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1. Die deutsche Geschichte - S. 99

1837 - Mannheim : Schwan [u.a.]
00 sey, dem französischen Volke einen fremden Willen aufzu- dringen , und machte mehrere der Verbündeten müde, den Krieg fortzusetzen, obgleich zu keiner Zeit ein inniges Zu- saminenhaltcn nöthiger gewesen wäre, als damals. Preu- ßen, nebst Hannover und Hessen, schlossen zu Basel 1705 (den 5. April) mit der französischen Republik Frieden, in welchem das nördliche Deutschland vermittelst einer Demar- kationslinie vom Kriegsschauplätze abgesondert wurde. Bald darauf schloß auch Spanien Frieden. 89. Fortsetzung des Revolutionskrieges bis zum Frieden von Campo Formio 1797. Oestreich sah sich jetzt von den meisten seiner Bundes- genossen verlassen, und mußte mit England allein den Krieg fortsetzen. Im Sommer des Jahres 1705 ruhten die Waf- fen, bis Iourdan die Oestrcicher rasch von Düsseldorf aus bis hinter den Main drängte. Doch sammelten sich diese wieder, und warfen unter dem Feldmarschall Clairsait die Franzosen eben so schnell über den Rhein zurück. Das neue französische Direktorium beschloß nun, in das Herz von Deutschland auf 8 Wegen einzudringen. Die ersten Waffenthaten geschahen in Italien. Ein junger Feldherr, dessen Namen bald ganz Europa erfüllte, Napoleon Bo- naparte (Sohn eines Advokaten, geboren zu Ajaeeio auf der Insel Eorsika 1760) trat an die Spitze der französisch- italienischen Armee, die in großer Unordnung, ohne Unter- halt und Kleidung, sogar ohne Geschütz war, und entfal- tete jetzt eine furchtbare Kraft. Durch sein Genie wußte ec eine unglaubliche Gewalt über seiner Krieger zu gewinnen, sie wagten das Aeußerste und so folgte Sieg auf Sieg. Die Oestrcicher, von ihren italienischen Bundesgenossen ge- trennt, mußten beständig zurückweichen, und sogar die Lom- bardei räumen. Von der andern Seite drangen nun auch Iourdan bis Regensburg, und Moreau bis München vor, und die östreichische Monarchie war in der äußersten Gefahr. Da erhob sich der Erzherzog Karl und trieb durch die Siege bei Neu mark und Am berg das Iourdan'sche Heer in eine solche Flucht, daß auch Moreau zu einem äußerst gefährlichen, aber vortrefftich ausgeführten Rückzüge an den Qberrhcin gezwungen war. Doch waren alle diese Vor- theile nicht beträchtlich genug, um die großen Verluste zu 7 .

