Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Vaterländische Geschichte für Mädchenschulen - S. 71

1884 - Köln
feiner Ahnen zu treten und Preußen stark und mächtig zu machen. Dazu beburfte er jeboch einer tüchtigen Kriegsmacht. Deshalb legte er eine Hauptforge auf die Verbesserung des Heeres, welches vermehrt und auch besser bewaffnet würde. Schon i. I. 1864 sanb basselbe Gelegenheit, seine Tüchtigkeit zu beweisen. Der König von Dänemark wollte nämlich Schleswig-Holstein, welches zum beutfchen Bunbe gehörte, zu einer bänischen Provinz machen. Komg Wilhelm schickte nun seinen Neffen, den Prinzen Friedrich Karl, mit einem Heere nach Schleswig. Im Verein mit den Österreichern besiegte dieser die Dänen bei den Düppel er Schanzen und vertrieb sie von der Insel Alsen. Daraus würde diese Provinz von beiben Mächten gemeinschaftlich regiert. Als nun aber Österreich den Prinzen von Augusten-bürg zum Herzog über biefelbe einsetzen wollte, kam es 1866 zwischen beiben Staaten zum Kriege. Österreich würde noch von Hannover, Sachsen und den sübbeutschen Staaten unterstützt. Aber König Wilhelm besetzte die beiben ersten Länber rasch und rückte mit brei Heeren nach Böhmen. Nach mehreren kleineren, aber heißen Gefechten bei Nachob, Skalitz, Gitschin und Trauten au würde die österreichische Armee bet König ratz am 3. Juli gänzlich „geschlagen. In beut bar auf folgenben Frieden zu Prag trat Österreich aus dem deutschen Bunb und überließ Preußen die Führung in Deutschland König Wilhelm vereinigte jetzt 22 beutsche Staaten zu einem norddeutschen Bunbe; Schleswig, Hannover, Nassau und Kurhessen würden preußische Provinzen. Diese Einigung Deutschlands war aber dem französischen Kaiser Napoleo n Iii. ein Dorn im Auge. Als i. I. 1870 die (Spanier einen Hohenzollernschen Prinzen zum Könige machen wollten, erklärte er am 19. Juli unserm König den Krieg. Aber ba erhob sich ganz D eutf chlanb wie Ein Mann, um biefen Friebensstörer zu züchtigen. König Wilhelm eilte mit brei großen Armeen unter dem Kronprinzen, dem Prinzen Friedrich Karl und dem General Steinmetz nach Frankreich. Die Franzosen würden bei Spichern, Weißenburg, Wörth und am 18. August bei Gravelotte unter den Augen unseres Königs nach heißem, blutigem Ringen geschlagen; sie sammelten sich freilich noch einmal bei <5 e b a n, würden inbes am

2. Vaterländische Geschichte für die Mittelstufe der Volksschulen - S. uncounted

1890 - Köln am Rhein : Bachem
Dalerliin-ische Geslhichtk j für die Mittelstufe der Volksschulen. Von Peter Holstein, fiünigl. Ärfissdtulinspfhtor in Lvrkirchtu. 20. Aufrage. Mit Bezug auf die allgemeinen Bestimmungen des Königl. Preußischen Ministers der geistlichen, Unterrichtsund Medizinal-Angelegenheiten vom 15. Oktober 1872. Preis 15 Pfg. Nb 9300 H798 M6c20) rlag von I. P. Bachem, »ln am Rhein.

