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1. Landeskunde der Provinz Sachsen und des Herzogtums Anhalt - S. 1

1890 - Breslau : Hirt
htarnaäon^^Mi^l'; ..sälsd imua' - B i b I i o t :i e k - Heimatkunden. Ergänzung zu de» Ausgaben A und B der Schulgeographie vou E. v. Seydlitz. Landeskunde der provi») Sachsen und des Herzogtums Änhalt »»n vi. G. Hertel, ßoorg-k-iwri-'^k.'t Gymnasiallehrer in Scfcilli^'wr^d Inhal.: Breansräwela I. Allgemeine Übersicht S, 1. Ii. Landschaftskunde S. 6. It^Wimv^Üjüt^R^sknftsknnde S. 9. V. Die Bevölkerung und ihre Einrichtungen S. 14. Vi. Tabellen^. 21. Vii. Bilderanhang S. 23. Abkürzungen. N, = Norden, n. = nördlich. W, — Westen, w. — westlich, S, — Süden, s. — süd- lich. O. — Osten, ö, — östlich. Ew. — Einwohner. R.-B. — Regierungsbezirk. Hpst. — Hauptstadt, r. — rechts. I. Allgemeine Übersicht. Lage und Grenzen. Man nennt Deutschland wohl das Herz von Europa, weil es ungefähr in der Mitte desselben liegt. Den nördlichen Teil von Deutschland nimmt das Königreich Preußen ein, in dessen Mitte, von W. nach O. gerechnet, die Provinz Sachsen liegt. Geht man etwa aus dem 52. Parallelkreise entlang, so liegen die Grenzen dieser Provinz von den Landesgrenzen im W. und O. gleich weit entfernt. Die Provinz liegt, wenn man von den weit nach S. vorgeschobenen Ex- klaven absieht, zwischen dem 51. und 53. nördlichen Parallelkreise und dem 10. und 14. Meridian östlich von Greenwich. Innerhalb dieser Grenzen liegt auch das Herzogtum Anhalt. Am südlichsten Punkte ist die Dauer des längsten Tages 16 St. 28 Min., des kürzesten Tages 7 St. 50 Min. Am nördlichsten Punkte ist die Dauer des längsten Tages 16 St. 51 Min., des kürzesten Tages 7 St. 28 Min. Der Zeitunterschied zwischen dem östlichsten und westlichsten Punkte beträgt 15 Minuten. Die größte Entfernung von N. nach S. (Seehausen in der Altmark bis Erfurt) beträgt ungefähr 200 Km, die von W. nach O. (Heiligenstadt bis Ortrand) 230 km. Die Grenzen sind! im N. die Provinz Hannover; im W. dieselbe, das Herzogtum Braunschweig, Anhalt, die Provinz Hessen-Nassau; im S. die thü- ringischen Herzogtümer; im O. Königreich Sachsen, die Provinz Schlesien, Brandenburg und Herzogtum Anhalt. Das Herzogtum Anhalt wird im W. von der Provinz Hannover und Braunschweig, im S. und O. von der Provinz Sachsen, im N. von Branden- bürg und Sachsen begrenzt. 2. Vodengcstalt im allgemeinen. Der weitaus größte Teil der Provinz Sachsen und des Herzogtums An- halt gehört dem norddeutschen Tieflande an. Das ganze Gebiet rechts der Saale von der Mündung der Weißen Elster an, ferner der ganze Norden (R.-B. Hertel, Landeskunde der Provinz Kschlen. » , 1 Inventaribitei unter. *we*£s €>/)

