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1. Vaterländische Geschichte - S. 75

1909 - Nürnberg : Korn
— (O — Erbansprüchen zurückgesetzt fühlte, so begann der für Bayern so nnheil-volle Spanische Erbfolgekrieg. Die Versprechungen des Königs von Frankreich veranlaßten Max Emannel, statt auf die Seite seines Schwiegervaters, des Kaisers Leopold, ans diejenige des ersteren zu treten. Das war für ihn und für Bavern ein schlimmer Entschlnß. Der Kurfürst zog mit seinem wohlgerüsteten Heere nach Tirol, um dieses Land zu erobern. Schon waren einige Städte genommen, als sich das gesamte Bolk wie ein Mann zur Verteidigung des Vaterlandes erhob. Von den Bergen loderten die Feuerzeichen, welche zu den Waffen riefen. Gegen ein solchen Volksaufstand vermochte der Sieger von Belgrad nichts. Er befahl den Rückzug. In der Nähe von Zirl (westlich von Innsbruck) mußte er an der „reißenden Wand" vorüber, wo der Weg durch Fels und Fluß sehr eingeengt ist. Die Höhen waren vom Feinde besetzt. Um seinem Kurfürsten das Leben zu retten, drängte sich Gras Areo mit seinem Pferd au die rechte Seite desselben. Ein verborgen lauernder Schütze, der kaiserliche Revierwächter Lechleitner, hielt den reichgekleideten Grasen für den Kurfürsten, umsomehr, als er rechts ritt, und jagte ihm eine Kugel durch die Brust, so daß der Graf tot vom Pferde stürzte. Mar Emannel sprengte rasch an der gefährlichen Stelle vorüber; er kam auch glücklich nach Bayern. In sein Land zurückgekehrt, begann der Kurfürst sofort den Kampf gegen das österreichische Heer und zwar zunächst mit Glück. Allein bei Höchstätt und Blindheim an der Donau wurde trotz der ungestümen Tapferkeit der bayerischen Krieger das bayerisch-französische Heer von den vereinigten Österreichern und Engländern vollständig besiegt. Feldherr der Österreicher war Prinz Eugen, von dem es in dem bekannten Schnlliede heißt: „Prinz Eugenius, der edle Ritter". Er hatte sich schon früher in den Türken-kriegen ausgezeichnet. Nach der Niederlage bei Höchstätt blieb für Max Emanuel nichts anderes übrig als der Rückzug über den Rhein. Er begab sich nach Brüssel und überließ Bayern den Feinden. Diese setzten im Lande einen Statthalter ein; Bayern sollte eine österreichische Provinz werden. Das Land wurde durch Kriegslasten und schwere Steuern hart bedrückt. Noch schlimmer wurde die Lage, als Kaiser Leopold gestorben war und sein Sohn Josephi. den Thron bestieg. Heftigen Groll trug das geknechtete Bolk der Bayern im Herzen. Es bedurfte nur noch eines Anstoßes und das ganze Land erhob sich gegen seine Bedrücker. Bald kam derselbe. Als 12 000 junge Leute zu Soldaten ausgehoben werden sollten, um österreichische Kriegsdienste zu leisten und man dabei sehr hart vorging, brach der Aufstand los. „Lieber bay'risch sterben Als österreichisch verderben", war die Losung. Allenthalben wurde zu den Waffen gegriffen. 5000 Bauern zogen in der Christnacht 1705 vor München, um die Söhne des