2. Die deutsche Geschichte - S. 101

1837 - Mannheim : Schwan [u.a.]
101 bei Mare», go (14. Juni 1800), und durch den Lieg Moreau's bei Hohenlinden, östlich von München, (den 3. Dezbr. 1800) den Frieden von Lüneville herbei- führte, (den 9. Februar 1801.-) — Durch diesen Frie- den bekam Frankreich das linke Rheinufer mit 4 Millionen Einwohnern, und um die dadurch verlierenden deutschen Fürsten zu entschädigen, wurde eine Reichsdeputation nie- dergesetzt , »velche Alles ins Gleiche bringen sollte. Diese Versammlung arbeitete an dem Entschädigungsgeschaste in Regensburg bis zum 10. Mai 1803 , und der Schluß, der an diesen, Tage zu Stande kam, und den man den Re ich s- deputationsschluß nennt, enthielt folgende Haupt- bestimmungen : Alle Lander der geistlichen Reichsfürsten wurden ausgehoben, und damit die weltlichen Fürsten ent- schädigt. Blos der Churfürst von Mainz blieb als Rcichs- erzkanzler und verlegte seinen Sitz nach Regensburg. — Statt der Churwürden von Trier und Cöln, wurden 4 neue errichtet: Salzburg, Baden, Hessen und Wür- teinbcrg. Alle Reichsstädte (48), die noch übrig »varen, wurden, bis auf 6, aufgehoben und den Fürsten zugetheilt. Nur Hamburg, Bremen, Lübeck, Frankfurt, Nürn- berg und Augsburg blieben. Die n,eisten der freien Reichsgrafen und Ritter wur- den m e d i a t i s i r t, d. h. mittelbar gemacht, oder als Un- terthanen unter andere große Fürsten gestellt. Auch wurde der Rhein als Gränze zwischen Frankreich und Deutschland bestimmt. — So willkührlich gingen die Franzosen mit un- serm Vaterlands um. Mit Wehmuth sahen Vaterlands- freunde den nahen völligen Umsturz des morschen Reichs- gebäudes vor Augen, und wirklich »var es in wenigen Jah- ren nicht mehr. 91. Neuer Krieg Englands, Oestreichs und Rußlands gegen Frankreich bis zum Preß- burger Frieden. 1803 — 1805. - Nach dem Frieden zu Lüneville kain auch zwischen Frankreich und England der Friede von Amiens 1802 zu Stande, der aber, so wie jener, nur von kurzer Dauer war. Schon in demselben Monate, wo der Reichsdeputa- tionsschluß erschien (Mai 1803), fing der Krieg mit Eng- land wieder an. Der erste Schritt, den Bonaparte nun

3. Die deutsche Geschichte - S. 102

1837 - Mannheim : Schwan [u.a.]
102 that, war, daß er das hannoversche Land mit seinen Truppen besetzte. Im Jahre 1804 ließ er sich als erblichen Kaiser von Frankreich, unter dein Namen Napoleon I., ernennen. Nicht zufrieden mit der Kaiserkrone, verwandelte er auch das nördliche Italien, welches bis dahin ein Frei- staat war, (cisalpinische Republik) in ein Königreich, er- klärte sich selbst zum Könige, seinen Stiefsohn Eugen Beauharnois zum Vizekönige von Italien, und verei- nigte außerdem ansehnliche Stücke von Italien mit Frank- reich. Aufgebracht darüber, versuchte Oestreich in Verbin- dung mit England und Rußland, es noch eininal, seinen gefährlichen Unternehmungen Gränze zu setzen, und fing 1805 einen neuen Krieg an, der aber unglücklich ausfiel. Der östreichische Anführer Mack wurde am 15. Oktober mit seinem ganzen Heere bei U l m gefangen, und Napo- leon rückte den 13. November 1805 in Wien ein. Seine Freude über diesen glücklichen Feldzug wurde jedoch durch die Nachricht von dein Verluste der großen Seeschlacht beim Kap Trafalgar am 21. Oktober, in welcher der britti- sche Seeheld Nelson fiel, nicht wenig getrübt. Die Schlacht bei Austerlitz gegen das vereinte östreichisch-rus- sische Heer, am 2. Dezember (die Z Kaiserschlacht genannt), entschied sich ebenfalls für Frankreich, und kurz darauf er- folgte der P r e ß b u r g e r Friede (26. Dezember 1805). Oestreich verlor die vorderöstreichischen Besitzungen, das Breisgau und die Ortenau, theils an Baiern, theils an Würtemberg und Baden, Tyrol an Baiern, Venedig an das Königreich Italien, (zusammen 1000 Q.. M. mit 3 Mill. E.) und exhielt dafür Salzburg und Berchtholsgaden: der Churfürst von Salzburg aber bekam Würzburg. Bai- crn und Würtemberg wurden zu Königreichen erhoben. Die- sen Bedingnissen folgten noch einige Austauschungen: Preu- ßen bekam Hannover, und gab dafür Anspach an Baiern; Murat, ein Schwager Napoleons, das Großherzogthum Cleve - Berg, der Marschall B e r t h i e r das Fürstenthum Neuschatel. Seinen Bruder Joseph machte Napoleon zum Könige von Neapel. Die Republik Holland verwandelte er in ein Königreich und gab cs seinem Bruder Ludwig. 92. Der rheinische Bund. Ende der deut- schen Reichsverfassung. 1806. Nachdem Napoleon mehrere neue Staaten gegründet.