3. Bd. 2 - S. 149

1873 - Köln : Schwann
— 149 — Prinzen Philipp, zum Thronfolger zu bestimmen. Kaiser Leopold erkannte das Testament nicht an. Natürlich lag sowohl Oesterreich als Frankreich alles daran, ein so reiches Land, wie Spanien, zu gewinnen, denn es gehörte dazu Neapel, Sicilien, Mailand, die Niederlande und ein großer Theil von Amerika. Der Streit wurde bald ernsthast, und alle Mächte des europäischen Westens mischten sich darein und traten zu der einen oder andern Partei. Oesterreich fand Bundesgenossen an dem Könige von Preußen und dem deutschen Reiche, an England und Holland; später traten Portugal und Savoyen dem Bunde bei. Auf Frankreichs Seite finden wir leider die deutschen Kurfürsten von Köln und Bayern. So brach nun der spanische Erbfolgekrieg aus, der bis 1714 zu Wasser und zu Land geführt wurde. In Deutschland, in Italien, in Spanien und in den Niederlanden floß das Blut in Strömen. Die Franzosen eröffneten den Feldzug in Italien; den Oberbefehl führte Marschall Catinat. Der alte Kaiser konnte Eugen nur 29000 Mann mitgeben, aber es waren die Besieger der Türken, und Eugen getraute sich, mit denselben die ganze französische Macht in Italien so lange hinzuhalten und zu schwächen, bis das deutsche Reich, Holland und England auf dem Kampfplatze erscheinen würden. Auf die Nachricht von dem Anmarsche der Oesterreicher besetzte Catinat mit 18000 Mann den Weg, auf welchem Eugen zwischen den Bergen hervorkommen sollte. Nachdem die Franzosen starke Verschanzungen angelegt hatten, hielt es kein Mensch mehr für möglich, daß Eugen nach der italienischen Seite hinüber kommen könne. Spötter meinten, wenn die Kaiserlichen Adlerflügel ansetzten und über die Berge flögen, würden sie Italien sehen. Aber Eugen beorderte eine Abtheilung gegen die Franzosen und that, als wolle er sie angreifen, dann schickte er einige tausend Mann mit dem Befehle, einen Weg über die Alpen zu bahnen. Gemeine und Offiziere arbeiteten mehrere Tage mit größter Emsigkeit. Ende Mai trat Eugen den Marsch an. Wie man in die Berge hinein kam, stiegen die Reiter ab und führten ihre Pferde am Zaum, die Rüst-

4. Bd. 2 - S. 151

1873 - Köln : Schwann
— 151 — in die Stadt. Die Wachen wurden überfallen, die Thore geöffnet, durch welche nun die Kaiserlichen einzogen. Das Geräusch der einziehenden Truppen weckte die Franzosen, und halb angekleidet rückten sie unter die Gewehre. Villeroi war richtig den Abend vorher in der Stadt angelangt. Als der Lärm auf der Straße anging, schrieb er noch ganz angekleidet auf seinem Zimmer und ließ sogleich seine Pferde vorführen. Kaum hatte er seinen Fuß im Steigbügel, als er erfuhr, daß die Feinde in der Stadt seien. Da sprengte er die Straße hinab, um den großen Platz zu gewinnen, der für den Fall eines Lärmes zum Sammelplatz angewiesen war. Wie er um die Straße bog, fielen Schüsse; er schlug einen andern Weg ein, und jagte dem Markte zu, wo die Seinigen bereits im Kampfe mit den Kaiserlichen waren. Von weitem schrie er den Seinigen zu, sich brav zu halten, aber alsbald wurde er von den Kaiserlichen umringt und gefangen genommen. Es war Heller Tag geworden, durch alle Straßen wogte der Kampf. Eugen bestieg den Glockenthurm des Domes, um den ganzen Kampfplatz zu überblicken. Hier überzeugte er sich, daß es besser sei, sich zurück zu ziehen, weil die Franzosen aus den nächst gelegenen Orten mehr und mehr ihrer Leute herbeiriefen. Durch dasselbe Thor, durch welches er eingedrungen, verließ er nachmittags, nachdem seine Leute sieben oder achtmal im Feuer gestanden und vor Müdigkeit fast das Gewehr nicht mehr handhaben konnten, in schönster Ordnung die Stadt; den Oberfeldherrn, achtzig Offiziere, 400 Gemeine, 7 Fahnen und eine große Anzahl von Pferden führte er mit sich. Ganz Europa ergoß sich in Lobeserhebungen Eugens, der mitten aus einer der stärksten Festungen heraus den feindlichen Oberfeldherrn abgeholt hatte. Ludwig schickte nun den Herzog von Vendome mit einem Heere nach Italien. Vendome's erste Sorge war, Cremona beffer zu verwahren. Mitte Juli sandte Ludwig seinen Enkel Philipp, für den er die spanische Erbschaft zu gewinnen suchte, Vendome nach, um Eugen aus Italien zu vertreiben. Aber Eugen kam ihm zuvor, rückte den