2. Vaterländische Geschichte - S. 89

1909 - Nürnberg : Korn
ausgedehnt. Ter Friede hatte erst wenige Jahre gedauert, da brach schon wieder ein neuer Krieg (3.) cm*; Napoleon, der unterdessen Kaiser biv Franzosen geworden war, kämpfte gegen die Verbündeten England, Österreich und Rußland. Maximilian von Bayern stellte sich nach langem Zaudern aus die Seite Frankreichs. Tie Österreicher beseiten Baveru, wurden aber durch Napoleon rasch vertrieben, und in der Dreikaiserschlacht (die Kaiser von Frankreich, Österreich, Rußland waren in der Schlacht) bei Austerlitz 1805 erlitten die Russen und Österreicher eme vollständige Niederlage. Im folgenden Frieden zu Preßburg 1805 erhielt Bayern wieder eine bedeutende Vergrößerung seines Gebiets durch Tirol und Vorarlberg, die Markgrafschaft Burgau, das Fürstentum Ansbach und die Städte Augsburg und Lindau. Gleichzeitig nahmen auch der Kurfürst von Bayern und der Herzog von Württemberg den Königstitel an. Ein Herold rief in den Straßen Münchens am Neujahrstage 1806 Bayern als Königreich und Maximilian Joseph I. als König aus. Napoleon weilte zu dieser Zeit gerade in München. Des Königs erste Tochter sollte Napoleons Stiefsohn, den König von Italien, heiraten. Die Hochzeit faud auch bald darauf statt. Wie sah es zu jener Zeit in unserm Vaterlande aus? Ter Adel war noch frei von Lasten und Abgaben und hatte im Laufe der Zeit manche Vorrechte erworben. So erteilte ihm Albrecht V. die „Edelmannsfreiheit". Wer dieselbe besaß, dessen Untergebene waren von den allgemeinen Frondiensten befreit, mußten dafür aber ihrem Herrn dienen, der sie oft sehr bedrückte. Eiu solcher Edelmann durfte auch die Jagd überall, selbst auf dem Boden der freien Bauern ausüben; dem Bauern wurde das Recht zu jageu vollständig entzogen. Tas Rittertum war völlig verschwunden. Ein schwacher Abglanz -er ritterlichen Turniere blieb noch einige Zeit erhalten: das Ringelrennen, bei welchem ein Reiter im Galopp mit einem Wurfspieß eine Scheibe oder einen aufgesteckten hölzernen Kopf zu treffen hatte. Tie Edelleute zogen mit Vorliebe an die Höfe der Fürsten, wo manche von ihnen als Staatsmänner ihrem Vaterlande große Dienste leisteten; viele andere freilich sahen mit Hochmut aus Bürger nub Bauern hernieder. Eine Anzahl alter Adelsgeschlechter erloschen, andere verarmten. Die Verarmung hätte sicher noch weiter überhand genommen, wenn ihnen nicht die Erlaubnis erteilt worden wäre, Fideikommisse (spr. Fide-ii) zu gründen, das sind Besitzungen, die nicht veräußert werden dürfen, und die immer an den ältesten Sohn, den Stammhalter, ungeteilt übergehen. Wenige Adelige beschäftigten sich ausschließlich mit der Bewirtschaftung ihrer Güter, weit mehr traten, bei dein zunehmenden Ansehen, in das der Soldatenstand gelangte, als Offiziere in das Heer ein.