4. Die deutsche Geschichte - S. 103

1837 - Mannheim : Schwan [u.a.]
103 und diese mit Regenten aus seiner Familie besetzt hatte, trat er deutlich mit seinem Plane, eine Universalmonarchie in der Form einer Familienherrschaft zu gründen, hervor, zu welcher die Stiftung eines großen Bundesstaates der Weg seyn sollte. In diesem Sinne wurde am 12. Juli 1806 zu Paris der Rheinbund errichtet. Die Könige von Baiern und Würtemberg, der Churfürst von Baden, der Landgraf von Hessen - Darmstadt, der Herzog von Berg, die 3 letztem als Großherzoge, nebst einigen kleinern Für- sten, trennten sich vorn deutschen Reichsverbandc, erkannten den Kaiser von Frankreich als Protektor oder Beschü- tzer, und verpstichteten sich bei jedem Kriege desselben zur Stellung von Hilsstruppen, wogegen sie unbeschrankte Her- ren ihrer Unterthanen seyn sollten. Den Vorsitz bei der Bundesversammlung sollte der jedesmalige Fürst Primas führen, zu welchem Napoleon den Churerzkanzler, nachheri- gen Großherzog von Frankfurt (Karl Dalberg) ernannte. Nun konnte der Kaiser Franz die deutsche Krone nicht mehr behalten, denn es gab kein deutsches Reich mehr; und die meisten bisherigen Glieder desselben waren nun so mit Frankreich verbunden, daß sie auf Napoleons Wink gegen ihren bisherigen Kaiser die Waffen kehren mußten. Er legte daher am 6. August 1806 seine tausendjährige Würde nieder, und führte von nun an als Franz Ii. nur den Titel eines Erbkaisers von Oestreich, den er schon 1804 angenommen hatte. — So endigte das ehrwürdige deutsch-römische Reich, welches Karl der Große im Jahre 800 stiftete, nach einer Dauer von 1006 Jahren. Von Karl bis auf Franz Ii. regierten 56 Kaiser. 93. Preußens Unglück. 1806 u. 1807. Als Napoleon vermuthete, Preußen gehe mit dem Gedanken um, einen nordischen Bund gegen den rheini- schen zu errichten, da hörte er nicht aus, Preußen zu be- leidigen , bis sich der König entschließen mußte, dem über- müthigen Manne den Krieg anzukündigen. Napoleon, wel- cher indeß seine Heere, die noch gerüstet in Franken stan- den , zusammengezogen hatte, rückte gegen den Thüringer Wald heran. Das unglückliche Treffen bei S a a l f e l d am 10. Oktober, worüi der Prinz Ludwig Ferdinand von Preußen aus unzcitiger Kampfbegierde seinen Tod

