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1. Die neuere Zeit - S. 3

1855 - Koblenz : Baedeker
Europa zur Zeit der Reformation. 3 in Besitz genommen und das Herzogthum Mailand (1540) der spanischen Ländermasse eiuverleibt. Diese erhielt nach Karl's I. (V.) Abdankung noch einen bedeutenden Zuwachs durch die Niederlande mit Luxemburg und die Grafschaft Burgund (Franche-Comto). In- zwischen waren die Besitzungen auf der Nordküste Afrika's (1528—40) meist schon an die Türken verloren gegangen. 3) In Frankreich werden die beiden noch übrigen großen Lehnsherrschaften: Provence (1515) und Bretagne (1532) völlig mit der Krone vereinigt, dazu vom deutschen Reiche die drei lothringischen Bisthümer: Metz, Toul, Verdun gewonnen (1552) und Calais den Engländern entrissen (1558). 4) In Deutschland, dessen Eintheilung in 10 Kreise §. 3, 1, näher angegeben ist, besaß das Haus Habsburg die fast schon erblich gewordene Kaiserwürde und an unmittelbaren Territorien: den ganzen österreichischen Kreis, das so genannte Vorderösterreich am Oberrhein und in Schwaben, Böhmen nebst Mähren, Schlesien und der Lausitz (seit 1527), ferner die eben genannten, bei Karl's V. Abdankung an Spanien gekommenen Theile des deutschen Reiches: die Niederlande mit Luxemburg und die Franche-Comto. Dazu kam die Krone von Ungarn (1526), welches Land jedoch theilweise von Johann Zapolya und nach dessen Tode (1540) von den Osmanen behauptet wurde. 5) Die Schweiz hatte sich (im Basler Frieden 1499) vom deutschen Reiche getrennt, und die Eidgenossenschaft sich sowohl im N. (durch Solothurn, Schaffhausen, Basel, Appenzell), als im W. (durch Freiburg) erweitert, so daß sie (seit 1513) dreizehn Cantone zählte. - 6) Italien nähert sich hinsichtlich der Abgrenzung seiner wich- tigsten Staaten schon seiner heutigen Gestalt, namentlich gilt dies von Unter- und Mittelitalien oder von dem Königreiche Neapel, dem Kirchenstaate und (dem vom Papste 1569 zum Großher.zog- thum erhobenen) Toscana; in Oberitalien waren die Herzogthümer Modena, Parma, Savoyen nebst Nizza und Piemont, Mantua nebst Montferrat und die Republiken: a) Venedig, welches auch das nordöstliche Italien (bis Bergamo und Brescia) besaß, ferner Istrien, so wie die Küste von Dalmatien und Albanien und gegen die Türken noch die jonischen Inseln, Candia und Cvpern behaup- 1"