5. Bd. 2 - S. 156

1873 - Köln : Schwann
— 156 — dann Drückte er den 6. September bis vor die von den Franzosen aufgeworfenen Verschanzungswerke. Das verbündete Heer betrug nun 42000 Krieger, und von dieser Mannschaft befürchteten die 80000 Franzosen gar keinen Angriff. Aber am 7. September, als der Tag noch kaum graute, rückte Prinz Eugen gegen die Linien vor Turin. Die Belagerer geriethen in Bestürzung. Eugen bemerkte es von einem Hügel her, und sagte: „Mich dünkt, diese Leute sind schon halb geschlagen." Die Franzosen begannen ein starkes Feuern, die Deutschen rückten schweigend vor; doch auf einmal donnerten alle ihre Kanonen zugleich; dann schwiegen sie einige Sekunden; nun krachten sie wieder alle zusammen, und immer wiederholte sich in Zwischenräumen das entsetzliche Krachen, bis man vor den Linien stand. Der alte Dessauer stieg mit seinen Preußen zuerst hinan, dann folgten die Würtemberger, Sachsen und andere. Die Besatzung der Stadt machte einen Ausfall, dadurch kamen die Franzosen zwischen zwei Feuer. Dennoch wehrten sie sich tapfer und schlugen die Preußen zweimal aus den Linien. Endlich wurden sie übermannt; über 10000 Todte und Verwundete lagen auf der Wahlstatt; nicht 16000 Mann blieben von der großen Armee zusammen, alle nahmen die Flucht über die Alpen nach Frankreich. Sämmtliche Magazine, 110 Stück Geschütz, 80000. Fässer Pulver, 2000 Ochsen, 5000 Maulesel und die Pferde von 13 Dragonerregimentern nebst der reichen Kriegskasse fielen den Siegern in die Hände. In einem Berichte, welchen Eugen über die Schlacht von Turin an den Kaiser schickte, rühmte er die außerordentliche Tapferkeit des Herzogs von Savoyen und den Muth aller Truppen. Von dem Dessauer Fürsten Leopold, der die Preußen befehligte, sagt er, derselbe habe vor Turin abermals Wunder der Tapferkeit gewirkt, und er könne nicht bergen, daß die Preußen an Kühnheit, vorzüglich aber an Ordnung die übrigen Truppen übertroffen hätten. Ludwig Xiv. bequemte sich zu einem Vertrage, kraft dessen die Franzosen ganz Italien räumen mußten. Eugens Ruhm erreichte seine Höhe. Durch einen

6. Bd. 2 - S. 159

1873 - Köln : Schwann
— 159 — Bruder Josephs I., war nun der Erbe von Oesterreich und aller spanischen Besitzungen. England berechnete, daß Deutschland und Spanien unter einem Haupte mehr zu fürchten seien, als Frankreich und Spanien unter zwei Häuptern. Es entschied sich plötzlich zu Gunsten Frankreichs. Ströme Blutes waren umsonst geflossen; der Ausgang war, daß Frankreich seine habgierigen Pläne durchsetzte und daß alle auswärtigen Staaten sich zu diesem Zwecke mit Frankreich verbanden. Prinz Eugen eilte nach London, um das Bimdniß zwischen Oesterreich und England noch ausrecht zu erhalten. Es war umsonst. Da der Kaiser jetzt ohne Verbündete war, rieth ihm Eugen, einen Krieg zu beendigen, den man mit Ehren nicht weiter führen könne. So traten die beiden kriegführenden Feldherren, Eugen und Villars, auf dem Schlosse zu Rastadt in Unterhandlungen. Am 7. März 1714 wurde dort der Friede für den Kaiser geschlossen und am 7. September zu Baden in der Schweiz für das Reich. Die Hauptbestimmungen waren: „Von der spanischen Erbschaft erhält der Kaiser Neapel, Mailand, die Insel Sardinien, sowie Flandern." Die Kurfürsten von Bayern und Köln erhielten ihr Land wieder. 3. Abermaliger Krieg mit dm Türken. war ein Glück für den Kaiser, daß die Türken sich ^während des ganzen spanischen Erbfolgekrieges ruhig 'verhielten. Erst nachdem der Friede mit Frankreich geschlossen war, kündigten sie dem Kaiser den Krieg an, und im Juli 1716 brachen sie 150,000 Mann stark gegen Ungarn auf. Eugen war mit einem Heere von 70,000 Mann in Ungarn und bezog in einer sehr starken Stellung unweit Peterwardein ein Lager. Den 3. August erschien der türkische Großvezier vor demselben und beschloß, als die Kaiserlichen ruhig blieben, des Sieges gewiß, den Feind zu belagern. Den 4. August hielt Eugen Kriegsrath und ordnete dann die Schlacht für den kommenden