2. Landeskunde der Provinz Sachsen und des Herzogtums Anhalt - S. 16

1890 - Breslau : Hirt
16 Landeskunde der Provinz Sachsen und des Herzogtums Anhalt. 18. Die vom Fürstentum Schwarzburg-Sondershausen abgetretenen Gebiets- teile: das Gericht Allerberg, Amt Bodnngen, Dorf Brnchstedt, Gericht Hainröden und Dorf Utterode (1816). 19. Die vom Fürstentum Schwarzburg-Rudolstadt abgetretenen Ämter Heringen und Kelbra und das Dorf Wolkramshausen (1816). 20. Das vom Großherzogtum Weimar gegen das Dorf Nöda eingetauschte Dorf Ringleben (1815). 21. Die reichsfreie Herrschaft Schauen (1815). 22. Das früher bayrische Dorf Kaulsdorf (1866). Ösüicliv. Iß Greenwicli. 'Salzwedel Stenäol -and/'rük ozeröxt Eislebenm Merseöur( .hidolsladt/ Saatfeld, Wagner idebesieipzig- 2. Abstammung und Religion. In den ältesten Zeiten umfaßte das Reich der Thüringer auch nahezu den ganzen Umfang der Provinz Sachsen. Später drangen Sachsen ein, und beide Völker teilten sich das Land so, daß die Sachsen und die unter ihrem

3. Landeskunde der Provinz Sachsen und des Herzogtums Anhalt - S. 6

1890 - Breslau : Hirt
6 Landeskunde der Provinz Sachsen und des Herzogtums Anhalt. (nach der Zählung vom Jahre 1885). Während der Größe nach also Sachsen die 9. Stelle unter den preußischen Provinzen einnimmt, hat es seiner Ein- wohnerzahl nach die 4. Stelle (Schlesien, Brandenburg mit Berlin und die Rheinprovinz sind stärker bevölkert). Die Provinz, an deren Spitze ein Ober- Präsident steht, zerfällt in die 3 R.-B. Magdeburg, Merseburg und Erfurt; au der Spitze eines jeden steht ein Regiernngs-Präsident, die R.-B. zer- fallen in Kreise unter der Verwaltung eines Landrats. 1. Der Regierungsbezirk Magdeburg hat! 11512,86 qkm mit 989716 Ew. — 859 auf 10 qkm — und zerfällt in 15 Kreise. 2 Der Regierungsbezirk Merseburg hat' 10207,06 qkm mit 1027228 Ew, — 1006 auf 10 qkm — und zerfällt in 17 Kreise. 3. Der Regierungsbezirk Erfurt hat! 3529,61 qkm mit 411379ew. — 1166 auf 10 qkm — und zerfällt in 11 Greife. Das Herzogtum Anhalt hatl 2294,36 qkm mit 248166 Ew. — 1080 auf 10 qkm —, übertrifft also die Provinz Sachsen sehr an Volksdichte. Es zerfällt in 5 Kreise, an deren Spitze Kreisdirektoren stehen. Ii. Landschaftskunde. Die Provinz Sachsen ist von allen preußischen Provinzen die am meisten zerrissene. Der nördliche Teil, welcher den R.-B. Magdeburg umfaßt, bildet allerdings ein zusammenhängendes Ganze, aber er ist im S. durch das Her- zogtum Anhalt vielfach eingezackt und hängt nur durch einen schmalen Streifen (bei Aschersleben), der wiederum Anhalt in 2 große Teile scheidet, mit dem R.-B. Merseburg zusammen. Ein Stück von Anhalt (Grafschaft Mühlingen) liegt als Enklave^) im R.-B. Magdeburg, wogegen kleine preußische Gebietsteile von Anhalt umschlossen sind. Auch eine Braunschweigische Enklave (Calvörde) findet sich innerhalb dieses R.-B. Noch mehr fremde Gebietsteile umschließen die beiden südlichen R.-B.: Teile von Weimar (Allstedt) und Schwarzburg- Rudolstadt (Frankenhausen), sowie die Hauptmasse vou Schwarzburg-Souders- hausen. Dafür liegen die Kreise Schleusiugeu und Ziegenrück gesondert weit nach S. vorgeschoben. Im W. werden die Provinz Sachsen und Anhalt vom Harz berührt. Dieser ist ein in sich fest abgeschlossenes Massengebirge von etwa eiförmiger Gestalt mit der größten Ausdehnung von N.w. nach S.o. (110 km); der Querdurchmesser beträgt nur 30 km. ■sen, Jtappboile. Selke. mppra, jtusieoen. Längsschnitt durch den Harz von Seesen bis Eisleben. (Nach R. Aßinann.) Nach N.w. hin hat das Gebirge mehrere Vorstufen; es verflacht sich im *) Exklave nennt man ein von der Hauptmasse eines Landes getrenntes, in einem andern Staate liegendes Stück Land. Von jenem anderen Lande aus würde man es als Enklave bezeichnen.