2. Die neuere Zeit - S. 63

1855 - Koblenz : Baedeker
Theilung der spanischen Monarchie. Der nordische Krieg. 63 die Wiedervereinigung der österreichischen Länder mit der spanischen Monarchie auch nicht wünschten, Frieden zu Utrecht 1713: Philipp V. ward als König von Spanien und dessen europäischen Besitzun- gen anerkannt unter der Bedingung, daß die Kronen Frankreichs und Spaniens nie vereinigt würden, England erhielt von Spanien Gi- braltar (und Minorka); Preußen gewann Obergeldern und die all- gemeine Anerkennung seiner neuen Königswürde, Savoyen bekam Sicilien als Königreich, welches es bald darauf gegen Sardiuieu vertauschte. Der Kaiser trat diesem Frieden zu Nastadt 1714 bei und erhielt die spanischen Nebenländer: die Niederlande, Neapel, Mailand und Sardinien, die Kurfürsten von Baiern und Köln wur- den wieder in ihre Würden eingesetzt. Dieser von Eugen unterhan- delte Friede wurde von demselben in Baden im Aargau auch für das deutsche Reich vollzogen. 8- 20. Der nordische Krieg 1700—1721. August, König von Polen und Kurfürst von Sachsen, verband sich mit Rußland und Dänemark, die Jugend Karl's Xii. zu benutzen, um ihn zur Rückgabe aller Länder, welche Schweden den Russen, Polen und Dänen entrissen hatte, zu zwingen. 1) Der dänische Krieg (1700). Der Krieg begann mit einem Einfalle der Dänen in Schleswig (welches dem Schwager Karl's Xii., dem Herzoge von Holstein-Gottorp, gehörte) und der Sachsen in Liefland. Der junge König wandte sich zuerst gegen die Dänen und nöthigte sie durch eine kühne Landung auf Seeland dem Bündnisse gegen Schweden zu entsagen (und dem Herzoge von Hol- stein-Gottorp alles Eroberte zurückzugeben). Aber zu derselben Zeit trat auch der Czar als dritter Feind gegen ihn auf. 2) Der russisch-sächsische Krieg (1700—1706). Peter zog mit einem großen Heere dem in Liefland eingerückten Polenkönige zu Hülfe und belagerte Narva in Jngermannland, aber Karl ent- setzte durch einen glänzenden Sieg (1700) über das mehrfach zahl- reichere russische Belagerungsheer diese Stadt, vertrieb auch die Sachsen aus Liefland, drang siegreich in Polen ein, wies alle Frie- densanträge ab und zwang die Polen, August Ii. abzusetzen und deir ihm ergebenen Woiwoden Stanislaus Leszinsky zu wählen (1704), dem er auch durch neue Siege über die Sachsen allgemeine

3. Die neuere Zeit - S. 68

1855 - Koblenz : Baedeker
68 Krieg wegen Polen und Italien. Türkenkrieg. fensive und bewahrte den Kaiser vor auffallendem Unglück, wogegen die kaiserlichen Feldherren in Italien Alles bis auf Mantua ver- loren. Nach langen Unterhandlungen kam der Friede zu Wien 1738 zu Stande: Stanislaus verzichtete auf den Thron und erhielt als Entschädigung Lothringen und Bar mit der Bedingung, daß diese Herzogthümer nach seinem Tode als Erbtheil seiner Tochter an Frankreich fallen sollten, der Herzog von Lothringen Franz Stephan erhielt das durch das Aussterben des Hauses Medici (1737) damals erledigte Großherzogthum Toscana; der Kaiser trat das Königreich beider Sicilien an den Jnfanten Don Carlos gegen Parma und Piacenza ab, wofür Frankreich sich zur Garantie der pragmatischen Sanction verstand. 4) Krieg der Türken gegen Rußland und Oesterreich (1736—1739). Die russische Kaiserin Anna benutzte einen zwischen den Türken und Persern ausgebrochenen Krieg, um das von Peter d. Gr. im Frieden am Pruth abgetretene Asow wieder zu gewinnen, welches auch gelang. Desto unglücklicher aber war ihr Bundesge- nosse Kaiser Karl, welcher an dem Kriege Theil nahm in der Hoff- nung, durch Eroberungen in der Türkei den Verlust von Neapel und Sicilien zu ersetzen, die Türken waren den schwachen und seit Eugen's Tode (f- 1736) schlecht angeführten österreichischen Heeren in 3 Feldzügen stets überlegen und erhielten im Belgrader Frie- den (1739) einen großen Theil der früher« Verluste zurück, indem die Donau und Sau als Grenze beider Reiche festgesetzt wurde; Ruß- land behielt Asow. 8- 22. Preußen unter den beiden ersten Königen 1701 — 1740. 1) Friedrich I., als König 1701 — 1713, unterstützte den Kai- ser und dessen Bundesgenossen im spanischen Erbfolgekrieg mit Hülfs- truppen, welche unter dem Fürsten Leopold von Dessau an den Schlachten bei Höchstädt und Turin, so wie (unter Lottum) an den Schlachten bei Ramillies, Oudeuarde und Malplaguet ruhmvollen Antheil nahmen. Er erhielt (als Sohn der altern Schwester Königs Wilhelm Iii. von England) aus der Oranischen Erbschaft: die Graf- schaften Lingen und Meurs und die Fürstenthümer Neuenburg und Valendis (Neufchatel und Valcngin). Sein Sohn 2) Friedrich Wilhelm I., 1713-1740, führte sofort die

