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1. Vaterländische Geschichte für den Schul- und Selbstunterricht - S. 226

1895 - Neu-Ruppin : Petrenz
— 226 — abgeschlossen, der vom 12. Mai bis 26. Juni dauerte. Da jedoch die eingeleiteten Friedensverhandlungen zu keinem Ergebnis führten, so nahm der Krieg seinen Fortgang. Übergang nach Alsen. An Stelle des alten Feldmarschalls von Wrangel übernahm jetzt der ritterliche Prinz Friedrich Karl den Oberbefehl. Es galt nur noch, die Dänen aus ihrer festen Stellung auf der Insel Alsen, von wo aus sie das Festland von Schleswig bedrohten, zu vertreiben. Der preußische General Herwarth von Bittenfeld unternahm mutig dieses kühne Wagnis. Am 29. Juni, nachts 2 Uhr, ließ er in möglichster Stille seine Truppen in einer Menge von Kähnen an vier Stellen gleichzeitig über den Alsensund setzen. Trotz des heftigen Geschütz-uud Gewehrfeuers der Feinde, die das Herannahen der Preußen erst ziemlich spät bemerkten, wurde die Landung glücklich bewerkstelligt. Mit „Hurra!" ging es die steile Uferwand hinauf, auf die Schützengräben zu. Es entspann sich noch ein heftiger Kampf, aber binnen wenigen Stunden war die ganze Insel in den Händen der Preußen. Fast das gesamte dänische Heer wurde gefangen genommen. Wieder hatten die Preußen in kurzer Zeit eine der glänzendsten Waffenthaten vollbracht. Der Friede. Nachdem das letzte Bollwerk der Dänen zertrümmert war, baten dieselben um Frieden. Dieser kam am 30. Oktober 1864 in Wien zustande. Dänemark mußte die drei Herzogtümer Schleswig, Holstein und Lauenburg an Preußen und Österreich abtreten. Einstweilen wurden diese Länder von den Siegern gemeinschaftlich verwaltet. Im Vertrage zu Gastein (14. August 1865) einigten sich beide Regierungen aber dahin, daß Preußen Schleswig, Österreich dagegen Holstein verwaltete. Lauenburg ging gegen eine Geldentschädigung von 2vs Millionen Thalern in den alleinigen Besitz von Preußen über. Der deutsche Krieg von 1866. Ursache und Ausbruch des Krieges. Die Erwerbung der Elbherzogtümer sollte für Preußen und Österreich bald die Veranlassung zum Ausbruche eines Krieges werden. Österreich, das schon lange auf Preußens wachsende Macht eifersüchtig war, wollte nämlich aus Schleswig-Holstein einen neuen Kleinstaat bilden und begünstigte daher die angeblichen Erbansprüche des Prinzen Friedrich von Augustenlmrg auf die Herrschaft in diesen Ländern, wogegen die preußische Regierung ein Recht desselben nicht anerkannte. Es kam daher zu lebhaften Verhandlungen zwischen den Höfen in Berlin und Wien. Plötzlich rüstete Österreich und stellte die Entscheidung über die schleswig-holsteinische Angelegenheit