5. Die deutsche Geschichte - S. 120

1837 - Mannheim : Schwan [u.a.]
120 Bekanntlich hat der 19. Artikel der deutschen Bun- desakte freien Handel und Verkehr in Deutschland ver- sprochen; allein die Erfüllung dieses Versprechens zog sich immer mehr in die Lange. Es blieb dem Gutachten ein- zelner Staaten überlassen, was sie für die Handelsfreiheit thun wollten. Die Zahl der Schlagbaume wuchs jährlich; Ein Fürst nach dem andern erließ mehr oder weniger strenge Zollgesetze. Die Klagen darüber wurden immer lauter und vermehrten sich ins Unendliche. Mord und Todschlag zwischen den Zollbeamten und Schleichhändlern waren nicht selten. Da der Bundestag einen allgemeinen freien Handels- verkehr nicht zu Stande bringen konnte, so entschlossen sich endlich mehrere deutsche Regierungen sogenannte Zollvereine unter sich zu errichten, wodurch der Verkehr zwischen die- sen «Staaten so viel als möglich erleichtert wurde, lind ein großer Schritt zur allgeincincn Vereinigung, nach der sich die Völker sehnen, gethan war. — Oestreich blieb in sich abgeschlossen; Preußen hingegen nahm Darmstadt, Anhalt und Sondershausen in seinen Zollverband auf; Baiern, Würtemberg und Hohenzollern traten für sich in einen be- sondern Verband, vereinigten sich aber bald nachher mit Preußen und Darmstadt. Hannover, Braunschweig, Kas- sel und Oldenburg bildeten den mitteldeutschen Handels- verein, so daß Baden, Mecklenburg und noch einige andere kleinere Staaten allein standen. Mit dem Jahre 1832 ist auch Hessenkassel und Weimar dem preußisch - darmstadti- schen Zollverein beigetrctcn, welches im Hanauischen tu- multuarische Auftritte veranlaßte, wobei mehrere Menschen das Leben verloren und einige Zollhäuser niedergebrannt wurden. Die rheinisch - westindische Compagnie in Elberfeld dehnte ihren Verkehr immer weiter aus, und machte nicht unbe- deutende Geschäfte. Die freie Schifffahrt auf dem Rhein bis ins Meer, die von Holland so lange bestritten und gehemmt worden, ist nach langwieriger Unterhandlung durch eine in Mainz niedergesetzte Comniission 1831 zu Stande gekommen. 104. Die zweite französische Revolution, Ende Juli 1830, und ihre Folgen. Die ältere Linie der Bourbonen,, welche nach dem Sturze Napoleons durch die verbündeten Machte wieder aus den französischen Thron gelangte, hatte, obwohl Ludwig Xviii.

6. Die deutsche Geschichte - S. 98

1837 - Mannheim : Schwan [u.a.]
98 fcemi sie gingen auf eine allgemeine Umkehrung der beste- henden Ordnung in Europa hinaus. Nach der Versiche- rung der Ausgewanderten (Emigranten), glaubte man, cs werde sehr leicht seyn, die Franzosen mit Gewalt der Waf- fen wieder zur Ruhe zu bringen; deßhalb verband sich 1792 der neue Kaiser Franz Ii. mit dem Könige Friedrich Wilhelm Ii. von Preußen gegen Frankreich. Darauf er- klärten die Franzosen den 20. April 1792 rasch den Ver- bündeten den Krieg. Die verbündeten Oestreicher, Preu- ßen und Hessen thaten einen glücklichen Einsall in Frank- reich, und das preußische Heer drang so schnell in die Cham- pagne ein, daß Paris zitterte. Allein die Franzosen, zum Kampfe für die Freiheit entflammt, und durch das Ma- nifest des Herzogs von B r a u n s ch w e i g noch mehr gereizt, sammelten sich schaarenweise und nöthigten die Preu- ßen zum Rückzüge. Darauf schlugen sie unter General Dumourier bei Jemappe (am 5. und 6. November) die Oestreicher völlig, und nahmen, angeführt durch Ge- neral Custine, die Reichsfestung Mainz weg. Nun er- klärte sich Frankreich für eine Republik, und am 21. Januar 1793 enthauptete man den schuldlosen Ludwig Xvi. durch die Guillotine. Halb Europa trat nun gegen die neue Republik in die Schranken, und auch das deutsche Reich erklärte den Krieg, denn allen Thronen war der Um- sturz angekündigt. Von allen Seiten drangen die Ver- bündeten in Frankreich ein, während im Innern ein hef- tiger Bürgerkrieg wüthete. Die Republik schwebte am Rande des Abgrundes; dennoch wurde sie, und zwar durch eine Schreckensregierung ohne Gleichen, gerettet, an deren Spitze der blutdürstige Robespierre stand, und die das ganze Volk unter die Waffen brachte. Von nun an war die Uebermacht und das Kriegsglück auf Seiten der Republikaner. Die Generale Pichegru, Jourdan und Hoche trieben die verbündeten Heere sowohl in den Niederlan- den, als am Rheine, durch eine Reihe blutiger Schlach- ten , immer weiter zurück, eroberten eine Festung nach der andern, und nahmen am Ende sogar die deutschen Länder bis an das linke Rheinufer in Besitz. Im Winter 1794 und 95 drangen sie auch über die gefrornen Gewässer in Holland ein, und verwandelten dasselbe in die batavische Re- publik. — Das außerordentliche Waffenglück der Fran- zosen brachte die Meinung in den Gang, daß es umsonst