4. Die neuere Zeit - S. 77

1855 - Koblenz : Baedeker
Joseph's Ii. Selbstrcgierung. Der deutsche Fürstenbund. 77 Muth und Nachdruck Oesterreichs Stellung im politischen Systeme Enropa's gegen ihre Anfangs zahlreichen Feinde zu behaupten. Erst nach ihrem Tode konnte Joseph Ii. mit seinen Reform-Entwürfen hervortreten'. Nur war sein rascher Eifer für Alles, was er als gut erkannte, zu wenig durch Vorsicht gemäßigt. Am eingreifend- sten waren seine Neuerungen in den kirchlichen Angelegenheiten (To- leranzedict, Verleihung bürgerlicher Rechte an die Juden, Aufhebung der meisten Klöster, Beschränkung der Verbindung der Geistlichen mit Rom), welche ihn mit dem Papste Pius Vi. entzweiten, der ihn auch durch einen persönlichen Besuch in Wien nicht bewegen konnte, diese Neuerungen aufzuheben, wenn auch in der Ausführung derselben manche Beschränkung eiutrat. Doch vor seinem Tode widerrief er alle seine Neuerungen, die Aufhebung der Leibeigenschaft und das Toleranzedict ausgenommen. Seinen Lieblingsplan, Baiern zu erhalten und dadurch seine Staaten im W. abzurunden, gab Joseph nicht auf und schlug des- halb dem Kurfürsten Karl Theodor vor, Baiern an Oesterreich ab- zutreten, und dafür die entfernten österreichischen Niederlande unter dem Titel eines Königreichs Burgund zu nehmen. Der Kurfürst willigte in diesen Ländertausch ein, aber der Herzog von Pfalz-Zwei- brücken verwarf ihn und wandte sich an Friedrich Ii., welcher den Vergrößerungspläuen Joseph's Ii. eine Verbindung der drei prote- stantischen Kurfürsten unter dem Namen des deutschen Fürsten- bundes entgegeustellte (1785). Die Kunde von diesem Tauschpro- ject brachte in den Niederlanden selbst eine allgemeine Mißstimmung hervor und hier fanden Joseph's Reformen offenen Widerstand, da die Niederlande unter allen österreichischen Erbländern die größte An- hänglichkeit an ihre Verfassung und ihre ausgedehnten Rechte hatten. Geringe Widersetzlichkeit gegen einzelne Maßregeln, besonders gegen seine Neuerungen im Kirchenwefen, bewog den Kaiser (1789) die bisherige Verfassung von Brabant nebst allen Privilegien aufzuheben. Dies veraulaßte einen allgemeinen Abfall aller Provinzen außer Lu- xemburg zu derselben Zeit, als Oesterreich in Verbindung mit Ruß- land sich in einen Krieg mit den Türken eingelassen hatte. Joseph's Bruder und Nachfolger Leopold Ii., 1790—1792, beendete den Türkenkrieg durch Rückgabe aller gemachten Eroberungen und den Aufstand des „vereinigten Belgiens" durch Waffengewalt, aber zu- gleich durch Herstellung der Verfassung und der Privilegien.