4. Die Geschichte Anhalts in Wort und Bild - S. 49

1906 - Cöthen : Schulze
— 49 - des Gatten im Keime zu ersticken. Der Kaiser erhob sie in den Neichs-sürstenstand und verlieh ihren Nachkommen fürstliche Erbsolgerechte. In den ersten Jahren der Ehe hat sie ihren Gatten auf seinen Feldzügen begleitet und im Krankheitsfalle treu gepflegt. Später leitete sie in seiner Abwesenheit mit Umsicht die Verwaltung des Landes und die Erziehung der Kinder. § 25. Fürst Leopold und seine Preußen im Spanischen Erbfolgekriege. 1. Im Jahre 1701 begann der Spanische Erbfolgekrieg. Die als Kaiser regierenden Habsburger und König Ludwig Xiv. von Frankreich stritten sich dreizehn Jahre lang um den erledigten spanischen Königsthron. Viele europäische Staaten, auch das „Reich", nahmen an diesem Kriege teil. Galt es doch, das europäische Gleichgewicht zu begründen, nach welchem kein Staat auf Kosten der anderen eine zu große Übermacht erlangen darf. 2. Brandenburg-Preußen sandte ein besonders starkes Heer ins Feld. Am 18. Januar 1701 hatte sich der Kurfürst Friedrich von Brandenburg 1701 die preußische Königskrone aufs Haupt gesetzt. Der Kaiser versprach, der neuen Würde zur allseitigen Anerkennung zu verhelfen, wenn ihn der erste Preußenkönig Friedrich I. im Spanischen Erbfolgekriege mit einem namhaften Heere unterstütze. Fürst Leopold von Anhalt-Dessau bekam den Befehl, für diese höchst wichtigen europäischen und preußischen Fragen mit schneidigem Schwerte einzutreten. An der Spitze von 8000 für ihn begeisterten preußischen Grenadieren rückte er 1701 ins Feld, zunächst an den Niederrhein. Später kam er unter den Oberbefehl Prinz Eugens, „des edlen Ritters." Einen besseren Lehrmeister konnte sich der erst sieben-undzwanzigjährige Kriegsheld nicht wünschen. An des Prinzen Seite focht er als dessen bewährtester Ratgeber in mehreren glorreichen Schlachten. Stets entschieden seine Preußen den Sieg. So wurden 1704 durch die blutige Schlacht von Höchstädt die Franzosen aus Deutschland vertrieben. Prinz Eugen berichtete hierüber an den Kaiser: „Insonderheit muß ich dem Fürsten von Anhalt sein höchst verdientes Lob beilegen. Er hat seine Leute ins härteste Treffen geführt dergestalt, daß man ihm die Erlangung des vortrefflichen Sieges zu seinem unsterblichen Nachrühme zuzuschreiben hat." 1705 und 1706 wurde der Krieg in Norditalien geführt. Hier bewahrte Fürst Leopold das Heer des verwundeten Eugen in der unentschiedenen Schlacht von Cassano vor Schaden und Niederlage und hals den großen Sieg von Turin erringen. Wiederum sagt Prinz Eugens Bericht: „Der Fürst von Anhalt hat mit seinen Truppen abermals Wunder bewirkt. Ich kann es nicht leugnen, seine Truppen haben an Mut und Ordnung die meinigen weit übertroffen." Im Jahre 1709 nahm der Fürst auch an den letzten großen und siegreichen Kämpfen in den Niederlanden teil. 3. Weltberühmt kehrte Fürst Leopold 1712 aus dem zu Ende gehenden Kriege zurück. Die Übermacht Frankreichs war gebrochen, das europäische Gleichgewicht und die preußische Königswürde gesichert. Den Dank für seine großen Verdienste ließ ihm der Kaiser unter Verleihung des Titels „Durchlaucht" durch einen eigenen Abgesandten abstatten: „Der Fürst habe Lorenz-Günther, Anhalts ©efch’ih'e. .