2. Vaterländische Geschichte für den Schul- und Selbstunterricht - S. 227

1895 - Neu-Ruppin : Petrenz
— 227 - dem Deutschen Bunde anheim. Gleichzeitig berief es die Stände in Holstein zur Geltendmachung ihrer Wünsche in Bezug auf die neue Landesverfassung. Preußen erklärte daher den Gasteiner Vertrag für gebrochen und ließ die Truppen aus Schleswig unter General von Mantenffel in Holstein einrücken. Die österreichischen Truppen unter dem Feldmarschallleutnant von Gableuz zogen ab, und Österreich stellte beim Deutschen Bunde den Antrag auf Mobilmachung der Bundesarmee gegen Preußen. Da dieser Antrag mit neun gegen sechs Stimmen angenommen wurde, so erklärte Preußen den Bund für aufgelöst und forderte die norddeutschen Staaten auf, einem neuen Bündnisse, von dem Österreich abgeschlossen sein sollte, beizutreten. Gleichzeitig suchte es Sachsen, Hannover, Nassau und Kurhessen zu bewegen, neutral zu bleiben und dem neuen Bundesstaat, sowie dem zu berufenden Parlament sich anzuschließen. Es versprach ihnen dafür den ungeschmälerten Fortbesitz ihrer Länder. Diese Forderung wurde jedoch abgelehnt, und so erfolgte an diese Staaten unmittelbar die Kriegserklärung, die auch an Österreich übermittelt wurde, obwohl Preußen schon die Annahme des von der österreichischen Regierung gestellten Antrages einer Kriegserklärung gleich geachtet hatte. Am 18. Juui 1866 erließ König Wilhelm einen Aufruf an das preußische Volk. „Das Vaterland ist in Gefahr!" sagte er. „Österreich und ein großer Teil Deutschlands steht gegen uns in Waffen! Wir müssen in einen Kampf auf Leben und Tod gehen gegen diejenigen, die das Preußen des großen Kurfürsten, des großen Friedrich, das Prenßen, wie es aus den Freiheitskriegen hervorgegangen ist, von der Stufe herabstoßen wollen, auf die seiner Fürsten Geist und Kraft, seines Volkes Tapferkeit, Hingebung und Gesittung es emporgehoben haben. Flehen wir den Allmächtigen, den Lenker der Geschichte der Völker, den Lenker der Schlachten, an, daß er unsere Waffen segne!" Dieser Aufruf fand im ganzen Lande begeisterten Wiederhall. „Man hatte sich", so schreibt D. Müller, „in der Energie Preußens, die so oft in Zweifel gezogen, und auch in der Volksstimmung, die man mit der Regierung für zerfallen hielt, weit verrechnet. Als die preußischen Adler flogen, die Trommeln des siebenjährigen Krieges und der Freiheitskriege klangen, und das Heer, geführt von den Prinzen aus dem Hohenzollernblut und bald vom Könige selbst, gebildet aus jeglichem Stande des Volkes, dieses »Volk in Waffen« selberr ins Feld rückte: da war der innere Hader vergessen; wie 1813 strömten die freiwilligen Gaben und Hilfleistungen, und alle erkannten, daß in Preußen Deutschland, die Freiheit, die Zukunft sei." Preußen stellte drei Armeeeu auf: die erste Armee unter Prinz Friedrich Karl, etwa 100000 Mann stark, stand in der Lausitz, die zweite oder schlesische Armee, 116000 Mann, war in Schlesien aufgestellt und wurde vom Kronprinzen Friedrich Wilhelm befehligt; die Elbarmee unter General Herwarth von Bittenfeld, 40000 Mann, hatte in Sachsen Aufstellung genommen. Außerdem standen drei kleine 15*

3. Vaterländische Geschichte für den Schul- und Selbstunterricht - S. 231

1895 - Neu-Ruppin : Petrenz
— 231 — des 50000 Mann zählenden bayrischen Heeres mit der ebenso starken Bundesarmee, die aus württembergischen, badischen, hessischen und nassanischen Truppen zusammengesetzt war, zu verhindern. Nach einer Reihe siegreicher Kämpfe, wie bei Dermbach, Hammelburg und Kissingen, wurden die Bayern über den Main zurückgedrängt. Dann schlug Vogel von Falckenstein die Bundesarmee bei Aschaffenburg, besetzte die alte Bundesstadt Frankfurt a. M., sowie bald nachher Nassau und Oberhessen, so daß er dem Könige melden konnte: „Die Lander nördlich vom Main liegen Eurer Majestät zu Füßen". Als er kurze Zeit darauf zum General-Gouverneur von Böhmen berufen wurde, übernahm General von Manteuffel den Oberbefehl über die Mainarmee. Er schlug die Bundesarmee bei Wertheim und Tauberbischofsheim und drängte dann die Bayern nach einem hartnäckigen Gefechte bei Roßbrunn über den Main. Da bat auch Süddeutschland um Frieden. Der Friede. Am 23. August 1866 kam der Friede zu Prag zustande. Österreich mußte die Auslösung des Deutschen Bundes an- erkennen und seine Zustimmung geben zu einer Neugestaltung Deutschlands ohne seine Beteiligung; es trat seine Ansprüche auf Schleswig-Holstein an Preußen ab, verpflichtete sich zur Zahlung einer Kriegsentschädigung von 60 Millionen Mark und willigte in die Einverleibung von Schleswig-Holstein, Hannover, Kurhessen, Nassau und Frankfurt a. M. in den preußischen Staat, sowie in die Abtretung Venetiens an Italien. Die süddeutschen Staaten mit Ausnahme von Bayern und Hessen, die einige Grenzstriche an Preußen abtreten mußten, behielten ihre Besitzungen, hatten aber einige Millionen Kriegskosten zu zahlen. Außerdem schlossen sie mit Preußen ein Schutz- und Trutzbündnis, durch welches sie für den Fall eines Krieges ihre Truppen unter den Oberbefehl des Königs von Preußen stellten. Sachsen, mit dem zuletzt, am 21. Oktober, Friede geschlossen wurde, trat dem Norddeutschen Bunde bei und verpflichtete sich zu einer Neubildung des sächsischen Heeres unter dem Oberbefehle des Königs von Preußen. Durch die eroberten Länder erhielt Preußen einen Gebietszuwachs von 1308 Quadratmeilen mit 4285 700 Einwohnern, so daß es nun 6395 Quadratmeilen mit rund 24 Millionen Einwohnern zählte. Es besaß nunmehr ein bestimmt abgerundetes, fest verbundenes Ländergebiet und war die alleinige deutsche Großmacht geworden, der es beschieden sein sollte, Deutschland der lange ersehnten Einigung entgegenzuführen. Der Norddeutsche Bund. Die nächste Folge des deutschen Krieges war die Errichtung des Norddeutschen Bundes, der sämtliche Staaten

