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1. Lesebuch für die Volks- und Bürgerschulen in Mecklenburg-Schwerin - S. 336

1867 - Rostock : Hirsch
außerdem eine ungeheure Menge Hafer, Heu, Futtersäcke, Striegeln, Brannt- wein, Zwieback u. f. w. Das war der Anfang der „Franzofenzeit" in unserm Vaterlande. 85. Der Friede zu Tilsit. Nach der Schlacht bei Jena zog der König von Preußen in den Osten seines Landes, wo er Hülfe von den Russen erhielt. Trotz des Winters folg- ten die Franzosen schnell nach. Bei Preußisch Ey lau kam es am 7. und 8. Februar 1807 zu einer mörderischen Schlacht, in welcher die Preußen ihren alten Kriegsruhm glänzend bewährten. Dennoch blieb der Kamvs un- entschieden. Beide Theile gingen zurück. Im Sommer desselben Jahres wurden Russen und Preußen bei Friedland trotz der furchtbaren Anstren- gungen gänzlich geschlagen. Diese Niederlage gab den Ausschlag. Kaiser- Alexander erschrak, qls er den gewaltigen Gegner an der Grenze seines Reiches stehen sah, und machte Frieden. Preußen mußte folgen. Die Bedingungen waren entsetzlich hart. Friedrich Wilhelm Iii -mußte alles Land links von der Elbe und dazu seine polnischen Provinzen abtreten. Aus ersterem machte Napoleon ein Königreich Westfalen für seinen Bruder Hieronymus; letzteres gab er seinem Verbündeten, dem Könige von Sachsen. Außerdem mußte Preußen an fünfzig Millionen Kriegskosten bezahlen. Unter den Bedingungen des Friedens hatte Kaiser Alexander auch die gestellt, daß der Herzog von Mecklenburg, sein Verwandter, wieder in sein Land eingesetzt werde. In Folge dessen kehrte Friedrich -Franz zurück und hielt am 11. Juli seinen Einzug in Schwerin. Am 9. August wurde ein all- gemeines Dankfest im ganzen Lande gefeiert. Mecklenburg mußte aber dem Rheinbund beitreten, dem Handel mit England entsagen und in den See- städten eine französische Besatzung behalten. 86. Aspern und Wagram, Fürs erste kümmerte sich Napoleon um das geschlagene Deutschland nicht weiter; denn er hatte in Spanien vollauf zu thun. Diese Zeit benutzte Kaiser Franz, sich von neuem zu rüsten. Er wollte noch einmal versuchen, ob er nicht die Ehre des deutschen Namens gegen den Fremdling retten könne. Im Frühling 1809 rückten 300,000 Östreicher ins Feld. Napoleon trat ihnen zum großen Theil mit deutschen Hülfstruppen entgegen. Die Rheinbundfürsten wetteiferten mit einander, sich als gehorsame Diener des Ausländers zu be- weisen. Der König von Sachsen entließ seine Truppen mit der Mahnung: „Kämpfet tapfer gegen Östreich und vertraut auf Gottes Vorsehung!" Zu den Baiern sagte Napoleon: „Kein Franzose ist unter euch; ihr sollt allein die Östreicher schlagen." Nach alter Weise zerstreuten die deutschen Generale ihre Truppen über weite Strecken; die französischen hielten die ihrigen in Menge zusammen. Ging es in die Schlacht, so waren die Franzosen frisch und mun- ter; aber die Hälfte von den Östreichernkam matt und müde auf dem Kampf- plätze an. Aus solche Weise geschah es, daß Napoleon im Umsehen die feind- lichen Heere bis Wien zurückgedrängt hatte, ohne daß diese sich nur recht Hüt- ten sammeln und zum Widerstände vereinigen können. Auf der andern Seite der Donau, der alten Kaiserstadt gegenüber, hielten endlich die Östreicher Stand. Bei Aspern wurde zwei Tage hinter einander mit Erbitterung gekämpft. Was die Welt noch nicht gesehen hatte, geschah hier: Napoleon wurde ge- schlagen und mußte zurückgehen. Aber er ließ sich durch die Niederlage nicht irre machen. Rasch zog er Verstärkungen an sich, so daß er an Zahl dem Gegner überlegen war. Dann griff er zum zweiten Male an. Diesmal