3. Vaterländische Geschichte - S. 92

1909 - Nürnberg : Korn
in diesen Gebieten zu erkennen. Überall regte es sich in den deutschen Landen, vornehmlich auch in Bayern. Von den Forschern sei nur einer erwähnt, der Geschichtsschreiber Westenrieder in München. Zweimal drei Meister sind es, die die neue Glanzzeit in Deutschland vorbereiten, drei Musiker und drei Dichter. Bach, der unerreichte Meister auf der Orgel zu Leipzig, und sein Zeitgenosse Händel aus Halle wirkten auch anregend für das musikalische Leben ^üddeutschlauds. Jhueu reiht sich würdig au die Seite Gluck, ein Försterssohn aus der Oberpfalz, der die Oper zu einem Kunstwerk gestaltete. Bei allen andern Nationen hat die Dichtkunst nur eine Blütezeit. Aber in der deutschen Literatur siudeu wir sie zweimal im höchsten Glanz. Die zweite Blütezeit leiten die berühmten Männer Klopstock, Wieland und Lessing ein: daneben ist Herder zu nennen; Schiller und Goethe bezeichnen ihren Höhepunkt. Auch in den Naturwissenschaften wurdeu Fortschritte gemacht wie vordem nie. Die Astronomen, welche sich mit der Erforschung des Weltraumes besassen, beobachteten den Lauf der Gestirne und berechneten deren Bahnen aufs genaueste; sie entdeckten auch neue Planeten. Ein Bürgermeister von Magdeburg hatte schon lange die Wirkung der Luftpumpe und die Magdeburger Halbkugeln erprobt. Der Lustballon war ebenfalls schon ersnnden. Die Landkarten wurden namentlich in Nürnberg in besserer Form hergestellt. Damals konnte man freilief) solche Karten noch nicht kaufen; denn die Fürsten wollten sie -geheim halten und die meisten Platten wurden sofort nach dem Drucke vernichtet. Es ist im Ganzen ein trübes Bild, das uus dieser Zeitraum bietet: «wer es schließt mit einem erfreulichen Ansatz zu einem neuen Aufschwung. 18. König Maximilian I. (1806-1825.) „Für Gott und Volk?' Wahlspruch Maximilians I. Bayern war durch säst ganz Franken und einen Teil Schwabens vergrößert worden. Auch das Fürstentum Ansbach, welches vormals Preußen gehörte, und die Reichsstadt Nürnberg mit ihrem ganzen Gebiet von einem Umfang, wie heute das Fürstentum Waldeck, waren 1806 an Bayern gekommen. Dem Beherrscher so ausgedehnter Ländereien, den: Kurfürsten Maximilian Iv. wurde im Frieden zu Preßburg der Königstitel zugesprochen. Seit dem 1. Januar 1806 ist Bayern, wie bereits erwähnt, ein Königreich.

4. Vaterländische Geschichte - S. 93

1909 - Nürnberg : Korn
i Sechzehn süddeutsche Fürsten traten unter Napoleons Schutze zum Rheinbund zusammen. Bayern war der mächtigste Staat dieses Bundes. Mit dem Austritt der Rheinbundesfürsten löste sich der deutsche Reichstag, zu Regensburg auf und der Kaiser Franz legte am 6. August 1806 die deutsche Krone nieder und führte nur mehr den Titel „Kaiser von Österreich", Damit hörte nach tausendjährigem Besteben das „heilige römische Reich deutscher Nation" auf. Es war mit dem Alter hinfällig geworden. In unserer Zeit erst erstand es wieder zu neuer Kraft und Herrlichkeit. Viele deutsche Fürsten und Grafen, die bisher selbständig gewesen waren, wurden Untergebene derjenigen Fürsten, in deren Ländern ihre Besitzungen lagen. In Bayern traf das die Fürsten von Thurn und Taxis^ Hohenlohe, Schwarzenberg, Fugger, die Grafen Castell, Schönborn und andere. Dieses Vorgehen hieß man „mediatisieren". Mit welcher Härte Napoleon alles niederdrückte, was gegen ihn gerichtet war, davon nur ein Beispiel. In Deutschland war eine Schrift erschienen „Deutschland in seiner tiefen Erniedrigung", welche vieles enthielt, was Napoleon unangenehm war. Der Buchhändler Palm von Nürnberg ließ dieselbe drucken und wurde deshalb auf Befehl des Franzosen-kaisers gefangen genommen und zu Brauuau erschossen. Nach kurzer Friedeuszeit begann ein neuer Krieg (4.) gegen Napoleon. Diesmal war Preußen sein Gegner (1806—1807). In kurzer Zeit war dessen Heer vernichtet. In zwei Schlachten, die an einem Tage stattfanden, zu Jena und Auerstädt (1806) entschied sich das Schicksal Pmtßeus, Es verlor im Frieden zu Tilsit (1807) die Hälfte seiner Besitzungen, aus welchen ein neues Königreich Westfalen mit der Hauptstadt Kassel für Napoleons Bruder Jerome (spr. Scherohm) gebildet wurde. Abermals nur kurze Zeit war Bayern das Glück des Friedens be-schieden: aber König Maximilian ließ dieselbe nicht unbenützt für des Volkes Wohl vorübergehen. Bor allem wurden viele Frondienste, diese schwersten Lasten des Landmannes, vermindert und manche ganz aufgehoben. Die unzähligen Taxen und Abgaben fielen weg und es wurden nur mehr vier Hauptsteuern erhoben. Maximilian teilte sein Königreich in Kreise einr denen er Namen nach beit Hauptflüssen gab, die sie durchzogen. Gegen den Wilddiebstahl wurde ein scharfes Gesetz erlassen, ein allgemeines Maß und Gewicht eingeführt imt> anbaufähiges Land durch Trockenlegung der Moose gewonnen. Für junge Leute, die sich in der Malerei, Baukunst, Bildhauer- und Kupferstecherkunft ausbilden wollten, gründete der König die Akademie der bildenden Künste. Zur Ehrung derjenigen, die sich für das Vaterland besonders verdient gemacht, stiftete er den Verdienstorden der bayerischen Krone. Unterdessen war Napoleons Macht stetig gewachsen. Er schaltete und waltete, wie es ihm gefiel; er stürzte Könige und verschenkte ihre