4. Vaterländische Geschichte für den Schul- und Selbstunterricht - S. 197

1895 - Neu-Ruppin : Petrenz
— 197 — auszeichnete. Zunächst waren die Verbündeten darin einig, den rechtmäßigen (legitimen) Fürstenhäusern ihre verlorenen Kronen wiederzugeben, die republikanischen Staatsformen aber, soweit als irgend möglich, abzuschaffen. Die Verteilung der eroberten Länder und die Herstellung einer neuen Verfassung in Deutschland bereitete jedoch große Schwierigkeiten. Preußen, welches im Felde das meiste gethan hatte, wünschte den Besitz von Sachsen, aber der Kaiser von Österreich und sein schlauer Minister Metternich arbeiteten im Bunde mit den deutscheu Fürsten, sowie mit Frankreich und England diesem Plane entgegen und suchten überhaupt die preußische Monarchie, deren mächtiges Emporblühen sie von jeher mit besonderer Eifersucht betrachtet hatten, nach Möglichkeit zu kürzen. Alexander von Rußland dagegen unterstützte Preußens Forderungen, wogegen Friedrich Wilhelm die ans die Wiedervereinigung aller Teile Polens gerichteten Pläne des Zaren zu fördern versprach. Es fehlte nicht viel, so wäre es zwischen den Verbündeten zum Kriege gekommen, der jedoch durch Preußens Nachgiebigkeit verhindert wurde. Auch bewirkten die neuen Gefahren, die den Verbündeten von Napoleon drohten, endlich die Einigung der beteiligten Mächte. Preußen verlor Ostfriesland, Hildesheim, Goslar, Lingen, Ansbach und Bayreuth (an Bayern), sowie den größten Teil der ehemaligen polnischen Länder. Es behielt von letzteren nur Danzig, Thorn und das Großherzogtum Posen. Für die abgetretenen Besitzungen erwarb es neu: die Hälfte des Königreichs Sachsen, das Herzogtum Westfalen mit der Grafschaft Arnsberg, die Herzogtümer Jülich und Berg, die ehemals geistlichen Gebiete von Köln und Trier, die freien Reichsstädte Aachen und Köln, sowie Vorpommern mit der Insel Rügen. Wenn Preußen an Flächeninhalt auch etwa 600 Qnadratmeilen weniger besaß als 1805, vor Beginn des unglücklichen Krieges, so war es doch an Einwohnerzahl gewachsen und vor allen Dingen „wieder ein rein deutscher Staat geworden, der seine Sache nie von Deutschland, wie Deutschland die seine nie mehr von Preußen trennen konnte; es stand auf der Wacht am Rhein wie an der Weichsel; die Flügel des preußischen Adlers spannten sich über Deutschland schirmend von Ost bis West". Die übrigen deutschen Staaten behielten im ganzen die Grenzen, die sie zur Zeit des Rheinbundes gewonnen hatten. Die Fürsten von Weimar, Oldenburg, Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg-Strelitz wurden zu Großherzögen erhoben, und nur Hamburg, Lübeck, Bremen und Frankfurt a. M. blieben als freie Reichsstädte bestehen. Das ehemalige Deutsche Reiche wurde nicht wieder aufgerichtet. An die Stelle desselben trat jetzt der Deutsche Bund, in welchem sich sämtliche (38)

