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1. Das Badnerland - S. 86

1911 - Weinheim [u.a.] : Ackermann
Nr. 26. Der Bodensee. Stell Der König der deutschen Seen! I. Frage: Was lehrt die Karte? Ii. Frage: Warum wird der Boden see der König der deutschen Seen genannt? I. Frage: Was lehrt die Karte? 1. Lage und Ausdehnung: Der Bodensee liegt., in der südöstlichen Ecke Badens. Baden, Württemberg, Bayern, Österreich und die Schweiz grenzen an seine User. Der Bodensee hat einen Umfang von 30 Stunden. Seine Länge von Bregenz bis Überlingen beträgt 65 km (14 Stunden), seine größte Breite von Lindau bis Rorschach 22 km (4 Stunden).

2. Kurzer Abriss der badischen Geschichte - S. 44

1903 - Karlsruhe : Lang
— 44 — umfaßte mit seinen 29 lls Quadratmeilen noch nicht den neunten Teil davon, und die 1771 wieder vereinigten gesamten badischen Stammlande (65 Quadratmeilen) hatten nicht einmal ein Viertel der Ausdehnung des heutigen Großherzogtnmzx V. Aas Großherzogtum. 1. Großherzog Karl Friedrich (1806 — 1811). Nun galt es, den äußerlich hergestellten stattlichen Bau im Innern einzurichten und wohnlich zu machen. Karl Friedrich traf, unterstützt von tüchtigen Staatsmännern, umfassende Maßnahmen, um das Land neu zu ordnen und dem ganzen Volke die Segnungen seiner väterlichen Fürsorge angedeihen zu lassen. Er regelte das in den kriegerischen Zeiten stark zerrüttete Finanzwesen, verbesserte die Verwaltung und Rechtspflege, führte das neue französische Gesetzbuch Napoleons mit entsprechender Anpassung an die heimatlichen Verhältnisse als badisches Landrecht ein (1810), förderte auch weiterhin Kirchen und Schulen aufs kräftigste und bemühte sich eifrig, allen Bedürfnissen seines Volkes, namentlich in konfessioneller Hinsicht, Rechnung zu tragen. Die Aufhebung der überaus zahlreichen Klöster, die er in feinem Lande vornahm, hat ihm zwar manchen Verdruß von feiten feiner katholischen Untertanen bereitet; aber die klare Überzeugung davon, daß das Wohl des Staates diesen Schritt unbedingt forderte, ließ Karl Friedrich keinen Augenblick schwanken, und schließlich fand man sich auch auf der andern Seite mit den vollendeten Tatsachen ab, zumal sich die Nützlichkeit dieses Vorgehens in der Folgezeit hinreichend erwies und der Großherzog jedem seiner Untertanen volle Freiheit des Bekenntnisses ließ. Das Großherzogtum war anfangs in drei Provinzen, feit dem Jahr 1809 in zehn Kreise eingeteilt. Die friedliche Ausgestaltung der Dinge wurde mehrfach unterbrochen und gehindert durch die kriegerischen Ereignisse der sturmbewegten Zeit, in die auch Baden vielfach verwickelt wurde. Badische Truppen mußten unter französischen Fahnen hinausziehen, um Napoleons ehrgeizigen Absichten zu dienen. Sie kämpften 1806 und 1807 gegen Preußen und Rußland, 1808 bis 1813 im fernen Spanien, 1809 gegen Österreich. Nicht weniger als 8000 Mauu hatte Karl Friedrich vertragsmäßig zu den Truppen des Rheinbundes zu stellen; feit 1810 belief sich die militärische Macht Badens sogar ans 12000 Mann aller Waffengattungen. Derartige gewaltige Leistungen waren natürlich nur unter den schwersten Opfern an Gut und Blut möglich; und Napoleon forderte diese mit unerbittlicher Härte. An Stelle der früher üblichen Anwerbung der Soldaten gegen Handgeld war nach französischem Muster die Konskription eingeführt