5. Die neuere Zeit - S. 96

1855 - Koblenz : Baedeker
96 , Holland eine batavische Republik. Friede zu Basel. 2. Der Krieg gegen die große Coalition bis zum Frieden zu Basel 1793—1795. Nach der Hinrichtung Ludwig's Xvi. traten alle enropäischen Mächte, außer Schweden, Dänemark, der Türkei und der schweizerischen Eidgenossenschaft in eine große Coalition gegen Frankreich, an deren Spitze England stand. а) Der Krieg in Belgien, am Niederrhein und in Holland. Die Oesterreicher (unter dem Prinzen von Coburg, dem Erzherzog Karl als Divisionsgeneral untergeordnet war) eröffneten den Feldzug von 1793 mit der Wiedereroberung Belgiens in Folge des großen Sieges bei Ne er winden über Dnmouriez (dessen Unterfeldherrn Miranda sie schon bei Aldenhoven geschlagen hatten) und drangen bis ins französische Flandern vor. Als aber die Franzosen durch das Aufgebot aller waffenfähigen Mannschaft ihren Gegnern an Truppenzahl weit überlegen waren, wurden die Oesterreicher von Jourdan nach der entscheidenden Niederlage bei Fleurus 1794 (wo die österreichische Stellung von einem Luftballon aus erspähet wurde) aus den Niederlanden über den Rhein getrie- den und bis zum Main verfolgt, wo (bei Höchst) Jourdan geschlagen ward und über den Rhein zurückkehren mußte. Von Belgien ans drang Pichegru, begünstigt von einem ungewöhnlich strengen Winter, in Holland ein, welches er nach der Flucht des Erbstatthalters in eine batavische Republik verwandelte 1795, die mit Frankreich ein Schutz- und Trutzbündniß schloß. б) In dem Kriege am Ober- und Mittelrhein waren die Franzosen auch nach dem allgemeinen Aufgebote Anfangs noch unglücklich, erst als die Preußen ihre Kräfte durch Entsendung meh- rerer Heeresabtheilungen nach Polen geschwächt hatten, und die Fran- zosen ihre Rhein- und Moselarmee vereinigten, die Preußen und Oesterreicher dagegen sich entzweiten, mußten die Verbündeten sich ungeachtet mehrmaliger Vortheile bei Kaiserslautern, über den Rhein zurückziehen; Preußen schloß, als die Schreckensherrschaft Robes- pierre's beendigt und das Directorium an die Spitze Frankreichs ge- treten war, mit diesem den Separatfrieden zu Basel 1795, wonach es seine Länder auf dem linken Rheinufer bis zum Reichs- frieden in den Händen der Franzosen ließ. c) Nur im Sekriege waren die Franzosen der überlegenen Taktik der Engländer nicht gewachsen; diese eroberten die meisten französischen Colonien in beiden Indien.

6. Die neuere Zeit - S. 98

1855 - Koblenz : Baedeker
98 Cisalpinische und ligurische Republik. eröffnete mit einem der Auflösung nahen, selbst der dringendsten Be- dürfnisse entbehrenden, aber eben deshalb kampfbegierigen Heere den Feldzug in Italien durch die Siege bei Montenotte und Millesimo, und nachdem er den König von Sardinien (Victor Amadeus) zur Abtretung Savoyens und Nizza's nebst den wichtigsten Festungen Piemonts genöthigt hatte, verfolgte str die Oesterreicher über den Po, erstürmte (bei Lodi) den Uebergang über die Adda und belagerte das durch Natur und Künste sehr feste Mantua. Viermal versuch- ten die Oefterreicher den Entsatz der wichtigen Festung, ehe Wurmser dieselbe in Folge einer ehrenvollen Kapitulation übergab. Den Herzog von Modena erklärte Napoleon wegen Verletzung eines Waffen- stillstandes seines Landes verlustig; mit Neapel, Parma und dem Papste schloß er Definitivfrieden, worin letzterer außer 3 Legationen und zahlreichen Kunstschätzen, die er ihm schon früher überlassen hatte, auch Avignon abtreten mußte. So im Rücken gesichert, drang Napoleon, als der vom Rheine abberufene Erzherzog Karl mit einem neuen Heere nach Italien auf- brach, diesen zurücktreibend, durch Kärnthen und Steiermark bis Judenburg vor. Da aber die österreichische Regierung die Bevöl- kerung in Böhmen und in Tirol in Masse aufgeboten und die sog. Jnsurrection des ungarischeil Adels unter die Waffen gerufen hatte, auch im Rücken der Franzosen die Bewohner des venetianischeu Ge- bietes sich gegen sie erhoben, und Napoleon in Gefahr stand, von Italien abgeschnitten zu werden, so ging er den Frieden zu Campo Formio (17. Oct.) 1797 ein. Der Kaiser trat die österreichischen Niederlande au Frankreich und die Lombardei an die (aus der Lom- bardei, einigen venetianischeu Besitzungen, dem Herzogthum Modena und den 3 Legatiouen gebildete) cis alp in ische Republik ab, wofür er Venedig und dessen Gebiet auf dem Festlande nebst den dalmatischen Inseln erhielt (die griechischen Inseln Venedigs nahm Frankreich; der Herzog von Modena erhielt von Oesterreich den Breisgau). Zum Abschlüsse des Friedens mit dem deutschen Reiche sollte ein Congreß zu Rastadt eröffnet werden. Auch Genua hatte in eine Veränderung seiner Verfassung einwilligen müssen und ward zur ligurischen Republik erklärt. Der Krieg mit England ward wegen des schlechten Zustandes der französischen Marine nur sehr lässig betrieben.