5. Vaterländische Geschichte für den Schul- und Selbstunterricht - S. 165

1895 - Neu-Ruppin : Petrenz
— 165 — bündnis schloß, wofür ihm gegen Abtretung von Ansbach an Bayern, Wesel und Neufchatel an Frankreich das Kurfürstentum Hannover zugesprochen wurde. Friedrich Wilhelm war über diesen Vertrag sehr entrüstet und sandte Haugwitz nach Paris, um einige Änderungen zu erzielen. Napoleon aber erklärte den Schönbrunner Vertrag für verfallen und legte einen noch schimpflicheren vor, durch welchen Preußen noch die Verpflichtung Übernehmen mußte, dem englischen Handel alle Häfen zu verschließen. Schweren Herzens unterzeichnete Friedrich Wilhelm am 15. Februar 1806 diesen gefährlichen Vertrag, der Preußen dem Untergange entgegenführte. Preußens Erniedrigung. Veranlassung zum Kriege. Nachdem Napoleon Österreich vollständig besiegt hatte, strebte er danach, tue Monarchie und Armee Friedrichs des Großen über den Haufen zu werfen. Er behandelte bei jeder Gelegenheit Friedrich Wilhelm mit unzweideutiger Verachtung. Um das Deutsche Reich völlig aufzulösen, stiftete er den Rheinbund. Als Friedrich Wilhelm sich deshalb beschwerte, gab ihm Napoleon den Rat, Preußen solle einen norddeutschen Bund schließen, aber heimlich schreckte er mehrere deutsche Staaten durch Drohungen vom Beitritte ab. Auch verletzte er den König Friedrich Wilhelm dadurch, daß er den Engländern Hannover und den Russen Preußisch-Polen anbot, wenn sie Frieden mit ihm schließen wollten. Trotz dieser Vorgänge hätte Friedrich Wilhelm den Krieg noch gern vermieden, da er mit klarem Blicke die Gebrechen des Heeres und der Verwaltung überschaute. Der Krieg. Als er jedoch erkannte, daß ein Krieg nicht mehr zu vermeiden war, gab er der in Berlin und im ganzen Lande herrschenden kriegerischen Begeisterung nach und entschloß sich, das Schwert zu ziehen. Preußen aber stand allein in dem ungleichen Kampfe, denn Rußland konnte seine Truppen nicht so schnell herbeiführen, Österreich und England sahen unthätig zu, und nur Sachsen sandte 20000 Mann Hilfstruppen. Napoleon sammelte in Franken und Schwaben ein Heer von 200000 Mann und führte dasselbe durchs Saalethal. Während man noch im Hauptquartier der preußischen Armee, die unter dem Oberbefehl des mehr als siebzigjährigen Herzogs Karl Wilhelm Ferdinand von Braunschweig zwischen Jena und Weimar Stellung genommen hatte, unentschlossen hin und her beriet, wo man die Feinde angreifen solle, besetzte Napoleon die Pässe des Thüringer Waldes und rückte durch das Saalethal zum Angriffe vor.

6. Vaterländische Geschichte für den Schul- und Selbstunterricht - S. 224

1895 - Neu-Ruppin : Petrenz
- 224 — preußischen Landtage darauf hingewiesen, daß die deutsche Frage nur durch „Blut und Eisen" gelöst werden könne; und daß er den Stand der Dinge richtig beurteilte, sollte sich nur allzubald zeigen. Der schleswig-holsteinische Krieg. Veranlassung. Seit 1460 war der König von Dänemark auch zugleich der Herzog der Herzogtümer Schleswig, Holstein und Lauenburg. Diese drei Länder, die Elbherzogtümer genannt, sollten aber, wie es ausdrücklich ausbedungen worden war, „up ewig uugedeelt" bleiben und ihre eigene Verfassung, sowie die alten Rechte behalten. Trotzdem aber waren die Dänen schon seit langer Zeit bestrebt, deutsche Sprache und Sitten zu unterdrücken und dänische Verfassung und Sprache einzuführen. Als im Jahre 1863 der König von Dänemark plötzlich starb, wollte sein Nachfolger, Christian Ix., das Herzogtum Schleswig dem dänischen Staate ganz einverleiben. Infolgedessen beschloß der Deutsche Bund, an den sich Schleswig wandte, Holstein durch ein aus Sachsen und Hannoveranern bestehendes „Bundes-Exekutionsheer" zu besetzen. Als sich jedoch diese Besetzung für unwirksam erwies, forderten Preußen und Österreich die Aufhebung der in Schleswig eingeführten Verfassung. Da diesem Verlangen keine Folge gegeben wurde, erklärten die beiden Großmächte an Dänemark den Krieg. Der Krieg. Missunde, Arnis, Översee. Am 1. Februar 1864 überschritt das vereinigte preußisch-österreichische Heer unter dem Oberbefehl des greisen Feldmarschalls von Wrangel die Eider, den Grenzfluß zwischen Schleswig und Holstein. Hinter derselben befand sich eine Reihe von Gräben und Wällen, das sogenannte Danewerk, welches die Dänen besetzt hatten. Während nun die Österreicher und ein Teil der Preußen stracks auf das Danewerk losgingen, versuchte der Prinz Friedrich Karl mit einem preußischen Corps dem Feinde in den Rücken zu kommen, indem er vom rechten Flügel aus gegen die Schlei vordrang. Bei Missunde traf der Prinz die Dünen in befestigter Stellung, und während er sie hier angriff, ließ er einige Stunden östlich, bei Arnis, eine Brücke schlagen und führte seine Truppen bei Nacht über den Fluß, so daß er den Feinden in den Rücken kommen konnte. Diese aber räumten, 140 Geschütze und große Vorräte von Pulver, Kugeln und Lebensmitteln zurücklassend, in aller Eile das Danewerk und flohen nach Norden zu. Die Österreicher fetzten ihnen nach, erreichten ihre Nachhut und lieferten ihr bei Översee ein blutiges, aber siegreiches Gefecht.