7. Die deutsche Geschichte - S. 105

1837 - Mannheim : Schwan [u.a.]
105 nier bort Bruder Napoleons, Joseph, vorher König von Neapel, nach Abdankung der bourbonischen Familie, nicht als ihren König anerkennen wollten. Der rheinische Bund stellte hiezu seine Contingente. 94. Oestreichs Krieg von 1809. Oestreich, durch das rühmliche Beispiel der Spanier aufgemuntert, machte im Jahr 1809 den letzten Versuch, die französische Uebermacht zu brechen. Mit ra- scher Entschlossenheit sprach Kaiser Franz das Wort Krieg aus, stellte die Prinzen seines Hauses an die Spitze sei- ner Heere, rief Freiwillige auf, errichtete Landwehren, und erweckte in seinem ganzen Volke eine edle Begeisterung. Dieser Krieg war einer der blutigsten. Man focht auf bei- den Seiten mit der größten Tapferkeit. Allein die Treffen bei Abensberg (20. April 1809), Landshut (21. April), Eck müh l (22. April), und Regensburgs Einnahme (23. April) nöthigten den Erzherzog Karl zum Rückzug nach Böhmen. Traurig, daß die deutsche Tapferkeit der Baiern, Würtemberger und Badner so viel zu den französischen Sie- gen beitrug! Napoleon besetzte den 13. Mai Wien, wurde jedoch voin Erzherzog Karl zwischen U s pern und E ß- lingen geschlagen (21. und 22. Mai) und wäre vernich- tet worden', wenn man ihn hatte verfolgen können. So aber gewann er neue Kräfte, und entschied in der Haupt- schlacht bei W a g r a m den 5. und 6. Juli den Krieg , in- dem bald ein Waffenstillstand und den 14. Okt. der Friede zu Schönbrunn bei Wien folgte. — Umsonst waren wie- der hier alle Anstrengungen zur Befreiung Deutschlands ge- wesen. Der Heldenmuth eines Schill, Dörnberg und des wackern Friedrich Wilhelm von Braunschweig - Oels richte- ten nichts gegen die übermächtige französische Tyranney aus. Umsonst war der patriotische Muth der treuen Tyroler un- ter ihrem Sandwirth Andreas Hofer, die schon zweimal die Franzosen und Baiern aus dem Lande geschlagen hat- ten. — Oestreich mußte bedeutende Besitzungen abgeben, z. ^B. Salzburg, das Jnnviertel, Görz, Kram, einen Theil Karnthens u. s. w., überhaupt neuerdings 2000 Q. M. mit mehr als 3 Milk. Einwohnern. Im folgenden Jahre vermählte sich Napoleon mit der Tochter des Kaisers Franz, der Erzherzogin Maria Louise; dadurch hoffte man auf *