5. Die Geschichte Anhalts in Wort und Bild - S. 64

1906 - Cöthen : Schulze
- 64 — hatten sie angesteckt, um die Franzosen in ihrem Siegeszuge aufzuhalten. 22 Jahre zuvor hatte sie Fürst Franz erst neu erbaut. Am 19. Oktober ritten die ersten Franzosen in die anhaltische Hauptstadt ein. Dumpfe Schwüle lastete auf der Bevölkerung. Mit banger Erwartung schaute man dem Eintreffen des gefürchteten Franzosenkaisers und damit schweren Bedrückungen entgegen. Von nun ab begann der Durchzug der „großen Armee" (über 100000 Mann) nach Osten zu. 180t) 2. Am 21. Oktober 1806 nachmittags 3 Uhr traf Napoleon in Dessau ein. Fürst Franz empfing ihn an der Schloßtreppe. Ein denkwürdiger Augenblick! Hier der korsische Welteroberer, klein und bleich mit stolzer, abstoßender Miene — dort der schlichte, milde Landesvater, ein hochgewachsener, schöner Mann in ungebeugter, würdevoller Haltung, geschmückt mit dem höchsten preußischen Orden vom Schwarzen Adler. Kurz und kalt die Fragen des übermütigen Siegers — mutig und besonnen die Antwort des edlen Fürsten. „Sie sind der Fürst dieses Landes?" — „Ja, Sire, seit 48 Jahren." — „Haben Sie ein Kontingent zur preußischen Armee gestellt?" — „Nein." — „Und warum nicht?" — „Weil keins von mir verlangt worden ist." — „Wenn man es aber verlangt hätte?" — „Dann würde ich es gestellt haben. Eure Majestät kennen ja das Recht des Stärkeren." Die letzteren Worte waren eine feine freimütige Anspielung auf die Rücksichtslosigkeit, mit der Napoleon Unterworfene behandelte. Dies offene, wahrhaft hoheitsvolle Wesen machte Eindruck auf den sonst so übermütigen Sieger. Er lud den Fürsten höflich ein, ihn nach der zerstörten Elbbrücke zu begleiten, verlangte, daß sie sofort wiederhergestellt würde, sicherte aber dem Lande Anhalt volle Neutralität zu. Als er am andern Morgen Dessau verließ, nahm er freundlichen Abschied und fragte sogar, ob er mit irgend etwas nützlich fein könne. Da antwortete der gute Fürst: „Ich für meine Person bedarf nichts. Aber um Schonung meiner armen Untertanen bitte ich, denn sie sind alle meine Kinder." Dieser von Herzen kommenden Fürbitte verschloß sich selbst ein Napoleon nicht. Alle bereits gestellten Forderungen wurden zurückgenommen und jede Gewalttat verboten. Die Schlösser, z. B. zu Dessau und Wörlitz, erhielten kaiserliche Schutzwachen. 3. Napoleon lud den Fürsten sogar ein, ihn in Paris zu besuchen. Dieser erklärte sich dazu bereit, wenn ihn der Kaiser als einen Privatmann empfangen wollte. Denn als deutscher Fürst zu kommen, verbiete ihm bei der unglücklichen Lage Deutschlands sein Gefühl. Fürwahr, nur ein so würdiger Herr wie Vater Franz durfte sich gegen den überaus empfindlichen Sieger eine solche freimütige Sprache erlauben. Als der Fürst 1807, um sich die mannigfach beherzigenswerten Einrichtungen des neuen Frankreich anzusehen, in Paris weilte, bereitete ihm Napoleon einen ausgezeichneten Empfang. War er doch eine der wenigen deutschen Fürstengestalten, die der Gewaltherrscher wahrhaft achtete. — Welcher Gegensatz zu dem verblendeten August Christian Friedrich von Anhalt-Eöthen! Für den war Napoleon gleichsam der Abgott. Er ahmte Einrichtungen des kaiserlichen Frankreich im Eöthenschen sklavisch nach, führte das napoleonische Rechtsbuch ein, teilte das Land in „Departements" mit „Maires" und „Präfekten" usw. Als der Fürst bei der Anwesenheit des Kaisers in Dessau „Napoleon dem Großen, dem heilbringenden Gesetzgeber der Welt" in