7. Bd. 2 - S. 94

1873 - Köln : Schwann
— 94 — Wir haben gesagt, daß drei Erzbischöfe zugleich Churfürsten sind; mit ihnen nehmen vier weltliche Fürsten Theil an der Wahl des Kaisers. Der erste von ihnen ist der König von Böhmen, der zweite der Pfalzgraf des Rheins, der zum bayrischen Geschlechte gehört, der dritte ist der Herzog von Sachsen, der vierte der Markgraf von Brandenburg. Von ihnen hat am kaiserlichen Hofe der König von Böhmen das Amt des Mundschenken, der Pfalzgraf ist Truchseß, der Herzog Marschall, der Markgraf Kämmerer. Außer diesen zählt das Reich als Herzöge die von Schlesien, Pommern, Mecklenburg, Berg, Cleve, Geldern. Unter den Markgrafen folgt auf den Brandenburger derjenige von Baden aus altem und durch Gerechtigkeit berühmtem Geschlechte. Auch der Ruhm der Grafen ist nicht gering, und auch aus ihnen sind Kaiser erwählt. Der Landgraf von Hessen, der noch heute lebt, hätte die Krone erlangt, wenn es sein Wille gewesen wäre. Auch die Grafen von Mörs stehen an Macht und Bedeutung nicht zurück. Die wichtigsten jedoch von allen Grafen des Reiches sind die Würtemberger, die weder Herzögen, noch Markgrafen nachstehen. Philipp von Burgund entstammt zwar dem königlichen Blute von Frankreich, aber er trägt weite und ausgedehnte Besitzungen vom Reiche zu Leheu und nennt sich darum einen Vasallen des Reiches. Daraus ersieht man, wie gewaltig diese Macht des Reiches sein würde, wenn sie an einem Orte gesammelt aufträte. Dazu kommen dann die freien Städte, die allein dem Kaiser Unterthan sind. Es ist vielleicht nirgendwo eine solche Freiheit zu finden, als die, deren sich die Bürger dieser Städte erfreuen. Denn die Völker, welche man m Italien frei nennt, sind wahrhaft dienstbar, mag man Venedig, Florenz oder Genua betrachten. Nur die wenigen, welche an der Spitze der Verwaltung stehen^sind dort Herren, die übrigen sind Knechten gleich. Sie dürfen weder der eigenen Habe sich bedienen, wie es ihnen gefällt, noch frei reden, was sie wollen, und werden dabei gedrückt von schwer lastenden Steuern. Bei den Deutschen

8. Bd. 2 - S. 153

1873 - Köln : Schwann
— 153 — Schrecken. Der Kaiserstaat war auf's tiefste an Geld und Mannschaften erschöpft. Wie sollten Deutschland und Oesterreich aus dieser furchtbaren Noth gerettet werden. Eugen wußte Rath. In demselben Jahre, in welchem die Heere Ludwigs in Italien eingefallen, waren sie auch in die Niederlande eingerückt. Die mit dem Kaiser verbündeten Holländer und Engländer hatten ihnen hier unter dem berühmten englischen Feldherrn Marlborough (sprich: Malbörro) einen Damm entgegengesetzt. Jetzt ersuchte Eugen Marlborough, mit seinem Heere nach Süddeutschland zu kommen und sich mit ihm zu vereinigen. Marlborough ging auf den Plan ein, eilte aus den Niederlanden herbei und vereinigte sich mit Eugen. Marl borough und Eugen sahen sich hier zum erstenmale in ihrem Leben und betrachteten einander mit Bewunderung, ohne Neid. Eugen pries die herrliche englische Reiterei und sagte: „Was mir aus den Blicken dieser wackern Krieger entgegenblitzt, verbürgt mir den Sieg." Marlborough erwiderte artig: „Ew. Durchlaucht Gegenwart hauchet ihnen das Feuer ein, welches Sie mit Wohlgefallen in deren Augen lesen." Beide Feldherren handelten nun gemeinschaftlich und beschlossen, der ihnen überlegenen bayrisch-französischen Armee kühn auf den Leib zu rücken. Beim Flecken Hochstädt unweit der Donau war am 13. August die Schlacht. Marlborough führte den rechten Flügel, immer heimlich betend. Er sagte nachher, nie habe er so viel gebetet, wie bei Hochstädt. Eugen focht auf dem linken Flügel, wo die Bayern standen. Mehrmals wichen die Engländer und Kaiserlichen, aber immer faßten sie sich wieder. Einen fliehenden englischen General drehte Marlborough um und sagte: „Mein Herr, dort ist der Feind!" Am Abend war ein glänzender Sieg errungen. 20000 Franzosen und Bayern lagen zu Boden, 15000 waren gefangen, auch der französische Anführer mit 800 Offizieren. Die Sieger erbeuteten die Kriegskasse, 5300 Munitions- und Fouragewagen, 140 Kanonen, 300 Fahnen und Feldzeichen.

