krieg von 1806/7. Anlaß des Krieges. Der friedfertige preußische Köuig Friedrich Wilhelm Iii. wurde von den Franzosen 1805 gereizt, als Bernadotte zur Belagerung Ulms durch das preußische Gebiet von Ansbach zog, und schloß mit Rußland und Österreich am 3. November 1805 den Vertrag von Potsdam. Nach diesem Vertrage sollte er von Napoleon die Aufrechterhaltung des Friedens von Luueville fordern. Doch Hangwitz, der preußische Unterhändler, der zu Napoleon geschickt wurde, ließ sich von diesem bis zum Friedensschluß von Preßburg hinhalten, und Preußen mußte sich jetzt den Forderungen Napoleons unterwerfen. Es sollte Ansbach an Bayern, Wesel an Berg herausgeben und dafür Hannover erhalten. Die Folge war eine Kriegserklärung Englands an Preußen.

6. Geschichte der neuesten Zeit - S. 30

1906 - Kattowitz ; Leipzig : Siwinna ; Phönix-Verl.
30 Mit dieser Demütigung Preußens war Napoleon noch nicht zufrieden, sondern er besetzte preußische Gebiete, versprach England die Rückgabe von Hannover und gefährdete durch die Gründung des Rheinbundes Preußens Stellung in Rorddeutfchlant) aufs äußerste. Preußen forderte in einem Ultimatum die Räumung Deutschlands von französischen Truppen. Als Napoleon darauf nicht einging, begann der Krieg. Die Schlacht bei Jena und Anerstädt, ihre Folgen. Preußen unternahm den Krieg gegen Napoleon unter ungünstigen Verhältnissen. Das Offizierkorps war zum Teil unbrauchbar, und in der Taktik war man noch nicht über den Standpunkt Friedrichs des Großen hinausgegangen. Wegen seines Verhaltens im Jahre 1805 unter den Großmächten vereinsamt stehend, wurde es nur von einem Korps von Lachsen unterstützt. Die Preußen sammelten sich in Thüringen, und Napoleon rückte mit französischen und Rheiubundtruppeu über den Frankenwald. Bei Saalfeld (südwestlich von Jena) wurde am 10. Oktober die preußische Vorhut gesprengt; Prinz Louis Ferdinand von Preußen fand dort seinen Tod. Am 14. Okt. Oktober war die vernichtende Dopppelschlacht bei Jena 1806. unk Anerstädt (nördlich von Jena). Bei Jena wurde Prinz Hohenlohe von Napoleon selbst, bei Anerstädt Ferdinand von Braunschweig von Davoust geschlagen; Ferdinand erlitt eine tödliche Wunde. Die Folgen der Schlacht waren für Preußen niederschmetternd. Die einzelnen versprengten Heerhaufen ergaben sich den Siegern; auch Blücher mußte aus Mangel an Vorräten zu Ratkau (bei Lübeck) die Waffen strecken. Die meisten Festungen wurden von ihren unfähigen Kommandanten in schimpflichster Weise den Franzosen übergeben. Die königliche Familie floh nach Ostpreußen, während Napoleon seinen Einzug in Berlin hielt. Sachsen trat auf Napoleons Seite. Der bisherige Kurfürst bekam den Königstitel, und außerdem wurden ihm die preußischen Erwerbungen aus der zweiten und dritten Teilung Polens versprochen. Das Königreich Sachsen und das Großherzogtum Sachsen-Weimar wurden in den Rheinbund aufgenommen.