8. Die deutsche Geschichte - S. 114

1837 - Mannheim : Schwan [u.a.]
114 Akte, abgeschlossen, wodurch folgende Bestimmungen fest- gesetzt wurden: Der Zweck des Bundes soll die Erhaltung der äußern und innern Sicherheit Deutschlands, und der Unabhängig- keit und Unverletzlichkeit der deutschen Bundesstaaten seyn, zu welchen 34 Fürsten und vier freie Städte gerechnet wer- den. — Alle Bundesstaaten sollen als solche gleiche Rechte haben. Die gemeinschaftlichen Angelegenheiten sollen durch eine Bundesversammlung zu Frankfurt am. Main besorgt wer- den, bei welcher Oestreich den Vorsitz hat. Alle Bundesglieder machen sich verbindlich, einander unter keinerlei Form zu bekriegen und ihre Streitigkeiten durch Gewalt zu verfolgen, sondern sie bei der Bundesver- sammlung anzubringen. Gegen auswärtige Feinde stehen Alle für einen Mann, und stellen nach ihren Kräften ein Heer von 300,000 Mann, in Kriegszeiten von 450,000 Mann, und dann von einem Oberfeldherrn, welchen der Bund wählt, befehligt. Alle christlichen Religionspartheien sollen in den Bun- desstaaten gleiche Rechte haben, und die Unterthanen der deut- schen Fürsten sollen frei aus einem Lande in das andere überziehen dürfen. Was die Regierungsform der Länder betrifft, so wird in jedem derselben eine landständische Ver- fassung statt finden; auch wird die Bundesversammlung sich mit Abfassung gleichförmiger Gesetze über die Presse, so wie über den Handel und Verkehr zwischen den Bundes- staaten beschäftigen. Die Glieder des Bundes sind: 1 Kaiser: der Kaiser von Oestreich ; 7 K ö n i g e: die Könige von Preußen, Baiern, Sachsen, Hannover, Würtemberg, und zwei ausländische, die Könige von Dänemark (wegen Lauenburg und Holstein) und der Niederlande (wegen Luxemburg); 6 G r o ß h e r z o- g e: von Baden, Churhessen, Hessen, Weimar, Mecklen- burg - Schwerin und Mecklenburg - Strelitz ; 9 H c r z o g e: von Nassau , Braunschweig , Sachsen - Meinungen - Hild- burghausen, Sachsen - Altenburg, Sachsen - Coburg, Olden- burg , Anhalt - Dessau , Anhalt - Bernburg und Anhalt- Köthen ; 11 Fürsten: der Landgraf von Hessen - Hom- burg, die Fürsten von Schwarzburg-Rudolstadt und Schwarz- burg - Sondershausen , Hohenzollern - Hechingen, Hohenzol- lern - Sigmaringen, Liechtenstein, Reuß - Graiz, Reuß-

9. Die deutsche Geschichte - S. 88

1837 - Mannheim : Schwan [u.a.]
88 nein Erben einsetzte. Dieser bedeutende Zuwachs, wel- chen Frankreichs Macht hierdurch erhielt, konnte den übri- gen Staaten Europas keineswegs gleichgültig seyn. Kaum war 1700. Karl Ii. gestorben, so verbanden sich England und Holland mit dem Kaiser Leopold, um seinen Sohn Karl auf den spanischen Thron zu heben. Auch die mei- sten deutschen Fürsten vereinigten sich mit dem Kaiser, nur der Churfürst von Baiern und sein Bruder der Erzbischof von Cöln hielten cs mit Frankreich. Der Krieg begann 1701. Der Kaiser und die Verbündeten hatten an dem Prinzen Eugen von Savoyen und dem Engländer Marlbrough trcfstiche Feldherrn, die den stolzen Lud- wig sehr demüthigten. Eugen eroberte gleich Anfangs 1701 fast ganz Qberitalien, indem ein anderer tapferer Feld- herr des Kaisers, Ludwig von Baden, am Rhein siegreich auftrat. — Nachdem der Churfürst von Baiern 1703 von den tapfern und treuen Tyrolern mit großem Verlust aus Tyrol gedrängt wurde, gewannen Eugen und Marlbrough gegen ihn und den französischen Marschall Tal- lard am 13. August 1704 die denkwürdige Schlacht bei Hochstädt, so daß der Churfürst von Baiern mit den Franzosen über den Rhein fliehen mußte. — Im folgenden Jahre starb der Kaiser Leopold. 80. Joseph I. 1705 — 1711. Joseph I., der seinem Vater als Kaiser folgte, setzte mit vielem Glücke den Krieg fort. 1706 gewann Marl- brough einen vollständigen Sieg über den französischen Mar- schall Villeroi bei dem Dorfe R a m i l l i e s in den Nie- derlanden. Eugen schlug am 7. September desselben Jah- res die Franzosen vor T u r i n , so daß sie alle ihre Erobe- rungen in Italien herausgeben mußten. Dann vereinigten sich diese beiden Feldherrn wieder und schlugen 1708 die Franzosen bei Oudenarde in Flandern und 1709 bei M a l p l a q u e t. Der alte Ludwig , auf's Aeußerste ge- bracht, wollte nun unter jehr großen Opfern Frieden schlie- ßen : aber der Sturz der Parthei des Herzogs von Marl- brough, und der Tod des thätigen Kaisers Joseph (1711) änderte die Gestalt der Dinge.