7. Vaterländische Geschichte für den Schul- und Selbstunterricht - S. 248

1895 - Neu-Ruppin : Petrenz
— 248 — Reichstag gab der Meinung des deutschen Volks Ausdruck. Nachdem er (am 9. Dezember) jene Verträge mit den Südstaaten genehmigt hatte, richtete er eine Adresse an den König, in welcher er denselben bat, die deutsche Kaiserkrone anzunehmen. Diese Adresse wurde durch den Präsidenten des Reichstags, Geh. Rat Dr. Simson, dem eine Anzahl Mitglieder beigeordnet waren, nach Versailles überbracht und am 18. Dezember dem König übergeben. Derselbe erfüllte den allgemeinen Wunsch; er nahm für sich und seine Nachfolger in der Krone Preußens die deutsche Kaiserwürde an. Es war am 18. Januar 1871 (einem Mittwoch), als diese bedeutungsvolle Feierlichkeit vor sich ging. Die »Spiegelhalle« (galerie des glaces) des Palastes zu Versailles war der Schauplatz derselben. Ein Altar erhob sich dort, mit einer roten Decke bekleidet, welche das Zeichen des Eisernen Kreuzes trug. Zu beiden Seiten des Altars standen in dichten Reihen ordengeschmückte Mannschaften des deutschen Heeres, ihnen gegenüber eine erlesene Schar von 500 Offizieren, dazwischen zur Linken ein Wald von schlachtenerprobten Fahnen. Um halb zwei Uhr trat der König ein und stellte sich vor dem Altar auf, im Halbkreise um ihn die Vertreter und Abgesandten der deutschen Fürstenschaft: der Kronprinz von Preußen, die Prinzen Karl und Adalbert von Preußen, der Kronprinz von Sachsen, die Großherzöge von Baden, Sachsen-Weimar und Oldenburg, der präsumtive Thronfolger Prinz Wilhelm von Württemberg, drei Prinzen von Bayern, die Herzöge von Kobnrg, Meiningen und Altenburg, die Erbgroßherzöge von Weimar, Schwerin, Strelitz und Oldenburg, die Erbprinzen von Meiningen, Anhalt und Hohenzollern, zwei Herzöge von Württemberg, Prinz Georg von Sachsen und Prinz August von Württemberg, der Landgraf von Hessen, der Herzog von Augujlenburg, die Fürsten von Schaumburg-Lippe, Schwarzburg-Rudolstadt, Wied, Pntbns, Lynar, Pleß, Biron, Croy und Reuß, daun die Generale und Minister, ihnen voran der Kanzler Graf Bismarck. Als der König eintrat, stimmte ein aus Soldaten gebildeter Sängerchor einen Psalm an. Nun begann am Altar ein Militärgeistlicher die Liturgie, auf welche die Predigt über Psalm 21 folgte. Nachdem der Gesang »Nun danket alle Gott« und der Segen den Gottesdienst beendet hatten, schritt der König auf die Fahnen zu, verlas vor ihnen die Urkunde über seine Annahme der Kaiserwürde und gab dem Kanzler Grafen Bismarck die Proklamation an das deutsche Volk zu verlesen. Sie lautete also: »Wir, Wilhelm, von Gottes Gnaden König von Preußen, verkünden hiermit: Nachdem die deutschen Fürsten und freien Städte dem einmütigen Ruf an uns gerichtet haben, mit Herstellung des Deutschen Reichs die seit mehr denn sechzig Jahren
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