5. Vaterländische Geschichte - S. 94

1909 - Nürnberg : Korn
— 94 — Länder an seine Verwandten. Da erließ Österreich im Frühling 1809 einen Aufruf an das deutsche Volk gegen den Bölkerbezwinger. Der Ruf verhallte ungehört und nun mußte Österreich allein den Kamps (5. Krieg Segen Napoleon) aufnehmen — zu seinem Unheil. Es wurde rasch überwältigt und zu einem harten Frieden gezwungen. Wie schon gegen Preußen, so hatte Bayern seine Krieger auch gegen Österreich in das Feld gestellt' In beiden Feldzügen fand Kronprinz Ludwig unter General Wrede Gelegenheit, sich durch Mut und Unerschrockenheit auszuzeichnen. Ein Freund der Kämpfe, in denen Deutsche gegen Deutsche fochten, war er aber nicht. Während des österreichischen Krieges hatten sich die Tiroler unter Andreas Hofer, dem Sandwirt aus dem Passeyertal, gegen Bayern erhoben. Sie wollten Österreicher sein und bleiben. Nur mit Aufbietung oller Kräfte gelang es Napoleon, die Scharen mutiger Sohne der Berge niederzuwerfen. Dreimal hatten sie ihr Land von fremden Herren befreit, indem sie dieselben verjagten; dann erst wurden sie bezwungen. Zum ersten Male stand Napoleon der für die Freiheit begeisterten urwüchsigen >irast eines einigen Volkes gegenüber. Ob er wohl ahnen mochte, daß -eben jene Kraft ihn dereinst selbst zerschmettern würde? Andreas Hofer wurde durch Verrat gefangen genommen und, weil von Österreich verleugnet, zu Mantua erschossen. Das rührende Lied „Zu Mantua in Banden" schildert sein trauriges Ende. Damals schrieb Konprinz Ludwig an einen Freund: „Denken Sie nur, man hat mir meinen Hofer erschossen!" Beim Friedensschlüsse erhielt Bayern nur mehr Nordtirol. Für das verlorene Gebiet wurde es aber entschädigt durch Salzburg und Berchtesgaden, das Jnnviertel, einen Teil des Hausruckviertels, das Fürstentum Bayreuth und die Stadt Regensbnrg. Im Oktober 1810 vermählte sich Kronprinz Ludwig mit der Prinzessin Therese von Sachsen-Hildburghausen. Bei dieser Gelegenheit fand das erste Fest des eben gegründeten landwirtschaftlichen Vereines statt, das sich nun alle Jahre unter dem Namen „Oktoberfest" zu München auf der „Theresienwiese" wiederholt, und stets eine große Zahl Auswärtiger nach München führt. Napoleon stand auf dem Gipfel seiner Macht. Sogar den Papst hatte er gefangen genommen und den Kirchenstaat besetzt. Von seiner -ersten Gemahlin ließ er sich scheiden und heiratete die Tochter des Kaisers von Österreich. Nun aber kam sein Stern in das Sinken. Er wollte auch Rußland, welches sich seinem Willen noch nicht beugte, unterwerfen. Mit einem gewaltigen Heer griff er 1812 den nordischen Koloß an und kam bis nach Moskau. Dort wollte er Winteraufenthalt nehmen. Allein die Russen steckten die Stadt in Brand und Napoleon sah sich dadurch gezwungen, den Rückzug anzutreten. Welch ein Rückzug in diesen öden -Lchneefeldern! Die Wege bedeckten sich mit Leichen. Hunger, Kälte und