2. Lesebuch für die Volks- und Bürgerschulen in Mecklenburg-Schwerin - S. 337

1867 - Rostock : Hirsch
337 wurde bei Wagram, ganz in der Nähe von Aspern, gekämpft. Die Östreicher standen wie Wall und Mauern und gingen keinen Fuß breit zurück. Am zweiten Tage mußten sie aber der Übermacht weichen und sich nach Mähren zurückziehen. Ihr Muth war gebrochen. Kaiser Franz, weil niemand ihm beistand, schloß Frieden und trat abermals 2000 lhmeilen Landes mit drei Millionen Einwohnern ab. 87. Die Zeit der 9coth. Napoleon war hoch gekommen durch große Siege und herrschte als der Allgewaltige in Europa. Er vertheilte Länder und Völker nach Willkür. Holland und das nordwestliche'deutschland legte er zum französischen Reiche. Für einen seiner Brüder richtete er das neue Königreich Westfalen auf. Einen andern Bruder machte er zum Könige von Spanien, einen Schwager zum Könige von Neapel, einen Neffen zum Großherzoge von Berg. Mit den kurzen Worten: „Das Haus Iv. N. hat aufgehört zu regieren" stieß er Herrscher vom Thron und jagte Könige von Land und Leuten. Von seiner Frau Josephine, die er als General geheirathet hatte, lieh er sich scheiden, um die östreichische Kaisertochter Marie Luise zu hei- rathen. Im folgenden Jahre wurde ihm ein kleiner Prinz geboren, der schon in der Wiege den Titel: König von Rom erhielt. So weit der Arm des Gewaltigen reichte, wurden Freudenschüsse abgefeuert. Feste gegeben, Städte illuminirt. Napoleon war groß und herrlich, wie selten ein Sterblicher. In den unterjochten Ländern sah es desto trauriger aus. Die Schiffe in den Häfen verfaulten; denn der Handel lag darnieder. Das Korn sank, die Kolonialwaren stiegen im Preise. Ein Scheffel Weizen kam mit einem Pfund Zucker gleich zu stehen. Nahrungs- losigkeit war überall. Dabei die ungeheuren Lieferungen zur Ver- pflegung der Truppen! In Mecklenburg belief sich die Contribution im Jahre 1811 auf 2 Millionen Thaler. Ein großer Theil der Landleute machte Bankerott. Die Länder wimmelten von arbeitslosem Gesindel, das sich zum Theil zu Banden vereinigte und weite Strecken unsicher machte. In Mecklenburg war der Räuberhauptmann Mehl der berüchtigste. Seine Bande raubte von Pommern bis Holstein und redete eine eigene Gaunersprache, die nur ihr und ihren Hehlern bekannt war. Ihre Diebsherbergen waren besonders die Landkrüge, von denen manche bis in die dreißiger Jahre hinein einen üblen Ruf behielten. Als die Bande endlich durch Soldaten eingefangen war, gab es eine so weitläufige Untersuchung, daß eine eigene Behörde, das Kriminalgericht, eingesetzt wurde, welche in Bützow ihren Sitz haben und bei schweren Verbrechen Recht sprechen sollte. O, es sah betrübt im Vaterlande aus. Deutsche Sitte und Ordnung wurde mit Füßen getreten; Leib und Gut war dem Fremdling verkauft; elende Bursche, die gegen den Unterdrücker wedelten, wie die Hunde, kamen oben auf und sahen stolz auf ehrliche Leute herab, die ihren guten deutschen Namen nicht zu Schanden machen wollten. Aber die Zeit der Noth wurde zu einer Gnadenheimsuchung für unser Volk. Wenn die Kinder Israel den Gott ihrer Väter verlassen hatten und andern Göttern nachfolgten, so gab der Herr sie unter die Hand der Heiden, denen sie nachge- laufen waren. Wenn sie dann in ihrem Leide seufzten, so erbarmte 22