6. Die Geschichte Anhalts in Wort und Bild - S. 71

1906 - Cöthen : Schulze
— 71 — 4. Im evangelischen Kirchenwesen wurde 1820 in Anhalt-Bernburg, 1827 in Anhalt-Dessau durch die Union nach preußischem Vorbilde Cmtgteit geschaffen, so daß fortan der Unterschied zwischen Lutherschen und M-sormierten verschwand und alle Protestanten gemeinsam Gottesdienst hielten. Nur in Anhalt-Cöthen bestand die Trennung noch weiter. Auch letzte der Herzog die Kirchenbauten seines Großvaters fort. Manche Gotteshäuser wurden neu aufgeführt, andere prächtig wiederhergestellt oder restauriert. Die herrlichste solcher Erneuerungen, die in ganz Deutichland gerühmt wurde, ist die der Stiftskirche zu Gernrode (Fig. 5). Nicht minder Ueb sich Herzog Leopold die Hebung des Schulwesens angelegen ie:n. £)te Gymnasien zu Zerbst und Dessau wurden zweckmäßig umgestaltet un zahlreiche neue Landschulen gegründet. Infolge der Berufung des Jkotejiors Werner nach Dessau entstand die für das deutsche Turnwe^en wichtige gymnastische Akademie. 5. Am 18. November 1836 stifteten die Herzöge von Anhalt-Dessau, Anhalt-Cöthen und Anhalt-Bernburg zu Ehren ihres großen Ahnherrn den anhaltischen Hausorden Albrechts des Bären mit der Umschrift „^urchle Gott, und befolge seine Befehle!" Die Anrede „Hoheit" ward 1844 angenommen. Sie gilt für den Herzog und feine_ Gemahlin sowie sur alle Prinzen und Prinzessinnen des Herzoglichen Hauses. Das Revolutionsiahr 1848 brachte in Anhalt nur schwache Bewegungen zugunsten einer neuen Verfassung hervor. Es wurde ein auf Utivahlen beruhender -andtag eingeführt, aber bald wieder aufgehoben. Dafür trat die schon früher in Geltung gewesene ständische Verfassung von neuem in Kraft. 6. Das Verhältnis Anhalts zum deutschen Vaterlande war während der Regierung Herzog Leopold Friedrichs bis 1866 solgendes: sogleich nach den Befreiungskriegen waren die anhaltischen Herzogtümer dem neu gegründeten Deutschen Bunde beigetreten. Bei der unter Österreichs ^.oriitz zu Frankfurt a. M. tagenden Bundesversammlung hatten lie zusammen ^eine Stimme und wurden durch einen eigenen Gesandten vertreten. _ Zum Bundesheere hatte Gesamtanhalt schon im Frieden ein Regiment Infanterie zu zwei Bataillonen nebst Scharfschützenabteilung zu unterhalten, ^ue Wehrpflicht wurde für alle männlichen Einwohner vom 21. 2,. Lebensjahre allgemein. Diese Truppen standen zu Dessau, Bernburg und Seron (Scharfschützen). Sie wurden nach preußischen Vorschriften ausgebildet. Ihre recht kleidsame, 1848 nach preußischem Schnitte zugerichtete Uniform ist noch heute diejenige der Herzoglichen Jägerbrigade. Beim Kriege gegen Dänemark, den der Deutsche Bund wegen Schleswig-Holsteins 1.849 rührte, rückte auch aus Anhalt ein Bataillon von 600 Mann ins Feld. ^ ^hne zum Gefechte zu kommen, hielt es die 1864 so berühmt gewordenen Düppeler Höhen besetzt. § 37. Die Wiedervereinigung der anhaltischen Herzogtümer. la. In Anhalt-Cöthen hatte, als der Sohn des Fürsten Ludwig (S. 39) kinderlos starb, 1665 die Linie Cöthen-Plötzkau den Thron geerbt. Die meisten ihrer Fürsten regierten schlicht, tntfd und segensreich. Emanuel Leberecht gab 1693 die Erlaubnis zur Erbauung einer lutherischen Kirche in Cöthen. Bald nahm die lutherische Gemeinde erheblich §u. Vielelutheraner von auswärts ließen sich in Cöthen nieder. Emanuelleberechts