6. Vaterländische Geschichte - S. 95

1909 - Nürnberg : Korn
die unaufhörlichen Angriffe der Kosaken lichteten die Reihen. Napoleon eilte auf einem Schlitten den Trümmern seines Heeres voraus nach Paris. Bayern hatte zu die)ent Felbzuge 30000 Mann gestellt. Nur etwa 3000 sahen ihre Heimat roieber. • Den: Anbeuten der Gefallenen ließ spater König Ludwig einen Obelisken in München errichten. „Auch sie starben für des Vaterlanbs Befreiung", sagt uns eine Inschrift baran. Mit dem Rückzug Napoleons aus Rußlaub begauu in Deutschland angefacht bnrch Preußen und Österreich, jene mächtige Erhebung des ganzen Volkes, die unter dem Namen der Freiheitskriege bekannt ist. Auch Bayern blieb nicht zurück. Der eifrigste Förberer des Freiheitsgebankens war Kronprinz Ludwig; am 8. Oktober 1813 kehrte Bayern im Vertrage zu Rieb zu seinen beutscheu Brüberu zurück und wendete Napoleon den Rücken. Wieber staub nun ein ganzes Volk zornentflammt gegen den Eroberer. Das ganze beut)che Volk war es, ein weit zahlreicheres, als bamals die Tiroler. Jünglinge, Männer, Greise eilten zu den Fahnen; alle waren bereit, zu siegen ober zu sterben. Die Völkerschlacht bei Leipzig am 16., 18. und 19. Oktober 1813 brach Napoleons Macht. Zwar konnten die Bayern an die)ent Ehrentage des deutschen Volks nicht teilnehmen; aber bet bayerische General Wrebe versuchte kurze Zeit beimach, dem fliehenbett französischen Heere bei Hauau bett Rückzug abzuschueibeu. Die Zahl bet Bayern war zu gering, als daß dieser kühne Gebauke gelingen konnte. Nun zogen die Verbüubeteu nach Frankreich. Die Bayern leisteten mehrmals Erstaunliches an Tapferkeit. So bet Brienne (spr. Bri-erm) und an der Aube (spr. Ohb), einem Nebenfluß der Seine (spr. Sahn). Schon im Frühling 1814 zogen die Deutschen in Paris ein. Napoleon mußte der Krone entsagen und sich mit der kleinen Insel Elba, nahe der Westküste Mittelitaliens, begnügen. Bayern einigte sich mit Österreich babitt, beiß es au basselbe Tirol, Salzburg und das Jrmviertel wiebet abtrat, bafür aber Würzburg mit Gebiet, Aschaffeuburg und die Rhein-pfalz erhielt. Wähtenb ein Kongreß (eine Versammlung) der Fürsten und bet Vertreter der Nationen in Wien tagte, bet die europäischen Verhältnisse orbnen wollte, war Napoleon plötzlich wieber nach Frankreich gekommen (1815) uttb hatte in ganz kurzer Zeit ein Heer ausgerüstet. Bei Waterloo, nicht weit von Brüssel, griff er das englische Heer au. Schon neigte sich der Sieg auf seine Seite. Da erschien in der höchsten Not das durch schlechte Wege ausgehaltene Heer des preußischen Felbmatschalls Blücher. Nun war Napoleon verloren. Sein Heer würde vvllstänbig besiegt. Zum zweitenmal würde Paris eingenommen. Napoleon versuchte zu fliehen, würde aber gefangen genommen uttb auf die einsame Felfettinsel St. Helena