3. Lehrbuch der Naturwissenschaften und der Geschichte für fähigere Kinder in Bürgerschulen so wie auch für wißbegierige Nichtgelehrte - S. 224

1825 - Rostock : Adler
nördlichen Völker, aus Norwegen, Schweden und Dänemark - d.ie sich im I. 911 daselbst niederließen. So auch die L 0 ng o b a cd e n *). Sie waren aus Nordteutschland nach Oesterreich und Ungarn gekom- men, sielen von da aus in Italien ein, eroberten die nach ihnen benannte Lombardei (Mailand, Genua, Venedig, nebst dem Kirchenstaate) stifteten hier das Long obar d i sche Reich, und führten daselbst das Lehnwesen ein, indem die Heerführer ihren Truppen die eroberten Lander zu ihrem lebensläng- lichen Nießbrauche unter der Bedingung überließen, daß sie, als Vasallen, oder Lehntrager, zum Kriegs- dienste verpflichtet seyn, und, beim ersten Aufrufe, sich treu und manniglich zum Heerbanne stellen soll- ten. Diese Lehen wurden in der Folge erblich, wie unsre Mecklenburgischen Lehn- und Bauerngüter. In die von den Longobardcn verlassenen Lander Nordteutschlands hinwiederum zogen aus Rußland, Preußen und Polen slavische Völkerschaften ein, zu denen auch die Obotricen und Wenden, die Stammvater der eingebornen Pommeraner und Mecklenburger, gehören. M u h a m e d. Muhamed d. h. der Ruhmwürdige, Sohn des Abdallah, eines unvermögenden Kaufmannes, und der Aninah, einer gebornen Jüdinn, von Va- ters wegen aus dem uralten und edelsten arabischen Stamme der Koreischiten entsprungen, ward um das Jahr 580 nach Chr. zu Mekka geboren. Schon als Kind verlor er feine Eltern, und ward von *) Die Longobarden haben ihren Namen entweder von den langen (Helle) Barden — Spießen mit einem Veile — wodurch sie sich vor andern auszeichneten, oder auch von der langen Börde, dem fruchtbaren Landstrich, an beiden Seiten der Elbe, zwischen dem Lüneburgischen und Magdeburgischen, wo sie ursprüng- lich wohnten.

4. Lehrbuch der Naturwissenschaften und der Geschichte für fähigere Kinder in Bürgerschulen so wie auch für wißbegierige Nichtgelehrte - S. 258

1825 - Rostock : Adler
einigen Feinde waren ihre Generale Pich eg rü. Ho che, Jo urdan :c. unter Carnots Leitung- und durch ihre große Heeresmassen bald überall sieg- reich, eroberten 1795 Holland und Teutschland bis zum Rheine, und 1797 fast ganz Italien.^ Nur zur See hatten sie kein Glück, und die Engländer nah- men ihnen ihre Inseln und Schiffe. Endlich den Zten April ,795 schloß Preußen zu Basel einen Frieden mit Frankreich; aber nur den Sommer hin- durch war Waffenruhe; denn schon im Herbste gingen die Franzosen, unter Jourdan, wieder über den Rhein, und trieben die Oesterreicher, im raschen Siegesläufe, vor sich her bis Höchst am Mayn, wo sie von dem österreichischen Feldmarschall Cllair- fait geschlagen, und dann eben so schnell, wie sie vorgedrungen waren, über den Rhein zurückgepeitscht wurden. In Frankreich war indessen Robespierre mit seinen Henkersknechten gestürzt, und eine gemä- ßigtere Regierung unter fünf Directoren einge- führt worden. Im Jahre 1796 machten die Franzosen einen all- gemeinen Angriff auf Italien und Teutschland, mit drei Armeen, unter Jourdan, Moreau und Bonaparte. Jourdan, der schon bis Regens- burg vorgedrungen war, ward vom Erzherzog Carl den 22sten und 24sten August geschlagen, und Moreau dadurch genöthiget, sich, von den ihn ver- folgenden Feinden umzingelt, 50 Meilen weit, auf den beschwerlichsten Äegen, zurückzuziehen; ein Rückzug, bei dem er die größten Feldherrntalente Zeigte, und sich großen Ruhm erwarb. Der Erz- herzog Carl konnte aber seinen Sieg nicht verfolgen, sondern mußte nach Italien eilen, weil hier Bona- parte die Oesterreicher, unter dem alten General Beau lien, geschlagen, und fast schon ganz Italien erobert hatte. Bonaparte drang selbst ins Oester- reichische vor, und nöthigte den Kaiser zu dem unse- ligen f ' r' - ' __ * >