7. Geschichte der neuesten Zeit - S. 43

1906 - Kattowitz ; Leipzig : Siwinna ; Phönix-Verl.
43 zerfiel, so war ihm bamit der Weg einer nationaldeutschen Politik vorgezeichnet. Es war Preußens Lebensinteresse, wenigstens Norbbeutschlanb zuerst wirtschaftlich und in weiterer Folge auch politisch zu einigen. Österreich erhielt Jllyrien, Venebig, Mailanb, Tirol und Salzburg zurück. Die vorberösterreichischen Besitzungen nnb Belgien blieben bagegen verloren. Von beit beutscheu Mittelstaaten bekam Bayern für den Verlust von Tirol und Salzburg das Großherzogtum Würzburg und die Rheinpfalz. Hannover, das mit England in Personalunion stanb, würde besonbers um das srüher preußische Ostsrieslanb vergrößert und zum Königreich erhoben. Rußland trat mit dem Königreich Polen in Personalunion. — Krakau würde Republik. England behielt einige eroberte Kolonien, bäumtet das früher hollänbische Kaplanb. Dänemark mußte Norwegen aufgeben, das mit Schweden in Personalunion trat. Schweden überließ Dänemark beit Rest von Vorpommern, das für Laueuburg an Preußen abgetreten würde. Hollanb und Belgien kamen als Königreich der Vereinigten Niederlande an das Hans Oranien. Die Schweiz wurde bnrch brei Kantone, barunter das preußische Neuenburg, erweitert ltnb erhielt die Zusicherung ewiger Neutralität. In Italien, Spanien, Portugal trat der alte Zustanb wieber ein. Tie Neugestaltung Deutschlands. Sehr schwierig war die Lösung der bentschen Frage. An ein einheitliches beutsches Reich war nicht zu denken, aber auch der Gebanke Steins, den Dualismus einzuführen und Norbbeutschlanb unter die feste Leitung Preußens, Sübbentschlanb unter die Österreichs zu bringen, war unausführbar, nicht zunt mindesten infolge des Verhaltens Metternichs, der, rein österreichische Politik treibenb, in der möglichsten Selbstänbig-f'eit der beutscheu Staaten ein Gegengewicht gegen Preußen haben wollte. So bilbete nach der Bundesakte vom 8. Juni 1815 der 8. Juni Deutsche Bund einen völkerrechtlichen Verband mit 39 son- 1815. vereinen Fürsten nnb 4 freien Städten. Österreich und Preußen nahmen nur für ihre innerhalb der alten Reichsgrenzen

8. Geschichte der neuesten Zeit - S. 59

1906 - Kattowitz ; Leipzig : Siwinna ; Phönix-Verl.
59 Die Wiederherstellung des Deutschen Bundes, Preußens Demütigung. Um eine Neuordnung Deutschlands herbeizuführen, schloß Preußen im Mai des Jahres 1849 mit 1849. Hannover und Sachsen den Dreikönigsbund, der sich durch den Anschluß der kleineren Staaten zur Union erweiterte. Der vou der Union nach Erfurt berufene Reichstag wurbe]*1850. aber in kurzer Zeit geschlossen, wühreub Österreich miebeiben alten Bundestag nach Frankfurt a. M. berief. Der Krieg Preußens mit Österreich schien unvermeidlich, besonders als der kurhessische Streit ausbrach. Der Kurfürst und fein Minister Hassenpslug hatten sich einen Verfassungsbruch zu Schulden kommen lassen und riefen Buubeshilfe gegen das Land. Bunbestruppeu, aber auch preußisches auf Seite der Bevölkerung steheubes Militär rückte in Kurhessen ein; bei Brouzell (bei Fulba) kam es zu einem Zusammenstoß- Rußlaub trat aber auf Österreichs Seite, so daß Preußen sich zu Olmiitz bemütigen und alle Forberungen Österreichs 1850. erfüllen mußte. Es verzichtete auf die Union und willigte in die Beruhigung Kurhessens durch die Bunbestruppen und die Auslieferung Schleswigs und Holsteins an die Dänen. Der Bunbestag versammelte sich wieber vollzählig in Frankfurt. V. Das Zeitaller Napoleons Ii l. 1852—1870. 1. Die Politik Napoleons Iii. Als sich Napoleon Iii. im Jahre 1852 zum Kaiser der Franzosen gemacht hatte, wurde er zwar von den auswärtigen Herrschern anerkannt und hatte auch starken Rückhalt im Lanbe selbst, ba die Bourgeoisie durch ihn Schutz gegen den vierten Staub sanb und das Heer in ihm beu Träger eines glänzeuben Namens sah; aber er glaubte boch, daß er sich auf die Dauer in seiner Herrschaft nur durch Erwerbung kriegerischen Ruhms halten könnte. 2. Der Krimkrieg 1853—1856. 1853 bis Der Krieg. Gelegenheit zum kriegerischen Einschreiten ^56. bot sich bdb. Der Kaiser Nikolaus I. von Rnßlaub verlangte nämlich von der Türkei das Protektorat über die griechischen