7. Die neuere Zeit - S. 102

1855 - Koblenz : Baedeker
102 Zweiter Krieg in Italien, Deutschland und der Schweiz. rüstete, brachte England eine neue, zum Theil unnatürliche Coa- lition gegen Frankreich mit dem russischen Kaiser Paul I. (dem die Malteserritter das Großmeisterthum ihres Ordens übertragen hatten), der Pforte, Oesterreich und Neapel zu Stande. Der Plan der Ver- bündeten war, die Franzosen durch ein dreifaches Heer aus Italien, den Niederlanden, dem südlichen Deutschland und der Schweiz zu vertreiben. Die Neapolitaner eröffneten den Krieg durch einen über- eilten Einfall in die römische Republik, wurden aber in ihr Gebiet zurückgeschlagen, der König entfloh nach Sicilien, die Franzosen be- setzten Neapel und verwandelten das Königreich in eine partheno- peische Republik 1799. 1) Der Krieg in Italien ward im Jahr 1799 von den Fran- zosen (unter Scherer, dem bald Moreau folgte) so unglücklich gegen die Oesterreicher und Russen geführt, daß sie fast alle ihre italie- nischen Besitzungen verloren und die von ihnen gestifteten Republiken aufgelöst wurden. Allein im Jahr 1800 führte Berthier eine sog. Reserve-Armee, bei welcher auch Bonaparte war, in mehreren Abthei- lungen über die beiden Bernharde, den Simplon und St. Gotthard nach Italien der österreichischen in den Rücken, stellte die cisalpinische Republik her und gewann durch den einzigen Sieg (über Melas) bei Marengo (unweit Alessandria, 14. Juni) Oberitalien wieder. 2) Den Krieg in Deutschland und der Schweiz be- gannen die Oesterreicher ebenfalls siegreich, der Erzherzog Karl drängte den nach Schwaben vorgedrungenen Jonrdan über den Rhein und dann den in Graubünden eingerückten Massena bis hinter Zürich zurück, doch wurde die beabsichtigte Vereinigung der Russen mit den Oesterreichern durch Massena und Soult verhindert und das russische Heer vom Kaiser Paul, der sich mit Oesterreich (über die Wieder- einsetzung des Königs von Sardinien) entzweit hatte, zurückbernfen. Bald nach der Erneuerung des Krieges löste sich der Friedenscon- greß zu Rastadt auf und endete mit der räthselhaften Ermordung der abreisenden französischen Gesandten. Im Jahr 1800 führte Mo- reau den Krieg in Deutschland nicht minder glücklich als Bonaparte in Italien; unter beständig siegreichen Treffen drängte er die Oester- reicher bis zum Inn zurück und rückte nach dem entscheidenden Siege bei Hohenlinden (3. Dec.) über den Erzherzog Johann in Oester- reich ein, welches im Frieden zu Lüneville 1801 in die Abtre-