5. Lehrbuch der Naturwissenschaften und der Geschichte für fähigere Kinder in Bürgerschulen so wie auch für wißbegierige Nichtgelehrte - S. 262

1825 - Rostock : Adler
2ö2 die französische Seemacht zu heben; so erklärte Eng- land im May 1803 den Krieg an Frankreich, und die Franzosen, hierauf vorbereitet, ruckten schon im Iuny in Hannover ein, entwaffneten die hannoveri- schen Truppen, von denen sich doch schon die mehrsten nach England eingeschifft hatten, und bedroheten England nun mit Landungen zu Wasser und durch die Luft. Im May 1804 ließ Napoleon Bonaparte sich zum erblichen Kaiser der Franzosen, und 1805 auch zum Könige von Rom und Italien ernennen, nachdem er zuvor den jungen unschuldigem Herzog von Enghien hinrichten lassen, und den allgemein beliebten General Moreau, den er eben deshalb fürchtete, aber nicht zu morden wagte, ver- bannt hatte. Durch alle diese Verruchtheiten zum gerechten Zorne gereizt, schloß Rußland mit Oester- reich und Schweden einen Bund gegen Frankreich; Napoleon aber kam ihnen zuvor, nahm den öster- reichischen General Mak, nach einigen Gefechten, mit seiner Armee in Ulm gefangen, besetzte Wien den i i ten November, schlug die übel angeführte russisch- österreichische Armee bei Austerlitz den 2ten Dec. 1805, und schloß den Igsten December mit Oesterreich den unglücklichen Frieden von Preß bürg, in welchem Oesterreich wieder 1000 Quadratmeilen mit 3 Millionen Menschen verlor. Den König von Preußen suchte Napoleon durch das von ihm zwar eroberte, aber von England noch nicht abgetretene Hannover für sich zu gewinnen, und so seine Gegner mit einander zu entzweien; seine nothgedrungene Verbündete, die Kurfürsten von Baiern und Würtem- berg wurden zu souveränen Königen gemacht, das Königreich Neapel an seinen Bruder Joseph, Hol- land mir dem Titel eines Königreichs an seinen Bru- der Ludwig, die Herzogthümer Cleve und Berg an seinen Schwager Mürar, und das Fürstenthum Neuf-

6. Lehrbuch der Naturwissenschaften und der Geschichte für fähigere Kinder in Bürgerschulen so wie auch für wißbegierige Nichtgelehrte - S. 264