9. Bd. 2 - S. 154

1873 - Köln : Schwann
— 154 — Der Sieg war so groß und herrlich, wie je einer seit Menschengedenken. Der Kurfürst von Bayern mußte seinem Lande den Rücken kehren und hat es nach dem Friedensschlüsse erst wieder gesehen; wäre es nach strengem Recht gegangen, so würde er, als Verräther des Reiches, nie mehr Kurfürst von Bayern geworden sein. Bewunderungswürdig ist die Wahrheitsliebe und Bescheidenheit, mit welcher Eugen, der nach dem Urtheile der Sachverständigen die schwierigste Stelle hatte und das meiste zum Siege beitrug, von seinem eigenen Verdienst spricht und die Tapferkeit der verbündeten Truppen betont. „Hätten mich nicht", sagte er unter andern, „die Preußen unter dem Fürsten von Anhalt-Dessau aller Orten, wo Gefahr drohte, mit großer Unerschrockenheit und großer Anstrengung unterstützt, so würde dieser Tag vielleicht der unglücklichste meines Lebens gewesen sein". Die geschlagenen Franzosen wagten nicht länger in Schwaben zu bleiben und langten am 1. September in Kehl an. Die Verbündeten rückten ihnen nach, schlugen bei Philippsburg zwei Brücken und gingen über den Rhein. Die Franzosen wichen zurück. Noch im Spätherbste säuberte Marlborough die Moselgegend unterhalb Trier von den Franzosen, verlegte dann seine Truppen in Winterquartiere und ging nach London. Eugen reiste nach Wien. Er wurde vom Kaiser mit Auszeichnung empfangen. Das war aber auch alles. Bester erging es dem Herzog von Marlborough. Der Kaiser schenkte ihm die Herrschaft Mindelheim, und das englische Parlament gab ihm zwei Güter. Deutschland gab seinem Helden keinen ähnlichen Beweis von Erkenntlichkeit; alles beschränkte sich darauf, daß eine Denkmünze mit Eugens und Marlboroughs Bildniß geprägt wurde. Da Deutschland so viele Kurfürsten, Herzöge, Reichsfürsten und Markgrafen glänzend auszustatten hatte, blieb zur_ Belohnung großer, um das Vaterland wohlverdienter Männer nichts übrig.

10. Bd. 2 - S. 155

1873 - Köln : Schwann
— 155 — c. Schlacht bei Turin. Während die Verbündeten in Deutschland große Vortheile errangen, hatte nur in Italien das Glück sie nicht begünstigt; dorthin mußte jetzt alle Kraft gerichtet werden. Herzog Viktor Amadeus von Savoyen hatte sich Oesterreich angeschloffen und wurde nun in seiner Hauptstadt Turin von den Franzosen bedrängt; Eilboten über Eilboten kamen nach Wien und verlangten Hülse. Eugen und der Kaiser selbst wandten sich an Marlborough. Dieser reiste im November nach Berlin und schloß mit Friedrich I., König von Preußen, einen Vertrag, kraft dessen der König 8000 Mann unter dem Dessauer nach Italien zu schicken versprach. Eugen rüstete in Oesterreich ein Heer von 28000 Mann. Noch vor dem Abmarsch desselben starb in Wien Kaiser Leopold, und sein Sohn Joseph bestieg den Thron. Derselbe setzte den Krieg fort, und im Frühjahr 1705 zog Eugen nach Italien, um die Franzosen zurückzudrängen. Aber die Ueberniacht des Feindes war zu groß, und der Feldzug blieb unentschieden. Mit dem Jahre 1706 wurden von beiden Seiten die Rüstungen in großem Maßstabe betrieben. Die Franzosen hatten in Italien ein Heer von 44u00 Mann, ein zweites fast gleich starkes lag vor Turin, dem letzten Platze, der noch in der Gewalt des Herzogs von Savoyen war. Die Besatzung in Turin war von dem Belagerungsheere auf's äußerste bedrängt. Häufige Eilboten meldeten Eugen, daß alles verloren sei, wenn die kaiserliche Hauptmacht Uch nicht mit der kleinen Abtheilung, die dem Herzog von Savoyen noch übrig geblieben war, vereinige und Turin entsetze. Eugen mußte mit 30000 Mann durch ein doppelt starkes Heer sich Bahn brechen, denn die Franzosen hielten das 30 Meilen breite Gebiet besetzt, das zwischen dem kaiserlichen Heere und Turin lag. Mittelst einer Reihe von Märschen, die 34 Tage dauerten, bei erstickender Sommerhitze und unter unsäglichen Beschwerden seiner Soldaten bewerkstelligte Eugen am 1. September 1706 seine Vereinigung mit dem kleinen Heere des Herzogs von Savoyen;
   bis 10 von 230 weiter»  »»
230 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 230 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 104
1 294
2 306
3 408
4 884
5 488
6 319
7 896
8 60
9 462
10 2867
11 627
12 957
13 40
14 467
15 47
16 305
17 348
18 227
19 97
20 304
21 120
22 456
23 367
24 510
25 1019
26 409
27 236
28 947
29 136
30 137
31 706
32 126
33 271
34 939
35 230
36 304
37 2669
38 546
39 367
40 319
41 316
42 471
43 258
44 219
45 2338
46 458
47 256
48 326
49 621