8. Die neuere Zeit - S. 61

1855 - Koblenz : Baedeker
Eugen und Marlborough. 61 unter dem Prinzen Engen von Savoyen, welcher sich schon bei dem Entsätze Wiens und in den folgenden Türkenkriegen, so wie im 3. französischen Kriege ausgezeichnet hatte, nach Italien, wo bereits ein französisches Heer (unter Catinat) angelangt war. Eugen er- öffnete nach einem kühnen Zuge über die Tiroler Alpen den Krieg mit zwei Siegen über die Franzosen, kämpfte aber dann gegen die überlegene Trnppenzahl des Herzogs von Vendome ohne Entscheidung. 2) In Deutschland. Die Engländer begannen den Krieg in den spanischen Niederlanden unter dem Grafen, nachmaligen Her- zoge von Marlborough, welcher sich 1704 unerwartet mit Eugen vereinigte, und beide besiegten die Baiern und Franzosen bei Höch- städt an der Donau (und Blenheim) so entscheidend, das; kaum ein Trittheil des französischen Heeres den Rhein erreichte, ganz Baiern wurde besetzt und zur Aufbringung der Rüstungen'für den nächsten Feldzug angehalten, die Kurfürsten von Baiern und Köln abgesetzt und vom Kaiser Joseph I. (reg. 1705—1711) mit Zustimmung des Kurfürstencollegiums in die Reichsacht erklärt. B. Kampf in Spanien, den Niederlanden und Ita- lien wegen der gesammten spanischen Monarchie (1704—1711). 1) In Spanien selbst begann der Krieg erst 1704, als der Erzherzog Karl mit Engländern und Holländern an der portugie- sischen Küste landete. Im ersten Jahre ward nur Gibraltar von den Engländern weggenommen, als aber 4 Provinzen (Catalonien, Va- lencia, Aragonien und Navarra) sich für Karl Iii. erklärten, begann ein greuelvoller Bürgerkrieg, welcher mit abwechselndem Glücke fort- dauerte, bis Karl nach dem Tode seines Bruders, des Kaisers Jo- seph I., nach Deutschland zurückkehrte 1711. 2) In den Niederlanden und Italien. Eugen und Marlborough hatten sich nach dem Siege bei Höchstädt wieder ge- trennt, jener ging nach Italien, dieser nach den Niederlanden zurück; beide kämpften mit unerwartetem Glücke und eroberten die wichtigsten Nebenländer Spaniens. Marlborough vereitelte den Plan der Fran- zosen in Holland einzufallen durch den glänzenden Sieg bei Ra- mi l lies 1706, worauf er mehrere niederläudische Provinzen unter- warf und Karl Iii. huldigen ließ. Noch folgenreicher war- Eugen's

9. Die neuere Zeit - S. 128

1855 - Koblenz : Baedeker
128 Deutschland. Luxemburg collectiv die Rechte des ehemaligen Großherzogthums ausübt.) 12) Das Herzogthum Braunschweig (in 3 gesonderten Ge- bietstheilen). 13) Das Großherzogthum Mecklenburg-Schwerin. 14) Das Herzogthum Nassau. 15) Das Großherzogthum Sachsen-Weimar. 16 — 18) Die sächsischen Herzogthümer und zwar Anfangs 4: Gotha, Coburg, Meiningen, Hildburghausen, aber nach dem Erlöschen des gothaischen Fürstenstammes und dem dadurch veranlaßten neuen Theilungsvertrage (von 1826) zerfielen die Länder des Ernestinischen Hauses in 3 Herzogthümer: Sachsen-Altenburg, Sachsen-Meiningen- Hildburghausen, Sachsen-Coburg-Gotha. 19) Das Großherzogthum Mecklenburg-Strelitz. 20) Das Großherzogthum Holstein-Oldenburg (bestehend aus 3 getrennten Theilen: dem Herzogthum Oldenburg, dem Fürsten- thum Lübeck und Eutin, dem Fürstenthum Birkenfeld an der Nahe, einer Enclave im Süden der preußischen Rheinprovinz). 21—23) Die drei anhaltischen Herzogthümer: Dessau, Bernburg, Cöthen (seit 1847 ist Cöthen mit Dessau vereinigt). 24, 25) Die zwei Fürstenthümer Schwarzburg-Sonders- hausen und Schwarzburg-Rudolstadt. 26) Das Fürstenthum Hohenzollern-Hechingen (seit 1850 mit Preußen vereinigt). 27) Das Fürstenthum Liechtenstein. 28) Das Fürstenthum Hohenzollern-Sigmaringen (seit 1850 mit Preußen vereinigt). 29) Das Fürstenthum Waldeck (bestehend aus den beiden ge- trennten Grafschaften: Waldeck und Pyrmont). 30, 31) Die beiden reußischen Fürstenthümer: Reuß ältere Linie (Greiz) und Reuß jüngere Linie (bestehend aus zwei sou- verainen Fürstenthümer«: Reuß-Schleiz und Reuß-Lobenstein, welche aber dem Bunde gegenüber nur eins ausmachen). 32, 33) Die beiden lippischen Fürstenthümer: a) Schaum- burg-Lippe und b) Lippe (Detmold). 34 — 37) Die vier freien Städte Hamburg, Bremen, Lübeck, Frankfurt am Main.