1825 - Rostock : Adler
264 mmmm Landesherr« nach Altona, ganz verwaist. Schon den loten Februar 1807 hatte das Land durch französische Requisitionen, Plünderungen und Einquartierungen 7,2,7,917 Thaler Schaden gelitten. Den 7ten und 8ten Februar 1807 kämpften die Ileberreste des preußischen Heeres, in Vereinigung mit den Russen, in der so blutigen als hartnäckigen Schlacht bei Eilau,, nach deren Beendigung sich beide Partheien den Sieg zuschrieben. Den i4ten Juny aber siegten doch die Franzosen, nach achttägi- gen unaufhörlichen Kämpfen, bei Fried land. Schon den lyten zog Napoleon in die preußische Grenzstadt Tilsit ein, und schloß den 8ten und yten July 1807 den Frieden zu Tilsit, in welchem Preußen die Hälfte seiner Länder verlor, und worauf Napoleon seinem Bruder Hieronymus das aus hannoverischen, preußischen, hessischen und braunschweigischen Provinzen zusammengesetzte Kö- nigreich Westphalen gab. Nur für Mecklenburg war dieser Friedensschluß heilbringend, indem gleich bei der ersten Zusammenkunft Alexanders mit Napoleon, auf dem Flusse Niemen den 27sten Juny, die Wiederherstellung des Herzogs zu Mecklen- burg-Schwerin als vorgängige Bedingung der Frie- densverhandlungen verabredet ward. Schon der iite July 1807 war der glückliche Tag der Wieder- kehr des theuren Landesvaters, und sein feierlicher Einzug in Schwerin. Gegen England aber hatte Napoleon, schon von Berlin ans, den 2isten November'1806, ein Decret erlassen, dem zu Folge alle großbritannische Häfen für blockirt erklärt wurden, alles englische Ei- genthum, und selbst alle Schiffe, die nur aus engli- schen Häfen kamen, weggenonnuen werden sollten. Den u ten December 1607 verschärfte er diese Maß- regel noch durch das berüchtigte Decret von Mailand, wodurch alle Schiffe, die nur von eng- lischen

7. Lehrbuch der Naturwissenschaften und der Geschichte für fähigere Kinder in Bürgerschulen so wie auch für wißbegierige Nichtgelehrte - S. 281

1825 - Rostock : Adler
Nach i Uhr hielten Alexander und Fricdri ch Wilhelm, unter dem lauten Siegesrufe ihrer Schaaren und der Einwohner, ihren Einzug in die Stadt. Wenige Stunden darauf kam auch Kaiser Franz und alles war voller Dank und Jubel. Na- poleon hingegen verlor, auf seinem eiligen Rückzüge nach dem Rhein, den 2ifteu October, durch den Ge- neral Port bei Freiburg, so wie durch Czernit- sch e f und andere leichte Hänfen, die ihn umschwärm- ten, noch viel Geschütz, Gepäck und Menschen, mußte den aysren, zosten und 31 ften October bei Hanau, noch einen harten Kampf mit den Ocster- reichern und Baiern, unter Wrede, bestehen, und kam endlich den rten November, mit den Ucberbleib- seln seiner großen Armee, bei Maynz über den Rhein. Nur Berrrand blieb bei Hochheim, wo er sich verschanzt hatte, stehen, ward aber am ytcn Novem- der, durch die unter Schwarzenberg angekom- menen Oesterreicher, heraus und nach Maynz hinein getrieben. In Frankfurt am Mayn, wo der Fürst Schwarzenberg sein Haupta-.artierhatte, trafen nun auch die drei verbündeten Monarchen wieder zu- sammen, um gemeinschaftlich das weitere zu berathen. Der Rheinbund war durch die Schlacht bei Leipzig thatsächlich aufgelöset. Die Herzoge von Mecklen- burg hatten sich schon im Frühlinge des Jahres i8iz an Preußen und Rußland angeschlossen, Baiern ei- nige Tage vor der Leipziger Schlacht, Würtemberg den 2ten November, Hessen-Darmstadt den zten, Baden den 17wn November, und bald darauf folgten auch die übrigen Mitglieder des Rheinbundes. Der König von Westphalen hatte sich nach Frankreich ge- flüchtet, und der Großherzog von Frankfurt, Carl von Dalberg, seine weltliche Würde niedergelegt. Holland ward, gleich nach der Leipziger Schlacht, von dem preußischen General Bülow im Fluge erobert, und die Schweiz von S ch w a rz e n b e r g s lin-