7. Vaterländische Geschichte - S. 100

1909 - Nürnberg : Korn
100 20. Maxrrrrmärr Ii. (1848-1864.) „Freiheit und Gesetzmäßigkeit." Wahlspruch Maximilians Ii. Mit dem Wahlspruche „Freiheit und Gesetzmäßigkeit" übernahm Maximilian I I. in schwerer Zeit die Regierung. (Sr war zu München im Jahre 1811 geboren. Als Jüngling besuchte er die Universitäten zu München, Berlin und Göttingen. Später machte er Reisen nach Italien, Griechenland, Frankreich und England. Besonders gerne weilte er im Gebirge. Die reine Luft der Alpen tat seinem Geist und Körper wohl und linderte seinen häufig auftretenden Kopfschmerz. Dem versöhnlichen Walten Maximilians als König und seinem ruhigen Ernste gelang es, sein Land vor inneren Verwicklungen zu bewahren. Nur in der Rheinpfalz kam. es zu Unruhen des Volkes, die durch bäuerisches und preußisches Militär unterdrückt wurden. Unter seiner Regierung begann die Lösung der Schleswig-Holsteinischen Frage. Schleswig und Holstein, diese beiden Herzogtümer im Norden Deutschlands, wünschten sich an das letztere anzuschließen, wurden aber von deu Dänen gezwungen, bei Dänemark zu bleiben. Wohl verteidigten sich die Schleswig-Holsteiner mutig und die Deutschen kamen ihnen zu Hilfe, auch die Bayern, welche sich besonders bei Erstürmung der Düppeler Schanzen hervortaten: aber trotz aller Erfolge mußten die stammverwandten Herzogtümer infolge der Einsprache anderer Großmächte den Dänen überlassen werden. Maximilian von Bayern weigerte sich standhast die Urkunde zu unterzeichnen, welche diese Bestimmung enthielt; denn ein solches Vorgehen schien ihm ein Unrecht zu sein. Die Bewohner von Schleswig-Holstein hatten nun schwer unter dem Drucke der dänischen Herrschaft zu leiden. 9lm Lebensabend Maximilians kam die Sache nochmals in Bewegung, um dann einen besseren Ausgang zu nehmen. Maximilian nahm so regen Anteil daran, daß er von Rom, wo er sich zu seiner Genesung aufhielt, nach München zurückeilte, um die Bestrebungen der deutschgesinnten Herzogtümer zu unterstützen. Er sollte aber die Einverleibung derselben in Deutschland nicht mehr erleben. Für Bayern war die 16-jährige Regierung Maximilians eine segensreiche, friedliche Zeit, in der des Volkes Wohlstand in ansehnlicher Weise wuchs. Eine Reihe wohltätiger Gesetze trug wesentlich dazu bei. Alle Gerichtsverhandlungen mußten nunmehr mündlich und öffentlich fein. Zur Aburteilung von Verbrechern wurden die Schwurgerichte neu geschaffen; die Rechtspflege wurde von der Verwaltung getrennt. Der Presse (den Zeitungen) wurden weitgehende Freiheiten gewährt. Die Abgeordneten wurden nicht mehr nach den einzelnen Ständen, sondern^frei^aus dem