7. Die Geschichte Anhalts in Wort und Bild - S. 74

1906 - Cöthen : Schulze
— 74 — 4. Das Denkmal diente indes noch einem anderen Zwecke Als ein Jubeldenkmal wurde es am 10. August 1867 enthüllt, dem Tage, da Herzog Leopold Friedrich sein fünfzigstes Regierungsjahr vollendete. In dankbarer Freude und wärmster Anteilnahme beging sein Volk mit ihm diesen seltenen Ehrentag. Am 22. Mai 1871 verschied Herzog Leopold Friedrich als ein schöner, bis zuletzt rüstiger Greis, aufrichtig betrauert vom ganzen Lande. Hat nch doch der schöne Wahlspruch seiner gesegneten Regierung voll erfüllt, den die Jubiläumsdenkmünze von 1867 verkündet: „Des Volkes Liebe — meine Krone." § 38. Die Errichtung des Deutschen Reiches. 1. Der Deutsche Bund, dem Anhalt 1815 beitrat, war eine unvollkommene Schöpfung. Unter dem Vorsitze Österreichs konnte Deutschland nicht einig und nicht mächtig werden. Daher suchte sich das kraftvoll aufstrebende Preußen immer mehr die Führung zu verschaffen. Den Grundstein dazu legte es durch den Zollverein. Die einzelnen deutschen Staaten schlossen sich nämlich noch immer durch strenge Grenzaufsicht gegeneinander ab. Die Reisenden wurden durch Paßzwang belästigt, die Waren durch hohe Zölle verteuert. Da lud Preußen die deutschen Fürsten ein, mit ihm zusammen ein einheitliches Zollgebiet zu bilden. Die Herzöge von Anhalt widerstrebten zwar zunächst dem Anschlüsse, gehörten aber trotzdem zu den ersten deutschen Fürsten, die dem Zollvereine beitraten und so die deutsche Einigkeit ein gutes Stück förderten, um sie fortan als Preußens treue Helfer Schritt für Schritt weiter mit auszubauen. Als 1866 der Entscheidungskampf zwischen Preußen und Österreich entbrannte, rückte das Regiment Anhalt gegen Süddeutschland ins Feld, ohne indessen zum Gefechte zu kommen. Infolge des siegreichen Krieges trat Anhalt 1867 dem Norddeutschen Bunde bei, beschickte Bundesrat und Reichstag und schloß mit Preußen die noch heute bestehende Militär-Konvention, deren Folge die Errichtung des Anhaltischen Infanterie-Regimentes Nr. 93 war. Dasselbe gehört dem Königlich preußischen Iv. Armeekorps (Provinz Sachsen) an, ist nach preußischem Muster ausgebildet, bewaffnet und uniformiert. Als anhaltifche Abzeichen führt es die grünen Kokarden und auf den Achselklappen den Namenszug Herzog Leopold Friedrichs (L F). Alle in Anhalt geborenen Soldaten, auch wenn sie nicht in der anhaltischen Truppe dienen, schwören ihren Fahneneid dem Herzoge, der zum Regimente Nr. 93 in dem Verhältnisse eines kommandierenden Generals steht. 1870 2. Das Anhaltische Regiment rückte im Juli 1870 in den Deutsch- französischen Krieg, wo es mehrfach Gelegenheit fand, sich rühmlich auszuzeichnen. Mit Alldeutschland nahm ganz Anhalt an jenem glorreichen Einigungskriege begeisterten Anteil, der sich noch steigerte, als auch Erbprinz Friedrich, der nachmalige Herzog Friedrich I., zu Felde zog. Anfang August erflehte auf Befehl des Herzogs Leopold an einem allgemeinen Buß-und Bettage das anhaltifche Volk die Gnade des Herrn aller Heerscharen. Die ^ auf der Eisenbahn durchs Land beförderten Truppen wurden mit Speise und Trank erquickt, die im Felde Stehenden mit reichen Liebesgaben erfreut, die verwundet oder krank Zurückkehrenden in Lazaretten durch freiwillige Krankenpflege versorgt, die Witwen und Waisen der Gefallenen
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