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 6
2 0
3 8
4 3
5 5
6 0
7 2
8 42
9 43
10 2
11 0
12 2
13 0
14 0
15 17
16 49
17 36
18 7
19 10
20 11
21 1
22 0
23 20
24 0
25 4
26 0
27 0
28 0
29 44
30 0
31 0
32 1
33 26
34 48
35 1
36 11
37 3
38 14
39 2
40 0
41 21
42 0
43 6
44 48
45 7
46 4
47 0
48 0
49 0
50 0
51 58
52 3
53 0
54 0
55 0
56 3
57 3
58 0
59 2
60 69
61 1
62 1
63 0
64 0
65 0
66 8
67 3
68 8
69 1
70 1
71 4
72 13
73 13
74 75
75 1
76 2
77 2
78 1
79 0
80 5
81 0
82 1
83 0
84 0
85 12
86 1
87 0
88 0
89 0
90 0
91 0
92 81
93 6
94 1
95 0
96 79
97 0
98 47
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 1
4 0
5 3
6 4
7 14
8 0
9 65
10 1
11 0
12 1
13 0
14 1
15 0
16 9
17 17
18 1
19 4
20 0
21 18
22 0
23 0
24 0
25 1
26 0
27 0
28 0
29 5
30 1
31 3
32 1
33 16
34 0
35 7
36 3
37 0
38 3
39 17
40 0
41 0
42 0
43 0
44 17
45 0
46 3
47 1
48 0
49 0
50 0
51 0
52 5
53 0
54 3
55 23
56 0
57 0
58 0
59 9
60 0
61 7
62 5
63 1
64 2
65 2
66 0
67 70
68 0
69 0
70 1
71 16
72 0
73 5
74 0
75 4
76 0
77 2
78 1
79 0
80 7
81 9
82 0
83 0
84 0
85 0
86 0
87 0
88 6
89 0
90 3
91 8
92 0
93 32
94 0
95 0
96 2
97 1
98 13
99 0
100 2
101 0
102 8
103 11
104 0
105 0
106 0
107 0
108 0
109 0
110 2
111 0
112 0
113 0
114 0
115 0
116 0
117 33
118 2
119 0
120 0
121 15
122 0
123 0
124 2
125 0
126 0
127 3
128 0
129 7
130 3
131 13
132 0
133 1
134 0
135 0
136 18
137 0
138 1
139 4
140 21
141 4
142 2
143 1
144 7
145 0
146 0
147 0
148 2
149 0
150 6
151 3
152 1
153 1
154 0
155 7
156 23
157 8
158 1
159 0
160 2
161 0
162 0
163 0
164 0
165 5
166 7
167 2
168 0
169 1
170 5
171 0
172 0
173 5
174 50
175 8
176 39
177 16
178 0
179 0
180 0
181 0
182 67
183 14
184 0
185 0
186 0
187 0
188 0
189 0
190 0
191 10
192 0
193 0
194 0
195 0
196 0
197 71
198 26
199 1