8. Vaterländische Geschichte - S. 103

1909 - Nürnberg : Korn
— 103 fein; bei Krieg löste die Frage der Vorherrschaft. Preußen war bestrebt, die beiden Länder Schleswig und Holstein für sich 31t gewinnen. Österreich wollte das nicht zugeben, und so kam es zum Bruderkrieg zwischen Süd- und Norddeutschland 1866. Die Österreicher wurden in der Hauptschlacht bei Königgrätz (Sadowa) in Böhmen vollständig besiegt. Auch die Bayern hatten kein Kriegsglück, trotz Entfaltung der allberühmten bayerischen Tapferkeit. In den Gefechten bei Kissingen (wo General Zoller fiel), Tauberbischofsheim, Heimstatt und Roßbrunn mußten sie sich zurückziehen. Würzburg und Nürnberg wurden von den Preußen besetzt. Mit schweren Opfern mußte Bayern den Frieden erkaufen. Das Bezirksamt Gersfeld und das Landgericht Orb wurden an Preußen abgetreten und noch 30 Millionen Gulden Kriegskosten bezahlt. An dem Feldzuge hatten fünf bayerische Prinzen teilgenommen: unser nunmehriger Prinz-regeut Luitpold mit seinen beiden Söhnen Ludwig und Leopold und die Prinzen Otto und Karl. Auch Österreich schloß Frieden. Preußen erhielt Schleswig-Holstein, Hannover, Kurhesfen, Nassau und die freie Stadt Frankfurt a. M. Österreich schied aus Deutschland aus und Preußen schloß mit den Staaten nördlich des Mains den Norddeutschen B u n d. Die süddeutschen Staaten aber vereinbarten mit Preußen ein Schutz- und Trutzbündnis. Bald sollten die Deutschen Gelegenheit finden, ihre Einigkeit zu bewähren. Die französische Regierung sah mit Sorge die günstige Entwicklung der Dinge in Deutschland, namentlich die des Königreichs Preußen. Ein Hohenzollernprinz sollte nun gar König vou Spanien werden. Das gab Frankreich Veranlassung vom König von Preußen zu verlangen, er solle dem Prinzen die Annahme der Krone Spaniens verbieten. Als der letztere die drohende Verwicklung sah, verzichtete er freiwillig darauf. Nun glaubte alle Welt, daß die Sache beigelegt fei. Aber Frankreich forderte nun eine schriftliche Erklärung vom König von Preußen, daß auch in Zukunft niemals ein hohenzollerischer Prinz König von Spanien werde, und als dem Drängen nicht entsprochen wurde, erklärte es den torieg au Preußen (19. Juli 1870). Was die Franzosen nicht vermutet hatten, das fand nun statt: Deutschland war einig von der Nordsee bis zu den Alpen. Mit Begeisterung zogen die deutschen Brüder in den Krieg. Ohne zu zögern stellte völlig Ludwig sein ganzes Heer der deutschen Sache zur Verfügung und wies die Lockungen Frankreichs zurück. Heute läßt sich übersehen, daß Preußen auch ohne Bayern wahrscheinlich den Sieg davon getragen hätte. Wie wäre es aber dann dem alleinstehenden und verlassenen Bauernlande ergangen? Unwillkürlich muß man an das Schicksal des letzten Tassilo und Heinrichs des Löwen denken. Durch seine entschlossene Tat rettete Ludwig Bayern und sicherte ihm eine Ehrenstellung im ueuemchteteii Deutschen Reiche.