10. Die neuere Zeit - S. 129

1855 - Koblenz : Baedeker
Der deutsche Bund. 129 38) Die Landgrafschaft Hessen-Homburg (seit 1817), in zwei getrennten Landestheilen zu beiden Seiten des Rheins. Die Angelegenheiten des Bundes werden durch eine Bundesver- sammlung zu Frankfurt am Main besorgt, in welcher alle Glieder des Bundes durch ihre Bevollmächtigten theils einzelne, theils Gesammt- stimmen führen (im Plenum 70, in dem engern Rathe 17). Alle Mit- glieder des Bundes haben gleiche Rechte. Sie sind verpflichtet, sowohl gaüz Deutschland, als jeden einzelnen Bundesstaat gegen jeden Angriff in Schutz zu nehmen, und garantiren sich gegenseitig ihre sämmtlicben unter dem Bunde begriffenen Besitzungen; sie dürfen einander unter keinerlei Vorwand bekriegen, noch ihre Streitigkeiten mit Gewalt verfolgen, sondern müssen deren Entscheidung durch die Bundesversammlung vermitteln lassen. Das Bundescontingent wurde auf 300,000 Mann verschiedener Waffen- gattungen festgesetzt und in 10 Armeecorps nebst einer Reserve-Division getheilt, wovon Oesterreich und Preußen je 3, Baiern 1 zu stellen haben, zu Bundesfestungen wurden Luxemburg, Mainz und Landau bestimmt, zu denen später Germersheim, Rastatt und Ulm hinzukamen. Ein wichtiger Schritt für die Herstellung einer größeren Einheit Deutschlands war die Vereinigung mehrerer und allmählig der meisten Staaten Deutschlands zu einem gemeinsam?» Zollsystem, indem zuerst ein süddeutscher, dann ein mitteldeutscher Handelsverein entstand, und als diese dem preußischen Zollverein beitraten, bildete sich 1834 ein allgemeiner deutscher Zoll- und Handelsverein, der bald alle deutschen Staaten außer Oesterreich, Hannover, Oldenburg, den beiden Mecklen- burg, Lichtenstein, Limburg und den drei Hansestädten umfaßte und etwa 30 Millionen Einwohner von den inner» Zollschranken befreite. Später wurde eine Annäherung Oesterreichs und Hannovers an diesen Zollverein erreicht. 8- 57. Die französische Revolution des Jahres 1848. Das Streben Ludwig Philipp's nach Selbstregierung, verbun- den mit der Verfolgung persönlicher Jntereffen (Ausstattung seiner Söhne, spanische Heirath) und mit seiner Hinneigung zur auswär- tigen Politik der sog. nordischen Mächte hatte eine allgemeine Miß- stimmung erzeilgt, welche die Oppositionspartei theils durch die Presse, theils durch sog. Reformbankette nährte und steigerte. Das Mini- sterium erließ daher ein Verbot dieser Bankette; aber der Versuch, dieselben gewaltsam zu hindern, gab die Veranlassung zu einem Volksaufstande in Paris (22. — 24. Febr.), wobei die National- garde, zum Theil auch die Linientruppen sich weigerten, einzuschreiten. Dies bewog den König zu Gunsten seines Enkels, des Grafen von Paris, abzudanken und nach England zu entstiehen. Als die Herzogin Pütz Geogr. u. Gesch. f, mittl. Kl. Abth. Iii. q
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