9. Geschichte der neuesten Zeit - S. 42

1906 - Kattowitz ; Leipzig : Siwinna ; Phönix-Verl.
— 42 — und das Schicksal Warschaus und Sachsens, sollten auf einem Kongreß zu Wien behandelt werden. Ferner harrte die wichtige Frage ihrer Erledigung, in welches Verhältnis die deutschen Staaten zueinander treten sollten. — Neben den drei Monarchen von Rußland, Preußen und Österreich erschienen fast alle deutschen Fürsten. Von preußischen Staatsmännern waren Hardenberg und Wilhelm von Humboldt, aus England Wellington, aus Frankreich Talley-rand, aus Rußland Nesselrode zugegen; der österreichische Unterhändler war Metternich. Die polnische und sächsische Frage. Über das Schicksal des Königreichs Sachsen und des Herzogtums Warschau herrschte unter den Kongreßteilnehmern Uneinigkeit. Alexander I. von Rußland wollte ganz Warschau in Besitz nehmen, Preußen sollte dafür ganz Sachsen erhalten. Diesem Plane traten England, Österreich und Frankreich entgegen, und man stand nahe vor einem neuen Kriege, einigte sich aber doch noch in der Weise, daß Preußen den westlichen, kleineren Teil des Herzogtums Warschau, die heutige Provinz Posen, und Thorn und drei Fünftel von Sachsen, ohne Leipzig, erhielt. Krakau wurde eme Republik. Den übrigen, größeren Teil von Warschau erhielt Alexander I. von Rußland. Dieses Gebiet trat als Königreich Polen mit Rußland in Personalunion und erhielt eine Versassnng, während Rußland absolutistisch regiert wurde. Die übrigen territorialen Veränderungen. Preußen bekam außer der Provinz Posen und Thorn von den früheren polnischen Besitzungen noch Danzig zurück. Neuostpreußen, der östliche Teil von Südpreußen und Neuschlesien gehörten zum Königreich Polen. Durch den Verlust dieser Gebiete wurde Preußen der Gefahr enthoben, ein halbslawisches Land zu werden. — Die alten westlichen Besitzungen bekam Preußen bis auf Ansbach und Baireuth, das Bayern gehörte, und bis auf das treue Ostfriesland, welches Hannover erhielt, wieder zurück. Dazu kamen noch neue Gebiete am Rhein und in Westfalen, ferner der Rest von Vorpommern mit Rügen und, wie bereits gesagt, drei Fünftel vom Königreich Sachsen. — Preußen war jetzt zwar etwas kleiner als vor dem Frieden von Tilsit, war aber ein vorwiegend deutsches Land; und wenn es in zwei voneinander getrennte Teile, in einen größeren östlichen und kleineren westlichen,

10. Geschichte der neuesten Zeit - S. 67

1906 - Kattowitz ; Leipzig : Siwinna ; Phönix-Verl.
67 die Bildung eines Norddeutscheu Bundes unter Preußens Führung an, ebenso auch die territorialen Veränderungen, die Preußen in Norddeutschlaud vornehmen würde, nur sollte die Integrität Sachsens gewabrt bleiben. Die süddeutschen Staaten sollten ihr Verhältnis zum Nordbunde durch besondere Verträge regeln. Der Feldzug der Österreicher gegen Italien. Friede. Auf dem südlichen Kriegsschauplätze waren die Österreicher siegreich. Erzherzog Albrecht schlug am 24. Juni die Italiener bei Custoza (südwestlich von Verona). Am 20. Juli errang der Admiral Tegethosf über die Italiener einen Seesieg bei Lissa, einer dalmatinischen Insel. — Trotz dieser Niederlagen erhielten sie im Friedensschluß Venetien. Der Mainfeldzng; die Friedensschlüsse. Tie Annexionen. Nach der Schlacht bei Langensalza schob sich die Mainarmee, die anfangs von Vogel von Falckenstein, später von General von Manteuffel geführt wurde, nach Süddeutschland zwischen die einzelnen Kontingente der Süddeutschen und schlug sie in verschiedenen Gefechten, die alle erst nach der Schlacht bei Königgrätz stattfanden. Die Staaten mußten einzeln um Frieden bitten. Während nun Hannover, Kurhessen, Nassau und Frankfurt a. M. ganz von Preußen annektiert wurde, brauchten die übrigen Staaten nur Kriegskostenentschädigungen zu zahlen, wurden aber mit Landabtretungen verschont, bis auf Bayern und Hessen-Darrnstadt, die ganz geringfügige Verluste erlitten. 4. Politische und wirtschaftliche Einigung Deutschlands. Beseitigung des Konflikts. Gründung des Norddeutschen Bundes. Preußen hatte, nachdem sein Gebiet durch den Zuwachs von drei Provinzen, Schleswig-Holstein, Hannover und Hessen-Nassau, bedeutend vergrößert und abgerundet wurde, uach Österreichs Ausscheiden das unbedingte Übergewicht in Deutschland. Es gründete den Norddeutschen Bund, dem alle deutschen Staaten nördlich vom Main mit Einschluß von Oberhessen, aber ohne Luxemburg angehörtem Mit den Südstaaten dagegen, dessen Beitritt vorgesehen, aber noch nicht angängig war, wurde ein Schutz- und Trutzbündnis geschlossen. Die Jndemnitätsvorlage. Als nach der glücklichen Beendigung des Krieges im August des Jahres 1866 in Berlin
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