9. Mitteleuropa - S. 66

1913 - Nürnberg : Koch
I 66 Das Deutsche Reich. Mittelpunkt des Getreidebaues,- an ihn erinnern die Kornbrannt = weinbrennereien Nordhausens. Die „Goldene Aue" trennt den Kyfffyäu|er(= Häuser auf der Kuppe) vom harz. Oer erstere, ein 486 m hoher Vorgipfel des harz, ist der Schauplatz der bekanntesten von all den vielen Thüringer Zagen, nämlich der vom schlafenden Kaiser Barbarossa,- beim lvieder- erstehen des Deutschen Reiches läßt die Sage den Kaiser erwachen. Daran knüpft das 81 m hohe Kyffhäuser- O'enkmal an. An keinem der größeren Zlüsse liegt G o t h a (40 000 Linw.), die Hauptstadt des gleichnamigen Herzogtums. Oer Viehreichtum Thüringens machte den Ort zum Mittelpunkt der Thüringer Zleisch- und Wurstwarenfabrikation; aber auch die Gothaer Landkarten und Kartenwerke sind berühmt. Braunschweig Sachsen u. Thüringen zusammen, Schema der politischen Verteilung. Lg- 28. Politisches. <£in großer Teil des Gebietes gehört zur preußischen Provinz Sachsen. Von den um den Nordrand des Thüringer Waldes liegenden (und schon erwähnten) Kleinstaaten abgesehen finden wir hier noch: \. von Sachsen-Zveimar-Eisenach den mittleren Teil (an )lm und Saale, mit Weimar und Jena) sowie den östlichen (a. d. Elfter): 2. das Herzogtum Sachsen-Altenburg, westl. Teil; z. die Fürstentümer Reuß älterer und jüngerer Linie; beider Ejaupu städte (Greiz mit 23 ooo Linw. und Gera mit 50 000 Linw.) liegen an der Elster; 4. Teile von Schwarzburg-Rudolstadt und Schwarzburg- Sonde rs - Hausen (zwischen Helme und Unstrut). Bevölkerung. Die Thüringer bilden einen der (Seite 2 genannten) deutschen Stämme; sie sind fast ausschließlich Protestanten. 4. Sachsen. Abgrenzung, Gliederung. Wie im Westen Zichtelgebirg und Vogtland so schließt sich im Osten Ober- und Niederlausitz an das Erzgebirge an; zwischen beiden liegt das Elbsand st eingebirge. von der Nieder- lausitz zieht bis in die Gegend von Magdeburg der I l ä m i n g. Zwischen ihn und die Abhänge des Erzgebirges schiebt sich die Leipziger Tieflandbucht.

10. Allgemeine Einführung in die Heimatkunde und Grundbegriffe, Landeskunde von Bayern, Überblick über die Erdoberfläche - S. 18

1913 - Nürnberg : Koch
^8 Iii. Tandeskunde von Bayern. Iii. Landeskunde von Dauern. Unser großes Vaterland ist das O e u t s ch e Reich. Es ist dies ein 23 u rt ö e s st a a t, d. h. ein Staats der sich aus einer Anzahl eng verbündeter Staaten zusammensetzt. Einer der Staaten, die das Deutsche Reich bilden, ist nun unser engeres Vaterland: das Königreich Bayern. Bayern zerfällt in zwei ungleich große Teile. Oer bei weitem größere heißt das Hauptland oder das rechtsrheinische Vätern, weil es rechts vom Rhein- ströme liegt (doch berührt es nirgends den Rhein selbst). Oer kleinere Teil Bayerns, das linksrheinische Bauern oder die Rheinpfalz, stößt an das linke Rheinufer. Beide Teile gehören zu Süddeutschland. Lage und Grenzen des Hauptlandes. Oas Hauptland bildet das südöst- lichste Gebiet des Deutschen Reiches. Es g r e n z t infolgedessen im 8 und 0 an das Ausland und zwar an Gsterreich-Ungarn. Ooch sprechen auch die Bewohner der angrenzenden österreichischen Gebiete meist deutsch, so daß Bayern fast überall von Deutschen umwohnt wird. Gegen Gsterreich-Ungarn bilden teils Gebirge teils Zlüsse natürliche Grenzen: im 8 die Alpen, im 0 Salzach, Inn, Oonau und der Böhmerwald. Im W und N sind dem rechtsrheinischen Bayern deutsche Kfion Thünnj.v Bundesstaaten benachbart,- imw das Königreich Württemberg, das Großherzogtum Baden und das Großherzogtum Hessen (diese drei Staaten trennen das rechts- und das linksrheinische Bayern),- im Nw und N das Königreich Preußen, die Herzogtümer Sach- sen-Meiningen und Sachsen-Ko- burg-Gotha, das Fürstentum Reuß jüngerer Linie und das Königreich Sachsen. Scharfe natür- l i ch e Grenzen hat das rechts- rheinische Bayern im W nur auf kurze Strecken an der Jller und am Main- im X können Spessart — Rhön und Thüringerwald — Zrankenwald — Zichtelgebirge als natürliche Grenzgebiete (nicht Grenzlinien!) angesehen werden. Oie Grenzen der Rheinpfalz s. d. Abschnitt über die Rheinpfalz! Bocien
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