8. Kurzer Abriß der Mecklenburgischen Geschichte - S. 45

1820 - Rostock : Adler
rückte, zog die Landwehr vor Hamburg, welches Eckmühl noch beseht hielt. Durch die siegrei- chen Fortschritte der Verbündeten in Holstein, unter denen sich die mecklenburgischen Jager bei Seestä dt so auözeichneten, daß bei dem ganzen Dec. io Heere die Parole auögegeben wurde: die bra- ven mecklenburger Jager, wurde bald ein Waffenstillstand bewirkt, dem der Kieler Friede Dec. 15 folgte. Während ein Belagerungscorps vor Ham- burg stehen blieb, welchen Plah Eckmühl mit hartnäckiger Entschlossenheit vertheidigte, mar- schierte der Kronprinz von Schweden und unter ihm der Erbprinz mit den Mecklenburgern an den Vs 14 ^ Rhein, und mit den drei verbündeten Hauptmächten wurde zu Troyes ein Allianz-Traktat geschlossen. Febr.rs Nach dem glücklich und siegreich beendigten Kriege durch den ersten Frieden zu Paris, durch wel- Märzzo. chen der Rheinbund völlig aufgelöst wurde, kehrten die mecklenburgischen Krieger ins Vaterland zu- rück, wo sie mit Jubel empfangen wurden, und an mehrere der Verdienstvollsten unter ihnen ließ der Herzog eine Verdienstmedaille austheilen. Jul.23 Durch die Uebergabe Hamburgs wurde denn end- lich Mecklenburg von jeder Furcht vor Feindesan- fall befreit, und wenn auch die Kosten des Be- freiungskrieges nebst allen damit verbundenen Durchmärschen und Verpflegungen fremder Trup- pen zu einer^ bedeutenden Höhe angewachsen waren, und stets erneuerte Steuren nöthig mach- ten; wenn auch das um sich greifende Lazarekh- Fieber und eine ausbrechende Rindviehseuche eine üble Folge des Krieges waren, so half doch die

9. Kurzer Abriß der Mecklenburgischen Geschichte - S. 46

1820 - Rostock : Adler
46 Freude über das gerettete Vaterland altes Unan- genehme leichter verschmerzen, und so erkannte es auch Jeder für nothwendig, daß der Herzog an dem seit Napoleons Rückkehr nach Frankreich, erneuerten Kampfe gegen ihn Therl nahm. Es y.m5 erschien also ein neuer Aufruf zur freiwilligen Aprils Stellung unter das herzogliche Militair, welches mit der zufammenberufenen Landwehr im Sommer an den Rhein marschierte, und sich bei der Bela- 2"l. 8. gerung von Longwy rühmlich auszeichnete. 1815 Wahrend dieses Kampfes nahm der Herzog die 27 May Würde eines Großherzogö an, bestätigte lslj die deutsche Bundesakte, nahm wie schon Jun.zo vorher, an den Verhandlungen des Wiener Con greffes einen thatigen Antheil, und schloß mit dem Großherzoge von Strelitz eine Ueberein- kunft wegen ihrer gemeinschaftlichen Theilnahme an dem deutschen Bundestage, der späterhin . Nov. 5. in Frankfurt am Main eröffnet wurde, und auf 1816 welchem der mecklenburgische Gesandte eine bedeu- tende Rolle spielte. Seit dem 2ten Pariser Frie- den und der deöfalstgen Zurückkunft der mecklen- burgischen Truppen, haben bei dem Zustande der Ruhe und den verminderten Landesbedürsniffen allmählig die drückenden Conkributionen bis auf ei- nige aufgehört, und der Fürst und feine Stande haben diese Zeit benutzt, um manche zweckmäßige Einrichtungen durchzusetzen. Nach mehreren weitläuftigern Verhandlungen ?8i?für auf den Landtagen zu Malchin (1816) und deyve zu Sternberg (1817) an welchen auch der Großherzog von Strelitz Theil nahm, wurde end- thüiner. llch das Oberappellationögericht feierlich