10. Die deutsche Geschichte - S. 104

1837 - Mannheim : Schwan [u.a.]
104 fand, war eine böse Vorbedeutung und öffnete die Passe an der Saale. Das preußisch - sächsische Heer war schon umgangen, als am 14. Oktober bei Jena und A u e r- ft a d t die blutige Doppelschlacht verloren wurde. Der 72jäh- rige Herzog von Braunschweig, der den Oberbefehl über das preußische Heer führte, sank tödtlich verwundet bei Au- erstadt gleich beim ersten Angriff. Die zersprengten preu- ßischen Heerestheile mußten sich nach und nach ergeben. Die wichtigsten preußischen Festungen sielen eben so schnell, und schon den 24. Oktober war Berlin besetzt, und am Ende des Jahres 1806 der ganze Staat bis Warschau und Königsberg in französischen Handen. Auch hier wa- ren die russischen Hilfsvölker wieder zu spat gekommen. Die Ueberreste des preußischen Heeres unter Kalkreuth und L esto cq vereinigten sich mir den Russen. Mitten im Win- ter, am 7. und 8. Februar 1807, in Sturm und Schnee- gestöber, wurde die blutige Schlacht bei Eilau geliefert, welche unentschieden blieb. Am 24. Mai mußte sich die wichtige Festung Danzig an die Franzosen ergeben. Nun drang Napoleon von Neuem vor und gewann die entscheidende Schlacht bei F r i e d l a n d , nahe an der russischen Gränze (12. Juni); dadurch kam den 9. Juli zu Tilsit der Frie- de zu Stande, in welchem der König von Preußen die Halste seiner Länder mit 5 Millionen Einwohnern verlor. Sachsen, dessen Churfürst nach der Schlacht bei Jena dem Rheinbünde beigetreten war, erhielt den Königstitel, und bekam das Herzogthum Warschau; der Churfürst von Hes- sen und der Herzog von Braunschweig verloren, unter dem Vorwände, daß sie es heimlich mit Preußen gehalten, ihre Staaten, aus welchen, mit Zusatz der preußischen Bezirke auf der linken Elbseite das Königreich Westphalen gebildet wurde. Napoleon gab dieses Königreich seinem jüngsten Bruder H i e r o n y in u s. Durch diesen Frieden wurde der rheinische Bund auch durch die norddeutschen Fürsten verstärkt. — Von Preußen wendete sich Napoleon nach Spanien, wo sein alter Freund und Bundesgenosse Karl Iv. herrschte. Es waren Zwistig- keiten in der königlichen Familie zwischen Vater und Sohn entstanden. Napoleon benutzte dieselben, nahm dem alten schwachen Könige die Krone, zwang den Sohn, dem Thron zu entsagen und setzte seinen Bruder Joseph daranf. Dar- über brach 1808 der spanische Krieg aus, weil die Spa-
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