3. Kurzer Abriss der badischen Geschichte - S. 43

1903 - Karlsruhe : Lang
Frieden desselben Jahres wurde Baden ataibedeutend vcrqroncrt, diesmal auf Kosten Österreichs. Es-erlnelt den größten Teil des Breisgaues mit der Landvogtei Drrmffi: und kpr Konstanz. St. Masien und eine Reche anderer ^>er Staadt Konltouz. St. Masien und eine Reihe anderer Aws^^wiediedeutschordenskommende Mamauz im ganzen 441/2 Quadratmerlen mit 165 000 Einwohnern. hurtqert zu Napoleon wurden auf dessen Wuusch^sehr gegen die 'Neigung des kerndeutschen badischen Fürsten, noch enger gestaltet durch die erzwungene Vermählung §es= Prinzen Karl, des (Enkels Karl Friedrichs, mit der Adoptivtochter des französischen Kaisers, Stephanie^ die im 1 «nß sfnttfnnh 9^prtinp Wochen sväter schuf Navoleons. bund, dem Daden mit vielen andern deutschen Zürnen oei--tretm mmt'e, unter gleichzeitigem Austritt aiis dem Neich?-t)et6ttnb:\ Damit war tatsächlich das heilige römische Reich deutscher Nation zii Grabe getragen: .Kaiser^Frgu^ ll^e denii auch im August 1806 die Krone nieder. Für Karl Friedrich brachten diese betrübenden Ereignisse, die E selbst itfimftzlich qertiig empfand, neuen Gewinn und neue Ehren. 'Cs ramen' an Baden u.a.: die Müde dermrsteu von Furstenberg, Leiningen, Löwenstein, Auersperg. Schwarzenberg, die Besitzungen der ehemaligen Reichsritterschaft, die Reste der österreichischen Gebiete mit den Ordensherrschaften, die Herrschaft Triberg, die Städte Villingen iiud Brännlingenainsgesar^t ein Zuwachs von 01 f/2 Quadratmeilen mit 270000 Einwohnern. Gleichzeitig wurde aus dem Kurfürstentum ein Großh erzogtumkarl Friedrich Brtjfett den Ätet Grof^herzog^mit dem Prädikat „Königliche Hoheit". Jn'einer feierlichen Proklamation vom 13. August 1806 machte er lernem Volke dies wichtige Ereignis bekannt. Dieser Tag ist der Geburtstag de? ©rosiherzogtums Bade«. Noch war aber seine heutige Größe nicht erreicht. In den Jahren 1808 und 1810 vollzogen sich weitere Gebietsveränderungen. Nach tzerschied^nen Ausgleichungen mit Hessen und Württemberg erhielt Baden die Herrschaft Hornberg. die Landgrafschaft "Nellen'burg, sowie'^ige^Md^M Qrtiv. 1814 nach dem Feldzug gegen Frankreich, kam^D'i^Stadt Kehl an das Groszherzogtnm: 1819 endlich die Herrschaft Hohen-geroldseck. Nachdem noch in demselben Jahr das kleine Amt Steinfeld bei Wertheim an Bayern abgetreten worden war, war die räumliche Entwicklung des Großherzogtnms vollendet. Bei einem Umfang von 272 ^ Quadratmeilen zählte es jetzt mehr als 1000000 Einwohner — ein gewaltiger Fortschritt gegenüber den bescheidenen Anfängen Karl Friedrichs im Jahr 1746. Das baden-dnrlachische Ländchen von damals itrtrov iptttpm Mstiitri 1 n 1 ul iieueiiucu t/v u 1 in

4. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 143

1900 - Karlsruhe : Lang
143 ihnen für ihre treue Hilfe und erklärte, daß er ihrem Wunsche gemäß die deutsche Kaiserkrone annehme. Hierauf verlas der Reichskanzler Graf Bismarck die Kaiserproklamation an das deutsche Volk.*) Der Großherzog Friedrich von Baden brachte auf Seine Majestät den Kaiser Wilhelm I. ein Hoch aus, in das die ganze Versammlung begeistert einstimmte. Am 7. März verließ der deutsche Kaiser-Versailles, um nach Berlin zurückzukehren. Seine Reise war von der Grenze bis in die Hauptstabt des Deutschen Reiches ein wahrer Triumphzug. Am 21. März eröffnete der Kaiser den ersten Reichstag des gesamten geeinigten Deutschland mit einer Thronrede, in der er Gott dankte für die wunderbar glückliche Lenkung der Geschicke unseres Vaterlandes, und den Wunsch aussprach, daß das geeinigte beutsche Volk auch in dem Wettkampfe um die Güter des Friebens Sieger bleiben möge. Rcichsverfaffung. Das neue Deutsche Reich ist ein Bundesstaat Erblicher deutscher Kaiser ist der König von Preußen. Zu dem Reiche gehören vier Königreiche (Preußen, Bayern, Sachsen, Württemberg) fünf Herzogtumerlbraunschweig, Sachsen-Meiningen, Sachsen-Altenburg, Sachseu-Koburg-Gotha, Sachsen-Anhalt), sechs Großherzogtümer, (Baden, dessen Mecklenburg-Schwerin, M-Strelitz. Sachsen-Weimar, Oldenburg), “sieben Fürstentümer lschwarzburg-Rudolstadt, Sch.-Soudershausen, Waldeck, Reuß altere Linie, Reuß jüngere Linie, Schaumburg-Lippe, Lippe-Detmold) drei freie Städte (Hamburg, Bremen. Lübecks ein unmittelbnrpä ittpirfräsrmh »em,esla?„!ei|ta.8l4an9 ^ ®Bbw: 9ütfl Si8ra“ta bli deutschen ütetct)3tag,_ Oer Vertretung des Volkes. Kaiser vertritt das Reich anderen Staaten gegenüber, ernennt die höheren Reichsbeamten, hat den Oberbefehl über die deutsche Armee und Manne, beruft den Reichstag und Bundesrat, nnterapirfmpt hip sftptrfcant>fot,o xjic uuet|xe trteicysgeroait rut)t veim Kaiser, dem *■0 U U 0 6 § r Ct t. Ocr hi P pitt2psnpn hplt+?rfl<m fö+nnion 4-4- ,.v,V, __

5. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 233

1900 - Karlsruhe : Lang
— 233 — diesem Kriege vorzügliche Dienste; er eroberte die von den Franzosen besetzte Festung Landau und schützte mit einem kleinen Heere die Gegenden am Oberrhein gegen die Einfälle der Feinde. Er erlebte das Ende des Krieges nicht; durch Krankheit wurde er genötigt, den Oberbefehl niederzulegen, und zog sich in das Schloß zu Rastatt zurück, wo er 1707 starb. X. Das Großherzogtum Baden. 1. Karl Friedrich der Gesegnete. Karl Friedrich wurde am 22. November 1728 geboren. Er war der Enkel des Markgrafen Karl Wilhelm von Ba-den-Durlach, der 1715 Karlsruhe gegründet und za ]einer Residenzstadt gemacht hatte. Karl Friedrichs Vater, der Erbprinz Friedrich, starb schon 1732, und da die Mutter kränklich war, übernahm die Großmutter, Markgräfin Magdalena Wilhelmine, die Sorge für die Erziehung des hochbegabten Prinzen. Nachdein derselbe den Unterricht vortrefflicher Lehrer genossen und durch den Besuch der Akademie zu Lausaune sowie durch Reisen in Frankreich, den Niederlanden und England seine Ausbildung vollendet hatte, trat er 1746 die Regierung der Markgrafschaft an. Von nun an war sein Leben Karl Friedrich. ausschließlich dein Wohle seines Landes gewibmet; alle seine Negierungshandlungen waren von dem Wunsche geleitet, über „ein freies, wohlhabenbes, gesittetes und christliches Volk" zu gebieten. Vor allem lag ihm die geistige Bildung und die religiössittliche Erziehung der Jugeub am Herzen. Daher vermehrte und verbesserte er die Schulen und errichtete Bilbuugsaustalteu für Geistliche und für Lehrer, veraulaßte den Ban zweckmäßiger Schul-Häuser und führte zur Fortbilbung der aus der Schule entlassenen jungen Leute die Sonntagsschulen ein. Zur Steigerung des Wohlstanbes begünstigte und unterstützte

6. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 109

1900 - Karlsruhe : Lang
— 109 — von Campo Form io schließen mußte, in dem Österreich zu Gunsten Frankreichs auf Belgien und die Lombarbei verzichtete. Im Jahre 1799 begann Kaiser Franz 11. im Bnnbnisse mit England, Rußlanb und der Türkei nenerbings den Krieg gegen Franfieich. Erzherzog Karl von Österreich besiegte 1799 die Franzosen bei Stockach, und der russische Felbherr Suwarow jagte die französischen Heere aus Italien; allein der Sieg des Generals Bonaparte über die Österreicher bei Marengo (1800) und die Nieberlage des Herzogs Johann bei Hohenlinben (1801) zwangen den Kaiser, den Frieden von ßüneviüe zu schließen, durch den Frankreich das ganze linke Rheinufer erhielt. Diejenigen weltlichen Fürsten, die Lanbbesitz auf dem linken Rheinufer verloren, würden durch die Gebiete der geistlichen Fürsten und der Reichsstäbte ent-schäbigt. Von den geistlichen Fürstentümern würde nur das Kurfürstentum Mainz, von den Reichsstäbten Augsburg, Nürnberg, Frankfurt, Bremen und Lübeck erhalten. Die neue Orbnung der deutschen Verhältnisse würde durch den sogenannten Reichsbepu-tationshauptschluß vom 25. Februar 1803 festgestellt. 4. Das Ende. General Napoleon Bonaparte, feit 1799 Oberhaupt der französischen Republik, würde 1804 zum erblichen Kaiser der Franzosen erhuben. Der bentsche Kaiser Franz Ii. und der Kaiser Alexanber von Rußlanb schlossen (1805) mit England ein Bünbnis gegen den Kaiser Napoleon. Zum großen Schaben der deutschen Sache lehnte Preußen die Teilnahme an dem Bünbnisse ab und blieb neutral. Napoleon war wohlgerüstet; er eroberte in wenigen Wochen ganz Sübbentscklanb und zwang die Fürsten von Baden, Württemberg und Bayern, sich mit ihm zu Derbünben. Der österreichische General Mack ließ sich bei Ulm mit 25 000 Mann schimpflich gefangen nehmen. Napoleon brang, säst ohne Wiberstanb zu finben, bis Wien vor und besiegte die vereinigten Österreicher und Russen in der Dreikaiserschlacht bei Austerlitz, 2. Dezember 1805. Infolge der Nieberlage bei Austerlitz mußte Kaiser Franz Ii. den Frieden von Preßburg schließen, durch den er Tirol an Bayern, seine schwäbischen Besitzungen an Württemberg, den Breisgau und die Ottenau an Baden abtrat. Bayern und Württemberg würden Königreiche, Baden ein Kurfürstentum. Am 12. Juli 1806 sagten sich, von Napoleon dazu gezwungen, sechzehn bentsche Fürsten, Bayern und Württemberg voran, von Kaiser und Reich los und schlossen den Rheinbunb, bessen Beschützer — richtiger bessen Zwingherr — der Kaiser Napoleon war. Ihm hatten die verbünbeten Fürsten ein Heer von 63000 Mann zu stellen und Gehorsam in allem zu leisten, wie er niemals dem Oberhaupte des deutschen Reiches geleistet worben war. Nun blieb

7. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 125

1900 - Karlsruhe : Lang
— 125 — Dänemark, einem treuen Bundesgenossen Napoleons, genommen wurde. Holland und Belgien wurden zu dem Königreiche der vereinigten Niederlande verbunden. Die größten Veränderungen gingen in Deutschland vor. Die Rheinbnndssürsten behielten fast ohne Ausnahme ihr zur Zeit der Fremdherrschaft erworbenes Landgebiet. Bayern gab Tirol und Salzburg an Österreich ab und erhielt die Rheinpfalz und die preußischen Fürstentümer Ansbach und Baireuth, sowie das Gebiet von Würzburg. Oldenburg, Braunschweig, die Kurfürstentümer Hessen und Hannover wurden wiederhergestellt, letzteres zum Königreich erhoben und vergrößert. Der König von Sachsen mußte die Hälfte seines Gebietes an Preußen abtreten. Preußen erhielt im ganzen die Grenzen wieder, die es vor 1805 gehabt hatte, ferner die Provinz Posen, die Herzogtümer Jülich und Berg nebst den Gebieten der geistlichen Kurfürsten von Trier und Köln. Hamburg Lübeck, Bremen und Frankfurt wurden freie Städte. Die 38 Staaten Deutschlands wurden durch die Wiener Bundesakte vom 8. Juni 1815 zu einem Buude vereinigt, der den Namen „der Deutsche Bund" führte. Jeder Staat hatte seine volle Unabhängigkeit. Die gemeinsamen Angelegenheiten wurden durch die oberste Bundesbehörde, den Bundestag, der in Frankfurt feinen Sitz hatte, beraten und beschlossen. Im Bundestage hatte jeder größere Staat eine Stimme, die fünf kleinsten miteinander eine. Kurze Zeit nach dem Schlüsse des Wiener Kongresses errichteten die Kaiser Franz und Alexander und König Friedrich Wilhelm Iii. die heilige Allianz, durch die sie die Pflicht übernahmen, ihre Völker nach Gottes Ordnung und nach den Grundsätzen der christlichen Religion in Frieden und Gerechtigkeit zu regieren. Xxv. Das neue deutsche Reich 1. Die Zeiten des Bundestages. Friedrich Wilhelm Iv., König von Preußen. Mit der neuen Gestalt, die Deutschland durch den Wiener Kongreß erhalten hatte, waren viele vaterlandsliebende Männer nicht zufrieden. Die Teilung Deutschlands in 38 selbständige Staaten erschien als eine Schwächung des Vaterlandes, weil sie dem Auslande es erleichterte, Deutsche gegen Deutsche zum Nachteile Deutschlands zu mißbrauchen. Viele hatten gehofft, daß das alte Deutsche Reich unter einer kräftigen Kaisergewalt hergestellt und seine frühere Macht und Herrlichkeit wieder erlangen werde. Die Freiheitskriege hatten ja gezeigt, welche Kraft das vereinigte Deutschland befaß. Allein, wie berechtigt diese Hoffnungen und Wünsche waren, ihre Erfüllung war in jener Zeit unmöglich, wenn nicht einer der beiden Großstaaten Gewalt anwenden wollte, und

8. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 131

1900 - Karlsruhe : Lang
— 131 — scheidung gegen Preußen ausfallen werde, und war dank der Heeresverbesserung aus den Kriegsfall gerüstet. Überdies hatte Preußen ein Bündnis mit Italien geschlossen, um Österreichs Streitkräste zu teilen. Nach langen Verhandlungen, während welcher von Preußen der Antrag auf eine Umgestaltung des Bundes unter Preußens Führnug mit Ausschluß Österreichs gestellt wurde, beschloß auf Betreiben Österreichs der Bundestag am 14. Juni 1866, daß ein Bundesheer gegen Preußen kriegsbereit gemacht werde. Nnn erklärte der König von Preußen, er betrachte den Buud als gelöst. Mit gewohnter Schnelligkeit trat Preußen tu den nunmehr ausbrechenden Krieg ein. Bis zum Ende des Monats war das hannöversche Heer gefangen und ganz Norddeutschland tu der Gewalt Preußens. Gleichzeitig waren unter blutigen Gefechten zwei preußische Heere in Böhmen eingerückt, und am 3. Juli wurde bei Königgrätz die Entscheidungsschlacht geschlagen. Das österreichische Heer erlitt eine furchtbare Niederlage. Drei Wochen darauf wurden zu Nikolsburg die Friedensunterhandlungen eröffnet. Bis zum Schlüsse des Monats Juli wurde zwischen den Bundestruppen (Bayern, Hesseu, Badenern) und Preußen am Main gekämpft. Auch hier waren die Preußen siegreich. Im Laufe des Monats August wurde zu Prag der Friede geschlossen. Hannover, Hessen-Kassel, Nassau. Frankfurt am Main. Hessen-Homburg und Schleswig-Holstein wurden dem preußischen Staate einverleibt. Österreich schied aus Deutschland aus. zahlte 40 Millionen Thaler Kriegskosten und stimmte zu, daß Preußen die Staaten nördlich des Mains zum Norddeutschen Bunde vereinige. Die süddeutschen Staaten wurden von Preußen glimpflich behandelt; neben nicht allzuharten Kriegskostenzahlnngen verpflichteten sie sich, ihre Heere uuter Preußens Führung zu stellen, salls Preußen in einen Krieg verwickelt werde. Diese Bestimmung wurde vorerst noch geheim gehalten. In dem Kriege von 1866 zeigte sich die innere Tüchtigkeit des preußischen Staates und Heeres im schönsten Lichte.. Obgleich zwischen Regierung und Volksvertretung ein mehrjähriger Zwist bestand, kannte jeder preußische Wehrmann, sobald der Krieg erklärt war, nur noch einen Gedanken, daß sein Vaterland in Gefahr und daß er verpflichtet sei, den letzten Tropfen Blut für dasselbe einzusetzen. Damals wnrde es offenbar, daß es für Deutsch-laud nur ein Heil gebe, die Einigung nnter Preußens Führung. Der Kaiser Napoleon Iii. hatte den inneren Krieg in Deutschland gerne gesehen. Er hoffte, daß beide deutschen Großmächte durch denselben so geschwächt würden, daß er den alten Plan, das linke Rheinufer an Frankreich zu bringen, werde ausführen körnten. Allein während der Friedensverhandlungen zu Nikolsburg kouute er sich überzeugen, daß die noch im Kampfe mit Preußen stehenden süddeutschen Staaten sofort die Waffen gegen ihn kehren würden,

9. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 199

1900 - Karlsruhe : Lang
— 199 — und behauptete mit geringen Streitkräften das Land mehr als zwei Jahre. Im Jahre 1704 errang er, vereinigt mit dem eng- lischen Feldherrn Marlborough, einen glänzenden Sieg über die Franzosen bei den Dörfern Höchstädt und Blindheim; im Jahre 1706 schlug er die Franzosen bei Turin und brachte ihnen in den folgenden drei Jahren noch mehrere schwere Niederlagen in Belgien bei. Wie Eugen ein unüberwindlicher Feldherr war, so bewährte er sich auch als kluger Staatsmann bei Unterhandlungen, und hauptsächlich ihm war es zu verdanken, daß die Engländer und Holländer im Bündnis mit dem Hause Habsburg ausharrten bis zum Tode Kaiser Josephs I. Kaum war der Erbfolgekrieg durch die Friedensschlüsse von Rastatt und Baden beendigt, so begann der Krieg mit den Türken von neuem. Engen besiegte ein starkes Türkenheer bei Peter- wardein und belagerte Belgrad. Um die Stadt zu entsetzen, rückte ein türkisches Heer von 200 000 Mann heran. Eugen konnte dieser Übermacht nur ungefähr 60 000 Mann entgegenstellen. Gleichwohl beschloß er den Angriff und errang nach heißem Kampfe einen glänzenden Sieg (1717). Wenige Tage darauf wurde Belgrad übergeben.*) Der Sultan mußte im Frieden von Passaro-witz (1718) das Banat, Belgrad und Serbien abtreten.**) Prinz Eugen war nicht nur ein großer Feldherr und Staatsmann, sondern auch ein Freund der Künste und Wissenschaften. In feinem prachtvollen Palafte Belvedere bei Wien legte er eine reiche Bibliothek und eine Sammlung von kostbaren Gemälden an; feine wenigen freien Stunden verwendete er auf das Studium und auf den Umgang mit großen Gelehrten und Künstlern. Hochbetagt starb er im Jahre 1736. Ix. Von Peter dem Großen und Karl dern Zwölften. Vor zweihundert Jahren hatte das russische Reich in Europa noch nicht die Ausdehnung wie heutzutage und grenzte auch nirgends an das deutsche Reich. Seine Westgrenze lief vielmehr von dem *) Diese Schlacht besingt das Volkslied: „Prinz Eugen, der edle Ritter/ (Siehe im Anhang.) **) Seit dem Frieden von Passarowih haben die Türken keinen Angriffskrieg mehr geführt. Sie hatten Mühe genug, sich der Russen zu erwehren, die seit den Zeiten Peters des Großen zu wiederholten Malen das türkische Reich angriffen, einzelne Provinzen losrissen und die Türkei zweimal (1829 und 1878) dem Untergange nahe brachten. Im Jahre 1821 erhoben sich die Griechen, die Bewohner des südlichen Teiles der Halbinsel, und errangen, von den europäischen Mächten unterstützt, in 7jährigem Kampfe ihre Freiheit; 1830 wurde Griechenland zum Königreiche (Hauptstadt Athen) erklärt und 1833 der bayerische Prin^ Dt io zum König eingesetzt. Nachdem Otto durch eine Revolution (1862) verjagt worden war, beriefen die Griechen den Prinzen Georg von Dänemark auf den Thron.

10. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 227

1900 - Karlsruhe : Lang
kaufen versprach. „Die Stadt Freiburg begab sich in den Schutz der Herzöge von Österreich, welche dadurch nicht nur die Zühringer Stadt, sondern auch die Landgrafschaft im Breisgau erwarben (1368). Vii. Markgraf Christoph I. Markgraf Christoph L, welcher lim das Jahr 1500 die badischen Lande regierte, war unter den Fürsten seiner Zeit hochangesehen. Dies verdankte er der Treue und Gewissenhaftigkeit, mit welcher er die Pflichten gegen sein Land und gegen das Reich erfüllte. Den Kaisern Friedrich Iii. und Maximilian I. leistete er im Kriege und irrt Frieden wich' tige Dienste. Als Maximilian die rebellischen Niederlande mit Krieg überzog, führte ihm Christoph ein wohlgerüstetes Heer von 4000 Mann zu Hilfe; und hauptsächlich seiner Umsicht und Tapferkeit war es zu danken, daß der Aufstand schnell unterdrückt wurde. Sein Verdienst wurde noch gesteigert dadurch, daß er den Kaiser bewog, die besiegten Aufständischen mit Großmut und Milde zu behandeln. Der Kaiser belohnte ihn durch Verleihung der Statthalterschaft und mehrerer ansehnlichen Herrschaften in den Niederlanden?) Wegen seiner Weisheit und Gerechtigkeit wurde er auch Mitglied des Fürstenrates, welchen Kaiser Maximilian im Jahre 1500 zur Führung der deutschen Reichsgeschäfte einsetzte. Markgraf Christoph wurde durch seine Thätigkeit für Kaiser und Reich nicht abgehalten, seiner Markgrafschaft ein gewissenhafter Landesvater zu sein. Er verbesserte das Münzwesen, förderte die öffentliche Sicherheit, sorgte für eine pünktliche Rechtspflege und war darauf bedacht, feine Lande durch Kauf und durch *) Im heutigen Großherzogtum Luxemburg und im nördlichen Lothringen; Rodemachern südlich von Luxemburg. Reichenberg, Herspringen, Useldingen, Solchen ii. a., im ganzen 11 Schlösser, 2 Städte und 197 Dörfer. Christoph I.
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