10. Realienbuch mit Abbildungen - S. 33

1908 - Rostock : Boldt
33 Reiches ist ungefähr so groß, daß von 100 Einwohnern 1 Monn als Soldat dient. Wer feine Zeit als Soldot in der Linie gedient Hot, wird zur Reserve beurloubt und tritt später in die Landwehr. Die Kriegsflotte, die Reichsmarine, wird immer mehr vergrößert. Dos Reichswappen iit der Adler; die Reichsflagge ist schwarz-weiß-rot. _ Das Deutsche Reich besteht aus folgeudeu 25 Staaten und einem Reichsland: 4 Königreiche: Preußen, Bayern, Sachsen, Württemberg. 6 Großherzogtümer: Baden, Hessen, Mecklenburg-Schwerin, Olden- burg, Mecklenburg-Strelitz, Sachsen-Weimar. 5 Herzogtümer: Braunschweig, Anhalt, Sachfen-Meiningen, Lachfen- Koburg-Gotha, Sachsen-Altenburg. 7 Fürst entümer^ Lippe-Detmold, Reuß jüngere Linie. Schwarzburg- Rudolstadt, Schwarzburg-Sondershausen, Waldeck, Reuß ältere Linie. Schaumvurg-Lippe. 3 freie Städte: Hamburg, Bremen, Lübeck. l Reichs land: Elsaß-Lothringen. Man teilt Deutschland auch ein in Nord- und Süddeutschland. nördlich und südlich^ vom Main. Welche Staaten gehören zu Norddeutschland? Welche zu Süddeutschland? Warum dürfen wir diese Einteilung nicht mit Ober- und Niederdeutschland verwechseln? § 34. Königreich Preußen. 350 000 qkm, 37 M. Einw. Die Könige von Preußen gehören dem Geschlechte der Hohenzollern an; wo die Stammburg? Preußen wird in 12 Provinzen und jede Provinz in Regierungsbezirke eingeteilt. An der Spitze der aus kleinen Städten und Dörfern gebildeten Kreise steht der Landrat. Zu den Provinzen kommt noch der Stadtkreis Berlin. 1. Stadtkreis Berlin. Berlin, Hauptstadt des Deutschen Reiches und des Königreichs Preußen, hat 2 Millionen, mit den Bororten 3 M. Einwohner. Un- gefähr in der Mitte der Stadt liegt die Friedrichstraße, eine gerade Straße, welche 1 Stunde lang ist und in der Richtung von Norden nach Süden geht. Sie durchschneidet die schönste Straße Berlins: „Unter den Linden". An dem östlichen Ende derselben liegen stolze Gebäude, wie das königliche Schloß mit dem Kaiser-Wilhelm-Denkmal, der neue Dom uttd die Ruhmeshalle. Das westliche Ende wird durch das Branden- burger Tor abgeschlossen. Bor diesem Tore besinden sich das Reichs- tags-Gebäude und das Bismarck-Denkmal; alles überragt die herrliche Siegessäule, von welcher die mit Marmorgruppen gezierte Siegesallee abgeht. Weiterhin breitet sich der große Tiergarten mit wunderschönen Spaziergängen aits. Bon den vielen Sehenswürdigkeiten in Berlin merken wir noch die Museen mit großartigen Sammlungen: im Zoologischen Garten können ausländische Tiere betrachtet werden. Dem Verkehr dienen die über die Straßen gehende Stadtbahn und viele Elektrische Bahnen. Berlin ist eine Weltstadt und wird an Einwohnerzahl nur noch von drei anderen Städten Übertrossen. — Westlich von Berlin liegt Charlottenburg; in dem Mausoleum die Gräber der Königin Luise und Kaiser Wilhelms des Großen. — Freilich ist die Umgebung von Berlin sandtg und ein- förmig; aber doch ist die Lage von Berlin eine günstige, denn die Stadt steht mit der Elbe und Oder in Wafserverbindung, und ihre Binnenschiffahrt ist die größte in Deutschland. Berlin liegt fast in der Mitte der Nord- deutschen Tiefebene; daher laufen hier viele Bahnlinien zusammen; in den rzabrtken werden viele Tausende veschästigt. Die Bewohnerzahl ist in stetem Ltetgen begriffen, und kaum die Hälfte der Bewohner ist in Berlin geboren. Realienbuch. 3
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